DE19835979A1 - Verfahren zur Verkehrszustandsüberwachung und Fahrzeugzuflußsteuerung in einem Straßenverkehrsnetz - Google Patents
Verfahren zur Verkehrszustandsüberwachung und Fahrzeugzuflußsteuerung in einem StraßenverkehrsnetzInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verkehrszustandsüberwachung in einem Straßenverkehrsnetz, bei dem für eine oder mehrere Stellen des Verkehrsnetzes der aktuelle oder ein zukünftig zu erwartender Verkehrszustand ermittelt und zwischen den drei Verkehrszustandsarten freier Verkehr, synchronisierter Verkehr und Stau unterschieden wird, sowie auf ein Verfahren zur Fahrzeugzuflußsteuerung, bei dem der Verkehrszustand eines Verkehrsnetzabschnitts überwacht und der Fahrzeugzufluß zu diesem Verkehrsnetzabschnitt in Abhängigkeit vom erkannten Verkehrszustand gesteuert wird. DOLLAR A Erfindungsgemäß ist das Zustandsüberwachungsverfahren so ausgelegt, daß Phasenübergänge zwische freiem und synchronisiertem Verkehr und/oder Stauzustände anhand spezieller Kriterien erkannt bzw. prognostiziert werden können. Weiter wird erfindungsgemäß der Fahrzeugzufluß zum überwachten Verkehrsnetzabschnitt in Abhängigkeit von erkannten Phasenübergängen zwischen freiem und synchronisiertem Verkehr gesteuert. DOLLAR A Verwendung z. B. für Schnellstraßennetze.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Überwachung des
Verkehrszustands in einem Straßenverkehrsnetz nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 sowie auf ein Verfahren zur verkehrszu
standsabhängigen Fahrzeugzuflußsteuerung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 8.
Verfahren dieser Art sind auf dem Gebiet der Verkehrsleittechnik
verschiedentlich bekannt. Der Verkehrszustand wird hierbei für
die jeweilige Überwachungsstelle des Straßenverkehrsnetzes durch
Anbringen entsprechender Sensorik meßtechnisch aktuell erfaßt,
und/oder es wird der dortige Verkehrszustand im voraus progno
stiziert. Hierzu dient üblicherweise ein entsprechend ausgeleg
ter Verkehrsleitrechner, der die Meßdaten und vorzugsweise auch
empirisch ermittelte Verkehrszustands-Erwartungswerte über den
an der betreffenden Üoerwachungstelle zum betreffenden Zeitpunkt
zu erwartenden Verkehrszustand geeignet auswertet. Die solcher
maßen ermittelten Verkehrszustandsinformationen können dann für
verschiedene Zwecke verwendet werden, z. B. zur Reisezeitprogno
se, zur dynamischen Routenplanung und zu verkehrsleitenden Ein
griffen, wie die Steuerung des Fahrzeugzuflusses an Zufahrten zu
einem jeweiligen Abschnitt des Verkehrsnetzes, wobei der Begriff
"Steuerung" vorliegend der Einfachkeit halber in seinem weite
ren, neben eigentlichen Steuerungen auch Regelungen umfassenden
Sinne zu verstehen ist.
Untersuchungen haben gezeigt, daß sich die Verkehrszustände in
Straßenverkehrsnetzen in drei wesentlich verschiedene Zustands
arten einteilen lassen, und zwar in den Zustand freien Verkehrs,
den Zustand synchronisierten Verkehrs und den Stauzustand, siehe
B. S. Kerner und H. Rehborn, Experimental features and characte
ristics of traffic jams, Phys. Rev. E, Band 53, Seite 1297, 1996
sowie B. S. Kerner und H. Rehborn, Experimental properties of
complexity in traffic flow, Phys. Rev. E, Band 53, Seite R4275,
1996. Unter freiem Verkehr wird dabei der Zustand verstanden,
bei dem jeder Verkehrsteilnehmer seine Geschwindigkeit frei wäh
len kann und beliebige Überholmanöver möglich sind. Der Stauzu
stand bedeutet einen Fahrzeugstillstand bei maximaler Verkehrs
dichte auf der Straße. Synchronisierter Verkehr, auch zähflie
ßender Verkehr oder Kolonnenverkehr genannt, stellt einen
zwischen freiem Verkehr und dem Stauzustand liegenden Verkehrs
zustand dar, bei dem die Verkehrsstärke, d.h der Verkehrsfluß,
relativ groß sein kann, die Verkehrsdichte jedoch deutlich höher
und damit die Geschwindigkeit der Fahrzeuge deutlich kleiner ist
als im freien Verkehr, was die Reisezeit sehr stark erhöht. Auf
grund der höheren Verkehrsdichte sind kaum noch Überholmanöver
möglich, weshalb sich die Fahrzeuggeschwindigkeit an einem Ort
auf den verschiedenen Fahrspuren einer mehrspurigen (Schnell-)Straße
synchronisiert, wenn alle Fahrspuren auf einer Fahrtroute lie
gen.
Zur Erkennung des Stauzustands gibt es bereits zahlreiche Ver
fahren, bei denen die lokal gemessenen Verkehrsdaten entspre
chend analysiert werden, unter Einschluß einer Störfallerkennung
und -analyse. Es sei hierzu auf die Offenlegungsschrift DE 196
47 127 A1 und die dort genannte Literatur verwiesen.
Die Fahrzeugzuflußsteuerung, auch Zuflußdosierung genannt,
stellt eine der Möglichkeiten dar, bei einer erkannten oder pro
gnostizierten Verkehrsstörung steuernd in den Verkehrsfluß ein
zugreifen und dadurch das Auftreten von Störungen zu verhindern
oder jedenfalls deren Folgen so gering wie möglich zu halten, um
Reisezeitverluste zu minimieren und die Leistungsfähigkeit der
Straßen zu maximieren. Hierzu existieren bereits zahlreiche un
terschiedliche Verfahren zur Zuflußdosierung für Zufahrten von
Schnellstraßen. So kam in den USA häufig eine einfache Strategie
zum Einsatz, die Zufahrten bei Auftreten von Staus einfach zu
schließen, es kamen dort jedoch auch Verfahren zum Einsatz, bei
denen die Summe aus Zufluß und stromaufwärtiger Messung im Ver
gleich zur stromabwärtigen Kapazität der Straße als Kriterium
zur Zuflußbeschränkung herangezogen wurde, siehe L. E. Lipp, L. J.
Corcoran, A. H. Hickman, Benefits of central computer control for
Denver ramp-metering system, Transportation Res. Board Nr. 1320,
Washington D. C., 1991 und N. L. Nihan, M. G. H. Bell, A predictive
algorithm for real-time ramp control system, ITE Journal, 6/1992.
In Großbritannien wurde ein vielschichtiger Algorithmus zur Zu
flußregelung eingesetzt, bei dem eine Kontrolle der Straßenkapa
zitäten durchgeführt wurde und eine Zuflußregelung bei zu klei
nen Geschwindigkeiten erfolgte, wobei Verkehrsstärkewellen in
ihrem räumlich-zeitlichen Verlauf verfolgt und die Warteschlan
genlänge gestauter Fahrzeuge herangezogen wurde, siehe D. Owens,
M. J. Schofield, Access control on the M6 motorway: evaluation of
Britain's first ramp-metering scheme, Traffic Engineering + Con
trol, Seite 616, 1988. In den Niederlanden wurde ein Konzept der
Einzeldosierung bei Fahrzeugumlaufzeiten zwischen 4, 5 Sekunden
und 12 Sekunden mit äem letztgenannten als maximal möglichem
Wert verfolgt, was einer Dosierung zwischen 300 Fahrzeugen/h und
800 Fahrzeugen/h entspricht, siehe H. Bujin, F. Midelham, Ramp
metering control in the Netherlands, Road Traffic Control 5/1990
und Projektbericht DRIVE I Project V 1035 CHRISTIANE - Isolated
Ramp Metering: Real Life Study in The Netherlands, Deliverable
7a, März 1991 des EU-Projekts CHRISTIANE. In Frankreich wurde
innerhalb des EU-Projekts CHRISTIANE und anschließend bei Feld
versuchen in Deutschland der ALINEA-Algorithmus entwickelt und
eingesetzt, in Deutschland in einer Modifikation mit der Ver
kehrsstärke statt des Belegungsgrades, siehe den Projektbericht
DRIVE I Project V 1035 CHRISTIANE - Isolated Ramp Metering: Real
Life Study in France and Software Prototypes, Deliverable 7b,
10/1991 und P. Stöveken, Verfahren zur Steuerung des Verkehrsab
laufs auf Stadtautobahnen mittels Geschwindigkeits- und Zufluß
regelung, Straßenverkehrstechnik, 6/1992.
Zur Erhaltung einer möglichst hohen Leistungsfähigkeit der Stra
ße ist nicht nur der Stauzustand, sondern auch der Zustand syn
chronisiertem Verkehrs von großer Bedeutung. Die Reisezeiten
sind bei synchronisiertem Verkehr im Vergleich zum freien Ver
kehr deutlich erhöht, was schon an sich und zudem für damit zu
sammenhängende Anwendungen, z. B. Telematikanwendungen, uner
wünscht ist. Es besteht daher Bedarf an einem Verfahren, mit dem
der Zustand synchronisierten Verkehrs zuverlässig erkannt und
insbesondere von demjenigen des freien Verkehrs unterschieden
werden kann, um diese Information dann geeignet nutzen zu kön
nen, insbesondere auch für eine die Leistungsfähigkeit der Stra
ße bestmöglich ausnutzende Zuflußdosierung und/oder zur Kurz
zeitprognose von Reisezeiten.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Verkehrszustandsüberwachung der eingangs
genannten Art sowie eines ein solches Überwachungsverfahren nut
zenden Fahrzeugzuflußsteuerungsverfahrens zugrunde, mit denen
der Verkehrszustand insbesondere hinsichtlich Phasenübergängen
zwischen freiem und synchronisiertem Verkehr und/oder hinsicht
lich Stauzuständen zuverlässig überwacht und bei Bedarf voraus
geschätzt und eine hohe Leistungsfähigkeit des jeweils überwach
ten Verkehrsnetzabschrittes mit relativ geringem Aufwand in vor
teilhafter Weise bewerkstelligt werden kann.
Dieses Problem wird durch die Bereitstellung eines Verkehrszu
standsüberwachungsverfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1,
2, 6 oder 7 sowie eines Fahrzeugzuflußsteuerungsverfahrens mit
den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
Die Überwachungsverfahren gemäß den Ansprüchen 1, 2 und 6 ermög
lichen mit relativ einfachen Mitteln eine vergleichsweise zuver
lässige Erkennung der Phasenübergänge vom freien zum synchroni
sierten Verkehr bzw. umgekehrt vom synchronisierten zum freien
Verkehr. Es hat sich gezeigt, daß die hierfür in diesen Ansprü
chen angegebenen Bedingungen einerseits eine ausreichend sichere
Unterscheidung zwischen freiem und synchronisiertem Verkehr er
geben und andererseits meß- und rechentechnisch mit vertretbarem
Aufwand überprüfbar sind. Die hierzu verwendeten Meßgrößen, wie
die mittlere Geschwindigkeit, d. h. die mittlere Fahrzeugge
schwindigkeit der die jeweilige Überwachungsstelle auf einer
oder mehreren Fahrspuren der Straße passierenden Fahrzeuge, und
der Verkehrsfluß, d. h. die Anzahl der pro Zeiteinheit die Über
wachungsstelle passierenden Fahrzeuge, sind sensorisch einfach
zu erfassen. Unter Verkehrsfluß wird hier und im weiteren immer
ein Verkehrsfluß pro Fahrspur verstanden, d. h. entweder für jede
Fahrspur oder gemittelt über alle Fahrspuren einer Richtungs
fahrbahn. Entsprechend werden Zu- bzw. Abflüsse immer auf die
jeweilige Anzahl n der Fahrspuren bezogen, d. h. durch n geteilt.
Die große Bedeutung gerade des Phasenübergangs vom freien zum
synchronisierten Verkehr für die Gewährleistung der maximal mög
lichen Leistungsfähigkeit der Straße und zur Verkehrsprognose
liegt vor allem auch darin, daß bei synchronisiertem Verkehr der
Durchsatz an Fahrzeugen trotz der sehr stark erhöhten Reisezeit
nahezu demjenigen bei freiem Verkehr gleichen kann. Die Erken
nung des Phasenübergangs zum synchronisierten Verkehr sowie die
Auflösung desselben und Rückkehr zum Zustand freien Verkehrs er
möglicht, daß bei auftretendem synchronisiertem Verkehr recht
zeitig geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Diese
Phasenübergänge können sowohl für den aktuellen Zeitpunkt als
auch bei Bedarf darüber hinaus im Rahmen einer Prognose über den
zukünftigen Verkehrszustand als ein zu erwartender Phasenüber
gang ermittelt werden.
Beim Verfahren nach Anspruch 1 werden zur Erkennung eines Pha
senübergangs auf synchronisierten Verkehr speziell die mittlere
Geschwindigkeit und der Verkehrsfluß daraufhin geprüft, ob die
mittlere Geschwindigkeit stärker als vorgegeben abnimmt und der
Verkehrsfluß über einem vorgebbaren Flußschwellwert liegt. Die
erstgenannte Bedingung nutzt die Erkenntnis, daß beim Übergang
von freiem zu synchronisiertem Verkehr die mittlere Geschwindig
keit verhältnismäßig rasch abnimmt. Mit der zweiten Bedingung
wird der Zustand synchronisierten Verkehrs vom Stauzustand un
terschieden, da in letzterem der Verkehrsfluß deutlich niedriger
als bei synchronisiertem Verkehr ist.
Beim Verfahren nach Anspruch 2 werden zur Erkennung des Phasen
übergangs auf synchronisierten Verkehr speziell die Bedingungen
abgefragt, ob erstens die mittlere Geschwindigkeit abnimmt, ob
zweitens der Verkehrsfluß über einem vorgebbaren Flußschwellwert
liegt und ob drittens der Quotient aus der Änderung der mittle
ren Geschwindigkeit dividiert durch die Verkehrsflußänderung be
traglich einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet. Die letzt
genannte Bedingung nutzt die Erkenntnis aus, daß beim Übergang
vom freien zum synchronisierten Verkehr die mittlere Geschwin
digkeit verhältnismäßig rasch und deutlich abnimmt, während der
Verkehrsfluß keine so starke Änderung zeigt.
Bei einem nach Anspruch 3 weitergebildeten Überwachungsverfahren
werden im Rahmen einer Verkehrsprognose, d. h. einer Vorausbe
rechnung des zu erwartenden Verkehrszustands in dem Straßenver
kehrsnetz bzw. bestimmten Abschnitten hiervon, zukünftige Pha
senübergänge vom freien auf den synchronisierten Verkehr voraus
geschätzt, die durch aktuell erkannte derartige Phasenübergänge
stromaufwärts hiervon induziert werden. Diese Vorauserkennung zu
künftiger Zustände synchronisierten Verkehrs läßt sich vorteil
haft zur verbesserten Schätzung voraussichtlicher Reisezeiten
und zur frühzeitigen Einleitung geeigneter Gegenmaßnahmen nut
zen, mit denen dieser zu erwartenden Kolonnen- oder gar Staubil
dung durch entsprechende verkehrsleitende Eingriffe entgegenge
wirkt werden kann. Das zur Prognose herangezogene Kriterium be
rücksichtigt auch den Fall, daß Zu- und/oder Abfahrten zwischen
der Stelle des aktuell erkannten und derjenigen des prognosti
zierten stromaufwärtigen synchronisierten Verkehrszustands lie
gen.
Bei einem nach Anspruch 4 weitergebildeten Überwachungsverfahren
wird die Dauer eines durch einen aktuell erkannten Phasenübergang
vom freien zum synchronisierten Verkehr induzierten synchronisier
ten Verkehrszustands stromaufwärts von einer Zu- oder Abfahrt
durch spezielle, geeignete Kriterien vorausgeschätzt. Unter Zu
fahrt ist dabei vorliegend in weiterem Sinne auch eine Engstelle
zu verstehen, an der sich die Anzahl der Fahrspuren reduziert.
Analog erlaubt ein nach Anspruch 5 weitergebildetes Überwa
chungsverfahren eine Prognose der räumlichen Ausdehnung eines
solchen induzierten synchronisierten Verkehrszustands anhand
entsprechender Kriterien.
Beim Verfahren nach Anspruch 6 wird speziell auf einen Phasen
übergang vom synchronisierten auf den freien Verkehr geschlos
sen, wenn die mittlere Geschwindigkeit einen vorgebbaren Ge
schwindigkeitsschwellwert überschreitet oder oberhalb eines vor
gebbaren Geschwindigkeitswerts stärker als ein vorgebbares Maß
ansteigt. Die Auflösung von synchronisiertem Verkehr und damit
der Übergang zum freien Verkehr erfolgt wegen eines entsprechen
den Hysteresephänomens erst wieder bei deutlich kleineren Ver
kehrsstärken als umgekehrt die Bildung von synchronisiertem Ver
kehr aus zuvor freiem Verkehr. Es zeigt sich daher, daß die er
findungsgemäße Beobachtung der mittleren Geschwindigkeit
dahingehend, ob sie einen gewissen Schwellwert überschreitet
oder oberhalb eines vorgebbaren Geschwindigkeitswerts stärker
als ein vorgebbares Maß ansteigt, ein sehr zuverlässiges Krite
rium dafür darstellt, ob sich der Zustand synchronisierten Ver
kehrs aufgelöst hat und in freien Verkehr übergegangen ist.
Das Überwachungsverfahren nach Anspruch 7 stellt eine Weiterent
wicklung des in der genannten Offenlegungsschrift DE 196 47 127
A1 beschriebenen Verfahrens dar und erlaubt eine vergleichsweise
zuverlässige Vorausschätzung der Entwicklung eines aktuell ent
standenen, detektieren oder eines zukünftig entstehenden, prog
nostizierten Stauzustands. Diese Stauentwicklungsprognose kann
dann z. B. bei einer Reisezeitprognose berücksichtigt werden. Es
zeigt sich, daß mit diesem Verfahren der Stauanfang und das
Stauende und folglich der Stauzustand insgesamt vergleichsweise
zuverlässig in ihrer Entwicklung vorhergesagt werden können.
Bei einer Weiterbildung dieser Stauentwicklungsprognose können
gemäß Anspruch 8 die Geschwindigkeitswerte der stromaufwärtigen
und/oder der stromabwärtigen Staufront aus bisher vorhandenen
Verkehrszustandsdaten für einen zukünftigen Zeitraum vorausge
schätzt werden, wenn in diesem Zeitraum keine aktuelleren Ver
kehrszustandsdaten gewonnen werden können. Damit sind dann ent
sprechend auch die zukünfigten Positionen der stromaufwärtigen
und/oder stromabwärtigen Staufront ermittelbar.
Das Zuflußsteuerungsverfahren nach Anspruch 9 nutzt die Erken
nung von Phasenübergängen zwischen freiem und synchronisiertem
Verkehr durch eine Verkehrszustandsüberwachung, wie z. B. insbe
sondere einer Überwachung nach den Ansprüchen 1 bis 8, zur ent
sprechenden Steuerung des Fahrzeugzuflusses an einer jeweiligen
Zuflußstelle, indem dort der Zufluß in Abhängigkeit dieser Pha
senübergänge gesteuert wird. Durch diese Verwendung erkannter
Phasenübergänge vom freien zum synchronisierten Verkehr als
Grundlage einer Zuflußsteuerung läßt sich der Verkehrsfluß im
Straßennetz optimieren, ohne daß dazu sehr häufige Steuerein
griffe in den Verkehrsfluß erforderlich sind. Diese geringe Häu
figkeit von Steuereingriffen in den Verkehrszufluß hält vorteil
hafterweise auch deren Auswirkungen auf die sekundären Verkehrs
netzabschnitte, von denen der Zufluß erfolgt, gering. Insgesamt
gewährleistet auf diese Weise das erfindungsgemäße Zuflußsteuer
verfahren unter den gegebenen Bedingungen eines ständig wachsen
den Verkehrsaufkommens ein Optimum an Leistungsfähigkeit des
Verkehrsnetzes, insbesondere auf Schnellstraßenabschnitten hier
von.
Gemäß einem nach Anspruch 10 weitergebildeten Zuflußsteuerver
fahren wird der Zufluß beschränkt, wenn ein Phasenübergang vom
freien zum synchronisierten Verkehr an einer der Zuflußstelle
stromabwärts und/oder stromaufwärts nächstgelegenen Überwa
chungsstelle festgelegt wird.
Bei einem nach Anspruch 11 weitergebildeten Zuflußsteuerungsver
fahren wird die zuvor beim Übergang auf synchronisierten Verkehr
aktivierte Zuflußbeschränkung dann wieder aufgehoben, wenn ein
Phasenübergang auf freien Verkehr an der stromaufwärts und/oder
stromabwärts nächstgelegenen Überwachungsstelle festgestellt
wird, d. h. daß sich der zuvor erkannte synchronisierte Verkehr
wieder in freien Verkehr aufgelöst hat.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, in denen zei
gen:
Fig. 1 ein schematisches Blockdiagramm eines dreispurigen Auto
bahnabschnitts mit mehreren, voneinander beabstandeten
Überwachungsstellen zur Verkehrszustandsüberwachung und
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf einen Streckenteil des
Autobahnabschnitts von Fig. 1 mit einer Zufahrt.
Das im folgenden anhand eines beispielhaft wiedergegebenen Auto
bahnabschnittes erläuterte, erfindungsgemäße Verfahren dient zur
Minimierung der Reisezeiten im jeweiligen Verkehrsnetz, insbe
sondere einem Schnellstraßennetz, und zur Erzielung einer mög
lichst hohen Leistungsfähigkeit dieser Straßen. Hierzu beinhal
tet das Verfahren eine Verkehrszustandsüberwachung mit Erkennung
von Phasenübergängen zwischen freiem und synchronisiertem Ver
kehr sowie eine vom solchermaßen erkannten Verkehrszustand ab
hängige Zufahrtdosierung an Zufahrten, d. h. Einfahrten, von ins
besondere mehrspurigen Schnellstraßen, die somit auf der Erken
nung der Phasenübergänge zwischen freiem und synchronisiertem
Verkehr aufbaut. Mit dieser speziellen verkehrszustandsabhängi
gen Zuflußsteuerung kann eine maximale Straßenleistungsfähigkeit
bei gleichzeitig möglichst geringen Reisezeiten erzielt werden,
wobei relativ wenig Eingriffe in den fließenden Verkehr in Form
der Zuflußbeschränkungen vorgenommen werden. Denn eine Zuflußbe
schränkung braucht vorliegend immer erst dann erfolgen, wenn der
überwachte Verkehrszustand vom freien Verkehr zum synchronisier
ten Verkehr übergeht. Die weiteren Einzelheiten werden nun unter
Bezugnahme auf den gezeigten Verkehrsnetzabschnitt erläutert.
Fig. 1 zeigt beispielhaft einen dreispurigen Autobahnabschnitt
AF zwischen einem stromaufwärtigen Autobahnkreuz AK1 und einem
stromabwärtigen Autobahnkreuz AK2. Über den Autobahnabschnitt AF
hinweg sind zehn Meßstellen M1 bis M10 in Form jeweiliger Induk
tionsschleifendetektoren mit Meßstellenabständen zwischen 500 m
und 1200 m vorgesehen- Die Meßstellen M1 bis M10 liefern an eine
herkömmliche, nicht gezeigte Verkehrsleitzentrale, die mit einem
Großrechner zur Verkehrsüberwachung und Verkehrsleitung ausgerü
stet ist, minütlich Verkehrsmeßdaten in Form der mittleren Fahr
zeuggeschwindigkeit und des Verkehrsflusses individuell für jede
der drei Fahrspuren. Je nach Bedarf kann jede Fahrspur indivi
duell ausgewertet werden, oder es werden über alle Fahrspuren
gemittelte Werte von Geschwindigkeit und Verkehrsfluß, d. h. Ver
kehrsstärke, verwendet. Alternativ können auch andere herkömmli
che Techniken zur Erfassung und Auswertung der verkehrszustands
relevanten Daten zur Anwendung kommen, z. B. aus Verkehrsmessun
gen mittels Infrarotdetektoren oder Videokameras, aus Stichpro
benfahrzeugdaten, d. h. sogenannten Floating-Car-Daten, oder aus
Messungen des Belegungsgrades oder des Fahrzeugabstands. Des
weiteren können die Daten auch aus einer Ganglinienprognose ge
wonnen werden.
In Fig. 2 ist beispialhaft ein Bereich des Autobahnabschnitts
von Fig. 1 gezeigt, der eine Zufahrt Z beinhaltet, wobei schema
tisch die dieser Zufahrt Z stromabwärts nächstgelegene Meß- bzw.
Überwachungsstelle Mi+1 und die ihr stromaufwärts nächstgelegene
Meß- bzw. Überwachungsstelle Mi wiedergegeben sind. An der Zu
fahrt Z sind geeignete Zuflußsteuermittel 1, z. B. in Form einer
steuerbaren Schranke oder Lichtsignalanlage, vorgesehen, mit de
nen der Zufluß qe an Fahrzeugen, die über die Zufahrt Z in den
Autobahnabschnitt einfahren, verkehrszustandsabhängig gesteuert
werden kann. Dazu stehen die Zuflußsteuermittel mit der Ver
kehrsleitzentrale in Datenaustauschverbindung. Speziell ist für
diese Zuflußregelung vorgesehen, daß der Zufluß ge dann be
schränkt, d. h. ausreichend reduziert wird, wenn im angrenzenden
Autobahnabschnitt ein Phasenübergang von freiem Verkehr zu syn
chronisiertem Verkehr festgestellt wird, sei es aktuell oder als
ein mittels einer Verkehrsprognose zukünftig erwarteter Ver
kehrszustand. Sobald dann später wieder die Auflösung des syn
chronisierten Verkehrs, d. h. ein Phasenübergang zum freien Ver
kehr, festgestellt wird, wird die Zuflußbeschränkung wieder auf
gehoben.
Um diese verkehrszustandsabhängige Zuflußregelung zu bewerkstel
ligen, beinhaltet das Zustandsüberwachungsverfahren folgende
Maßnahmen. Für alle Meßstellen oder allgemeiner Uberwachungs
stellen, welche die "Stützstellen" für die Auswertung der Ver
kehrszustandsmeßdaten und gegebenenfalls für die Prognose zu
künftiger Verkehrszustände durch den Verkehrsleitrechner dar
stellen, werden mit einer beliebigen herkömmlichen Erfassungs
methode die mittlere Geschwindigkeits- und Verkehrsstärkewerte
sowie deren zeitliche Änderungen für die Fahrspuren einzeln oder
insgesamt ermittelt bzw. prognostiziert und ausgewertet. Diese
Auswertung beinhaltet neben weiteren, herkömmlichen und daher
hier nicht weiter interessierenden Maßnahmen die Feststellung,
ob sich an der betreffenden Überwachungsstelle ein Phasenüber
gang zwischen freiem und synchronisiertem Verkehr ereignet. Je
nach Systemauslegung kann zusätzlich die Erstellung diverser
Verkehrszustandsprognosen vorgesehen sein, z. B. eine Prognose
über die weitere Entwicklung des Verkehrsablaufs nach einem er
kannten Phasenübergang, eine Prognose über Phasenübergänge, die
von einem erkannten Phasenübergang stromaufwärts desselben indu
ziert werden, eine Prognose über Stauentstehung und/oder eine
Prognose der weiteren Entwicklung des synchronisierten Verkehrs
durch aktuelle Messungen in der Hauptfahrtrichtung, durch eine
Vorhersage des Ergebnisses der Zuflußregelung und/oder durch ei
ne Ganglinienprognose des Zuflusses. Unter Ganglinienprognose
ist hierbei eine solche zu verstehen, die auf empirischen Daten
über den am betreffenden Ort zum betreffenden Zeitpunkt wahr
scheinlich zu erwartenden Verkehrszustand basiert. Wenn durch
eine beliebige Prognose oder entsprechende Messungen des Ver
kehrsablaufs eine Stauentstehung erkannt worden ist, kann eine
Prognose der weiteren Entwicklung bzw. eine entsprechende Reise
zeitprognose beispielsweise durch das in der oben zitierten Pa
tentanmeldung DE 196 47 127 A1 beschriebene Verfahren oder ein
demgegenüber wie folgt modifiziertes Verfahren durchgeführt wer
den.
Bei diesem Verfahren werden die Positionen x1 und/oder xr der
stromaufwärtigen bzw. stromabwärtigen Stauflanke des meßtech
nisch oder durch Prognose erfaßten aktuellen oder zukünftig er
warteten Staus nach den folgenden Beziehungen vorausgeschätzt:
Dabei bezeichnen ρmin die stromabwärtige Verkehrsdichte hinter dem
Stau, die durch eine beliebige Methode bestimmt oder anhand der
Beziehung ρmin = qout (t) /Wmax (t) bestimmt wird, und ρ0 die stromaufwär
tige Verkehrsdichte vor dem Stau, die ebenfalls durch eine be
liebige herkömmliche Methode bestimmt oder durch die Beziehung
ρ0 = q0 (t) /w0 (t) berechnet werden kann. Weiter bedeuten qout und wmax
der Fluß bzw. die mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit des Verkehrs
an der betreffenden stromabwärtigen Überwachungsstelle hinter
dem Stau und q0 sowie w0 den Fluß und die mittlere Fahrzeugge
schwindigkeit des Verkehrs an der entsprechenden stromaufwärti
gen Überwachungsstelle vor dem Stau. Der Zeitpunkt t0 ist derje
nige, zu dem an einem bestimmten Ort durch eine beliebige Meß-
oder Prognosemethode die stromaufwärtige Stauflanke eines Staus
erkannt bzw. prognostiziert wird, während t1 den Zeitpunkt be
zeichnet, zu dem an einem Ort durch eine beliebige Meß- oder
Prognosemethode die stromabwärtige Stauflanke des Staus erkannt
bzw. prognostiziert wird. Bei einer Messung des Belegungsgrades,
wie z. B. in USA üblich, sind in den angegebenen Beziehungen die
Verkehrsdichtewerte ρmin, ρmax und ρ0 durch die entsprechenden, mit
einem Faktor λ skalierten Belegungsgradwerte Bmin Bmax bzw. B0 zu
ersetzen. Vorzugsweise werden zur Durchführung einer Prognose
der Stauentwicklung und Staufortpflanzung alle Werte des In
tegranten, d. h. qmin, qout, q0, ρmax, ρmin und ρ0, durch eine belie
bige herkömmliche Ganglinienprognose bestimmt. Im übrigen er
folgt die Vorgehensweise entsprechend dem in der Offenlegungs
schrift DE 196 47 127 A1 offenbarten Verfahren, worauf für
weitere Details verwiesen kann.
Im Rahmen dieser Stauverlaufsprognose kann der Fall auftreten,
daß bestimmte Meß- bzw. Überwachungsstellenwerte ab einem Zeit
punkt t(k) stromaufwärts des Staus und/oder ab einem Zeitpunkt
t(m) stromabwärts des Staus nicht mehr verwendet werden können,
d. h. die Verkehrszustandsparameter stromaufwärts und stromab
wärts des Staus können nur bis zum Zeitpunkt t(k) bzw. t(m) gemes
sen oder durch eine Ganglinienprognose bestimmt werden. In die
sem Fall ist erfindungsgemäß vorgesehen, für die weitere Progno
se mittlere Geschwindigkeitswerte vgr, vgl für die stromabwärtige
bzw. stromaufwärtige Stauflanke aus den bislang erfaßten Ver
kehrszustandsdaten nach den folgenden Beziehungen abzuleiten:
wobei Δt die Zykluszeit des Prognoseverfahrens bedeutet und ein
zu validierender Parameter desselben ist. Aus den so vorausge
schätzten mittleren Geschwindigkeiten vgr, vgl für die stromabwär
tige und stromaufwärtige Stauflanke lassen sich dann die zugehö
rigen Stauflanken-Ortskoordinaten xr, x1 nach den folgenden Be
ziehungen vorausbestimmen:
xr(t) = xr (t(k))-|Vgr| (t-t(k)), mit t ≧ t (k)x1
(t) = x1 (t(m)) - |Vgl| (t-t(m)), mit t ≧ t(m).
(t) = x1 (t(m)) - |Vgl| (t-t(m)), mit t ≧ t(m).
Analog dazu kann die Geschwindigkeit vgr der stromabwärtigen
Stauflanke auch als charakteristischer Erfahrungswert einer be
liebigen Straße ermittelt und verwendet werden. Die Geschwindig
keitswerte vgr, vgl der stromabwärtigen bzw. stromaufwärtigen
Stauflanke können auch direkt mit einem Ganglinienverfahren be
stimmt werden.
Die Feststellung eines Phasenübergangs vom freien zum synchroni
sierten Verkehr ist zuverlässig mit folgender Vorgehensweise
möglich. Für eine jeweilige Überwachungsstelle werden die Diffe
renzen dvt1, t2 der mittleren Geschwindigkeitswerte vt1, vt2 zweier
zeitlich hintereinanderliegender, zu den Zeitpunkten t1 bzw.
t2 = t1+Δt durchgeführter Meßzyklen bestimmt, wobei Δt ein belie
big größer null wählbares Zeitintervall ist, das einen zu vali
dierenden Parameter des Verfahrens darstellt. Daraufhin wird
festgestellt, ob die betreffenden Geschwindigkeitsdifferenzen
dvt1,t2 = vt2-vt1 zum einen kleiner als null sind und zum anderen be
traglich über einem vorgebbaren Geschwindigkeitsschwellwert vG
liegen, d. h. ob di e Bedingungen dvt1, t2 < 0 und |dvt1, t2, | < vG er
füllt sind. Des weiteren wird der Verkehrsfluß qt2 zum betreffen
den Zeitpunkt t2 ermittelt und festgestellt, ob er einen vorgeb
baren Flußgrenzwert qG überschreitet, d. h. ob die Bedingung qt2 <
qG erfüllt ist. Sind alle drei oben genannten Bedingungen er
füllt, wird dies als ein auftretender Phasenübergang vom freien
zum synchronisierten Verkehr interpretiert. Es zeigt sich, daß
die Methode hierfür sehr zuverlässig ist. Die beiden Geschwin
digkeitsbedingungen tragen der Tatsache Rechnung, daß gerade bei
diesem Phasenübergang ein vergleichsweise schneller Abfall der
mittleren Geschwindigkeit auftritt. Mit der Verkehrsflußbedin
gung wird der synchronisierte Verkehr zum einen sicher vom Stau
zustand und zum andren von Zuständen freien Verkehrs mit gerin
gerem Verkehrsfluß unterschieden.
Bei einer alternativen Vorgehensweise zur Erkennung eines auf
tretenden Phasenübergang vom freien zum synchronisierten Verkehr
werden, wie bei der obigen Methode, die mittleren Geschwindig
keiten vt1, vt2 zweier zeitlich hintereinanderliegender Meßzyklen
erfaßt und geprüft, ob deren Differenzen dvt1,t2 = vt2-vt1 kleiner
als null sind. Ebenso wird der Verkehrsfluß qt2 zum Zeitpunkt t2
erfaßt und geprüft, ob dieser größer als ein vorgegebener Fluß
schwellwert qG ist. Des weiteren werden im Unterschied zur
obigen Methode die Differenz dqt1,t2 = qt2-qt1 der Verkehrsstärkewer
te qt1, qt2 zu den beiden zeitlich hintereinanderliegenden Meßzy
kluszeitpunkten t1, t2 und anschließend der Quotient dvt1,t2/dqt1,t2
der Differenz dvt1,t2 der mittleren Geschwindigkeiten dividiert
durch die Differenz dqt1,t2 der zugehörigen Verkehrsflüsse gebil
det. Dann wird geprüft, ob dieser Quotient dvt1,t2/dqt1,t2 betrags
mäßig einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet. Diese Bedin
gung an den gebildeten Quotienten tritt an die Stelle der Ge
schwindigkeitsschwellwertbedingung der zuvor oben angegebenen
Methode. Wenn alle drei Bedingungen erfüllt sind, wird dies wie
derum als ein auftretender Phasenübergang vom freien zum syn
chronisierten Verkehr interpretiert. Es zeigt sich, daß auch die
Quotientenbedingung hierfür gut geeignet ist. Sie trägt der Tat
sache Rechnung, daß sich beim Übergang vom freien zum synchroni
sierten Verkehr die mittlere Geschwindigkeit stärker ändert,
d. h. verringert, als der Verkehrsfluß, welcher bekanntlich dem
Produkt aus Verkehrsdichte und mittlerer Geschwindigkeit ent
spricht. Die Abnahme der mittleren Geschwindigkeit wird beim
Übergang vom freien zum synchronisierten Verkehr wenigstens
teilweise von der zunehmenden Verkehrsdichte kompensiert, die
erst das Auftreten von synchronisiertem Verkehr verursacht.
Wenn auf eine der obigen Arten ein auftretender Phasenübergang
vom freien zum synchronisierten Verkehr an einer bestimmten
Überwachungsstelle zu einem gewissen Zeitpunkt erkannt wird, ist
vorzugsweise des weiteren vorgesehen, eine Prognose durchzufüh
ren, ob durch den erkannten, aufgetretenen Phasenübergang strom
aufwärts desselben ein entsprechender Phasenübergang zu einem
späteren Zeitpunkt induziert wird. Dies wird dann angenommen,
wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt, zu dem der Phasenübergang an
der betreffenden Überwachungsstelle festgestellt wurde, dort ein
kleinerer Verkehrsfluß festgestellt wird als an einer davon
stromaufwärts liegenden Stelle. Denn in diesem Fall ist der Zu
fluß an Fahrzeugen zum Ort des sich bildenden synchronisierten
Verkehrs höher als der Fahrzeugabfluß, so daß sich die Zone mit
synchronisiertem Verkehr in stromaufwärtiger Richtung ausbrei
tet. Das obige Kriterium gilt streng genommen für den Fall, daß
sich zwischen den beiden betreffenden Stellen keine Zu- und Ab
fahrten befinden. Dieser Fall kann jedoch durch eine einfache
Modifikation dieses Kriteriums berücksichtigt werden, bei wel
cher der Verkehrsfluß am Ort des aktuellen Phasenübergangs um
eventuelle Zuflüsse an Zufahrten reduziert bzw. um eventuelle
Abflüsse an Abfahrten erhöht wird. Das Kriterium ist daher, daß
der Verkehrsfluß am Ort des aktuellen Phasenübergangs kleiner
ist als die Summe des Verkehrsflusses an der stromaufwärtigen
Stelle zuzüglich der Differenz etwaiger Zu- und Abflüsse zwi
schen den beiden Stellen.
In ähnlicher Weise kann bei Bedarf eine Prognose über Dauer
und/oder räumliche Ausdehnung eines synchronisierten Verkehrszu
stands nach Erkennung eines entsprechenden Phasenübergangs vom
freien zum synchronisierten Verkehr stromaufwärts von einer Zu-
oder Abfahrt erfolgen, wenn die oben genannten Bedingungen für
einen induzierten stromaufwärtigen Phasenübergang vom freien zum
synchronisierten Verkehr vorliegen. Unter dem Begriff Zufahrt
sind hierbei auch Engstellen zu verstehen, an denen sich die An
zahl der Fahrspuren verringert. Für die Prognose über die Dauer
dieses bleibenden synchronisierten Verkehrs wird angenommen, daß
dieser andauert, solange der Verkehrsfluß auf der Zufahrt einen
bestimmten, vorgebbaren Wert überschreitet oder die Geschwindig
keit der Fahrzeuge in der Abfahrt geringer als ein bestimmter,
vorgebbarer Wert ist und darüber hinaus als zweite Bedingung der
Verkehrsfluß stromaufwärts auf der Hauptfahrbahn einen bestimm
ten, vorgebbaren Wert überschreitet. Für die Prognose über die
räumliche Ausdehnung des synchronisierten Verkehrszustands
stromaufwärts einer Zu- bzw. Abfahrt wird angenommen, daß die
stromabwärtige Grenze des andauernden synchronisierten Verkehrs
zustands bei der betreffenden Zu- bzw. Abfahrt verbleibt oder
sich an dem Ort befindet, bei dem ein Phasenübwergang vom syn
chronisierten zum freien Verkehr erkannt wird, und die stromauf
wärtige Grenze desselben sich daraus ergibt, daß dort entweder
die oben genannten Bedingungen für einen induzierten stromauf
wärtigen Phasenübergang vom freien zum synchronisierten Verkehr
nicht mehr erfüllt sind oder ein breiter Stau entsteht, dessen
weiterer Verlauf dann mit der erwähnten Stauentwicklungsprognose
weiterverfolgt werden kann. Die stromabwärtige Grenze des Staus
bestimmt in diesem Fall die stromaufwärtige Grenze des vorausge
schätzten synchronisierten Verkehrszustands.
Die Auflösung von synchronisiertem Verkehr und damit der Über
gang zum freien Verkehr geht nicht so leicht vonstatten wie um
gekehrt die Bildung von synchronem Verkehr aus freiem Verkehr
bei zunehmenden Verkehrsaufkommen. Erfahrungsgemäß steigt dann
in der Endphase eins Auflösungsprozesses von synchronem Vekehr,
d. h. am Phasenübergang zum freien Verkehr, die mittlere Ge
schwindigkeit auf deutlich höhere Werte als zuvor an. Zur Erken
nung von Phasenübergängen vom synchronen zum freien Verkehr ge
nügt daher in der Praxis das Kriterium, daß die mittlere Ge
schwindigkeit einen vorgebbaren weiteren Geschwindigkeits
schwellwert überschreitet. Alternativ kann auch das Kriterium
herangezogen werden, ob die zeitliche Änderung der mittleren Ge
schwindigkeit einen zugehörigen Schwellwert überschreitet und
die mittlere Geschwindigkeit ihrerseits über einen zugehörig
vorgegebenen Schwellwert liegt.
Die oben erläuterte Erkennung von Phasenübergängen zwischen
freiem und synchronxsiertem Verkehr wird nun in einem Fahrzeug
zuflußsteuerungsverfahren dazu genutzt, den Fahrzeugzufluß in
Abhängigkeit vom Auftreten dieser Phasenübergänge zu regeln. Die
verschiedenen Möglichkeiten dieser Zuflußregelung werden im Fol
genden anhand des Beispiels von Fig. 2 beschrieben. In einer er
sten Variante wird diejenige Überwachungsstelle Mi+1, die der je
weiligen Zuflußstelle Z stromabwärts am nächsten liegt, auf das
Auftreten solcher Phasenübergänge hin überwacht. Solange der
Verkehrsleitrechner hier freien Verkehr erkennt, hält er die Zu
flußsteuermittel 1 der Zufahrt Z inaktiv, d. h. Fahrzeuge können
von dort unbeschränkt einfahren. Sobald der Leitrechner einen
auftretenden Phasenübergang vom freien zum synchronisierten Ver
kehr an der stromabwärtigen Überwachungsstelle Mi+1 feststellt,
aktiviert er die Zuflußsteuermittel 1 und beschränkt dadurch den
Fahrzeugzufluß ge über die Zufahrt Z auf ein vorgebbares Maß, das
vorzugsweise situationsabhängig variabel vorgegeben werden kann,
z. B. in Abhängigkeit von der Anzahl von Fahrspuren auf der
Hauptstrecke und/oder von gemessenen oder prognostizierten Wer
ten für den Verkehrsfluß auf der Hauptstrecke stromaufwärts des
entstehenden synchronisierten Verkehrs. In einer vereinfachten
Realisierung kann auch ein komplettes Schließen der Zufahrt Z in
den Zeiträumen synchronisierten Verkehrs vorgesehen sein. Wenn
dann der Leitrechner anhand der mittleren Geschwindigkeitswerte
an der betreffenden Überwachungsstelle Mi+1 feststellt, daß dort
ein umgekehrter Phasenübergang vom synchronisierten zum freien
Verkehr stattgefunden hat, d. h. daß sich der synchrone Verkehr
in freien Verkehr aufgelöst hat, hebt er durch entsprechende An
steuerung der Zuflußsteuermittel 1 die Zufahrtsbeschränkung wie
der auf.
Eine zweite Variante besteht in einem zur obigen, ersten Varian
te analogen Vorgehen, das sich von diesem nur dadurch unter
scheidet, daß statt der der Zufahrt Z stromabwärts nächstgelege
nen Überwachungsstelle Mi+1 die stromaufwärts nächstgelegene
Überwachungsstelle Mi verwendet wird, d. h. der Verkehrsleitrech
ner detektiert das Auftreten von Phasenübergängen vom freien zum
synchronisierten Verkehr und umgekehrt an dieser stromaufwärti
gen Stelle Mi. Liegt dort freier Verkehr vor, erfolgt keine Be
schränkung des Zuflusses über die Zufahrt Z, während bei einem
Übergang zum synchronisierten Verkehr die Zuflußsteuermittel 1
diesen Zufluß qe situationsabhängig beschränken.
In zwei weiteren Varianten wird das Auftreten von Phasenübergän
gen zwischen freiem und synchronisiertem Verkehr sowohl an der
stromaufwärts nächstgelegenen Überwachungsstelle Mi als auch an
der stromabwärts nächstgelegenen Überwachungsstelle Mi+1 der je
weiligen Zufahrt Z überwacht. Eine Beschränkung des Zuflusses qe
über die Zufahrt Z wird dann in der einen dieser beiden Varian
ten zu dem Zeitpunkt ausgelöst, zu welchem ein auftretender Pha
senübergang vom freien zum synchronisierten Verkehr an der der
Zufahrt Z stromaufwärts nächstgelegenen Überwachungsstelle Mi
festgestellt wird. Die Zuflußbeschränkung wird anschließend zu
dem Zeitpunkt wieder aufgehoben, zu dem an der der Zufahrt Z
stromabwärts nächstliegenden Überwachungsstelle Mi+1 der umge
kehrte Phasenübergang vom synchronen zum freien Verkehr festge
stellt wird, z. B. indem dort die mittlere Geschwindigkeit einen
vorgebbaren Schwellwert überschreitet. Bei der anderen, von bei
den Überwachungsstellen Mi, Mi+1 Gebrauch machenden Variante sind
deren Rollen vertauscht, d. h. eine Zufahrtsbeschränkung wird
ausgelöst, wenn an der stromabwärts nächstgelegenen Überwa
chungsstelle Mi+1 ein Phasenübergang vom freien zum synchroni
sierten Verkehr festgestellt wird, und die Zufahrtsbeschränkung
wird wieder aufgehoben, wenn an der stromaufwärts nächstgelege
nen Überwachungsstelle Mi der umgekehrte Phasenübergang vom syn
chronisierten zum freien Verkehr registriert wurde.
Die Anwendung des oben in vorteilhaften Realisierungen erläuter
ten Verfahrens zur Zuflußsteuerung in Abhängigkeit von auftre
tenden Phasenübergängen zwischen freiem und synchronisiertem
Verkehr ermöglicht eine hohe Leistungsfähigkeit entsprechend
überwachter und zuflußgeregelter Straßen, verringerte Reisezei
ten und zuverlässige Verkehrsprognosen, indem auch bei großem
Verkehrsaufkommen so lange wie möglich der Zustand freien Ver
kehrs aufrechterhalten wird und optional eine Vorhersage über
die Entwicklung des synchronisierten Verkehrs bzw. eines entste
henden Staus getroffen wird. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird die Lebensdauer der Zustände synchronisierten Verkehrs
durch den zuflußbeschränkenden Steuereingriff minimiert. Es ver
steht sich, daß neben den oben beschriebenen weitere Realisie
rungen der Erfindung möglich sind. Insbesondere ist klar, daß
die erwähnten Schwellwerte und Phasenübergangskriterien je nach
Anwendungsfall vom Fachmann geeignet und bei Bedarf situations
abhängig variabel festgelegt werden können.
Claims (11)
1. Verfahren zur Verkehrszustandsüberwachung in einem Straßen
verkehrsnetz, bei dem
- 1. für eine oder mehrere Stellen (M1 bis M10) des Verkehrsnet zes der aktuelle oder ein zukünftig zu erwartender Verkehrszu stand ermittelt und
- 2. zwischen den drei Verkehrszustandsarten freier Verkehr, synchronisierter Verkehr und Stau unterschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- 3. auf einen Phasenübergang von freiem zu synchronisiertem Verkehr geschlossen wird, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- 4. die mittlere Geschwindigkeit (v) nimmt stärker als ein vorgebbares Maß ab und
- 5. der Verkehrsfluß (q) liegt über einem vorgebbaren Flußschwellwert (qG).
2. Verfahren zur Verkehrszustandsüberwachung in einem Straßen
verkehrsnetz, bei dem
- 1. für eine oder mehrere Stellen (M1 bis M10) des Verkehrsnet zes der aktuelle oder ein zukünftig zu erwartender Verkehrszu stand ermittelt und
- 2. zwischen den drei Verkehrszustandsarten freier Verkehr, synchronisierter Verkehr und Stau unterschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- 3. auf einen Phasenübergang von freiem zu synchronisiertem Verkehr geschlossen wird, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- 4. die mittlere Geschwindigkeit (v) nimmt ab,
- 5. der Verkehrsfluß (q) liegt über einem vorgebbaren Flußschwellwert (qG) und
- 6. der Betrag des Quotienten (dv/dq) aus der Änderung (dv) der mittleren Geschwindigkeit (v) dividiert durch die Änderung (dq) des Verkehrsflusses (q) überschreitet einen vorgebbaren Schwellwert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Erkennung eines aktuellen Phasenübergangs von freiem zu syn
chronisiertem Verkehr der Verkehrsfluß am Ort des aktuellen Pha
senübergangs und derjenige stromaufwärts davon erfaßt und mit
einander verglichen werden und auf das Auftreten eines induzier
ten zukünftigen Phasenübergangs von freiem zu synchronisiertem
Verkehr an einer stromaufwärtigen Stelle geschlossen wird, wenn
der Verkehrsfluß am Ort des aktuellen Phasenübergangs kleiner
ist als die Summe des Verkehrsflusses an der stromaufwärtigen
Stelle zuzüglich der Differenz etwaiger Zu- und Abflüsse zwi
schen den beiden Stellen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Erkennung eines aktuellen Phasenübergangs von freiem zu syn
chronisiertem Verkehr stromaufwärts einer Zu- oder Abfahrt die
Dauer eines dadurch induzierten, stromaufwärtigen synchronisier
ten Verkehrszustands prognostiziert wird, indem auf dessen An
dauern geschlossen wird, solange zum einen der Verkehrsfluß auf
der Zufahrt einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet oder die
mittlere Fahrzeuggeschwindigkeit in der Abfahrt geringer als ein
vorgebbarer Schwellwert ist und zum anderen der Verkehrsfluß
stromaufwärts der Hauptfahrbahn einen vorgebbaren Schwellwert
überschreitet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Erkennung eines aktuellen Phasenübergangs von freiem zu syn
chronisiertem Verkehr stromaufwärts einer Zu- oder Abfahrt die
räumliche Ausdehnung eines dadurch induzierten, stromaufwärtigen
synchronisierten Verkehrszustands prognostiziert wird, indem ei
nerseits angenommen wird, daß die stromabwärtige Flanke des syn
chronisierten Verkehrszustands bei der Zu- bzw. Abfahrt ver
bleibt oder sich an dem Ort befindet, bei dem ein Phasenübwer
gang vom synchronisierten zum freien Verkehr erkannt wird, und
andererseits auf die Position der stromaufwärtigen Flanke des
synchronisierten Verkehrszustands dadurch geschlossen wird, daß
entweder die Bedingungen für einen induzierten Phasenübergang
von freiem zu synchronisiertem Verkehr dort nicht mehr erfüllt
sind oder die Entstehung eines breiten Staus festgestellt wird.
6. Verfahren zur Verkehrszustandsüberwachung in einem Straßen
verkehrsnetz, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei
dem
- 1. für eine oder mehrere Stellen (M1 bis M10) des Verkehrsnet zes der aktuelle oder ein zukünftig zu erwartender Verkehrszu stand ermittelt und
- 2. zwischen den drei Verkehrszustandsarten freier Verkehr, synchronisierter Verkehr und Stau unterschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- 3. auf einen Phasenübergang von synchronisiertem zu freiem Verkehr geschlossen wird, wenn die mittlere Geschwindigkeit (v) einen vorgebbaren Geschwindigkeitsschwellwert (vG) überschreitet oder oberhalb eines vorgebbaren Geschwindigkeitsschwellwertes stärker als ein vorgebbares Maß ansteigt.
7. Verfahren zur Verkehrszustandsüberwachung in einem Straßen
netz, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem
- 1. für eine oder mehrere Stellen (M1 bis M1) des Verkehrsnet zes der aktuelle oder ein zukünftig zu erwartender Verkehrszu stand ermittelt und
- 2. zwischen den drei Verkehrszustandsarten freier Verkehr,
synchronisierter Verkehr und Stau unterschieden,
dadurch gekennzeichnet, daß
nach Erkennung eines Staus dessen weiterer Verlauf prognosti
ziert wird, indem laufend eine Schätzung der zeitabhängigen Po
sitionen (x1) und/oder (xr) der stromaufwärtigen Stauflanke bzw.
der stromabwärtigen Stauflanke nach den Beziehungen
- a) qmin in der Verkehrsfluß im Stau und ρmax die Verkehrsdichte im Stau sind,
- b) t0 der Zeitpunkt ist, zu dem an einem Ort die stromaufwärti ge Stauflanke eines Staus erkannt oder prognostiziert wird,
- c) t1 der Zeitpunkt ist, zu dem an einem Ort die stromabwärti ge Stauflanke des Staus erkannt oder prognostiziert wird,
- d) qout und ρmin der Fluß bzw. die Verkehrsdichte stromabwärts hinter dem Stau und
- e) q0 und ρ0 der Fluß bzw. die Verkehrsdichte stromaufwärts vor dem Stau sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Geschwindigkeiten (vgr,vgl) für die stromabwärtige und/oder
die stromaufwärtige Stauflanke aus bislang erfaßten Verkehrszu
standsdaten ab einem Zeitpunkt t(k) bzw. t(m) gemäß den nachfol
genden Beziehungen vorausgeschätzt werden:
wobei Δt die zu validierende Prognosezykluszeit und k bzw. m die Anzahl berücksichtigter, durchgeführter Überwachungszyklen be deuten.
wobei Δt die zu validierende Prognosezykluszeit und k bzw. m die Anzahl berücksichtigter, durchgeführter Überwachungszyklen be deuten.
9. Verfahren zur Zuflußsteuerung in einem Straßenverkehrsnetz,
bei dem
- 1. der Verkehrszustand eines Verkehrsnetzabschnittes überwacht und
- 2. der Fahrzeugzufluß zu diesem Verkehrsnetzabschnitt in Ab hängigkeit vom erkannten Verkehrszustand gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- 3. die Verkehrszustandsüberwachung eine Erkennung von Phasen übergängen zwischen freiem und synchronisiertem Verkehr, insbe sondere durch das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, beinhaltet und
- 4. der Fahrzeugzufluß an der jeweiligen Zuflußstelle (Z) in Abhängigkeit von den durch die Verkehrszustandsüberwachung er kannten Phasenübergängen zwischen freiem und synchronisiertem Verkehr gesteuert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
der Fahrzeugzufluß an der jeweiligen Zuflußstelle (Z) beschränkt
wird, wenn ein Phasenübergang von freiem zu synchronisiertem
Verkehr alternativ nur an einer der Zuflußstelle stromabwärts
nächstgelegenen Uberwachungsstelle (Mi+1) oder nur an einer der
Zuflußstelle stromaufwärts nächstgelegenen Überwachungsstelle
(Mi) oder an beiden Überwachungsstellen festgestellt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuflußbeschränkung aufgehoben wird, wenn ein Phasenübergang
von synchronisiertem zu freiem Verkehr alternativ nur an der der
Zuflußstelle (Z) stromabwärts nächstgelegenen Überwachungsstelle
(Mi+1) oder nur an der der Zuflußstelle (z) stromaufwärts nächst
gelegenen Überwachungsstelle (Mi) oder an beiden Überwachungs
stellen festgestellt wird.
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