DE19900467A1 - Röntgenröhre mit Elektronenfänger - Google Patents
Röntgenröhre mit ElektronenfängerInfo
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Abstract
Röntgenröhre mit einem das Vakuumgehäuse mit der Kathode und der Anode umgebenden Magnetsystem zum Ablenken und Fokussieren des Elektronenstrahls auf den abgeschrägten Anodenrand und einem im Vakuumgehäuse angeordneten Röntgenstrahlaustrittsfenster, wobei innen im Abstand vor dem Röntgenstrahlaustrittsfenster eine röntgenstrahlendurchlässige Schutzplatte aus einem thermisch belastbaren, gut wärmeleitenden und einen kleinen Elektronen-Rückstreukoeffizienten aufweisenden Material angeordnet ist, die in gutem thermischen Kontakt zum Vakuumgehäuse steht.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Röntgenröhre mit einem
das Vakuumgehäuse mit der Kathode und der Anode umgebenden
Magnetsystem zum Ablenken und Fokussieren des Elektronen
strahls auf den abgeschrägten Anodenrand und einem im Vakuum
gehäuse angeordneten Röntgenstrahlaustrittsfenster.
Bei Röntgenröhren, bei denen der Elektronenstrahl magnetisch
von der auf der Achse der Röhre angeordneten Kathode auf den
Rand der Anode abgelenkt wird - dies gilt grundsätzlich für
alle Röntgenröhren auf der Basis von Drehkolbenröhren, jedoch
auch für einige Bauformen von Drehanodenröhren - trifft der
Elektronenstrahl bedingt durch die Geometrie der Anordnung
bei Verwendung der konventionellen Anoden mit entsprechendem
Tellerwinkel unter einem relativ flachen Winkel auf die
Anodenoberfläche auf. Dies führt zu einer erhöhten Rückstreu
ung von Elektronen, insbesondere in Richtung des Röntgen
strahlaustrittsfensters. Die Folge ist eine erhöhte thermi
sche Belastung dieses Röntgenstrahlaustrittsfensters. Um die
Röntgenstrahlung nicht unnötig zu schwächen, darf auf der
anderen Seite das Fenster aber nur eine relativ geringe Mate
rialstärke aufweisen, z. B. bei Ausführungen in Edelstahl
etwa 0,2 mm. Das Fenster muß dabei vakuumdicht sein und soll
gleichzeitig die nicht unerhebliche thermische Leistung der
von der Anode in Richtung des Fensters gestreuten Elektronen
verkraften.
Eine Abhilfe dadurch, daß das Fenster stärker ausgebildet
wird, ist in der Praxis nicht sinnvoll. Der verringerte Rönt
genfluß durch die stärkere Schwächung im Röntgenstrahlaus
trittsfenster hätte erhebliche Nachteile für die Emitter
lebensdauer, da der verringerte Röntgenstrahlfluß durch die
Schwächung im Fenster durch einen höheren Elektronenstrom und
eine höhere Generatorleistung ausgeglichen werden müßte.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Röntgen
röhre, insbesondere eine Drehkolbenröhre, derart auszubilden,
daß die aufgezeigten Probleme mit Rückstreuelektronen und der
erhöhten Belastung des Röntgenstrahlaustrittsfensters vermie
den werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
innen in Abstand vor dem Röntgenstrahlaustrittsfenster eine
röntgenstrahldurchlässige Schutzplatte aus einem thermisch
belastbarem gut wärmeleitenden und einen kleinen Elektronen-
Rückstreukoeffizienten aufweisenden Material angeordnet ist,
die in gutem thermischen Kontakt zum Vakuumgehäuse stehen.
Diese Schutzplatte kann dabei - was die Materialauswahl er
heblich erleichtert - aus einem Werkstoff bestehen, der
mechanisch nicht allzu belastbar ist, da er ja nicht wie das
Röntgenstrahlaustrittsfenster selbst das evakuierte Innere
der Röntgenröhre von der Außenumgebung trennen muß. Die
Schutzplatte ist insoweit mechanisch durch einen erhöhten
Außendruck nicht belastet und sie braucht auch nicht vakuum
dicht zu sein, da ja ihre einzige Aufgabe das Abfangen der
Rückstreuelektronen bei gleichzeitiger nur minimaler Schwä
chung der durchgehenden Röntgenstrahlung ist.
Als Schutzplatte eignet sich hervorragend Beryllium, das aber
wegen der Giftigkeit und seiner sonstigen Eigenschaften nur
sehr schwer zu verarbeiten ist. Mit besonderem Vorteil soll
daher die Schutzplatte aus einem glasartigen Kohlenstoff, so
genanntem Glasgraphit bestehen, wie er beispielsweise unter
dem Handelsnamen Sigradur erhältlich ist. Dieser vernetzte
Graphit hat eine sehr geringe Röntgenabsorption, da er nur
eine niedrige Kernladungszahl und geringe Dichte aufweist.
Bei 3 mm Dicke und 70 keV entstehen nur ca. 7% Verlust an
durchgehender Röntgenstrahlung bzw. nur 4,7% bei 2 mm Mate
rialstärke.
Dieser Glasgraphit ist thermisch hoch belastbar bis ca.
3000°C im Vakuum, ist vakuumtauglich und hat auch eine aus
reichende Wärmeleitfähigkeit, so daß er die durch die Rück
streuelektronen auftretende Erwärmung gut an das Gehäuse
neben dem Röntgenstrahlaustrittsfenster, wo er in gutem ther
mischen Kontakt zum Vakuumgehäuse befestigt ist, ableiten
kann.
Die Schutzplatte soll in Weiterbildung der Erfindung nur ein
seitig am anodenseitigen Ende gut wärmeleitend mit dem Vaku
umgehäuse verbunden sein, wobei sie am freien Ende zum Ablei
ten der Rückstreuelektronen vom Vakuumgehäuse nach innen ab
gewinkelt sein kann.
Obgleich auch bei Drehanodenröhren mit in der Rotationsachse
der Anode angeordneter Kathode durch das flache Auftreffen
des Elektronenstrahls auf den Anodentellerrand in erheblichem
Ausmaß Rückstreuelektronen auftreten, die noch dazu das sta
tionäre kleine Fenster stark belasten, kann hier neben der
Möglichkeit des Einsatzes der erfindungsgemäßen Schutzplatte
Abhilfe auch durch Versetzung der Elektronenkanone aus der
Rotationsachse des Systems geschaffen werden, so daß der
Elektronenstrahl im wesentlichen senkrecht auf den Anodenrand
auftrifft.
Von ganz besonderer Bedeutung ist die Erfindung daher für
Drehkolbenröhren mit fest in einem rotierenden, mit einem
ringförmigen umlaufenden Fenster versehenen, Vakuumgehäuse
angeordneter Kathode und Anode, bei dem der Elektronenstrahl
grundsätzlich von der achszentralen Kathode auf den Anoden
rand umgelenkt wird und damit der flache Auftreffwinkel
systemimmanent ist. In diesem Fall bildet dann die Schutz
platte einen umlaufenden Ring, dessen Breite größer ist als
die Breite des ringförmigen Röntgenstrahlaustrittsfensters,
damit einerseits der Rand der ringförmigen Schutzplatte neben
dem anodenseitigen Rand des Röntgenstrahlaustrittsfensters am
Vakuumgehäuse gut wärmeleitend befestigt werden kann und
andererseits der andere Rand das Fenster in Richtung der
Kathode überragt und somit wirksam vor einem Auftreffen von
Rückstreuelektronen schützt.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausfüh
rungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Drehkolbenröhre mit einer er
findungsgemäßen vor dem Röntgenstrahlaustrittsfenster
angeordneten Schutzplatte und
Fig. 2 eine Vergrößerung des Ausschnitts II in Fig. 1.
Die schematisch gezeigte Drehkolbenröhre umfaßt ein in der
Nähe der Kathode 1 mit einer Einschnürung 2 versehenes Vaku
umgehäuse 3 und eine ebenso wie die Kathode 1 fest mit dem
Vakuumgehäuse verbundene Anode 4. Im Bereich der Einschnürung
2 ist das Vakuumgehäuse 3 von einem Magnetsystem 5 umgeben,
das zum Ablenken und Fokussieren des Elektronenstrahls 6
dient, der auf den meist abgeschrägten Anodenrand 7 auf
trifft. Zum Schutz des ringförmigen Röntgenstrahlaustritts
fensters 8 vor den wegen des flachen Auftreffwinkels des
Elektronenstrahls 6 auf den Anodenrand 7 verstärkt auftreten
den Rückstreuelektronen 9 ist erfindungsgemäß eine Schutz
platte 10 in Form eines Rings aus Glasgraphit in Abstand vor
dem Röntgenstrahlaustrittsfenster 8 angeordnet. Diese ring
förmige Schutzplatte ist breiter ausgebildet als das Röntgen
strahlaustrittsfenster 8 und mit seinem anodenseitigen Ende
11 gut wärmeleitend mit dem Vakuumgehäuse 3 verbunden, wäh
rend der kathodenseitige Rand 12 leicht nach innen gewinkelt
ist, um auch den kathodenseitig an das Röntgenstrahlaus
trittsfenster anschließenden Bereich des Vakuumgehäuses 3 vor
Rückstreuelektronen zu schützen.
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbei
spiel beschränkt. Neben der Möglichkeit, beispielsweise eine
erfindungsgemäße Schutzplatte auch bei Drehanodenröhren zum
Schutz des Röntgenstrahlaustrittsfensters einzusetzen, kann
die Formgebung und die Materialauswahl in anderer Weise er
folgen. Entscheidend ist nur, daß die Schutzplatte gut rönt
genstrahldurchlässig ist, thermisch belastbar und gut wärme
leitend ist und möglichst auch nur einen kleinen Elektronen-
Rückstreukoeffizienten aufweist. Darüber hinaus soll Wert
darauf gelegt werden, daß ein guter thermischer Kontakt zwi
schen der Schutzplatte und dem Vakuumgehäuse besteht, um die
Erwärmung durch die Rückstreuelektronen an das Gehäuse abfüh
ren zu können, wo gerade bei Drehkolbenröhren eine gute Wär
meableitung zum umgebenden Medium gegeben ist.
Claims (6)
1. Röntgenröhre mit einem das Vakuumgehäuse mit der Kathode
und der Anode umgebenden Magnetsystem zum Ablenken und Fokus
sieren des Elektronenstrahls auf den abgeschrägten Anoden
rand, und einem im Vakuumgehäuse angeordneten Röntgen
strahlaustrittsfenster, dadurch gekenn
zeichnet, daß innen in Abstand vor dem Röntgen
strahlaustrittsfenster (8) eine röntgenstrahlendurchlässige
Schutzplatte (10) aus einem thermisch belastbaren, gut wärme
leitenden und einen kleinen Elektronen-Rückstreukoeffizienten
aufweisenden Material angeordnet ist, die in gutem thermi
schen Kontakt zum Vakuumgehäuse (3) steht.
2. Röntgenröhre nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schutzplatte (10) nur
einseitig am kathodenseitigen Ende (11) gut wärmeleitend mit
dem Vakuumgehäuse (3) verbunden ist.
3. Röntgenröhre nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schutzplatte (10) am
freien Ende (12) zum Ableiten von Rückstreuelektronen (9) vom
Vakuumgehäuse (3) nach innen abgewinkelt ist.
4. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß sie als Dreh
kolbenröhre mit fest in einem rotierenden mit einem ringför
migen umlaufenden Röntgenstrahlaustrittsfenster (8) versehe
nen Vakuumgehäuse (3) angeordneter Kathode (1) und Anode (4)
ausgebildet ist, wobei die Schutzplatte (10) einen umlaufen
den am kathodenseitgen Rand (12) nach innen gewinkelten Ring
bildet.
5. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Schutz
platte (8) aus Beryllium besteht.
6. Röntgenröhre nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Schutz
platte (8) aus Glasgraphit besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999100467 DE19900467A1 (de) | 1999-01-08 | 1999-01-08 | Röntgenröhre mit Elektronenfänger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999100467 DE19900467A1 (de) | 1999-01-08 | 1999-01-08 | Röntgenröhre mit Elektronenfänger |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19900467A1 true DE19900467A1 (de) | 2000-04-20 |
Family
ID=7893788
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999100467 Ceased DE19900467A1 (de) | 1999-01-08 | 1999-01-08 | Röntgenröhre mit Elektronenfänger |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19900467A1 (de) |
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Legal Events
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