DE19837178A1 - Vorrichtung an einer Ringspinnmaschine - Google Patents

Vorrichtung an einer Ringspinnmaschine

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Abstract

Der Hauptverzugszone der Streckwerke einer Ringspinnmaschine folgt eine Verdichtungszone, die einerseits vom Ausgangswalzenpaar des Streckwerks und andererseits von einer den Faserverband gegen die Auflagefläche drückenden Klemmwalze begrenzt ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der Klemmwalze ist um 3% bis 8% größer als die Umfangsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares. Der zu verdichtende Faserverband erhält somit in der Verdichtungszone einen bleibenden Verzug.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an einer Ringspinnma­ schine mit einem die Hauptverzugszone eines Streckwerks begren­ zenden Ausgangswalzenpaar und mit einer nachfolgenden, einen verstreckten Faserverband bündelnden Verdichtungszone, die von einer den Faserverband gegen eine Auflagefläche drückenden angetriebenen Klemmwalze begrenzt ist, deren Umfangsgeschwindig­ keit an die Umfangsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares angepaßt ist.
In der DE 43 23 472 C2 ist eine Vorrichtung dieser Art be­ schrieben, bei welcher die Umfangsgeschwindigkeiten der Klemm­ walze und des Ausgangswalzenpaares so bemessen sind, daß beim Faserverband die für einen einwandfreien Transport notwendige Anspannung gewährleistet ist. Eine darüber hinausgehende Anspan­ nung sei nicht erwünscht, damit das Bündeln der Fasern nicht beeinträchtigt wird.
Es hat sich nun gezeigt, daß mit einer solchen Maßgabe die optimale Reißfestigkeit des ersponnenen Fadens noch nicht er­ reichbar ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Anspannverzug so zu bemessen, daß die Reißfestigkeit der Garne erhöht wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Klemmwalze um 3% bis 8% größer ist als die Umfangsge­ schwindigkeit des Ausgangswalzenpaares.
Ein solches Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeiten dient nicht nur der notwendigen Anspannung, um einen einwandfreien Transport des Faserverbandes zu gewährleisten, sondern führt darüber hinaus zu einem, wenn auch kleinen, bleibenden Verzug. Die Verdichtungs­ zone wird erfindungsgemäß also bewußt verzugsbehaftet. Die Garnfestigkeit erhöht sich dadurch deutlich. Die Ansicht der Fachwelt, daß man einen Faserverband nur in einer nahezu völlig verzugsfreien Zone verdichten kann, konnte nicht bestätigt werden.
Vorteilhaft ist die Klemmwalze antriebsmäßig mit einer Walze des Ausgangswalzenpaares verbunden. Dies hat den Vorteil, daß bei einer Veränderung des Streckwerksantriebs automatisch der Antrieb der Klemmwalze im richtigen Verhältnis mit verändert wird.
In Ausgestaltung der Erfindung ist der Klemmwalze ein Siebband zugeordnet, welches den Faserverband mit der Umfangsgeschwindig­ keit der Klemmwalze über einen Saugschlitz transportiert. Der Saugschlitz befindet sich dabei zweckmäßig in einer stationären Gleitfläche. Das Siebband hat zwei Funktionen, und zwar dient es zum einen dem Führen des Faserverbandes durch die Nachverzugszone und zum anderen dem Homogenisieren eines Luftstromes zum pneuma­ tischen Verdichten. Dabei kann das Siebband von einer Klemmwalze angetrieben sein oder umgekehrt seinerseits die Klemmwalze antreiben.
Vorteilhaft ist es, wenn das Siebband auf seiner der Gleitfläche zugewandten Seite glatter ist als auf seiner der Gleitfläche abgewandten Seite. Dadurch wird dem Umstand Rechnung getragen, daß das Siebband einerseits auf einer stationären Gleitfläche gleitet und andererseits Bestandteil eines Friktionsantriebes ist. Damit der Faserverband satt an der Gleitfläche anliegt, ist diese in Transportrichtung zweckmäßigerweise gewölbt.
Zum Erleichtern der Handhabung ist es günstig, wenn die Klemm- Walze in den ohnehin vorhandenen Belastungsträger des zugehörigen Streckwerks integriert wird.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Bereich einer Verdichtungszone,
Fig. 2 eine Teilansicht in Richtung des Pfeiles 11 der Fig. 1 auf ein Hohlprofil, über welches zwei Siebbänder zweier benach­ barter Spinnstellen gleiten,
Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 mit einem anderen Antrieb der Klemmwalze,
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 und 3 mit einem anderen Antrieb des Siebbandes,
Fig. 5 in abgewickelter Darstellung eine Ansicht in Richtung der Pfeile V der Fig. 4.
Die in Fig. 1 und 2 dargestellte erfindungsgemäße Vorrichtung an einer Ringspinnmaschine ist im Anschluß an ein nur teilweise dargestelltes Streckwerk 1 angeordnet. Vom Streckwerk 1 ist im wesentlichen nur das Ausgangswalzenpaar 2 sowie das vorangehende Riemchenwalzenpaar 3 dargestellt. Vom Riemchenwalzenpaar 3 sind ein Unterriemchen 4 und ein Oberriemchen 5 in bekannter Weise angetrieben. Das Ausgangswalzenpaar 2 enthält eine Ausgangsun­ terwalze 6, die Bestandteil eines in Maschinenlängsrichtung durchlaufenden Unterzylinders ist, sowie pro Spinnstelle eine Ausgangsdruckwalze 7.
Im Streckwerk 1 wird ein Faserband oder Vorgarn 8 bis zur ge­ wünschten Garnfeinheit verzogen. Zwischen dem Riemchenwalzenpaar 3 und dem Ausgangswalzenpaar 2 liegt die Hauptverzugszone 9 des Streckwerks 1. Nach dem Ausgangswalzenpaar 2 liegt ein nahezu fertig verzogener Faserverband 10 vor, dem allerdings noch ein geringer Nachverzug erteilt wird, und zwar in einer dem Streck­ werk 1 folgenden Verdichtungszone 11. In dieser Verdichtungszone 11 wird der Faserverband 10 unter leichtem Verzug durch einen Bündelungsvorgang verdichtet, wobei abstehende Randfasern um den Kernverband eingerollt werden, wodurch der Faserverband 10 weniger haarig und zugleich reißfester wird.
Die Vorrichtung zum Verdichten enthält ein Hohlprofil 12, welches Bestandteil einer Saugeinrichtung ist und welches sich über mehrere Spinnstellen 13, 14 . . . erstreckt. Das stationär ange­ ordnete Hohlprofil 12 enthält auf seiner Außenkontur eine Gleit­ fläche für ein umlaufendes Siebband 15, welches so bemessen ist, daß es unter leichter Spannung das Hohlprofil 12 umschlingt. Bei dem Siebband 15 handelt es sich um ein dünnes engmaschiges Gewebe, mit dem der zu verdichtende Faserverband 10 durch die Verdichtungszone 11 in Transportrichtung A transportiert wird.
Das Ende der Verdichtungszone 11 bildet eine angetriebene Klemm­ walze 16, die ihrerseits das Siebband 15 antreibt. Die Klemmwalze 16 bildet mit dem Hohlprofil 12 eine Klemmlinie 17. Anschließend wird der Faden 18 in Lieferrichtung B einer nicht dargestellten Ringspindel zugeführt, wo er seine Spinndrehung erhält. Die Spinndrehung läuft nur bis zur Klemmlinie 17 zurück, die somit als Drallsperre wirkt. Die Verdichtungszone 11 ist somit frei von jeglicher Spinndrehung.
Pro Spinnstelle 13, 14 . . . weist das Hohlprofil 12 jeweils einen Saugschlitz 19 auf, der sich im wesentlichen in Transportrichtung A erstreckt, jedoch leicht schräg dazu angeordnet und etwas breiter als der Faserverband 10 ist. Auf der den Saugschlitzen 19 abgewandten Seite besitzt das Hohlprofil 12 pro Maschinensektion eine Saugöffnung 20, die mit einem Anschluß 21 an eine Unter­ druckquelle verbunden ist.
Damit das Siebband 15 einerseits von der Klemmwalze 16 angetrie­ ben werden kann, andererseits jedoch auf der Gleitfläche des Hohlprofils 12 leicht gleiten kann, ist es auf beiden Seiten unterschiedlich glatt.
Die Klemmwalze 16 ist zusammen mit der Ausgangsdruckwalze 7 in einer Wippe 22 angeordnet, die ihrerseits vom Belastungsträger 23 des Streckwerks 1 gehalten ist. Sowohl die Ausgangsdruckwalze 7 als auch die Klemmwalze 16 sind durch eine gemeinsame Bela­ stungsfeder 24 belastet, wobei die Auslegung so getroffen ist, daß der Anpreßdruck der Ausgangsdruckwalze 7 an die Ausgangsun­ terwalze 6 größer ist als der Belastungsdruck der Klemmwalze 16 an das Hohlprofil 12.
Der Antrieb der Klemmwalze 16 ist von der Ausgangsdruckwalze 7 abgeleitet, und zwar über eine Übertragungswalze 25, die als Reibrad oder als Zahnrad ausgebildet sein kann. Durch entspre­ chende Wahl der Durchmesser ist es somit möglich, in der Ver­ dichtungszone 11 den erwünschten Verzug während des Verdichtens herzustellen, wobei der Verzug zweckmäßig zwischen 3% und 8% liegt. Es hat sich gezeigt, daß ein Verzug von etwa 6% in der Verdichtungszone 11 gute Festigkeitswerte für den Faden 18 ergibt. Es handelt sich hierbei nicht lediglich um den üblichen Anspannverzug zwischen zwei Antriebswalzen, sondern um einen bleibenden Verzug, der auch in den Faden 18 gelangt. Die Über­ tragungswalze 25 vermittelt die hierzu erforderliche Umfangsge­ schwindigkeit der Klemmwalze 16.
Bei den nachfolgenden Ausführungsbeispielen wird auf eine Wie­ derholung der Beschreibung verzichtet, soweit es sich um gleich­ artige Bauteile handelt, und es kann insoweit auf die Beschrei­ bung der Fig. 1 und 2 verwiesen werden.
Die Ausführung nach Fig. 3 unterscheidet sich von der bisher beschriebenen Ausführungsform im wesentlichen durch die unter­ schiedliche Art des Antriebs der Klemmwalze 16 sowie durch die andere Ausgestaltung des Siebbandes 26, welches länger ist als bei der Ausführung nach Fig. 1 und 2.
Dem Siebband 26 ist bei der Variante nach Fig. 3 eine Spannrolle 27 zugeordnet, welche zwei Seitenborde 28 zum seitlichen Führen des Siebbandes 26 aufweist.
Die Klemmwalze 16 ist hier über einen Übertragungsriemen 29 von der Ausgangsdruckwalze 7 aus angetrieben. Bei diesem Übertra­ gungsriemen 29 kann es sich um einen Flach-, Rund- oder Zahnrie­ men handeln. Auch durch diese Ausgestaltung und die Wahl der entsprechenden Durchmesser lassen sich die gewünschten Umfangs­ geschwindigkeiten zwischen dem Ausgangswalzenpaar 2 und der Klemmwalze 16 erzeugen, so daß im Faserverband 10 ein leichter, jedoch bleibender Verzug entsteht.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 und 5 wird der Antrieb für das Siebband 30 und die Klemmwalze 16 nicht von der Ausgangsdruck­ walze 7, sondern von der Ausgangsunterwalze 6 abgeleitet. Das Siebband 30 ist im vorliegenden Falle als etwas breiterer Schlauch ausgebildet, der sich über jeweils zwei Spinnstellen 13 und 14 erstreckt. Die Klemmwalzen 16 dieser Spinnstellen 13 und 14 sind hier vorteilhaft als Druckwalzenzwilling ausgebildet.
Zwischen dem die Ausgangsunterwalzen 6 tragenden angetriebenen Unterzylinder und dem um das Hohlprofil 12 geführten Siebband 30 gibt es einen Zwischenwalze 31, die sich ebenfalls über die zwei Spinnstellen 13, 14 erstreckt. Die Ausgangsdruckwalze 7, die Klemmwalze 16 sowie die Zwischenwalze 31 sind jeweils mit einem elastischen Bezug versehen, der den erforderlichen Friktionsan­ trieb möglich macht. Die Zwischenwalze 31 liegt auf einem gekordelten Bereich 32 des Unterzylinders auf, wobei dieser gekordelte Bereich 32 im Durchmesser gegenüber den Ausgangsun­ terwalzen 6 in einem solchen Maße vergrößert ist, daß die Umfangsgeschwindigkeit des Siebbandes 30 um den gewünschten Verzug größer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares 2. Das Siebband 30 wird somit vom gekordelten Bereich 32 aus angetrieben und treibt seinerseits die Klemmwalze 16 an.

Claims (9)

1. Vorrichtung an einer Ringspinnmaschine mit einem die Haupt­ verzugszone eines Streckwerks begrenzenden Ausgangswalzen­ paar und mit einer nachfolgenden, einen verstreckten Faser­ verband bündelnden Verdichtungszone, die von einer den Faserverband gegen eine Auflagefläche drückenden angetrie­ benen Klemmwalze begrenzt ist, deren Umfangsgeschwindigkeit an die Umfangsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares angepaßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsge­ schwindigkeit der Klemmwalze (16) um 3% bis 8% größer ist als die Umfangsgeschwindigkeit des Ausgangswalzenpaares (2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmwalze (16) antriebsmäßig mit einer Walze (6; 7) des Ausgangswalzenpaares (2) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmwalze (16) ein Siebband (15; 26; 30) zugeordnet ist, welches den Faserverband (10) mit der Umfangsgeschwin­ digkeit der Klemmwalze (16) über einen Saugschlitz (19) transportiert.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebband (15; 26) von der Klemmwalze (16) angetrieben ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmwalze (16) über das Siebband (30) angetrieben ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebband (15; 26; 30) im Bereich der Klemmwalze (16) über eine stationäre Gleitfläche geführt ist, die den Saugschlitz (19) enthält.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebband (15; 26; 30) auf seiner der Gleitfläche zugewandten Seite glatter ist als auf seiner der Gleitfläche abgewandten Seite.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitfläche in Transportrichtung (A) des Faserver­ bandes (10) gewölbt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Streckwerk (1) einen Belastungs­ träger (23) aufweist, in welchem die Klemmwalze (16) ange­ ordnet ist.
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