DE19845648A1 - Elektrischer Rasierapparat - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen elektrischen Rasierapparat mit einem Gehäuse, einem bezüglich des Gehäuses zwischen einer ersten und einer zweiten Position frei schwenkbaren Scherkopf mit zumindest einer oberen Klinge und zumindest einer damit zusammenwirkenden unteren Klinge, einem von einem Motor antreibbarem Antriebselement, das zum Antreiben der unteren Klinge mit der unteren Klinge gekoppelt ist, einem Langhaarschneider, der aus einer Ruhestellung in eine Betriebsstellung, in der der Langhaarschneider vom Motor antreibbar ist, gebracht werden kann und umgekehrt, und wobei der Scherkopf aus einer Mittelstellung, die zwischen der ersten und der zweiten Position liegt, weggeschwenkt ist, wenn der Langhaarschneider in seine Betriebsstellung gebracht worden ist.

Ein derartiger Rasierapparat ist aus EP-B1-0 302 268 bekannt. Bei diesem Rasierapparat wird in der Betriebsstellung des Langhaarschneiders sowohl der Langhaarschneider zum Schneiden langer Haare als auch die untere Klinge des Scherkopfes zum Schneiden kurzer Haare angetrieben, um ein Kombinationsschneidesystem zu erhalten. In der Praxis zeigt sich jedoch, daß das gleichzeitige Antreiben des Langhaarschneiders und der unteren Klinge relativ viel Motorleistung erfordert, was die Leistungsfähigkeit vor allem des Langhaarschneiders nachteilig beeinflußt. Dies spielt insbesondere bei batteriebetriebenen Rasierapparaten eine Rolle.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Rasierapparat der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, daß für den Antrieb des Langhaarschneiders mehr Leistung zur Verfügung steht.

Der erfindungsgemäße Rasierapparat ist hierzu dadurch gekennzeichnet, daß der Scherkopf in eine Verriegelstellung geschwenkt ist, wenn der Langhaarschneider sich in seiner Betriebsstellung befindet, wobei diese Verriegelstellung weiter von der Mittelposition weg liegt als die genannte erste oder zweite Position und wobei in dieser Verriegelstellung das Antriebselement von der unteren Klinge entkoppelt ist. Das bedeutet, daß die untere Klinge des Scherkopfes nicht angetrieben wird, wenn der Langhaarschneider sich in seiner Betriebsstellung befindet, so daß nahezu die gesamte verfügbare Motorleistung zum Antreiben des Langhaarschneiders gebraucht wird.

Eine bevorzugte Ausführungsform eines derartigen Rasierapparates ist dadurch gekennzeichnet, daß die untere Klinge mit einer Aussparung versehen ist, die quer zur Antriebsrichtung der unteren Klinge liegt, wobei sich in dieser Aussparung das Antriebselement befindet, welche Aussparung an einem der Enden einen erweiterten Abschnitt hat, in dem sich das Antriebselement befindet, wenn der Scherkopf in seine Verriegelstellung gebracht worden ist und in welcher Stellung das Antriebselement sich frei in dem erweiterten Abschnitt der Aussparung bewegt, ohne die untere Klinge anzutreiben.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Perspektivansicht eines erfindungsgemaßen Rasierapparates,

Fig. 2 eine schematische Zeichnung des Rasierapparates gemäß Fig. 1, wobei der Langhaarschneider sich in seiner Ruhestellung befindet und

Fig. 3 eine schematische Zeichnung entsprechend Fig. 2, wobei der Langhaarschneider sich in seiner Betriebsstellung befindet und der Antrieb der unteren Klinge des Scherkopfes ausgeschaltet ist.

Der Rasierapparat von Fig. 1 hat ein Gehäuse 1 mit einem Scherkopf 2, der um eine Welle 3 schwenkbar ist, und mit einem Langhaarschneider 4, der im Gehäuse verschiebbar gelagert ist. Der Scherkopf 2 hat eine obere Klinge 5 mit einer damit zusammenwirkenden unteren Klinge 6. Der Scherkopf kann jedoch auch mit mehreren oberen Klingen mit unteren Klingen versehen sein. In Fig. 2 sind schematisch eine erste Position 7 und eine zweite Position 8 wiedergegeben, zwischen denen der Scherkopf 2 bezüglich einer Mittelposition 9 frei schwenken kann. Der obere Abschnitt der Fig. 2 und 3 zeigt schematisch die Unterseite 10 des Scherkopfes. Die untere Klinge wird von einem Motor 11 angetrieben. Hierzu ist die untere Klinge 6 oder ein damit verbundenes Glied 12 mit einer Aussparung 13 versehen, die quer zur Bewegungsrichtung 14 der unteren Klinge liegt. Die Unterseite 10 des Scherkopfes ist bezüglich der Aussparung 13 mit einer Öffnung 15 versehen. In dieser Aussparung steckt ein Antriebselement in Form eines Exzenterstiftes 16. Der Exzenterstift wird vom Motor 11 mit rotierender Bewegung angetrieben. Hierdurch führt die untere Klinge 6 eine hin- und hergehende Bewegung aus. Die Aussparung 13 hat längliche Form, wodurch das Schwenken des Scherkopfes möglich ist, während die untere Klinge angetrieben wird. Im oberen Abschnitt von Fig. 2 sind mit den Punkten A und B die Positionen angegeben, zwischen denen sich der Exzenterstift 16 während des Schwenkens des Scherkopfes bei normalem Rasiergebrauch in der Aussparung 13 verschieben kann. Der Exzenterstift 16 bleibt während dieses normalen Gebrauchs immer in der Aussparung zwischen den Punkten A und B. In der in Fig. 2 wiedergegebenen Situation befindet der Langhaarschneider 4 sich in einer Ruhestellung 17, d. h. die Klinge des Langhaarschneiders wird nicht angetrieben.

Wenn man den Langhaarschneider 4 gebrauchen will, wird dieser nach oben geschoben, entlang dem Scherkopf 2 in eine Betriebsstellung 18, in der die Klinge des Langhaarschneiders vom Motor 11 angetrieben wird. Während dieses Nachobenschiebens schwenkt der Scherkopf in eine Verriegelstellung 19, wie in Fig. 3 wiedergegeben. Die Verriegelstellung 19 liegt weiter von der Mittelposition 9 des Scherkopfes entfernt als die genannte erste oder zweite Schwenkposition 7, 8. Hierdurch gelangt der Exzenterstift 16 in einen V-förmig erweiterten Abschnitt 20 der Aussparung 13. Dieser erweiterte Abschnitt ist so groß, daß der Exzenterstift hierin frei drehen kann, ohne die untere Klinge 6 anzutreiben. In dieser herausgeschobenen Betriebsstellung 18 des Langhaarschneiders ist die untere Klinge daher vom Antriebselement entkoppelt, wodurch die gesamte Motorleistung zum Antreiben des Langhaarschneiders zur Verfügung steht. Zum Wegschwenken des Langhaarschneiders ist ein Mechanismus erforderlich, der nicht näher abgebildet ist. Hierfür kann beispielsweise auf das eher erwähnte EP-B-0 302 268 verwiesen werden.

Anstelle eines Motors mit einer rotierenden Antriebswelle, die mit einem Exzenterstift für ein hin- und hergehendes Antreiben der unteren Klinge gekoppelt ist, kann auch ein linear angetriebener Schwingmotor verwendet werden, der ein Antriebselement oder einen Stift direkt in eine Hin- und Herbewegung bringt.

Claims (4)

1. Elektrischer Rasierapparat mit einem Gehäuse, einem bezüglich des Gehäuses zwischen einer ersten und einer zweiten Position frei schwenkbaren Scherkopf mit zumindest einer oberen Klinge und zumindest einer damit zusammenwirkenden unteren Klinge, einem von einem Motor antreibbarem Antriebselement, das zum Antreiben der unteren Klinge mit der unteren Klinge gekoppelt ist, einem Langhaarschneider, der aus einer Ruhestellung in eine Betriebsstellung, in der der Langhaarschneider vom Motor antreibbar ist, gebracht werden kann und umgekehrt, und wobei der Scherkopf aus einer Mittelstellung, die zwischen der ersten und der zweiten Position liegt, weggeschwenkt ist, wenn der Langhaarschneider in seine Betriebsstellung gebracht worden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Scherkopf in eine Verriegelstellung geschwenkt ist, wenn der Langhaarschneider sich in seiner Betriebsstellung befindet, wobei diese Verriegelstellung weiter von der Mittelposition weg liegt als die genannte erste oder zweite Position und wobei in dieser Verriegelstellung das Antriebselement von der unteren Klinge entkoppelt ist.

2. Elektrischer Rasierapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Klinge mit einer Aussparung versehen ist, die quer zur Antriebsrichtung der unteren Klinge liegt, wobei sich in dieser Aussparung das Antriebselement befindet, welche Aussparung an einem der Enden einen erweiterten Abschnitt hat, in dem sich das Antriebselement befindet, wenn der Scherkopf in seine Verriegelstellung gebracht worden ist und in welcher Stellung das Antriebselement sich frei in dem erweiterten Abschnitt der Aussparung bewegt, ohne die untere Klinge anzutreiben.

3. Elektrischer Rasierapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Langhaarschneider im Gehäuse verschiebbar gelagert ist.

4. Elektrischer Rasierapparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Langhaarschneider sich in seiner Betriebsstellung parallel zu einer Schwenkachse des Scherkopfes neben dem Scherkopf befindet, wobei der Scherkopf in einer Richtung vom Langhaarschneider weg in seine Verriegelstellung geschwenkt ist.