DE19839525C1 - Mobilitätsdienstesystem - Google Patents
MobilitätsdienstesystemInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Mobilitätsdienstesystem, insbesondere für Ballungsräume, welches mehrere Mobilitätsdienste und eine Dispositionszentrale umfaßt, wobei die Dispositionszentrale für die Mobolitätsdienste eine Fahrtroute berechnet und eine aktuelle Verkehrssituation, P & R Plätze und/oder die Abfahrtszeiten des öffentlichen Personenverkehrs mittels Kommunikationseinrichtungen an das Kraftfahrzeug übermittelt. Erfindungsgemäß sind die Benutzer des Mobilitätsdienstesystems Anbieter und/oder Abnehmer von Transportkapazität in einem Kraftfahrzeug, wobei ein Anbieter unter Angabe von Angebotsparametern der Dispositionszentrale Transportkapazität über die Kommunikationseinrichtungen für eine Fahrt zwischen einem Startpunkt und einem Zielpunkt anbietet, wobei ein Abnehmer unter Angabe von Anforderungsparametern von der Dispositionszentrale Transportkapazität für eine bestimmte Fahrtstrecke über die Kommunikationseinrichtungen anfordert, wobei die Dispositionszentrale durch einen Vergleich der Angebotsparameter und/oder der Fahrpläne des öffentlichen Personenverkehrs mit den Anforderungungsparametern eine Mobilitätsangebotsliste für den Abnehmer erstellt, und mittels den Kommunikationseinrichtungen an den Abnehmer übermittelt, und wobei der Abnehmer ein Mobilitätsangebot aus der Mobilitätsangebotsliste auswählt und mittels den Kommunikationseinrichtungen bei der Dispositionszentrale bucht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Mobilitätsdienstesystem
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Mobilität, insbesondere mit dem Automobil, ist in der Vergan
genheit zu einem Symbol für individuelle Freiheit geworden. Die
Nachteile der wachsenden Mobilität treten gleichfalls auf, so
schränkt die immer häufigere räumliche und zeitliche Überla
stung der Verkehrsinfrastruktur die Mobilität zunehmend ein.
Die Umweltbelastung durch den Verkehr wird intensiv diskutiert.
Der Bürger ist aber nicht bereit, deshalb auf Mobilität zu ver
zichten. Er fordert vielmehr gleichzeitig ein Höchstmaß an Mo
bilität und ein Minimum an Umweltbelastung. Die traditionellen
Instrumente staatlicher Verkehrsplanung und privatwirtschaftli
cher Verkehrsangebote reichen nicht aus, diese weitgehenden
Forderungen des Bürgers zu erfüllen. Auf staatlicher Seite set
zen finanzielle Engpässe und ökologische Forderungen dem
notwendigen Ausbau der Verkehrswege Grenzen.
Gleichzeitig wächst in der Privatwirtschaft die Erkenntnis, daß
die Mobilitätswünsche eines Kunden nicht allein durch Verkaufs
angebote von Kraftfahrzeugen oder öffentlicher Verkehrsleistun
gen befriedigt werden können. Private Nutzer verlangen heute
umfassende Mobilitätsdienste, die ihren Ansprüchen nach freier
und gleichzeitig umweltverträglicher Mobilität genügen. Kun
dengerechte Mobilitätsdienste werden damit zu einem Faktor im
globalen Wettbewerb der Unternehmen und der regionalen Stand
orte.
Der Artikel "Verkehrsmanagement: Ein neuer Schlüsselmarkt" aus
Funkschau 23/1993, Seiten 46 bis 50 offenbart ein dynamisches Verkehrsleit- und
Informationssystem, bei welchem ein wechselnder Datenaustausch
zwischen einer Verkehrsleitzentrale und einem Fahrzeug durchge
führt wird, wobei die Verkehrsleitzentrale dem Fahrzeugnutzer
aktuelle Verkehrsinformationen zur Verfügung stellt. Zusätzlich
kann man auf dem Weg zum Ziel die Fahrt mit dem Privatkraft
fahrzeug mit der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln
kombinieren. Der Fahrzeugnutzer erhält die von einem Fahrzeug
rechner auf Basis der Informationen der Verkehrsleitzentrale
ermittelte Fahrtroute, die ihn am schnellsten zum Ziel führt.
Kann das Fahrziel unter Benutzung von öffentlichen Verkehrs
mitteln schneller erreicht werden als mit dem Privatkraftfahr
zeug, beispielsweise weil alle Parkplätze im Zielgebiet belegt
sind, so informiert der Fahrzeugrechner den Fahrzeugnutzer über
günstige Park & Ride Möglichkeiten, an denen das Privatkraft
fahrzeug geparkt und die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
fortgesetzt werden kann. Als nachteilig wird dabei angesehen,
daß nach der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln keine
Möglichkeiten angegeben werden, wie die Fahrt zum Zielort fort
gesetzt werden kann, wenn der Zielort schlecht mit öffentlichen
Verkehrsmitteln erreicht werden kann.
Ein bekannter Mobilitätsdienst ist eine herkömmliche Fahrge
meinschaft, welche nur dann entsteht und funktioniert, wenn
mehrere Personen täglich einen gleichen Weg zur gleichen Zeit
zurückzulegen haben und miteinander weitgehend vertraut sind.
Sie beschränkt sich deshalb im wesentlichen auf den Berufs
verkehr zu größeren Arbeitsstätten. Die verbreitete Einführung
von Gleitzeitarbeitsmodellen bei Angestellten hat zwar durch
die zeitliche Entzerrung in den Stoßzeiten Verbesserungen der
Verkehrssituation erzeugt, jedoch auch dazu geführt, daß viele
Fahrgemeinschaften zerfallen sind und die verkehrsentlastende
und umweltschonende Mehrfachbesetzung von Privatkraftfahrzeugen
nicht mehr im erreichbaren Maß stattfindet.
Im Sonderdruck aus Nachrichtentechnische Berichte (1992) Heft 9 "Perspektiven
der Verkehrsleittechnik" von D. Rittich u. a. wird ein gattungsgemäßes Mobi
litätsdienstesystem gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben.
Auch in der VW-Zeitschrift "Forschung für die Zukunft: Neue Wege im
Verkehr" anläßlich der IAA im September 1993 in Frankfurt, wird ein gattungsgemäßes Mobilitätsdienstesystem
mit verschiedenen Mobilitätsdiensten beschrieben. Im Artikel
"Typisch Gelegenheitsfahrt: Der AnrufBus", wird ein Mobilitäts
dienst beschrieben, bei dem ein Benutzer seinen Fahrtwunsch per
Telefon bei einer Dispositionszentrale, welche eine bestimmte
Anzahl von Kleinbussen betreibt, anmeldet. Mit einem computer
gestützten Dispositionssystem wird der Kleinbus, welcher den
Fahrtwunsch am besten realisieren kann, ermittelt und in dessen
aktuelle Fahrtroute eingearbeitet. Gleichzeitig wird der Be
nutzer über die Abfahrtszeit informiert. Als nachteilig kann
bei diesem Mobilitätsdienst angesehen werden, daß die Anzahl
der zur Verfügung stehenden Kraftfahrzeuge begrenzt ist. Im Ar
tikel "Typisch Berufspendler: Parken am Stadtrand" wird ein Mo
bilitätsdienst beschrieben, bei dem eine Verkehrsleitzentrale
dem Fahrzeugnutzer aktuelle Verkehrsinformationen über das Ra
dio zur Verfügung stellt. Zusätzlich werden die Umsteigemög
lichkeiten auf öffentliche Verkehrsmittel auf Anforderung aus
gegeben. So kann man auf dem Weg zum Ziel die Fahrt mit dem
Privatkraftfahrzeug mit der Benutzung von öffentlichen Ver
kehrsmitteln kombinieren. Im Artikel "Typisch Einkaufsfahrt:
Parken in der Stadt" wird ein Mobilitätsdienst beschrieben, bei
dem eine Verkehrsleitzentrale den Fahrzeugnutzer über die aktu
elle Parkplatzsituation in der Stadt informiert. Zusätzlich
sind Umsteigemöglichkeiten auf einen öffentlichen Citybus vor
gesehen, welcher mit kleinen Taktzeiten verkehrt und den Benut
zer vom Parkhaus in die Innenstadt und zurück befördert. Im Ar
tikel "Typisch Freizeit: Mobile Vielfalt" wird eine tragbare
Kommunikationseinrichtung zur Fahrtenplanung und zur Informati
onsausgabe beschrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Mobilitätsdienstesystem
zu entwickeln, welches die indi
viduelle Mobilität bei gleichzeitiger Minimierung der Umwelt
belastung sicherstellt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des An
spruchs 1 gelöst, wobei die Merkmale der Unteransprüche vor
teilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung kennzeichnen.
Der Hauptgedanke der Erfindung besteht darin, daß Benutzer des
Mobilitätsdienstesystems Anbieter und/oder Abnehmer von Trans
portkapazität sind, wobei ein Anbieter unter Angabe von Ange
botsparametern der Dispositionszentrale Transportkapazität für
eine Fahrt zwischen einem Startpunkt und einem Zielpunkt anbie
tet, wobei ein Abnehmer unter Angabe von Anforderungsparametern
von der Dispositionszentrale Transportkapazität für eine be
stimmte Fahrtstrecke anfordert, wobei die Dispositionszentrale
durch einen Vergleich der Angebotsparameter und/oder der Fahr
pläne des öffentlichen Personenverkehrs mit den Anforderungspa
rametern eine Mobilitätsangebotsliste für den Abnehmer er
stellt, und mittels Kommunikationseinrichtungen an den Abnehmer
übermittelt, und wobei der Abnehmer ein Mobilitätsangebot aus
der Mobilitätsangebotsliste auswählt und mittels den Kommunika
tionseinrichtungen bei der Dispositionszentrale bucht.
Bei einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung kombiniert der
als Dispositionszentrale ausgeführte Mobilitätsberater bei der
Erstellung des Mobilitätsangebots mehrere Mobilitätsdienste
und/oder den öffentliche Personenverkehr in einer beliebigen
Reihenfolge. Zudem wird durch eine dynamische Gruppenbildung
die Transportkapazität der Mobilitätsdienste optimal ausge
nutzt. Um sicherzustellen, daß ein Benutzer immer an das ge
wünschte Ziel gelangt, wird als Rückfallösung (Notlösung) auf Fahrzeugpools
mit einer festen Kraftfahrzeuganzahl zurückgegriffen, wobei auf
die Fahrzeugpools, insbesondere zu ungünstigen Zeiten, bei
spielsweise spät am Abend, zurückgegriffen wird.
Die Basis aller Mobilitätsdienste ist der als Dispositionszen
trale mit einem vernetzten Zentralrechner ausgeführte Mobili
tätsberater, welcher auf ein telematikgestütztes Kommunikati
onsnetzwerk zugreift. Bei einer besonders vorteilhaften Ausge
staltung der Erfindung sind die Kommunikationseinrichtungen der
Benutzer als vernetzte Personal Computer (PC) ausgeführt, die
über ein Kommunikationsnetz, beispielsweise das Internet, mit
dem Zentralrechner der Dispositionszentrale kommunizieren kön
nen. Benutzerseitig können aber auch mobile tragbare Endgeräte,
sogenannte PDAs(Personal Digital Assistent) eingesetzt werden.
Über diese Endgeräte und ihren Anschluß an den Zentralrechner
können aktuelle Verkehrsinformationen und/oder Fahrpläne des
öffentlichen Personenverkehrs, sowie ein Überblick zur aktu
ellen Mobilitätsangebotssituation und Mobilitätsnachfragesi
tuation über alle Mobilitätsdienste hinweg in übersichticher
Form zur Verfügung gestellt werden. Neben dem Überblick zur ak
tuellen Mobilitätsangebotssituation und Mobilitätsnachfragesi
tuation kann auch die entsprechende Buchungsanforderung für
den jeweiligen Fahrtwunsch über die Dispositionszentrale abwic
kelt werden. Hierdurch ist es möglich, vor dem Reiseantritt so
wohl Information und Beratung zu übermitteln, als auch Buchung
und Abrechnung der ausgewählten Mobilitätsdienste von der
Haltestelle oder dem Schalter direkt an den Ort zu verle
gen, an dem der Fahrtwunsch entsteht. Generell liegt durch das
zeitlich vorgelagerte Wissen um aktuelle Mobilitätswünsche die
Möglichkeit vor, Fahrten und Verkehrsträger miteinander zu ver
netzen und so die Verkehrsmittel wesentlich besser auszulasten.
Die Dispositonszentrale makelt die Mobilitätsdienste weitgehend
automatisiert im Sinne einer Börse zwischen Mobilitätsangeboten
und Mobilitätsnachfragen, wobei der Benutzer Anbieter oder Kun
de sein kann. Hierzu werden Optimierungsmethoden vorgesehen,
die die Auswahl eines Mobilitätsangebots möglichst spontan und
flexibel z. B. nach verfügbarer Zeit und minimalen Kosten ermög
lichen. Erst dadurch können die Mobilitätsdienste sinnvoll dis
positiv ausgelastet werden.
Die dynamischen Mobilitätsdienste des Mobilitätsdienstesystems
beruhen auf einem dynamisches Mitfahrprinzip für die tägliche
Fahrt zur Arbeit und zurück. Die einfachste Form des dynami
schen Mitfahrprinzips ist eine dynamische Fahrgemeinschaft, d.
h. ein Benutzer, der beabsichtigt, einen Weg mit dem eigenen
Privatkraftfahrzeug zu einer bestimmten Zeit zurückzulegen und
dabei Mitfahrer akzeptiert, übermittelt rechtzeitig vor Fahrt
antritt seine Angebotsparameter an die Dispositionszentrale,
wobei bei der Ausführung der Kommunikationseinrichtungen als PC
der Benutzer seine Daten direkt in eine als Eingabemaske
und/oder Ausgabemaske ausgeführte Benutzeroberfläche seines
Personal Computers am Wohnort und/oder am Arbeitsplatz eingeben
kann. Die Angebotsparameter umfassen dabei die Identität des
Teilnehmers, den Startpunkt, den Zielpunkt, die Startzeit, die
angebotene Transportkapazität in Form von freien Plätzen in
seinem Privatkraftfahrzeug, sowie den maximalen Umweg in Form
einer Strecke in Kilometern und/oder eines Zeitraums in Minuten
und/oder einer Kostenspanne in DM. Diese Information inklusive
der vom Zentralrechner errechneten Kosten steht nun allen ande
ren Benutzern, die in einem ähnlichen Zeitbereich die gleiche
Strecke oder eine Teilstrecke befahren wollen, zur Verfügung.
Der anbietende Benutzer informiert sich über die Dispositi
onszentrale unmittelbar vor Fahrtantritt über die Start- und
Zielpunkte seiner Mitfahrer. Er kann sich diese Daten (ggf. mit
Wegeplänen, welche die aktuelle Verkehrssituation berücksich
tigen) ausdrucken lassen. Vertrauen entsteht bei diesem Modell
besonders dadurch, daß der Zentrale die Fahrtzeit sowie die Da
ten von Fahrer und Mitfahrern bekannt sind. Die dynamischen
Fahrgemeinschaften können den Nachteil der herkömmlichen Fahr
gemeinschaften durch ein wesentlich breiteres Angebot von Mit
fahrgelegenheiten ohne vorher notwendige Absprache verringern.
Kennzeichnend für die dynamische Fahrgemeinschaft ist, daß die
benutzten Privatkraftfahrzeuge beliebig austauschbar sind, und
daß die Benutzer ständig wechseln können, wobei ein Benutzer
sowohl Anbieter, als auch Abnehmer von Transportkapazität in
Form von freien Plätzen sein kann.
Das Tele-Shuttle stellt eine weitere Form des dynamischen Mit
fahrprinzips dar. Der Betreiber des Tele-Shuttles, welcher
selbst eine Fahrtstrecke zwischen seinem Wohnort und seinem Ar
beitsort zurücklegt, bietet täglich für diese Fahrstrecke
Transportkapazität in Form von freien Plätzen an. Diese festen
Parameter (Arbeitsort, Wohnort, Transportkapazität des Tele-
Shuttlefahrzeugs, Zeitraum usw.) werden von der Dispositions
zentrale analog zu den Angebotsparametern bei der dynamischen
Fahrgemeinschaft bei der Erstellung von Mobilitätsangeboten be
rücksichtigt. Bei einer vorteilhaften Ausführung wird das Tele-
Shuttle im Nebenerwerb betrieben, deshalb werden Fahrzeuge mit
größerer Transportkapazität (Kleinbusse, Vans) eingesetzt. Die
Anschaffungs- und Betriebskosten des Tele-Shuttle-Fahrzeugs
werden vom Fahrer (Betreiber) selbst getragen, die erforderli
che Telematik-Ausrüstung kann ihm aber beispielsweise vom Be
treiber des Mobilitätsdienstesystems vermietet werden. Die in
formationstechnische Anbindung der Fahrzeuge an den Zentral
rechner der Dispositionszentrale erfolgt über eine Zielfüh
rungs- und/oder Kommunikationseinrichtung, welche in die Tele-
Shuttle-Fahrzeuge integriert werden. Hierdurch können die Tele-
Shuttle-Fahrzeuge noch nach Fahrtbeginn flexibel auf Mitfahr
wünsche reagieren und von Mitfahrer zu Mitfahrer bis zum Ziel
punkt geführt werden. Potentielle Benutzer können sich zu einem
beliebigen Zeitpunkt für eine Mitfahrt anmelden und an einem
frei wählbaren Ort zusteigen. Eine dynamische Disposition der Tele-
Shuttle-Fahrzeuge ermöglicht eine hohe zeitliche Flexibilität
für den potentiellen Benutzer. Das System eignet sich besonders
für den Berufsverkehr, steigert den Auslastungsgrad der Fahr
zeuge, senkt so die Wegekosten der Mitfahrer und verbessert
ebenfalls die Parkraumsituation.
Ein potentieller Benutzer der beschriebenen dynamischen Mobili
tätsdienste gibt seine Anforderung nach Transportkapazität in
Form von Anfrageparametern in die Eingabemaske seines Personal
Computers ein. Die Anfrageparameter umfassen dabei die Identi
tät des Teilnehmers, den Startpunkt, den Zielpunkt, und den
Zeitbereich in dem die gewünschte Fahrtstrecke zurückgelegt
werden soll, die gewünschte Transportkapazität in Form von
freien Plätzen in einem Fahrzeug sowie ein zusätzliches Aus
wahlkriterium beispielsweise in Form von einer Kostenspanne in
DM. Die Dispositionszentrale erstellt durch Vergleich der An
forderungsparameter mit den Angebotsparametern aus den dynami
schen Mobilitätsdiensten dynamische Fahrgemeinschaft und/oder
Tele-Shuttle und/oder den Fahrplänen des öffentlichen Personen
verkehrs eine Mobilitätsangebotsliste und übermittelt diese an
den potentiellen Benutzter. Der potentielle Benutzer wählt aus
dieser Liste ein Mobilitätsangebot aus und bucht dieses Ange
bot durch eine entsprechende Rückmeldung an die Dispositions
zentrale. Diese Buchung wird von der Dispositionszentrale bei
der Erstellung von nachfolgenden Mobilitätsangebotslisten be
rücksichtigt. Die Dispositionszentrale ermittelt aus der täg
lichen Angebots- und Nachfragesituation die bedarfsgerecht op
timierten Fahrtrouten für die Fahrzeuge der dynamischen Mo
bilitätsdienste. Die Generierung der optimalen Fahrtroute für
ein Fahrzeug erfolgt unter Berücksichtigung vorgebbarer Rand
bedingungen wie beispielsweise Fahrtbeginn, maximale Fahrzeit,
maximale Wartezeit, maximaler Umweg und/oder aktuelle Ver
kehrssituation. Verfügt das Fahrzeug über ein Kommunikations-
und/oder Zielführungssystem, so werden die Fahrtroutendaten vor
Fahrtbeginn von der Dispositionszentrale an das Kommunikations-
und/oder Zielführungssystem übertragen, wobei die Fahrtroute
dynamisch auf nach Fahrtbeginn eingehende Mobilitätsanfragen
eingehen kann, indem die Fahrtroute an den Startort bzw. Ziel
ort des neuen Mitfahrers angepaßt wird. Bei Fahrzeugen, welche
nicht über ein Kommunikations- und/oder Zielführungssystem ver
fügen, werden die optimalen Fahrtrouten von der Dispositions
zentrale an die jeweiligen Personal Computer am Arbeitsplatz
und/oder am Wohnort bzw. an die jeweiligen mobilen tragbaren
PDAs der Fahrer übermittelt. Zusätzlich erhält der Fahrer In
formationen über die Anzahl der zusteigenden bzw. aussteigenden
Mitfahrer.
Nach Beendigung der Fahrt wird dem Fahrer bzw. Besitzer des
Fahrzeugs die Summe der Fahrtentgelte seiner Mitfahrer bargeld
los zugestellt. Dies kann auf Firmenebene über den Zugriff des
Zentralrechners auf das Gehaltskonto des Mitarbeiters gesche
hen. Für öffentlich zugängliche Mobilitätsdienste kann eine
schnelle bargeldlose Abrechnung z. B. über Serviceprovider für
Mobiltelefondienste adaptiert werden.
Zusätzlich liefert die Dispositionszentrale Informationen über
Lage und aktuelle Belegung von Park- und Mitnahmeplätzen (P & M
Plätze) bzw. Park- und Rideplätzen (P & R Plätze) in der Regi
on. Dabei ist es möglich, als Start- oder Zielpunkt der dyna
mischen Mobilitätsdienste (dynamische Fahrgemeinschaft, Tele-
Shuttle) auch einen P & M Platz bzw. P & R Platz anzugeben.
Dort kann dann das Privatkraftfahrzeug und/oder das Tele-
Shuttle-Fahrzeug, die somit nur für eine Teilstrecke genutzt werden, ab
gestellt und die Fahrt mit einem anderen dynamischen Mobili
tätsdienst oder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fortge
setzt werden. Eine Kombination der beschriebenen dynamischen
Mobilitätsdienste ist somit problemlos möglich. So können in
der Dispositionszentrale die Abfahrtszeiten des öffentlichen
Personenverkehrs sowie die P & R Plätze bzw. P & M Plätze ge
speichert sein. Bei besonders schlechten Verkehrsverhältnissen
im Ballungsraum kann so auch auf die öffentlichen Verkehrs
mittel zurückgegriffen werden. Besonders vorteilhaft ist es
dann, wenn die tragbaren PDAs als Kommunikationseinrichtung
verwendet werden, damit eine weitere Mitfahrmöglichkeit von ei
ner Haltestelle des öffentlichen Nahverkehrs zum eigentlichen
Zielpunkt gebucht werden kann. Eine solche Buchung kann natür
lich auch über die Kommunikationsmittel im Privatkraftfahrzeug
bzw. im Tele-Shuttle durchgeführt werden. Eine Kombination von
Mobilitätsdiensten in der Form: Erste Teilstrecke mit einem dy
namischen Mobilitätsdienst; zweite Teilstrecke mit dem öffent
lichen Personenverkehr; dritte Teilstrecke mit einem dynami
schen Mobilitätsdienst, kann natürlich auch ohne schlechte Ver
kehrsbedingungen einem Benutzer angeboten werden, wenn der
Zielpunkt nicht direkt und auch nicht durch die Kombination dy
namischer Mobilitätsdienst - öffentlicher Personenverkehr er
reicht werden kann, oder wenn sich aus einer solchen Kombina
tion das kostengünstigste Mobilitätsangebot für einen Benutzer
ergibt.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Mobilitätsdienstesy
stems sind die vorgesehenen Rückfallösungen bei der Benutzung
der dynamischen Mobilitätsdienste und/oder des öffentlichen
Personenverkehrs, um sicherzustellen, daß ein Benutzer auf je
den Fall seinen gewünschten Zielpunkt, insbesondere bei der
Heimfahrt erreicht, auch wenn er durch unvorhergesehene Ereig
nisse (z. B. Überstunden) nicht mehr auf die beschriebenen Mo
bilitätsdienste zurückgreifen kann. Als Rückfallösungen werden
Fahrzeugpools mir einer festen Anzahl von Kraftfahrzeugen vor
gesehen, die in das Mobilitätsdienstesystem eingebunden werden,
wobei zwischen freien Fahrzeugpools und einem Fuhrpark einer
Firma unterschieden wird.
Der Mobilitätsdienst "freier Fahrzeugpool" ermöglicht dem ein
zelnen Benutzer nach Vermittlung durch die Dispositionszentrale
auf ein spezielles Kraftfahrzeug aus einem zur Verfügung ste
henden freien Fahrzeugpool zurückzugreifen, wobei "frei" in
diesem Zusammenhang bedeutet, daß alle Benutzer als Fahrer auf
diese Kraftfahrzeuge zugreifen können. Die individuellen Nut
zerkosten können durch eine bessere Fahrzeugauslastung und da
durch geringere Vorhaltekosten gesenkt werden. Gegenüber den
herkömmlichen Autovermietformen zeichnet sich das flexible
Fahrzeugpoolsystem dadurch aus, daß der Service weitgehend flä
chendeckend angeboten werden kann, wodurch die Wege vom Aus
gangsort zum Fahrzeugstellplatz sehr kurz gehalten werden und
höchste Erfüllungsgrade auch bei spontanen Nutzungsanforde
rungen geboten werden. Diese Mehrfachnutzungsmodelle werden bei
einem ersten Fahrzeugpoolsystem nach dem Prinzip "Quelle =
Ziel" betrieben, d. h. ein Fahrzeug wird stets für einen kom
pletten Fahrauftrag inklusive der Rückkehr zum Ausgangsort an
gemietet. Dadurch wird sichergestellt, daß eine festgelegte
Gruppe von Personen immer auf den gleichen Teilpool von Fahr
zeugen zugreifen kann. Bei intelligenter Positionierung solcher
Teilpools in der Nähe von Anschlußstellen des öffentlichen Per
sonenverkehrs (z. B. Bahnhöfe) oder in der Nähe von großen
Firmen mit vorzugsweise kleineren Fahrzeugen kann auf dieser
Basis ein "Öffentlicher Individualverkehr" entstehen, der die
Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs und der dynamischen
Mobilitätsdienste attraktiver und deren Betrieb wirt
schaftlicher machen kann. Ein zweites Fahrzeugpoolsystem wird
nach dem Prinzip "Quelle ungleich Ziel" betrieben, d. h. das ge
nutzte Fahrzeug wird nach Erreichen des Zielorts zur Nutzung
durch andere Benutzer freigegeben, wobei die Fahrzeuge des
zweiten Fahrzeugpoolsystems bei einer bestimmten Ausführungs
form nur an bestimmten Poolparkplätzen abgestellt werden kön
nen. Für beide Fahrzeugpoolsysteme gilt, daß die vorhandene
Transportkapazität durch Gruppenbildung optimal genutzt werden
kann.
Als weiterer Fahrzeugpool kann der Fuhrpark einer Firma, wel
cher während der Arbeitszeit von den Mitarbeitern dieser Firma,
bei erforderlichen Dienstfahrten in der Region, insbesondere
zwischen den Standorten der Firma, benutzt wird, vorgesehen wer
den. Dieser Fahrzeugpool kann nicht als "frei" bezeichnet wer
den, da in der Regel nur Mitarbeiter der betreffenden Firma als
Fahrer in Frage kommen. Besonders einfach ist die Einbindung
von solchen Fuhrparkfahrzeugen, wenn die Benutzung der Fuhr
parkfahrzeuge durch ein wie in der DE 44 29 852 A1 beschriebe
nen Mietfahrzeugverkehrssystem organisiert sind. Bei diesem
Mietfahrzeugverkehrssystem laufen die Disposition und die Ab
rechnung über eine Dispositonszentrale mit angeschlossenen Hal
testellenautomaten. Dies ermöglicht, daß dem Mitarbeiter unmit
telbar nach einem Anruf ein Fahrzeug in seiner Nähe zur Verfü
gung gestellt werden kann. Die Zugangsberechtigung zu dem zuvor
gebuchten Fahrzeug erfolgt über einen Automaten an der Halte
stelle der Fuhrparkfahrzeuge, wobei mit den Fuhrparkfahrzeugen
Fahrten des Typs "Quelle ungleich Ziel", d. h. das genutzte
Fahrzeug wird nach Erreichen des Zielorts zur Nutzung durch an
dere Benutzer freigegeben, durchgeführt werden können, und wo
bei die Anfrage, Angebotserstellung und die Buchung der Fuhr
parkfahrzeuge zur Benutzung außerhalb der normalen Arbeitszeit
über die Dispositionszentrale abgewickelt werden. Ein Fuhr
parkfahrzeug soll zumindest den Mitarbeitern der Firma außer
halb der normalen Arbeitszeit zur Verfügung gestellt werden,
wenn ihnen wegen unvorhergesehener Termine keine anderen Heim
fahrmöglichkeiten, z. B. durch eine dynamische Fahrgemeinschaft
oder die Benutzung eines Tele-Shuttle-Fahrzeugs angeboten werden können.
Durch diese Sicherstellung einer Heimfahrmöglichkeit auch am
späten Abend erhöht sich die Akzeptanz zur Benutzung von öf
fentlichen Verkehrsmitteln (z. B. S-Bahn) und/oder der beschrie
benen dynamischen Mobilitätsdienstesysteme als regelmäßige Ver
kehrsmittel. Zudem läßt sich durch die bedarfsorientierte Ver
gabe von Fahrzeugen der Firmen- und/oder Behördenfuhrpark in
seiner Größe optimieren.
Die erfindungsgemäße Kombination von Mobilitätsdiensten führt
durch eine bessere Organisation des Berufsverkehrs zu einer
spürbaren Senkung der Verkehrsbelastung, wodurch die kritischen
Spitzenlasten im Verkehr, insbesondere im Berufsverkehr, abge
baut werden und trägt somit zur Verbesserung des individuellen
Mobilitätskomforts bei, wobei die Rentabilität für den einzel
nen Verkehrsbenutzer erhöht wird. Die Telematik und die neuen
Informations- und Kommunikationsmedien ermöglichen dabei dem
Verkehrskunden, seine individuelle Mobilität rationeller zu or
ganisieren und umweltverträglicher zu gestalten. Eine Aus
dehnung auf die übrigen Fahrtzwecke ist ebenfalls möglich. Zu
dem wird die sinnvolle Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel im
Ballungsraum attraktiver gemacht.
Eine weitere Steigerung der Attraktivität der Mobilitätsdienste
kann durch das Zusatzangebot Teleshopping erreicht werden. Die
Dispositionszentrale wird dabei auch dazu genutzt, die Heim
fahrt von der Arbeit mit dynamischen Mobilitätsdiensten oder
mit Fahrzeugen aus einem Fahrzeugpool mit dem bequemen Einkau
von Waren zu verbinden. Über die Dispositionszentrale können
Kunden während der Mittagspause vom Arbeitsplatz aus Waren aus
dem Angebot von Partnerfirmen bestellen und bezahlen. Die Ware
werden dann zur Abholung auf dem Heimweg bei einer Filiale der
Partnerfirma bereitgestellt. Die Ausgabe erfolgt unabhängig von
den Ladenöffnungszeiten über einen Automaten mit Kühlfächern.
Bei dieser Form von Teleshopping handelt es sich nicht um einen
Mobilitätsdienst im eigentlichen Sinne. Teleshopping trägt je
doch indirekt zu den Mobilitätszielen des Mobilitätsdienstesy
stems bei. Einerseits kann durch Teleshopping eine separate Ein
kaufsfahrt von zu Hause eingespart werden, andererseits können
die Parkplätze der Partnerfirmen in das Mobilitätsdienstesy
stem, als Start- und/oder Zielpunkte für Tele-Shuttles, dynami
sche Fahrgemeinschaften und/oder Fahrzeugpools genutzt werden.
Dazu bietet sich eine für beide Seiten vorteilhafte Abmachung
zwischen Warenhausbetreiber und Mobilitätsdienstleister an. So
führt der Mobilitätsdienstleister dem Warenhausbetreiber neue
Einkaufskunden zu. Der Warenhausbetreiber reserviert im Ge
genzug wochentags einen Teil seiner Parkfläche an Einkaufszen
tren für Nutzer des Mobilitätsdienstleister. Dies ist zumeist
problemlos möglich, da die für Nachfragespitzen vorgehaltene
Parkfläche von Einkaufszentren wochentags zumeist ausreichende
Reserve für die Kunden von Mobilitätsdienste bietet. Der Mobi
litätsdienstbetreiber kann die reservierten Parkplätze mit zu
meist günstiger Anbindung an das Hauptverkehrsstaßennetz als
zusätzliche Anlaufstelle für dynamische Fahrgemeinschaften und
Tele-Shuttles nutzen.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung das erfindungsgemäße Mo
bilitätsdienstesystem näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 schematische Übersichtsdarstellung eines Mobilitäts
dienstesystems;
Fig. 2 schematische Darstellung der Mobilitätsdienst dynami
sche Fahrgemeinschaft;
Fig. 3 schematische Darstellung der Mobilitätsdienst Tele-
Shuttle;
Fig. 4 schematische Darstellung der Mobilitätsdienst freier
Fahrzeugpool;
Fig. 5 schematische Darstellung der Mobilitätsdienst Fuhrpark;
Wie aus der Fig. 1 ersichtlich ist, umfaßt das Mobilitätsdien
stesystem einen als Dispositonszentrale 1 mit einem Zentral
rechner 1.1 ausgeführten Mobilitätsberater zur Koordination
von verschiedene Mobilitätsdiensten wie Tele-Shuttle 2, dynami
sche Fahrgemeinschaft 3, freier Fahrzeugpool 4, Fuhrpark 5,
zur Einbeziehung des öffentlichen Personenverkehrs sind die
Fahrpläne des öffentlichen Personenverkehrs sowie die Koordina
ten von P & R Plätzen, P & M Plätzen in einer Speichereinrich
tung 6 gespeichert. In dieser Speichereinrichtung 6 sind au
ßerdem digitale Straßenkarten gespeichert. Zudem besitzt der
Zentralrechner 1.1 eine Verbindung zu einer Verkehrsleitzen
trale 7, welche die aktuelle Verkehrssituation an den Zen
tralrechner 1.1 weiterleitet. Zur Kommunikation zwischen der
Dispositionszentrale 1 und den Benutzern A, B, C, D sind ver
schiedene Kommunikationseinrichtungen 8.1 bis 8.7 wie Telefon,
Fax usw. vorsehbar. Bei der dargestellten Ausführungsform ist
eine Vernetzung 8 der Kommunikationseinrichtungen 8.1 bis 8.7,
beispielsweise über das Internet, vorgesehen, wobei die Kom
munikationseinrichtungen 8.1 bis 8.4 jeweils einem Benutzer A,
B, C, D zugeordnet sind und die Kommunikationseinrichtung 8.5
Teil der Dispositionszentrale 1 ist. Die Kommunikationseinrich
tung 8.6 ist in ein beispielhaft dargestelltes Fahrzeug des Mo
bilitätsdiensts Tele-Shuttle integriert und die Kommunikati
onseinrichtung 8.7 ist Teil eines beispielhaft dargestellten
Privatkraftfahrzeugs. Außerdem können über die Dispositions
zentrale 1 zusätzliche Dienste wie Teleshopping, Tourenplanung
usw. abgewickelt werden.
Für die Erstellung eines Mobilitätsangebots durch die Disposi
tionszentrale 1 wird angenommen, daß der Benutzer A der Dispo
sitionszentrale 1 Transportkapazität für eine Fahrt von A-Dorf
nach B-Dorf anbietet und die Benutzer B, C, D bei der Disposi
tionszentrale 1 Transportkapazität für eine Fahrt von A-Dorf
nach B-Dorf anfordern. Es ergibt sich folgender Ablauf:
Zuerst werden alle an die Dispositionszentrale 1 übertragenen
Transportkapazitätsangebote und/oder Transportkapazitätsanfor
derungen der Benutzer abgespeichert. So gibt beispielsweise der
Benutzer A sein Angebot an freier Transportkapazität mittels
vorgegebener Angebotsparameter in eine Eingabemaske seines Per
sonal Computers ein. Nach der Eingabe werden die Ange
botsparameter über die Kommunikationseinrichtungen 8.1 und 8.5
an die Dispositionszentrale 1 übertragen und in den dem Mo
bilitätsdienst "dynamische Fahrgemeinschaft" zugeordneten Spei
cherbereich in der Speichereinrichtung 6 abgespeichert. Die Be
nutzer B, C, D geben ihre Anforderung an Transportkapazität
mittels vorgegebener Anforderungsparameter in eine Anforde
rungsmaske ihrer Personal Computer ein. Nach der Eingabe werden
die Angebotsparameter an die Dispositionszentrale 1 übertragen
und in der Speichereinrichtung 6 gespeichert. Nun erstellt die
Dispositionszentrale 1 unter Berücksichtigung der abgespeicher
ten Transportkapazitätsangebote des Mobilitätsdienstes
"dynamische Fahrgemeinschaft" und der freien Transportkapazität
des Mobilitätsdienstes "Tele-Shuttle", wobei die Betreiber der
Tele-Shuttle-Fahrzeuge sowie deren Startpunkte und Zielpunkte
ebenfalls in der Speichereinrichtung 6 gespeichert sind, und
den aktuellen Fahrplänen des öffentlichen Personenverkehrs und
der zur Verfügung stehenden Fahrzeuge von freien Fahrzeugpools
und von Fuhrparkfahrzeugen für jeden Benutzer eine individuelle
Mobilitätsangebotsliste, welche an die Benutzer B, C, D über
mittelt wird. Bei der Erstellung der Mobilitätsangebotsliste
wird die Benutzung der dynamischen Mobilitätsdienste sowie des
öffentlichen Personenverkehrs bevorzugt. Die Benutzer B, C, D
können nun aus dieser erstellten Mobilitätsangebotsliste ein
Mobilitätsangebot buchen, wobei jedes Mobilitätsangebot Angaben
zur Beförderungsart (dynamische Fahrgemeinschaft und/oder Tele-
Shuttle und/oder Fahrzeugpool und/oder öffentlicher Personen
verkehr) und/oder zu den von der Dispositionszentrale 1 ermit
telten voraussichtlichen Abfahrts- und/oder Ankunftszeitpunkten
umfaßt. Aus dieser Mobilitätsangebotsliste wählen die potenti
ellen Benutzer ein Mobilitätsangebot aus (in diesem Beispiel:
dynamische Fahrgemeinschaft im Privatfahrzeug von Benutzer A)
und buchen dieses Mobilitätsangebot über eine entsprechende
Eingabe in die Eingabemaske ihres PC. Nach Eingang der Buchun
gen berechnet die Dispositionszentrale unter Berücksichtigung
der Buchungen und der aktuellen Verkehrssituation eine opti
mierte Fahrtroute für die gebuchten Fahrzeuge (in diesem Bei
spiel: Privatfahrzeug 8.7) der dynamischen Mobilitätsdienste
oder den Fahrzeugpools. Anschließend wird diese optimierte
Fahrtroute an die Fahrer der Fahrzeuge (in diesem Beispiel an
den Benutzer A) mit den Buchungsdaten der Benutzer B, C, D
übermittelt. Werden Fahrzeuge von freien Fahrzeugpools und/oder
eines Fuhrparks gebucht, so wird die Buchung den Betreiber die
ser Fahrzeugpools/Fuhrparks übermittelt.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich ist umfaßt der Mobilitätsdienst
"dynamische Fahrgemeinschaft" mehrere Benutzer A, B, C, D, wel
che mit der Dispositionszentrale 1 kommunizieren, sowie mehrere
bestimmten Benutzern gehörende Privatkraftfahrzeuge, von denen
beispielhaft ein Privatkraftfahrzeug 10 mit einer Telematikaus
rüstung, welche ein Zielführungssystem und eine Kommunika
tioneinrichtung umfaßt, des Benutzers A dargestellt ist. Der
Benutzer A übermittelt bei der dargestellten Ausführungsform
sein Angebot an Transportkapazität durch Übermittlung von An
gebotsparametern an die Dispositionszentrale 1. Die Ange
botsparameter umfassen dabei die Identität des Benutzers, den
Startpunkt A1, den Zielpunkt E, die Startzeit, die angebotene
Transportkapazität in Form von freien Plätzen in seinem Fahr
zeug 10, sowie den maximalen Umweg in Form einer Strecke in Ki
lometern und/oder eines Zeitraums in Minuten und/oder einer Ko
stenspanne in DM. Die Benutzer B, C, D übermitteln bei der dar
gestellten Ausführungsform ihre Anfragen nach Transportkapazi
tät durch Eingabe von Anfrageparametern an die Dispo
sitionszentrale 1. Die Anfrageparameter umfassen dabei die
Identität des Benutzers, den Startpunkt B1, C1, D1, den Ziel
punkt E, und den Zeitbereich, in dem die gewünschte Fahrtstrecke
zurückgelegt werden soll, die gewünschte Transportkapazität in
Form von freien Plätzen in einem Fahrzeug sowie ein zusätzli
ches Auswahlkriterium beispielsweise in Form von einer Kosten
spanne in DM.
Die Dispositionszentrale 1 führt durch Auswertung der Ange
botsparameter und der Anfrageparameter eine Gruppenbildung
durch und übermittelt dem anbietenden Benutzer A kurz vor der
Abfahrt die günstigste Fahrtroute für den Benutzer A, um die Be
nutzer B, C und D abzuholen, wobei die augenblickliche Ver
kehrssituation berücksichtigt wird. Im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel wird die optimale Fahrtroute direkt in das Ziel
führungssystem des Privatkraftfahrzeugs 10 übertragen. Nach dem
Start des Privatkraftfahrzeugs 10 weiß Benutzer A somit, wo er
seine Mitfahrer abholen muß. Es ist aber auch denkbar, die opti
male Fahrtroute und die mitzunehmenden Benutzer B, C, D an den
Personal-Computer des Benutzers A zu übertragen, der sich die
Fahrtroute über einen angeschlossenen Drucker ausdrucken kann.
Nach Beendigung der Fahrt werden die Kosten von den Konten der
Benutzern B, C, D auf das Konto des Benutzers A gebucht.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, umfaßt der Mobilitätsdienst Te
le-Shuttle mehrere Kraftfahrzeuge, von denen beispielhaft ein
Kraftfahrzeug 9 mit einer integrierten Telematikausrüstung,
welche ein Zielführungssystem und eine Kommunikationeinrichtung
umfaßt, dargestellt ist. Das Kraftfahrzeug 9 wird dabei von ei
nem gleichbleibenden Fahrer (Benutzer A) täglich einmalig zu
bestimmten Zeitpunkten vom Wohnort A1 des Fahrers A zum Ar
beitsort E des Fahrers bzw. zu einem P & R Platz und/oder P & M
Platz und zurück bewegt, wobei die Angaben über den Fahrer A,
das Kraftfahrzeug 9, den Wohnort A1 (Startpunkt), den Arbeits
ort E (Zielpunkt) sowie die Abfahrtszeitpunkte am Wohnort A1
und/oder am Arbeitsort E analog zu den Angebotsparametern bei der
dynamischen Fahrgemeinschaft von der Dispositionszentrale 1 be
handelt werden. Benutzer B, C, D, die ebenfalls diese Fahrt
strecke, oder eine Teilstrecke zurücklegen wollen, können über
die Dispositionszentrale 1 Transportkapazität in einem dieser
Tele-Shuttle-Fahrzeuge 9 buchen. Die Dispositionszentrale 1
führt mittels der eingehenden Transportkapazitätsnachfragen ei
ne Gruppenbildung durch und übermittelt die verschiedenen Hal
tepunkte B1, C1, D1 und eine unter Berücksichtigung der ak
tuellen Verkehrssituation angepaßte Fahrtroute an den Fahrer A
und/oder direkt an das Zielführungssystem im Kraftfahrzeug 9.
Die Zusammenstellung der Gruppe wird dabei von Fahrt zu Fahrt
variieren. Der Fahrer A betreibt seinen Transportdienst als Ne
benerwerb, wobei die anfallenden Kosten automatisch von den
Konten seiner Mitfahrer B, C, D auf sein Konto überwiesen wer
den.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, umfaßt der Mobilitätsdienst
"freier Fahrzeugpool" eine bestimmte Anzahl von Fahrzeugen 11,
die von einer Poolzentrale 12 verwaltet werden und als Rückfall
lösung von den Benutzern A, B, C, D über den Mobilitätsberater
1 gebucht werden können, wobei der Mobilitätsberater 1 über die
Anzahl der zur Verfügung stehenden Fahrzeuge von der Poolzen
trale 12 informiert wird und die Buchungen an die Poolzentrale
12 übermittelt.
Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, umfaßt der Mobilitätsdienst
"Fuhrpark" eine bestimmte Anzahl von Fahrzeugen 13, die von einer
Fuhrparkzentrale 14 verwaltet werden und während der Arbeits
zeit für den Geschäftsverkehr, insbesondere zwischen den ver
schiedenen Standorten E, F, G einer Firma benutzt werden. Au
ßerhalb der Arbeitszeit können diese Fahrzeuge als Rückfallö
sung von den Benutzern A, B über den Mobilitätsberater 1 ge
bucht werden, wobei der Mobilitätsberater 1 über die Anzahl der
zur Verfügung stehenden Fahrzeuge von der Fuhrparkzentrale 14
informiert wird und die Buchungen an die Fuhrparkzentrale über
mittelt.
Claims (11)
1. Mobilitätsdienstesystem,
welches mehrere Mobilitätsdienste und eine Dispositions
zentrale umfaßt, wobei die Dispositionszentrale für die Mo
bilitätsdienste eine Fahrtroute berechnet und eine aktuelle
Verkehrssituation, P & R Plätze und die Abfahrtszeiten
des öffentlichen Personenverkehrs mittels Kommunikations
einrichtungen an das Kraftfahrzeug übermittelt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Benutzer (A, B, C, D) des Mobilitätsdienstesystems
Anbieter und/oder Abnehmer von Transportkapa
zität, welche die Zahl von freien Plätzen angibt, in einem Kraftfahrzeug sind, wobei der jeweilige Anbieter (A bis D)
unter Angabe von Angebotsparametern über die Kommunikationsein
richtungen (8.1 bis 8.7) der Dispositionszen
trale (1) seine freie Transportkapazität
für eine Fahrt zwischen einem
Startpunkt und einem Zielpunkt anbietet, wobei der jeweilige Abnehmer
(A bis D) unter Angabe von Anforderungsparametern über die Kommunikationseinrichtungen
(8.1 bis 8.7) von der
Dispositionszentrale (1) Transportkapazität für eine be
stimmte Fahrtstrecke
anfordert, wobei die Dispositionszentrale (1)
durch einen Vergleich der Angebotsparameter und der
Fahrpläne des öffentlichen Personenverkehrs mit den Anfor
derungsparametern eine Mobilitätsangebotsliste für den jeweiligen Ab
nehmer (A bis D) erstellt, und mittels der Kommunikations
einrichtungen (8.1 bis 8.7) an den jeweiligen Abnehmer (A bis D) über
mittelt, und wobei der jeweilige Abnehmer (A bis D) ein Mobilitäts
angebot aus der Mobilitätsangebotsliste auswählt und mit
tels den Kommunikationseinrichtungen (8.1 bis 8.7) bei der Dispositions
zentrale (1) bucht.
2. Mobilitätsdienstesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kommunikationseinrichtungen (8.1 bis 8.7) als ver
netzte Rechner ausführbar sind, wobei in der Dispositions
zentrale (1) ein Zentralrechner (1.1) vorsehbar ist, und wobei benut
zerseitig tragbare PDAs vorsehbar sind.
3. Mobilitätsdienstesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Mobilitätsdienst eine "dynamische Fahrgemein
schaft", ein "Tele-Shuttle", ein "freier Fahrzeugpool"
oder ein "Fuhrpark" vorsehbar ist, wobei zur Erstel
lung der Mobilitätsangebote die Mobilitätsdienste und/oder
der öffentliche Personenverkehr in einer beliebigen Reihen
folge kombinierbar sind.
4. Mobilitätsdienstesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dispositionszentrale (1) bei der Erstellung der Mobili
tätsangebote als Rückfallösung Fahrzeuge aus den Mobili
tätsdiensten "freier Fahrzeugpool" und/oder "Fuhrpark" an
bietet.
5. Mobilitätsdienstesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mobilitätsangebote Angaben zur Beförderungsart
und zu von der Dispositionszentrale (1) vermittelten Ab
fahrts- und/oder Ankunftszeitpunkten umfaßt.
6. Mobilitätsdienstesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dispositonszentrale (1) aus den gebuchten Transportka
pazitäten für ein Kraftfahrzeug aus Angebotsparametern
und Anforderungsparametern und der aktuellen
Verkehrssituation eine optimierte Fahrtroute für das Kraft
fahrzeug berechnet und an den Fahrer und/oder an das Kraft
fahrzeug übermittelt.
7. Mobilitätsdienstesystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem Mobilitätsdienst "dynamische Fahrgemeinschaft"
die Transportkapazität eines Privatkraftfahrzeugs durch
Gruppenbildung in der Dispositionszentrale (1)
die benutzten Privatfahrzeuge und die Mitfahrer
für eine Fahrtstrecke beliebig austauschbar sind.
8. Mobilitätsdienstesystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem Mobilitätsdienst "Tele-Shuttle" ein Tele-
Shuttle-Fahrzeug von einem gleichbleibenden Fahrer zwischen
gleichbleibenden Startpunkten und gleichbleibenden Ziel
punkten täglich einmalig betrieben ist.
9. Mobilitätsdienstesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Mobilitätsangebot hinsichtlich Kosten, Zeitdauer,
und/oder Länge der Fahrtstrecke von der Dispositionszen
trale (1) optimierbar ist.
10. Mobilitätsdienstesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zusatzdienst "Teleshopping" vorgesehen ist.
11. Mobilitätsdienstesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß
es für Ballungsräume vorgesehen ist.
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