DE19861060A1 - Verfahren zur Herstellung von Formkörpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formkörpern

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Olivin in Formkörpern aus körnigen kieselsäurefreien Ausgangsmaterialien. Die Formkörper zeichnen sich durch eine - von Kalksandsteinformkörpern bisher nicht erreichte - hohe Feuerbeständigkeit und ein verbessertes Wärmespeicherverhalten aus.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von zementfreien Formkörpern aus körnigen Ausgangsmaterialien sowie die hergestell­ ten Formkörper selbst.
Es ist bekannt, Kalksandsteinrohlinge miteinander zu verbinden, indem Siliciumdioxid-haltige und Calciumoxid-haltige Bindemittel zusammen mit weite­ ren Zusatzstoffen eingesetzt werden. So beschreibt die DE 196 44 421 A1 zementfreie, mineralische Klebstoffe zum Verkleben von Kalksandsteinrohlin­ gen, wobei diese Klebstoffe eine Siliciumdioxid­ haltige Komponente, eine Calciumoxid-haltige Kompo­ nente, eine flüssige Komponente und eine Komponen­ te zur Steuerung der Rheologie und des Wasserrück­ haltevermögens aufweisen. Mittels des beschriebenen Siliciumdioxid-haltigen, also kieselsäurehaltigen Klebstoffes, können Kalksandsteinrohlinge, also kieselsäurehaltige Ausgangsmaterialien, mit hoher Festigkeit miteinander verbunden werden.
Aus der DE-PS 76 48 19 geht die Herstellung von Leichtsteinen aus rein kieselsäurehaltigen Stoffen hervor. Ebenso beschreiben die DE-AS 10 12 857, die DE-AS 10 15 734, die DE-PS 17 71 505 und die DE-OS 22 40 660 die Herstellung von Leichtsteinen aus kieselsäurehaltigen Stoffen. Keine dieser Druck­ schriften betrifft das Verbinden und Formen von kieselsäurefreien Ausgangsmaterialien.
Normale Kalksandsteine aus Quarzsand erreichen un­ ter üblichen Herstellbedingungen maximale Rohdich­ ten zwischen 1,9 und 2,0 kg/dm3. Zur Herstellung von Kalksandsteinen mit einer Rohdichte von <2,0 kg/dm3 sind relativ hohe Verdichtungsdrücke, die mit einem hohen Verschleiß einhergehen, erfor­ derlich. Zudem ist es notwendig, schwere Zuschlag­ stoffe, wie zum Beispiel eine Basaltkörnung, vorzu­ sehen. Da diese mineralischen Zuschläge in der Kornrohdichte nur wenig höher als Quarzsande lie­ gen, muß eine relativ große Stoffmasse ausgetauscht werden, um eine höhere Rohdichte zu erreichen. Bei einer Rohdichte von etwa 2,20 kg/dm3 ist ein Maxi­ mum erreicht. Werden Buntmetallschlacken einge­ setzt, können maximale Rohdichten von 2,45 kg/dm3 erreicht werden. Die bisher eingesetzten Zuschläge weisen alle jedoch einen hohen Kieselsäuregehalt auf. Zur Herstellung von beispielsweise schlanken Schallschutz- und Abschirmwänden sind Steine mit vergleichbar hohen oder noch höheren Rohdichten notwendig. Es besteht daher ein Bedarf, neben Quarzsand als einem wichtigen körnigen Ausgangsma­ terial für die Herstellung von zementfreien Form­ körpern, insbesondere Steinen, Verfahren zur Verar­ beitung von weiteren körnigen Ausgangsmaterialien bereitzustellen, die mittels dieser Verfahren zu Formkörpern, also beispielsweise Steinen für Schallschutz- und Abschirmwände, geformt und gehär­ tet werden können und die erforderlichen hohen Roh­ dichten der geformten Steine zur Verfügung stellen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher das techni­ sche Problem zugrunde, ein Verfahren bereitzustel­ len, gemäß dem aus körnigen, kieselsäurefreien Aus­ gangsmaterialien Formkörper, insbesondere Steine, hergestellt werden können, die zementfrei sind und eine hohe Rohdichte aufweisen, ohne daß für ihre Herstellung größere Verdichtungsdrücke notwendig sind.
Die Erfindung löst dieses Problem, indem ein Ver­ fahren zur Herstellung von Formkörpern aus körni­ gen, kieselsäurefreien Ausgangsmaterialien bereit­ gestellt wird, gemäß dem ein Bindemittel aus einer Calciumoxid-haltigen Komponente, einer Siliciumdi­ oxid-haltigen Komponente und einer flüssigen Kompo­ nente mit dem körnigen, kieselsäurefreien Ausgangs­ material vermischt, das so gebildete Gemisch ge­ formt, ein hydrothermaler Härtungsprozeß durchge­ führt und ein Formkörper, insbesondere ein Stein, erhalten wird. In einer besonders bevorzugten Aus­ führungsform der vorliegenden Erfindung ist das kieselsäurefreie Augangsmaterial Olivin (Mg, Fe)2 [SiO4], Hämatit (α-Fe2O3) oder Magnetit (Fe2+Fe2 3+O4 ­ /FeO.Fe2O3).
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter einem kieselsäurefreien Ausgangsmaterial ein Ausgangsmaterial verstanden, das kein SiO2 bezie­ hungsweise SiO2.nH2O enthält. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist das für die Formbil­ dung notwendige Bindemittel kein Ausgangsmaterial in der Terminologie der vorliegenden Erfindung. Die Erfindung sieht also vor, daß ein körniges, kiesel­ säurefreies und zementfreies Ausgangsmaterial zu­ sammen mit einem zementfreien Bindemittel ver­ mischt, ein Formprozeß und anschließend eine hy­ drothermale Härtung durchgeführt wird, wobei ein gehärteter, zementfreier Formkörper erhalten wird. Die Erfindung sieht demgemäß vor, daß sowohl das Bindemittel als auch die körnigen Ausgangsmateria­ lien keine die Bindung dieser beiden Materialien miteinander hindernden oder ausblühungsfähigen Io­ nen, wie Na+, K+, SO4 2-, Li+ oder ähnliches, insbesonde­ re nicht während des hydrothermalen Härtungsprozes­ ses, freisetzen und außerdem eine Dauertemperatur­ beständigkeit größer 200°C bis 230°C aufweisen.
Aufgrund der Vorzüge von Kalksandstein ist es be­ sonders vorteilhaft, derartige Formkörper auf Kalksandsteinbasis herzustellen, das heißt unter Verwendung von Calciumoxid- und Siliciumdioxid­ haltigen Komponenten als Bindemittel, so daß ein Formkörper auf Kalksandsteinbasis erhalten wird. Demgemäß ist das Bindemittel vorteilhafterweise ei­ ne Kalksandstein-Mischung.
Die erhaltenen zementfreien Formkörper sind vor­ teilhaft insofern, als daß erstmals körnige, kie­ selsäurefreie Ausgangsmaterialien, insbesondere Hämatit, Magnetit und Olivin, die eine hohe Roh­ dichte aufweisen, zu Formkörpern, wie Steinen, ge­ formt und gehärtet werden können. Dadurch ist es möglich, die besonderen physikalischen Eigenschaf­ ten dieser Stoffe auch dann zu nutzen, wenn diese Stoffe nicht mehr als körniges, ungeformtes Aus­ gangsmaterial, sondern vielmehr als geformter Kör­ per vorliegen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist kostengünstig und erlaubt eine einfache und schnel­ le Formbildung sowie Härtung. Die Erfindung ist in­ sofern auch überraschend, als daß die verwendeten körnigen Ausgangsmaterialien kieselsäurefrei sind, sich aber trotzdem hervorragend mittels des Binde­ mittels auf Kalksandsteinbasis, umfassend eine Calciumoxid-haltige Komponente, eine Siliciumdi­ oxid-haltige Komponente und eine flüssige Komponen­ te, vorzugsweise bestehend aus diesen drei Kompo­ nenten, verbinden und härten lassen.
Die Erfindung stellt mittels dieses Verfahrens also Formkörper aus mindestens einem, gegebenenfalls auch mehreren der genannten körnigen Ausgangsmate­ rialien und dem Bindemittel zur Verfügung. Die Ver­ wendung der körnigen Ausgangsmaterialien, die mit­ tels des genannten Bindemittels geformt und gehär­ tet wurden, führt dazu, daß die erhaltenen Formkör­ per eine hohe Rohdichte aufweisen. Aufgrund der ho­ hen Rohdichte des körnigen Ausgangsmaterials können mit einer vergleichsweise kleinen Menge an körnigem Ausgangsmaterial bedeutende Rohdichtegewinne er­ zielt werden. Erfindungsgemäß ist es nun möglich, Steine auf Kalksandsteinbasis mit Rohdichten herzu­ stellen, die bisher nicht realisierbar waren. Bei­ spielsweise ist es möglich, Formkörper aus einer Calciumoxid- und Siliciumdioxid-haltigen Komponente sowie Hämatit mit Rohdichten von 3,379 kg/dm3 bei einem Verdichtungsdruck von 16,6 N/mm2 herzustel­ len. Mit Magnetit lassen sich Rohdichten von 3,56 bis 3,73 erzielen. Je nach erwünschter Rohdichte und weiteren Eigenschaften der zu fertigenden Form­ körper, wie Druckfestigkeit, können unterschiedli­ che Mengenverhältnisse von Bindemittel zu Ausgangs­ material eingesetzt werden. So kann vorgesehen sein, in einer herkömmlichen Kalksandstein-Mischung aus Calciumoxid und kieselsäurehaltigen Zuschlägen, wie Quarzsand, lediglich einen Teil oder einen kleinen Teil dieser Mischung, zum Beispiel 15 bis 80 Gew.-%, insbesondere 15 bis 50 Gew.-%, durch beispielsweise Hämatit, Olivin und/oder Magnetit auszutauschen, ohne daß dabei der Calciumoxidgehalt erhöht werden müßte. Es kann aber auch vorgesehen sein, daß die genannten körnigen Ausgangsmateriali­ en nahezu rein unter Verwendung nur einer ver­ gleichsweise kleinen Menge an Bindemittel, zum Bei­ spiel 4 bis 20 Gew.-%, verwendet werden.
Die Erfindung betrifft in einer vorteilhaften Aus­ gestaltung auch ein vorgenanntes Verfahren, wobei die Siliciumdioxid-haltige Komponente Quarzsand oder Quarzmehl, vorzugsweise Quarzmehl mit einer Oberfläche von mindestens 3 m2/g, besonders bevor­ zugt von mindestens 13 m2/g, ist.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung wird unter der Calciumoxid-haltigen Komponente auch Weißfeinkalk (91% Calciumoxid) (Branntkalk) ver­ standen. Unter einer flüssigen Komponente wird ein die Mischung und Bindewirkung der beiden anderen Komponenten des Bindemittels unterstützender flüs­ siger Bestandteil, wie Wasser, verstanden, Selbst­ verständlich können auch andere gleichwirkende Kom­ ponente eingesetzt und/ oder Zusätze verwendet wer­ den, beispielsweise solche, die die Rheologie und das Wasserrückhaltevermögen des Bindemittels steu­ ern, beispielsweise Methylcellulose oder deren De­ rivate.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird diese Siliciumdioxid-haltige Komponente und/oder die Calciumoxid-haltige Komponente in gemahlener oder natürlicher Form eingesetzt. Es kann erfin­ dungsgemäß bevorzugt sein, die Siliciumdioxid- und die Calciumoxid-haltige Komponente in einem Mengen­ verhältnis von 1 : 1, Gew.-%, einzusetzen.
Die Erfindung sieht in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform vor, daß - bezogen auf das Gesamtge­ wicht des mit dem körnigen Ausgangsmaterial ver­ mischten Bindemittels - 2,5 bis 20%, insbesondere 7,0%, Calciumoxid-haltige Komponente (Gew.-%) und/oder 3 bis 20%, insbesondere 10,0%, Silicium­ dioxid-haltige Komponente (Gew.-%) eingesetzt wer­ den.
Die Erfindung betrifft in einer weiteren Ausfüh­ rungsform ein vorgenanntes Verfahren, wobei der hy­ drothermale Härtungsprozeß durchgeführt wird, indem die miteinander vermischten, körnigen Ausgangsmate­ rialien und das Bindemittel zunächst geformt und dann anschließend einem hydrothermalen Härtungspro­ zeß unterzogen werden, wobei der hydrothermale Här­ tungsprozeß, vorzugsweise in einem Autoklaven, bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck durchgeführt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform der Er­ findung kann vorgesehen sein, die Verdichtung, For­ mung und Aushärtung des mit dem Bindemittel ver­ mischten Ausgangsmaterials bei 160° bis 230°C unter Dampfdruck 4 bis 8 Stunden durchzuführen. Insbeson­ dere sieht die Erfindung in einer weiteren bevor­ zugten Ausführungsform vor, daß die Autoklav- Behandlung in einer gesättigten Wasserdampfatmo­ sphäre bei einem Druck von 8 bis 21 bar durchge­ führt wird, vorzugsweise solange, bis die Formkör­ per gehärtet sind, besonders bevorzugt über einen Zeitraum von fünf Stunden. Die Erfindung sieht vor­ teilhafterweise vor, die Formgebung vor der hy­ drothermalen Härtung durchzuführen, um das Kri­ stallwachstum der sich bildenden CSH-Phasen zur fe­ sten Verbindung zu nutzen.
Die Erfindung betrifft auch Formkörper, insbesonde­ re Steine, die mittels des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens hergestellt wurden. Derartige Formkörper, die sich durch bisher nicht bekannte CSH-Phasen auszeichnen, können Einsatz finden beim Schall­ schutz, beim Brandschutz, beim Strahlenschutz und bei Schutz vor elektromagnetischer Strahlung. Die Steine können ferner als Energiespeicherwerkstoffe für passive Energiespeicherung oder ähnliches die­ nen. Ferner kann vorgesehen sein, die Formkörper als dicke Schichten, beispielsweise zur Anwendung in der Elektrotechnik, oder als dünne Schichten, beispielsweise als isolierende oder leitfähige Schichten, in der Hochtemperaturelektrik einzuset­ zen. Die Oberfläche der Formkörper aus Hämatit oder Magnetit kann durch die Einwirkung einer HT-Flamme oder eines HT-Lasers elektrisch gut leitfähig ge­ macht werden, wobei diese leitfähigen Flächen auch die Form von zum Beispiel Leiterbahnen besitzen können. Die Erfindung betrifft jedoch auch beliebi­ ge andere Anwendungen, bei denen es darauf ankommt, die den körnigen, kieselsäurefreien Ausgangsmate­ rialien, wie Olivin, Hämatit oder Magnetit, inne­ wohnenden Eigenschaften auch dann zu nutzen, wenn diese Stoffe nicht als körniges Ausgangsmaterial, sondern als geformter Körper, beispielsweise Schicht, Stein oder sonstwie geformten Körper, be­ nötigt werden.
In besonders bevorzugter Weise betrifft die vorlie­ gende Erfindung zementfreie Formkörper auf Kalk­ sandsteinbasis, umfassend das Bindemittel aus der Calciumoxid-haltigen Komponente und der Siliciumdi­ oxid-haltigen Komponente sowie als kieselsäurefrei­ em Ausgangsmaterial Hämatit. Derartige Formkörper zeichnen sich durch eine hohe Steinfestigkeit und eine hohe Rohdichte aus.
Die Erfindung betrifft jedoch auch zementfreie Formkörper auf Kalksandsteinbasis, umfassend das Bindemittel aus der Calciumoxid-haltigen Komponente und der Siliciumdioxid-haltigen Komponente sowie Magnetit, wobei sich auch diese Formkörper durch eine hohe Rohdichte auszeichnen und weitere zusätz­ liche Eigenschaften insofern vorliegen, als daß Ma­ gneten an diesen Steinen haften und sich Abschirm­ wirkungen im Hinblick auf elektromagnetische Strah­ lungen ergeben.
Schließlich betrifft die Erfindung auch zementfreie Formkörper auf Kalksandsteinbasis, umfassend das Bindemittel aus der Calciumoxid-haltigen Komponente und der Siliciumdioxid-haltigen Komponente sowie Olivin, wobei sich derartige Formkörper durch hohe Rohdichten und die nahezu weiße Farbe insbesondere dann als vorteilhaft erweisen, wenn entsprechende optische Effekte erzielt werden sollen. Die erfin­ dungsgemäßen Olivin-haltigen Steine weisen ferner eine hohe Feuerbeständigkeit bis 1300°C auf, bei geringer Schwindung ≦1%. Dabei besitzen diese Formkörper rohstoffbedingt ein besonders gutes Wär­ mespeicher-Verhalten.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1 Hämatit-haltige Steine
Zur Herstellung Hämatit-haltiger Steine wurden die Komponenten Weißfeinkalk (91,0% CaO-Gehalt), Quarz­ mehl (1.500 cm2/g) und Hämatit (Körnung 0-6 mm) so dosiert, daß diese den Mischungsverhältnissen der Tabelle 1 entsprachen. Die Komponenten wurden ver­ mischt unter Zugabe von soviel Wasser, daß der Weißfeinkalk völlig ablöschte und das Gemisch den Löschreaktor mit einer Restfeuchte von ca. 5% ver­ ließ. Diese Mischung wurde mittels einer Presse bei 16,6 N/mm2 Pressdruck zu Rohlingen gepreßt.
Nach der Formung fand ein hydrothermaler Härtungs­ prozeß statt. Dazu wurde der geformte Körper in ei­ nem Autoklaven bei circa 16 bar Sattdampf (200°C) für eine Zeitdauer von fünf Stunden ausgesetzt. Be­ reits nach fünf Stunden Hydrothermal-Behandlung wiesen die Formkörper eine hohe Festigkeit auf und konnten einer weiteren Verwendung zugeführt werden. Es konnten Rohdichten von 3,379 kg/dm3 bei einer Druckfestigkeit von 19,9 N/mm2 erzielt werden.
Tabelle 1
Der folgenden Tabelle 2 kann entnommen werden, wie durch Stoffaustausch in herkömmlichen Kalksand­ stein-Mischungen mit Hämatit vorteilhafte Formkör­ per mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erhal­ ten werden können.
Tabelle 2
Bei Verwendung von Hämatit zum Stoffaustausch in Kalksandstein-Mischungen, wobei circa 15 bis 80 Gew.-%, insbesondere 15 bis 50 Gew.-%, Hämatit ein­ getauscht werden, können hohe Rohdichten leicht und wirtschaftlich erreicht werden. Es konnten ohne Er­ höhung des Calciumoxid-Gehaltes Festigkeiten <25 N/mm2 erreicht werden. Die eingesetzte Kalksandstein-Mischung (KS) wies folgende Zusammen­ setzung auf: 78,7% Sand (Körnung 0-2 mm), 7,8% Weißfeinkalk (91,0% CaO-Gehalt) und 13,5% Quarzmehl (1500 cm2/g).
Beispiel 2 Magnetit-haltige Steine
Zur Herstellung Magnetit-haltiger Steine wurden die Komponenten Weißfeinkalk (91,0% CaO-Gehalt), Quarz­ mehl (1.500 cm2/g) und Magnetit (Körnung 0-6 mm) so dosiert, daß diese den Mischungsverhältnissen der Tabelle 3 entsprechen. Die Komponenten wurden ver­ mischt unter Zugabe von soviel Wasser, daß der Weißfeinkalk völlig ablöschte und das Gemisch den Löschreaktor mit einer Restfeuchte von ca. 5% ver­ ließ. Diese Mischung wurde mittels einer Presse bei 16,6 N/mm2 Pressdruck zu Rohlingen gepreßt.
Nach der Formung fand ein hydrothermaler Härtungs­ prozeß statt. Dazu wurde der geformte Körper in ei­ nem Autoklaven bei circa 16 bar Sattdampf (200°C) für eine Zeitdauer von fünf Stunden ausgesetzt. Be­ reits nach fünf Stunden Hydrothermal-Behandlung wiesen die Formkörper eine hohe Festigkeit auf und konnten einer weiteren Verwendung zugeführt werden. Es konnten Rohdichten von 3,73 kg/dm3 bei einer Druckfestigkeit von 24,3 N/mm2 erzielt werden.
Tabelle 3
Magnetit weist höhere Druckfestigkeiten und Roh­ dichten bei Proben mit mehr als 80 Gew.-% an kie­ selsäurefreiem Ausgangsmaterial (Magnetit bezie­ hungsweise Hämatit) auf, während bei Proben bis ca. 80 Gew.-% an kieselsäurefreiem Ausgangsmaterial (Hämatit beziehungsweise Magnetit) Hämatit zu höhe­ ren Rohdichten und Druckfestigkeiten führt.
Der folgenden Tabelle 4 kann entnommen werden, wie durch Stoffaustausch in herkömmlichen Kalksand­ stein-Mischungen mit Magnetit vorteilhafte Formkör­ per mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens erhal­ ten werden können.
Tabelle 4
Bei Verwendung von Magnetit zum Stoffaustausch in Kalksandstein-Mischungen, wobei circa 15 bis 80 Gew.-%, insbesondere 15 bis 50 Gew.-%, Magnetit eingetauscht werden, können hohe Rohdichten leicht und wirtschaftlich erreicht werden. Es konnten ohne Erhöhung des Calciumoxid-Gehaltes Festigkeiten <25 N/mm2 erreicht werden. Die eingesetzte Kalksandstein-Mischung (KS) wies folgende Zusammen­ setzung auf: 78,7% Sand (Körnung 0-2 mm), 7,8% Weißfeinkalk (91,0% CaO-Gehalt) und 13,5% Quarzmehl (1500 cm2/g).
Beispiel 3 Olivin-haltige Steine
Es wurden Olivin-haltige Formkörper (Olivin 0-3 mm Körnung 79,16 Gew.-%, Quarzmehl (1500 cm2/g) 14,16 Gew.-%, Weißfeinkalk (91,0% CaO) 6,68 Gew.-%) her­ gestellt, wobei die erhaltenen Formkörper Rohdich­ ten von 2,4 kg/dm3 bei einem Preßdruck von 15,4 N/mm2 und einer Druckfestigkeit von 29,7 N/mm2 auf­ wiesen (Preßfeuchte: ca. 5%).

Claims (11)

1. Verwendung von Olivin in einem hydrothermal her­ gestellten Formkörper aus Olivin und einem Binde­ mittel aus einer Siliciumdioxid-haltigen Komponente und einer Calciumoxid-haltigen Komponente zur Er­ zielung einer verbesserten Feuerbeständigkeit und eines verbesserten Wärmespeicherverhaltens.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei Olivin in Form von Sanden, Granulaten oder Pulvern vorliegt.
3. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, wobei die Siliciumdioxid-haltige Komponente Quarzmehl ist.
4. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, wobei die Siliciumdioxid-haltige Komponente und/oder die Calciumoxid-haltige Komponente in ge­ mahlener oder natürlicher Form vorliegt.
5. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, wobei das Quarzmehl eine Oberfläche von minde­ stens 1,5 m2/g, vorzugsweise von mindestens 13 m2/g, aufweist.
6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, wobei die Siliciumdioxid- und die Calciumoxid­ haltige Komponente in einem Mengenverhältnis von 1 : 1 (Gew.-% < vorliegt.
7. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, wobei die Calciumoxid-haltige Komponente in einer Menge von 2,5 bis 20, vorzugsweise 7 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des mit dem körnigen Ausgangsmaterial vermischten Bindemittels, vor­ liegt.
8. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, wobei die Siliciumdioxid-haltige Komponente in einer Menge von 3 bis 20, vorzugsweise 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des mit dem körnigen Ausgangsmaterial vermischten Bindemittels, vor­ liegt.
9. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, wobei der hydrothermale Härtungsprozeß durch­ geführt wird, indem das mit dem körnigen Ausgangs­ material vermischte Bindemittel nach dem Formen in einem Autoklaven bei erhöhter Temperatur und erhöh­ tem Druck erhitzt wird.
10. Verwendung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, wobei die Autoklavbehandlung in einer ge­ sättigten Wasserdampfatmosphäre bei einem Druck von 8 bis 21 bar durchgeführt wird.
11. Verwendung nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, wobei die Autoklavbehandlung solange durchgeführt wird, bis das geformte Gemisch gehär­ tet ist, insbesondere über einen Zeitraum von fünf Stunden.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2005005339A1 (de) * 2003-07-11 2005-01-20 Schotter- Und Betonwerk Karl Schwarzl Betriebsgesellschaft M.B.H. Festbeton sowie frischbeton zur herstellung eines festbetons und verwendung eines betons zur herstellung eines bauteiles mit höherer temperaturbeständigkeit

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WO2005005339A1 (de) * 2003-07-11 2005-01-20 Schotter- Und Betonwerk Karl Schwarzl Betriebsgesellschaft M.B.H. Festbeton sowie frischbeton zur herstellung eines festbetons und verwendung eines betons zur herstellung eines bauteiles mit höherer temperaturbeständigkeit

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