DE19858061A1 - Isolierbehälter mit befüllbarem Kühlmodul - Google Patents
Isolierbehälter mit befüllbarem KühlmodulInfo
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Abstract
Ein Isolierbehälter mit einem Kühlmodul weist im Bereich der oberen Isolierbehälterwandung eine Füllöffnung auf, die in Verbindung steht mit einer Zuführöffnung des Kühlmoduls, um dem Kühlmodul ein Kühlmedium zuzuführen und das Kühlmodul weist zumindest eine Abführöffnung auf, woraus Kühlmedium in den Innenraum des Behälters entweichen kann, um diesen zu kühlen. Bei einem Verfahren zum Befüllen eines Kühlmoduls in einem Isolierbehälter mit einem Kühlmedium wird das Kühlmedium dem Kühlmodul von oben durch eine Füllöffnung in der oberen Isolierbehälterwandung und eine damit in Verbindung stehende Zuführöffnung des Kühlmoduls zugeführt, wobei Kühlmedium aus dem Kühlmodul über zumindest eine Abführöffnung in den Innenraum des Behälters entweichen kann, um diesen zu kühlen.
Description
Die Erfindung betrifft einen Isolierbehälter mit einem Kühlmodul und ein Verfahren
zum Befüllen eines Kühlmoduls für einen Isolierbehälter.
Seit langer Zeit sind Methoden bekannt, die das Verderben von Lebensmitteln
oder von anderen temperaturempfindlichen Stoffen hinauszögern. Insbesondere
durch Kühlverfahren lassen sich die meisten Lebensmittel im verarbeiteten
Zustand konservieren. Denn mit sinkender Temperatur verlangsamen sich
physikalische, chemische, mikrobielle und enzymatische Reaktionen.
Zum Transport und zur Lagerung verderblicher Waren, insbesondere von
Lebensmitteln, werden daher Behälter mit einer thermisch isolierenden Wandung
(Isolierbehälter) eingesetzt. Die Isolierbehälter werden in der Regel zusätzlich
gekühlt, um eine niedrige Temperatur im Innern des Isolierbehälters für einen
längeren Zeitraum aufrechterhalten zu können.
Zur Kühlung von Isolierbehältern werden festes oder flüssiges Kohlendioxid oder
flüssiger Stickstoff eingesetzt. Beispielsweise wird beim Cryogen®-Trans-
Verfahren der in einem vakuumisolierten Behälter unter einem Kühlfahrzeug
gespeicherte flüssige Stickstoff gasförmig im Laderaum versprüht, wo er der
Laderaumluft Wärmeenergie entzieht, um die darin befindlichen
temperaturempfindlichen Stoffe zu kühlen (Gas aktuell, Heft 51, Seite 8, Messer
Griesheim GmbH, 1996). Auch Kältespeicherplatten, welche mit einer Flüssigkeit,
einer sogenannten "eutektischen Flüssigkeit" oder Kühlsole gefüllt sind, werden
zu Kühlzwecken eingesetzt.
Bei den Kühlmodulen, die mit tiekaltem flüssigen oder schneeförmigen
Kohlendioxid oder tiekaltem flüssigen Stickstoff als Kühlmedien befüllt werden, ist
der Anschlußstutzen zum Befüllen meist an der Stirnseite des Kühlmoduls
angeordnet, so daß die Befüllung erst nach Öffnung der Tür des Isolierbehälters
möglich ist. Dies hat den Nachteil, daß bei jedem Befüllvorgang die Kälte aus dem
Isolierbehälter in den meist wärmeren, umgebenden Raum entweicht. Damit ist
jeder Befüllvorgang mit einem Kälteverlust verbunden, der die
temperaturempfindlichen Stoffe im Isolierbehälters beeinträchtigen kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Isolierbehälter mit einem Kühlmodul zu
schaffen, mit welchem ohne ein Öffnen einer Tür des Isolierbehälters der
Befüllvorgang des Kühlmoduls mit einem Kühlmedium sicher und technisch
einfach möglich ist. Ferner soll eine Verfahren zum Befüllen eines Kühlmoduls in
einem Isolierbehälter bereitgestellt werden, mit welchem ein möglichst effizientes
und sicheres Einbringen des Kühlmediums in das Kühlmodul möglich ist, ohne
eine Tür des Isolierbehälters zu öffnen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Isolierbehälter mit einem
Kühlmodul, der im Bereich der oberen Isolierbehälterwandung eine Füllöffnung
aufweist, die in Verbindung steht mit einer Zuführöffnung des Kühlmoduls, um
dem Kühlmodul ein Kühlmedium zuzuführen und wobei das Kühlmodul zumindest
eine Abführöffnung aufweist, woraus Kühlmedium in den Innenraum des Behälters
entweichen kann, um diesen zu kühlen.
Unter dem Begriff "Isolierbehälter" sind alle denkbaren Arten von zumindest
teilweise geschlossenen Behältern zu verstehen, zum Beispiel Container,
Schränke, Transportkarren (Trolleys) oder Transportwagen, die eine thermisch
isolierende Wandung aufweisen und worin temperaturempfindliche Produkte
gelagert oder transportiert werden können unter Aufrechterhaltung einer
bestimmten Temperatur für eine bestimmte Zeitdauer.
Unter dem Begriff "Kühlmedium" ist hier insbesondere ein tiefkalt verflüssigtes
Gas oder Gasgemisch gemeint, welches bei normaler Raumtemperatur (ca. 23°C)
und bei Normaldruck (ca. 1 bar) als Gas vorliegt, zum Beispiel Stickstoff,
Kohlendioxid oder Luft, und welches bei der entsprechenden Temperatur und bei
entsprechendem Druck in einem flüssigen, überkritischen oder festen Zustand ist,
wobei der Begriff "fester" Zustand auch eine stückige, körnige oder
schneeförmige Form mitumfaßt.
Vorzugsweise wird tiefkalter flüssiger Stickstoff als Kühlmedium verwendet, wobei
der tiefkalte Stickstoff im wesentlichen in flüssiger Form im Kühlmodul bevorratet
ist, im Laufe der Zeit verdampft und durch die Abführöffnung im Kühlmodul als
gasförmiger Stoff in den Innenraum des Behälters entweicht, um diesen zu
kühlen.
Nach der Erfindung ist die Füllöffnung verschließbar mit Hilfe von
Verschlußmitteln, welche nicht über die Oberfläche der oberen
Isolierbehälterwandung hinausragen. Als Verschluß der Füllöffnung kann zum
Beispiel ein permanenter Ringmagnet eingesetzt werden, in dessen Mitte ein
Isoliermaterial so angeordnet ist, daß es in der Wanddurchführung der
Füllöffnung hineinreicht und dort abdichtet, wobei der Ringmagnet zum Beispiel
durch eine um die Füllöffnung angeordnete Stahlscheibe gehalten wird. So
können Kälteverluste weitestgehend vermieden werden.
Es ist vorgesehen, daß zumindest ein Teil der Verschlußmittel der Füllöffnung
zusammenwirken mit Mitteln einer Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums in
das Kühlmodul, um die Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums an den
Isolierbehälter bzw. das Kühlmodul zu koppeln. Dabei weist die Einrichtung zum
Zuführen des Kühlmediums im Bereich ihres mit der Füllöffnung verbindbaren
Endes magnetische oder elektromagnetische Mittel auf, welche mit
entsprechenden magnetisierbaren oder magnetischen Mitteln im Bereich der
Füllöffnung des Isolierbehälters zusammenwirken, um die Einrichtung zum
Zuführen des Kühlmediums an den Isolierbehälter bzw. das Kühlmodul zu
koppeln, wobei vorzugsweise die Kopplung durch das Zusammenwirken eines
Elektromagneten, welcher bei der Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums im
Bereich ihres mit der Füllöffnung verbindbaren Endes angeordnet ist, und einer
ringförmigen Stahlscheibe, welche im Bereich der Füllöffnung angeordnet ist,
realisiert wird. Vorteilhaft kann diese Stahlscheibe so in dem Isoliermaterial der
thermisch isolierenden Wandung des Isolierbehälters eingearbeitet sein, daß
keine Teile über die Oberfläche der oberen Isolierbehälterwandung hinausragen.
Zum Beispiel ist der Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums ein
Injektionsrohr für das Kühlmedium zugeordnet, um dieses Injektionsrohr ist eine
elektromagnetische Spule angeordnet und um die Füllöffnung ist eine
Stahlscheibe angeordnet. Auf das Injektionsrohr wirkt in Bezug zum
Isolierbehälter bzw. zum Kühlmodul eine magnetische Anziehungskraft, wodurch
die Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums an das Kühlmodul gekoppelt ist.
Die Stahlscheibe ist aus einem Material gefertigt, welches magnetisch oder
magnetisierbar ist, beispielsweise ein Chrom- oder Nickelstahl. Das Injektionsrohr
ist vorteilhaft aus einem metallischen Werkstoff, zum Beispiel Kupfer oder
Edelstahl, hergestellt und die Ausströmöffnung für das Kühlmedium in dem
Injektionsrohr wird entsprechend dem gewünschten Volumenstrom gewählt. Unter
dem Begriff "Injektionsrohr" sind hier alle denkbaren Arten von
Injektionseinrichtungen, zum Beispiel Düsen und Lanzen, zu verstehen, die
geeignet sind das Kühlmedium in das Kühlmodul einzubringen. Es ist ferner
vorgesehen, daß die Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums in das
Kühlmodul eine Zuführleitung aufweisen, welche mit einer Quelle für unter Druck
stehendes Kühlmedium verbunden ist.
Erfindungsgemäß ist der Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums eine
Vorrichtung zur Steuerung der Befüllmenge zugeordnet, welche eine
Absperreinrichtung und einen in Wirkverbindung mit der Absperreinrichtung
stehenden Zeitgeber aufweist, mit dessen Hilfe die Zeitdauer der Zufuhr des
Kühlmediums in das Kühlmodul gesteuert wird, um dem Kühlmodul differierende
Mengen an Kühlmedium zuzuführen. Als Absperreinrichtung wird beispielsweise
ein Ventil oder ein Schieber eingesetzt. Bei Verwendung eines Elektromagneten
bei der Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums, zum Beispiel eine um das
Injektionsrohr angeordnete elektromagnetische Spule und einer um die
Füllöffnung angeordneten Stahlscheibe, wird die Einrichtung zum Zuführen des
Kühlmediums gehalten bei Stromzufuhr in die Spule und kann durch
Stromunterbrechung jederzeit, gegebenenfalls automatisch nach Beendigung des
Füllvorgangs gelöst werden.
Erfindungsgemäß ist das Kühlmodul lösbar mit dem Isolierbehälter verbunden
und weist Einrichtungen auf, welche in Wirkverbindung mit entsprechenden
Einrichtungen des Isolierbehälters stehen und ein Einschieben und eine Lagerung
des Kühlmoduls in dem Isolierbehälter zu ermöglichen, so daß dem Kühlmodul
auch außerhalb des Isolierbehälters das Kühlmedium zugeführt werden kann.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß das Kühlmodul aus Edelstahl besteht
und eine thermische Vakuumisolierung aufweist. Das Vakuum dieser
Vakuumisolierung beträgt vorzugsweise kleiner 20 mbar, besonders bevorzugt
0,01 bis 1 mbar. Zur Verbesserung der hermischen Isoliereigenschaften kann bei
dem genannten Vakuum-Druck eine Gasfüllung des Innenraums mit Kohlendioxid
oder Argon verwendet werden. Nach der Erfindung beträgt die Höhe des
Kühlmoduls 50 bis 200 mm, vorzugsweise 60 bis 100 mm.
Erfindungsgemäß sind im Isolierbehälter mindestens ein Kühlmodul und
mindestens eine Kältespeicherplatte benachbart angeordnet. Dies hat den Vorteil,
daß ein Teil der Kälteleistung des Kühlmediums zunächst von der
Kältespeicherplatte aufgenommen werden kann. Dadurch kann vorteilhaft eine
anfängliche Unterkühlung des zu kühlenden Gutes vermieden werden. Später
wird die Kälte der Kältespeicherplatte wieder freigesetzt, wodurch die Kühlzeit
deutlich verlängert wird. Die Kältespeicherplatte wirkt so als Kältepuffer und
Kältespeicher. Erfindungsgemäß ist die Kältespeicherplatte unterhalb des
Kühlmoduls im Isolierbehälter angeordnet. Die Kältespeicherplatte wirkt so
vorteilhaft als Puffer gegen eine zu starke Kühlwirkung der Unterseite des
Kühlmoduls. Es ist nach der Erfindung vorgesehen, als Flüssigkeit in der
Kältespeicherplatte eine eutektische Flüssigkeit einzusetzen. Nach der Erfindung
besüzt die eutektische Flüssigkeit eine Gefriertemperatur von 0 bis -40°C,
besonders bevorzugt von ca. -2 bis -4°C.
Das Kühlmodul weist eine Abführöffnung auf, woraus im wesentlichen
gasförmiges Kühlmedium in den Innenraum des Behälters entweichen kann,
wobei die Abführöffnung des Kühlmoduls vorzugsweise zugleich die
Zuführöffnung ist. Vorteilhaft kann diese Öffnung mit einer Klappe versehen sein,
die durch die eigene Masse aufgrund der Schwerkraft oder mit Hilfe von einem
geeigneten Verschlußmechanismus geschlossen gehalten wird und erst bei
einem bestimmten Druck im Innern des Kühlmoduls durch sich bildendes
gasförmiges Kühlmedium geöffnet werden kann.
Das Aufnahmevolumen des Kühlmoduls an Kühlmedium beträgt bis zu 20000 g,
vorzugsweise 500 g bis 15000 g. Es können vorteilhaft differierende Menge an
Kühlmedium in das Kühlmodul eingefüllt werden. Die Menge an einzufüllendem
Kühlmedium ist von einer Vielzahl von Parametern abhängig, zum Beispiel
abhängig von der Außentemperatur, der einzuhaltenden Temperatur im
Isolierbehälter, der Anfangstemperatur des Isolierbehälters, dem im
Isolierbehälter befindlichen Produkttyp, der Dauer der Kühlhaltung, der
Transportweise und/oder der Art und Größe des Isolierbehälters. Beispielsweise
werden für Schiffstanke sehr große Mengen benötigt und bei Isolierbehältern für
Impfstoffe oder für bestimmte Trolleys sind nur relativ geringe Menge (bis zu
wenigen Gramm) an Kühlmedium notwendig.
Gemäß der Erfindung wird die im wesentlichen senkrecht stehende Wandung des
Isolierbehälters an deren Innenfläche so ausgebildet, zum Beispiel durch eine
bestimmte, lammellenartige Struktur der Oberfläche, daß im oberen Bereich des
Isolierbehälters entstehendes gasförmiges Kühlmedium besser in den unteren
Bereich des Isolierbehälters fällt bzw. strömt. Dadurch kann vorteilhaft die
Temperaturverteilung innerhalb des Isolierbehälters verbessert werden.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren zum
Befüllen eines Kühlmoduls in einem Isolierbehälter mit einem Kühlmedium gelöst,
bei dem das Kühlmedium dem Kühlmodul von oben durch eine Füllöffnung in der
oberen Isolierbehälterwandung und eine damit in Verbindung stehende
Zuführöffnung des Kühlmoduls zugeführt wird, wobei Kühlmedium aus dem
Kühlmodul über zumindest eine Abführöffnung in den Innenraum des Behälters
entweichen kann, um diesen zu kühlen.
Bei dem Verfahren wird erfindungsgemäß eine Einrichtung zum Zuführen des
Kühlmediums während des Befüllvorgangs durch magnetische Kraft gekoppelt an
dem Isolierbehälter bzw. an das Kühlmodul, wobei vorzugsweise die magnetische
Kraft mit Hilfe eines Elektromagneten im Bereich des mit der Füllöffnung
verbindbaren Endes der Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums und mit
Hilfe einer im Bereich der Füllöffnung angeordneten Stahlscheibe ausgeübt wird.
Vorzugsweise verdampft eine Menge von 200 bis 2000 g, besonders bevorzugt
800 bis 1200 g, an Kühlmedium innerhalb einer Stunde, um den Innenraum des
Isolierbehälters zu kühlen.
Die Zeitdauer der Zufuhr des Kühlmediums in das Kühlmodul wird durch eine der
Befülleinrichtung zugeordneten Steuereinrichtung erfindungsgemäß gesteuert,
um dem Kühlmodul differierende Mengen an Kühlmedium zuzuführen und so eine
zeitlich gewünschte Kältekonservierung der Stoffe innerhalb des Isolierbehälters
einzustellen. Durch die Steuerung der Befüllzeit können so, bei einem gegebenen
Druck des Kühlmediums bei dem Befüllvorgang, dem Kühlmodul differierende
Mengen des Kühlmediums zugeführt werden, um eine zeitlich gewünschte
Kältekonservierung der Stoffe innerhalb des Isolierbehälters einzustellen. Für
bestimmte Anwendungsfälle ist es vorteilhaft aber ebenso möglich, alternativ oder
zusätzlich eine Regelung des Druckes des Kühlmediums zur Steuerung der
zuzuführenden Menge an Kühlmedium einzusetzen.
Als Kühlmedium wird vorzugsweise tiefkalter, verflüssigter Stickstoff verwendet.
Der erfindungsgemäße Isolierbehälter und das Verfahren wird vorteilhaft zur
zeitlich begrenzten Kältekonservierung von temperaturempfindlichen Stoffen,
vorzugsweise zur Kühlung von Lebensmitteln, verwendet.
Darüber hinaus können mit der Vorrichtung und dem Verfahren nach der
Erfindung Produkte vorgekühlt und/oder eingefroren werden. Damit wird ein
vorteilhafter Einsatz bei der Lagerung von Frischprodukten, zum Oxidationsschutz
und zur Haltbarkeitsverlängerung der Frischware möglich.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das Verfahren werden nun anhand von
Abbildungen (Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3) beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung des Isolierbehälters mit Kühlmodul,
Fig. 2 einen Schnitt durch den oberen Bereich des Isolierbehälters und des
Kühlmoduls mit einem Verschluß des Isolierbehälters,
Fig. 3 einen Schnitt durch den oberen Bereich des Isolierbehälters und des
Kühlmoduls und den mit dem Isolierbehälter verbindbaren Teil einer Einrichtung
zum Zuführen des Kühlmediums in das Kühlmodul.
Der in Fig. 1 dargestellte Isolierbehälter 1 weist eine thermisch isolierende
Wandung 2 auf. Innerhalb des Isolierbehälters 1 ist ein Kühlmodul 3 angeordnet.
Das Kühlmodul 3 weist eine Zuführöffnung 4 auf; die in Verbindung steht mit einer
Füllöffnung 5 des Isolierbehälters 1. Die obere Seite (schraffierte Fläche) der
Isolierbehälterwandung 2 ist mit einer muldenförmigen Vertiefung 6 ausgestattet
und das Kühlmodul 3 weist eine Abführöffnung 7 Kühlmedium auf.
In der Fig. 2 ist der Verschluß des Isolierbehälters 1 näher dargestellt. Im Bereich
der Füllöffnung 5 des Isolierbehälters 1 ist eine Mulde 6 mit einer darin
angeordneten ringförmigen Stahlscheibe 8, wobei diese Stahlscheibe 8 so in dem
Isoliermaterial der thermisch isolierenden Wandung 2 des Isolierbehälters 1
eingearbeitet ist, daß keine Teile über die Oberfläche der oberen
Isolierbehälterwandung 2 hinausragen. Als Verschluß der Füllöffnung 5 kann zum
Beispiel ein permanenter Ringmagnet 9 eingesetzt werden, in dessen Mitte ein
Isoliermaterial 10 so angeordnet ist, daß es in der Wandurchführung 11 der
Füllöffnung 5 hineinreicht und dort abdichtet. So können Kälteverluste
weitestgehend vermieden werden. Die Wandurchführung 11 kann als ein
Rohrabschnitt ausgebildet sein und mit der äußeren Wand 12 des Kühlmoduls 3
abschließen. Die Stahlscheibe ist aus einem magnetischen oder
magnetisierbarem Material gefertigt, beispielsweise einem Chrom- oder
Nickelstahl.
In Fig. 3 ist eine Anlage zum Zuführen von Kühlmedium in das Kühlmodul 3 eines
Isolierbehälters 1 mit Hilfe eine Einrichtung 13 dargestellt. Das Kühlmodul 1 weist
eine Einlaßöffnung 4 für Kühlmedium auf, welches über ein Injektionsrohr 14 der
Einrichtung 13 zugeführt wird. Das Injektionsrohr 14 ist mit der Einlaßöffnung 4 für
flüssigen Stickstoff bzw. der Füllöffnung 5 verbindbar. Um das Injektionsrohr 14 ist
eine Spule 15 eines Elektromagneten angeordnet. Die Spule 15 ist innen hohl. In
dem Hohlraum ist die Zuführleitung 16 angeordnet. Der Spule 15 kann ein
Detektor zugeordnet sein (hier nicht dargestellt), um die Funktion der Spule zu
detektieren. Die Einrichtung 13 kann darüber hinaus zugeordnete
Einstellvorrichtungen aufweisen. Mit deren Hilfe kann zum Beispiel die
Temperatur der Umgebungsluft des Isolierbehälters 1 oder die im Isolierbehälter
1 nötige Temperatur über eine Temperatur-Einstell- und Anzeigevorrichtung
eingestellt werden und/oder die gewünschte Kühlzeit für den gegebenen
Isolierbehälter 1 kann durch eine Zeit-Einstell- und Anzeigevorrichtung
vorgewählt werden. Aufgrund dieser Werte für Temperatur und Zeit wird die
entsprechende Menge an zuzuführendem Kühlmedium eingestellt und geregelt.
Die Zufuhr von Kühlmedium kann beispielsweise mit Hilfe einer zu- und
abschaltbaren Förderpumpe und mit Hilfe eines Magnetventils oder Schiebers für
das Kühlmedium geregelt werden. Andere Steuerungsmöglichkeiten sind ebenso
denkbar und durch die Erfindung nicht ausgeschlossen. Die Zuführung des
Kühlmediums erfolgt vorzugsweise durch Betätigen einer Betätigungseinrichtung.
In Verbindung mit einer entsprechenden Auslegung des Injektionsrohrs 14 kann
so eine speziell gewünschte Menge an Kühlmedium dem Kühlmodul 3 zugeführt
werden.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß die Injektion nur dann erfolgen kann,
wenn eine sichere Verbindung zwischen Injektionsrohr 14 und dem Kühlmodul 3
hergestellt ist. Daher ist es vorgesehen, daß beispielsweise die
Betätigungseinrichtung nur dann eine Absperreinrichtung öffnen kann, wenn
durch einen entsprechenden Sensor, welcher zum Beispiel das Vorhandensein
eines geschlossenen Magnetfeldes detektiert, die ordnungsgemäße Funktion des
Elektromagneten angezeigt wird. Durch diese Ausgestaltungen wird einerseits die
Sicherheit für das Bedienungspersonal erhöht und auf der anderen Seite die
Umweltverträglichkeit sichergestellt.
Claims (21)
1. Isolierbehälter mit einem Kühlmodul,
der im Bereich der oberen Isolierbehälterwandung eine Füllöffnung aufweist,
die in Verbindung steht mit einer Zuführöffnung des Kühlmoduls, um dem
Kühlmodul ein Kühlmedium zuzuführen und wobei das Kühlmodul zumindest
eine Abführöffnung aufweist, woraus Kühlmedium in den Innenraum des
Behälters entweichen kann, um diesen zu kühlen.
2. Isolierbehälter nach Anspruch 1,
bei dem das Kühlmodul tiefkalten, im wesentlichen flüssigen Stickstoff als
Kühlmedium enthält.
3. Isolierbehälter nach Anspruch 1 oder 2,
bei dem die Füllöffnung verschließbar ist mit Hilfe von Verschlußmitteln,
welche nicht über die Oberfläche der oberen Isolierbehälterwandung
hinausragen.
4. Isolierbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei dem zumindest ein Teil der Verschlußmittel der Füllöffnung
zusammenwirken mit Mitteln einer Einrichtung zum Zuführen des
Kühlmediums in das Kühlmodul, um die Einrichtung zum Zuführen des
Kühlmediums an den Isolierbehälter bzw. das Kühlmodul zu koppeln.
5. Isolierbehälter nach Anspruch 4,
bei dem die Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums im Bereich ihres mit
der Füllöffnung verbindbaren Endes magnetische oder elektromagnetische
Mittel aufweist, welche mit entsprechenden magnetisierbaren oder
magnetischen Mitteln im Bereich der Füllöffnung des Isolierbehälters
zusammenwirken, um die Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums an den
Isolierbehälter bzw. das Kühlmodul zu koppeln.
6. Isolierbehälter nach Anspruch 5,
bei dem die Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums im Bereich ihres mit
der Füllöffnung verbindbaren Endes einen Elektromagneten aufweist und im
Bereich der Füllöffnung eine ringförmige Stahlscheibe angeordnet ist.
7. Isolierbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei dem der Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums eine Vorrichtung zur
Steuerung der Befüllmenge zugeordnet ist, welche eine Absperreinrichtung
und einen in Wirkverbindung mit der Absperreinrichtung stehenden Zeitgeber
aufweist, mit dessen Hilfe die Zeitdauer der Zufuhr des Kühlmediums in das
Kühlmodul gesteuert wird, um dem Kühlmodul differierende Mengen an
Kühlmedium zuzuführen.
8. Isolierbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei dem das Kühlmodul lösbar mit dem Isolierbehälter verbunden ist und
Einrichtungen aufweist, welche in Wirkverbindung mit entsprechenden
Einrichtungen des Isolierbehälters stehen und ein Einschieben und eine
Lagerung des Kühlmoduls in dem Isolierbehälter zu ermöglichen.
9. Isolierbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem das Kühlmodul aus Edelstahl besteht und eine thermische
Vakuumisolierung aufweist.
10. Isolierbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei dem das Vakuum in der thermischen Vakuumisolierung des Kühlmoduls
0,01 bis 1 mbar beträgt.
11. Isolierbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei dem im Isolierbehälter mindestens ein Kühlmodul und mindestens eine
Kältespeicherplatte benachbart angeordnet sind.
12. Isolierbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
bei dem die Abführöffnung des Kühlmoduls zugleich die Zuführöffnung ist.
13. Isolierbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
bei dem das Aufnahmevolumen des Kühlmoduls an Kühlmedium 500 g bis
15000 g beträgt.
14. Verfahren zum Befüllen eines Kühlmoduls in einem Isolierbehälter mit einem
Kühlmedium,
bei dem das Kühlmedium dem Kühlmodul von oben durch eine Füllöffnung in
der oberen Isolierbehälterwandung und eine damit in Verbindung stehende
Zuführöffnung des Kühlmoduls zugeführt wird, wobei Kühlmedium aus dem
Kühlmodul über zumindest eine Abführöffnung in den Innenraum des
Behälters entweichen kann, um diesen zu kühlen.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
bei dem eine Einrichtung zum Zuführen des Kühlmediums während des
Befüllvorgangs gekoppelt ist an dem Isolierbehälter bzw. an das Kühlmodul
durch magnetische Kraft.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
bei dem die magnetische Kraft mit Hilfe eines Elektromagneten im Bereich des
mit der Füllöffnung verbindbaren Endes der Einrichtung zum Zuführen des
Kühlmediums und mit Hilfe einer im Bereich der Füllöffnung angeordneten
Stahlscheibe ausgeübt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
bei dem eine. Menge von 800 bis 1200 g an Kühlmedium innerhalb einer
Stunde verdampft, um den Innenraum des Isolierbehälters zu kühlen.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
bei dem die Zeitdauer der Zufuhr des Kühlmediums in das Kühlmodul durch
eine der Befülleinrichtung zugeordnete Steuereinrichtung gesteuert wird, um
dem Kühlmodul differierende Mengen an Kühlmedium zuzuführen und so eine
zeitlich gewünschte Kältekonservierung der Stoffe innerhalb des
Isolierbehälters einzustellen.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18,
bei dem tiefkalter verflüssigter Stickstoff als Kühlmedium verwendet wird.
20. Verwendung eines Isolierbehälters nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder
eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 14 bis 19 zur zeitlich begrenzten
Kältekonservierung von temperaturempfindlichen Stoffen.
21. Verwendung nach Anspruch 20 zur Kühlung von Lebensmitteln.
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