DE19850933A1 - Notausstiegsgerät für Schienenfahrzeuge - Google Patents
Notausstiegsgerät für SchienenfahrzeugeInfo
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- B61D—BODY DETAILS OR KINDS OF RAILWAY VEHICLES
- B61D23/00—Construction of steps for railway vehicles
- B61D23/02—Folding steps for railway vehicles, e.g. hand or mechanically actuated
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Abstract
Bei Havarien oder Unfällen müssen Schienenfahrzeuge auch außerhalb von Bahnhöfen evakuiert werden können. Auf Grund des Höhenunterschiedes zwischen den Fahrzeugtüren und dem Gleis bzw. dem Randweg sind dazu spezielle Evakuierungshilfen notwendig. DOLLAR A Mit dem erfindungsgemäßen Notausstiegsgerät ist ein Evakuieren auf das seitliche Gleisbett (Randweg) sowie in ein auf einem Nebengleis plaziertes zweites Schienenfahrzeug möglich. Das Notausstiegsgerät kann als Treppe oder als Rampe mit ebener Lauffläche eingesetzt werden. DOLLAR A Dazu sind zwischen zwei Holmen in entsprechende Endlagen verschwenkbare Trittstufen angeordnet, welche auf beiden Seiten Trittflächen aufweisen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Notausstiegsgerät, mit dessen Hil
fe Personen ein Schienenfahrzeug außerhalb eines Bahnhofs,
also auf freier Strecke, verlassen können. Dies ist zum Bei
spiel bei Havarien oder Unfällen erforderlich. Auf Grund des
Höhenunterschiedes zwischen den Fahrzeugtüren und dem Gleis
bzw. dem Randweg sind dazu spezielle Ausstiegshilfen notwen
dig.
Zum Verlassen von Schienenfahrzeugen ist es bekannt, an den
Stirnseiten speziell ausgebildete Notausstiegstüren anzuord
nen, welche am unteren Teil des Wagenkastens schwenkbar ange
lenkt sind und durch das Herunterklappen und Herausziehen ei
nes Verlängerungsteils eine auf das Gleis reichende
Fluchtrampe ergeben. Derartige Lösungen sind unter anderem in
den DE 41 08 575 A1 und DE 44 33 371 beschrieben.
Aus der EP 0 776 808 A1 ist ebenfalls eine stirnseitig ange
ordnete Fluchttür bekannt, bei welcher am unteren Wagenkasten
eine ausklappbare Rampe angeordnet ist, die eine ebene Lauf
fläche aufweist.
Auf Grund des schon genannten Höhenunterschiedes müssen Aus
stiegshilfen mit ebenen Laufflächen eine relativ große Länge
aufweisen, um den Neigungswinkel der Lauffläche klein halten
zu können. Die Notwendigkeit der Verlängerung der Lauffläche
macht die bekannten Lösungen konstruktiv sehr aufwendig. Die
EP 0 142 851 hat eine Notausstiegsvorrichtung zum Gegenstand,
bei welcher die am unteren Wagenkasten nach unten schwenkbar
angelenkte Tür auf ihrer Innenseite mit Stufen versehen ist.
Alle bekannten Lösungen sind vorzugsweise für das stirnseiti
ge Verlassen der Schienenfahrzeuge vorgesehen. Eine derartige
Evakuierung ist sehr zeitaufwendig und entspricht dadurch
nicht mehr den heutigen Sicherheitsanforderungen. Bei moder
nen Schienenfahrzeugen sind häufig an beiden Kopfenden Trieb
fahrzeuge bzw. Führerstände angeordnet, so daß ein Evakuieren
mit den bekannten Vorrichtungen nicht möglich ist.
Daher sehen moderne Konzepte für das Evakuieren von Reisezü
gen auf freier Strecke zwei Varianten vor. Gemäß der ersten
Variante wird auf dem Nebengleis, neben dem zu evakuierenden
Reisezug, ein zweiter Reisezug so positioniert, daß sich die
Türen jeweils genau gegenüber befinden. Über spezielle, die
Türen verbindende horizontale Fluchtrampen kann dann die Eva
kuierung erfolgen. Steht ein zweiter Reisezug nicht zur Ver
fügung oder kann ein solcher zum Beispiel wegen fehlendem Ne
bengleis nicht eingesetzt werden, ist eine Evakuierung über
die Fahrzeugtüren auf das seitliche Gleisbett (Randweg) vor
gesehen. Für diese Variante sind aber spezielle, mit Tritt
stufen versehene Fluchttreppen erforderlich, welche den un
terschiedlichen Abmessungen von Schienenfahrzeug und seitli
chem Gleisbett (Randweg) entsprechen müssen.
Um eine begehbare Verbindung zwischen zwei auch unterschied
lich hohen Orten herstellen zu können, ist in der DE 41 00
921 A1 ein Laufsteg beschrieben, bei dem zwischen zwei seit
lichen Holmen einzelne begrenzt verdrehbare Trittstufen ange
ordnet sind, die durch ein Hebelsystem in horizontaler Lage
gehalten werden. Mit dieser Lösung ist sowohl ein horizonta
ler Laufsteg, als auch eine Treppe mit Trittstufen realisier
bar. Das erforderliche Hebelsystem zum Verstellen der einzel
nen Trittstufen macht diese Lösung jedoch konstruktiv sehr
aufwendig.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Notausstiegsgerät für
Schienenfahrzeuge zu schaffen, mit dem sowohl eine Evakuie
rung in ein auf dem Nebengleis positioniertes zweites Schie
nenfahrzeug, als auch eine Evakuierung auf das seitliche
Gleisbett (Randweg) möglich ist. Das Notausstiegsgerät muß
konstruktiv einfach ausgebildet, leicht handhabbar und platz
sparend im Schienenfahrzeug unterbringbar sein.
Diese Aufgabe wird durch ein Notausstiegsgerät mit den Merk
malen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere darin, daß
das Notausstiegsgerät sowohl als Rampe mit ebenen Trittflä
chen als auch als Treppe mit horizontalen Trittstufen, ver
wendet werden kann, ohne das ein mechanisch aufwendiges He
belsystem zum Verstellen der Trittstufen erforderlich ist.
Unter anderem ist es auch möglich, das Notausstiegsgerät ge
mäß Patentanspruch 2 als zweiteiliges Gerät auszubilden, wel
ches einfach und schnell zusammensetzbar ist. Durch die zwei
teilige Ausbildung kann es platzsparend in vorhandenen Stau
räumen der Schienenfahrzeuge untergebracht und leicht gehand
habt werden. Die gemäß Patentanspruch 3 an den Enden der Hol
me angeordneten Verlängerungsstücke gewährleisten, insbeson
dere bei der Verwendung als Rampe, einen einfachen Ausgleich
von Abstandsdifferenzen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf ein demontiertes zweiteiliges
Notausstiegsgerät
Fig. 2 die Draufsicht auf ein montiertes Notausstiegsgerät
Fig. 3 die Seitenansicht eines Notausstiegsgerätes als
Rampe
Fig. 4 die Ansicht aus Fig. 3 im Schnitt durch die Tritt
platten
Fig. 5 die Seitenansicht eines Notausstiegsgerätes als
Treppe
Fig. 6 die Ansicht aus Fig. 5 im Schnitt durch die Tritt
platten
In dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel be
steht das Notausstiegsgerät aus zwei zusammensetzbaren Kompo
nenten, welche sich dadurch einzeln leichter unterbringen und
handhaben lassen (Fig. 1). Eine nicht dargestellte einteilige
Ausführungsform unterscheidet sich davon funktionell nicht.
Das Notausstiegsgerät weist im montierten Zustand zwei paral
lele Holme 1; 2 auf, welche durch winkelförmige Traversen 3;
4; 5; 6 verbunden sind. Die Trittplatten 7 sind einzeln und
voneinander unabhängig mittels angeformter Bolzen 8 in den
Holmen 1; 2 zwischen zwei Endlagen verschwenkbar gelagert.
Die Endlagen werden durch die jeweiligen Schenkel der an den
Holmen 1; 2 angeordneten winkelförmigen Anschläge 9 bestimmt.
An den Stellen, an denen sich die Traversen 3; 4; 5; 6 befin
den, übernehmen diese die jeweilige Funktion der winkelförmi
gen Anschläge 9 (Fig. 4 und Fig. 6). Die beiden Seiten der
Trittplatten 7 sind jeweils mit rutschhemmenden Belägen ver
sehen.
Die äußeren Enden der Holme 1; 2 weisen herausziehbare und
feststellbare Verlängerungsstücke 10 auf.
Auf den Oberseiten der Holme 1; 2 sind je zwei ausklappbare
Geländer 11 angeordnet. Die Fig. 3 und 4 zeigen das Notaus
stiegsgerät jeweils mit einem ausgeklappten und einem einge
klappten Geländer 11.
Am linken bzw. oberen Ende des Notausstiegsgerätes sind die
Holme 1; 2 mit jeweils einer Gurtöse 12 versehen (Fig. 1 und
2).
Zum Einsatz des Notausstiegsgerätes werden die beiden Kompo
nenten 14; 15 verbunden. Dazu werden die Klemmstücke 16 in
die Holmteile der Komponente 15 eingeführt und durch die
Klemmschrauben 17 festgeklemmt. Wird das Notausstiegsgerät
als Rampe zwischen den Türen zweier benachbarter Schienen
fahrzeuge eingesetzt, verbleiben alle Trittplatten 7 einge
klappt, eine durchgehende Trittfläche bildend, zwischen den
Holmen 1; 2 (Fig. 3 und 4). Zum Ausgleich des Abstandes zwi
schen den Schienenfahrzeugen werden die Verlängerungstücke 10
entsprechend weit aus den Holmen 1; 2 herausgezogen und mit
den Klemmschrauben 18 festgeklemmt. Zur Sicherung der zu eva
kuierenden Personen werden die Geländer 11 aufgerichtet und
fixiert.
Muß eine Evakuierung auf das seitliche Gleisbett (Randweg)
erfolgen, wird das Notausstiegsgerät mit seinem rechten bzw.
unteren Ende auf dem Randweg aufgesetzt. Durch eine kurzzei
tig etwas über die Senkrechte hinausgehende Stellung des Not
ausstiegsgerätes können die Trittplatten 7 unabhängig von
einander aus dem Zwischenraum zwischen den Holmen 1; 2 in die
in den Fig. 5 und 6 gezeigte Stellung klappen. Mit seinem
linken bzw. oberen Ende wird das Notausstiegsgerät an die
Trittstufen des Schienenfahrzeuges angelehnt. Das Aufstellen
des Notausstiegsgerätes erfolgt dabei den jeweiligen Verhält
nissen des Schienenfahrzeuges und des Gleiskörpers angepaßt
und in einem solchen Anstellwinkel; daß sich die ausgeklapp
ten Trittplatten 7, trotz der feststehenden Anschläge 9 und
Traversen 3; 4; 5; 6, in einer annähernd horizontalen Lage
befinden. Mit den durch die Gurtösen 12 gezogenen Gurten 13
kann das Notausstiegsgerät an den Haltestangen der Einstieg
stüren gesichert werden.
1
;
2
Holme
3
;
4
;
5
;
6
Traversen
7
Trittplatten
8
Bolzen
9
Anschläge
10
Verlängerungsstücke
11
Geländer
12
Gurtösen
13
Gurte
14
;
15
Komponenten
16
Klemmstücke
17
Klemmschrauben
18
Klemmschrauben
Claims (3)
1. Notausstiegsgerät für Schienenfahrzeuge, mit zwischen zwei
Holmen und teilweise verschwenkbar angeordneten Trittplat
ten, dadurch gekennzeichnet, daß jede Trittplatte (7) auf
beiden Seiten mit einer Trittfläche versehen ist und daß
die Holme (1; 2) Anschläge für die Trittplatten (7) auf
weisen, wobei die Anschläge so angeordnet sind, daß sich
die Trittplatten (7) bei einer Verwendung des Notaus
stiegsgerätes als Rampe zwischen den Holmen (1; 2) in ei
ner ersten, eine ebene Laufbahn bildenden Endlage befin
den, und daß die Trittplatten (7) bei der Verwendung des
Notausstiegsgerätes als in einem vorgegebenen Winkel auf
gestellten Treppe in eine zweite, horizontale und Tritt
stufen bildende Endlage verschwenkbar sind, wobei jeweils
die sich gegenüberliegenden Seiten jeder Trittplatte (7)
die Trittflächen bilden.
2. Notausstiegsgerät nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß es aus zwei zusammensetzbaren Komponenten
(14; 15) besteht.
3. Notausstiegsgerät nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Holme (1; 2) an ihren Enden her
ausziehbare und feststellbare Verlängerungsstücke (10)
aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998150933 DE19850933B4 (de) | 1998-11-05 | 1998-11-05 | Notausstiegsgerät für Schienenfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998150933 DE19850933B4 (de) | 1998-11-05 | 1998-11-05 | Notausstiegsgerät für Schienenfahrzeuge |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19850933A1 true DE19850933A1 (de) | 2000-05-11 |
DE19850933B4 DE19850933B4 (de) | 2006-07-06 |
Family
ID=7886748
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998150933 Expired - Fee Related DE19850933B4 (de) | 1998-11-05 | 1998-11-05 | Notausstiegsgerät für Schienenfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19850933B4 (de) |
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- 1998-11-05 DE DE1998150933 patent/DE19850933B4/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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---|---|
DE19850933B4 (de) | 2006-07-06 |
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Legal Events
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