DE3590837C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Metal
lurgie und die Metallverhüttung im Gießereiwesen und be
trifft ein Verfahren zur Behandlung von Schmelzen und ei
ne Vorrichtung für die Behandlung von Schmelzen.
Gegenwärtig entwickelt sich die Stahlschmelztechnik
in Richtung einer Vergrößerung des Volumens der Schmelz
aggregate, einer Erhöhung ihrer spezifischen Leistung und
der Erweiterung des Markensortiments von Qualitäts- und
Edelstählen für unterschiedliche Zwecke.
Die Durchführung der Prozesse des Frischens und Gar
schmelzens in großen, hochproduktiven Stahlschmelzaggregaten
unabhängig von ihren technischen Daten ist überaus schwie
rig und ist mit einer langen Schmelz
dauer und schlechten technisch-ökonomischen
Kennwerten verbunden. Darum werden die technologischen Ar
beitsgänge des Frischens oder der Behandlung des Stahls
(Entkohlung, Entgasung, Entschwefelung, Desoxydation, Legie
rung usw.) außerhalb der Schmelzaggregate vorgenommen, d. h.
in für diese Zwecke spezialisierten Anlagen.
Die modernen Verfahren der Außerofenbehandlung des Me
talls sehen die Anwendung von Vakuum, inerten und aktiven
Gasen pulverförmigen, hochreaktiven Desoxydations- und Mo
difizierungsmitteln sowie auch ein intensives Mischen und
Erhitzen der reagierenden Phasen vor. In bezug auf die Ge
schwindigkeit und Vollkommenheit des Reaktionsablaufs und
des Grads der Reinigung des Metalls von schädlichen Bei
mengungen haben diese Methoden wesentliche Vorzüge im Ver
gleich zu den Besonderheiten ihrer Durchführung in Schmelz
aggregaten.
Das Stranggießen des Strahls, bei dem an die Qualität
des Metalls (Gehalt an Schwefel, Gasen und nichtmetalli
schen Verunreinigungen, Gleichförmigkeit der Temperatur und
der Zusammensetzung) höhere Anforderungen gestellt werden,
trägt zu einer breiten Anwendung der Außerofenbehandlung
des Stahls bei.
Mit Hilfe der Außerofenbehandlung von Stählen werden
solche Aufgaben des Stahlschmelzbetriebs erfolgreich ge
löst wie die Entfernung des Wasserstoffs aus dem Stahl bis
zum Niveau der Flockenfestigkeit, die gesteuerte Stahl
desoxydation mittels des Kohlenstoffs, die Ausbildung ei
ner vorgegebenen Struktur der nichtmetallischen Einschlüs
se im Stahl, die genaue Legierung zur Erzielung eines vor
gegebenen Gehalts an Elementen mit engen Schwankungsbe
reichen, der Ausgleich der Temperatur und der Zusam
mensetzung des Metalls im gesamten Volumen der Pfanne, die
Tiefentkohlung gewöhnlicher und legierter Schmelzen und
die Entschwefelung (beim Vorhandensein von Mitteln zum Er
hitzen und Durchmischen der Metalls und der Schlacke). Die
Anwendung von Außerofenverfahren zum Frischen ermöglicht
die Erzielung eines hohen ökonomischen Effekts durch Er
höhung der Leistung der Stahlschmelzöfen, kürzere Dauer des
Schmelzzyklus', Verringerung des Verbrauchs von Ferrole
gierungen, Verringerung des durch fehlerhafte chemische Zu
sammensetzung und durch Oberflächendefekte der fertigen
Walzerzeugnisse verursachten Metallausschusses und durch
Erhöhung der Qualität der fertigen Produktion und der Lebens
dauer der Erzeugnisse.
Die Auswahl des Ofens und des Verfahrens zur Außerofen
behandlung des Metalls wird durch das Sortiment der
zu schmelzenden Stähle, die Anforderungen an die Qualität
des fertigen Metalls, die Dauer der technologischen Zyklen
und die Gießverhältnisse bestimmt.
Neben der Ausrüstung der Elektrostahlwerke mit Vakuum
kammern vom Portionstyp und vom Zirkulationstyp ist auch
die Errichtung von Vakuumkammern für die Aufnahme einer
Gießpfanne mit Vorrichtungen zum Erhitzen und Durchmischen
des Metalls oder zum Sauerstoffblasen unter Vakuum vorge
sehen. In der Regel werden solche Vakuumkammern in Elektro
stahlwerken errichtet, die mit Lichtbogenöfen mit einem
Fassungsvermögen bis 200 t ausgerüstet sind, und für die Er
zeugung von Lagerstählen, legierten Baustählen und ver
schiedenen Sorten besonders niedriggekohlter korrosionsbe
ständiger Stähle verwendet. Durch das Erhitzen des Metalls
in der Pfanne entfällt die Notwendigkeit des Überhitzens
des Metalls im Ofen, wodurch die Futterhaltbarkeit erhöht
und die Leistung der Aggregate wesentlich gesteigert wird.
Die Projektlösungen neuer Elektrostahlwerke müssen im
Grundriß die Anordnung von Ausrüstungen vorsehen, die das
komplexe Frischen des Stahls durch Vakuum, neutrale Gase
und pulverförmige Reaktanten bei Verwendung elektrischer
Beheizung und des Durchmischens des Metalls und der Schlacke
in der Pfanne gewährleisten.
Es ist ein Verfahren zum Erhitzen des geschmolzenen
Metalls bei dessen Evakuierung und eine Anlage für die Re
alisierung dieses Verfahrens bekannt (US-PS 35 01 289).
Das bekannte Verfahren beinhaltet die Erzeugung eines
Vakuums über dem Spiegel des geschmolzenen Metalls für des
sen Entgasung und das Erhitzen des geschmolzenen Metalls
durch einen Wechselstromlichtbogen, der zwischen einer
Elektrode und der Schmelze brennt. Zur Erzielung einer bes
seren Entgasung muß die Schmelze durchmischt werden, was
durch konvektiven Wärmeaustausch geschieht, der auf Grund
des Temperaturunterschieds zwischen dem unmittelbar mit dem
Lichtbogen in Berührung stehenden Volumen des Metalls und
dem übrigen Metall entsteht. Beim Brennen des Lichtbogens
entstehen hohe Wärmeverluste infolge der Wärmestrahlung,
deswegen ist das Verfahren durch einen geringen energeti
schen Wirkungsgrad des Erhitzens der Schmelze gekennzeich
net. Die Realisierung des Verfahrens wird in erheblichem
Maß durch die Notwendigkeit der Erzeugung eines Vakuums er
schwert. Außerdem sind bei der oben beschriebenen Technolo
gie der Realisierung des Verfahrens solche Arbeitsgänge bei
der Behandlung der Schmelze technisch schwer realisierbar
wie das Legieren, das Entkohlen, die Desoxydation usw. sowie
auch die Entschwefelung und die Entphosphorung, die mit dem
Schlackemachen in Zusammenhang stehen.
Das bekannte Verfahren wird in einer Anlage realisiert,
die eine Vakuumkammer enthält, in der ein Behälter mit dem
flüssigen Metall untergebracht ist.
Im Gehäuse der Vakuumkammer ist eine Vorrichtung zur
Befestigung einer nicht abschmelzenden Elektrode montiert.
Die Elektrode kann in waagerechter und senkrechter Ebene
bewegt werden. Außerdem existiert ein Mittel für die Zufüh
rung eines Potentials von einer Wechselstromquelle zur
Schmelze.
Die Anlage zum Erhitzen der Schmelze unter Vakuum
ist kompliziert auf Grund der Notwendigkeit der Aufrecht
erhaltung des Vakuums.
Gegenwärtig hat die Behandlung von Schmelzen durch
Plasmaströme zur Intensivierung der Wärme- und Stoff
austauschprozesse in Schmelzen weite Verbreitung ge
funden.
Es ist ein Verfahren zum Frischen von Metallschmelzen
bekannt (DE-AS 12 17 986).
Das bekannte Verfahren beinhaltet die Oxydation der
Schmelze durch ein oxydierendes Gas zur Verringerung des
Kohlenstoffgehalts in der Schmelze und das Erhitzen der oxy
dierten Schmelze duch einen Plasmastrom, der von einem
Inertgas erzeugt wird. Gleichzeitig wird in das Inertgas ein
zweiatomiges Gas als aktiver Reaktant zugeführt. Als zwei
atomiges Gas verwendet man Wasserstoff zur Desoxydation der
Schmelze. Dabei wird der Wasserstoff in das Inertgas in
solch einer Menge zugeführt, daß das Plasma hauptsächlich
aus Wasserstoff besteht. Nach der Desoxydation der Schmelze
verwendet man als plasmabildendes Gas erneut ein Inertgas,
z. B. Argon.
Die Bildung eines Plasmastroms über der Oberfläche der
Schmelze ist mit erheblichen Wärmeverlusten durch Strahlung
verbunden. Dieser Umstand verringert den energetischen Wir
kungsgrad.
Die Verwendung des bekannten Verfahrens zum Frischen
von Metallschmelzen ist unökonomisch auf Grund der niedri
gen Ablaufgeschwindigkeit der Wärme- und Stoffaustausch
prozesse an der Grenze Schmelze - Plasma, wodurch die Dauer
des Frischens zunimmt. Außerdem kann es passieren, daß nicht
das gesamte Volumen der Schmelze in die Behandlung einbe
zogen wird.
Das bekannte Verfahren gewährleistet nicht die Durch
führung solcher Arbeitsgänge wie die Entschwefelung und
die Entphosphorung, die mit dem Schlackemachen in Zusam
menhang stehen, auf Grund des Fehlens eines wirkungsvollen
Durchmischens der Schmelze an der Grenze Metall - Schlacke -
Plasmastrom. Außerdem ist es praktisch nicht möglich,
das Legieren der Schmelze auf die bekannte Weise vorzuneh
men, daß kein Temperaturausgleich und keine Homogenisierung
des Metalls in dessen gesamtem Volumen infolge eines schwa
chen Durchmischens, das nur durch konvektiven Wärmeaustausch
bewirkt wird, vonstatten gehen.
Das bekannte Verfahren wird in einer Vorrichtung durch
geführt, die eine Pfanne für die Metallschmelze und einen
Plasmabrenner zur Erzeugung eines Plasmastroms mit niedri
ger Temperatur enthält, der über dem Schmelzspiegel ange
bracht ist und eine hin- und hergehende Bewegung ausführen
kann.
Erhebliche Wärmeverluste durch Strahlung verursachen
eine Verkürzung der Lebensdauer der feuerfesten Pfannen
auskleidung infolge der hohen Wärmebelastung.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren am nächsten kommt ein Ver
fahren zum Frischen von flüssigem Metall durch einen Gleich
strom - Plasmalichtbogen und eine Vorrichtung zur Realisie
rung dieses Verfahrens (US-PS 35 47 622).
Das bekannte Verfahren beinhaltet die Bildung eines
niedertemperaturigen Plasmastroms, der beim Durchlassen
eines plasmabildenden Gases durch einen Lichtbogen entsteht,
die Zuführung des Niedertemperaturplasmas zur Schmelze, und
zwar zum flüssigen Stahl, und deren Erhitzen, die Erzeugung
eines Vakuums über dem Spiegel der Schmelze, durch die ein
Gleichstrom geleitet wird, wodurch ein magnetisches Gleich
feld entsteht, das mit dem Magnetfeld des Lichtbogens in
Wechselwirkung tritt, wodurch ein Durchmischen der Schmel
ze stattfindet. Beim Evakuieren der Schmelze, beim Mischen
und bei der Behandlung der Schmelze durch einen Nieder
temperaturplasmastrom kommt es zur Entgasung der Schmelze.
Beim Brennen des Lichtbogens entstehen große Wärme
verluste durch Strahlung. Darum hat das bekannte Verfahren
einen geringen energetischen Wirkungsgrad der Erhitzung
der Schmelze. Die Realisierung des Verfahrens wird in er
heblichem Maß erschwert durch die Notwendigkeit der Erzeu
gung eines Vakuums. Außerdem sind bei der oben beschriebe
nen Technologie der Realisierung des Verfahrens solche Ar
beitsgänge bei der Behandlung der Schmelze technisch schwer
realisierbar wie das Legieren, die Desoxydation usw. und
auch die Entschwefelung und die Entphosphorung, die mit dem
Schlackemachen in Zusammenhang stehen. Das bekannte Ver
fahren zur Behandlung der Schmelze hat eine niedrige Lei
stung infolge der Schwierigkeiten bei der Gewährleistung
eines wirkungsvollen Durchmischens der Schmelze, das durch
einen erheblichen Energieaufwand gekennzeichnet ist, und
infolge der kleinen Kontaktfläche zwischen der Schmelze und
dem Hochtemperaturlichtbogen, wo am wirkungsvollsten die
Wärme- und Stoffaustauschprozesse ablaufen. Des weiteren
können sich beim Mischen Stillstandszonen bilden.
Das bekannte Verfahren wird in einer Vorrichtung re
alisiert, die zwei Wannen für das geschmolzene Metall ent
hält, die in einer senkrechten Ebene übereinander ange
ordnet und durch zwei Metalleitungen verbunden sind. Eine
der Wannen hat einen Plasmabrenner zur Erzeugung eines Nie
dertemperaturplasmastroms, der in einer senkrechten Ebene
eine hin- und hergehende Bewegung ausführen kann und über
dem Schmelzspiegel angebracht ist. In dieser Wanne wird ein
Vakuum aufrechterhalten. Zur Erzeugung eines Niedertempera
turplasmastroms besitzt die Vorrichtung eine Gleichspan
nungsquelle.
Zum Zwecke des gleichzeitigen Erhitzens, Mischens und
Entgasens des flüssigen Stahls unter Vakuum stößt die Säule
des ionisierten Gases des Plasmalichtbogens auf die Ober
fläche des Metalls auf, und durch diese Säule fließt in die
flüssige Schmelze ein starker Gleichstrom. Das magnetische
Gleichfeld, das durch die Schmelze senkrecht zur Bewegungs
richtung des Stroms des Lichtbogens verläuft, tritt mit dem
Magnetfluß in Wechselwirkung, der von dem erwähnten Strom
des Lichtbogens erzeugt wird, und bewegt den flüssigen
Stahl am Umfang eines Quadrats entlang.
Die verwendete Vorrichtung für die Behandlung von
Schmelzen ist kompliziert in der konstruktiven Ausführung
durch die Anbringung von zwei Wannen, die mit Feuerfest
stoffen ausgekleidet sind, und durch die Notwendigkeit der
Erzeugung eines Vakuums über die Schmelze.
Durch den starken Strom des Plasmalichtbogens und
die Zirkulation der Schmelze ist die Futterhaltbarkeit der
Metalleitungen und der Wannen gering. Der Umstand verdient
Beachtung, daß im gegebenen Fall die Behandlung des flüs
sigen Metalls periodisch erfolgt, da beim Entfernen der be
handelten Schmelze und beim Einbringen einer neuen Schmelze
der hermetische Abschluß der Wannen geöffnet werden muß, was
ebenfalls den technologischen Prozeß kompliziert ge
staltet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zur Behandlung von Schmelzen und eine Vorrichtung
für die Behandlung von Schmelzen zu schaffen, in denen die
Heranführung des Niedertemperaturplasmastroms und die Zu
führung von Zusätzen in die Schmelze so vorgenommen werden,
daß eine Intensivierung des Wärme- und Stoffaustausches
zwischen dem Niedertemperaturplasmastrom und der Schmelze,
eine Erhöhung des energetischen Wirkungsgrads der Erhit
zung der Schmelze und außerdem eine Intensivierung des Wärme-
und Stoffaustausches zwischen der Schmelze und den Zu
sätzen und eine Verbesserung der mechanischen und Betriebs
kennziffern der Legierungen bei einer einfachen konstrukti
ven Ausführung der Vorrichtung erzielt wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in einem Verfah
ren zur Behandlung von Schmelzen, das die Bildung eines
Niedertemperaturplasmastroms, der beim Durchlassen eines
plasmabildenden Mittels durch einen Lichtbogen entsteht, und
die Heranführung des Niedertemperaturplasmastroms an die
flüssige Schmelze beinhaltet, gemäß der Erfindung die Heran
führung des Niedertemperaturplasmastroms ins Innere des
Volumens der Schmelze von Seiten des Spiegels der Schmelze
mit einer Geschwindigkeit bis ca. 1500 m/sec zum Durchmi
schen der Schmelze vorgenommen wird und Zuschläge zuge
setzt werden, nachdem sie vorher durch den Plasmastrom hin
durchgeführt worden sind.
Die Heranführung des Niedertemperaturplasmastroms ins
Innere des Volumens der Schmelze ermöglicht eine erhebli
che Intensivierung des Wärme- und Stoffaustausches zwischen
dem Plasma und der Schmelze. In diesem Fall wird praktisch
die gesamte Wärmeenergie des Plasmastroms zum Erhitzen der
Schmelze genutzt, da die aufsteigenden Blasen des plasma
bildenden Gases, das eine wesentlich höhere Temperatur als
die Schmelze hat, ihre Wärmeenergie an die Schmelze abge
bogen. Die höhere Wärmeenergie des Plasmastroms gewähr
leistet eine höhere Reaktionsfähigkeit des plasmabildenden
Gases, was den Stoffaustausch zwischen dem Plasma und der
Schmelze intensiviert. Außerdem ermöglicht die Realisierung
des Verfahrens die wirkungsvollste Ausnutzung der Vorteile
der Plasmatechnologie, und zwar der Möglichkeit einer Zu
führung von legierenden und schlackenbildenden Zuschlägen
mit hoher Reaktionsfähigkeit, die durch das Erhitzen oder
Schmelzen der Zuschläge im Plasmalichtbogen gewährleistet
wird. Gleichzeitig ergibt sich die Möglichkeit, die Be
handlung der Schmelze bei tieferen Temperaturen zu beginnen,
da der Plasmalichtbogen eine wirkungsvolle Wärmequelle dar
stellt, die außerdem, da sie in die Metallschmelze eingetaucht
ist, einen höchstmöglichen Wärmewirkungsgrad durch Vermeidung
von Wärmeverlusten durch Strahlung gewährleistet.
Bei der Realisierung des Verfahrens ist es zweckmäßig,
stickstoffhaltige Stoffe als Zuschläge zu verwenden.
Die Verwendung stickstoffhaltiger Zuschläge ist be
sonders effektiv bei der Legierung z. B. korrosionsbeständi
ger und verschleißfester Stähle, die austenitbildende Ele
mente wie Nickel und Mangan enthalten, um diese Elemente
teilweise zu ersetzen.
Die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht die Verwendung schlackenbildender Zuschläge als Zu
satz vor, die bis zu einer Teilchengröße von 0,1 bis 1,0 mm
vorher gemahlen werden.
Die Geschwindigkeit einer Reihe von Prozessoren in den
Wannen der Stahlschmelzaggregate (Schlackenbildung, Ent
phosphorung, Entschwefelung u. a.) bleibt erheblich hinter
der Geschwindigkeit der Entkohlung und des Erhitzens des
Metalls zurück.
Die Verwendung schlackenbildender Zuschläge in pul
verförmiger Form, die vorher im Plasmalichtbogen aktivi
siert worden sind und die in das Volumen der Schmelze zur
Gewährleistung einer höchstmöglichen Entwicklung der Ober
fläche Metall - Schlacke hineingebracht werden, schafft Be
dingungen zur Erreichung einer maximalen Geschwindigkeit
der Entphosphorung, der Entschwefelung u. a.
Es ist zweckmäßig, daß bei Verwendung schlackenbildender
Zuschläge das plasmabildende Mittel Sauerstoff in einer Men
ge von 0 bis 100% bezogen auf das Volumen des plasmabil
denden Mittels enthält.
Der Sauerstoff in den genannten Mengen trägt zur Bil
dung einer hochaktiven Eisen-Kalk-Schlacke bei, wobei
die letztere im Volumen der Schmelze entsteht und die Ent
phosphorung sich schon während des Aufschwimmens der Schlac
kenteilchen vollzieht, was ein wirkungsvolles Durchmischen
der Schmelze gewährleistet.
Die Aufgabe wird ferner dadurch gelöst, daß in
einer Vorrichtung für die Behandlung von Schmelzen, die ei
nen Plasmabrenner zur Erzeugung eines Niedertemperaturplas
mastroms enthält, der in einer senkrechten Ebene eine hin-
und hergehende Bewegung ausführen kann und der über dem
Spiegel der Schmelze angebracht ist, gemäß der Erfindung der
Plasmabrenner mit einem Ansatzstück versehen ist, das mit
der zur Schmelze hin gerichteten Stirnseite des Plasmabren
ners verbunden ist und das einen Eintrittsquerschnitt hat,
der im wesentlichen dem Austrittsquerschnitt des Plasmabren
ners an der Austrittsstelle des Niedertemperaturplasma
stroms gleicht, wobei die Länge des in die Schmelze getauchten
Teils des Ansatzstücks das 0,1- bis 0,8fache der Höhe der Säule der
Schmelze beträgt.
Das Vorhandensein eine mit der Stirnseite des Plasma
brenners verbundenen Ansatzstückes schafft die Vorausset
zungen zum Hinleiten des Niedertemperaturplasmastroms ins
Innere der Schmelze und gewährleistet die Zuführung der
vorher aktivisierten Zuschläge unter den Spiegel der Schmel
ze und eine Intensivierung des Stoffaustausches. Die Zu
führung des Niedertemperaturplasmastroms und der Zuschläge
ins Innere der Schmelze gewährleistet die Entstehung einer
hochentwickelten Oberfläche an der Grenze Schmelze - Schlacke
- Gas und als Folge eine Intensivierung des Wärme- und
Stoffaustausches und eine Einsparung an schlackenbildenden
und anderen Zusätzen.
Der Plasmabrenner kann auch in horizontaler Ebene be
weglich aufgestellt werden.
Dadurch kann die Schmelze im gesamten Volumen, u. a.
auch am äußeren Rand behandelt werden, was einen schnel
leren Ausgleich der Temperatur und der Zusammensetzung der
Schmelze gewährleistet. Es ist erwähnenswert, daß eine Be
wegung des Plasmabrenners in horizontaler Ebene bei großen
Mengen (mehr als 5 t) der zu behandelnden Schmelze beson
ders zweckmäßig ist.
Es ist vorteilhaft, einen Plasmabrenner vom Flammen
strahlschema zu verwenden. Solch ein Schema ist am aussichts
reichsten bei der Zugabe von Zuschlägen in die Schmelze,
wenn die Schmelze selbst nicht stark erhitzt zu werden braucht.
In diesem Fall entfällt die Notwendigkeit der Anwendung ei
ner speziellen Elektrode für die Zuführung eines Potentials
an die Schmelze.
Man kann einen Plasmabrenner mit einem äußeren Plasma
lichtbogen in dem Fall verwenden, wenn die Schmelze stark
erhitzt werden muß und wenn schwerschmelzbare Zuschläge
eingesetzt werden, die eine höhere Temperatur des Plasma
stroms zum Schmelzen erfordern.
Es ist zweckmäßig, das Ansatzstück am Austrittsquer
schnitt mit einer Platte zu versehen, die eine mittlere
Öffnung, die koaxial zur inneren Öffnung des Ansatzstücks
liegt, und senkrechte, durchgehende Kanäle hat, deren Anzahl
vom Mittelpunkt zum Außenrand der Platte zunimmt.
Diese Platte wird zum Zweck einer Intensivierung des
Wärme- und Stoffaustausches zwischen dem Plasma und der
Schmelze angebracht und dient der Verlängerung des Wegs
der Gasblasen durch die Schmelze und der Zeitdauer, in der
sie sich in der Schmelze befinden. Dabei werden die Blasen
auf wirkungsvolle Weise zerkleinert. Die beste Zerkleinerung
wird dann erzielt, wenn die erwähnte Platte zusätzlich mit
senkrechten, durchgehenden Kanälen versehen ist, durch die
das aufsteigende Gas, sobald es in die Kanäle gelangt, zer
teilt wird und gleichmäßig durch das gesamte Volumen der
Schmelze über der Platte aufsteigt.
Das Ansatzstück kann in der Zone des Eintrittsquer
schnitts eine Öffnung für die Einführung der Zuschläge ha
ben. Solch eine Öffnung erzeugt die gewünschte Wirkung bei
der Zugabe pulverförmiger Zuschläge in die Schmelze.
Im folgenden wird die vorliegende Erfindung durch ei
ne ausführliche Beschreibung eines konkreten Ausführungs
beispiels mit Hinweisen auf die Zeichnungen er
läutert, und zwar zeigt
Fig. 1 schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
für die Behandlung von Schmelzen mit senkrechtem Schnitt der
Pfanne und örtlichen Ausschnitten des Mechanismus' zum He
ben und Schwenken des Plasmabrenners;
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II in Fig. 1
in vergrößertem Maßstab.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung von Schmel
zen beinhaltet die Bildung eines Niedertemperaturplasma
stroms, der beim Durchlassen eines plasmabildenden Stoffs
durch einen Lichtbogen entsteht.
Den plasmabildenden Stoff wählt man aus der aus Argon,
Stickstoff, Sauerstoff, Wasserstoff und/oder deren Mischun
gen bestehenden Reihe aus.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht außerdem das Her
anführen eines Niedertemperaturplasmastroms an die Metall
schmelze vor.
Während der Behandlung der Schmelze wird eine Leistung
des Lichtbogens von 50 kW bis 5,0 MW bei einer Menge der
Schmelze von 100 kg bis 25 000 kg aufrechterhalten. Die Her
anführung des Niedertemperaturplasmastroms geschieht ins
Innere des Volumens der Schmelze von der Seite des Spie
gels der Schmelze her mit einer Geschwindigkeit bis 1500
m/sec, wodurch die Schmelze durchmischt wird. Vor der Zu
gabe der Zuschläge werden diese durch den Plasmastrom hin
durchgeführt.
Als Zuschläge verwendet man sticktoffhaltige Zu
schläge, z. B. reinen Stickstoff, ein Gemisch aus Stick
stoff und Argon oder vorher bis zu einer Teilchengröße von
0,1 bis 1,0 mm zerkleinerte schlackenbildende Zusätze, z. B.
die Pulver legierender Elemente (Titan, Wolfram u. a.), Kalk,
Flußspat u. a.
Bei Verwendung schlackenbildender Zuschläge enthält
der plasmabildende Stoff den Sauerstoff in einer Menge von
0 bis 100% bezogen auf das Volumen des plasmabildenden
Stoffs.
Die Vorrichtung für die Behandlung von Schmelzen ent
hält einen Plasmabrenner 1 (Fig. 1) zur Erzeugung eines Nie
dertemperaturplasmastroms 2. Der Plasmabrenner 1 kann in
senkrechter Ebene eine hin- und hergehende Bewegung aus
führen und ist über dem Spiegel der Schmelze 3 angebracht,
die sich in einem speziellen Behälter 4 befindet, z. B. in
einer Pfanne oder einem Sammler. Der Plasmabrenner 1 hat ein
Ansatzstück 5, das mit der zur Schmelze 3 hin gerichteten
Stirnseite des Plasmabrenners 1 verbunden ist und das einen
Eintrittsquerschnitt hat, der im wesentlichen dem Austritts
querschnitt des Plasmabrenners 1 an der Austrittsstelle des
Niedertemperaturplasmastroms 2 gleicht, und die Länge des
in die Schmelze 3 getauchten Teils des Ansatzstücks 5 be
trägt das 0,1- bis 0,8fache der Höhe der Säule der Schmelze 3.
Zur Gewährleistung einer hin- und hergehenden Bewegung
des Plasmabrenners 1 mit dem Ansatzstück 5 in senkrechter
Ebene wird ein Antrieb verwendet, der eine Fundamentplatte
6 beinhaltet, über der auf einer Kugelstütze 7 eine Grund
platte 8 montiert ist, an der ein Ständer 9 und die Gehäu
se einer unteren 10 und einer oberen 11 Stütze befestigt
sind. In den Stützen 10, 11 ist in einem speziellen un
teren 12 und einem oberen 13 Traglager eine Spindel 14
befestigt. Die Spindel 14 wird von einem Motor 15 über ei
nen Zahnradtrieb 16 in Drehung versetzt. Auf der Spindel
14 sitzt eine Mutter 17, die eine Translationsbewegung
ausführt.
Zur Verhinderung eines Durchdrehens der Mutter 17 mit
der Spindel 14 ist am Ständer 9 eine Nut 9′ ausgeführt,
die die Mutter 17 hält. An der Mutter 17 ist eine Konsole
18 befestigt, an der der Plasmabrenner 1 mit dem Ansatz
stück 5 angebracht wird.
Die Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sieht die Möglichkeit einer Bewegung des Plasmabrenners 1
in einer horizontalen Ebene vor. Zu diesem Zweck dreht sich
der beschriebene Antrieb auf den Kugelstützen 7 um seine
Achse.
Die Vorrichtung sieht die Verwendung eines Plasma
brenners 1 mit einem Flammenstrahlschema (in der Figur nicht
abgebildet) oder mit einem Schema mit einem in Fig. 1 ab
gebildeten äußeren Plasmalichtbogen vor.
Bei der Behandlung von Schmelzen nach der ersten Va
riante brennt die Lichtbogen zwischen der Anode und der Ka
tode des Plasmabrenners 1, der nach dem Flammenstrahl
schema funktioniert.
Wenn ein Plasmabrenner 1 mit einem äußeren Plasma
lichtbogen verwendet wird, brennt der letztere zwischen der
Katode und der Schmelze 3, an die der Pluspol einer Gleich
stromquelle 19 mit Hilfe einer speziellen Elektrode 20 an
gelegt ist. Die Elektrode 20 kann in die Schmelze von Sei
ten des Spiegels der Schmelze getaucht oder im Boden oder
in der Seitenwand des Behälters für die Behandlung der
Schmelze installiert werden.
Das Ansatzstück ist am Austrittsquerschnitt mit einer
Platte 21 (Fig. 2) versehen, die eine mittlere Öffnung 22
hat, die koaxial zur inneren Öffnung des Ansatzstücks 5
(Fig. 1) liegt.
Die Platte 21 kann sowohl geschlossen, als auch mit
senkrechten, durchgehenden Kanälen 23 (Fig. 2) versehen sein,
deren Anzahl vom Mittelpunkt der Platte 21 zu ihrem Außen
rand zunimmt. Während der Behandlung der Schmelze 3 ist die
Platte 21 vollkommen in die Schmelze 3 eingetaucht. Das er
möglicht eine Intensivierung der Wärme- und Stoffaustausch
prozesse zwischen dem Plasma 2 und der Schmelze 3 durch
eine Verlängerung des Wegs der Gasblasen 2′ durch die
Schmelze 3 und eine Zerkleinerung der Blasen beim Durch
gang durch die senkrechten Kanäle 23 der Platte 11. Der
äußere Durchmesser der Platte 21 bewegt sich in den Grenzen
von 1/3 bis 1/2 des inneren Durchmessers des Behälters 4,
in dem die Behandlung der Schmelze 3 vorgenommen wird. Eine
solche Größe der Platte gewährleistet die Realisierung des
Prozesses und die höchstmögliche Effektivität der Behand
lung.
Die senkrechten Kanäle 23 der Platte 21 können einen
runden oder quadratischen Querschnitt haben.
Die optimale Abmessung der Öffnungen der Kanäle 23 be
trägt 8 bis 10 mm.
Bei einem größeren Durchmesser der Öffnungen (oder
bei einer größeren Seitenlänge des Quadrats) als 10 mm kann
es zu einer ungleichmäßigen Funktion der Kanäle kommen, da
das Gas hauptsächlich durch den auf einer Seite des Ansatz
stücks 5 gelegenen Teil der Kanäle hindurchgehen kann. Bei
einer Abmessung der Kanäle 23 unter 8 mm kann, wie Versuche
gezeigt haben, die Erscheinung einer scheinbaren Verstopfung
der Kanäle auftreten, d. h. die Kanäle lassen das Gas nicht
hindurch.
Der Gasplasmastrahl wird beim Durchgang durch die Ka
näle 23 zerkleinert und steigt über der Platte 21 in Form
kleiner Blasen 2′ auf, wobei eine stark entwickelte Ober
fläche Gas - Metall gewährleistet wird. Zur Gewährleistung
der Behandlung des gesamten Volumens der Schmelze über der
Platte 21 und zur Vermeidung von Fällen, bei denen das ge
samte Gas durch die zur inneren Öffnung der Platte 21 nächst
gelegenen Kanäle 23 hindurchströmt, sind die letzteren un
gleichmäßig angeordnet.
Das Ansatzstück 5 hat in der Zone des Eintrittsquer
schnitts eine Öffnung 24 (Fig. 1) für die Zuführung von Zu
schlägen. Das ermöglicht es, die pulverförmigen Zuschläge
durch den Plasmastrom 2 hindurchzuleiten und in das Volu
men der Schmelze 3 einzuführen.
Die Vorrichtung für die Behandlung von Schmelzen in
einer Pfanne funktioniert folgendermaßen.
Der Behandlung wird ein hochlegierter Manganstahl un
terzogen. Das Schmelzen geschieht in einem Induktionsofen.
Die Schmelze gießt man aus dem Ofen in eine Gießpfanne 4
mit Hilfe eines Antriebs zum Anheben und Schwenken.
Dann gibt man Wasser in ein Wasserversorgungssystem 25
zum Abkühlen der Konstruktionselemente des Plasmabrenners 1.
Gleichzeitig wird die Zufuhr eines plasmabildenden Gases
durch einen Stutzen 26 eingeschaltet. Dann schaltet man die
Stromquelle 19 ein, legt eine Spannung an den Plasmabren
ner 1 an und zündet einen Lichtbogen.
Den Plasmabrenner 1 mit dem Ansatzstück 5 bewegt man
nach unten, wodurch das Ansatzstück 5 in die Schmelze 3
eingetaucht wird. Dadurch entsteht eine Formzone, in der
die Behandlung der Schmelze vor sich geht.
Zum besseren Verständnis der Erfindung werden im fol
genden konkrete Ausführungsbeispiele der Erfindung ange
führt.
In einem Induktionsofen wird ein Stahl mit folgender
chemischer Zusammensetzung geschmolzen, Masseprozent: Koh
lenstoff 0,36%, Silizium 0,29%, Mangen 0,61%. Dann gießt man
die Schmelze in eine Gießpfanne mit 160 kg Inhalt und führt
den Plasmabrenner mit Hilfe des Mechanismus' zum Heben und
Bewegen heran. Dann schaltet man den Plasmabrenner bei fol
genden Betriebsdaten ein: Lichtbogenstrom 350 A, Verbrauch
des plasmabildenden Gases (Argon) 3,2 g/s. Danach taucht man
das Ansatzstück des Plasmabrenners 60 mm tief in die Schmel
ze ein und führt die Behandlung im Verlauf von 10 Minuten
durch. Anschließend wird das Metall vergossen.
Gleichzeitig werden Proben zur Bestimmung der mechani
schen Eigenschaften abgegossen. Die hergestellten Probekör
per wurden luftgehärtet. Der behandelte Stahl weist fol
gende mechanische Eigenschaften auf: σ b - 560 MPa, δ - 23%,
ψ - 28%, KCV - 460 kJ/m2. σ b - Zugfestigkeit, δ - re
lative Drehung.
Zum Vergleich hat der gleiche Stahl ohne Behandlung
folgende mechanische Eigenschaften: σ b - 480 MPa, δ -
16%, ψ - 21%, KCV - 355 kJ/m2. Untersuchungen von ge
gossenem Metall nach einer Plasmabehandlung stellten eine
Verringerung der Menge nichtmetallischer Einschlüsse um
30 bis 50% im Vergleich zu Stahl der gleichen Zusammenset
zung, der aber keiner Plasmabehandlung unterworfen worden
ist, fest. Die nichtmetallischen Einschlüsse werden dabei
zerkleinert, bekommen einen geometrischen Ausgleich und sind
gleichmäßig im Metall verteilt.
Außerdem wurde eine wesentliche Verringerung des Ge
halts an Gasen im durch ein Plasma behandelten Metall fest
gestellt. So z. B. wurde eine Verringerung des Sauerstoff
gehalts von 0,0035% bis auf 0,0024% beobachtet. Der unter
suchte Stahl hat nach der Plasmabehandlung einen niedrigen
Wasserstoffgehalt, und zwar 0,00065%, was erheblich gerin
ger ist als beim Ausgangsmetall mit einem Wasserstoffge
halt von 0,00085%. Diese positiven Faktoren gewährleisten
eine wesentliche Verbesserung der mechanischen und Nut
zungseigenschaften von Gußerzeugnissen.
Behandelt wird ein in einem Induktionsofen geschmol
zener verschleißfester Stahl mit folgender chemischer Zu
sammensetzung, in Masseprozent: Kohlenstoff 1,10%, Mangan 12,20%,
Silizium 0,83%, Titan 0,09%, Schwefel 0,037%, Phosphor
0,074%, Stickstoff 0,0072%. Dann gießt man die Schmelze in
einer Gießpfanne mit 160 kg Inhalt, in der die Schmelze
durch Stickstoff auf dem Plasmalichtbogen, der in die Schmel
ze mit Hilfe des Ansatzstücks getaucht ist, legiert wird.
Der Plasmabrenner wird mit folgenden Betriebsdaten ein
geschaltet: Lichtbogenstrom 300 A, Verbrauch des plasma
bildenden Gases (Stickstoff) 4,5 g/s. Das untere Ende des
Ansatzstücks ist 50 bis 60 mm tief in das Metall eingetaucht.
Solche eine Betriebsweise bei der Behandlung gewährleistet
ein effektives Durchmischen des Metalls und des Gases, was
zur Bildung einer stark entwickelten Oberfläche des Wärme-
und Stoffaustausches führt. Das Metall hat nach dem Bla
sen im Verlauf von 12 Minuten folgende chemische Zuammen
setzung: Kohlenstoff 1,07%, Mangan 12,0%, Silizium 0,75%,
Schwefel 0,032%, Phosphor 0,068%, Stickstoff 0,065%. Nach
der Behandlung hat der Stahl folgende mechanische Kenn
werte: σ b - 760 MPa, σ T - 570 MPa, δ - 20,8%, ψ -
24,1%, KCV - 2100 kJ/m2.
Der Ausgangsstahl hat folgende mechanische Kennwerte:
σ b - 680 MPa, σ T - 390 MPa, δ - 19,2%, ψ - 23,2%,
KCV - 1980 kJ/m2.
Zum Zweck der Modellierung der Verhältnisse beim Stoß-
und Schleifverschleiß wurden die Probeversuche in einer
Kugelmühle durchgeführt, die aus zwei Trommeln besteht, die
unter einem Winkel von 45% relativ zu ihrer Achse ange
ordnet sind. Die Innenabmessungen der Trommeln sind folgen
de: Durchmesser 200 mm, Länge 320 mm. Die Trommeln drehten
sich mit 33 Umdrehungen pro Minute. Jede Trommel wurde mit
10 kg Stahlkugeln (HRC 50) mit 50 mm Durchmesser, 6 kg
Granitsplitt mit bestimmter Größe (10 bis 20 mm) und Pro
bekörpern aus dem zu erprobenden Stahl mit den Abmessungen
10 × 10 × 25 mm beschickt. Die Verschleißfestigkeit des
Stahls wurde nach dem Wert des relativen Verschleißes ein
geschätzt. Als Vergleichsgegenstand wurde ein Probekörper
aus dem Ausgangsstahl herangezogen.
Untersuchungen haben gezeigt, daß der mit Stick
stoff nach der erfindungsgemäßen Technologie legierte Stahl
eine um 30% höhere Verschleißfestigkeit als der Ausgangs
stahl hat.
In einem Induktionsofen wird ein Roheisen mit folgen
der chemischer Zusammensetzung geschmolzen, Masseprozent:
Kohlentoff 3,98%, Silizium 0,91%, Mangan 0,52%, Phosphor
0,110%, Schwefel 0,026%. Aus dem Ofen gießt man die Schmel
ze in eine Gießpfanne mit 160 kg Inhalt. Die Temperatur des
Metalls vor der Behandlung beträgt 1260°C. Den betriebs
fertigen Plasmabrenner führt man an die Gießpfanne heran
und bringt ihn über der Schmelze in Stellung. Dann schaltet
man den Plasmabrenner bei folgenden Betriebsdaten ein:
Lichtbogenstrom - 300 bis 400 A, Spannungsabfall - 180 bis 250 V, Verbrauch des plasmabildenden Gases - 4 g/s. Das plasmabildende Gas besteht aus Argon (95%) und Sauerstoff (5%). Das Ansatzstück wird 70 bis 80 mm tief in die Schmel ze getaucht. Gleichzeitig setzt man der Schmelze durch den Plasmabrenner schlackenbildende Zuschläge in Form eines feindispergierten Pulvers zu (die Teilchengröße wird ausge hend von der Bedingung der Gewährleistung der Betriebsfähig keit des Plasmabrenners bestimmt) mit folgender Zusammen setzung, Masseprozent: 80% Kalk und 20% Flußspat. Der Ge samtverbrauch des Pulvers beträgt 13 kg/t.
Lichtbogenstrom - 300 bis 400 A, Spannungsabfall - 180 bis 250 V, Verbrauch des plasmabildenden Gases - 4 g/s. Das plasmabildende Gas besteht aus Argon (95%) und Sauerstoff (5%). Das Ansatzstück wird 70 bis 80 mm tief in die Schmel ze getaucht. Gleichzeitig setzt man der Schmelze durch den Plasmabrenner schlackenbildende Zuschläge in Form eines feindispergierten Pulvers zu (die Teilchengröße wird ausge hend von der Bedingung der Gewährleistung der Betriebsfähig keit des Plasmabrenners bestimmt) mit folgender Zusammen setzung, Masseprozent: 80% Kalk und 20% Flußspat. Der Ge samtverbrauch des Pulvers beträgt 13 kg/t.
Die Teilchen des Pulvers laufen durch den Plasmalicht
bogen und gelangen in die Schmelze in erhitztem oder ge
schmolzenem Zustand. In der Blaszone sind Bedingungen für
ein effektives Durchmischen des schlackenbildende Stoffe ent
haltenden Gasplasmastrahls und des geschmolzenen Metalls ge
schaffen. Der sich im Zustand eines Plasmas befindende Sauer
stoff trägt zur Bildung einer hochaktiven Eisen-Kalk-
Schlacke im Volumen der Schmelze während des Blasens bei.
Im Ergebnis laufen schnell und wirksam die Prozesse der Ent
phosphorung ab, wobei diese Prozesse sich in der Blaszone
und weiter beim Aufschwimmen der Schlackenteilchen voll
ziehen. Nach dem Blasen im Verlauf von 3 Minuten wurde ei
ne Erhöhung der Temperatur des flüssigen Roheisens bis auf
1285°C beobachtet.
Nach der Behandlung der Schmelze durch den Gasplasma
strahl wird abgeschlackt und die Desoxydation und der Ab
stich des Metalls vorgenommen.
Das Roheisen hat nach der Behandlung folgende chemische
Zusammensetzung, Masseprozent: Kohlenstoff - 3,60%, Silizi
um - Spuren, Mangan - Spuren, Phosphor - 0,015%, Schwefel -
0,018%.
Besonders erfolgreich kann die vorliegende Erfindung bei
der Herstellung gewöhnlicher Eisen - Kohlenstoff - Legie
rungen, von Legierungen, die teuere und Engpaßelemente ent
halten, von Speziallegierungen wie z. B. verschleißfeste,
korrosionsbeständige, hitzebeständige und feuerfeste Le
gierungen und auch von Spezialroheisen und Buntmetallegie
rungen, z. B. Aluminiumlegierungen, verwendet werden.
Claims (10)
1. Verfahren zur Behandlung von Schmelzen, das die
Bildung eines Niedertemperaturplasmastroms (2), der beim
Durchlassen eines plasmabildenden Stoffs durch einen Licht
bogen entsteht und die Heranführung des Niedertemperatur
plasmastroms (2) an die flüssige Schmelze (3) beinhaltet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Her
anführung des Niedertemperaturplasmastroms (2) ins Innere
des Volumens der Schmelze (3) von Seiten des Spiegels der
Schmelze mit einer Geschwindigkeit bis ca. 1500 m/sec zum
Durchmischen der Schmelze (3) vorgenommen wird und die Zu
schläge zugesetzt werden, nachdem sie vorher durch den
Plasmastrom (2) hindurchgeführt worden sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß stickstoffhaltige Stoffe als
Zuschläge verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Zusatzmittel schlackenbil
dende Zuschläge verwendet werden, die vorher bis zu einer
Teilchengröße von 0,1 bis 1,0 mm gemahlen worden sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei Verwendung schlackenbilden
der Zuschläge das plasmabildende Mittel Sauerstoff in
einer Menge von 0 bis 100% bezogen auf das Volumen des
plasmabildenden Mittels enthält.
5. Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens zur
Behandlung von Schmelzen nach Anspruch 1, die einen Plasma
brenner (1) zur Erzeugung eines Niedertemperaturplasmastroms
(2) enthält, der in einer senkrechten Ebene eine hin- und
hergehende Bewegung ausführen kann und der über dem Spiegel
der Schmelze (3) angebracht ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Plasmabrenner (1) mit einem An
satzstück (5) versehen ist, das mit der zur Schmelze (3) hin
gerichteten Stirnseite des Plasmabrenners verbunden ist und
das einen Eintrittsquerschnitt hat, der im wesentlichen dem
Austrittsquerschnitt des Plasmabrenners (1) an der Austritts
stelle des Niedertemperaturplasmastroms (2) gleicht, und
die Länge des in die Schmelze getauchten Teils des Ansatz
stücks (5) das 0,1- bis 0,8fache der Höhe der Säule der Schmelze (3)
beträgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Plasmabrenner (1) in hori
zontaler Ebene bewegbar aufgestellt ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Plasmabrenner (1) vom
Flammenstrahltyp verwendet wird.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Plasmabrenner (1) mit
einem äußeren Plasmalichtbogen verwendet wird.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 bis 7 oder 5, 6,
8, dadurch gekennzeichnet, daß das An
satzstück (5) am Austrittsquerschnitt mit einer Platte (6)
versehen ist, die eine mittlere Öffnung, die koaxial zur
inneren Öffnung des Ansatzstücks (5) liegt, und senkrechte,
durchgehende Kanäle (23) hat, deren Anzahl vom Mittelpunkt
zum Außenrand der Platte zunimmt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Ansatzstück (5) in der Zo
ne des Eintrittsquerschnitts eine Öffnung (24) für die Ein
führung von Zuschlägen hat.
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- 1985-08-16 GB GB8708931A patent/GB2189508B/en not_active Expired - Lifetime
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