DE19843078A1 - Wirkvliesstoff-Maliknit- und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Wirkvliesstoff-Maliknit- und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf einen Wirkvliesstoff - Maliknit - aus einem unversponnenen Faservlies mit einem einseitigen Maschenverbund und einer Polstruktur, der dadurch gekennzeichnet ist, daß Fasern des Faservlieses sowohl in Fasermaschen mehrerer Maschenreihen als auch Maschenstäbchen des Maschenverbundes verankert sind, wobei die Fasern im Bereich der Maschen in einer nahezu querorientierten Faserlage vorliegen, und in der Polstruktur Polfalten aus Fasern bzw. Faserteilen in einer dreidimensionalen Wirrlage angeordnet sind. Diese bestimmte richtungsorientierte Einbindung der Fasern in den Maschenreihen und Maschenstäbchen bewirkt eine festere Verbundstruktur des Wirkvliesstoffes durch eine ausreichende Querverbindung der Fasermaschen.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Wirkvliesstoff - Maliknit - einem unversponnenem
Faservlies, der mit einem einseitigen Maschenverbund und einer Polstruktur versehen ist und
ein Verfahren zur Herstellung dieses Wirkvliesstoffes.
Es sind bereits Polvlies-Gewirke aus unversponnenem Fasermaterial bekannt, bei denen es sich
um Erzeugnisse mit Polfalten bzw. Polschlingen handelt, die durch die Verarbeitung von
längsorientierten Faservliesen beispielsweise nach den Verfahren Voltex und Kunit hergestellt
werden.
Beim Voltex-Verfahren wird ein Polvlies-Nähgewirke erzeugt, bei dem in eine vorgefertigte
Trägerbahn ein längsorientiertes Faservlieses eingearbeitet ist, wobei auf einer Warenseite
Fasermaschen und auf der anderen Seite Polfaserschläuche vorhanden sind. Die Höhe der
Polfaserschläuche wird durch Polplatinen bestimmt, über die das Faservlies gelegt wird.
Nach dem Kunit-Verfahrens wird aus einem längsorientierten Faservlies ein Flächengebilde
ohne Verwendung von Fäden und vorgefertigen Trägerbahnen hergestellt. Dabei sind alle bzw.
nahezu alle Fasern des längsorientierten Faservlieses zu Maschen auf der einen Seite und zu
Polfalten auf der anderen Warenseite ausgebildet. Wesentlich dabei ist, daß jede Faser des
längsorientierten Faservlieses in die Maschen des Gewirkes bzw. Nähgewirkes eingebunden ist
und alle Fasern nahezu vollständig stichweise aufgearbeitet werden. Nachteilig ist, daß durch
die Verwendung eines längsorientierten Faservlieses relativ wenig querorientierte Faser
elemente eingebunden sind, so daß die Festigkeit insbesondere in Querrichtung sehr gering ist
und für viele Einsatzgebiete zusätzliche Verfestigungsmaßnahmen erforderlich sind.
Die Herstellung von Vlies-Gewirken aus querorientierten Faservliesen ist ebenfalls bekannt.
Gemäß DE 42 39 469 wird beispielsweise ein Verfahren zur Erhöhung der Gleichmäßigkeit
von Vlies-Gewirken aus querorientierten Fasern beschrieben, indem eine kontrollierte
Zulieferung der Fasern zur Erfassung und Verarbeitung durch die Schiebernadeln erfolgt.
Erreicht wird dies, indem das Faservlies oberhalb der Nadelebene in Richtung des Abschlages
und der Nadelebene verdichtet wird. Damit soll erreicht werden, daß immer eine gleichmäßige
Anzahl Fasern von den Schiebernadeln erfaßt wird, um das Maschenbild zu verbessern und die
Flächengleichmaßigkeit zu erhöhen. Der Prozentsatz an Fasern, der in Maschen eingebunden
wird, ist dabei niedrig. Außerdem weisen die Einzelfasern im Faservlies weder eine besondere
Orientierung noch eine bestimmte Länge im Hinblick auf die zu erzielende Beschaffenheit des
Flächengebildes, insbesondere hinsichtlich Festigkeit auf, so daß derartige Flächengebilde auch
nur begrenzt einsatzbar sind.
Ausgehend vom dargelegten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Wirkvliesstoff der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, der eine wesentlich höhere
Festigkeit und Druckstabilität besitzt und somit besonders günstige Voraussetzungen zum
Einsatz als Unterpolsterung in vielen Einsatzgebieten erreicht werden.
Erfindungsgemäß wird dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erreicht,
also dadurch, daß der Wirkvliesstoff eine Polstruktur und eine Maschenseite aufweist, in denen
die Fasern unterschiedliche Faserlagen aufweisen. Während auf der Maschenseite eine verstärkt
querorientierte Faserlage zwischen mehreren Maschenreihen und Maschenstäbchen vorhanden
ist, weist die Polstruktur Faserpolfalten auf, in denen die einzelnen Fasern bzw. Faserteile
dreidimensional vorliegen. Bei einer solchen Ausbildung der Polstruktur und des
Maschenverbundes werden isotrope oder nahezu isotrop Längs- und Querfestigkeiten
erreicht.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die
dazugehörigen Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 den Querschnitt eines erfindungsgemäßen Wirkvliesstoffes - Maliknit -,
Fig. 2 die Einbindung einer Einzelfaser im Maschenverbund,
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Arbeitsstelle im Querschnitt.
Der erfindungsgemäße Wirkvliesstoff - Maliknit - besteht aus einem getäfelten Faservlies 6 mit
diagonal orientierter Faseranordnung und besitzt gemäß Fig. 1 eine Polstruktur I und einen
Maschenverbund II, der aus Fasermaschen 10 gebildet ist. Die Fasermaschen 10 des
Maschenverbundes II bestehen aus einer Vielzahl von Einzelfasern bzw. Faserteilen, wobei die
die Fasern sowohl in Fasermaschen 10 der Maschenreihen MR als auch Maschenstäbchen MS
verankert sind. In der Fig. 2 ist die Einbindung einer Einzelfaser F im Wirkvliesstoff dargestellt.
Daraus ist ersichtlich, daß die markierte Faser F beispielsweise in Maschen der Maschenreihen
MR1, MR2 und MR3 und den Maschenstäbchen MS1, MS2 und MS3 eingebunden ist. Die
Zahl der Maschenreihen MR und Maschenstäbchen MS, in denen jeweils Einzelfasern F
verankert ist, wird durch ihre Faserlänge und Faserorientierung im vorgelegten Faservlies 7
bestimmt. Diese bestimmte richtungsorientierte Einbindung der Fasern F in den Maschenreihen
MR und Maschenstäbchen MS bewirkt eine festere Verbundstruktur des Wirkvliesstoffes
durch eine ausreichende Querverbindung der Fasermaschen. Eine weitere Verbesserung der
des Wirkvliesstoffes wird durch die im Bereich des Mascheverbundes ausgebildete Faserschicht
III mit verstärkt querorientierter Faseranordnung gewährleistet.
Die Polstruktur I des erfindungsgemaßen Wirkvliesstoffes wird durch Polfalten mit einer
dreidimensionalen Wirrlage der Fasern bzw. Faserteilen 12 charakterisiert, mit der neben einer
Erhöhung der Voluminösität der Polstruktur gleichzeitig die Isotropie des Wirkvliesstoffes, die
für viele Einsatzgebiete solcher Wirkvliesstoffe erwünscht sind, verbessert wird.
Die in Fig. 3 dargestellte Arbeitsstelle einer Nähwirkmaschine zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Wirkvliesstoffes besteht im wesentlichen aus den Schiebernadeln 1 mit
Schließdrähten 2, Abschlagplatinen 3 und einer Stützschiene 4. Oberhalb der Schiebernadeln 1
ist eine schwingende Stopfeinrichtung 5, beispielsweise ein Bürstenelement, angeordnet, mit
der das Faservlies 7 in die Haken der Schiebernadeln 1 gedrückt wird. Zugeführt wird ein
getäfeltes Faservlies 6 mit einer vorwiegend diagonalen Faserorientierung. Der Neigungswinkel
der Faserlage im Vlies liegt vorteilhaft zwischen 10 und 80 Grad. Durch Veränderung des
Legewinkels der einzelnen Vlieslagen im Faservlies 6 kann die Faserorientierung im
vorgelegten Vlies 7 bestimmt werden. Da die einzelnen Vlieslagen im Kreuzleger ohne
Auflagedruck abgelegt werden, wird das Faservlies 6 unmittelbar vor der Arbeitsstelle
komprimiert. Zu diesem Zweck ist zwischen Kreuzleger und Nähwirkmaschine eine
Komprimiereinrichtung, beispielsweise ein Paar gegenläufiger Walzen 11 angeordnet, mit der
die Vlieslagen verdichtet wird und eine Verringerung des Vliesquerschnittes erfolgt. Durch
Veränderung des Legewinkels der einzelnen Vlieslagen im Faservlies 6 und der anschließenden
Komprimierung des Faservlieses 6 kann die Faserorientierung in dem der Arbeitsstelle
zugeführten im Faservlies 7 entsprechend dem Anwendungsgebiet des Wirkvliesstoffes
beeinflußt werden, in dem die Anordnung und Einbindung der Fasern im Wirkvliesstoff
richtungsorientiert erfolgt. Für spezielle Einsatzgebiete besteht die Möglichkeit, zusätzliche
längs- und/oder querorientierte Faserlagen zuzuführen und zu verdichten.
Für die Bildung des Maschenverbundes II des Wirkvliesstoffes wird das komprimierte
Faservlies 7 mittels Stopfelement 5, beispielsweise einer Bürstenwalze, in die Haken der
Schiebernadeln 1 eingelegt. Bei der Rückwärtsbewegung der Schiebernadeln 1 wird das
eingelegte Faservlies 7 vollständig zur Halbmasche 9 geformt und mittels Abschlagplatinen 3
als Fasermasche 10 abgeschlagen. Dabei werden einzelne Fasern F des Faservlieses 7 sowohl in
Maschen mehrerer Maschenreihen MR1 bis MR3 als auch Maschenstäbchen MS1 bis MS3
eingebunden. Die Zahl der Maschen und Maschenstäbchen, in die die Fasern jeweils
eingebunden werden, wird durch die Faserlänge und die räumliche Anordnung der Faser im
eingesetzten Faservlies 7 bestimmt. Je größer die Länge und der Neigungswinkel der Fasern im
Faservlies ist, um so höher ist die Anzahl der Bindepunkte im Wirkvliesstoff.
Claims (7)
1. Wirkvliesstoff - Maliknit -, bestehend aus einem unversponnenem Faservlies, der mit einem
einseitigen Maschenverbund und einer Polstruktur versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß Fasern des Faservlieses (7) sowohl in Fasermaschen (10) mehrerer Maschenreihen
(MR1; MR2; MR3) als auch Maschenstäbchen (MS1; MS2; MS3) des Maschenverbundes
(II) verankert sind, wobei die Fasern im Bereich der Maschen (10) in einer nahezu
querorientierten Faserlage (III) vorliegen, und in der Polstruktur (I) Polfalten aus Fasern
bzw. Faserteilen (12) in einer dreidimensionalen Wirrlage angeordnet sind.
2. Verfahren zur Herstellung eines Wirkvliesstoffes - Maliknit - nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Faservlies (7) mit vorzugsweise diagonal zu seiner Längsrichtung
orientierte Fasern zugeführt wird, das mittels maschenbildender Elemente (1) vollständig
zu Fasermaschen (10) und Polfalten umgeformt wird, wobei die Einzelfasern an der
Bildung von Maschen (10) in mehreren Maschenreihen (MR1; MR2; MR3) und
Maschenstäbchen (MS1; MS2; MS3) nebeneinander beteiligt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich längs-, quer- und/oder
querorientierte Faserlagen zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Faservlies (7)
oberhalb der Arbeitsstelle komprimiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserorientierung im
Faservlies (7) mit der Einstellung des Legewinkels der Vlieslagen bestimmt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserorientierung im
Faservlies (7) durch die Komprimierung, beispielsweise mittels Walzen (11) bestimmt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längs- und Querfestigkeit im Wirkvliesstoff durch die Lage der Fasern im Vlies (7) bestimmt wird.
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