DE19847197C1 - Verfahren zur Bergung hochviskoser Produkte - Google Patents
Verfahren zur Bergung hochviskoser ProdukteInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bergung hochviskoser Produkte aus Deponien, Gruben und anderen Lagerstätten auf der Grundlage der DE-PS 4438269, 4438270 und 4438271 unter Verwendung von flüssigen Kohlenwasserstoffen als viskositätsmindernde Zusatzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß den Zusatzmitteln alkalische Produkte in fester Form zugesetzt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bergung von hochviskosen Produkten, insbesondere
solchen, die als Rückstände oder Abfallstoffe in der Mineralölindustrie anfallen und in
Deponien, Gruben oder anderen offenen oder abgedeckten bzw. abgeschlossenen
Lagerstätten und Einrichtungen, wie Tanks u. a., zwischengelagert sind.
Zur Bergung von in vielen Bereichen der Wirtschaft anfallenden und nicht mehr
verwendungsfähigen hochviskosen oder schwer pumpbaren Rückständen, die in der Regel auf
Deponien, in Becken Behältern oder ähnlichen Lagerstätten deponiert werden, sind eine Reihe
von Verfahren vorgeschlagen geworden. So werden in den DE-PS 44 38 269 und 44 38 271
Verfahren zur Bergung hochviskoser Produkte beschrieben, bei denen dem zu bergenden und
Produkt viskositätsmindernde Zusatzmittel zugegeben werden, sodaß das zu bergende
Produkt aufgrund der erzielten gut pumpbaren Konsistenz ohne Schwierigkeiten geborgen
werden kann. Als Zusatzmittel werden bei diesen Verfahren Kohlenwasserstoffgemische mit
einer Viskosität von mindestens 4 mm/s bei 20°C oder Wasser verwendet, die bis zu 10 Ma-
% Tenside oder andere geeignete oberflächenaktive Substanzen enthalten können. Dabei ist es
gemäß DE-PS 44 38 270 von Vorteil, bei der Bergung von Säureharzen oder Säureteeren
mittels Altöl- oder Teerölschlamm dem zu bergenden Produkt bezogen auf das Säureharz 0,05
bis 10 Ma.-%, eines nichtionogenen Tensides auf der Basis von Fettalkoholen zuzusetzen.
Gemäß DE-OS 195 31 828 kann bei Verwendung einer wäßrigen alkalischen Lösung oder
Suspension vorzugsweise unter Verwendung von reaktivem Kalk der Zusatz von Tensiden
entfallen, ohne die Pumpfähigkeit des zu bergenden Produktes zu beeinträchtigen. Nachteilig
bei der Anwendung der beschriebenen Verfahren hat sich der erforderliche Zusatz von
Wasser ergeben, das bei der weiteren Aufarbeitung der geborgenen harz- und
kohlenwasserstoffhaltigen Bergungsprodukte aus diesen entfernt werden muß. Die dazu
erforderlichen Arbeitsschritte und die dazu benötigten Energiemengen beeinträchtigen dabei
in sehr starken Umfang die Ökonomie der angewendeten Verfahren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes der Technik zu
beseitigen und auf der Grundlage der DE-PS 44 38 269, 44 38 270 und 44 38 271 unter
Verwendung von flüssigen Kohlenwasserstoffen als viskositätsminderndes Zusatzmittel ein
Verfahren zur Bergung hochviskoser Produkte, die insbesondere bei der Verarbeitung von
Mineralölen, Hydroraffinaten, Altölen, Teeren und anderen kohlenwasserstoffhaltigen
Produkten entstehen und die als Abfallprodukte in Becken, Gruben, Behältern u. a. deponiert
werden, zu entwickeln, mit dem der Einsatz von Wasser als viskositätsminderndes
Zusatzmittel bei der Bergung dieser Produkte, vermieden werden kann.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe nach dem Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gelöst, daß auf der Grundlage der DE-PS
44 38 269, 44 38 270 und 44 38 271 dem viskositätsmindernden Zusatzmittel alkalische Produkte
in fester Form, vorzugsweise als Pulver oder feines Granulat, zugegeben werden. Als
besonders vorteilhaft hat sich dabei die Verwendung von reaktivem Kalk (Calciumhydroxid)
in Mengen von 0,1 bis 35 Ma.-% bezogen auf die zu bergenden hochviskosen
Kohlenwasserstoffe ergeben. Das zu bergende Produkt wird dabei nach intensiver
Vermischung des alkalischen Produktes im Zusatzmittel mit diesem zu einer gut förderbaren
Konsistenz verarbeitet und kann auf diese Weise leicht geborgen werden.
Nach einer weiteren Variante des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahrens kann der
reaktive Kalk vorteilhaft durch 1 bis 40 Ma.-% Braunkohlenfilterasche, wie sie in
Braunkohlenkraftwerken in großen Mengen anfällt, oder durch 1 bis 35 Ma.-% eines
Gemisches aus Kalk und Braunkohlenfilterasche ausgetauscht werden.
Eine weitere Verbesserung der Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich
durch die Verwendung von Altölen als viskositätsminderndes Zusatzmittel anstelle flüssiger
Kohlenwasserstoffgemische erzielen.
Im viskositätsminderndem Zusatzmittel gebundenes Wasser ist von Vorteil bei der
Durchführung des Bergungsvorganges.
Mit der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Wirtschaftlichkeit bei der
Bergung hochviskoser Produkte aus Deponien, Gruben oder Lagerstätten u. a. gegenüber dem
bekannten Stand der Technik, insbesondere durch Wegfall unnötig hoher Wassermengen, die
bei Verfahren nach dem Stand der Technik zur Verdünnung des zu fördernden Produktes
benötigt werden, wesentlich verbessert und der Bergungsprozeß hochviskoser Produkte
deutlich preiswerter gestaltet werden. Gleichzeitig werden Endprodukte von höherer
Qualität erhalten gegenüber solchen unter Verwendung von Tensiden. Darüber hinaus
gestattet das vorgeschlagene Verfahren eine Verfahrensweise bis zur Neutralität der
Endprodukte.
Die Erfindung soll an vier Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
1000 kg Säureharz mit einem Schwefelsäuregehalt von 29,5 Ma.-% und einer Viskosität von
10300 mm/s bei 15°C werden gemäß DE-PS 44 38 269 geborgen, wobei als
viskositätsminderndes Zusatzmittel 700 kg Altöl mit einer Viskosität von 52 mm/s bei 20°C,
dem 170 kg Calciumhydroxid zugemischt werden. Es entsteht eine dünnflüssige, 88°C heiße
und nahezu neutrale Ölsuspension, die gut pumpbar und mit anderen Kohlenwasserstoffen,
wie z. B. Ölen und Teeren gut mischbar ist.
10000 kg Säureharz mit einem Schwefelsäuregehalt von 41,5 Ma.-% und einer Viskosität
von 7400 mm/s bei 20°C werden gemäß DE-PS 44 38 269 geborgen, wobei als Löse- und
Trägerflüssigkeit 6000 kg Mineralöl mit einer Viskosität von 32 mm/s bei 20°C verwendet
wird, dem 500 kg Kalkhydrat zugemischt werden. Nach dem Mischvorgang hat das
Endprodukt eine Temperatur von 49°C, ist flüssig, homogen und mit anderen flüssigen
Kohlenwasserstoffen mischbar.
3000 kg Säureteer mit einem Schwefelsäuregehalt von 21 Ma.-% und einer Viskosität von
8950 mm/s bei 20°C werden gemäß DE-PS 44 38 271 geborgen, wobei als Träger- und
Stabilisationsflüssigkeit 800 kg eines Kohlenwasserstoffgemisches aus Altöl und eines
Destillationsrückstandes im Masseverhältnis von 1 : 1 mit einer Viskosität des Gemisches von
40,5 mm/s bei 20°C, das 200 kg einer Braunkohlenfilterasche enthält, verwendet wird. Nach
der Mischung hat das Teermischprodukt eine Temperatur von 45°C und eine Viskosität von
390 mm/s, ist homogen und mit anderen Teerprodukten mischbar.
15000 kg eines sauren Mineralölschlammes mit einem Schwefelsäuregehalt von 12,5 Ma.-%
und einer Viskosität von 3300 mm/s bei 15°C werden gemäß DE-PS 44 38 271 geborgen,
wobei als Löse- und Trägerflüssigkeit ein Altöl mit einer Viskosität von 48 mm/s bei 20°C
mit einem Zusatz von 370 kg Calciumhydroxid im Gemisch mit 300 kg
Braunkohlenfilterasche verwendet wird. Es entsteht eine flüssige, 38°C warme, homogene
und stabile Ölsuspension, die gut pumpbar und mit anderen Kohlenwasserstoffen, wie Ölen
und Teeren, mischbar ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Bergung hochviskoser Produkte aus Deponien, Gruben oder anderen Lager
stätten mit mindestens 5 Ma.-% eines viskositätsmindernden Zusatzmittels sowie zur Bergung
von Säureharzen und/oder Säureteeren mit 0,05 bis 10 Ma.-% eines nichtionogenen Tensides
auf der Basis von Fettalkoholen als Zusatzmittel, wobei das zu bergende Produkt einem
Misch-Saug-Reaktor zugeführt, durch an der Peripherie des Reaktors angeordnete Düsen
zugeführte temperierte viskositätsmindernde Zusatzmittel bis zu einer pumpfähigen
Konsistenz verdünnt und anschließend in einen Sammelbehälter gefördert wird, dadurch
gekennzeichnet, daß den Zusatzmitteln alkalische Produkte in fester Form zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zusatzmittel 0,1 bis 35
Ma.-% reaktiver Kalk (Calciumhydroxid) bezogen auf die zu bergenden hochviskosen
Kohlenwasserstoffe zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zusatzmittel 1 bis 40
Ma.-% Braunkohlenfilterasche bezogen auf die zu bergenden hochviskosen Kohlen
wasserstoffe zugesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zusatzmittel 1 bis 35
Ma.-% eines Gemisches aus Kalk und Braunkohlenfilterasche zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als viskositäts
minderndes Zusatzmittel Altöle allein oder im Gemisch mit anderen flüssigen Kohlen
wasserstoffen verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im viskositäts
mindernden Zusatzmittel bis zu 50 Ma.-% gebundenes Wasser enthalten ist.
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