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Die
Erfindung betrifft einen Schaltzustands-Anzeiger für Sicherungseinsätze, insbesondere
für Niederspannungs-Hochleistungs-Sicherungseinsätze, kurz
NH-Sicherungseinsätze genannt,
bei denen der Zustand der Hauptschmelzleiter durch parallelgeschaltete
Anzeige-Schmelzleiter überwacht
wird. Um den Schaltzustand von Sicherungseinsätzen einfach feststellen zu
können,
wird dem eigentlichen Schmelzleiter ein zusätzlicher Anzeige-Schmelzleiter parallel
geschaltet, der in der Regel als relativ dünner Draht ausgeführt ist
und mit dessen Hilfe eine Anzeigefunktion gesteuert werden kann.
Wenn bei Überlast
oder Kurzschluß der
Hauptschmelzleiter den Stromfluß unterbricht,
wird auch der Anzeige-Schmelzleiter
getrennt und es wird eine Anzeigefunktion ausgelöst, die über die Kraftwirkung einer
vorher gespannten Feder realisiert wird.
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Bekannt
und seit längerer
Zeit auf dem Markt sind sogenannte Stirnanzeiger, bei denen sich
beispielsweise nach der Abschaltung eine durch den Anzeige-Schmelzleiter
gespannt gehaltenen Feder auf der Stirnseite aufrichtet und so den
abgeschalteten Zustand des Sicherungseinsatzes anzeigt (Klappanzeiger).
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Üblich sind
auch als Mittenanzeiger bezeichnete Anzeigesysteme, bei denen nach
Auftrennen des Anzeige-Schmelzleiters
ein Anzeigeknopf aus einer Vertiefung des Sicherungskörpers herausfällt, meist
durch Unterstützung
durch eine Druckfeder. Durch den fehlenden oder herausgetretenen
Anzeigeknopf wird der abgeschaltete Zustand der Sicherungseinsätze sichtbar.
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Bekannt
ist auch eine Lösung,
die in WO 98/07172 beschrieben ist. Hier wird die Zustandsanzeige
für den
Sicherungseinsatz durch einen Stirnanzeiger (Klappanzeiger) realisiert,
der gleichzeitig über
eine mechanische Verbindung ein Signalelement betätigt, welches
auf der Körpermitte
optisch durch Verschiebung den abgeschalteten Zustand anzeigt. Hier
liegt zwar eine zweifache Anzeige des Schaltzustandes als Kombination
von Stirn- und Mittenanzeiger vor, die Betätigung der Anzeige erfolgt aber
weiterhin über
nur einen Anzeige-Schmelzleiter. Die
Zuverlässigkeit
der beschriebenen Anzeigesysteme kann in den bekannten Ausführungen
durch physikalische und technisch-konstruktiv bedingte Gründe, wie
schlechte Kontaktgabe der Anzeige-Schmelzleiter, Schmelzperlenbildung
und damit starker Widerstand gegen die Wirkung der Federelemente,
Verschweißungen,
Bildung von Schmelzraupen und geringe zur Verfügung stehende Federkräfte, teilweise
nicht befriedigen.
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In
GM 76 12 790 ist beschrieben,
wie eine Anzeigevorrichtung für
elektrische Schmelzsicherungseinsätze durch eine spezielle Isolierung
und Umhüllung
des Anzeige-Schmelzleiters zuverlässiger in seiner Funktion werden
soll. Dabei erfordert die beschriebene Lösung spezielle Bauelemente,
ist technisch und technologisch sehr aufwendig und in ihrer Wirkung
unter Einfluß eines
Schaltlichtbogens sehr unsicher.
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Bekannt
sind auch Ausführungen,
bei denen zusätzliche
Kennmeldesicherungen am eigentlichen Schmelzseinsatz befestigt werden
und die nur dem Zwecke der Signalisierung des Schaltzustandes dienen.
Diese Lösung
ist allerdings kostenaufwendig und es werden zusätzliche Befestigungsteile benötigt sowie
Platz zur Anbringung dieser Geräte.
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Letztlich
ist aus
DE 665801 C eine
geschlossene Schmelzsicherungspatrone mit zwei Abschmelzstellen
bekannt, wobei jeder Abschmelzstelle eine sichtbare Anzeigevorrichtung
zugeordnet ist, die die Abschaltursache des Sicherungseinsatzes, Überstrom
oder Kurzschluß,
signalisieren soll. Nachteilig hierbei ist, daß bei der praktischen Ausführung von
Schmelzleitern mit hohem Schaltvermögen und damit über die
gesamte Schmelzleiterlänge
verteilten kurzschlußstrombegrenzenden
Engstellen nicht in der angegebenen Weise zwischen einer Überstrom- und
einer Kurzschlußabschaltung
unterschieden werden kann. Damit ist der Grund der jeweiligen Abschaltung
durch den Anwender nicht sicher zu erkennen. Die Gefahr, daß in der
dargestellten Form der für die
Signalisierung der jeweiligen Abschaltung zuständige Anzeiger versagt, ist
weiterhin gegeben. Die Zuverlässigkeit
der Anzeige wird damit nicht verbessert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Schaltzustands-Anzeiger für Sicherungseinsätze der
eingangs genannten Art zu entwickeln, der sich durch eine erhöhte Zuverlässigkeit
auszeichnet.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
daß zwei
Anzeige-Schmelzleiter unabhängig voneinander
zur Signalisierung des Schaltzustandes des Sicherungseinsatzes angeordnet
sind. Dabei ist es vorteilhaft, wenn ein Signalgeber als Mittenanzeiger
und der andere als Stirnanzeiger ausgeführt ist. In der erfindungsgemäßen Lösung ist
dieses derart realisiert, daß zwei
Signalelemente durch je einen zugeordneten Anzeige-Schmelzleiter,
der jeweils parallel zum Haupt-Schmelzleiter
geschaltet ist, gespannt werden, wobei das eine Signalelement der
Anzeigeknopf des Mittenanzeigers sein kann, der in einer Bohrung
auf der Oberseite des Sicherungskörpers mittels des Anzeigeschmelzleiters
gehalten wird. Das andere Signalelement kann eine Blattfeder sein,
die an einer Stirnplatte des Sicherungseinsatzes befestigt ist und
durch den Anzeige-Schmelzleiter
unter Zug gehalten wird. Es ist vorteilhaft, wenn der Anzeige-Schmelzleiter
durch den Sicherungskörper
und mindestens durch eine Dichtung und eine Stirnplatte geführt wird.
Ein Ende des Anzeige-Schmelzleiters ist
direkt mit der Blattfeder verbunden, die wiederum an einer der Stirnplatten
des Sicherungseinsatzes befestigt ist. Das andere Ende des Anzeige-Schmelzleiters
kann durch eine Klemmhülse
an der gegenüberliegenden
Stirnplatte befestigt sein oder einfach zwischen Stirnplatte und
Dichtung geklemmt werden. Es ist aber auch möglich, daß an beiden Stirnseiten je
eine Blattfeder angeordnet ist, wobei beide Blattfedern durch den
selben Anzeige-Schmelzleiter gespannt sind. Es ist erforderlich, daß die elektrische
Verbindung in Paralleschaltung der beiden Anzeige-Schmelzleiter zum
Hauptschmelzleiter über
die Messerkontakte des NH-Sicherungseinsatzes erfolgt, wobei an
den Stirnplatten Kontaktnasen angeordnet sind, die die beiden Dichtungen
zwischen den Stirnplatten und den Messerkontakt überbrücken und so die elektrische
Verbindung über
die Stirnplatten zu den Enden des Anzeige-Schmelzleiters herstellen.
Die Kontaktierung des Anzeige-Schmelzleiters für den Anzeigeknopf des Mittenmelders
erfolgt dadurch, daß die
beiden Enden des Anzeige-Schmelzleiters um je eine Druckfeder in den
Stirnseiten des Sicherungskörpers
gewickelt sind, wobei die Druckfedern die Dichtungen überbrücken und
auf die Stirnplatten drücken.
Es ist auch möglich,
daß ein
Signalgeber als Fernanzeiger oder zusätzlich als Fernanzeiger ausgebildet
ist.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, daß zwei unabhängig voneinander
wirkende Anzeigesysteme das Einsatzgebiet der Sicherungseinsätze vergrößern und
die Sortimentsbreite bei Sicherungseinsätzen reduzieren. Die Zuverlässigkeit
der Schaltzustandsanzeige wird wesentlich erhöht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Dabei
zeigt:
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1:
einen NH-Sicherungseinsatz und
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2:
eine Explosivdarstellung des NH-Sicherungseinsatzes.
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In 1 ist
beispielhaft ein NH-Sicherungseinsatz dargestellt, der einen Mittenanzeiger 1 und einen
Stirnanzeiger 2 enthält. 2 zeigt
die Anordnung der zwei voneinander unabhängigen Anzeigesysteme mit den
dazugehörigen
Anzeige-Schmelzleitern 3 und 4.
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Die
Anzeige-Schmelzleiter 3 und 4 sind dem Hauptschmelzleiter 5 elektrisch
parallel geschaltet, so daß mit
Auftrennen des Hauptschmelzleiters 5, der auch wiederum
aus mehreren parallelgeschalteten Einzelschmelzleitern bestehen
kann, die Anzeige-Schmelzleiter 3 und 4 ebenfalls
abschalten bzw. abschmelzen und die Anzeigesignalisierung auslösen. Dabei
ist sichergestellt, daß auch
bei einer Fehlfunktion eines Anzeigesystems das andere den erfolgten
Abschaltvorgang des Sicherungseinsatzes noch signalisieren kann.
Die Kontaktierung der Anzeige-Schmelzleiter 3 und 4 erfolgt über die
Kontaktmesser 8 und die Stirnplatten 7, wobei
die Stirnplatten 7 über
Kontaktnasen 9 mit den Kontaktmessern 8 in Verbindung
stehen und die dazwischen liegende Dichtung 10 elektrisch überbrücken.
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Der
Anzeige-Schmelzleiter 4 für den Stirnmelder 2 gibt
bei Abschmelzen seines Drahtes die durch ihn gespannte Blattfeder 11 frei,
die sich dadurch aufrichtet. Die Kontaktierung des Anzeige-Schmelzleiters 3 für den Mittenanzeiger 1 erfolgt über Druckfedern 6,
die die Dichtung 10 überbrücken und
auf die Stirnplatten 7 drücken und so den elektrischen
Kontakt zum Hauptschmelzleiter 5 herstellen. Nach Abschmelzen
des Anzeige-Schmelzleiters 3 wird der unter Druck stehende
Anzeigeknopf 13 freigegeben, der sonst in einer Bohrung 14 sitzt,
die sich mittig auf der Oberseite im Sicherungskörper 15 befindet.
Durch eine Druckfeder 12, die am Boden der Bohrung 14 befestigt
ist, wird der Anzeigeknopf 13 aus seinem Sitz im Körper herausgedrückt und
signalisiert so ebenfalls den abgeschalteten Zustand des Sicherungseinsatzes.
Dabei kann der Anzeigeknopf 13, damit er durch sein Wegfliegen
keinen Schaden anrichten kann, zusätzlich mechanisch, beispielsweise
am Sicherungskörper 15 oder
an der Druckfeder 12, befestigt sein, so daß er nach
Abschmelzen des Anzeige-Schmelzleiters 3 am
Sicherungskörper 15 runterhängt.
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Es
ist auch möglich,
daß ein
Signalgeber als Fernanzeiger oder zusätzlich als Fernanzeiger ausgebildet
ist. So kann ein Signalgeber, beispielsweise der Anzeigeknopf 13,
eine Fernanzeige auslösen, z.B.
einen Mikroschalter betätigen.
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- 1
- Mittenanzeiger
- 2
- Stirnanzeiger
- 3
- Anzeige-Schmelzleiter
- 4
- Anzeige-Schmelzleiter
- 5
- Hauptschmelzleiter
- 6
- Druckfedern
- 7
- Stirnplatten
- 8
- Kontaktmesser
- 9
- Kontaktnasen
- 10
- Dichtung
- 11
- Blattfeder
- 12
- Druckfeder
- 13
- Anzeigeknopf
- 14
- Bohrung
- 15
- Sicherungskörper