DE19839670A1 - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Metall-Legierungen - Google Patents
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Metall-LegierungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Metall-Legierungen, bei dem in einem Schmelzofen das Basismetall erschmolzen und in einem Legierungsofen dem Basismetall metallische Legierungszuschläge beigegeben werden, die vermischt, ggf. reduziert und vergossen werden. DOLLAR A Erfindungsgemäß werden die metallischen Legierungszuschläge in einem Lichtbogen erschmolzen und in flüssiger Form dem Basismetall zugegeben.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Her
stellung von Metall-Legierungen, wobei einem flüssigen Basisme
tall gewünschte metallische Legierungszuschläge aus mindestens
einem weiteren Metall oder aus einer Vorlegierung zugeführt, zu
einer homogenen Schmelze vermischt, ggf. reduziert und
abschließend vergossen werden.
Die Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur kontinuier
lichen Herstellung von Metall-Legierungen, mit einem Schmelz
ofen für das Basismetall, einem Legierungsofen mit einer Zufüh
rung der metallischen Legierungszuschläge, einem Homogenisie
rungsofen sowie einer Gießvorrichtung.
Um den stets wachsenden Qualitätsanforderungen, die an Metall-
Legierungen gestellt werden, entsprechen zu können, wird in
nach dem Stand der Technik bekannten Produktionsanlagen
zunächst das Basismetall in einem ersten Ofen erschmolzen,
wonach in einem Legierungsofen, in den die Basismetallschmelze
überführt wird, die metallischen Zuschläge in fester Form zuge
geben, erschmolzen und zusammen mit dem Basismetall homogeni
siert werden. Dieser Homogenisierung schließt sich ggf. noch
eine Desoxidationsbehandlung sowie eine völlige oder zumindest
teilweise Entfernung unerwünschter Begleitstoffe (Phosphor,
Schwefel) durch entsprechende Entgasungsvorgänge an, bis die
Metall-Legierungsschmelze mit entsprechend verbessertem Rein
heitsgrad vergossen wird. Die Integration eines Legierungsofens
in die beschriebene Produktionslinie sorgt für eine erhebliche
Qualitätsverbesserung der Metall-Legierung, da die Dosierung
der metallischen Legierungszuschläge sowie die Temperaturfüh
rung und schließlich die Misch- und Pufferfunktion eines Legie
rungsofens eine gute Homogenisierung erlaubt.
Besondere Probleme ergeben sich, wenn einer Schmelze aus einem
Metall mit niedrigem Schmelzpunkt ein zweites Metall hinzule
giert werden soll, dessen Schmelzpunkt erheblich höher liegt,
wie dies z. B. bei der Herstellung von Zn-Al-Legierungen oder
Cu-Fe-Legierungen der Fall ist. Auch bei entsprechender Über
hitzung der Basismetall-Legierung sind zur Überführung des
Festzustandes des bei höherer Temperatur schmelzenden Metalles
in den Flüssigzustand erhebliche Zeiträume notwendig. Gibt man
den metallischen Zuschlag in Stückform auf die Schmelze auf
bzw. läßt man ein entsprechendes Legierungspulver von oben auf
die Badoberfläche rieseln, kann wegen der bestehenden Badbewe
gungen, die auf der Schmelzbadoberfläche radial nach außen
gerichtet sind, das nur angelöste Legierungsmittel an den Ofen
rand gespült werden, wo es in Form von Krätze oder als
Schlackeablagerung am Ofenmantel haften bleibt. Da diese Abla
gerungen von den unterschiedlichen, zum Teil unkontrollierbaren
Badbewegungen abhängt, entspricht die Legierungszusammensetzung
der Schmelze nicht mehr dem Verhältnis, das sich aus der Menge
der metallischen Zuschläge relativ zur Menge des Basismetalles
ergeben sollte.
Um hier Abhilfe zu schaffen, wird in der Praxis häufig mit
einem hohlkörperförmigen Draht gearbeitet, in dessen Innenraum
die Zuschläge, wie Metalle in pulvriger Form, eingepreßt ange
ordnet sind. Dieser Draht wird mittels einer Einspulmaschine
unmittelbar in das Bad des Legierungsofens abgewickelt, wo der
Draht schmilzt und die Legierungselemente freigibt. Ggf. kann
das Füllmaterial dieses Drahtes auch noch Desoxidationsmittel
in pulvriger Form enthalten. Abgesehen davon, daß die Herstel
lung solcher mit pulverförmigen Legierungszuschlägen gefüllten
Drähten aufwendig und teuer ist, besitzt das Drahteinspulver
fahren nach wie vor den Nachteil, daß erhebliche Zeiten zum
Erschmelzen der Legierungszuschläge erforderlich sind. Hierin
liegt auch der Grund, weshalb zum Teil sogenannte Vorlegierun
gen verwendet werden, die in fester Form der Basisschmelze
zugegeben werden. Unter einer Vorlegierung werden Legierungen
aus einem Basismetall und einem erheblich höheren Prozentsatz
des Legierungsmetalles verstanden. Zur Herstellung einer Zink-
Aluminium-Legierung ist bereits vorgeschlagen worden, das
Legierungsmetall separat vom Basismetall in einem eigenen Ofert
zu verflüssigen und dann anschließend in flüssiger Form dem
Basismetall zuzumischen.
Alle bisher bekannt gewordenen Verfahren haben den Nachteil,
daß entweder lange Homogenisierungszeiten oder mehrere Ofenan
lagen erforderlich sind. So dauert beispielsweise der Homogeni
sierungsprozeß bei der Cu-Fe-Legierung eine Stunde oder länger.
Bei der Zn-Al-Legierungsherstellung ist in jedem Fall ein zwei
ter Ofen erforderlich, um zu praktikablen Prozeßzeiten zu kom
men. Die langen Lösungszeiten des bei höherer Temperatur
schmelzenden Metalles machen sich insbesondere negativ bemerk
bar, wenn die Legierungen kontinuierlich, z. B. in einem Strang
gießverfahren vergossen werden sollen. In solchen Fällen kann
Abhilfe nur mittels zweier Schmelzöfen geschaffen werden, von
denen einer schmilzt und der andere parallel für die Legie
rungsarbeit und das Gießen verfügbar ist. Diese Öfen werden
jeweils im Wechsel für die genannten Funktionen betrieben. Das
Drahteinspulverfahren kann im Rahmen einer Produktionslinie für
ein kontinuierliche Gießverfahren nur bei solchen Legierungs
elementen angewendet werden, die relativ schnell löslich sind.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das eingangs
genannte Verfahren und die nach dem Stand der Technik bekannte
Vorrichtung dahingehend weiterzuentwickeln, daß unter geringst
möglichem verfahrenstechnischen und apparativen Aufwand eine
beschleunigte Einstellung einer homogenisierten Legierungs
schmelze möglich ist, die kontinuierlich vergossen werden kann.
Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch durch die Maßnahmen nach
Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß werden die metallischen Legierungszuschläge in
einem Lichtbogen erschmolzen und in flüssiger Form dem Basisme
tall zugegeben. Vorzugsweise verwendet man eine selbstverzeh
rende Lichtbogenelektrode, die selbst zumindest teilweise aus
den metallischen Legierungszuschlägen besteht. Die Lichtbogen-
Leistung ist so eingestellt, daß das abtropfende Legierungs
metall in der der gewünschten Legierungseinstellung entspre
chenden erforderlichen Rate dem kontinuierlich durch den Ofen
fließenden Basismetall zugeführt wird. Die geschilderte erfin
dungsgemäße Maßnahme erspart einen separaten Schmelzofen für
die metallischen Legierungszuschläge. Die für das Erschmelzen
der metallischen Zuschläge erforderliche Energie muß nicht
durch das Schmelzbad aufgebracht werden, so daß kürzere
Lösungszeiten erreicht werden.
Grundsätzlich ist es möglich, den Lichtbogen offen innerhalb
der Legierungskammer bzw. dem Legierungsofen zu betreiben, vor
zugsweise werden die metallischen Legierungszuschläge jedoch
unter einer Schutzgasatmosphäre, insbesondere aus Stickstoff
oder Argon erschmolzen, womit Reaktionen mit gasförmigen Ele
menten in der Ofenatmosphäre verhindert werden.
Vorzugsweise wird zur Beschleunigung der Homogenisierung die
gemeinsame flüssige Mischung aus dem Basismetall und den metal
lischen Zuschlägen Rinnenkanälen eines Induktionsofens zuge
führt. Dieser Zwangsdurchlauf der noch nicht homogenisierten
Mischung der flüssigen Legierungsbestandteile durch die Rinnen
kanäle eines Induktionsofens führt zu einer erheblichen inten
siven Mischung, womit die Vorbereitungszeit für die Legierungs
einstellung weiterhin erheblich gekürzt wird.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird die homogenisierte
Mischung einer Reduktionsbehandlung und/oder einer Entgasung
unterzogen, bevor die derart in ihrer Zusammensetzung opti
mierte Schmelze kontinuierlich über eine Gießkammer z. B. in
eine Kokille einer Stranggießanlage überführt wird.
Apparativ wird die gestellte Aufgabe mit einer Vorrichtung
gemäß Anspruch 6 gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
der Legierungsofen ein Lichtbogenofen ist, in dem oberhalb der
Badschmelze die metallischen Legierungszuschläge erschmolzen
werden und kontinuierlich in flüssiger Form der Badschmelze
zuführbar sind. Der Legierungsofen ist hierbei in die Produktions
linie integriert, die von der Schmelze kontinuierlich durch
laufen wird.
Wie bereits vorstehend erwähnt, wird bevorzugt mit selbstver
zehrenden Lichtbogenelektroden gearbeitet, die zumindest teil
weise aus den metallischen Legierungszuschlägen bestehen. Falls
erforderlich, werden Badreaktionen mit der Ofenatmosphäre im
Bereich des Legierungsofens durch eine in die Badschmelze
ragende Schutzwand, welche die Lichtbogenelektroden umgibt,
wirksam verhindert. Der durch die Schutzwand gebildete abge
schlossene Raum ist nach einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung mit Schutzgas spülbar und verfügt demgemäß über ent
sprechende Zuführungsleitungen mit Druck- und Dosierventilen.
Der im Rahmen einer durchgehenden Produktionslinie hinter dem
Legierungsofen folgende Homogenisierungsofen ist bevorzugt ein
Induktionsofen mit Rinnenkanälen, durch die die gemeinsame
Mischung aus dem Basismetall und den Legierungszuschlägen
zwangsführbar ist und der sich die kontinuierlich arbeitende
Gießvorrichtung, die vorzugsweise eine Stranggießvorrichtung
ist, anschließt.
Die beschriebene Vorrichtung ist als einheitliche Ofenanlage
konzipiert, bei der das aus einem Schmelzofen zugeführte flüs
sige Basismetall kontinuierlich hineinfließt, die metallischen
Legierungszuschläge in flüssiger Form aufnimmt und die hierbei
entstehende zunächst inhomogene Mischung zwangsweise in Rinnen
kanäle eines Induktionsofens strömt, in denen eine intensive
Durchmischung stattfindet. Soweit je nach dem Reinheitsgrad der
Basislegierung und den metallischen Zuschlägen noch weitere
Maßnahmen, wie eine Homogenisierung von Temperatur und Zusam
mensetzung, Entkohlungen, Entschwefelungen, eine Entphosphorung,
Entfernungen von Spurenelementen, eine Entgasung bzw. eine
Desoxidation oder sonstige Legierungsoptimierungen erforderlich
sind, werden diese in einer weiteren Homogenisierungskammer in
nach dem Stand der Technik bekannter Weise vorgenommen, bevor
die optimierte Schmelze in die Kokille der Stranggießanlage
fließt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet somit konti
nuierlich im Durchlauf in erheblich kürzeren Zeiträumen bzw.
mit einem deutlich gesteigerten Durchsatz.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar
gestellt, die eine schematische Querschnittsansicht zeigt.
Das von einem nicht dargestellten Schmelzofen kontinuierlich in
Richtung des Pfeiles zugeführte flüssige Basismetall (siehe
Pfeil 1) fließt eine Legierungskammer 2 unter Bildung eines
Bades mit einem Badspiegel 3. Umrahmt von einem Schutzrohr 4,
das unterhalb des genannten Badspiegels 3 endet, befindet sich
eine selbstverzehrende Elektrode 5 eines Lichtbogens, der über
die mit 6 bezeichnete Energiezufuhr gesteuert wird. Der gezün
dete Lichtbogen 7 ist auf die Badoberfläche 3 gerichtet und
dient sowohl zur Erwärmung des Bades als auch zur Steuerung der
Zugabe der metallischen Zuschläge in flüssiger Form, die von
der selbstverzehrenden Elektrode tropfenweise abfallen. Über
geeignete Nachführeinrichtungen wird die Elektrode 5 in Rich
tung des Pfeiles 8 nachgeschoben, so daß der Lichtbogen mit
konstanter Höhe brennt. Durch das Schutzrohr 4 entsteht ein
abgeschlossener Raum, der über eine Zuführleitung 9 mit Schutz
gas, z. B. Argon, gespült werden kann. Die noch inhomogene
Mischung aus dem Basismetall und den flüssigen metallischen
Zuschlägen fließt durch Induktorkanäle 10, bevor die Mischung
in eine Homogenisierungskammer 11 gelangt, in der abschließende
Behandlungen, wie Desoxidationen, Entgasungen etc., durchge
führt werden können. Von der Homogenisierungskammer 11 gelangt
die fertiggestellte Legierungsmischung in die Gießkammer 12,
von wo aus sie kontinuierlich über den Auslaß 13 in eine
Stranggießanlage abgegeben wird. Die Rinnenkanäle 10 liegen
stets unterhalb der Badoberfläche 3. Ebenso werden die Homoge
nisierungskammer 11 und die Gießkammer 12 durch eine unterhalb
der Badoberfläche 3 endende Wand 14 voneinander getrennt. Die
dargestellte Vorrichtung stellt eine kompakte, im kontinuierli
chen Durchlauf bei kurzen Durchlaufzeiten betreibbare Anlage
dar, mit der eine optimale Legierungseinstellung möglich ist.
Claims (10)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Metall-
Legierungen, wobei einem flüssigen Basismetall gewünschte
metallische Legierungszuschläge aus mindestens einem wei
teren Metall oder aus einer Vorlegierung zugeführt, zu
einer homogenen Schmelze vermischt, ggf. reduziert und
abschließend vergossen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallischen Legierungszuschläge in einem Lichtbo
gen erschmolzen und in flüssiger Form dem Basismetall
zugegeben werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine
selbstverzehrende Lichtbogenelektrode (5), die selbst
zumindest teilweise aus den metallischen Legierungszu
schlägen besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die metallischen Legierungszuschläge in einem Lichtbo
gen (7) unter einer Schutzgasatmosphäre, insbesondere aus
Stickstoff oder Argon erschmolzen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die gemeinsame flüssige Mischung aus
dem Basismetall und den metallischen Legierungszuschlägen
Rinnenkanälen (10) eines Induktionsofens zur Homogenisie
rung zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die homogenisierte Mischung einer
Reduktionsbehandlung und/oder Entgasung unterzogen wird,
bevor die Schmelze kontinuierlich über eine Gießkam
mer (12) in eine Kokille einer Stranggießanlage überführt
wird.
6. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Metall-
Legierungen, mit einem Schmelzofen für das Basismetall,
einem Legierungsofen (2) mit einer Zuführung der metalli
schen Legierungszuschläge, einer Homogenisierungskam
mer (11) sowie einer Gießvorrichtung (12), dadurch gekenn
zeichnet, daß der Legierungsofen ein Lichtbogenofen (2)
ist, in dem oberhalb der Badschmelze die metallischen
Legierungszuschläge erschmolzen und kontinuierlich in
flüssiger Form der Badschmelze zuführbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lichtbogenelektrode(n) (5) selbstverzehrend ist/sind
und zumindest teilweise aus den Legierungszuschlägen
besteht/bestehen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtbogenelektroden (5) von einer
in die Badschmelze ragenden Schutzwand (4) umgeben sind,
die einen abgeschlossenen Raum bildet.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der abgeschlossene Raum mit Schutzgas spülbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, gekennzeich
net durch einen Induktionsofen mit Rinnenkanälen (10),
durch die die gemeinsame Mischung aus dem Basismetall und
den Legierungszuschlägen zwangsführbar ist, und dem die
kontinuierlich arbeitende Gießvorrichtung, vorzugsweise
Stranggießvorrichtung nachgeschaltet ist.
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