DE19851483C2 - Verfahren zum Betreiben einer Rollenwickeleinrichtung und Rollenwickeleinrichtung - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Rollenwickeleinrichtung und RollenwickeleinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben ei
ner Rollenwickeleinrichtung mit mindestens zwei An
triebseinrichtungen für mindestens eine Wicklerwalze
und eine Materialbahnrolle, die beim Wickeln mit unter
schiedlichen Antriebskräften auf die Materialbahnrolle
wirken, wobei die in die Materialbahnrolle eingeleite
ten Antriebskräfte ermittelt werden und daraus eine
Kraftdifferenz gebildet wird. Ferner betrifft die Er
findung eine Rollenwickeleinrichtung mit mindestens
zwei auf eine Rolle wirkenden Antriebseinrichtungen,
wobei eine Meßeinrichtung mit den Antriebseinrichtungen
zusammenwirkt, die für jede der Antriebseinrichtungen
einen Kraftaufnehmer aufweist, und die Kraftaufnehmer
mit einer Auswerteeinrichtung verbunden sind.
Eine derartige Rollenwickeleinrichtung wird beispiels
weise durch einen Doppeltragwalzenwickler gebildet, der
dazu dient, eine Materialbahn zu einer Wickelrolle auf
zuwickeln. Alternativ dazu kann sie durch einen Kon
taktwalzenwickler gebildet werden, bei dem die Rolle
sowohl durch einen Zentrumsantrieb zentrisch als auch
durch eine Kontaktwalze am Umfang angetrieben wird. Die
Kontaktwalze kann auch als Stützwalze ausgebildet sind
und zumindest einen Teil des Rollengewichts übernehmen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Papierbahn
als Beispiel für eine derartige Materialbahn und für
einen Doppeltragwalzenwickler als Beispiel für die Wic
keleinrichtung beschrieben. Sie ist jedoch auch für an
dere Materialbahnen, die auf ähnliche Weise aufgewic
kelt werden sollen, und für Kontakt- und Stützwalzen
wickler anwendbar. Die Materialbahnrollen können Brei
ten im Bereich von 0,4 bis 3,8 m aufweisen. Der End
durchmesser kann im Bereich von 0,8 bis 2,5 m liegen.
Das Gewicht der fertigen Rollen kann im Tonnenbereich
liegen.
Wenn Papierbahnen (oder entsprechende Materialbahnen)
zu einer Wickelrolle aufgewickelt werden, möchte man
Einfluß auf die Wickelhärte der Rolle nehmen können.
Eine Möglichkeit hierfür besteht darin, die Wickelrolle
am Umfang anzutreiben und hierbei zwei unterschiedliche
Umfangskräfte auf die Wickelrolle wirken zu lassen.
Beispielsweise kann man die Wickelrolle auf einem Dop
peltragwalzenwickler wickeln und die Wicklerwalze, mit
der die Materialbahn zuerst in Berührung kommt, mit ei
nem geringeren Moment antreiben als die andere Walze.
Die Differenz der Drehmomente äußert sich in einer in
die Materialbahn eingebrachten Spannung, die dann in
die Rolle "eingewickelt" wird. Die Erfindung ist aller
dings nicht auf Doppeltragwalzenwickler beschränkt.
Auch ist der Begriff "Wicklerwalzen" dahingehend zu in
terpretieren, daß es sich um ein Element mit einer um
laufenden Oberfläche handelt, auf der die Wickelrolle
aufliegt. Die Wicklerwalze kann also auch durch ein um
laufendes Band gebildet sein. Die Wickelrolle muß auf
der Wicklerwalze auch nicht unbedingt aufliegen. Man
kann eine derartige Wicklerwalze auch an anderen Stel
len auf den Umfang der Wickelrolle wirken lassen. Wie
oben erwähnt, kann man die Spannung auch über den Zen
trumsantrieb erzeugen, bei dem die Rolle am Kern ange
trieben wird und Umfangskräfte gegenüber einer Wickler
walze, z. B. der Kontakt- oder Stützwalze, aufgebracht
werden. Der Begriff der "Antriebskraft" ist immer auf
den Umfang der Wickelrolle bezogen, auch wenn die Rolle
zentrisch angetrieben ist.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genann
ten Art sind aus DE 451 02 374 A1 bekannt. Hier wird
die Zugspannung beim Aufwickeln auf die für die ge
wünschte Wickelhärte erforderlichen Werte dadurch gere
gelt, daß zunächst die Abhängigkeit des Gesamtbahnzuges
von der Abrollung an einer Leitrolle gemessen wird.
Dieser Gesamtbahnzug wird von der Summe der Drehmomente
der Antriebe der angetriebenen Walzen bei ausgeschalte
ten Drehantrieben der Führungsköpfe der Wickelrollen
bestimmt. Die Bestimmung der Gesamtbahnzugspannung er
folgt also in Abhängigkeit von dem Drehmoment eines
Stützwalzenantriebs. Diese Abhängigkeit wird entweder
rechnerisch oder experimentell ermittelt und in einer
Regeleinrichtung als Kennlinie abgespeichert.
DE 44 01 959 A1 zeigt einen Tragtrommelroller für eine
Papiermaschine, bei dem die Antriebe der Tragtrommeln
derart regelbar sind, daß die gesamte Antriebsleistung
willkürlich auf die beiden Tragtrommeln verteilt werden
kann, so daß eine der beiden Tragtrommeln im Extremfall
0 oder 100% der Antriebsleistung übernimmt. Ferner ist
ein Zentrumsantrieb vorgesehen, wobei die gesamte An
triebsleistung zwischen den beiden Tragtrommeln und dem
Zentrumsantrieb beliebig aufteilbar ist.
Prospekt "Rollmaschinen Baureihe Vari-Dur", Jagenberg,
JW 90036 beschreibt eine Rollenwickelmaschine, die nach
dem Doppeltragwalzenprinzip arbeitet. Hierbei ist es
möglich, eine Vor- bzw. Nacheilung der Geschwindigkeit
der vorderen Tragwalze zur hinteren Tragwalze einzu
stellen.
Prospekt "Technische Informationen", Jagenberg III/314
beschreibt eine ähnliche Ausgestaltung zum Einstellen
der Wickelhärte. Die Umfangsgeschwindigkeiten der bei
den Tragwalzen werden unterschiedlich eingestellt, wo
bei die Voreilung der vorderen Tragwalze und eine
Druckwalze gegenüber der angetriebenen hinteren Trag
walze allmählich verringert wird.
DE 42 14 713 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Aufwickeln einer laufenden Bahn, bei dem
die Wickelrolle nicht unmittelbar auf Tragwalzen auf
liegt, sondern unter Zwischenschaltung eines Bandes,
das mit Hilfe einer Spanneinrichtung mehr oder weniger
stark gespannt wird. Zu Beginn eines Wickelvorganges
ist das Band weniger stark gespannt, so daß eine Wic
kelhülse relativ tief in das zwischen den beiden Trag
walzen gebildete Wickelbett eintauchen kann.
"Das Papier", 26. Jahrgang, Heft 5, 1972, Seiten 205-
209 "Umrollerantriebe für die Papierindustrie" be
schreibt am Beispiel eines Doppeltragwalzenumrollers,
wie mit Hilfe von Regelungselektronik verschiedene an
den Antrieb gestellten Forderungen erfüllt werden kön
nen.
"Wochenblatt für Papierfabrikation", 6/1967, Seiten 214
bis 219 beschreibt technologische Effekte im Doppel
tragwalzenantrieb von Umrollen und Rollenschneidmaschi
nen durch Ausnutzung einer Leistungsverzweigung. Zwi
schen dem Antrieb der ersten Tragwalze und dem Antrieb
der zweiten Tragwalze ist ein Getriebe vorgesehen, das
dazu dient, das Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeiten
in den Kontaktstellen gegen die wechselnden Belastungen
der Tragwalzen aufrechtzuerhalten.
Es hat sich nun gezeigt, daß es z. B. bei der Inbetrieb
nahme von Rollenwickeleinrichtungen relativ lange dau
ert, bis man die beiden Antriebe der Wicklerwalzen so
eingestellt hat, daß die gewünschte Wickelspannung und
damit der gewünschte Wickelhärteverlauf in der Wickel
rolle entsteht. Auch im Betrieb entstehen vielfach Pro
bleme, die nur durch ein Ausprobieren beim Einstellen
der Antriebsleistungen für die einzelnen Wicklerwalzen
beseitigt werden können. Erschwerend kommt hinzu, daß
beim Übergang von einem Material, z. B. einer Sorte oder
Qualität, zu einem anderen vielfach auch unterschiedli
che Wickelverhältnisse gefordert werden, so daß man
praktisch für jede Materialart erneut Versuche fahren
muß. Da der Konstrukteur und der Betreiber von Rollen
wickeleinrichtungen nur begrenzte Möglichkeiten hat,
die Funktion der Tragwalzenantriebe zu kontrollieren,
fehlt meist eine sichere Möglichkeit, die Übereinstim
mung zwischen vorgegebenen Sollkurven und Istwerten für
die Umfangskraftdifferenz als Mittel zur Wickelhärtebe
einflussung an der Wickelrolle zu überprüfen. Erst wenn
sichergestellt ist, daß vorgegebene Sollkurven tatsäch
lich noch gefahren werden, kann mit der Optimierung der
Rollenqualität und der Behebung von Wickelfehlern be
gonnen werden.
Die Ermittlung der Tragwalzenumfangskräfte aus der
elektrischen Antriebsleistung, d. h. dem Motorstrom und
der Motorspannung, den Wirkungsgraden von Motor und
eventuell vorhandenen Getrieben und den geometrischen
Gegebenheiten wie Durchmesser der Wicklerwalzen, Bahn
geschwindigkeit und ähnliches, ist nicht genau genug,
insbesondere in der Beschleunigungsphase. Auch die In
formationen über den Wirkungsgrad des Motors und des
Getriebes sind oftmals nicht genau genug.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einstel
len der Antriebsleistungen der Wicklerwalzen zu er
leichtern.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs ge
nannten Art dadurch gelöst, daß die Antriebskräfte in
Form von Umfangskräften an den Wicklerwalzen über eine
mit den Wicklerwalzen in Kontakt bringbare Meßeinrich
tung oder in Form von Umfangskräften an einer Wickler
walze und einer Antriebskraft am Kernantrieb mit Hilfe
einer mit der Wicklerwalze und dem Kernantrieb in Kon
takt bringbare Meßeinrichtung unmittelbar am Ort der
Krafteinleitung der Wicklerwalzen oder der
Wicklerwalze und des Kernantriebs in die Materialbahn
rolle ermittelt werden und daraus eine Kraftdifferenz
gebildet wird.
Die Antriebskraft an jeder Wicklerwalze wird also dort
ermittelt, wo sie auch auf die Wickelrolle wirkt. Der
"Ort" der Krafteinleitung bezieht sich hierbei nicht
unbedingt auf die axiale Position, die z. B. bei Trag
walzen eine gewisse Erstreckung haben kann. Eine bevor
zugte Stelle, wo die Umfangskraft ermittelt werden
kann, ist der jeweilige Umfang der Wicklerwalzen. Es
ist aber auch möglich, die Umfangskraft an einer ande
ren Position der Wicklerwalze zu ermitteln, die mit der
Oberfläche in einer im Hinblick auf die Kraftübertra
gung definierten Verbindung steht. Beispielsweise kann
man die Umfangskraft auch an einem Walzenzapfen ermit
teln, der einen kleineren Durchmesser als der Arbeits
umfang der Wicklerwalze hat, dessen Oberfläche aber mit
der Oberfläche des Arbeitsbereichs starr verbunden ist.
Wenn man nun die Umfangskräfte an den Wicklerwalzen un
mittelbar ermittelt, kann man auch die Kraftdifferenz
mit einer hohen Genauigkeit feststellen, mit der Wick
lerwalzen auf die Wickelrolle wirken. Das gleiche gilt
z. B. dann, wenn man die Antriebskräfte direkt an der
angetriebenen Kennaufnahme und am Umfang der Kontakt
walze ermittelt. In diesem Fall ist gegebenenfalls eine
Umrechnung der Antriebskraft auf die am Umfang herr
schenden Verhältnisse erforderlich, was über die be
kannte Drehmomentbeziehung aber problemlos möglich ist.
Die Kraftdifferenz erlaubt dann eine Aussage über die
Spannung, mit der die Materialbahn aufgewickelt wird.
Da die Kraftdifferenz direkt angezeigt werden kann, ist
die Einstellung der Antriebe bzw. der Antriebsleistung
relativ einfach. Man kann beispielsweise die Wickler
walze, die als erste mit der Papierbahn in Kontakt
kommt, auf eine gewisse Drehzahl einstellen und die
zweite Wicklerwalze dann so antreiben, daß sich die ge
wünschte Drehmomentendifferenz und damit die gewünschte
Kraftdifferenz der Umfangskräfte ergibt.
Vorzugsweise werden die Umfangskräfte außerhalb des
Wickelvorgangs ermittelt. Man kann die Ermittlung der
Umfangskräfte also bei einer Inbetriebnahme oder beim
Auftreten von Störungen vornehmen, ohne daß man hierzu
eine Materialbahn benötigt. Dies hat zwei Vorteile. Zum
einen wird kein unnötiger Ausschuß produziert. Zum an
deren ist keine Störung durch eine sich bildende Ma
terialbahnrolle zu befürchten.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß die zuerst mit der
Materialbahn in Kontakt kommende Wicklerwalze gebremst
wird. Damit kann man den Bahnzug der ankommenden Ma
terialbahn simulieren, also ein entgegen der Antriebs
leistung wirkendes Gegenmoment erzeugen. Ein derartiges
Gegenmoment kann beispielsweise über eine an die ent
sprechende Wicklerwalze angepreßte und mit einem
Bremsmoment belasteten Walze aufgebracht werden.
Alternativ oder zusätzlich zu der Ermittlung der Kraft
differenz außerhalb des eigentlichen Wickelvorganges
kann natürlich auch während des Wickelns gemessen wer
den, wenn sich an den Wicklerwalzen freie Bereiche er
geben, an denen die Umfangskraft abgenommen werden
kann. Derartige freie Bereiche können beispielsweise
axial außerhalb der aufgewickelten Rolle vorhanden
sein. Man kann aber auch in Umfangsrichtung an solchen
Positionen messen, die nicht von der Wickelrolle oder
der Materialbahn abgedeckt sind.
Hierbei ist bevorzugt, daß die Kraftdifferenz als Ist-
Wert einem Regelkreis zugeführt wird, der den Antrieb
der beiden Wicklerwalzen so regelt, daß die Kraftdiffe
renz einem vorgegebenen Sollwert entspricht. Damit kann
man die Wickelhärte der Wickelrolle regeln.
Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der Sollwert einen
vom Durchmesser der Materialbahnrolle abhängigen Ver
lauf hat. Damit trägt man dem Wunsch Rechnung, daß die
Wickelhärte von innen nach außen abnehmen soll. Die
Wickelhärte wird natürlich noch durch weitere Faktoren
beeinflußt. Diese Faktoren kann man bei der Vorgabe des
Verlaufs des Sollwerts berücksichtigen.
Mit Vorteil werden die Reibverhältnisse zwischen der
Materialbahn und der jeweiligen Wicklerwalze beim Er
mitteln der Umfangskräfte nachgebildet. Die Wicklerwal
zen wirken zwar mit einer gewissen Umfangs- oder Tan
gentialkraft auf die Wickelrolle. Diese Umfangskraft
wird aber, in Abhängigkeit von den Reibungsverhältnis
sen zwischen der Oberfläche der entsprechenden Wickler
walze und der Oberfläche der Materialbahn, nicht immer
vollständig auf die Wickelrolle übertragen. In manchen
Fällen, insbesondere bei sehr glatten Oberflächen der
Materialbahn, entsteht ein gewisser Schlupf. Wenn man
nun diese Reibverhältnisse beim Ermitteln der Umfangs
kraft berücksichtigt, dann wird die Messung noch genau
er, d. h. man kann die tatsächlich auf die Wickelrolle
einwirkenden Kräfte und damit die Kraftdifferenz mes
sen.
Die Aufgabe wird bei einer Rollenwickeleinrichtung der
eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Kraft
aufnehmer am Ort der Einleitung der Kraft in die Rolle
angeordnet sind und die Kraftaufnehmer als
Umfangskraftaufnehmer ausgebildet sind oder ein Kraftaufnehmer
als Umfangskraftaufnehmer ausgebildet ist.
Eine derartige Rollenwickeleinrichtung ist besonders
gut zur Durchführung des oben erläuterten Verfahrens
geeignet. Dadurch, daß man die Kraft unmittelbar am Ort
der Einleitung in die Rolle ermittelt, beispielsweise
Umfangskraft unmittelbar an den Wicklerwalzen abnimmt
oder die Antriebskraft am Kernantrieb, kann man die
Kraftdifferenz, die letztlich auf die jeweils äußere
Lage der Materialbahn auf der Wickelrolle wirkt, sehr
genau ermitteln. Fehler, die sich durch ungenaue Werte
in Übertragungskoeffizienten bei einer Berechnung erge
ben, werden vermieden. Wenn die Kraftdifferenz aber mit
der gewünschten Genauigkeit ermittelt werden kann, dann
kann bei der Inbetriebnahme oder auch bei Störungen im
Betrieb relativ genau feststellen, wie die einzelnen
Antriebsleistungen einzustellen sind, damit das ge
wünschte Wickelergebnis erzielt wird. Die Auswerteein
richtung kann beispielsweise durch einen für beide An
triebe gemeinsamen Sensor gebildet sein, der die Diffe
renz aus zwei Kräften oder Momenten ermittelt, z. B. eine
Drehmomentmeßwelle mit oder ohne nachgeschalteter
Anzeige.
Für die Umfangskraftaufnehmer gibt es viele Möglichkei
ten. Eine bevorzugte Ausgestaltung ist dann gegeben,
wenn die Umfangskraftaufnehmer durch Meßrollen gebildet
sind, die mit einer Drehmomentmeßwelle verbunden sind.
Die Meßrollen, die auch eine gewisse axiale Länge auf
weisen können und dann als Meßwalzen bezeichnet werden,
drehen sich mit praktisch der gleichen Umfangsgeschwin
digkeit. Dies ist Voraussetzung, weil die beiden Wick
lerwalzen beim Wickeln der Rolle auch keine größeren
Umfangsgeschwindigkeitsdifferenzen aufweisen dürfen.
Der Geschwindigkeitsunterschied liegt im Promille-
Bereich. Wenn man nun die beiden Meßrollen mit einer
Drehmomentmeßwelle verbindet, dann dreht sich die
Drehmomentmeßwelle zwar mit. Sie wird aber in Abhängig
keit von der Differenz der Umfangskräfte in sich ver
dreht, also einer Torsionsspannung unterworfen. Diese
Verdrehung läßt sich ermitteln. Ein einfaches Beispiel
hierfür ist die Verwendung von kreuzweise auf dem Um
fang der Drehmomentmeßwelle angeordneten Dehnungsmeß
streifen, die elektrisch nach Art einer Brücke zusam
mengeschaltet sind. Im übrigen ist die Ausbildung von
Drehmomentmeßwellen aber grundsätzlich bekannt. Sie
können beispielsweise auch optisch arbeiten.
Vorzugsweise sind die Meßrollen und die Drehmomentmeß
welle in einem gemeinsamen Träger angeordnet. Man kann
also diesen Träger, beispielsweise ein Gestell oder ei
nen Rahmen, als einheitlichen Gegenstand handhaben und
ihn dann, wenn es nötig ist, gegen die beiden Wickler
walzen zur Anlage bringen. Dies erleichtert die Handha
bung. Die Handhabung kann entweder manuell erfolgen
oder durch eine an der Rollenwickeleinrichtung angeordnete
Einspannvorrichtung. Natürlich ist es auch mög
lich, daß die Meßrollen permanent in Anlage an der
Wicklerwalzen gehalten werden. Es ist aber auch mög
lich, die Meßrollen getrennt voneinander mit dem jewei
ligen angetriebenen Teil der Wickeleinrichtung zu kop
peln. Bei einer solchen Anordnung können dann die Meß
rollen mit einem Meßwertaufenhmer über flexible Wellen,
elektrische Meßgeneratoren oder entsprechende hydrauli
sche Aggegrate gekoppelt werden. In den letzten beiden
Fällen ist es auch möglich, den Schlupf zwischen den
Meßwalzen dynamisch zu verändern.
Mit Vorteil sind die Meßrollen seitlich versetzt mit
parallelen Drehachsen zur Drehmomentmeßwelle angeord
net. Damit ist es möglich, die Umfangskräfte an jeweils
gleichen axialen Positionen der Wicklerwalzen zu ermit
teln. Fehler, die durch Torsionen der Wicklerwalzen
oder der Meßrollen erzeugt werden, werden dadurch
kleingehalten.
Mit Vorteil sind die Meßrollen über Getriebe mit der
Drehmomentmeßwelle verbunden. Dies hat zwei Vorteile.
Zum einen können die Meßrollen eine gewisse Entfernung
zur Drehmomentmeßwelle aufweisen. Die Getriebe haben
hierzu die Aufgabe, die Drehung der Meßrollen und das
damit verbundene Drehmoment auf die Drehmomentmeßwelle
zu übertragen. Für diesen Zweck würde es ausreichen,
wenn das Getriebe eine Übersetzung von 1 : 1 aufweist.
Man kann das Getriebe aber auch noch dazu nutzen, eine
gewisse Drehzahl- und Drehmomentübersetzung zu bewir
ken, so daß man die an der Drehmomentmeßwelle anliegen
de Drehmomentdifferenz besser auf die Drehmomentmeßwel
le abstimmen kann. Beispielsweise kann man das Überset
zungsverhältnis der Getriebe so gestalten, daß sich die
Drehmomentdifferenz an der Drehmomentmeßwelle vergrö
ßert, so daß ein größerer Meßbereich gegeben ist.
Vorzugsweise weisen die Meßrollen eine Oberfläche auf,
die der Oberfläche der Materialbahn im Hinblick auf die
Reibung gegenüber den Wicklerwalzen ähnlich ist. Damit
kann man zumindest annähernd den Schlupf zwischen den
Wicklerwalzen und der Materialbahn nachbilden und noch
besser ermitteln, welche Umfangskraft tatsächlich in
die Wickelrolle eingeleitet wird.
Hierzu ist es besonders bevorzugt, wenn die Meßrollen
einen Oberflächenbelag aus dem Material der Material
bahn aufweisen. Wenn also eine bestimmte Materialbahn
gewickelt werden soll, dann werden die Meßrollen oder
-walzen ein- oder mehrlagig mit der Materialbahn umwic
kelt. Die Materialbahn kann beispielsweise auf den Meß
rollen festgeklebt werden. Wichtig ist, daß die dann
aus der Materialbahn gebildete Oberfläche auf die glei
che Weise mit den Wicklerwalzen zusammenwirken kann,
wie die Wickelrolle auch.
Vorzugsweise weist die Meßeinrichtung eine Bremsein
richtung auf, die an einer Wicklerwalze anliegt. Mit
dieser Bremseinrichtung, z. B. einer Belastungswalze,
läßt sich dann bei leerlaufender Wickeleinrichtung ein
Bahnzug simulieren. Es ist aber auch möglich, eine Wal
ze der Meßeinrichtung mit einem zusätzlichen Antrieb zu
treiben, um auf diese Weise in entsprechender Weise
Vorgänge beim Abwickeln einer Rolle simulieren zu kön
nen. In diesem Fall arbeitet die "Bremseinrichtung" mit
umgekehrtem Vorzeichen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung
näher beschrieben. Hierin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Rol
lenwickeleinrichtung mit Doppeltragwalzen,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer zweiten Ausgestal
tung,
Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Meßeinrichtung und
Fig. 4 eine Darstellung einer Rollenwickeleinrich
tung mit Zentrumsantrieb.
Eine Wickeleinrichtung 1 weist eine erste Tragwalze 2
mit einem schematisch dargestellten Antrieb 3 und eine
zweite Tragwalze 4 mit einem ebenfalls schematisch dar
gestellten Antrieb 5 auf. Zwischen den beiden Tragwal
zen ist ein Wickelbett 6 gebildet, in dem eine gestri
chelt angedeutete Wickelrolle 7 liegt. Die Wickelrolle
7 wickelt eine Materialbahn 8 auf, beispielsweise eine
Papierbahn.
Die Materialbahn 8 gelangt hierbei zunächst auf die er
ste Tragwalze 2. Da die Tragwalze 2 angetrieben ist,
wird die Materialbahn 8 durch Reibung ebenfalls ange
trieben und in Richtung auf die zweite Tragwalze 4 vor
geschoben. Die Tragwalze 4 ist ebenfalls angetrieben.
Beide Tragwalzen 2, 4 wirken zusammen, um die Wickel
rolle 7 in Drehung zu versetzen.
Beim Aufbau der Wickelrolle 7 möchte man einen bestimm
ten Wickelhärteverlauf erzielen. Der Wickelhärteverlauf
ist von einer Reihe von Faktoren abhängig. Eine Mög
lichkeit, um den Wickelhärteverlauf zu beeinflussen,
ist es, beide Tragwalzen 2, 4 mit unterschiedlichen
Drehmomenten anzutreiben. In diesem Fall entstehen an
den Oberflächen der Tragwalzen 2, 4 unterschiedliche
Umfangskräfte. Die Papierbahn wird also im Bereich zwi
schen den Auflagestellen an den Tragwalzen 2, 4 mit ei
ner Kraftdifferenz beaufschlagt, die zu einer Zugspan
nung in der äußeren Lage der Rolle führt. Diese Zugs
pannung in der Papierbahn 8 wird dann in die Rolle 7
"eingewickelt".
Um die Zugspannung, also die durch die Umfangskraftdif
ferenz erzeugte Bahnspannung, steuern zu können, ist es
wichtig, die Differenz der Umfangskräfte möglichst ge
nau ermitteln zu können.
Hierzu ist eine Meßeinrichtung 9 vorgesehen, die unmit
telbar an der Oberfläche der Tragwalzen 2, 4 die Um
fangskräfte ermittelt. Diese Umfangskräfte sind damit
identisch mit den Umfangskräften, die auf den Umfang
der Wickelrolle 7 wirken. Die Meßeinrichtung 9 kann al
so wie und anstelle der Wickelrolle 7 in die Wickelein
richtung eingelegt werden, um die Verspannkraft zwi
schen den beiden Tragwalzen 2, 4 zu messen.
Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich ist, weist die
Meßeinrichtung eine erste Meßwalze 10 auf, die an der
ersten Tragwalze 2 anliegt, und eine zweite Meßwalze
11, die an der zweiten Tragwalze 4 anliegt. Beide Meß
walzen 10, 11 sind in einem gemeinsamen Träger 12 gela
gert, der an beiden Stirnseiten die Form eines Dreiecks
hat. An den Eckpunkten der beiden Dreiecke sind die
beiden Meßwalzen 10, 11 gelagert und zwar an der Basis
des Dreiecks. An der Spitze 13 des Dreiecks ist eine
Drehmomentmeßwelle 14 gelagert. In nicht näher darge
stellter Weise weist der Träger 12 noch weitere Ver
steifungen auf, um einer Verwindung der beiden Dreiecke
gegeneinander entgegen zu wirken. Denkbar ist auch z. B.
eine gestreckte oder waagrechte Anordnung Walze-
Meßwelle-Walze, wenn genügend Platz zur Verfügung
steht.
Die erste Meßwalze 10 ist über einen Zahnriemen 15 mit
einem axialen Ende der Drehmomentmeßwelle 14 verbunden.
Die andere Meßwelle 11 ist über einen zweiten Zahnrie
men 16 mit dem anderen Ende der Drehmomentmeßwelle 14
verbunden.
Beide Meßwalzen 10, 11 weisen den gleichen Umfang auf.
Da die beiden Tragwalzen 2, 4 beim Wickeln der Wickel
rolle 7 die gleiche Umfangsgeschwindigkeit aufweisen
müssen, haben die beiden Meßwalzen 10, 11, wenn sie an
den Tragwalzen 2, 4 zur Anlage gebracht werden, die
gleiche Drehzahl. Da beide Meßwalzen 10, 11 mit dem
gleichen Übersetzungsverhältnis auf die Drehmomentmeß
welle 14 wirken, dreht sich die Drehmomentmeßwelle ent
sprechend. Allerdings wirken auf beide Enden der
Drehmomentmeßwelle 14 unterschiedliche Drehmomente, die
von den unterschiedlichen Drehmomenten der Tragwalzen
2, 4 verursacht werden, so daß die Enden der Drehmo
mentmeßwelle gegeneinander verdreht werden. Den Dreh
winkel kann man messen. Er ist ein Maß für die Drehmo
mentdifferenz.
Natürlich kann man über die Zahnriemen 15, 16 bzw. die
mit den Zahnriemen 15, 16 verbundenen Zahnräder oder
Ritzel auch andere Übersetzungsverhältnisse bewirken.
Die Zahnriemen 15, 16 mit ihren Ritzeln bilden also Ge
triebe, die man auch dazu ausnutzen kann, die Drehmo
mentmeßwelle 14 mit einer kleineren Geschwindigkeit an
zutreiben, wobei dann eine größere Drehmomentdifferenz
auf die beiden Enden der Drehmomentmeßwelle 14 wirkt.
Der Meßbereich kann also gegebenenfalls etwas gespreizt
werden.
Die Meßwalzen 10, 11 rotieren um Rotationsachsen, die
parallel zur Rotationsachse der Drehmomentmeßwelle 14
ausgerichtet sind. Dadurch ist es möglich, die Meßwal
zen 10, 11 seitlich versetzt neben der Drehmomentmeß
welle 14 anzuordnen. Die Baulänge der Meßeinrichtung 9
kann dadurch kurz gehalten werden. Man kann die Meßein
richtung 9 daher auch im Betrieb einsetzen, wenn bei
spielsweise an einem der axialen Enden der Tragwalzen
2, 4 eine kleine Strecke frei ist, d. h. dort keine Wic
kelrolle 7 aufliegt.
Die Drehmomentmeßwelle 14 weist einen Sender auf, der
durch einen Pfeil 17 dargestellt ist. Es kann sich bei
spielsweise um einen Infrarotsender handeln. Eine Steu
ereinrichtung 18 ist mit einem ebenfalls durch einen
Pfeil 19 symbolisierten Empfänger versehen. Die Steuer
einrichtung 18 wirkt auf die Antriebe 3, 5 der Tragwal
zen 2, 4. Es ist dabei möglich, mit Hilfe der Steuer
einrichtung 18 und der Meßeinrichtung 9 die Umfangs
kraftdifferenz im Betrieb auf einen bestimmten Sollwert
einzustellen. Es ist sogar möglich, den Sollwert im Be
trieb zu ändern, ihn beispielsweise einem vorgegebenen
Verlauf folgen zu lassen. Die Meßeinrichtung ist dann
Bestandteil eines Regelkreises, der dafür sorgt, daß
beim Wickeln ständig die gewünschte Umfangskraftdiffe
renz vorhanden ist.
Dieser Verlauf kann abhängig sein vom Durchmesser der
Wickelrolle 7, der relativ einfach zu ermitteln ist.
Fig. 2 zeigt eine ähnliche Ausgestaltung, bei der glei
che Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind. Die
Meßeinrichtung 9 ist diesmal nicht mit einer Steuerein
richtung 18 verbunden, sondern mit einer Anzeigeein
richtung 20. Die Steuereinrichtung, die auf die Antrie
be 3, 5 wirkt, ist manuell betätigbar. Hier wird die
Meßeinrichtung 9 zum Einstellen einer Umfangskraftdif
ferenz vor dem eigentlichen Wickelvorgang verwendet.
Die Meßeinrichtung 9 wird hierzu mit Hilfe einer Kol
ben-Zylinder-Einrichtung 21 in Anlage an die Tragwalzen
2, 4 gebracht. Eine Bedienungsperson liest dann an der
Anzeigeeinrichtung 20 die Umfangskraftdifferenz ab und
stellt mit Hilfe der Steuereinrichtung 18 die Antriebe
3, 5 so ein, daß eine gewünschte Kraftdifferenz oder
ein entsprechendes Drehmoment an der Drehmomentenmeß
welle 14 erscheint.
Um hierbei einen Bahnzug zu simulieren, der durch die
einlaufende Materialbahn 8 im Betrieb auf die erste
Tragwalze 2 ausgeübt wird, ist ferner eine Belastungs
walze 22 mit dem Träger 12 verbunden. Die Belastungs
walze 22, die man auch als Bremsrolle bezeichnen kann,
ist gebremst. Mit ihrer Hilfe ist es möglich, die An
triebsmomente für die Tragwalze 2 noch näher an die im
Betrieb vorliegenden Werte anzunähern. Die Funktion der
Belastungswalze 22 kann auch von einer der Meßwalzen
übernommen werden.
Um das Reibungsverhalten zwischen der Oberfläche der
Tragwalzen 2, 4 und der Materialbahn 8 zu simulieren,
kann es sinnvoll sein, die Meßwalzen 10, 11 mit der Ma
terialbahn 8 zu umwickeln. Man nimmt also ein kleines
Stück der Materialbahn 8 und klebt es auf den Umfang
der Meßwalzen 10, 11 fest. Damit ist dieser "Testbelag"
drehfest mit den Meßwalzen 10, 11 verbunden. Die Trag
walzen 2, 4 wirken dann aber mit einem Schlupf auf die
Meßwalzen 10, 11, der in etwa dem Schlupf entspricht,
mit dem die Tragwalzen 2, 4 auch auf die Wickelrolle 7
wirken.
Die gleiche Meßeinrichtung 9 kann man natürlich auch
dann verwenden, wenn anstelle der beiden Tragwalzen 2,
4 eine Tragwalze und ein Walzenpaar mit Bändern zum Ab
stützen der Wickelrolle 7 verwendet wird. Die Meßein
richtung 9 und die damit verbundene Messung läßt sich
auch dann verwenden, wenn eine Umfangskraftdifferenz
nicht mit den beiden Tragwalzen 2, 4, sondern mit ande
ren Walzen eingebracht wird, beispielsweise einer
Stützwalze und einer Andruckwalze.
Wenn man die Meßeinrichtung 9 auf die Oberfläche der
Tragwalzen 2, 4 aufsetzt, dann hat man die wenigsten
Störungen zu befürchten, weil die gemessenen Werte den
auf die Wickelrolle 7 wirkenden Kräften am besten ent
sprechen. Falls hier jedoch kein Platz zur Verfügung
steht, ist es auch möglich, die Meßeinrichtung 9 an ei
ner anderen Stelle zu verwenden, bei der Voraussetzung
ist, daß die dort vorliegende Oberfläche in eindeutiger
Drehmoment übertragender Verbindung mit der Auflageflä
che der Tragwalzen 2, 4 steht. Vorstellbar ist bei
spielsweise, daß die Meßeinrichtung 9 auf Walzenzapfen
aufgesetzt wird, die die Lager der Tragwalzen 2, 4
durchragen. Hierbei ist aber eine genaue Beachtung aller
Umstände erforderlich, um beispielsweise Torsions
spannungen zwischen den Walzenzapfen und der Oberfläche
der Tragwalzen 2, 4 nicht zu Fehlern werden zu lassen.
Anstelle des Getriebes, das mit den Zahnriemen 15, 16
und den damit zusammenwirkenden Ritzeln gebildet ist,
ist es natürlich auch möglich, eine Abfolge von Zahnrä
dern zu verwenden. Im Grunde genommen reicht es, wenn
zwei Zahnräder miteinander kämmen, von denen eines an
der jeweiligen Meßwelle 10, 11 und das andere an der
Drehmomentmeßwelle 14 befestigt ist. Man kann auch eine
Kardanwelle oder eine Königswelle zur Übertragung der
Drehmomente von den Meßwalzen 10, 11 zur Drehmomentmeß
welle verwenden.
Fig. 4 zeigt eine Rollenwickeleinrichtung 30, die nach
dem Kontakt- oder Stützwalzenprinzip arbeitet. Der An
trieb einer nicht näher dargestellten Wickelrolle er
folgt hierbei über eine angetriebene Kernaufnahme 31,
die von beiden Seiten in den Rollenkern eingeführt und
dort verspannt wird. Weiterhin ist eine Kontaktwalze 32
vorgesehen, die ebenfalls einen Antrieb 33 aufweist. Um
nun die Kraftdifferenzen zu ermitteln, die auf eine
spätere Wickelrolle wirken, ist die Meßeinrichtung 34
so ausgebildet, daß sie eine Meßrolle 35 aufweist, die
an der Kontaktwalze 32 angelegt werden kann und in die
sem Zustand von ihr angetrieben wird. Die Meßeinrich
tung 34 weist ferner eine zweite Meßrolle 36 auf, in
die die Kernaufnahmen 31 eingeführt werden können. Die
Kernaufnahmen 31 treiben dann, gegebenenfalls über ein
nicht näher dargestelltes mechanisches oder hydrauli
sches Getriebe die Meßrolle 36 an. Zwischen den beiden
Meßrollen 35, 36 kann, wie dies gestrichelt eingezeich
net ist, eine Drehmomentmeßwelle 37 angeordnet sein. Es
ist aber alternativ dazu auch möglich, daß jede Meßrolle
35, 36 einen Meßgenerator 38 (nur für die Meßrolle
35 dargestellt) antreibt, von dem aus elektrische Lei
tungen 39 zu einer Steuereinrichtung 40 gehen, die ih
rerseits wieder den Antrieb der später zu wickelnden
Wickelrolle, d. h. die Kernaufnahmen 31 und den Antrieb
33, steuert. Anstelle eines elektrischen Generators 38
kann man auch einen hydraulischen Generator verwenden,
so daß die Signalübertragung über hydraulische Leitun
gen erfolgt, die anstelle der elektrischen Leitungen 39
verwendet werden können.
In der Steuereinrichtung 40 kann dann noch eine Umrech
nung erfolgen, die nötig werden kann, weil die Zentrum
santriebe 31 mit einer anderen Drehzahl arbeiten als
der Antrieb 33 der Kontaktwalze 32.
Claims (18)
1. Verfahren zum Betreiben einer Rollenwickeleinrich
tung (1) mit mindestens zwei Antriebseinrichtungen
(3, 5, 33) für mindestens eine Wicklerwalze (2, 4)
und eine Materialbahnrolle (7), die beim Wickeln
mit unterschiedlichen Antriebskräften auf die Ma
terialbahnrolle (7) wirken, wobei die in die Ma
terialbahnrolle (7) eingeleiteten Antriebskräfte
ermittelt werden und daraus eine Kraftdifferenz ge
bildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die An
triebskräfte in Form von Umfangskräften an den
Wicklerwalzen (2, 4) über eine mit den Wicklerwalzen
(2, 4) in Kontakt bringbare Meßeinrichtung (9) oder
in Form von Umfangskräften an einer Wicklerwalze
(32) und einer Antriebskraft am Kernantrieb (31)
mit Hilfe einer mit der Wicklerwalze (32) und dem
Kernantrieb (31) in Kontakt bringbare Meßeinrich
tung (34) unmittelbar am Ort der Krafteinleitung
der Wicklerwalzen (2, 4) oder der
Wicklerwalze (32) und des Kernantriebs (31) in die
Materialbahnrolle (7) ermittelt werden und daraus
eine Kraftdifferenz gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebskräfte außerhalb des Wickelvorgangs ohne eine
Materialbahn ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zuerst mit der Materialbahn in
Kontakt kommende Wicklerwalze (2, 4) gebremst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kraftdifferenz während des Wic
kelvorganges an freien, nicht von der Materialbahn
bedeckten Bereichen der Wicklerwalzen (2, 4, 32)
gebildet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftdifferenz als Ist-Wert einem Regel
kreis zugeführt wird, der den Antrieb (3, 5) der
beiden Wicklerwalzen (2, 4) so regelt, daß die
Kraftdifferenz einem vorgegebenen Sollwert ent
spricht.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sollwert einen vom Durchmesser der Ma
terialbahnrolle (7) abhängigen Verlauf hat.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reibverhältnisse zwischen
der Materialbahn und der jeweiligen Wicklerwalze
(2, 4) beim Ermitteln der Antriebskräfte nachgebil
det werden.
8. Rollenwickeleinrichtung (1) mit mindestens zwei auf
eine Rolle (7) wirkenden Antriebseinrichtungen, wo
bei eine Meßeinrichtung (9, 3, 4) mit den An
triebseinrichtungen (2-5, 31-33) zusammenwirkt, die
für jede der Antriebseinrichtungen (2-5, 31-33) ei
nen Kraftaufnehmer (10, 11; 35, 36) aufweist, und
die Kraftaufnehmer (10, 11; 35, 36) mit einer Aus
werteeinrichtung (14, 18, 20) verbunden sind, da
durch gekennzeichnet, daß die Kraftaufnehmer (10,
11; 35, 36) am Ort der Einleitung der Kraft in die
Rolle (7) angeordnet sind und die Kraft
aufnehmer (10, 11) als Umfangskraftaufnehmer
ausgebildet sind oder ein Kraftaufnehmer (35) als Umfangskraft
aufnehmer ausgebildet ist.
9. Rolllenwickeleinrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umfangskraftaufnehmer durch
Meßrollen (10, 11) gebildet sind, die mit einer
Drehmomentmeßwelle (14) verbunden sind und die an
freien, nicht von der Materialbahn bedeckten Berei
che der Wicklerwalzen (2, 4; 32) zur Anlage bring
bar sind.
10. Rollenwickeleinrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßrollen (10, 11) und die
Drehmomentmeßwelle (14) in einem gemeinsamen Träger
(12) angeordnet sind.
11. Rollenwickeleinrichtung nach Anspruch 9 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Meßrollen (10, 11)
seitlich versetzt mit parallelen Drehachsen zur
Drehmomentmeßwelle (14) angeordnet sind.
12. Rollenwickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 9
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßrollen
(10, 11) über Getriebe (15, 16) mit der Drehmoment
meßwelle (14) verbunden sind.
13. Rollenwickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 9
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßrollen
(10, 11) eine Oberfläche aufwiesen, die der Ober
fläche der Materialbahn (8) im Hinblick auf die
Reibung gegenüber den Wicklerwalzen (2, 4) ähnlich
ist.
14. Rollenwickeleinrichtung nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßrollen (10, 11) einen
Oberflächenbelag aus dem Material der Materialbahn
(8) aufweisen.
15. Rollenwickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 8
bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßeinrich
tung (9) eine bremsbare Belastungswalze (22) auf
weist, die an einer Wicklerwalze (2) anliegt.
16. Rollenwickeleinrichtung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kraftaufnehmer als Umfangs
kraftaufnehmer wirkende Meßrolle (35) und der ande
re Kraftaufnehmer als mit einem Kernantrieb (31)
verbindbare Meßrolle (36) ausgebildet ist.
17. Rollenwickeleinrichtung nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kernantrieb (31) die Meß
rolle (36) über ein Getriebe antreibt.
18. Rollenwickeleinrichtung nach einem der Ansprüche 8
und 17, dadurch gekennzeichnet, daß jede Meßrolle
(35, 36) einen Meßgenerator (38) antreibt.
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