DE19848474C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung keramischer Formkörper mittels Setterplatten und Verendung des Verfahrens zur Herstellung keramischer Mehrschichthybride - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung keramischer Formkörper mittels Setterplatten und Verendung des Verfahrens zur Herstellung keramischer MehrschichthybrideInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung keramischer Formkörper, insbesondere keramischer Folien oder mit Leiterbahnen, Schaltelementen und/oder Durchkontaktierungen versehener Mehrlagenhybriden (19), vorgestellt. Die keramischen Formkörper liegen zunächst als Grünkörper vor und enthalten dabei auch organische Hilfsstoffe, beispielsweise als Binder. Während des Sinterns und/oder Entbinderns der keramischen Formkörper werden diese zwischen porösen Setterplatten (20, 21) zusammengedrückt, in deren Poren ein katalytisch aktiver Stoff eingebracht ist, so daß die beim Sintern und/oder Entbindern entstehenden, gasförmigen organischen Ausheizprodukte der Grünkörper beim Entweichen durch die porösen Setterplatten katalytisch umsetzt werden. Die Setterplatten können weiterhin mit Trennschichten versehen sein, die ebenfalls den katalytisch aktiven Stoff enthalten können. Das vorgeschlagene Verfahren führt zu einer erheblichen Zeitersparnis beim Sintern und/oder Entbindern der keramischen Formkörper.
Description
Die Erfindung geht aus von Verfahren und einer zugehörigen
Vorrichtung zur Herstellung keramischer Formkörper sowie der
Verwendung der Verfahren zur Herstellung keramischer
Mehrschichthybride nach der Gattung der übergeordneten An
sprüche.
Aus DE 43 09 005 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Mehrlagen-Hybriden aus mehreren keramischen Grünkörperfolien
bekannt, wobei die Grünkörperfolien organische Hilfstoffe
als Binder bzw. Sinterhilfsmittel enthalten und mit
Leiterbahnen und Durchkontaktierungen versehen sind. Das
Zusammenpressen des Stapels der Grünkörperfolien beim
Sintern und Entbindern erfolgt über zwei poröse keramische
Setterplatten, um eine möglichst geringe Schrumpfung und
Wölbung innerhalb der Grünkörperfolien zu gewährleisten. Um
eine einfache Trennung zwischen Setterplatten und Mehrlagen-
Hybrid nach dem Sintern zu erreichen, wurden die
Setterplatten weiterhin mit einer porösen Trennschicht
beispielsweise aus Aluminiumoxid versehen, die über
Schlickerguß oder Siebdruck aufgebracht werden kann. Die
organischen Hilfstoffe in Form des Binders oder
Sinteradditivs werden während des Entbinderns bzw. Sinterns
beispielsweise in einer Heißpresse unter axialem Druck weit
gehend pyrolisiert bzw. entweichen als organische Ausheiz
produkte. Das Entweichen erfolgt dabei unter anderem über
die porösen Setterplatten bzw. die aufgebrachten porösen
Trennschichten, die gasdurchlässig sind. Geschwindigkeitsbe
stimmend für die Dauer des Entbinder- bzw. Sinterprozesses
sind die Schädigung der keramischen Folien durch zu schnel
len Ausbrand der organischen Hilfstoffe, die Diffusion der
aufgebrochenen, abgespaltenen oder teilverbrannten organi
schen Ausheizprodukte durch die Setterplatten und der maxi
male Anteil an Kohlenwasserstoffen in der Ofenatmosphäre, um
unterhalb der Explosionsgrenzwerte zu bleiben.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das bestehende
Verfahren derart weiterzuentwickeln, daß die erforderliche
Zeitdauer für den Sinter- bzw. Entbinderprozeß der kerami
schen Formkörper deutlich verkürzt wird, ohne daß beispiels
weise die Explosionsgrenzwerte in der Ofenatmosphäre über
schritten werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merk
malen der übergeordneten Ansprüche hat gegenüber dem Stand
der Technik den Vorteil, daß durch das Einbringen eines ka
talytisch aktiven Stoffes in die Poren der porösen Setter
platten und/oder in die Poren der porösen Trennschichten zu
mindest teilweise eine katalytische Umsetzung der beim Aus
heizen der Grünkörper entweichenden gasförmigen Ausheizpro
dukte erreicht wird. Die Ausheizprodukte sind insbesondere
Zersetzungsprodukte der organischen Hilfsstoffe und enthal
ten unter anderem Kohlenwasserstoffe.
Die Umsetzung der entweichenden Ausheizprodukte erfolgt
vorzugsweise in weniger brennbare oder nicht brennbare Gase,
so daß durch das erfindungsgemäße Verfahren pro Zeiteinheit
mehr organische Hilfsstoffe ausgeheizt werden können als
bisher, ohne daß beispielsweise die Explosionsgrenzwerte für
Kohlenwasserstoffe in der Ofenatmosphäre erreicht werden.
Dies führt zu einer erheblichen Zeitersparnis beim Sintern
und/oder Entbindern der Grünkörper und damit einer
Verkürzung der Ofenzyklen, was eine deutliche
Kostenreduktionen und einen wesentlich geringeren
Investitionsbedarf in Ofenanlagen bedeutet.
Weiterhin diffundieren katalytisch umgesetzte
niedermolekulare Oxidations- bzw. Ausheizprodukte schneller
durch die porösen Setterplatten und die gegebenenfalls
vorhandenen Trennschichten als nichtumgesetzte,
hochmolekulare Ausheizprodukte, was eine weitere
Zeitersparnis bei der Produktion bedeutet. Im übrigen können
durch das erfindungsgemäße Verfahren bestehende Anlagen zur
katalytischen Nachverbrennung der über die Setterplatten aus
dem keramischen Grünkörper abgeführten Abgase kleiner
ausgelegt werden.
Der katalytisch aktive Stoff kann neben den porösen
Setterplatten auch in die porösen Trennschichten eingebracht
worden sein, was verfahrenstechnische Vorteile mit sich
bringt. Weiterhin genügt es bei einer entsprechenden
Aktivität des eingebrachten katalytisch aktiven Stoffes in
einigen Fällen auch, wenn dieser sich nur in den porösen
Trennschichten befindet, was zu einem deutlich verringerten
Materialbedarf dieser teilweise teuren Materialien führt.
Ebenso kann es für manche Zwecke ausreichend sein, wenn der
katalytisch aktive Stoff lediglich in die Oberfläche der
porösen Setterplatten bzw. Trennschichten, beispielsweise
durch Aufsprühen oder Imprägnieren, eingebracht worden ist.
Auch dies vermindert die Materialkosten.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfin
dung ergeben sich aus den in den Unteransprüchen aufgeführ
ten Maßnahmen.
So verwendet eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens Ausgangsstoffe, die sich
spätestens im Laufe einer thermischen Nachbehandlung der
Setterplatten bzw. der Trennschichten zu metallischen
nanoskaligen Partikeln umwandeln und sich in den Poren der
Setterplatten bzw. der Trennschichten befinden.
Sehr vorteilhaft ist auch die Auswahl einer Metallsalzlösung
als Ausgangsstoff zum Einbringen des katalytisch aktiven
Stoffes, bei der nach der thermischen Nachbehandlung keine
unerwünschten, insbesondere anorganischen Rückstände in den
Setterplatten oder Trennschichten verbleiben.
Zur schnelleren Abfuhr gasförmiger Ausheiz- bzw.
Umsetzungsprodukte können die Setterplatten vorteilhaft mit
zusätzlichen Gasaustrittsöffnungen versehen sein, die
insbesondere parallel zur Oberfläche der Setterplatten
angeordnet sind.
Die einzige Figur zeigt eine Prinzipskizze eines keramischen
Mehrlagenhybrides aus einem Stapel keramischer Folien
zwischen zwei porösen Setterplatten die von dem Stapel der
Folien über poröse Trennschichten getrennt sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Figur
im folgenden näher erläutert. Ein keramischer Formkörper,
der beispielsweise eine keramische Folie, ein Stapel
keramischer Folien oder ein keramisches Mehrlagenhybrid 10
aus keramischen Folien 1, 2, 3, 4, 5 sein kann, das mit in
der Figur nicht dargestellten Leiterbahnen, Schaltelementen
und Durchkontaktierungen versehen ist, befindet sich
zwischen zwei porösen Setterplatten 20, 21, die
oberflächlich auf der dem Mehrlagenhybrid 10 zugewandten
Seite mit porösen Trennschichten 30, 31 versehen sind. Die
Setterplatten 20, 21 sind zur schnelleren Abführung
entweichender Gase mit Gasaustrittsöffnungen 22
beispielsweise in Form von parallel zur Oberfläche der
Platten verlaufenden Kanälen versehen. Der keramische
Formkörper bzw. das Mehrschichthybrid 10 liegt zunächst als
Grünkörper vor und enthält dabei neben keramischen
Bestandteilen auch organische Hilfsstoffe beispielsweise in
Form von Bindern, Sinteradditiven, Weichmachern und Resten
von Lösungsmitteln.
Die Setterplatten 20, 21 bestehen aus porösen keramischen
Materialien und sind gasdurchlässig für organische
Ausheizprodukte, die beim Entbindern und/oder Sintern der
keramischen Formkörper entstehen. Bevorzugt sind sie
gasdurchlässig für niedermolekulare gasförmige
Oxidationsprodukte wie CO, CO2 und H2O, sowie einfache
Kohlenwasserstoffe wie CH4.
Der Vorgang des Sintern und/oder Entbinderns des
Mehrschichthybrids 10 erfolgt in einer Heißpresse unter
axialem Druck, wobei die Setterplatten 20, 21 insbesondere
verhindern, daß eine Sinterschwindung des Mehrlagenhybrids
10 in der Ebene der Setterplatten 20, 21 auftritt. Da die
Handhabung der entbinderten Mehrlagenhybride 10 aufgrund
ihrer Fragilität sehr schwierig ist, muß der gesamte
Entbinder-
und Sintervorgang in der Heißpresse erfolgen, obwohl typi
scherweise von 11,5 h Branddauer weniger als eine Stunde für
die eigentliche Drucksinterung benötigt wird. Während der
übrigen Zeit erfolgt im wesentlichen die Entbinderung des
Mehrlagenhybrids 10 durch allmähliches Ausheizen, wobei die
organischen Hilfsstoffe weitgehend thermisch zersetzt werden
oder sich unzersetzt aus dem Grünkörper verflüchtigen und
durch die gasdurchlässigen Setterplatten nach außen abge
führt werden. Geschwindigkeitsbestimmend für den Entbinder
vorgang ist somit im wesentlichen die Zeit für die Diffusion
der gecrackten oder teilverbrannten organischen Bestandteile
durch die Setterplatten 20, 21. Da die organischen Bestand
teile einen hohen Anteil an Kohlenwasserstoffverbindungen
enthalten, muß aus Gründen der Betriebssicherheit (Explosi
onsschutz) der Entbindervorgang so erfolgen, daß die Konzen
tration an Kohlenwasserstoffen in der Ofenatmosphäre stets
unterhalb der Explosionsgrenzwerte bleibt.
Die porösen Trennschichten 30, 31 vereinfachen das Ablösen
des fertig gesinterten Mehrlagenhybrids 10 von den Setter
platten 20, 21. Sie enthalten beispielsweise im wesentlichen
keramische Bestandteile wie Aluminiumoxid und werden vor
zugsweise über Siebdruck oder Schlickerguß auf die Setter
platten 20, 21 aufgebracht. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann aber auch ohne die Trennschichten 30, 31 ausgeführt
werden. Die porösen Trennschichten 30, 31 sind wie die Set
terplatten 20, 21 gasdurchlässig für organische Ausheizpro
dukte aus dem keramischen Grünkörper.
Kern der Erfindung ist das Einbringen eines katalytisch ak
tiven Stoffes in die Setterplatten 20, 21 und/oder die
Trennschichten 30, 31 vor dem Beginn des eigentlichen Ver
fahrens des Sinterns und/oder Entbinderns der keramischen
Formkörper, um die Durchführung dieses Entbindervorgangs zu
beschleunigen.
Dazu eignen sich katalytisch aktive Edelmetalle wie Palladi
um, Rhodium oder Platin. Die konkrete Auswahl des kataly
tisch aktiven Stoffes richtet sich im Einzelfall nach der
Art der organischen Hilfsstoffe und deren Menge, sowie den
angewandten Sinter- oder Entbindertemperaturen, wobei stets
die katalytische Aktivität des jeweiligen Materials und des
sen Kosten zu berücksichtigen sind. Der katalytisch aktive
Stoff dient im einzelnen dazu, beim Sintern und/oder Entbin
dern die aus dem Grünkörper entweichenden organischen Hilfs
stoffe katalytisch umzusetzen. Dazu ist es sehr vorteilhaft,
wenn er sich in den Poren der porösen Materialien der Set
terplatten 20, 21 und/oder der porösen Trennschichten 30, 31
befindet, wo er leicht für die entweichenden Gase zugänglich
ist und eine entsprechend hohe Aktivität entfalten kann. Der
katalytisch aktive Stoff setzt die in den entweichenden Aus
heizprodukten enthaltenen organischen Kohlenstoffverbindun
gen katalytisch um, indem er sie beispielsweise oxidiert
oder hochmolekulare organische Kohlenstoffverbindungen zu
niedermolekularen Kohlenstoffverbindungen umsetzt. Insbeson
dere dient er zur Oxidation leicht brennbarer Kohlenwasser
stoffe in unbrennbare oder nicht explosive Verbindungen, die
dann über die Poren in den Setterplatten 20, 21 und/oder der
Trennschichten 30, 31 sowie über die Gasaustrittsöffnungen
22 abgeführt werden.
Das Einbringen des katalytisch aktiven Stoffes in die Set
terplatten 20, 21 bzw. die Trennschichten 30, 31 kann durch
Eintauchen der Setterplatten 20, 21 in eine entsprechende
Metallsalzlösung oder durch Besprühen der Oberfläche der
Setterplatten 20, 21 mit dieser Lösung erfolgen. Dabei kön
nen die Setterplatten 20, 21 zuvor bereits mit den Trenn
schichten 30, 31 versehen worden sein, so daß der kataly
tisch aktive Stoff auch in die Trennschichten 30, 31 einge
bracht wird.
Durch Eintauchen wird erreicht, daß der katalytisch aktive
Stoff im wesentlichen gleichmäßig innerhalb der Setterplat
ten 20, 21 und gegebenenfalls auch der Trennschichten 30, 31
verteilt ist. Beim Besprühen insbesondere der dem kerami
schen Grünkörper zugewandten Seite der porösen Platten be
findet sich der katalytisch aktive Stoff weitgehend ober
flächlich auf den Setterplatten 20, 21 bzw. den Trennschich
ten 30, 31. Der Fachmann muß im Einzelfall anhand einiger
einfacher Versuche prüfen, welches Verfahren jeweils am
zweckmäßigsten ist. Das Besprühen hat den Vorteil, daß die
verbrauchte Menge an katalytisch aktivem Material relativ
gering ist, was geringere Materialkosten bedeutet. Anderer
seits ist infolge der oberflächlichen Verteilung nur ein
kleiner Teil des Volumens der Setterplatten 20, 21 kataly
tisch aktiv, was eine entsprechend langsamere oder unvoll
ständigere katalytische Umsetzung der organischen Ausheiz
produkte bedeutet. Da sich die in Frage kommenden kataly
tisch aktiven Materialien aber auch hinsichtlich ihrer kata
lytischen Aktivität unterscheiden, muß der Fachmann durch
Vorversuche im Einzelfall ein Optimum zwischen den Material
kosten und der örtlichen Verteilung des katalytisch aktiven
Stoffes, sowie dem Grad der katalytischen Umsetzung und der
sich ergebenden Zeit zum Entbindern finden.
In weiteren Ausführungsbeispielen wird der katalytisch akti
ve Stoff nur in die Trennschichten 30, 31 beispielsweise
durch nachträgliches Besprühen eingebracht, wobei im Einzel
fall wieder verfahrenstechnische Vorteile und Nachteile ge
gen Materialkosten und den erzielten Zeitgewinn beim Entbin
dern abzuwägen sind.
Um eine homogene und sehr feine Verteilung des katalytisch
aktiven Stoffes in den Setterplatten 20, 21 bzw. den Trenn
schichten 30, 31 oder in den entsprechenden Oberflächen zu
gewährleisten, werden diese vorzugsweise in einer wäßrigen
Metallsalzlösung getränkt, die mindestens eines der Metall
salze PtCl6, PdCl2, RhCl3, Platinacetat, Rhodiumacetat oder
Palladiumacetat enthält. Die Konzentration des katalytisch
aktiven Stoffes in dieser Metallsalzlösung liegt vorzugswei
se zwischen 0,1 g/l bis 30 g/l. Als besonders vorteilhaft
haben sich Konzentrationen von 1 g/l bis 15 g/l herausge
stellt. In diesem Fall werden in eine 1 kg schwere Setter
platte 20 bei Verwendung einer Platin-Lösung, die 10 g Pla
tin auf 1 Liter Lösung enthält, ca. 0,6 g Platin in die Set
terplatte 20 eingebracht. Bei Verwendung einer Lösung, die 6
g Palladium auf 1 Liter Lösung enthält, werden ca. 0,4 g
Palladium je Platte eingebracht.
Nach dem Besprühen oder Eintauchen der Setterplatten 20, 21
findet zweckmäßig eine thermische Nachbehandlung der Setter
platten 20, 21 mit dem eingebrachten katalytisch aktiven
Stoff statt. Diese Nachbehandlung dauert je nach Größe der
Platten, der Art des eingebrachten Metalls und der verwende
ten Metallsalzlösung von 30 min bis zu 5 h bei einer Tempe
ratur von 100°C bis 700°C. Sie erfolgt bevorzugt in einer
Gasatmosphäre, die den katalytisch aktiven Stoff nicht oxi
diert, wie beispielsweise Luft oder Stickstoff. Bei einigen,
relativ leicht oxidierbaren katalytisch aktiven Materialien
ist es zur Vermeidung einer Oxidation jedoch günstig, wenn
man in einer reduzierenden Gasatmosphäre arbeitet. Im Falle
von Platin, Rhodium und Palladium genügt es beispielsweise,
wenn die thermische Nachbehandlung bei 500°C über 2 h an
Luft durchgeführt wird.
Die Verwendung organischer Metallverbindungen wie beispiels
weise die genannten Acetate empfiehlt sich besonders für An
wendungen, bei denen keine Rückstände der eingebrachten Me
tallsalzlösung nach der thermische Nachbehandlung in den
Setterplatten 20, 21 bzw. den Trennschichten 30, 31 verblei
ben sollen, da diese Verbindungen sich bei der thermischen
Nachbehandlung weitgehend rückstandsfrei thermisch zerset
zen.
Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn der
katalytisch aktive Stoff in Form von gleichmäßig verteilten
nanoskaligen metallischen Kolloiden von beispielsweise Pla
tin, Rhodium oder Palladium in den Poren der porösen Setter
platten bzw. der Trennschichten vorliegt. Die Größe dieser
Kolloide liegt vorteilhaft zwischen 3 nm bis 100 nm, um mög
lichst hohe spezifische Oberflächen und somit eine effektive
Bekeimung der Setterplatten 20, 21 oder der Trennschichten
30, 31 zu erzielen.
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung keramischer Formkörper,
insbesondere keramischer Folien oder mit Leiterbahnen,
Schaltelementen und/oder Durchkontaktierungen versehener
Mehrlagenhybride (10), die zunächst als Grünkörper vorliegen
und organische Hilfsstoffe enthalten, wobei die Grünkörper
beim Sintern und/oder Entbindern zwischen porösen
Setterplatten (20, 21) liegen, durch die beim Sintern
und/oder Entbindern entstehende, gasförmige organische
Ausheizprodukte der Grünkörper entweichen, dadurch
gekennzeichnet, daß poröse Setterplatten (20, 21) verwendet
werden, in deren Poren ein katalytisch aktiver Stoff
eingebracht worden ist, der die entweichenden gasförmigen
organischen Ausheizprodukte aus den Grünkörpern katalytisch
umsetzt.
2. Verfahren zur Herstellung keramischer Formkörper,
insbesondere keramischer Folien oder mit Leiterbahnen,
Schaltelementen und/oder Durchkontaktierungen versehener
Mehrlagenhybride (10), die zunächst als Grünkörper vorliegen
und organische Hilfsstoffe enthalten, wobei die Grünkörper
beim Sintern und/oder Entbindern zwischen porösen
Setterplatten (20, 21) liegen, die mit porösen
Trennschichten (30, 31) versehen sind, wobei durch die
porösen Setterplatten (20, 21) und die porösen
Trennschichten (30, 31) beim Sintern und/oder Entbindern
entstehende, gasförmige organische Ausheizprodukte der
Grünkörper entweichen, dadurch gekennzeichnet, daß poröse
Trennschichten (30, 31) verwendet werden, in deren Poren ein
katalytisch aktiver Stoff eingebracht worden ist, der die
entweichenden gasförmigen organischen Ausheizprodukte aus
den Grünkörpern katalytisch umsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der katalytisch aktive Stoff auch in die Poren der
porösen Setterplatten (20, 21) eingebracht worden ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der katalytisch aktive Stoff in die
Oberfläche oder gleichmäßig innerhalb der porösen
Setterplatten (20, 21) und/oder der Trennschichten (30, 31)
eingebracht worden ist.
5. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der katalytisch
aktive Stoff organische Kohlenstoffverbindungen oxidiert.
6. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der katalytisch
aktive Stoff hochmolekulare organische
Kohlenstoffverbindungen zu niedermolekularen organischen
Kohlenstoffverbindungen umsetzt.
7. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der katalytisch
aktive Stoff mindestens eines der Elemente Platin, Palladium
oder Rhodium enthält.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der katalytisch
aktive Stoff in Form von Kolloiden mit Größen von 3 nm bis
100 nm vorliegt.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der katalytisch
aktive Stoff in die porösen Setterplatten (20, 21) und/oder
die porösen Trennschichten (30, 31) durch ein Tränken oder
Besprühen mit einer Lösung eingebracht worden ist, die den
katalytisch aktiven Stoff enthält, wobei nach dem Einbringen
eine thermische Nachbehandlung der porösen Setterplatten
(20, 21) oder der porösen Setterplatten (20, 21) mit den
aufgebrachten porösen Trennschichten (30, 31) durchgeführt
wurde.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösung mit dem katalytisch aktiven Stoff eine
Metallsalzlösung ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallsalzlösung eine wäßrige Lösung ist, die
mindestens eines der Metallsalze PtCl6, PdCl2, RhCl3,
Platinacetat, Palladiumacetat oder Rhodiumacetat enthält.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung den katalytisch
aktiven Stoff in einer Konzentration von 0,1 g/l bis 30 g/l
enthält.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis
12, durch gekennzeichnet, daß die thermische Nachbehandlung
in einer Gasatmosphäre erfolgte, die den katalytisch aktiven
Stoff nicht oxidiert oder die den katalytisch aktiven Stoff
reduziert.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis
13, dadurch gekennzeichnet, daß die thermische
Nachbehandlung über einen Zeitraum von 30 min bis 5 h bei
einer Temperatur von 100°C bis 700°C erfolgte.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die porösen Setterplatten (20, 21)
Gasaustrittsöffnungen (22) aufweisen und mit einem
katalytisch aktiven Stoff versehen sind.
16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 14, gekennzeichnet
durch mindestens zwei poröse, einen katalytisch aktiven
Stoff aufweisende Setterplatten (20, 21) oder durch
mindestens zwei poröse Setterplatten (20, 21) die mit
porösen, einen katalytisch aktiven Stoff aufweisenden
Trennschichten (30, 31) versehen sind, die den Grünkörper
beim Sintern und/oder Entbindern zusammendrücken.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die porösen Setterplatten (20, 21) oder
die porösen Setterplatten (20, 21) mit den porösen
Trennschichten (30, 31) für niedermolekulare gasförmige
Oxidationsprodukte, insbesondere für CO, CO2, H2O, CH4 sowie
einfache Kohlenwasserstoffe, durchlässig sind.
18. Verwendung des Verfahrens nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 14 zur Herstellung keramischer
Mehrschichthybride (10) aus Stapeln von mehreren, mit
Leiterbahnen, Schaltelementen und/oder Durchkontaktierungen
versehenen, justiert übereinander angeordneten
Grünkörperfolien (1, 2, 3, 4, 5).
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DE19848474A DE19848474C1 (de) | 1998-10-21 | 1998-10-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung keramischer Formkörper mittels Setterplatten und Verendung des Verfahrens zur Herstellung keramischer Mehrschichthybride |
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