DE19853149C1 - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeug-Rücksitzbank - Google Patents
Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeug-RücksitzbankInfo
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Abstract
Bei einem Fahrzeugsitz, insbesondere bei einer Kraftfahrzeug-Rücksitzbank, auf dem ein Kindersitz mittels einer am Fahrzeugsitz angeordneten Befestigungsvorrichtung (20) anbringbar ist, ist eine Abdeckung (22) vorgesehen, mit welcher die Befestigungsvorrichtung (20) bei Nichtgebrauch abdeckbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere eine Kraftfahrzeug-
Rücksitzbank, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
Bei bekannten Fahrzeugsitzen dieser Art weist die Befestigungsvorrichtung zwei
Bügel auf, die zwischen der Sitzfläche und der Rückenlehne hervorragen und an
denen ein Kindersitz mittels zweier daran angebrachter Konnektoren befestigt wer
den kann. Aus der DE 197 38 802 C1 ist ein Fahrzeugsitz bekannt, bei dem für den
Nichtgebrauch der Befestigungsvorrichtung die Bügel in eine Parkstellung ge
schwenkt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs ge
nannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahr
zeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dadurch, daß eine Abdeckung vorgesehen ist, mit welcher die Befestigungsvorrich
tung bei Nichtgebrauch abdeckbar ist, wird mit einem geringen Aufwand eine Stö
rung des Sitzkomforts bei einer Benutzung des Fahrzeugsitzes durch einen Erwach
senen verhindert. Die Befestigungsvorrichtung muß weder eine Schwenkmechanik
aufweisen noch für den Nichtgebrauch in ein Polsterteil des Fahrzeugsitzes gedrückt
werden, so daß keine Polsterpressung mit daraus resultierender Beschädigung des
Fahrzeugsitzes auftritt. Als Fahrzeugsitz kommt insbesondere eine Kraftfahrzeug-
Rücksitzbank in Frage, jedoch kann die erfindungsgemäße Abdeckung der Befesti
gungsvorrichtung auch an einem Beifahrersitz oder an einem Fluggastsitz vorhan
den sein.
Vorzugsweise bildet die von der Befestigungsvorrichtung abgewandte Seite der Ab
deckung einen in die Sitzfläche und/oder Rückenlehnenfläche des Fahrzeugsitzes
integrierten Bestandteil dieser Fläche. Die Abdeckung fügt sich dann in die Kontur
des Fahrzeugsitzes ein, was nicht nur optisch ansprechend ist, sondern auch zu ei
nem erhöhten Sitzkomfort beiträgt. Hierzu ist es auch von Vorteil, wenn die Abdec
kung als gepolstertes Pad ausgebildet ist. Wenn die Abdeckung einen Bestandteil
der Sitzfläche bildet, hat dies den Vorteil, daß bei einer freischwenkbaren Rücken
lehne die Abdeckung nicht mitbewegt wird, also die Anbringung der Abdeckung
keine zusätzlichen Maßnahmen erfordert.
Die Abdeckung wird bevorzugt an einem zwischen (oder teilweise unterhalb) dem
Sitzkissen und der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes angebrachten Polsterriegel an
gebracht. Der Polsterriegel kann einen Träger aufweisen, welcher für eine sichere
Befestigung an der Fahrzeugstruktur angebracht ist. Der Träger des Polsterriegels
kann aber auch am Fahrzeugsitz befestigt sein. Der Polsterriegel kann zugleich den
Durchlaß für die Gurtschlösser und/oder Befestigungspunkte für die Beckengurte
bilden. Die Anbringung der Abdeckung am Polsterriegel erfolgt vorzugsweise mit
tels einer Clip- und/oder Haken-Verbindung, da dann die Abdeckung leicht zu
montieren ist und sicher gehalten wird.
Zur Freigabe der Befestigungsvorrichtung kann die Abdeckung vorzugsweise vom
Fahrzeugsitz vollständig entfernt werden, wofür ebenfalls die Clip- und/oder Ha
ken-Verbindungen von Vorteil sind und wofür die Abdeckung vorzugsweise mit
einer Grifflasche versehen ist. Die Abdeckung könnte bei einer anderen Befesti
gungsart aber auch abklappbar oder verschiebbar sein. Sofern die Abdeckung voll
ständig vom Fahrzeugsitz entfernt wird, kann am Fahrzeugsitz oder zwischen Sitz
fläche und Rückenlehne ein Fach oder eine Tasche zur Aufbewahrung der Abdec
kung vorgesehen sein.
Eine vorzugsweise als gepolstertes Pad ausgebildete Abdeckung kann nicht nur zum
Abdecken der Befestigungsvorrichtung verwendet werden. Sie kann gleichzeitig
oder stattdessen für orthopädische Zwecke, insbesondere zur Unterstützung der
Lendenwirbelsäule, auf einen individuellen Benutzer angepaßt sein und von diesem
angebracht werden. Durch Austausch des Pads kann der Fahrzeugsitz wieder in ei
nen solchen für normale Benutzer umgewandelt werden.
Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Polsterriegel mit Gurtschlössern und Isofix-
Bügeln, bei dem das in Fahrtrichtung linke entnehmbare Pad entfernt ist,
Fig. 2 eine Ansicht des rechten entnehmbaren Pads von unten,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen montierten Polsterriegel entlang der Linie III-III in
Fig. 1,
Fig. 4 einen schematischen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz.
Ein als Kraftfahrzeug-Rücksitzbank ausgebildeter Fahrzeugsitz 1 weist ein sich na
hezu über die gesamte Fahrzeugbreite erstreckendes Sitzkissen 2 (Fondkissen) und
eine an dessen hinterem Rand angeordnete Rückenlehne 3 (Fondlehne) auf. Alle
Richtungsangaben leiten sich von der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Kraftfahr
zeuges ab. Die Sitzfläche des Fahrzeugsitzes 1 wird im wesentlichen durch die
Oberseite des Sitzkissens 2 definiert. Die Rückenlehne 3 kann fest angebracht sein,
beispielsweise direkt an der Fahrzeugstruktur 5, oder nach vorne klappbar sein, um
die Ladefläche zu vergrößern, indem dann die vorliegend als Rückenlehnenfläche
bezeichnete Vorderseite der Rückenlehne 3 in Anlage an die Sitzfläche kommt. Die
Rückenlehne 3 kann beispielsweise auch im Verhältnis 1/3 zu 2/3 in zwei voneinan
der unabhängig vorklappbare Teile geteilt sein.
Im Anschluß an das Sitzkissen 2 ist entlang dessen hinterem, oberen Rand ein in
Fahrzeugquerrichtung verlaufender Polsterriegel 10 angeordnet. Der Polsterriegel
10 ist teilweise unterhalb der Rückenlehne 3 angeordnet und liegt teilweise frei,
wobei die Oberseite des Polsterriegels 10 den hintersten Teil der Sitzfläche bildet
und sich dabei ohne wesentliche Unebenheiten an die Oberseite des Sitzkissens 2
anschließt. Der Spalt zwischen dem Sitzkissen 2 und der Rückenlehne 3 wird durch
den Polsterriegel 10 vollständig geschlossen.
Der Polsterriegel 10 weist über seine gesamte Länge einen Träger 12 auf, der vor
zugsweise als Kunststoff-Spritzteil ausgebildet ist. Der Träger 12 ist an der Fahr
zeugstruktur 5 befestigt, wofür er am oberen, hinteren Rand links und rechts je eine
obere Lasche 14, am unteren, vorderen Rand links und rechts, bezüglich der oberen
Laschen 14 etwas nach innen versetzt, je eine Anschraublasche 15 und am unteren,
vorderen Rand in der Mitte eine Cliplasche 16 aufweist. Die Anschraublaschen 15
erstrecken sich in der Art von Füßen vom unteren Rand des Trägers 12 nach unten
und sind am Ende jeweils mit einem Schlitz versehen. Zur Befestigung des Trägers
12 werden dessen obere Laschen 14 von unten her unter Befestigungs- oder Fahr
zeuglaschen 17 geschoben, die beispielsweise an der Fahrzeugstruktur 5 ange
schweißt sind. Der Träger 12 wird dann um diese Fahrzeuglaschen 17 nach unten
gekippt, bis die Cliplasche 16 um eine weitere Fahrzeuglasche 17' schnappt und die
Anschraublaschen 15 mit ihren Schlitzen sich jeweils über einen Gewindebolzen 18
am Fahrzeugboden als Teil der Fahrzeugstruktur 5 schieben und dann auf dem
Fahrzeugboden aufstehen, um dort mittels des Gewindebolzens 18 angeschraubt zu
werden.
Der Träger 12 weist in seinem mittleren Bereich Aussparungen für Gurtschlösser 19
äußerer Dreipunkt-Sicherheitsgurte und für einen Befestigungspunkt und ein Gurt
schloß 19' eines mittleren Beckengurtes auf. Die Gurtschlösser 19 und 19' und der
mittlere Beckengurt ragen durch die Aussparungen hindurch und sind an der Fahr
zeugstruktur 5 befestigt.
In gleicher Weise ist der Träger 12 in den beiden äußeren Bereichen symmetrisch
mit Durchlässen für sogenannten Isofix-Bügel 20 versehen, wobei je ein Paar von
Bügeln 20 eine Befestigungsvorrichtung für einen Kindersitz bildet. Dabei kann der
Kindersitz wahlweise links und/oder rechts auf dem Fahrzeugsitz 1 befestigt wer
den, indem zwei am Kindersitz vorgesehene Konnektoren sich an einem Paar von
Bügeln 20 festhaken. Die vier Bügel 20 sind alle an der Fahrzeugstruktur 5 befe
stigt. Im Ausführungsbeispiel sind die beiden Bügel 20 eines Paares unterschiedlich
ausgebildet; sie können aber auch gleich ausgebildet sein.
Der Polsterriegel 10 ist im mittleren Bereich mit einem mittleren Pad oder Polster
stück 21 versehen, welches an dem Träger 12 auf dessen Oberseite befestigt ist und
entsprechende Aussparungen für die Gurtschlösser 19, 19' und den mittleren Bec
kengurt aufweist. Das mittlere Gurtschloß 19' kann für den Nichtgebrauch zur Seite
geklappt werden in eine Vertiefung des mittleren Pads 21. Der Polsterriegel 10 ist
ferner in seinen äußeren Bereichen mit je einem entnehmbaren Pad oder Polster
stück 22 versehen, die als Abdeckung für die Bügel 20 dienen. Hierzu weist jedes
entnehmbare Pad 22 auf der Unterseite zwei Vertiefungen 22' auf, welche jeweils
auf die Abmessungen der zugehörigen beiden Bügel 20 abgestimmt sind.
Die vorzugsweise gleich ausgebildeten Pads 21 und 22 bestehen aus einem um
schäumten Draht- oder Kunststoffgrundträger und sind mit Stoff, Leder oder
Kunstleder bezogen. Durch diese Ausgestaltung besteht ein gewisser Schutz gegen
Beschädigungen. Von den Vertiefungen und Aussparungen abgesehen, weisen die
drei Pads 21 und 22 je zwei untereinander gleiche oder spiegelbildliche, quer zum
Träger 12 angeordnete Stirnflächen und eine ungefähr senkrecht zwischen den
Stirnflächen verlaufende Mantelfläche auf. Die Abstände und Abmessungen der
Stirnflächen stehen in einem solchen Verhältnis, daß die entlang des Trägers 12 lie
genden Pads 21 und 22 eine flache, längliche Gestalt aufweisen. Die Oberseiten der
Pads 21 und 22 bilden die Oberseite des Polsterriegels 10 und sind daher optisch
ansprechend und passend zur übrigen Sitzfläche ausgebildet. Zwischen den Pads 21
und 22 treten, abgesehen von den Aussparungen, keine Spalte und kein Versatz auf.
Zur Verriegelung der entnehmbaren Pads 22 am Träger 12 sind diese auf der Unter
seite im Bereich des hinteren Randes mit jeweils zwei laschenförmigen Haken 24,
die, beispielsweise nach hinten weisend, in entsprechende Öffnungen 24' im Träger
12 eingreifen, sowie mit einem Clip 26 versehen, der vom Benutzer von oben her
durch eine Öffnung 26' im Träger 12 gedrückt wird und sich dann auf der Unterseite
leicht aufspreizt. Durch diese Befestigungsart lösen sich die entnehmbaren Pads 22
selbst bei hohen Abbremsbeschleunigungen nicht vom Träger 12 ab.
Zur Entnahme aus dem Polsterriegel 10 ist jedes entnehmbare Pad 22 am vorderen,
unteren Rand mit einer Grifflasche 28 (z. B. Gurtschlaufe) als Griffelement verse
hen. Nachdem vorzugsweise zuerst das Sitzkissen 2 vorgeklappt wird, kann der Be
nutzer über die Grifflasche 28 beispielsweise eines der entnehmbaren Pads 22 anhe
ben, wodurch sich die Clipverbindung löst und die Haken 24 aus dem Träger 12
aushängbar sind. Nach Entfernen des entnehmbaren Pads 22 liegen die Bügel 20 der
Befestigungsvorrichtung für den Kindersitz frei. Sofern vorhanden, kann das ent
nehmbare Pad 22 dann in einem Fach oder einer Tasche verstaut werden. Nach dem
Zurückklappen des Sitzkissens 2 kann der Kindersitz mittels seiner Konnektoren an
den Bügeln 20 befestigt werden.
1
Fahrzeugsitz
2
Sitzkissen
3
Rückenlehne
5
Fahrzeugstruktur
10
Polsterriegel
12
Träger
14
obere Laschen
15
Anschraublaschen
16
Cliplasche
17
,
17
'Fahrzeuglasche
18
Gewindebolzen
19
,
19
'Gurtschlösser
20
Bügel
21
mittleres Pad
22
entnehmbare Pads
22
'Vertiefungen
24
Haken
24
'Öffnungen
26
Clip
26
'Öffnung
28
Grifflasche
Claims (10)
1. Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeug-Rücksitzbank, auf dem ein Kin
dersitz mittels einer Befestigungsvorrichtung (20) anbringbar ist, welche am
Fahrzeugsitz (1) zwischen Sitzkissen (2) und Rückenlehne (3) des Fahr
zeugsitzes (1) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abdeckung
(22) vorgesehen ist, mit welcher die Befestigungsvorrichtung (20) bei Nicht
gebrauch abdeckbar ist.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Be
festigungsvorrichtung (20) abgewandte Seite der Abdeckung (22) einen Teil
der Sitzfläche des Fahrzeugsitzes (1) bildet.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von
der Befestigungsvorrichtung (20) abgewandte Seite der Abdeckung (22) ei
nen Teil der Rückenlehnenfläche des Fahrzeugsitzes (1) bildet.
4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (22) als gepolstertes Pad ausgebildet ist.
5. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckung (22) einen anbringbaren Teil eines zwischen dem Sitzkissen
(2) und der Rückenlehne (3) des Fahrzeugsitzes (1) angeordneten Polsterrie
gels (10) bildet, der wenigstens teilweise vom Benutzer entfernbar und/oder
austauschbar ist.
6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Polsterriegel
(10) einen Träger (12) aufweist, welcher an der Fahrzeugstruktur (5) befestigt
ist.
7. Fahrzeugsitz nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ab
deckung (22) mittels einer Clip- und/oder Hakenverbindung (24, 24', 26, 26')
am Polsterriegel (10) anbringbar ist.
8. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Freigabe der Befestigungsvorrichtung (20) die Abdeckung (22) vom
Fahrzeugsitz (1) entfernbar ist.
9. Fahrzeugsitz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung
(22) ein Griffelement (28) zum Entfernen der Abdeckung (22) vom Fahr
zeugsitz (1) aufweist.
10. Fahrzeugsitz nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Fahr
zeugsitz (1) ein Fach oder eine Tasche zur Aufbewahrung der entfernten Ab
deckung (22) vorgesehen ist.
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