DE19834969A1 - Reinigungstextil und Reinigungsgerät mit textiler Reinigungsoberfläche - Google Patents

Reinigungstextil und Reinigungsgerät mit textiler Reinigungsoberfläche

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Abstract

Ein Reinigungstextil mit einer Reinigungsoberfläche, die ein Flockgarn aufweist, das einen Garnträger hat, der an seiner Oberfläche beflockt ist, und ein Reinigungsgerät mit einem Reinigungsgerätehauptabschnitt, einem Reinigungstextil und einer Befestigungseinrichtung, die das Reinigungstextil an dem Reinigungsgerätehauptabschnitt befestigt.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Reinigungs­ textil und ein Reinigungsgerät, das eine textile Reinigungs­ oberfläche aufweist, und insbesondere auf ein Reinigungstex­ til für Trocken-, Feucht- und Naß-Reinigungsgeräte bzw. auf ein maschinelles oder manuelles Reinigungs/Polier-Gerät mit textiler Reinigungs/Polier-Oberfläche.
Die DE 44 27 107 A1 offenbart ein Reinigungstextil oder ein Reinigungsgerät mit Fransen, wobei die Fransen Ringspinngar­ ne mit paralleler Faserstruktur anstatt Rotorgarnen mit ungeordneter Faserstruktur aufweisen, um eine Flusenbildung zu vermindern.
Die DE 195 10 824 C1 betrifft einen Flachwischbezug für die Fußbodenreinigung, bei dem für dessen Reinigungsoberfläche ein hochsaugfähiges Material verwendet wird, das aus Misch­ garnen besteht, die Kunst- und Natur-Fasern, wie z. B. Poly­ esterfasern, Mikrofasern und Baumwollfasern, aufweisen.
Die US 5,010,723 offenbart ein Garn, das aus zwei oder meh­ reren gewundenen Zellulosefasern, wie z. B. Baumwoll- oder Baumwollreyon-Fasern erzeugt wird, wobei die Lagen schrau­ benförmig um einen thermoplastischen Elementarfadenkern (Filament Core) gewunden werden, der anschließend ge­ schmolzen wird, um die inneren Abschnitte des Garns zu ver­ binden, so daß sich dasselbe nicht aufdreht oder ohne wei­ teres Flusen verliert. Das Garn wird bei einem Staubmop oder bei einer Bodenmatte für eine Shampoohaube für einen behan­ delten fleckenbeständigen Teppich verwendet.
Die im Stand der Technik eingesetzten Reinigungstextilien, wie z. B. Wischbezüge, bestehen zumeist aus Mischgarnen, Mikrofasergarnen und Plüsch mit einem Viskose- oder Baum­ woll-Anteil von 35% und einem Polyesteranteil von 65%, wobei die Garne als Nm-10/5-Garn, das im Rotor/Ringspinnverfahren hergestellt wird, ausgeführt sind.
Alle diese Reinigungstextilien haben entsprechend ihrer Aus­ führung relativ begrenzte bis gute Reinigungseigenschaften, sind jedoch mit nachteiligen bis massiven Nebenwirkungen be­ haftet.
So sind z. B. fast alle Garne trotz hoher Drehung (bei Ro­ torgarnen mehr - bei Ringspinngarnen weniger) nach mehrmali­ ger Wäsche durch mechanische Einwirkung geöffnet und begin­ nen das für den Anwender überaus problematische Ausflu­ sen/Ausfusseln, das z. B. beim Waschen von Reinigungstexti­ lien, die aus diesen Garnen bestehen, zu einer Verstopfung einer Waschmaschine führen kann.
Auch die angewendeten Mikrofaser-Plüsche und -Garne sind von der Problematik des Ausflusens/Ausfusselns nicht frei, und besitzen zusätzlich dazu aggressive Reinigungseigenschaften. Diese Plüsche und Garne können z. B. die übliche Acrylatbe­ schichtung von Kunststoffhartböden beschädigen bzw. Ober­ flächen, wie Resopal, Glas und sonstige Oberflächen, an­ greifen.
Die Problematik des Ausflusens von Garnen kann, wie oben erwähnt, durch die thermische Behandlung der Garne reduziert werden, jedoch tritt die gleiche Problematik bei rauhen Stein- und Fliesenböden trotz dieser Maßnahmen wieder auf. Leider sind bei thermischer Behandlung ferner die guten Saugeigenschaften der beschriebenen Garne nachweislich deut­ lich verschlechtert.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Reinigungstextil und Reinigungsgerät mit besseren Reini­ gungseigenschaften insbesondere mit einer geringeren Flusen­ bildung und sanftem Reinigungsverhalten bei gleichzeitig hoher Saugkraft zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch ein Reinigungstextil gemäß Anspruch 1 und ein Reinigungsgerät gemäß Anspruch 13 gelöst.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch die Verwendung eines neuentwickelten Flockgarns bei einem Reini­ gungstextil bzw. bei einem Reinigungsgerät, das ein Reini­ gungstextil aufweist, die öffnung/Aufdrehung des Garnes/Ge­ webes, das das Reinigungstextil bildet, und daraus folgend die Flusenbildung unterbunden werden kann.
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß durch die Verwendung des Flockgarns die Reinigungsergebnisse aufgrund der Unterbindung der Flusenbildung verbessert wer­ den können, und insbesondere der enorme Kostenaufwand re­ duziert werden kann, der z. B. bei Mopbezügen in der BRD (alte Bundesländer) im gewerblichen Bereich bei einem Jahresbedarf von 12 Millionen Stück liegt (Stand 1986).
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht da­ rin, daß das neuentwickelte Flockgarn eine sehr hohe Reini­ gungsleistung auf fast allen stark verschmutzten, üblichen Böden (wie z. B. Stein-, PVC-, Linoleum- und Marmor-Böden usw.) bzw. Metallen mit 30% weniger Garneinsatz ermöglicht. Dies gilt insbesondere auch für die Reinigung von sogenann­ ten Sicherheitsböden, d. h. beispielsweise von rutschfesten Keramikböden.
Noch ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß das neuentwickelte Flockgarn eine Strukturanord­ nung aufweist, die eine schonende, intensive und aufgrund der hohen Saugfähigkeit wirtschaftliche Reinigung mit kurzen Trocknungszeiten bewirkt, und daß eine Öffnung/Aufdrehung des Garnes oder des Gewebes aufgrund der später erläuterten Konstruktion des Garnes nicht möglich ist, so daß der Ein­ satz von Flockgarnen in der erfindungsgemäßen Form Reini­ gungsleistungen erzielt, die deutlich über dem Stand der Technik liegen.
Das Reinigungstextil der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Reinigungstextil mit einer Reinigungsoberfläche, die ein Flockgarn aufweist, das einen Garnträger hat, der an seiner Oberfläche beflockt ist.
Das Reinigungsgerät der vorliegenden Erfindung umfaßt einen Reinigungsgerätehauptabschnitt, ein Reinigungstextil und ei­ ne Befestigungseinrichtung, die das Reinigungstextil an dem Reinigungsgerätehauptabschnitt befestigt.
Das Reinigungstextil der vorliegenden Erfindung kann bei­ spielsweise für ein manuelles/maschinelles Reinigungsgerät mit textiler Reinigungsoberfläche verwendet werden, wobei es sich z. B. bei dem Reinigungstextil um einen Trocken-, Feucht- oder Naßwischbezug für Fußboden/Wandreinigungsgerä­ te, ein Teppichreinigungspad, Textilbezüge für einen Groß­ flächenmop, Fensterreinigungsbezüge, Textilschmutzfang­ matten, Textilbezüge für Reinigungswalzen und -teller als auch um ein textiles Poliermedium für das Polieren von Ne- Metallen handeln kann.
Die Reinigungsoberfläche des Reinigungstextils weist ein Flockgarn auf, das einen Garnträger hat, der an seiner Ober­ fläche beflockt ist. Der Garnträger oder Trägerfaden besteht typischerweise aus einem Viskosegarn (830 dtex). Auf diesem Garnträger wird mittels eines Klebers, der z. B. ein Acry­ latkleber bzw. ein Acrylatverfestiger und Polyacryl sein kann, eine Beflockung bzw. Flock, der typischerweise aus Polyamidflock besteht, aufgebracht, um das Flockgarn zu bilden. Dies geschieht bei Multifilamentgarnen (Multielemen­ tarfadengarnen) als Garnträger typischerweise durch eine gleichmäßige Rundumbeflockung während des Drehens des Fadens in einem elektrostatischen Feld, um den Flock rundum, radial senkrecht wegstehend, wie z. B bei einem Pfeifenreiniger, auf dem Garnträger aufzubringen. Bei Monofilamentgarnen (Monoelementarfadengarnen), die sich nicht drehen lassen, kann eine Beflockung ebenfalls in elektrostatischen Feldern, jedoch unter Verwendung von volumetrischen Elektroden, er­ folgen.
Das oben beschriebene Flockgarn wird auch als MPR-Garn (Mop-Robot-Garn) bezeichnet, das ein Dreikomponentengarn ist, das aus einem Garnträger, z. B. aus technischem Visko­ segarn, einem sogenannten Textilstabilisator, nämlich einem Kleber, wie z. B. Acrylatverfestiger und Polyacryl, und der Beflockung, wie z. B. einer Polyamidbeflockung, besteht.
Die Besonderheit der Strukturanordnung des Flockgarns liegt darin, daß durch die geordnete, feste und dichte Runduman­ ordnung des Flocks auf dem Garnträger, der Flockgarn eine sehr große wirksame Reinigungsoberfläche, eine starke Bürstenwirkung, ohne zu beschädigen, und durch die Wirkung des Klebers (Textilstabilisators) und die radiale Anordnung des Flocks, eine stabile Struktur aufweist. Die große Reini­ gungsoberfläche des Garns, die durch die geordnete, dichte Beflockung erreicht wird, schafft eine hervorragende Auf­ nahmefähigkeit für Schmutz und Feuchtigkeit, gleichzeitig jedoch auch eine gute Pflegeleichtigkeit. Durch die regel­ mäßige und sehr dichte, dennoch für Luft durchdringbare, An­ ordnung des Flocks, weist das Garn ferner ein sehr gutes Trocknungsverhalten auf. Nachweislich besitzt das Flockgarn zusätzlich weiter positive Eigenschaften, wie z. B. eine gute Scheuerbeständigkeit, Lichtbeständigkeit etc. Alle diese Eigenschaften werden unter relativ geringem Materialeinsatz im Vergleich zu herkömmlichen Garnen erreicht, was dieses Garn sehr wirtschaftlich macht.
Typischerweise ist das Reinigungstextil als Gewebe aufge­ baut, dessen Schuß mindestens das Flockgarn aufweist und dessen Kette aus einem nicht beflockten Garn besteht. Der Schuß kann aus einem Mehrkomponentengarn bestehen, daß neben dem Flockgarn noch mindestens Polyestergarn, Modalgarn, Baumwollgarn und Wolle aufweist. Die Kette des Gewebes kann aus Polyestergarn, Modalgarn, Baumwollgarn und/oder Wolle bestehen.
Das erhaltene Reinigungstextil wird z. B. im Anwendungsbe­ reich der Fußboden/Wandreinigung etc. als Wischbezug mittels einer Befestigungseinrichtung, wie z. B. einem Klapphalter, einer Platte mit einer Klemmvorrichtung oder einem Klettver­ schluß in bedarfsgemäßer Länge befestigt, und kommt z. B. mit geschlossenen oder offenen Schlingen/Fransen in einer Länge von 1 bis 12 cm zum Einsatz.
Das Reinigungstextil der vorliegenden Erfindung ermöglicht eine schonenden, intensive und aufgrund der sehr hohen Saug­ fähigkeit, bei daraus folgendem geringeren Materialeinsatz, eine wirtschaftliche Reinigung mit kurzen Trocknungszeiten. Eine Öffnung/Aufdrehung des Garnes oder des Gewebes, aus dem das Reinigungstextil besteht, ist aufgrund der Konstruktion des Garnes nicht möglich, so daß der Einsatz von MPR-Garnen in der erfindungsgemäßen Form Reinigungsleistungen erzielt, die deutlich über dem Stand der Technik liegen.

Claims (15)

1. Reinigungstextil mit einer Reinigungsoberfläche, die ein Flockgarn aufweist, das einen Garnträger hat, der an seiner Oberfläche beflockt ist.
2. Reinigungstextil gemäß Anspruch 1, bei dem der Garnträ­ ger ein Viskosegarn ist, dessen Oberfläche mit einer mittels Kleber befestigten Beflockung bedeckt ist.
3. Reinigungstextil gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem der Kleber ein Acrylatkleber ist.
4. Reinigungstextil gemäß einem der vorhergehenden An­ sprüche, bei dem die Beflockung Polyamidflock aufweist.
5. Reinigungstextil gemäß einem der vorhergehenden An­ sprüche, welches als Gewebe aufgebaut ist, dessen Schuß zumindest das Flockgarn aufweist, und dessen Kette aus einem nicht beflockten Garn besteht.
6. Reinigungstextil gemäß Anspruch 5, dessen Schuß ein Mehrkomponentengarn aufweist, das neben Flockgarn min­ destens eines der folgenden Garne aufweist: Polyester­ garn, Modalgarn, Baumwollgarn und Wolle.
7. Reinigungstextil gemäß Anspruch 5 oder 6, dessen Kette aus einem der folgenden Garne besteht: Polyestergarn, Modalgarn, Baumwollgarn und Wolle.
8. Reinigungstextil gemäß einem der vorhergehenden An­ sprüche, bei dem die Reinigungsoberfläche ferner Fran­ sen und/oder Schlingen aufweist, die das Flockgarn auf­ weisen.
9. Reinigungstextil gemäß einem der vorhergehenden An­ sprüche, bei dem die Fransen und/oder Schlingen ferner eine Länge von 1-12 cm aufweisen.
10. Reinigungstextil gemäß einem der vorhergehenden An­ sprüche, das ferner eine Befestigungseinrichtung auf­ weist, um das Reinigungstextil an einem manuellen oder maschinellen Reinigungsgerät zu befestigen.
11. Reinigungstextil gemäß einem der vorhergehenden An­ sprüche, bei dem die Befestigungseinrichtung ein Klapp­ halter oder eine Platte mit einer Klemmvorrichtung oder einem Klettverschluß ist.
12. Reinigungstextil gemäß einem der vorhergehenden An­ sprüche, bei dem das manuelle oder maschinelle Reini­ gungsgerät ein Fußboden-, Teppich-, Wand- oder Fenster­ reinigungsgerät, ein Polier-Gerät, eine Reinigungs-Wal­ ze oder ein Reinigungsteller ist.
13. Reinigungsgerät mit folgenden Merkmalen:
  • - einem Reinigungsgerätehauptabschnitt;
  • - einem Reinigungstextil nach einem der Ansprüche 1 bis 9; und
  • - einer Befestigungseinrichtung, die das Reinigungstex­ til an dem Reinigungsgerätehauptabschnitt befestigt.
14. Reinigungsgerät gemäß Anspruch 13, bei dem die Befesti­ gungseinrichtung ein Klapphalter oder eine Platte mit einer Klemmvorrichtung oder einem Klettverschluß ist.
15. Reinigungsgerät gemäß Anspruch 13 oder 14, bei dem das Reinigungsgerät ein manuelles oder maschinelles Fuß­ boden-, Teppich-, Wand- oder Fensterreinigungsgerät, ein manuelles oder maschinelles Polier-Gerät, eine Rei­ nigungs-Walze oder ein Reinigungsteller ist.
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