DE10393563T5 - Verfahren zur Bestimmung des Elastizitätsmoduls von Papier - Google Patents

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Abstract

Verfahren zur Bestimmung eines radialen Elastizitätsmoduls von Papier oder einem entsprechenden bahnähnlichen Material, welches auf eine Rolle aufgerollt oder aufgewickelt werden kann, wobei bei dem Verfahren die Verbindung zwischen der Kraft und Durchbiegung eines in Schichten angeordneten Materials gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Berechnung des radialen Elastizitätsmoduls notwendigen Messungen von Kraft und Durchbiegung auf einer Rolle (R) aus Papier oder entsprechendem Material außerhalb der Aufroll- oder Aufwickelposition durchgeführt werden.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des radialen Elastizitätsmoduls von Papier oder einem entsprechenden bahnähnlichen Material, welches auf eine Rolle aufgerollt oder aufgewickelt werden kann. Bei dem Verfahren wird die Verbindung zwischen der Kraft und Durchbiegung eines in übereinanderliegenden Schichten angeordneten Materials gemessen.
  • Ein bekanntes Verfahren zum Messen des radialen Elastizitätsmoduls von Papier besteht in einer in einem Labor durchgeführten Messung, die zum Beispiel in der Veröffentlichung von D. Roisum: The Mechanics of Win ding (Die Mechanik des Aufwickelns), Tappi Press 1994, Seite 62, offenbart ist. Die Messung wird so durchgeführt, dass ein Stapel von Papierbögen zwischen zwei Ebenen gepresst wird. Als Ergebnis der Messung wird eine Kurve erhalten, welche die Druckkraft als eine Funktion der Höhe des Stapels darstellt. Die Belastung wird durch Teilen der Kraft durch die Messfläche erhalten. Die Beanspruchung des Papierstapels, die in diesem Fall in der Tat in Komprimierung besteht, wird durch Teilen der Höhenveränderung durch die ursprüngliche Höhe des Stapels erhalten. Der Papierstapel wird belastet, bis er eine Belastung erreicht, die im Wesentlichen dieselbe wie die Maximalbelastung ist, die als innerhalb der Rolle wirksam angenommen wird. Die Belastung des Papierstapels wird mehrere Male in Folge durchgeführt. Das radiale Elastizitätsmodul ist die Steilheit der Tangente der Belastungs-Beanspruchungskurve.
  • Ein Problem der Labormessung besteht darin, dass sie mit einer Verzögerung durchgeführt wird, mit anderen Worten ausgedrückt Reaktionen auf Probleme bei der Produktion langsam erfolgen. Die Form des Papierstapels entspricht nicht vollständig der Form der Rolle in der Produktionsmaschine. Weiterhin ist es notwendig, einen Papierstapel zu verwenden, wobei es etwas schwierig ist, ein Muster für die Messung vorzubereiten. Bei dieser Messung ist es jedoch notwendig, einen Papierstapel zu verwenden, da es sehr schwer ist, ein zelne Bögen zu messen, wodurch ungenaue Ergebnisse verursacht werden können.
  • Mittels des Verfahrens gemäß der Erfindung ist es möglich, die oben erwähnten Probleme zu beseitigen oder zu vermindern. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die zur Berechnung des radialen Elastizitätsmoduls notwendigen Messungen von Kraft und Durchbiegung auf einer Papierrolle außerhalb der Auf roll- oder Aufwickelposition durchgeführt werden. Der Begriff Auf roll- oder Aufwickelposition bezieht sich auf die Position, in der die Rolle angeordnet ist, wenn Material in Form einer ununterbrochenen Bahn auf dieselbe aufgerollt oder aufgewickelt wird.
  • Die Vorteile des Verfahrens gemäß der Erfindung bestehen darin, dass die Messung von Kraft und Durchbiegung auf der Rolle durchgeführt werden kann, wobei die Form der zu messenden Oberfläche richtig ist. Mittels der Messung werden Informationen erhalten, die anzeigen, wie das Aufrollen oder Aufwickeln durchgeführt werden sollte, zum Beispiel welche Bahnspannung zu einer gegebenen Zeit verwendet werden sollte. Mit anderen Worten ausgedrückt können die Messergebnisse in theoretischen Aufwicklungsmodellen angewandt werden. Da die Messungen auf der fertiggestellten Rolle durchgeführt werden, ist es möglich, auf Fehler beim Aufrollen oder Aufwickeln schnell zu reagieren. Ungenau aufgerolltes oder aufgewickeltes Material kann erneut aufgerollt oder zurückgewiesen werden. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann nach der Aufroll- oder Aufwickelposition von Aufrollern oder Aufwicklern verschiedener Arten wie zum Beispiel Hülsenaufwicklern oder Tragtrommelaufwicklern angewandt werden, wenn die Rolle in eine spezielle Messposition übertragen wurde. Das Verfahren kann auf entsprechende Art und Weise auch in ununterbrochen betriebenen Aufrollern angewandt werden.
  • Wenn das Ziel in der Verwendung theoretischer Aufwickelmodelle besteht, um Aufwickelparameterrezepte zu erhalten, ist es notwendig, das Aufbauverhalten der Papierrolle zu kennen, das heißt die Verbindung zwischen Belastung und Beanspruchung der Papierrolle. Wenn ein elastisches orthotropes Ebenenmodell verwendet wird, sind vier Variablen zur Beschreibung dieser Verbindung notwendig, wobei von diesen Variablen das radiale Elastizitätsmodul von dem Druck innerhalb der Rolle abhängig ist, und von den anderen drei Variablen typischerweise angenommen wird, dass sie konstant sind. Es wurde nun ein Verfahren zur Schätzung des radialen Elastizitätsmoduls entwickelt, wobei das Verfahren unten in diesem Dokument beschrieben wird.
  • Wenn das Verfahren gemäß der Erfindung verwendet wird, werden die zur Berechnung des radialen Elastizitätsmoduls von Papier oder einem entsprechenden Material notwendigen Messungen von Kraft und Durchbiegung außerhalb der Aufroll- oder Aufwickelposition von Papier oder einem entsprechenden Material durchgeführt. Mit anderen Worten ausgedrückt wird die Rolle von der Aufroll- oder Aufwickelposition zu einer speziellen Messposition übertragen. Bei der Messung wird eine feststehende (sich nicht drehende) Papierrolle oder dergleichen mit Kräften unterschiedlicher Größenordnung in der Richtung des Radius der Papierrolle belastet und den Kräften entsprechende Durchbiegungen werden registriert. Bei dieser Anwendung bezieht sich der Begriff Durchbiegung auf die Kompression von schichtförmigem Papier oder entsprechendem Material auf einer Rolle in der Richtung des Radius der Rolle, wenn die Rolle mit einer Kraft in der Richtung des Rollenradius belastet wird. Die Kompression kann entweder direkt von der Bewegung des Pressbauteils in der Radialrichtung der Rolle oder indirekt von dem Ausmaß der Kontaktfläche bei der Belastung (das Ausmaß der Kontaktfläche in der Richtung des Umfangs steht in Wechselbeziehung zu der Durchbiegung) gemessen werden.
  • Die Messung wird durchgeführt, wenn die Papierrolle oder dergleichen in einer Messstation positioniert ist, die Einrichtungen zur Erzeugung und Registrierung der Durchbiegung, und Einrichtungen zur Registrierung der Kraft enthält, die der Durchbiegung entspricht. Die Messung wird nach Fertigstellung der Papierrolle durchgeführt, die Rolle wird angehalten und danach zu der Messstation übertragen. Die Rolle wird mit einer bekannten Kraft belastet und gleichzeitig wird die Durchbiegung der Rolle gemessen. Bei dem die Rolle in der Messstation belastenden Bauteil kann es sich um ein Pressbauteil handeln, welches die Oberfläche der Rolle mittels einer Schwenkbewegung oder einer Linearbewegung belastet. Die Messung der Durchbiegung kann zum Beispiel durch Messen dieser Bewegung oder des durchbiegungsabhängigen Ausmaßes der Kontaktfläche zwischen der geraden Fläche des Belastungsbauteils und der Oberfläche der Papierrolle in der Belastungssituation durchgeführt werden. Die Kraft kann mittels eines in dem Pressbauteil positionierten Sensors oder auf der Grundlage der für die Belastungsbewegung erforderlichen Kraft gemessen werden. Auf der Grundlage des Messergebnisses wird eine Kurve erhalten, welche die Durchbiegung in der Richtung des Radius der Rolle als eine Funktion der die Rolle belastenden Kraft darstellt.
  • Die Durchbiegungen werden unter Verwendung desselben Pressbauteils mit unterschiedlichen Kraftwerten bestimmt, wobei mehrere Paare von Messergebnissen (Messpunkten) von Kraft und Durchbiegung erhalten werden. Ihre Anzahl ist so groß, dass es möglich ist, dadurch eine zuverlässige Kraft-Durchbiegungskurve zu erhal ten. In der Praxis ist es möglich, die Kraft konstant zu erhöhen und die Kräfte und die entsprechende Durchbiegung in genügend kurzen Intervallen oder konstant zu messen, wenn das Pressbauteil konstant in Richtung der Mittelachse der Rolle in der Richtung des Radius gedrückt wird.
  • Das tangentiale Elastizitätsmodul von Papier oder entsprechendem, aufzurollenden oder aufzuwickelndem bahnähnlichem Material, welches als Messergebnis entweder in Form einer Labormessung oder in der Produktionsmaschine erhalten wird, wird in dem theoretischen Belastungsmodell der Papierrolle positioniert. Als anfängliche Annahmen verwendete Elastizitätsparameter sind auch bei dem theoretischen Belastungsmodell notwendig. Auf der Grundlage des theoretischen Belastungsmodells wird eine weitere Kurve erhalten, welche die Durchbiegung in der Richtung des Radius der Rolle als eine Funktion der die Rolle belastenden Kraft beschreibt.
  • Das theoretische Belastungsmodell der Papierrolle kann zum Beispiel ein Modell sein, bei dem die FEM (Finite-Element-Modell)-Berechnung verwendet wird. Die FEM-Berechnung ist an sich bekannt und wird deshalb nicht detaillierter beschrieben. Im Allgemeinen kann gesagt werden, dass die FEM-Berechnung dann verwendet wird, wenn die Verwendung genauer mathematischer Formeln zum Beispiel auf Grund ihrer komplexen Art schwierig ist.
  • Die auf der Grundlage der Messergebnisse erhaltene Kurve und die auf der Grundlage des theoretischen Belastungsmodells erhaltene Kurve werden miteinander verglichen. Wenn sie übereinstimmen, ist die anfängliche Annahme der Elastizitätsparameter richtig. Wenn die Kurven nicht übereinstimmen, werden neue Werte für die Elastizitätsparameter gegeben, wobei dieser Vorgang so lange fortgeführt wird, bis die mittels des theoretischen Belastungsmodells erhaltene Kurve den Messergebnissen entspricht. Das radiale Elastizitätsmodul wird zum Beispiel durch die Elastizitätsparameter vollständig bekannt, die anfänglich als Annahmen in der Berechnung enthalten waren. Auf der Grundlage des erhaltenen Ergebnisses ist es möglich, das radiale Elastizitätsmodul zu schätzen. Bei der Schätzung ist es möglich, zum Beispiel die Methode der kleinsten Quadrate zu verwenden, wobei ein Minimum des Quadrates der Differenz der berechneten und gemessenen Werte angestrebt wird.
  • Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von Zeichnungen beschrieben, wobei in
  • 1 das Verfahren gemäß der Erfindung in einem Blockdiagramm dargestellt ist,
  • 2 und 3 in Seitenansichten der Rolle einige Messstationen dargestellt sind, bei welchen es möglich ist, das Verfahren gemäß der Erfindung durchzuführen, und
  • 4 eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens in einer Vorderansicht der Rolle dargestellt ist.
  • In 1 ist das Verfahren gemäß der Erfindung zum Messen des radialen Elastizitätsmoduls von Papier in einem Blockdiagramm dargestellt. Zur Berechnung des radialen Elastizitätsmoduls ist eine anfängliche Annahme der Elastizitätsparameter und ein von dem Papier gemessenes tangentiales Elastizitätsmodul notwendig.
  • Das radiale Elastizitätsmodul kann mit der Formel Er = Err) dargestellt werden, das heißt Er ist von der Radialbelastung δr abhängig. Diese Abhängigkeit kann mit einem Polynom erster bis dritter Ordnung beschrieben werden. Elastizitätsparameter, die als anfängliche Annahmen erforderlich sind, können zum Beispiel Koeffizienten dieses Polynoms sein.
  • Das tangentiale Elastizitätsmodul kann mittels Labormessung gemessen werden, oder es kann in der Produktionsmaschine gemessen werden. Wenn die als anfängliche Annahme gegebenen Elastizitätsparameter in dem theoretischen Aufrollmodell positioniert werden, und eine Kurve der Kompression der Rolle als eine Funktion der Walzenspaltlast als ein Ergebnis der FEM-Berechnung erhalten wird, wird die erhaltene Kurve mit der Kurve verglichen, welche die Durchbiegung der Rolle als eine Funktion der Walzenspaltlast darstellt, die von der Produktionsmaschine als ein Messergebnis erhalten wurde. Wenn die Kurven übereinstimmen, ist die anfängliche Annahme richtig. Wenn sie nicht übereinstimmen, werden neue Werte für die Elastizitätsparameter gegeben und der Vergleich der Kurven wird fortgesetzt.
  • In 2 ist die nach dem Längsschneider-Aufwickler durchgeführte Messung veranschaulicht. Die Messung wird in der Messstation zum Beispiel nach einem WinBelt®-Aufwickler oder einem WinRoll®-Aufwickler durchgeführt. Die Messstation kann an einem Standort positioniert werden, an den die Rollen gleich nach dem Aufwickler übertragen werden, zum Beispiel an den Standort der auf die Aufwickelposition folgenden Trägerbasis, wobei die Rolle von oben auf der Tragtrommel auf diese Basis gerollt und angehalten wird.
  • In 2 ist ein erstes Prinzip des Verfahrens gemäß der Erfindung dargestellt, bei dem eine kundenspezifisch angefertigte Rolle R, die in dem Längsschneider-Aufwickler um einen Kern aufgewickelt ist, von oben mittels eines Pressbauteils 1 gedrückt wird, welches am Ende eines Schwenkarmes 2 positioniert ist. Der Arm ist in der Vertikalebene schwenkbar angeordnet, und ist an einer geeigneten Rahmenkonstruktion befestigt. Der Arm 2 wird nach unten gedrückt und gleichzeitig wird das Pressbauteil 1 mit einer zwischen dem Rahmen und dem Arm 2 angeordneten Kraftausübungsvorrichtung F gegen die Rolle R gedrückt. Die Winkelposition an dem Belastungsarm 2 (Winkel θ) wird mittels eines Winkelsensors 4 gemessen. Mittels des Winkels und der Kraft, die von der Kraftausübungsvorrichtung 3 erzeugt werden, ist es möglich, die Senkung des Pressbauteils 1 als Funktion der durch das Pressbauteil 1 erzeugten Radialkraft zu bestimmen.
  • Bei der Kraftausübungsvorrichtung 3 kann es sich zum Beispiel um einen Hydraulikzylinder handeln, der eine messbare Kraft erzeugt, wobei es auf dieser Grundlage möglich ist, die von dem Pressbauteil 1 erzeugte Kraft zu berechnen.
  • Das Pressbauteil 1 kann relativ klein sein, wobei eine Voraussetzung für seine Funktion jedoch darin besteht, dass es seine Form während der Belastung nicht verändert. Das Pressbauteil 1 kann aus Stahl oder einem anderen Werkstoff mit passender Härte hergestellt sein. Die untere Fläche des Pressbauteils ist eben, und die Ebene ist annähernd tangential im Verhältnis zu der Umfangsfläche der Rolle angeordnet.
  • Um zur genauen Messung der tatsächlichen Belastungskraft in der Lage zu sein, ist es möglich, einen geeigneten Kraftsensor 5 auf der unteren Fläche des Pressbauteils 1 zu verwenden. Dieser Kraftsensor misst direkt die in dem Walzenspalt zwischen der Oberfläche des Kraftausübungsbauteils 1 und der Umfangsfläche der Rolle R wirksame Kraft. Es ist möglich, zum Beispiel eine druckempfindliche Sensorfolie zu verwenden, die in der Lage ist, ein zu der Kraft proportionales Messsignal zu geben. Ein Beispiel ist eine piezoresistive Messfolie oder ein entsprechender Foliensensor. Bei Verwendung eines Foliensensors mit einer großen Oberfläche, oder mehrerer Sensoren an verschiedenen Standorten des Pressbauteils 1 ist es auch möglich, die Form des Walzenspaltes, das heißt die Kontaktbreite zu messen, wodurch mehr Informationen erhalten werden können. Die Kontaktbreite, das heißt das Ausmaß der Kontaktfläche in Richtung des Umfangs der Walze zeigt auch die Durchbiegung an, wobei es mittels einer geeigneten Sensoranordnung des Pressbauteils möglich ist, sowohl die Kraft als auch die Durchbiegung zu messen.
  • In 3 ist ein weiteres Verfahren dargestellt, bei dem ein Pressbauteil 1 ebenfalls am Ende eines Armes 2 positioniert ist. Die Funktion ist analog zu 2, mit dem Unterschied, dass die Kraftausübungsvorrichtung 3 eine Linearbewegung erzeugt, da das Pressbauteil 1 und der Arm 2 so angeordnet sind, dass sie sich in einer Führung linear bewegen. Auch in diesem Fall ist es möglich, die Kraft auf der Grundlage der Kraft zu bestimmen, die von der in dem Pressbauteil 1 positionierten Kraftausübungsvorrichtung 3 oder dem Kraft sensor 5 verwendet wird. Um die Bewegung proportional zu der Durchbiegung zu messen, ist es bei dieser Alternative möglich, einen Sensor 4 mit genügender Genauigkeit zu verwenden, der zum Messen der Linearbewegung in der Lage ist. Bei dieser Alternative ist es auch möglich, die Durchbiegung mittels des Sensors des Pressbauteils zu bestimmen, wenn er zur Bestimmung des Ausmaßes der Kontaktfläche verwendet werden kann.
  • Bei der Messposition von 2 und 3 wurde die Rolle R von der Aufwickelposition weg verlagert. Die Messstation weist eine Messbasis 6 auf, auf der die Rolle genügend von unten gestützt angeordnet ist, wobei ein Rollen derselben verhindert wird. Die Trägerbasis 6 kann zum Beispiel auf dem Bodenniveau angeordnet sein. Ein Vorteil der Durchführung der Messung außerhalb der Aufrollers oder Aufwicklers besteht darin, dass die Messung durchgeführt werden kann, ohne den Aufroll- oder Aufwickelvorgang zu stören. Wenn die Messung in einer Station durchgeführt wird, in der die Rollen normalerweise entladen werden, wenn sie vollständig aufgewickelt sind, wird die Folge des Satzwechsels des Aufwicklers auch nicht gestört. Da es möglich ist, eine neue Rolle in dem Aufwickler gleichzeitig aufzuwickeln, wenn die Rolle R in der Messstation gemessen wird, wird der Aufwickelvorgang nicht gestört, und Messungen können im Prinzip so lange durchgeführt werden, bis die Rolle von dem Pfad der nächsten Rolle weg verlagert werden muss, die von dem Aufwickelvorgang kommt, wobei die Rolle die nächste ist, die in derselben Messstation zu messen ist.
  • In 4 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform dargestellt. Das Pressbauteil 1 ist so angeordnet, dass es sich in Querrichtung, das heißt in Axialrichtung der Rolle (Längsrichtung des Kernes) bewegt, wobei es möglich ist, die Kraft-Durchbiegungskurve an verschiedenen Standorten der Rolle zu bestimmen. Die an verschiedenen Standorten gemessenen Kurven können zum Messen des Querrichtungsprofils des radialen Moduls der Rolle verwendet werden. In der Praxis wird die Messstation von 4 so verwirklicht, dass das Pressbauteil 1 beweglich auf einer sich in Querrichtung erstreckenden Führung 7 angeordnet ist, wobei der das Pressbauteil 1 tragende Arm 2 von der Führung aus schwebend gehalten werden kann, indem er zum Beispiel an einem Trägerschlitten 8 oder dergleichen befestigt wird, der sich in Längsrichtung der Führung hin- und herbewegt.
  • Die Anordnung von 4 kann auch zum Messen mehrerer aneinander angrenzender Rollen verwendet werden, wobei diese Situation auftritt, wenn mehrere Rollen, die von derselben Bahn aufgewickelt sind, nach dem Längsschneidevorgang aus dem Rollenaufwickler herausgenommen werden. Das Pressbauteil 1 wird nacheinander oben auf jede Rolle verlagert. Es ist auf jeder Rolle mög lich, einen Punkt oder mehrere Punkte zur Bestimmung eines Profils zu messen.
  • Die oben erwähnten Beispiele der Ausführungsformen begrenzen die Erfindung nicht. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch bei ununterbrochen arbeitenden Aufrollern angewandt werden, die zum Aufrollen einer Papierbahn mit Produktionsbreite auf aufeinanderfolgenden Maschinenrollen vorgesehen sind. Eine solche Messung kann zum Beispiel dann durchgeführt werden, wenn die Maschinenrolle außerhalb der Aufrollposition auf Aufrollschienen angeordnet ist, oder wenn die Maschinenrolle in der Abwickeleinrichtung positioniert wird, bevor ihre Abwicklung beginnt. Es ist auch möglich, ein Profil für die Maschinenrolle zu bestimmen. Der Hauptgedanke bei dieser Erfindung besteht darin, dass die zur Berechnung des radialen Elastizitätsmoduls von Papier oder einem entsprechenden Material benötigten Messungen direkt auf einer Rolle durchgeführt werden können, ohne den Aufroll- oder Aufwickelvorgang zu stören, weshalb die zusätzliche Arbeit verursachende Labormessungsstufe weggelassen werden kann.
  • Zusammenfassung
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des radialen Elastizitätsmoduls von Papier oder einem entsprechenden bahnähnlichen Material, welches auf eine Rolle aufgerollt oder aufgewickelt werden kann. Bei dem Verfahren wird die Verbindung zwischen der Kraft und Durchbiegung eines in Schichten angeordneten Materials gemessen. Die zur Berechnung des radialen Elastizitätsmoduls notwendigen Messungen von Kraft und Durchbiegung werden auf einer Rolle (R) aus Papier oder entsprechendem Material außerhalb der Aufroll- oder Aufwickelposition durchgeführt, indem die Rolle mit einem Pressbauteil (1) belastet wird.
    2

Claims (10)

  1. Verfahren zur Bestimmung eines radialen Elastizitätsmoduls von Papier oder einem entsprechenden bahnähnlichen Material, welches auf eine Rolle aufgerollt oder aufgewickelt werden kann, wobei bei dem Verfahren die Verbindung zwischen der Kraft und Durchbiegung eines in Schichten angeordneten Materials gemessen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Berechnung des radialen Elastizitätsmoduls notwendigen Messungen von Kraft und Durchbiegung auf einer Rolle (R) aus Papier oder entsprechendem Material außerhalb der Aufroll- oder Aufwickelposition durchgeführt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine aufgerollte oder aufgewickelte Rolle (R) aus Papier oder einem entsprechenden Material mit einer zuvor festgelegten Kraft in der Richtung des Radius der Rolle (R) belastet und die Durchbiegung der Rolle in der Richtung des Radius der Rolle, die der Belastung entspricht, gemessen und registriert wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kurve von dem Messergebnissen erhalten wird, bei der es sich um die Durchbiegung der Rolle als eine Funktion der Walzenspaltlast handelt.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Messergebnissen erhaltene Kurve mit einer theoretischen berechneten Kurve der Durchbiegung der Rolle als eine Funktion der Walzenspaltlast verglichen wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn die theoretische berechnete Kurve der Durchbiegung der Rolle als eine Funktion der Walzenspaltlast der von den Messergebnissen erhalte nen Kurve entspricht, das radiale Elastizitätsmodul geschätzt werden kann.
  6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle mit einer planaren Fläche eines sich in Richtung des Radius der Rolle (R) bewegenden Pressbauteils (1) belastet wird.
  7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft mittels eines Kraftsensors (5) gemessen wird, der in einem die Rolle belastenden Pressbauteil (1) positioniert ist und mit derselben in Kontakt steht.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftsensor (5) auch zur Bestimmung des Ausmaßes der belasteten Fläche der Rolle (R) verwendet wird.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchbiegung der Rolle (R) in der Radialrichtung auf der Grundlage des Ausmaßes der belasteten Fläche bestimmt wird.
  10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil des radialen Elastizitätsmoduls von Papier oder einem anderen entsprechenden aufrollbaren oder aufwickelbaren Material durch die Ausführung der Kraft- und Durchbiegungsmessungen an verschiedenen Punkten in der Axialrichtung der Rolle (R) bestimmt wird.
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