DE198945C - - Google Patents

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 198945 -■ KLASSE β δ. GRUPPE

RENE VALLAT in PARIS.

für Alkohol o. dgl.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. März 1907 ab.

Der Zweck dieser Vorrichtung besteht darin, die Konzentration und Reinigungsfähigkeit der Platten von Destillations- und Rektifikationskolonnen für Spiritus, Petroleum und andere Flüssigkeiten zu erhöhen. Hierzu bedient man sich gewisser Kühl- und Kondensationseinrichtungen , welche im wesentlichen aus die einzelnen- Kolonnenabteile in bekannter Weise durchquerenden Röhren bestehen, die sich im vorliegenden Falle dadurch kennzeichnen, daß sie eine Überdachung aufweisen, die sich unter der Einwirkung der von genannten Röhren hervorgerufenen Kühlwirkung befinden, oder daß sie auch selbst dachförmig ausgebildet und von einem Wasser- oder Luftstrom durchstrichen werden können. Ferner besteht die neue Erfindung darin, daß man über den einzelnen Platten der Kolonnenabteile, d. h. über den Kühlrohren dachförmige Einbauten anordnet, welche die aufsteigenden Dämpfe an der freien Bewegung hindern und somit eine reinigende Rolle spielen, wie dies weiter unten noch näher erklärt werden soll.

Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes dargestellt; es bedeuten

Fig. ι und 2 zwei um 90⁰ zueinander versetzt gedachte Längsschnitte durch einen Kolonnenteil;

Fig. 3 und 4 sind Drauf- bzw. Stirnansichten eines abgeänderten Kühlrohres.

Fig. 5 stellt eine weitere Ausführungsform eines Kolonneneinbaues in schaubildlicher Ansieht dar;

Fig. [6 zeigt eine andere Ausführungsform eines Kolonneneinbaues in derselben Darstellung.

Gemäß Fig. 1 und 2 enthält der Kolonnenteil ι eine Anzahl übereinanderliegender paralleler Rohre 3 bekannter Art, die mittels Niete 4 an der zylindrischen Wandung 5 der Kolonne befestigt sind. In diese Rohre leitet man einen Luft- oder Wasserstrom ein und ordnet über ihnen dachförmige Platten 6 an, um die Kühl- und Kondensationswirkung zu erhöhen. Die Dämpfe stoßen nämlich gegen den tiefstgelegenen Teil der Rohre und streichen an ihnen empor. Sie stoßen hierauf gegen die Überdachung, entweichen an deren Rändern und strömen wiederum senkrecht empor, um gegen die nächst höheren Rohre zu stoßen usf.

Die Überdachung 6 kann, anstatt von den Rohren unabhängig zu sein, mit ihnen aus einem Stück bestehen und selbst von dem Kühlmittel durchstrichen werden.

Eine derartige Ausführungsform ist in Fig. 3 und 4 dargestellt. Die Überdachung bildet alsdann ein flaches, kreisbogenförmig gebogenes Gefäß 7, an das die beiden Rohrstutzen 8 angelötet oder angenietet sind.

In dieses flachgedrückte Rohr leitet man alsdann einen Luft- oder Wasserstrom ein und erhält somit ein Kühl- oder Kondensationsorgan, das eine bedeutend größere wirksame Flächenausdehnung besitzt als ein gewöhnlicher Röhrendephlegmator.

Um die mehr oder weniger intensive Kühlung der Alkoholdämpfe, welche durch die

beschriebene Vorrichtung hervorgerufen wird, zu erhöhen, kann man der Ausbreitung der Alkoholdämpfe statt der dachförmigen Platten Einbauten in Gestalt von rostförmigen Scheidewänden in den Weg stellen, welche die aufsteigenden Dämpfe kurze Zeit aufhalten, so daß sie mit den Kühlrohren 3 länger in Berührung bleiben und deren Kühlwirkung besser ausgenutzt wird. Eine solche Vorrichtung ist in Fig. 5 schaubildlich dargestellt; sie besteht aus einer Reihe von nebeneinanderliegenden kreisbogenförmig gekrümmten Einbauten 9 bekannter Art, zwischen denen ein Spalt IO belassen wird. Über diesen Platten liegt eine zweite Plattenreihe 11, die in ähnlicher Weise in das Kolonnenabteil ein-

■ gebaut ist. Zwischen den einzelnen Platten 11 beläßt man einen Spalt 12, der über der Platte 9 liegt. Die Platten 11 sind andererseits so angeordnet, daß sie über den Spalt 10 zu liegen kommen. Über jedem Spalte 12 befindet sich ein Kühlrohr 3 und dieses überdeckt man mit einer Art Dach 13, dessen Seitenteile Schlitze oder Spalte 14 aufweisen, welche das langsame Hindurchströmen der Alkoholdämpfe in der Richtung der Pfeile zulassen.

Gemäß der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform ist wiederum ein plattenförmiger '30 Einbau 9 vorgesehen, dessen Spalte 10 von Überdachungen 15 überdeckt werden, die mit ihren unteren Längskanten auf den Platten 9 ruhen und seitlich mit parallel liegenden Schlitzen 1.6 ausgestattet sind. Der Oberbau 15 kann die Form eines aufgeschnittenen Zylinders besitzen, wie dies aus der linken Hälfte der Darstellung in Fig. 6 zu ersehen ist, oder aber einen Querschnitt besitzen, wie er auf der rechten Hälfte der Figur ersicht-

lieh ist. Die Überdachungen 15 enthalten je ein Kühlrohr 3. Zwecks Verstärkung der Kondensation wird hier der zwischen den einander zugekehrten Seitenwänden der Überdachung 15 liegende Raum 17 von einem weiteren rostförmigen Dach 18 überdeckt, welches sich mit seinen Rändern auf die benachbarten Überdachungen 15 auflegt. 19 sind Spalte, welche die in der Pfeilrichtung durchströmenden 'Alkoholdämpfe hindurchziehen lassen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Kühl- und Kondensationsvorrichtungfür Destillier- und Rektifizierkolonnen für Alkohol o. dgl., gekennzeichnet durch die Vereinigung von die Kolonnenabteile durchquerenden Kühlrohren (3) mit plattenförmigen Überdachungen (6, 13, 15, 18), durch welche die aufsteigenden Dämpfe so geführt werden, daß sie die höherliegenden Kühlrohre an ihrem tiefstgelegenen Teile treffen und auf ihrem ganzen oder fast ihrem ganzen Umfange bestreichen.

2. Ausführungsform der Kühl- und Kondensationsvorrichtung gemäß An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlrohre die Form eines flachgedrückten Behälters (Fig. 3) annehmen, also selbst dachförmig ausgebildet sind und an den Schmalseiten mit Stutzen (8) für den Ein- und Austritt des Kühlmittels ausgestattet sind.

3. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlrohre (3) über den Schlitzen (10, 12) kreisbogenförmig gebogener Einbauten (9,11) bekannter Art angeordnet und mit Überdachungen (13, Fig. 8 und 15, Fig. 9) überdeckt sind, welche seitliche Schlitze (14 bzw. 16) zum Zerteilen der Dämpfe aufweisen, wobei die Zwischenräume je zweier benachbarter Dächer durch ein weiteres rostförmiges Dach (18, Fig. 6) überdeckt sein können.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.