Stand der Technik
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Starteinrichtung für
Brennkraftmaschinen, welche einen Starter und einen für
dessen Betätigung vorgesehenen Anlasserschalter aufweist,
wobei ein Steuergerät vorhanden ist, das nach Betätigung des
Anlasserschalters die Verbindung des Starters mit einer
Spannungsquelle steuert.
Derartige Starteinrichtungen werden üblicherweise für Ottound
Dieselmotoren von Kraftfahrzeugen eingesetzt, wobei der
Starter nach konventioneller Bauart ein mit der Kurbelwelle
der Brennkraftmaschine in Eingriff bringbares Starterritzel,
ein Einrückrelais für das Starterritzel sowie eine
Beschaltung zur Bestromung des Einrückrelais und des
Startermotors aufweist. Die Energieversorgung des Starters
erfolgt mittels einer Spannungsquelle, welche in einem
Fahrzeug die die Bordspannung liefernde Fahrzeugbatterie
ist. Die Betätigung des Starters, d.h. die Durchschaltung
des Starters an die Spannungsquelle erfolgt mittels eines
Anlasserschalters, der z.B. als Zündschloss oder als
Anlasserknopf ausgeführt ist.
Beim Starten einer Verbrennungsmaschine wird die Batterie
durch den hohen Anlasserstrom stark beansprucht. Dabei kommt
es zu einem Spannungseinbruch im Bordnetz des Fahrzeugs.
Dieser Spannungseinbruch kann einen Unterspannungs-Reset im
Motorsteuergerät auslösen, was zur Folge hat, dass das
Steuergerät erneut seine Initialisierung durchläuft,
währenddessen es nicht in der Lage ist, weitere Funktionen
im Fahrzeug auszuführen. Wird auch der Starter der
Brennkraftmaschine vom Motorsteuergerät oder einem anderen
einen Unterspannungs-Reset ausführenden Steuergerät
angesteuert, kann es bei besagtem Spannungseinbruch zu
Funktionsstörungen des Starters kommen, die den Komfort des
Startvorgangs stark beeinträchtigen (längere Startzeit,
Startverweigerung, akustische Vortäuschung eines Defektes
des Starters etc.) oder einen höheren Verschleiß des
Starters bewirken. Aus der nicht veröffentlichten deutschen
Anmeldung 159 902.8 geht eine Starteinrichtung für
Brennkraftmaschinen hervor, bei der der Starter durch ein
Motorsteuergerät gesteuert wird. Aus dieser Anmeldung sind
keine Maßnahmen bekannt, welche Funktionsstörungen des
Starter aufgrund eines Unterspannungs-Resets des
Steuergerätes vermeiden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Starteinrichtung der eingangs genannten Art anzugeben,
welche eine einwandfreie Funktion des Starters auch bei
einem Spannungseinbruch, der zu einem Unterspannungs-Reset
des Steuergerätes führt, gewährleistet.
Vorteile der Erfindung
Die genannte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1
dadurch gelöst, dass eine Schaltungsvorrichtung vorhanden
ist, welche anstelle des Steuergerätes eine Durchschaltung
des Starters an die Spannungsquelle veranlasst, wenn die
Spannung der Spannungsquelle unter einen Wert absinkt, der
zu einem Reset des Steuergerätes führt. Dadurch, dass das
Steuergerät, sobald es bei einem Spannungseinbruch einen
Unterspannungs-Reset durchführt, für die Steuerung des
Starters außer Kraft gesetzt wird, und der Starter über eine
eigene Schaltungsvorrichtung direkt mit der Spannungsquelle
verbunden wird, können keine vom Steuergerät ausgehende
Funktionsstörungen mehr auftreten.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Vorzugsweise wird als Steuergerät ein für die Steuerung der
Brennkraftmaschine eingesetztes Motorsteuergerät oder ein
für die Bordelektronik eines Fahrzeugs zuständiges
Steuergerät verwendet.
Es ist zweckmäßig, einen elektrisch steuerbaren Schalter
vorzusehen, der auf ein Steuersignal des Steuergeräts hin
eine Verbindung des Starters mit der Spannungsquelle
herstellt. Der elektrisch steuerbare Schalter kann z. B.
ein Relais sein, bei dem das Steuergerät den Stromfluss
durch eine Spule steuert. Anstelle des Relais kann auch z.
B. ein MOSFET eingesetzt werden, der vom Steuergerät
angesteuert wird.
Die Schaltungsvorrichtung besteht in einer sehr einfachen
Ausführungsform aus einem Schwellwertschalter, dessen
Eingangssignal die Spannung der Spannungsquelle ist, wobei
der Schwellwertschalter die Spannungsquelle an den Starter
durchschaltet, wenn das Eingangssignal einen vorgegebenen
Wert unterschreitet. Es ist zweckmäßig, dass der
Schwellwertschalter den Stromkreis durch eine Spule eines
Relais, die den Starter an die Spannungsquelle
durchschaltet, schließt, wenn der vorgegebene Schwellwert
des Eingangssignales unterschritten wird.
Die Schaltungsvorrichtung sollte, nachdem deren
Eingangssignal den vorgegebenen Schwellwert wieder
überschritten hat, die Durchschaltung des Starters an die
Spannungsquelle für eine vorgegebene Zeitspanne
aufrechthalten, wobei diese Zeitspanne mindestens der Zeit
entspricht, die das Steuergerät für einen vollständigen
Reset benötigt.
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
Die einzige Figur der Zeichnung zeigt ein Blockschaltbild
einer Starteinrichtung für Brennkraftmaschinen.
Die in der Zeichnung dargestellte Starteinrichtung ist an
einer Klemme 1 mit dem Pluspol einer die Spannung U
liefernden Spannungsquelle 2, beispielsweise der
Fahrzeugbatterie, verbunden. Von der Klemme 1 führt ein
Strompfad mit einem darin integrierten Relais 3 zu einer
weiteren Klemme 4, an die ein Starter 5 angeschlossen ist.
Der Starter 5 ist schematisch als ein Schaltblock
dargestellt, der üblicherweise aus einem Einrückrelais für
das Starterritzel und einem Startermotor besteht. Das
Einrückrelais wird bei einem Startvorgang über das Relais 3
an die Spannung U der Spannungsquelle 2 geschaltet. Der
Aufbau und die Funktionsweise des Starters werden hier nicht
im einzelnen beschrieben, weil hier jede Ausführungsform
eines Starters eingesetzt werden kann und die Erfindung
unabhängig von der Ausführung des Starters ist.
Von der mit der Spannungsquelle 2 verbundenen Klemme 1 führt
ein weiterer Strompfad zu einem Steuergerät 6, das
vorzugsweise ein für die Steuerung des Motors eingesetztes
Motorsteuergerät ist. Das hier für die Steuerung des
Startvorgangs verwendete Steuergerät 6 kann aber auch ein
eigenes, nur für diesen Zweck verwendetes Steuergerät sein,
oder auch ein Steuergerät, das für die Steuerung anderer
Funktionen (z. B. Bordelektronik) im Fahrzeug vorgesehen
ist.
In dem Strompfad von der Klemme 1 zum Steuergerät 6 befindet
sich ein Anlasserschalter 7. Dieser Anlasserschalter 7 ist
üblicherweise das Zündschloss oder auch ein Anlasserknopf.
Das Steuergerät 6 erhält seine Spannungsversorgung über eine
Leitung 8, die mit der an die Spannungsquelle 2
angeschlossenen Klemme 1 verbunden ist. In die Leitung 8
kann ein Relais 9 eingefügt sein, mit dem die
Spannungsversorgung für das Steuergerät 6 ein- und
ausschaltbar ist. Die Steuerung der Bestromung der zum
Relais 9 gehörenden Spule 10 erfolgt durch das Steuergerät 6
selbst. Über dieses Relais 9 kann das Steuergerät 6 bei
Bedarf von der Spannungsquelle 2 getrennt werden. Auch
bietet das Relais 9 die Möglichkeit, alle Steller (in der
Zeichnung nicht dargestellt) abzuschalten, die an der
Leitung 8 angeschlossen sind. Desweiteren kann das Relais 9
als Verpolschutz für das Steuergerät 6 dienen.
Die zum Relais 3 gehörende Spule 11 ist einerseits mit dem
Eingang des Relais 3, der an der Klemme 1 liegt, verbunden,
und das andere Ende der Spule 11 ist über eine Leitung 12 an
das Steuergerät 6 angeschlossen. Über diese Leitung 12 ist
das Steuergerät 6 in der Lage, die Bestromung der Spule 11
des Relais 3 zu steuern. Z.B. wird der Ausgang der Spule 11
über die Leitung 12 mittels eines im Steuergerät vorhandenen
Schalters (Low-Side-Switch) auf Masse geschaltet, so dass
ein Strom durch die Spule 11 fließen kann und damit das
Relais 3 schließt und den Starter 5 an die Spannungsquelle 2
durchschaltet. Anstelle des Relais 3 kann auch ein MOSFET
Schalter eingesetzt werden. Prinzipiell ist für die
Verbindung des Starters 5 mit der Spannungsquelle 2 ein
elektrisch steuerbarer Schalter geeignet.
Mit dem Steuergerät 6 kann der elektrisch steuerbare
Schalter - im Ausführungsbeispiel das Relais 3 - so
angesteuert werden, dass damit Komfort-Startfunktionen
durchführbar sind. Mit Komfort-Startfunktionen sind z. B.
gemeint, dass der Startvorgang automatisch beendet wird und
unter Beachtung einer Verschleiss- und Geräuschminimierung
erfolgt, oder dass nach Antippen eines Anlasserknopfes der
Startvorgang automatisch abläuft, oder dass der Starter bei
sicherheitskritischen Zuständen deaktiviert wird.
Beim Start einer Brennkraftmaschine wird die Spannungsquelle
2, die Fahrzeugbatterie, durch den hohen Anlasserstrom sehr
stark beansprucht. Dabei kommt es zu einem Spannungseinbruch
im Bordnetz. Fällt dabei die Spannung unter einen gewissen
Wert, so löst dies im Steuergerät 6 einen Unterspannungs-Reset
aus. Dann durchläuft das Steuergerät 6 erneut seine
Initialisierung und ist währenddessen nicht in der Lage,
weitere Steuerfunktionen auszuführen. Das bedeutet, dass im
Falle eines Unterspannungs-Resets des Steuergeräts 6 das
Relais 3 nicht mehr so angesteuert wird, dass der Starter 5
den Startvorgang einwandfrei einleitet. Solche
Funktionsstörungen gehen dann auf Kosten des Startkomforts,
weil die Startzeit deutlich länger wird oder der Start
verweigert wird oder akustische Vortäuschungen eines
Defektes auftreten. Diese Funktionsstörungen haben nicht nur
eine Beeinträchtigung des Starts zur Folge, sondern können
auch einen erhöhten Verschleiß des Starters bewirken.
Um die erwähnten Funktionsstörungen der Starteinrichtung zu
vermeiden, ist eine Schaltungsvorrichtung 13 mit einem
Schwellwertschalter vorgesehen. Diese Schaltungsvorrichtung
13 erhält als Eingangssignal über eine mit dem
Anlasserschalter 7 verbundene Leitung 14 die Spannung U der
Spannungsquelle 2. Stellt der Schwellwertschalter der
Schaltungsvorrichtung 13 fest, dass bei einem
Spannungseinbruch die Spannung U unter einen vorgegebenen
Schwellenwert fällt, so schaltet er den Ausgang der Spule 11
des Relais 3 auf Massepotenzial 15 durch. Die Wahl des
Schwellenwertes hängt davon ab, ab welchem Spannungswert U
das Steuergerät 6 einen Unterspannungs-Reset durchführt.
Sobald also die Spannung U unter den Schwellenwert absinkt,
wird es zu einem Unterspannungs-Reset des Steuergeräts 6
kommen, und in diesem Fall sorgt die Schaltungsvorrichtung
13 anstelle des Steuergeräts 6 für eine Bestromung der Spule
11, so dass der Starter 5 störungsfrei an die
Spannungsquelle U durchgeschaltet wird.
Die beiden in der vom Ausgang der Spule 11 zum Steuergerät 6
führenden Leitung 12 und in der zur Schaltungsvorrichtung 13
führenden Leitung 16 eingefügten Dioden 17 und 18 dienen der
Sicherheit gegen Störungen, wie z. B. einen Masseversatz.
Sobald nach einem Spannungsabfall die Spannung U wieder
ansteigt und den Schwellenwert des Schwellwertschalters der
Schaltungsvorrichtung 13 überschreitet, wird von dieser
Schaltungsvorrichtung 13 die Durchschaltung des Starters 5
an die Spannungsquelle 2 für eine vorgegebene Zeitspanne
aufrechterhalten. Diese Zeitspanne ist so lang gewählt, dass
das Steuergerät 6 innerhalb dieser Zeit einen vollständigen
Reset durchführen kann. Nach Ablauf dieser Zeitspanne
übernimmt das Steuergerät 6 wieder die Ansteuerung des
Relais 3.