DE19830648A1 - Glyceroltrinitrathaltige Zusammensetzung, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Glyceroltrinitrathaltige Zusammensetzung, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Abstract
Eine Zubereitung zur transdermalen therapeutischen Applikation von Glyceroltrinitrat durch menschliche Haut in einem Organismus, enthaltend in einer selbstklebenden Schicht auf Polyacrylatbasis mit einer wirkstoffundurchlässigen Rückschicht einen therapeutisch wirksamen Anteil des Wirkstoffs, ist dadurch gekennzeichnet, daß DOLLAR A - für die wirkstoffhaltige Schicht eine selbstklebende Masse auf Polyacrylatbasis eingesetzt wird, DOLLAR A - die Konzentration von Vinylacetat in der Masse höchstens 6 Gew.-%, und DOLLAR A - die Konzentration von Wirkstoff in der Masse höchstens 25 Gew.-% beträgt.
Description
Die Erfindung betrifft eine Zubereitung zur transdermalen
therapeutischen Applikation von Glyceroltrinitrat durch
menschliche Haut in einen Organismus, enthaltend in einer
selbstklebenden Schicht auf Polyacrylatbasis mit einer
wirkstoffundurchlässigen Rückschicht einen therapeutisch
wirksamen Anteil des Wirkstoffs, weiterhin ein Verfahren
zur Herstellung der Zubereitung sowie deren Verwendung.
Mit der Zubereitung wird eine kontinuierliche und konstant
dosierbare Abgabe von Glyceroltrinitrat an bzw. durch die
Haut angestrebt, wobei sie als Wirkstoffreservoir dient.
Pflaster zur transdermalen Abgabe von arzneilich wirkenden
Substanzen sind bereits seit vielen Jahren bekannt und wer
den erfolgreich in der Medizin eingesetzt. Mit den bekann
ten Zubereitungen soll in der Regel eine langsame und do
sierte Abgabe der Substanzen erzielt werden, wobei die Zu
bereitung als Wirkstoffdepot dient. Hierbei ist es wün
schenswert, daß der Wirkstoff langsam und über einen länge
ren Zeitraum abgegeben wird. Die transdermale Applikation
bietet den großen Vorteil, daß der intestinale und der he
patische First-Pass-Effekt umgangen wird. Demzufolge ist
die Bioverfügbarkeit von Substanzen, die einer starken Me
tabolisierung während des Absorptionsvorganges aus dem Darm
und der ersten Leberpassage unterworfen sind, gesteigert.
Ferner läßt sich die mehrmalige tägliche Applikation von
Substanzen mit kurzer Eliminationshalbwertzeit vermeiden,
da die mit einem transdermalen System erzielten Plasmakur
ven denen einer Dauerinfusion gleichen.
Bei therapieüblichen Wirkstoffen, die zur Prophylaxe oder
zur Behandlung der koranaren Herzkrankheit eingesetzt wer
den, handelt es sich um organische Ester der Salpetersäure.
Vorzugsweise wird Glyceroltrinitrat eingesetzt.
Dieser Wirkstoff relaxiert die glatte Gefäßmuskulatur,
führt zu einer peripheren Vasodilatation und bewirkt eine
Reduktion der kardialen Vor- und Nachlast.
Durch diese Reduktion und die dadurch bedingte Verringerung
der Herzarbeit sinkt der Sauerstoffbedarf des Herzens. Fer
ner bewirkt Glyceroltrinitrat eine Reduktion der extravasa
len Komponente des Kononarwiderstandes und dadurch eine
Verbesserung des Sauerstoffangebotes.
Akute Angina-Pectoris-Anfälle lassen sich schnell und ef
fektiv durch sublinguale Glyceroltrinitratgabe therapieren.
Diese Art der Applikation führt schnell zu einer hohen
Wirkstoffkonzentration in Plasma. Da die Plasmahalbwerts
zeit von Glyceroltrinitrat jedoch nur 1-3 Minuten beträgt,
flacht die Plasmakonzentration sehr schnell ab und hält die
Plasmakonzentration nicht über einen längeren Zeitraum im
therapeutischen Bereich aufrecht. Die sublinguale Gabe ist
demzufolge nicht zur Anfallsprophylaxe geeignet.
Zur Vorbeugung von Angina-Pectoris-Anfällen besser geeignet
ist die transdermale Gabe. Die systemische Glyceroltrini
trat-Aufnahme durch die Haut beträgt in Abhängigkeit vom
Applikationsort etwa 20 µg/cm2/h. Vorteilhaft hierbei ist,
daß die biologische Verfügbarkeit infolge Umgehung des ex
tensiven intestinalen bzw. hepatischen First-Pass-Effektes
nicht ernsthaft verringert wird. Verglichen mit intravenö
ser Applikation resultiert eine Bioverfügbarkeit von etwa
70%, wenn Glyceroltrinitrat transdermal verabreicht wird.
Zunächst sind nur das Stratum Corneum der Haut und die Grö
ße der Applikationsfläche bestimmende Faktoren für die im
Blut zirkulierende Wirkstoffmenge. Dabei wird eine relativ
konstante Steady-State-Plasmakonzentration über eine länge
re Zeit erzielt. Die Steady-State-Plasmakonzentration rich
tet sich nach der jeweiligen Dosierung des Pflasters und
der entsprechenden Absorptionsrate. Bei einer Absorp
tionsrate von 0,4 mg/h liegt beispielsweise die Plasmakon
zentration durchschnittlich bei 0,2 µl/l.
Aus genannten Gründen wird klar, daß die transdermale Gabe
von Glyceroltrinitrat Mittel der Wahl zur effektiven Angi
na-Pectoris-Prophylaxe ist.
Zahlreiche Zubereitungen zur transdermalen Applikation von
Glyceroltrinitrat sind Stand der Technik. Vorherrschend
sind pflasterartige System. Glyceroltrinitrat liegt dabei
entweder gelöst oder an einem Hilfsstoff adsorbiert vor.
Bekannt sind einfache Matrixsysteme, beispielsweise gemäß
US 4,751,087, weiterhin komplex aufgebaute Reservoirsyste
me, beispielsweise gemäß US 4,725,272, sowie Systeme, die
den Wirkstoff in Mikrokapseln enthalten, beispielsweise ge
mäß US 3,742,951 und US 4,336,243.
Für eine erfolgreiche Therapie ist es wichtig, daß der
Wirkstoff in einem therapeutisch wirksamen Ausmaß aus der
Zubereitung freigegeben wird und anschließend die Haut per
meiert. Während die Freisetzungseigenschaft der Zubereitung
durch Wirk- und Hilfsstoffe festgelegt ist, wird die trans
dermale Wirkstoffabsorption entscheidend durch das Stratum
Corneum der Haut bestimmt. Die Absorption kann durch den
Einsatz von die Permeation verbessernden Zusätzen gestei
gert werden. So ist im US-Patent 5,262,165 der Einsatz von
N-Methyl-2-Pyrrolidon und Ölsäure zur Steigerung der Gly
ceroltrinitratabsorption beschrieben.
Synthetische Acrylatpolymere werden oftmals aufgrund ihres
nichtallergenen Charakters als Zubereitungsgrundlage ver
wendet, beispielsweise gemäß US 4,505,891. Von Nachteil
ist, daß die meisten Acrylatpolymere Glyceroltrinitrat sehr
gut lösen. Die gute Löslichkeit ist gleichbedeutend mit
niedriger thermodynamischer Aktivität. Zum Ausgleich muß
deshalb Glyceroltrinitrat in einer hohen Konzentration ein
gearbeitet werden, um eine therapeutisch zufriedenstellende
Wirkstofffreigabe zu erzielen.
In EP 0 622 075 A1 ist eine Zubereitung beschrieben, die
Glyceroltrinitrat in einer Konzentration von 50-65 Gew.-%
enthält. Der Nachteil von derart hohen Glyceroltrinitrat
mengen ist in dessen Eigenschaften begründet. Glyceroltri
nitrat reagiert nachteilig auf thermische und mechanische
Belastungen mit Explosionen oder es führt zu unerwünschten
Veränderungen der Klebereigenschaften z. B. zur Reduktion
der Klebrigkeit, Adhäsion und Kohäsion.
Um Zubereitungen mit akzeptablen Klebereigenschaften zu er
halten, beschreibt US 5,474,783 die Möglichkeit, die ther
modynamische Aktivität von Acrylatpolymeren durch Beimen
gung eines Polysiloxans zu modifizieren. Polysiloxane haben
eine geringe Löslichkeit für Glyceroltrinitrat, wodurch die
Gesamtlöslichkeit in der Zubereitung verringert wird. Die
reduzierte Sättigungslöslichkeit schlägt sich in einer er
höhten Freisetzungsrate nieder. Durch Variation der beige
mengten Polysiloxanmenge läßt sich die Freisetzungskinetik
steuern. Da es sich bei dem beschriebenen System um ein
mehrphasiges System handelt, kann es bei der Herstellung zu
Entmischungen und damit zu Inhomogenitäten kommen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Zubereitung zur transdermalen therapeutischen Applikation
von Glyceroltrinitrat durch menschliche Haut der im Oberbe
griff von Anspruch 1 genannten Art und ein Verfahren zu de
ren Herstellung anzugeben, die unter Überwindung der vorge
nannten Schwierigkeiten und technischen Grenzen eine hohe
thermodynamische Aktivität entfaltet, um unter Vermeidung
vergleichsweise hoher Anteile des Wirkstoffs Glyceroltrini
trat die dadurch verursachten Probleme zu umgehen und bei
signifikant gesteigerter Bioverfügbarkeit eine effektive
Arzneimitteltherapie mit langandauernder und konstant kon
trollierbarer Wirkstofffreisetzung zu ermöglichen, welche
darüber hinaus kostengünstig herstellbar sowie anwender
freundlich bei der Applikation ist.
Zur Lösung der Aufgabe wird eine Zubereitung der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, die dadurch gekennzeichnet
ist, daß
- - für die wirkstoffhaltige Schicht eine selbstklebende Mas se auf Polyacrylatbasis eingesetzt wird,
- - die Konzentration von Vinylacetat in der Masse höchstens 6 Gew.-%, und
- - die Konzentration von Wirkstoff in der Nasse höchstens 25 Gew.-% beträgt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
entsprechend den Unteransprüchen vorgesehen.
Die Zubereitung weist eine hohe thermodynamische Aktivität
auf, wodurch eine hohe Freisetzungsrate bei Einsatz niedri
ger Wirkstoffmengen gesichert ist. Diese hohe thermodynami
sche Aktivität wird durch Reduktion der Sättigungslöslich
keit des entsprechenden Wirkstoffs erzielt. Dies kann da
durch verwirklicht werden, daß für die Zubereitung ein
Grundmaterial verwendet wird, welches als solches eine
niedrige Wirkstofflöslichkeit aufweist, und daß Zusätze
vermieden werden, die zu einer Steigerung der Wirkstofflös
lichkeit führen.
Für die erfindungsgemäße Zusammensetzung wird eine selbst
klebende Masse auf Polyacrylatbasis eingesetzt. Die Masse
ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Vinyl
acetatanteil höchstens 6 Gew.-% beträgt. Diese Reduktion des
Vinylacetatanteils begründet sich darin, daß - wie im fol
genden belegt wird - Vinylacetat bei zunehmender Konzentra
tion zur Abnahme der Freisetzungsrate von Glyceroltrinitrat
führt. Es ist zu berücksichtigen, daß Vinylacetat sowohl
als Copolymer des Acrylatpolymerisats als auch als zuge
setztes Homopolymer die Freisetzungsrate reduziert. Durch
die beschriebene Maßnahme nach der Erfindung liegt der Gly
ceroltrinitratgehalt in der Regel in einem Bereich von
10-30 Gew.-%, vorzugsweise unterhalb von 25 Gew.-%.
In Fig. 1 ist die Permeationsrate von Glyceroltrinitrat
durch eine artifizielle Membran als Funktion der Vinylace
tatkonzentration einer Polyacrylatmasse dargestellt. Dabei
wurde Vinylacetat in Form eines Homopolymers (Polyvinylace
tat) einer selbstklebenden Masse auf Polyacrylatbasis zuge
geben. In der Figur ist gezeigt, daß mit sinkendem Vinyla
ceatanteil die Permeationsrate bzw. Freisetzungsrate zuneh
mend gesteigert wird.
Fig. 2 beschreibt die Permeation von Glyceroltrinitrat durch
humane Vollhaut. Zur Herstellung der Zusammensetzungen wur
de eine Vinylacetat-freie Polyacrylatmasse, als gefüllte
Quadrate dargestellt, bzw. ein Polyacrylat-Vinylacetat-Copoly
mer, als leere Kreise dargestellt, eingesetzt. Es
zeigt sich, daß durch den Einsatz von Vinylacetat-freiem
Polyacrylat das Ausmaß der Permeation durch die humane
Vollhaut gesteigert wird.
Die durch Vinylacetat bedingte Senkung der Permeation läßt
sich durch eine gesteigerte Löslichkeit von Glyceroltrini
trat in der selbstklebenden Polyacrylatmasse erklären. Da
bei wirkt Vinylacetat als Löslichkeitsvermittler. Bedingt
durch die erhöhte Löslichkeit, ist die Wanderung des Wirk
stoffs aus der Masse in eine Membran herabgesetzt, da sich
eine Substanz entsprechend der Sättigungslöslichkeit zwi
schen zwei Phasen verteilt. Demzufolge ist auch die Per
meation verringert, weil der Wirkstofffluß durch eine Mem
bran in einem proportionalen Verhältnis zum Verteilungs
koeffizienten steht.
Die zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
verwendete selbstklebende Masse auf Polyacrylatbasis ist
dadurch gekennzeichnet, daß zu ihrer Herstellung Acrylsäure
und/oder Alkylacrylsäure, insbesondere Methacrylsäure oder
deren Derivate, insbesondere die Alkylester, eingesetzt
werden. Unter den Alkylestern sind diejenigen mit 1 bis 18
Kohlenstoffatomen im Alkylrest bevorzugt, insbesondere Me
thyl-, Ethyl-, n-Butyl-, Isobutyl-, Pentyl-, 2-Ethylbutyl-,
n-Hexyl-, Heptyl-, n-Octyl-, Isooctyl-, 2-Ethylhexyl-,
n-Decyl-, Isodecyl-, n-Dodecyl- und Stearylacrylat bzw. -meth
acrylat. Daneben können weitere Comonomere am Aufbau
des Polymers/Copolymers beteiligt sein. Beispiele sind
Acryl- und/oder Methacrylamid, Hydroxyalkylester und Po
lyalkylenglykolester der Acryl- und/oder Methacrylsäure,
stickstoffhaltige Monomere der Acryl- und/oder Methacryl
säure oder deren Salze, Ethylen, Vinylacetat, Vinylpropio
nat, Vinylbutyrat, Vinylpyrrolidon, Vinylchlorid, Vinylto
luol, Acrylnitril, Styrol und dergleichen.
Ferner enthalten ist eine mit der selbstklebenden Masse
verbundene Rückschicht. Diese ist undurchlässig für den
Wirkstoff und besitzt okklusiven Charakter. Es können be
liebige Materialien eingesetzt werden, die in herkömmlichen
Präparaten Verwendung finden. Beispiele für derartige Mate
rialien sind Celluloseacetat, Ethylcellulose, Polyethylen
terephthalat, weichgemachte Vinylacetat-Vinylchlorid-Copoly
merisate, Nylon, Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisate,
weichgemachtes Polyvinylchlorid, Polyurethan, Polyvinyli
denchlorid, Polypropylen, Polyethylen, Polyamid oder Alumi
nium.
Die Zusammensetzung kann ferner enthalten: Klebrigmacher,
Penetationsverbesserer oder Mittel zur Linderung von Haut
reizungen sowie Metallionen, z. B. Aluminium oder Titan. Zur
Erhöhung der Kohäsion können Weichmacher, Paraffine, zykli
sche Kohlenwasserstoffe oder pflanzliche Öle zugesetzt wer
den.
Als Mittel zur Erhöhung der Klebrigkeit können Kolophonium
harze, Polyterpenharze, Petroleumharze, Cumaron-Inden-Harze,
Terpenphenolharze, Kohlenwasserstoffharze oder flüs
sige Polybutenharze verwendet werden.
Beispiele für die Penetration des Wirkstoffes verbessernde
Mittel sind: Pyrrolidonderivate, Fettsäuren, Fettalkohole,
Fettsäureester, Fettether, Paraffinderivate, Terpene, Ethy
lenglykolmonoalkylether, Polyoxyethylenalkylether, Po
lyoxyethylenarylether, Polyoxyethylenalkylester, Polyoxy
propylenalkylether, Propylenglykolfettsäurederivate, Glyce
rinfettsäureester, Polysorbate, Poloxamere, Dialkylsulfoxi
de, Harnstoff und -derivate, Glycerin, native Öle, Lauroca
prame, Phospholipide, Amide, Aminosäuren, N,N-Di
methylformamid, N-Methylformamid, Acetonide, Calciumthio
glycolat, Propylenglycol, Polyethylenglycol, Alkylsulfate,
Natriumlaurylsulfat, Tetrahydrofurfurylalkohol, N,N-Di
ethyl-m-toluamide, Anticholinergika, makrocyclische Ver
bindungen, polare Lösungsmittel wie Isosorbitol oder Pan
thenol.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann darüber hinaus
zur Linderung von Hautreizungen enthalten. Beispiele für
solche Linderungsmittel sind: Bisabolol, Kamillenöl, Allan
toin, Glycerin oder Dipanthenol.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels nä
her erläutert:
163 g Acrylatklebstoff (z. B. Durotak® 387-2353), 19 g Dioctylcyclohexan (Cetiol S), 19 g hydriertes Kolophonium harz (z. B. Staybelite Ester 3E), 50 g Glyceroltrinitrat (22,1 Gew.-% in Ethylacetat), 50 g Ethylacetat, 15 g Acetyl aceton und 0,1 g Aluminiumacetylacetonat (4 Gew.-% in Ethy lacetat) wurden gemischt. Die Lösung wurde mit einer Naß schichtdicke von 350 µm mit Hilfe einer Rakel auf eine si likonisierte Polyesterfolie (z. B. Hostaphan®) aufgetragen. Der feuchte Film wurde für 30 Minuten bei 40°C getrocknet und anschließend mit einer Polyesterfolie (z. B. Hosta phan®) laminiert. Das Flächengewicht eines derartig herge stellten Klebefilms betrug ca. 67 g/m2. Aus dem Laminat wurden mittels Stanze Pflaster der gewünschten Größe ausge stanzt und die in-vitro-Permeation durch isolierte humane Haut gemessen. Die Ergebnisse der Hautpermeation sind in Fig. 2 dargestellt (gefüllte Quadrate). Durch Einsatz der vinylacetatfreien Zusammensetzung wurde die Permeation um ca. 65% gesteigert.
163 g Acrylatklebstoff (z. B. Durotak® 387-2353), 19 g Dioctylcyclohexan (Cetiol S), 19 g hydriertes Kolophonium harz (z. B. Staybelite Ester 3E), 50 g Glyceroltrinitrat (22,1 Gew.-% in Ethylacetat), 50 g Ethylacetat, 15 g Acetyl aceton und 0,1 g Aluminiumacetylacetonat (4 Gew.-% in Ethy lacetat) wurden gemischt. Die Lösung wurde mit einer Naß schichtdicke von 350 µm mit Hilfe einer Rakel auf eine si likonisierte Polyesterfolie (z. B. Hostaphan®) aufgetragen. Der feuchte Film wurde für 30 Minuten bei 40°C getrocknet und anschließend mit einer Polyesterfolie (z. B. Hosta phan®) laminiert. Das Flächengewicht eines derartig herge stellten Klebefilms betrug ca. 67 g/m2. Aus dem Laminat wurden mittels Stanze Pflaster der gewünschten Größe ausge stanzt und die in-vitro-Permeation durch isolierte humane Haut gemessen. Die Ergebnisse der Hautpermeation sind in Fig. 2 dargestellt (gefüllte Quadrate). Durch Einsatz der vinylacetatfreien Zusammensetzung wurde die Permeation um ca. 65% gesteigert.
Claims (6)
1. Zubereitung zur transdermalen therapeutischen Applika
tion von Glyceroltrinitrat durch menschliche Haut in einem
Organismus, enthaltend in einer selbstklebenden Schicht auf
Polyacrylatbasis mit einer wirkstoffundurchlässigen Rück
schicht einen therapeutisch wirksamen Anteil des Wirk
stoffs, dadurch gekennzeichnet, daß
- - für die wirkstoffhaltige Schicht eine selbstklebende Mas se auf Polyacrylatbasis eingesetzt wird,
- - die Konzentration von Vinylacetat in der Masse höchstens 6 Gew.-%, und
- - die Konzentration von Wirkstoff in der Masse höchstens 25 Gew.-% beträgt.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die in der Masse der selbstklebenden Schicht eingesetz
ten Monomere Acrylsäure und/oder Methacrylsäure oder deren
Derivate, insbesondere die Alkylester, enthalten.
3. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der selbstklebenden Masse Vinylacetat als Homopoly
mer vorliegt.
4. Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der selbstklebenden Masse Vinylacetat als
Copolymer vorliegt.
5. Verfahren zur Herstellung der Zubereitung nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß einer Acrylatklebstoff enthaltende Lösung Glycerol
trinitrat zugegeben, das Gemisch homogenisiert und in Form
eines feuchten Films auf einer Unterlage aufgestrichen und
anschließend der Film getrocknet wird.
6. Verwendung der Zubereitung nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 4 zur Vorbeugung von Angina-Pectoris-An
fällen sowie zur Dauerbehandlung von koronaren Herzkrank
heiten.
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