DE19855830C1 - Kollisionsschutzeinrichtung für spurgeführte Stadtverkehrsfahrzeuge - Google Patents
Kollisionsschutzeinrichtung für spurgeführte StadtverkehrsfahrzeugeInfo
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Abstract
Kollisionsschutzeinrichtung für spurgeführte Stadtverkehrsfahrzeuge mit einer möglichen lokalen Deformation im Frontbereich, so daß Auswirkungen auf Fahrzeug und Insassen beim Zusammenstoß mit anderen Verkehrsfahrzeugen reduziert werden. Die Einrichtung besteht aus einer Stoßstange (1), die um eine Länge (Y) über den Vorbau (5) hervorsteht, wobei die Länge (Y) sich aus einem Hub (Z) der Stoßdämpfer (2) und einem Abrißweg (Q) ergibt. Nach Ausschöpfung des Hubs (Z) versagen Abreißverbindungen (3), so daß die Stoßstange in Führungen (4) kraftlos zurückweicht. Der Vorbau (5) kann sich mit seiner integrierten Verformungszone um den Deformationsweg (X) deformieren. Eine Länge (W) des feststehenden Teils der Stoßdämpfer (2) und eine Länge (T) in den Führungen (4) müssen mindestens so groß sein wie der Deformationsweg (X) des gewünschten Verformungsweges des Vorbaus (5) plus dem Abrißweg (Q). Mit der Erfindung können bei Crashsituationen die zu erwartenden Deformationen im Frontbereich von Stadtverkehrsfahrzeugen kontrolliert realisiert werden.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kollisionsschutzeinrich
tung für spurgeführte Stadtverkehrsfahrzeuge, die an den Fahr
zeugenden im Bereich des Fahrzeugkopfes angeordnet ist und aus
einer Stoßstange, die durch zwei reversibel arbeitende Stoß
dämpfer getragen wird und mit einer Abrißverbindung und einer
anschließenden Führung versehen ist und aus einem deformier
baren Vorbau besteht.
Spurgeführte Stadtverkehrsfahrzeuge sind wesentlich häufiger
in Unfälle verwickelt als Fahrzeuge auf Vollbahnstrecken,
weshalb besonderer Handlungsbedarf hinsichtlich der Verbesse
rung des Kollisionsschutzes besteht. Dabei sind auch die Aspek
te des Partnerschutzes zu berücksichtigen, da es sich häufig
um Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern handelt. Aus Un
fallanalysen ist bekannt, daß die vorhandenen Lösungen für
einen Kollisionsschutz nicht ausreichend sind. Dies bezieht
sich auf Unfälle mit allen Verkehrsteilnehmern.
Durch die DE 38 18 839 C2 ist eine Vorrichtung bekannt, bei
der ein abnehmbarer Kopf einer Mittelpufferkupplung gegen eine
umgreifende Raumschutzstange ausgetauscht wird. Die Raumschutz
stange wird dabei durch eine Schwenksicherung an den Enden
festgelegt. Auf das gleiche Prinzip baut die beschriebene Vor
richtung nach DE 39 31 171 C2 auf. Der Unterschied besteht in
der Lösung der Schwenksicherung. Ein Nachteil dieses Prinzips
ist, daß nach Erschöpfung des Hubes der Stoßsicherung die
Vorrichtung eine Deformation des Vorbaus behindert, da sie
sich nicht aus der Verformungszone verschieben läßt. Ein
weiterer Nachteil ist, daß bei außermittigem Aufprall, der
beim Zusammenstoß mit Personenkraftwagen laut Unfallanalysen
der häufigste Fall ist, eine reversible Energieaufnahme über
die mittig angeordnete Kupplungspatrone aufgrund der hohen
Momente kaum möglich ist. Aus der Praxis ist eine Einrichtung
bekannt, ausgeführt bei der Straßenbahn Dresden Typ NGT6 DD,
bei der ein Raumschutzträger von zwei Stoßdämpfern getragen
wird. Auch bei dieser Lösung besteht das Problem, daß die Kol
lisionschutzeinrichtung nach Ausschöpfung des Hubes die Defor
mation behindert.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Kollisions
schutzeinrichtung für spurgeführte Stadtverkehrsfahrzeuge zu
schaffen, welche die Nachteile bekannter Lösungen überwindet,
indem sie eine lokale Deformation im Frontbereich ermöglicht
und die Auswirkungen auf Fahrzeug und Insassen beim Zusammen
stoß mit anderen Verkehrsteilnehmern reduziert.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patent
anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
gehen aus dem Unteranspruch 2 hervor. Die Kollisionsschutzein
richtung besteht in der ersten Stufe aus einer Stoßstange, die
von reversibel arbeitenden Stoßdämpfern getragen wird. Die
Stoßdämpfer ragen um die Länge Y über die Struktur hinaus.
Diese ergibt sich aus dem Hub Z und dem Abrißweg Q. Durch die
Stoßdämpfer werden Zusammenstöße mit geringer kinetischer
Energie abgefangen. Nach Ausschöpfung des Hubes der Stoßdämp
fer kommt es zum Versagen der Abreißverbindungen. Der festste
hende Teil der Stoßdämpfer, dessen Länge W sich aus dem ge
wünschten Deformationsweg X des Vorbaus und dem Abrißweg Q
ergibt, schiebt sich in die Führungen, wobei die Länge T des
Freiraums hinter der Abreißverbindung genauso groß ist wie die
Länge W des feststehenden Teils der Stoßdämpfer. Dadurch
weicht die Stoßstange nahezu kraftlos und geführt zurück. In
der zweiten Stufe werden die Kräfte ausschließlich in den
Vorbau eingeleitet, der sich direkt von der Front aus deformie
ren kann. Wahlweise kann diesem ein Deformationselement
vorgeschaltet werden, wobei die Stoßstange dann um die Länge Y
plus dem Deformationsweg V des Deformationselementes hervorste
hen muß. Die Länge W des feststehenden Teils der Stoßdämpfer
und die Länge T des Freiraums der Führungen ergibt sich dann
aus dem Deformationsweg X des Vorbaus, dem Abrißweg Q und dem
Deformationsweg V des Verformungselements.
Die Vorteile der Lösung bestehen darin, daß die in Crashsitua
tionen zu erwartende Deformation im Frontbereich des Fahrzeu
ges kontrolliert realisiert wird. Dadurch reduzieren sich die
Reparaturkosten erheblich und der Fahrgastraum wird vor Defor
mationen geschützt. Die Abreißverbindung an den Stoßdämpfern
und die anschließende kraftlose Führung sorgen dafür, daß der
Vorbau sich im Frontbereich ungestört deformieren kann. Durch
Anordnung der Stoßstange unterhalb des Vorbaus, kann dieser
nach dem Abreißen der Stoßdämpfer direkt an der Front verformt
werden. Durch das zusätzliche Deformationselement vor dem
Vorbau können Zusammenstöße mit Fahrzeugen, deren hervorste
hende Struktur oberhalb der Stoßstange liegt, bis zu einer
bestimmten kinetischen Energie ohne Verformung des Vorbaus
abgefangen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll anhand der Zeichnun
gen näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine Seitenansicht der Kollisionsschutzeinrichtung
nach Anspruch 1,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Kollisionsschutzeinrichtung
nach Anspruch 1 und 2.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß eine Sroßstange 1 von Stoß
dämpfern 2 getragen wird. Die Stoffdämpfer 2 sind an einer
Abreißverbindung 3 festgemacht, zum Beispiel angeschraubt, die in
einer Führung 4 steckt und mit einem Scherbund an dessen
Flansch befestigt ist. Ein Vorbau 5 und die Führung 4 münden
in einer Fahrzeugstruktur 6, die in der Zeichnung schematisch
angedeutet ist Beim Zusammenstoß wird zunächst die Stoßstange
1 um einen Hub Z der Stoßdämpfer 2 zurückgeschoben, nach Er
schöpfung des Hubes Z steigt die Kraft an und der Scherbund
der Abreißverbindung 3 schert am Flansch der Führung 4 ab.
Während des Abrißvorganges wird die Stoßstange 1 um einen
Abrißweg Q verschoben. Danach kommt es zur Krafteinleitung in
den Vorbau 5 und dieser wird um einen erforderlichen Deformati
onsweg X deformiert. Der feststehende Teil der Stoßdämpfer 2
wird dabei um die Länge des Abrißweges Q plus den Deformations
weg X in die Führungen 4 verschoben. In Fig. 2 ist eine Vari
ante dargestellt, bei der zusätzlich ein Deformationselement 7
vor dem Vorbau 5 angeordnet ist. Die Stoßstange 1 steht somit
um eine Länge Y plus Deformationsweg V hervor. Entsprechend
ergibt sich eine Länge W des feststehenden Teils der Stoßdämp
fer 2 und eine Länge T des Freiraums in den Führungen 4 aus
dem Deformationsweg X des Vorbaus 5, dem Abrißweg Q und des
Deformationsweges V des Deformationselementes 7.
1
Stoßstange
2
Stoßdämpfer
3
Abreißverbindung
4
Führung
5
Vorbau
6
Fahrzeugstruktur
7
Deformationselement
QAbrißweg
TLänge
VDeformationsweg
WLänge
XDeformationsweg
YLänge
ZHub
QAbrißweg
TLänge
VDeformationsweg
WLänge
XDeformationsweg
YLänge
ZHub
Claims (2)
1. Kollisionsschutzeinrichtung für spurgeführte Stadtverkehrs
fahrzeugen angeordnet an den Fahrzeugenden im Bereich des
Fahrzeugkopfes, bestehend aus einer Stoßstange, die von
zwei Stoßdämpfern getragen wird und unter einem Vorbau (5)
mit integrierter Verformungszone angeordnet ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Stoßstange (1) um eine Länge (Y)
über den Vorbau (5) hervorsteht, wobei die Länge (Y) sich
aus einem Hub (Z) der Stoßdämpfer (2) und einem Abrißweg
(Q) ergibt, daß nach Ausschöpfung des Hubes (Z) der Stoß
dämpfer (2) Abreißverbindungen (3) versagen, wodurch die
Stoßstange (1) durch kraftlose Verschiebung der Stoßdämpfer
(2) in Führungen (4) zurückweicht, so daß der Vorbau (5)
mit einer integrierten Verformungszone sich um den Deforma
tionsweg (X) deformieren kann, wobei eine Länge (W) des
feststehenden Teils der Stoßdämpfer (2) und eine Länge (T)
des Freiraums in den Führungen (4) mindestens so groß sein
müssen wie der Deformationsweg (X) des gewünschten Verfor
mungsweges des Vorbaus (5) plus dem Abrißweg (Q).
2. Kollisionsschutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß vor dem Vorbau (5) über der Stoßstange (1)
ein Deformationselement (7) angeordnet ist, welches einen
Deformationsweg (V) aufweist, daß die Stoßstange (1) um die
Länge (Y) plus Deformationsweg (V) des Deformationselemen
tes (7) hervorsteht und daß die Länge (W) des feststehenden
Teils der Stoßdämpfer (2) und die Länge (T) des Freiraumes
in den Führungen (4) mindestens so groß sein müssen wie der
Deformationsweg (X) des Vorbaus (5), der Abrißweg (Q) und
der Deformationsweg (V) des Deformationselementes (7).
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