DE19844454A1 - Steuerschaltung zwischen einem Port eines Mikroprozessors und einem Stellglied und Verfahren zum Aufrechterhalten des momentanen Zustands eines Stellglieds während eines Einbruchs der Versorgungsspannung - Google Patents
Steuerschaltung zwischen einem Port eines Mikroprozessors und einem Stellglied und Verfahren zum Aufrechterhalten des momentanen Zustands eines Stellglieds während eines Einbruchs der VersorgungsspannungInfo
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Abstract
Eine Steuerschaltung (1) zwischen einem Steuerport (10) eines Mikroprozessors (11) und einem Stellglied (6) weist eine Steuerstufe (2) auf, deren Klemmenanschluß (3) mit einer Stellgliedklemme (4), und deren Steueranschluß (12) mit dem Steuerport (10) des Mikroprozessors (11) verbunden ist. Im Normalbetrieb ist der Steuerport (10) als Eingang geschaltet und die Steuerstufe (2) gibt abhängig von der Klemmenspannung ein Steuersignal aus, das in einer Treiberstufe (5) verstärkt wird. Durch Schalten des Steuerports (10) als Ausgang und Anlegen eines Low-Pegels an den Steueranschluß (12) kann die Steuerstufe (2) gesperrt werden.
Description
Die Erfindung betrifft eine Steuerschaltung zwischen einem
Port eines Mikroprozessors und einem Stellglied in einem
Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Aufrechterhalten des mo
mentanen Zustands eines von einem Mikroprozessor gesteuerten
Stellglieds während eines Einbruchs der Versorgungsspannung.
In modernen Kraftfahrzeugen werden Stellglieder zunehmend von
Mikroprozessoren gesteuert. Während des Startvorgangs des Mo
tors eines Kraftfahrzeuges kommt es zu Spannungseinbrüchen
bis hinab zu +3 Volt. Mikroprozessorsysteme werden bei sol
chen Spannungseinbrüchen in der Regel in den Reset-Zustand
versetzt. Hierbei werden die Anschlüsse oder Ports als
hochohmige Eingänge (Tristate-Zustand) geschaltet und die mo
mentan ausgeführte Funktion wird abgebrochen. Um dies zu ver
meiden, kann das Mikroprozessorsystem einschließlich einer
Zusatzschaltung mit einem Kondensator gepuffert werden.
Aus der Patentschrift DE 197 20 191 C1 ist bekannt, eine Puf
ferschaltung zwischen den Ausgang eines Mikropkozessors und
ein Stellglied in einem Kraftfahrzeug zu schalten. Dabei
weist die Pufferschaltung eine Vergleichsschaltung auf, die
bei Erreichen eines vorbestimmten Spannungspegels zwischen
einem High-Pegel und einem Low-Pegel, der an das Steuergerät
angelegt wird, umschaltet. Ferner umfaßt die Pufferschaltung
einen Energiespeicher in Form eines Pufferkondensators. Die
Anordnung dieses Energiespeichers zwischen dem Ausgang des
Mikroprozessors und dem hochohmigen Eingang der Vergleichs
schaltung ermöglicht die Aufrechterhaltung einer Funktion mit
verhältnismäßig wenig Energie. Es kann daher ein Kondensator
in SMD-Bauweise als Energiespeicher eingesetzt werden. Eine
derartige Pufferschaltung ist aber mit einem hohen Schal
tungsaufwand und somit erhöhten Kosten verbunden.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, die
Funktion eines von einem Mikroprozessor gesteuerten Stell
glieds mit geringem zusätzlichen Schaltungsaufwand auch dann
aufrechtzuerhalten, wenn der Mikroprozessor in Folge eines
Einbruchs der Versorgungsspannung in den Reset-Zustand gegan
gen ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch eine Steuerschal
tung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfah
ren nach Anspruch 7 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
Die erfindungsgemäße Steuerung eines Stellglieds in einem
Kraftfahrzeug eignet sich insbesondere für Funktionen wie An
lasser, Scheibenwischer, Heckscheibenheizung, Sitzheizung,
Innenbeleuchtung, Blinker und dergleichen, die üblicherweise
über den Port eines Mikrocontrollers gesteuert werden.
Eine Steuerschaltung wird zwischen den Port eines Mikrocon
trollers und das zu steuernde Stellglied geschaltet. Die
Steuerschaltung weist eine Steuerstufe auf, die elektrisch
mit der dem zu steuernden Stellglied zugehörigen Klemme der
elektrischen Anlage im Kraftfahrzeug, z. B. der Starterklemme
oder der Blinkerklemme - im folgenden allgemein als Stell
gliedklemme bezeichnet, verbunden ist. Das Ausgangssignal der
Steuerstufe wird in einer in die Steuerschaltung integrierten
Treiberstufe entsprechend den Anforderungen des jeweiligen
Stellglieds verstärkt und zur Steuerung des Stellglieds ver
wendet. Ein Mikroprozessor ist ebenfalls elektrisch mit der
Steuerstufe verbunden, führt aber lediglich übergeordnete
Kontroll- und Diagnosefunktionen aus.
Die Verlagerung der primären Steuerfunktion vom Mikroprozes
sor auf die Steuerschaltung in Verbindung mit der entspre
chenden Stellgliedklemme ermöglicht auf einfache Weise die
Aufrechterhaltung der Stellgliedfunktion unabhängig von der
Versorgungsspannung des Mikroprozessors.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden an
hand der Zeichnung erläutert. Die einzige Figur zeigt eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Steuerschal
tung.
Eine Steuerschaltung 1 weist eine Steuerstufe 2 auf, die über
einen Klemmenanschluß 3 elektrisch mit der Anlasserklemme 4
des Kraftfahrzeugs verbunden ist. Das Ausgangssignal der
Steuerstufe 2 - im folgenden Steuersignal genannt - wird in
einer Treiberstufe 5 verstärkt und zum Steuern eines Anlas
sers 6 verwendet. An der Anlasserklemme 4 liegt bei geschlos
senem Zündanlaßschalter, also während des gesamten Startvor
gangs des Motors, eine Klemmenspannung von üblicherweise 12 Volt
an. Aus dieser Klemmenspannung wird in der Steuerstufe 2
über einen Spannungsteiler 7, bestehend aus Widerständen R2,
R3 und R4, die Spannung am Eingang eines Transistors T1 so
eingestellt, daß dieser durchschaltet. Der Transistor T1 kann
dabei als bipolarer npn-Transistor oder als n-Kanal-Feld
effekttransistor ausgeführt sein. Um die zum Steuern des An
lassers 6 notwendige Stromstärke bereitzustellen, wird das
Steuersignal in einer Treiberstufe 5 verstärkt. Derartige
Treiberstufen sind an sich bekannt und üblicherweise als
Transistor-Treiberschaltung mit Strombegrenzung ausgeführt.
Ein Ableitwiderstand R1, über den der Klemmenanschluß 3 der
Steuerstufe 2 mit Masse verbunden wird, verhindert, daß bei
offenem Zündanlaßschalter, also außerhalb eines Startvorgangs
des Motors, der Transistor T1 durch Leckströme bedingt durch
geschaltet wird. Diese Leckströme können z. B. daraus resul
tieren, daß Übergangswiderstände in Folge von Feuchtigkeit
herabgesetzt werden.
Ein Steuerport 10 eines als Mikrocontroller 11 geschalteten
Mikroprozessors ist über einen Steueranschluß 12 der Steuer
stufe 2 und den Spannungsteiler 7 ebenfalls mit dem Eingang
des Transistors T1 verbunden. Dieser Steuerport 10 ist wäh
rend eines zulässigen Startvorgangs- allgemein als Normalbe
trieb bezeichnet - sowohl in der Normalspannungsphase als
auch im Reset-Zustand, also während eines Spannungseinbruchs,
als hochohmiger Eingang (Tristate-Zustand) geschaltet. Die
Werte der Widerstände R2, R3 und R4 des Spannungsteilers 7
werden dabei derart festgelegt, daß der am Steueranschluß 12
anliegende Spannungspegel während des Startvorganges, also
bei vorhandener Klemmenspannung an der Anlasserklemme 4, vom
Mikrocontroller 11 als High-Pegel erkannt und über den Steu
erport 10 in den Mikrocontroller 11 eingelesen wird. Um eine
Rückspeisung von Spannung vom Steuerport 10 des Mikrocontrol
lers 11 in die Anlasserklemme 4 zu vermeiden, ist in der
Steuerstufe 2 eine Entkopplungsdiode D1 in Flußrichtung zwi
schen den Klemmenanschluß 3 und den Spannungsteiler 7 ge
schaltet.
Im Normalbetrieb wird somit die Steuerung des Anlassers 6
durch die Steuerstufe 2 vom Mikrocontroller 11 nicht beein
flußt. Es besteht aber die Möglichkeit, den Steuerport 10 des
Mikrocontrollers 11 im Sonderfall als Ausgang zu schalten und
den Transistor T1 durch Ausgabe eines Low-Pegels am Steuer
port 10 unabhängig von einer an der Anlasserklemme 4 anste
henden Klemmenspannung zu sperren, so daß von der Steuerstufe
2 kein Steuersignal ausgegeben wird. Ein solcher Sonderfall
kann z. B. im Rahmen der Funktion einer Anlaßsperre auftreten.
Hierbei werden zu Beginn eines Startvorgangs vom Mikrocon
troller 11 Eingangszustände verschiedener Aggregate des Fahr
zeugs, z. B. Bremse oder Kupplung, abgefragt. Falls dabei un
zulässige Eingangszustände auftreten, z. B. Bremse oder Kupp
lung nicht betätigt, wird die Steuerung des Anlassers 6 aus
Sicherheitsgründen durch Anlegen eines Low-Pegels am Steuer
anschluß 12 der Steuerstufe 2 blockiert.
Über eine Diagnoseleitung 15 ist ein Ausgang der Treiberstufe
5 mit einem als Eingang geschalteten Diagnoseport 16 des Mi
krocontrollers 11 verbunden. Am Diagnoseport 16 kann auf die
se Weise der Spannungspegel am Ausgang der Treiberstufe 5 in
den Mikrocontroller 11 eingelesen werden. Im Normalbetrieb,
also solange der Steuerport 10 als Eingang geschaltet ist,
kann somit die Funktionsfähigkeit der Steuerschaltung 1 durch
Vergleich der am Steuerport 10 und der am Diagnoseport 16 des
Mikrocontrollers 11 eingelesenen Spannungspegel auf einfache
Weise diagnostiziert werden. Bei fehlender Übereinstimmung
der beiden Spannungspegel, z. B. bei einem Kurzschluß des Aus
gangs der Treiberstufe 5 gegen Masse, wird das vom Mikrocon
troller 11 als Fehler erkannt. Auch in diesem Sonderfall wird
der Steuerport 10 als Ausgang geschaltet und der Anlaßvorgang
wird durch Ausgabe eines Low-Pegels abgebrochen oder vorsorg
lich gesperrt.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß der Anlasser 6 im Nor
malbetrieb nicht direkt durch den Mikrocontroller 11, sondern
durch die Steuerschaltung 1 in Verbindung mit der Anlasser
klemme 4 gesteuert wird. Ein Einbruch der Versorgungsspannung
und die damit verbundene Umschaltung des Mikrocontrollers 11
in den Reset-Zustand hat somit keine Auswirkungen auf den Zu
stand des Anlassers 6. Der Mikrocontroller 11 übernimmt aber
weiterhin übergeordnete Kontroll- und Diagnosefunktionen, wie
z. B. die Überwachung der Funktionsfähigkeit der Steuerschal
tung 1 und die aktive Sperrung der Steuerstufe 2 im Sonder
fall.
Die Erfindung wurde beispielhaft für die Steuerung eines An
lassers beschrieben, eine entsprechende Steuerschaltung ist
aber auch für andere Stellglieder, die üblicherweise durch
einen Mikroprozessor gesteuert werden, anwendbar.
Claims (10)
1. Steuerschaltung zwischen einem Steuerport (10) eines Mi
kroprozessors (11) und einem Stellglied (6) in einem Kraft
fahrzeug
- 1. mit einer Steuerstufe (2),
- 1. die einen Klemmenanschluß (3) aufweist, der mit der dem Stellglied (6) zugehörigen Stellgliedklemme (4) der elek trischen Anlage des Fahrzeugs verbunden ist und über den die Steuerstufe (2) mit Spannung versorgt wird,
- 2. die einen Steueranschluß (12) aufweist, der mit dem Steu erport (10) des Mikroprozessors (11) verbunden ist und über den im Sonderfall vom Mikroprozessor (11) ein Low- Pegel an die Steuerstufe (2) angelegt wird, und
- 3. durch die abhängig von den Spannungspegeln am Klemmenan schluß (3) und am Steueranschluß (12) ein Steuersignal zur Steuerung des Stellglieds (6) ausgegeben wird, und
- 2. mit einer Treiberstufe (5), durch die das Steuersignal ver stärkt wird.
2. Steuerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerstufe (2) einen Transistor (T1) aufweist, des
sen Eingang über einen Spannungsteiler (7) mit dem Klemmenan
schluß (3) und mit dem Steueranschluß (12) der Steuerstufe
(2) verbunden ist.
3. Steuerschaltung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Spannungsteiler (7) so ausgelegt ist, daß im Normal
betrieb bei Anliegen einer Klemmenspannung an der Stell
gliedklemme (4) der auftretende Spannungspegel am Steueran
schluß (12) vom Mikroprozessor (11) als High-Pegel erkannt
wird und der Transistor (T1) durchschaltet.
4. Steuerschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Entkopplungsdiode (D1) in
Flußrichtung zwischen den Klemmenanschluß (3) und den Span
nungsteiler (7) geschaltet ist.
5. Steuerschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmenanschluß (3) über ei
nen Ableitwiderstand (R1) mit Masse verbunden ist.
6. Steuerschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Treiberstufe (5) über eine
Diagnoseleitung (15) mit einem Diagnoseport (16) des Mikro
prozessors (11) verbunden ist.
7. Verfahren zum Aufrechterhalten des momentanen Zustands ei
nes von einem Mikroprozessor (11) gesteuerten Stellglieds (6)
während eines Einbruchs der Versorgungsspannung,
- 1. bei dem das Stellglied (6) im Normalbetrieb durch eine
Steuerschaltung (1) gesteuert wird, die über eine dem
Stellglied (6) zugehörige Stellgliedklemme (4) mit Spannung
versorgt wird, wobei
- 1. eine in die Steuerschaltung (1) integrierte Steuerstufe (2) ein Steuersignal zur Steuerung des Stellglieds (6) ausgibt, und
- 2. das Steuersignal in einer in die Steuerschaltung (1) in tegrierten Treiberstufe (5) verstärkt wird,
- 2. bei dem die Steuerstufe (2) im Sonderfall durch Ausgabe ei nes Low-Pegels an einem Steuerport (10) des Mikroprozessors (11) gesperrt wird, so daß kein Steuersignal ausgegeben wird, und
- 3. bei dem durch den Mikroprozessor (11) im Normalbetrieb Kon troll- und Diagnosefunktionen ausgeführt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuerport (10) des Mikroprozessors (11) im Sonderfall als
Ausgang geschaltet wird und ein Low-Pegel an einen Steueran
schluß (12) der Steuerstufe (2) angelegt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß im
Normalbetrieb der Steuerport (10) des Mikroprozessors (11)
als Eingang geschaltet ist und über diesen der am Steueran
schluß (12) der Steuerstufe (2) anliegende Spannungspegel in
den Mikroprozessor (11) eingelesen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß der Spannungspegel am Ausgang der Treiberstufe (5) über eine Diagnoseleitung (15) und einen Diagnoseport (16) in den Mikroprozessor (11) eingelesen wird,
- 2. daß im Mikroprozessor (11) die am Steuerport (10) und am Diagnoseport (16) eingelesenen Spannungspegel verglichen werden, und
- 3. daß bei fehlender Übereinstimmung der beiden Pegel eine Fehlfunktion erkannt wird, der Steuerport (10) als Ausgang geschaltet wird und ein Low-Pegel an den Steueranschluß (12) der Steuerstufe (2) angelegt wird.
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