Die Erfindung betrifft ein automatisches Kleinparkhaus bei dem die zu
parkenden Fahrzeuge in einer Übergabestation auf Paletten abgestellt
werden, welche mit Hilfe einer Hubeinrichtung in verfahrbare Regale
mit mehreren Etagen eingeordnet werden.
Parkhäuser und Vorrichtungen zur Ausgestaltung hierzu sind im Stand
der Technik in vielfältigen Ausführungen bekannt.
In DE 196 09 090 A1 ist ein automatisches Parkhaus angegeben, das
aus in mehreren Etagen angeordnete Reihen von Stellplätzen für
Fahrzeuge besteht und bei dem in einem gassenförmigen zentralen
Bereich eine auf einem Fahrwagen montierte Hebe- und Drehbühne
angeordnet ist. Mittels eines Verholschlittenmechanismus wird das
Fahrzeug auf die Bühne bzw. von der Bühne gezogen. Die Drehbühne
ist hängend am Fahrwagen angeordnet.
Dieses Parkhaus weist den Nachteil auf, daß ein zentraler gassenförmi
ger Bereich für die Verteilung der zu parkenden Fahrzeuge benötigt
wird und deshalb nur zwei Reihen für die Anordnung der Parkplätze
zur Verfügung stehen.
Eine Vorrichtung zum raumsparenden Abstellen von Kraftfahrzeugen
ist in DE 42 27 609 A1, sowie in WO 94/04779 beschrieben. Dabei ist
eine Anzahl von nebeneinander angeordneten, seitlich verschiebbaren
Stapelwagen vorgesehen, von denen jeder so beschaffen ist, daß auf
ihm eine Vielzahl von Paaren nebeneinander liegender Paletten zur
Aufnahme von abgestellten Kraftfahrzeugen über- bzw. untereinander
angeordnet werden kann. Durch seitliches Verschieben der Stapelwa
gen wird eine veränderliche Hubgasse erzeugt, in der ein Hubwagen
fahren kann. Mit diesem werden einzelne Paletten aus einem der
Hubgasse benachbarten Stapelwagen herausgenommen und vertikal
durch die Hubgasse bewegt und in einen Stapelwagen hineingelegt. Mit
einem gesonderten Hubwagen kann die Palette auf die Ebene einer
Ein- bzw. Ausfahrt gehoben werden. Der Stapelwagen ist als Stahlkonstruk
tion ausgeführt und auf Schienen fahrbar. Der Hubwagen ist auf beiden
Seiten des Stapelwagens selbständig fahrbar und mit einer Hubgabel
mit schwenkbaren Auslegern ausgerüstet.
Diese Vorrichtung ist dadurch nachteilbehaftet, daß mehrere Hubwa
gen erforderlich sind, die geteilt ausgeführt sind und daß die Hubwagen
nur bis zu einer begrenzten Hubhöhe einsetzbar sind oder eine aufwen
dige Stabilisierung erfordern. Außerdem ist nachteilig, daß auch bei den
zusammenklappbaren Hubwagen ein bestimmter zusätzlicher Freiraum
benötigt wird und daß die Paletten selbstfahrend ausgeführt sind oder
in jeder Regalbox eine Antriebseinheit zur Beförderung der Paletten
vorgesehen werden muß, da an den beiden Teilen der Hubeinrichtung
kein Antrieb angebracht werden kann.
Die Vorrichtung erfordert zur Herstellung einen sehr hohen Kostenauf
wand, insbesondere weil sie von oben beschickt und das zugehörige
Parkhaus deshalb unterirdisch angeordnet werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein automatisches Parkhaus
anzugeben, mit welchen durch eine hohe Parkdichte durch verbesserte
Raumausnutzung erreicht wird und das kostengünstig erstellt werden
kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß
- - die verfahrbaren Regale hängend an längsbeweglichen Führungen
angeordnet sind, wobei sich unterhalb der Regale ein Raum zum
Rangieren der Fahrzeuge befindet,
- - eine Stapelvorrichtung, in welche eine Palette mit einem Fahrzeug
eingeführt werden kann, an Seilen oder Ketten hängend an einer
Laufkatze befestigt ist,
- - die Stapelvorrichtung einen Grundrahmen enthält, der an seiner
Oberseite eine Dreheinrichtung aufweist,
- - die Seile, die von der Laufkatze über eine Trommel zum Grundrah
men führen, seitlich an den verfahrbaren Regalen vorbei laufen, so daß
der Grundrahmen der Stapelvorrichtung unter den Regalen positioniert
werden kann.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Stapelvorrichtung
mit Hilfe einer Laufkatze längsbeweglich und mit über Trommeln
laufenden Seile in der Höhe positionierbar ist, so daß die Palette mit
dem Fahrzeug in eine Parkbox eines hängenden Regals schiebbar ist.
Ferner ist es möglich, daß zur senkrechten Bewegung des Grundrah
mens an den hängenden Regalen senkrechte Führungsschienen und am
Ober- und Unterteil des Grundrahmens Führungsrollen angeordnet
sind.
Besonders vorteilhaft ist dabei, daß die hängenden Regale unterfahrbar
sind, weil die in einem Grundrahmen hängenden verfahrbaren Regale
zwischen die Seile, die von der Laufkatze über eine Trommel zur
Hubvorrichtung führen, hindurchfahren können. Somit wird ein
zeitgleiches Verfahren der Laufkatze mit Grundrahmen und den
verfahrbaren Regalen möglich. Das Fahrzeug wird in einer Palette
aufgenommen und in die jeweilige Ebene der Parkbox gebracht.
Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein Querschnitt durch das Parkhaus,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Parkhaus,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung für eine Ausführung mit Anordnung der
Führungsschienen für die Laufkatzen am Grundrahmen,
Fig. 4 eine Schnittdarstellung für eine Ausführung mit Anordnung der
Führungsschienen für die Laufkatzen am Regalträger,
Fig. 5 eine Schnittdarstellung der Grundebene mit der Übergabeeinrich
tung zur Aufnahme bzw. Abgabe des Fahrzeuges,
Fig. 6 eine Schnittdarstellung für eine Ausführung mit dreifacher Anord
nung der Regale,
Fig. 7 die Anordnung von senkrechten Führungselementen für die
Hubeinrichtung
und
Fig. 8 eine Draufsicht auf die Wendeeinrichtung.
Bei der in Fig. 1 dargestellten automatische Kleinparkanlage sind die
Regale 6 in zwei Reihen angeordnet, die mit Hilfe der Stapelvorrich
tung 3 mit den Fahrzeugen 2 bestückt werden.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch das Parkhaus. Die Stapelvor
richtung 3 befindet sich oberhalb einer Grundplatte 4. Die Stapelvor
richtung 3 ist am Grundgestell 5 mit den Seilen 7 verankert. Diese sind
über Trommeln 9 auf und ab bewegbar. Dadurch kann die Stapelvor
richtung 3 über eine Laufkatze 8 in die jeweils freie Gasse zwischen
den hängenden Regalen 6 gefahren werden. Das verfahrbare Regal 6
wird über Schienen, die als Führungen dienen und am Grundgestell 5
befestigt sind zur erforderlichen Position geschoben. Aus Fig. 2 ist
erkennbar, daß die verfahrbaren Regale 6 so ausgeführt sind, daß sie
zwischen den Seilen 7 oder Ketten vorbei bewegt werden können. Auf
diese Weise kann der Platz zwischen den Seilen 7 zum Parken mitge
nutzt werden. So wird der ansonsten freie Mittelgang des Hochregalla
gers außer als Parkfläche noch zum Verfahren der Stapelvorrichtung 3
und zum Transport des Fahrzeuges 2 genutzt. Das Fahrzeug 2 befindet
sich im Grundrahmen 10 der Stapelvorrichtung 3 und wird in die
entsprechende freie Parkbox 11 im Regal 6 geschoben.
In den Fig. 3 und 4 sind unterschiedliche Ausführungen für die
Anordnung der Laufkatzen sowie der Regalführungen gezeigt.
In einer Übergabestation 1 wird das zu parkende Fahrzeug 2 eingefahr
en und auf einer Palette abgestellt, die dann mit dem Fahrzeug 2 in
einer Stapelvorrichtung 3 aufgenommen wird. Hierzu wird eine Lücke
zwischen den verfahrbaren Regalen erzeugt, in welche die Stapelvor
richtung 3 hineinfahren kann.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Variante ist jeweils eine getrennte
Führung für die Laufkatzen und für das verfahrbare Regal angeordnet.
Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführung sind an einem Doppel-T-Trä
ger sowohl die Führung für die Laufkatze als auch die Führung für die
verfahrbaren Regale 6 angebracht.
Fig. 5 erläutert die Übergabe des Fahrzeuges vom Fahrer an die
Station und umgekehrt. Hierbei wird das Fahrzeug 2 durch das
Eingangstor in den Übergabe- und Übernahmeraum 1 eingefahren.
Nach der Übergabe wird das Innentor geöffnet und das Fahrzeug 2
gemeinsam mit der Palette auf die Stapelvorrichtung 3 gezogen und
von dort in die jeweilige Parkbox 11 transportiert. Bei der Rückgabe
des Fahrzeugs an den Fahrer verläuft der Vorgang in umgekehrter
Reihenfolge.
In Fig. 6 ist eine Ausführung mit dreifacher Anordnung der Regale
dargestellt. Dabei befinden sich rechts und links ein feststehendes und
in der Mitte ein verfahrbares Regal 6.
Fig. 7 erläutert die Anordnung von senkrechten Führungselementen
für die Stapeleinrichtung 3. Um eine Stabilisierung des Grundrahmens
10 bei der vertikalen Bewegung zwischen den verfahrbaren Regale 6 zu
erreichen, wird während der Auf- und Abwärtsbewegung der
Grundrahmen 10 mit seinen oben angebrachten Führungsrollen an
senkrechten Schienen, die an den verfahrbaren Regalen 6 angeordnet
sind, geführt. Die Regale 6 werden dadurch gegeneinander gedrückt, so
daß ein unbeabsichtigtes Bewegen der Regale vermieden wird.
Die in Fig. 8 dargestellte untere Ebene des Parkhauses erläutert eine
Variante für die Wendemöglichkeit des Fahrzeuges 2. Das Fahrzeug 2
wird in Fahrtrichtung in das Parkhaus eingefahren und in der Übergabe
station I aufgenommen. Danach wird es nach dem oben erläuterten
Vorgang in einer freien Parkbox abgestellt. Nach Beenden des Parkvor
ganges wird das Fahrzeug wieder in die untere Ebene des Parkhauses
gebracht, gewendet und kann von Benutzer übernommen und aus der
Übernahmestation 12 in Fahrtrichtung herausgefahren werden. Das
Wenden erfolgt hierbei auf einer drehbaren Grundplatte, auf welcher
das Fahrzeug 2 abgestellt worden ist. Unterhalb der Grundplatte sind
Rollen für diese Drehbewegung angeordnet. Eine weitere Variante für
die Wendemöglichkeit ergibt sich durch Anbringen einer Drehbühne,
welche sich hängend an der Stapelvorrichtung 3 befindet.
Bezugszeichenliste
1
Übergabestation
2
Fahrzeug
3
Stapelvorrichtung
4
Grundplatte
5
Grundgestell
6
Regal
7
Seil
8
Laufkatze
9
Trommel
10
Grundrahmen
11
Parkbox