DE19829600A1 - Betriebsverfahren und elektronisches Vorschaltgerät für Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungslampen - Google Patents
Betriebsverfahren und elektronisches Vorschaltgerät für Hochdruck-Wechselspannungs-EntladungslampenInfo
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Abstract
Bei konventionellen Verfahren und Vorschaltgeräten zum Betreiben von Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungslampen (1), insbesondere Halogen-Metalldampf-Hochdrucklampen, an einer Wechselspannungsquelle stellt sich das Problem, daß die Lampe (1) trotz aufwendiger Vorschaltgeräte ein Intensitätsflackern zeigt. Als kostengünstige Lösung dieses Problems wird vorgeschlagen, die Lampe (1) mit einer Betriebsspannung zu betreiben, deren Frequenz über 800 kHz, vorzugsweise über 1 MHz beträgt.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben von
Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungslampen, insbesondere
Halogen-Metalldampf-Hochdrucklampen, die von einer Wech
selspannungsquelle mit einer Betriebsspannung versorgt
werden, sowie ein entsprechendes Vorschaltgerät für das
Erzeugen einer Betriebsspannung zum Betreiben einer Halo
gen-Metalldampf-Hochdrucklampe an einer Wechselspannung.
In vielen Bereichen der allgemeinen Beleuchtungstechnik,
insbesondere für die Video- und Datenprojektion, werden
Lampen benötigt, die sich durch eine möglichst gute Farb
wiedergabe über die Lebensdauer, eine lange Lebensdauer
im Bereich von mehreren tausend Stunden, eine hohe Licht
ausbeute und eine hohe Leuchtdichte auszeichnen. Ein An
wendungsgebiet solcher Lampen ist beispielsweise die
Rückprojektion; diesbezüglich wird auf das Dokument
WO 95/28664 Bezug genommen.
Als Lampen, die diese hohen Forderungen erfüllen, werden
nach dem Stand der Technik Hochdruck-Wechselspannungs-
Entladungslampen, insbesondere Halogen-Metalldampf-Hoch
drucklampen mittlerer Leistung (ca. 50 bis 400 Watt)
eingesetzt. Sie haben typischerweise eine Energieaufnahme
von ca. 100 bis 150 Watt, einen Elektrodenabstand von
weniger als 2 mm und eine Lichtausbeute von mehr als
80 lm/W, woraus eine sehr hohe Leuchtdichte resultiert.
Aufgrund des hohen Drucks wird der Elektrodenabbrand re
duziert, und die Lampen erreichen eine Lebensdauer von
ca. 6000 bis 8000 Stunden. In dieser Zeit reduziert sich
der Lichtstrom auf etwa 75% des Neuwerts. Die Lampen sind
aufgrund ihrer Eigenschaften und wegen einer relativ nie
drigen Wärmeentwicklung sehr gut für viele Gebiete der
Licht-, Beleuchtungs- und Projektionstechnik geeignet.
Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungslampen sind Lampen
mit einem lokalen thermischen Gleichgewicht zwischen
Elektronen und Ionen. Der Druck in der Lampe liegt im
kalten Zustand typischerweise zwischen 10 und 100 mbar.
Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist das Verhält
nis der elektrischen Feldstärke zum Druck (im Betriebs
zustand). Bei Hockdrucklampen ist das Verhältnis derart,
daß die Elektronen und Ionen im thermischen Gleichgewicht
sind. Bei Niederdrucklampen dagegen ist die Elektronen
temperatur höher als die Ionentemperatur.
Ferner unterscheiden sich Niederdruck- und Hochdruck
lampen durch ihr Frequenzspektrum. Bei Niederdrucklampen
entstehen wenige Resonanzlinien, die in auf dem Außen
kolben aufgetragenen Leuchtstoffen in sichtbare Strahlung
umgewandelt werden. Bei Hochdrucklampen beobachtet man
ein breites Strahlungskontinuum, dem einige Resonanz
linien überlagert sind.
Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungslampen haben zwei
gleichartige Elektroden, die meist stabförmig ausgebildet
sind. Sie sind daher bauartbedingt nur mit Wechselspan
nung betreibbar. Gegenüber Gleichspannungslampen, bei
denen Anode und Kathode unterschiedlich ausgebildet sind,
zeichnen sich Wechselspannungslampen durch eine längere
Lebensdauer, geringere Herstellungskosten und einfachere
Betriebsgeräte aus. Ihre bevorzugte Einbaulage ist hori
zontal, damit die Elektroden gleichmäßig thermisch bela
stet werden.
Als Betriebsgeräte für Hochdruck-Wechselspannungs-Entla
dungslampen werden konventionelle, strombegrenzende elek
tronische Vorschaltgeräte verwendet, die nach dem Prinzip
eines leistungseinprägenden Sperr- oder Durchflußwandlers
arbeiten, dem eine mit einer Frequenz von unter 2 kHz,
typischerweise zwischen 100 und 400 Hz getaktete, zumeist
aus vier Transistoren bestehende Vollbrücke nachgeschal
tet ist. Eine solche Schaltung ist aus der Fig. 4.45 der
Literaturstelle "Betriebsgeräte und Schaltungen für elek
trische Lampen", Siemens AG, Herausgeber Erwin Klein,
1992 bekannt. Dabei erzeugt die Vollbrücke eine rechteck
förmige Wechselspannung als strombegrenzte Betriebsspan
nung für die Lampe. Im Wechselspannungskreis ist zusätz
lich ein Zündgerät vorgesehen, das zumeist aus einem
Hochspannungstransformator, einer Schaltfunkenstrecke,
einer Spannungskaskade und einigen Zündhilfskondensatoren
besteht. Ein solches Zündgerät ist, insbesondere wegen
der Schaltfunkenstrecke, sehr kostenaufwendig.
Mit den bekannten Vorschaltgeräten wird die Lampe im
Prinzip so betrieben, als wäre sie eine Gleichstromlampe,
denn während einer Halbwelle der an der Lampe anliegenden
Wechselspannung verändern sich Strom und Spannung, ausge
nommen die Restwelligkeit, kaum. In nahezu jedem Moment
wird die gleiche Leistung in die Lampe eingeprägt. Aus
diesem Grund werden bekannte elektronische Vorschaltge
räte auch als Rechteck-EVG bezeichnet, da Spannung und
Strom einen zum Nullpunkt symmetrischen rechteckförmigen
Verlauf haben.
Die elektronischen Vorschaltgeräte sind dabei weitgehend
unabhängig von Schwankungen der Eingangsspannung und sta
bilisieren die Lampenleistung. Sie sind daher für Hoch
drucklampen besonders geeignet, zumal mit ihnen das Zünd
verhalten und der Lampenanlauf regelbar sind.
Der rechteckförmige Verlauf der Betriebsspannung wird
nach dem Stand der Technik auch deshalb eingesetzt, weil
es bei einer Wechselspannung mit zeitlich an- und ab
fallender Spannung, beispielsweise sinusförmig, zu sehr
heftigen akustischen Resonanzen des Lampenplasmas kommen
kann. Akustische Resonanzen sind Druckwellenschwankungen
in der Lampe, die von dem Betriebsdruck, den Füllsubstan
zen, der daraus resultierenden Schallgeschwindigkeit und
der Brennergeometrie abhängig sind. Beim Durchgang jeder
Stromhalbwelle durch das Gas wird der Bogen aufgeheizt
und der Bogenkern expandiert. Diese Volumenänderung er
zeugt Druckwellen, die auch im hörbaren Frequenzbereich
liegen und daher akustische Resonanzen genannt werden.
Die durch akustische Resonanzen ausgelösten Druckwellen
können so stark werden, daß die Lampe erlischt. Man ist
daher nach dem Stand der Technik bestrebt, die Betriebs
frequenz in einen möglichst resonanzarmen Bereich unter
halb von 2 kHz zu legen, was in der Praxis jedoch im Hin
blick auf die Fertigungstoleranzen und das Alterungsver
halten der Lampen sowie die damit einhergehende Variati
onsbreite und Änderung der Betriebsbedingungen nicht in
zufriedenstellender Weise gelingt.
Ein weiteres, sich bei der Verwendung von Hochdruck-Wech
selspannungs-Entladungslampen wie Halogen-Metalldampf-
Hochdrucklampen stellendes Problem, insbesondere in der
Projektionstechnik, besteht darin, daß der in der Lampe
erzeugte Lichtbogen starke örtliche Sprünge auf den Elek
trodenspitzen ausführt, die im folgenden als Flackern be
zeichnet werden. Dieses Problem ist nicht auf die akusti
schen Resonanzen zurückzuführen, sondern darauf, daß auf
grund zeitlicher Schwankungen und aufgrund des Abbrands
der Elektroden der Punkt auf der Elektrodenspitze, auf
der momentan der Ansatzpunkt für den Lichtbogen liegt,
mit der Zeit diskontinuierlich wandert.
Wenn der Ansatzpunkt, der auch als Brennfleck bezeichnet
wird, momentan zu einer anderen Stelle der Elektroden
spitze springt, wird im Hinblick auf den Durchmesser der
Elektrodenspitze von 0,3 bis 0,5 mm und der Ausdehnung
des Lichtbogens von ca. 1,5 mm klar, daß die Länge des
Lichtbogens zwischen den Elektrodenspitzen bei einer
Schieflage variiert. Aufgrund der damit einhergehenden
lokalen Temperaturbelastung der Elektroden ändern sich
die für die Emission maßgeblichen Eigenschaften ständig,
so daß ein Hin- und Herspringen des Brennflecks auf der
Elektrode resultieren kann. Dies kann sogar so schnell
erfolgen, daß für das menschliche Auge mehrere Brenn
flecke auf einer Elektrodenspitze gleichzeitig zu erken
nen sind. Entsprechend verändert sich auch die Lampenlei
stung sprungartig, so daß je nach Regelzeitkonstante des
Systems eine Modulation der Helligkeit als störend wahr
genommen wird.
Das Springen des Ansatzes des Lichtbogens auf den Elek
trodenspitzen hat jedoch nicht nur Helligkeitsschwankun
gen zur Folge, sondern ist auch hinsichtlich der opti
schen Qualität des Lichtbogens und der optischen Abbil
dung nachteilig. Beim Springen ändert der Lichtbogen
nicht nur seine räumliche Lage, sondern weicht auch durch
eine Schräglage von einer symmetrischen Anordnung ab.
Dies ist für optische Projektionssysteme, die auf einen
idealsymmetrischen Lichtbogen ausgelegt sind, von Nach
teil, da hieraus Bild- und Farbfehler und -fluktuationen
resultieren.
Ferner ist bei den bekannten Vorschaltgeräten kein scho
nender Start und Betrieb der Lampen gewährleistet. Be
reits bei der Zündung mittels eines Zündgeräts wird die
Lampe kurzfristig sehr stark belastet.
Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die der
Erfindung zugrundeliegende Aufgabe darin, ein Verfahren
und ein Vorschaltgerät zu schaffen, mit dem ein flacker
freier Betrieb von Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungs
lampen, insbesondere Halogen-Metalldampf-Hochdrucklampen
möglich ist. Ferner soll die entsprechende Vorrichtung
mit geringen Kosten herstellbar sein, kleine Abmessungen
aufweisen und keine hohe Verlustleistung bedingen, so daß
sich kein Problem hinsichtlich der Wärmeabfuhr stellt.
Ferner soll ein schonender Betrieb der Lampe, insbesonde
re ein schonender Start mit einer niedrigen Zündspannung,
möglich sein.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Verfahren zum
Betreiben von Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungs
lampen, insbesondere Halogen-Metalldampf-Hochdrucklampen,
die von einer Wechselspannungsquelle mit einer Betriebs
spannung versorgt werden, vorgeschlagen, daß die Lampe
mit einer Betriebsspannung betrieben wird, deren Frequenz
über 800 kHz, vorzugsweise über 1 MHz und besonders be
vorzugt zwischen 2 MHz und 3 MHz beträgt. Die Betriebs
spannung kann prinzipiell jeden beliebigen zeitlichen
Verlauf, zum Beispiel rechteck-, sinus- oder sägezahn
förmig, aufweisen.
Im Rahmen der Erfindung wurde gefunden, daß sich bei ei
nem Betrieb der Lampen mit einer hochfrequenten Betriebs
spannung die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme
vermeiden lassen.
Hinsichtlich der akustischen Resonanzen ist dies dadurch
zu erklären, daß das Spektrum der Eigenschwingungen von
Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungslampen zu hohen Fre
quenzen hin abnimmt, so daß bei einem Betrieb im hochfre
quenten Bereich die Anregung resonanter Schwingungen in
einem praktisch bedeutsamen Ausmaß vermieden wird. Je
höher die Frequenz ist, desto geringer werden akustische
Resonanzen angeregt. Dabei haben sich insbesondere Be
triebsfrequenzen von über 2 MHz als vorteilhaft erwiesen.
Darunterliegende Frequenzen, die auch kleiner als 800 kHz
sein können, sind in der Startphase der Lampe vorteil
haft.
Ferner hat sich vorteilhafterweise herausgestellt, daß
bei hohen Frequenzen auch das Springen des Brennflecks
auf der Elektrode und das damit einhergehende Intensi
täts- und Lageflackern vermieden oder stark reduziert
wird. Der Lichtbogen brennt dann im stationären Betrieb
auf wenigen Brennflecken, die nicht ständig auf der Elek
trodenspitze wandern. Die nachgeschalteten optischen
Systeme können einfacher aufgebaut werden und die Bogen
entladung zeigt kein Flackern. Verbleibende, seltene
Sprünge können bei Messung des Lichtstroms nachgeregelt
werden, und der Elektrodenabbrand sowie die Ausbildung
von Wiederzündspitzen sind reduziert. Der Lichtbogen wird
dabei symmetrischer, was vorteilhaft für die optische
Abbildung ist. Zudem ergibt sich ein kleinerer Kathoden
fall (Spannungsabfall im Fallraum unmittelbar vor der
Kathode), so daß die Lichtausbeute verbessert ist.
Nach dem gegenwärtigen Stand der Kenntnis über die der
Erfindung zugrundeliegenden Vorgänge ist die wahrschein
lichste Erklärung für das reduzierte Springen des Brenn
flecks darin zu sehen, daß bei einer schnellen und voll
ständigen Modulation des Lampenstroms die Lampe zu jedem
Zeitpunkt mit einer anderen momentanen Leistung betrieben
wird. Wenn die Modulationsfrequenz größer als die System
zeiten der Lampe ist, kann sich die Lampe nicht auf einen
bestimmten Betriebspunkt, d. h. einen bestimmten Brenn
fleck einstellen bzw. zu diesem springen. Das seltenere
Bogenspringen tritt erst auf, wenn sich die Elektrode
durch Abdampfen stark verändert hat und die mittlere
Leistung bevorzugt von einem anderen Brennfleck emittiert
wird.
Bei dem bekannten niederfrequenten Rechteckbetrieb kann
die Lampe während einer Halbperiode, in der sich bei
spielsweise die Temperaturverteilung ändert, auf einen
anderen Brennfleck springen. Dabei wird durch die von dem
strombegrenzenden Schaltnetzteil ausgehende Restwellig
keit des Stroms in einem Frequenzbereich von meist 50 bis
200 kHz das Bogenspringen und das akustische Resonieren
ausgelöst.
Ein weiterer Vorteil des hochfrequenten Betriebs ist, daß
die Lampe bei niedrigeren Spannungen zündet. Die Zünd
spannung beträgt bei mehreren hundert kHz Betriebsfre
quenz etwa 600 Volt und ist somit erheblich niedriger als
bei konventionellem Betrieb, bei dem zum Zünden bei etwa
400 Hz eine Spannung von ca. 30 kV bereitgestellt werden
muß. Die Erfindung ist somit erheblich kostengünstiger in
der Praxis realisierbar und führt bei Lampen, die häufig
gezündet werden, zu einer höheren Lampenlebensdauer. Die
Zündspannung der Lampe liegt bei einer Zündfrequenz von
ca. 2,8 MHz unter 800 Volt einfach Spitze, wodurch ein
separates Zündgerät entfallen kann und die Elektroden
beim Zünden weniger stark gesputtert werden.
Die nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Merkmale
können vorteilhafterweise einzeln oder in Kombination
miteinander angewandt werden, wobei sich durch das Zusam
menwirken erfindungsgemäßer Merkmale zusätzliche vorteil
hafte Wirkungen ergeben können.
Eine erste vorteilhafte Besonderheit kann darin bestehen,
daß die Frequenz der Betriebsspannung zeitlich variiert
wird. Eine solche zeitliche Variation um eine Mittenfre
quenz wird auch als Wobbeln bezeichnet. Die Frequenzva
riation kann stetig oder sprunghaft erfolgen. Die Abwei
chung von der Mittenfrequenz, der sogenannte Frequenzhub,
beträgt vorteilhafterweise zwischen 0,01% und 10% der
Mittenfrequenz, wobei besonders vorteilhaft Werte um 1%
sind. Die Modulationsfrequenz selbst, d. h. die Geschwin
digkeit der Frequenzänderung, beträgt vorteilhafterweise
weniger als 10 kHz, bevorzugt weniger als 5 kHz, wobei
sich Werte zwischen 1 kHz und 2 kHz als besonders vor
teilhaft erwiesen haben.
Nach einem anderen vorteilhaften Merkmal wird vorgeschla
gen, daß die Betriebsspannung der Lampe mittels eines von
einer Versorgungsgleichspannung gespeisten Leistungsteils
erzeugt wird, das eine Halbbrücke mit zwei Leistungs
schaltelementen umfaßt. Die Leistungsschaltelemente kön
nen zum Beispiel MOSFET-Transistoren sein, die im Gegen
takt betrieben werden. Dabei übernimmt die Halbbrücke die
Aufgabe der Wechselspannungserzeugung und der Strombe
grenzung in einem Leistungsteil, wodurch gegenüber kon
ventionellen Schaltungen, die typischerweise fünf oder
mehr Leistungsschaltelemente benötigen, Bauteile einge
spart werden.
Ein erfindungsgemäßes Vorschaltgerät für das Erzeugen ei
ner Betriebsspannung zum Betreiben einer Hochdruck-Wech
selspannungs-Entladungslampe an einer Wechselspannung,
das derart ausgebildet ist, daß es eine Betriebsspannung
für die Lampe erzeugt, deren Frequenz über 800 kHz, vor
zugsweise über 1 MHz und besonders bevorzugt zwischen
2 MHz und 3 MHz beträgt, kann einschließlich der für
einen sanften und schonenden Start der Lampe erforderli
chen Zusatzelemente in vollständig analoger Bauweise rea
lisiert sein. Nachteilig bei einer solchen, rein analogen
Realisierung ist jedoch, daß die Lampen eine gewisse
Streuung hinsichtlich ihrer Sollgrößen wie Leistung,
Brennspannung, Zündspannung usw. aufweisen und ihr Be
trieb auch von verschiedenen Parametern, beispielsweise
der Temperatur, abhängig ist. Komplexe Regelungen und An
passung der Betriebsparameter sind in rein analoger, dis
kret aufgebauter Bauweise kaum möglich.
Im Hinblick darauf, daß die Vielzahl der Einflüsse nur in
sehr aufwendiger Weise in einer analogen Schaltung be
rücksichtigbar ist, kann es vorteilhaft sein, wenn eine
Kombination aus einer Softwaresteuerung und einem Hardwa
releistungsteil gewählt wird. Dies kann beispielsweise in
der Weise erfolgen, daß die Betriebsspannung für die
Lampe mittels eines Leistungsteils eines Mikrocontrollers
und einer Frequenzerzeugungsschaltung erzeugt wird, wobei
der Mikrocontroller die Frequenzerzeugungsschaltung und
die Frequenzerzeugungsschaltung das Leistungsteil ansteu
ert.
Dabei kann die Frequenzerzeugungsschaltung vorzugsweise
ein PLD (programmable logic device) oder ein PLL (phase
locked loop) oder jede andere steuerbare elektronische
Schaltung zur Erzeugung einer bestimmten Frequenz sein.
Auf diese Weise ist es möglich, die diversen Einflußgrö
ßen, Lampenparameter sowie besondere Betriebsbedingungen
beim Hochfahren oder Wiederzünden der Lampe mittels einer
entsprechenden Programmsteuerung zu berücksichtigen.
Die Vorteile eines erfindungsgemäßen Verfahrens und einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen darin, daß Hoch
druck-Wechselspannungs-Entladungslampen flackerfrei be
trieben werden können, wobei fertigungs- und betriebs
bedingte Toleranzen und Streuungen sich nicht auf den
Betrieb auswirken oder ausgeglichen werden können, die
entsprechende Schaltung mit niedrigen Kosten und kleinen
Abmessungen realisierbar ist, keine hohe Verlustleistung
entsteht und die Lampe beim Anfahren oder kurzfristigen
Wiederzünden, insbesondere durch die niedrige erforder
liche Zündspannung, schonend betrieben werden kann. Mit
der Erfindung werden somit Ziele erreicht, um die die
Fachwelt sich schon lange bemüht hat.
Ein anhand der Darstellung in den Zeichnungen im folgen
den näher beschriebenes und erläutertes Ausführungsbei
spiel der Erfindung läßt weitere vorteilhafte Merkmale
und Besonderheiten erkennen. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Halogen-Metall
dampf-Hochdrucklampe,
Fig. 2 einen Lichtbogen zwischen zwei Elektroden,
Fig. 3 einen anderen Lichtbogen zwischen zwei Elektro
den,
Fig. 4 einen Verlauf der Betriebsspannung nach dem
Stand der Technik,
Fig. 5 einen Verlauf des Betriebsstroms nach dem Stand
der Technik,
Fig. 6 ein Prinzipbild einer besonderen erfindungsge
mäßen Schaltung,
Fig. 7 ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Schaltung,
Fig. 8 eine Besonderheit eines erfindungsgemäßen Lei
stungsteils,
Fig. 9 ein erstes Zeitdiagramm eines Strom- und Span
nungsverlaufs nach der Erfindung und
Fig. 10 ein zweites Zeitdiagramm eines Strom- und Span
nungsverlaufs nach der Erfindung.
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch eine Halogen-Metall
dampf-Hochdrucklampe 1 dargestellt, beispielsweise ein
Typ UHP von Philips. Sie umfaßt einen Quarzkolben 2, der
einen mit Gas und eventuellen chemischen Zusätzen gefüll
ten Brennraum 3 einschließt. In den Brennraum 3 ragen
zwei Elektroden 4, 5, die einen Elektrodenabstand d auf
weisen. Die Besonderheit von Halogen-Metalldampf-Hoch
drucklampen besteht darin, daß der Brennraum 3 mit einem
Halogen-Metalldampf gefüllt ist und unter einem hohen
Druck steht. Ferner ist der Elektrodenabstand d sehr
klein, typischerweise unter 2 mm, so daß sich eine hohe
Lichtleistung und eine sehr hohe punktuelle Leuchtdichte
ergeben. Zwischen den beiden Elektroden 4, 5 bildet sich
bei Anlegen einer hinreichend großen Spannung eine kon
trahierte Entladung (Bogenentladung) aus.
Aufgrund der Fertigungstoleranzen, insbesondere hinsicht
lich des Elektrodenabstands d, unterliegt die Lampe 1
Variationen in den Betriebsbedingungen. Der Brennspan
nungsbereich liegt aus diesem Grunde typischerweise
zwischen 70 und 110 Volt, wobei während der Lebensdauer
von 6000 bis 8000 Stunden die Brennspannung um bis zu
10 Volt ansteigt und die Strahlungsleistung um bis zu 25%
abnimmt.
In Fig. 2 ist die Lage eines Lichtbogens 6 zwischen zwei
Elektroden 4, 5 schematisch dargestellt. Der Lichtbogen
liegt symmetrisch zwischen zwei Brennflecken 7, 8 auf den
Elektroden 4, 5. In Fig. 3 ist eine andere Situation dar
gestellt, in der der Lichtbogen 6 zwischen zwei anderen
Brennflecken 7, 8 liegt. Gegenüber Fig. 2 ist der Brenn
fleck 8 auf der Elektrode 5 an eine andere Stelle ge
sprungen, so daß sich eine größere Länge l des Lichtbo
gens ergibt. Der Lichtbogen liegt dann in bezug auf das
optische Abbildungssystem an einer anderen Stelle und ist
verkippt. Hieraus resultiert eine größere Länge und eine
andere Helligkeit, die von dem Stromversorgungsgerät der
Lampe nachgeregelt werden muß. Damit einhergehend sind
Temperaturschwankungen verbunden, die die Emissionsfähig
keit und Temperaturverteilung auf den Elektroden 4, 5 be
einflussen und zu einem weiteren Springen der Brenn
flecken 7, 8 an andere Stellen führen können, so daß ein
ständiges Springen des Lichtbogens 6 und Flackern der
Lampenintensität festzustellen ist.
Die vorbeschriebenen Nachteile treten insbesondere dann
in hohem Maße auf, wenn die Lampe 1 mit einer an den
Elektroden 4, 5 anliegenden Betriebsspannung mit einer
niedrigen Frequenz betrieben wird. Einen nach dem Stand
der Technik rechteckförmigen, zum Nullpunkt symmetrischen
Verlauf der Spannung und des Stroms zeigen die Fig. 4
und 5, wobei die Frequenz ca. 100 Hz beträgt.
In Fig. 6 ist ein Prinzipbild einer besonders vorteilhaf
ten Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei der
die Lampe 1 in einem LCR-Reihenschwingkreis betrieben
wird, der eine Induktivität L einer der Lampe 1 vorge
schalteten Drossel L, die Kapazität C eines der Lampe 1
parallel geschalteten Kondensators C1 und den Reihen
widerstand R der Lampe 1 umfaßt. Dabei wird der Reihen
schwingkreis mittels einer hochfrequenten Anregungsspan
nung angeregt, die von einem Leistungsteil 9, beispiels
weise einer Halbbrücke, bereitgestellt wird. Die Anre
gungsspannung kann einen rechteckförmigen zeitlichen Ver
lauf aufweisen. Der in Reihe geschaltete Trennkondensator
C2 erzeugt eine gleichspannungsfreie Rechteckwechselspan
nung mit der halben Eingangsamplitude, die dann den
Schwingkreis aus Drossel L, Parallelkondensator C1 und
Lampe 1 speist. Auf diese Weise kann mit den Bauelementen
ein Schwingkreis realisiert werden, der von dem Lei
stungsteil 9 gesteuert wird.
Die Fig. 7 zeigt ein Blockschaltbild eines erfindungsge
mäßen Vorschaltgeräts, das auch als elektronisches Strom
versorgungsgerät oder power supply bezeichnet werden
kann. Es umfaßt einen Netzfilter 10, einen Gleichrichter
11, das Leistungsteil 9, einen Lampenkreis 12, eine
Steuer- und Regeleinrichtung 13 sowie ein Zusatzspan
nungsmodul 14. Das Zusatzspannungsmodul 14 ist ein kon
ventioneller Sperrwandler und erzeugt zusätzliche, bei
spielsweise für den Betrieb eines PC's erforderliche Nie
derspannungen.
Dem Netzfilter 10 ist ein zweipoliger Netzschalter vorge
schaltet. Beim Einschalten wird die Schaltung mit Strom
versorgt und die Lampe 1 zeitverzögert gezündet. Das
Netzfilter 10 selbst umfaßt einen Varistor, X-Kondensato
ren, Y-Kondensatoren und Seriendrosseln. Das letzte Bau
teil im Wechselstromkreis ist der Gleichrichter 11 mit
Siebkondensatoren 15 und einer manuellen Umschaltung 16
der Eingangsspannung. Die Umschaltung 16 schaltet das
Mittenpotential der beiden Siebkondensatoren 15 am Aus
gang des Gleichrichters 11 direkt an den AC-Zweig
(Spannungsverdopplungsschaltung), wobei gleichzeitig die
Dioden im Gleichrichter 11 jeweils parallel geschaltet
werden, um so die entstehende Verlustleistung auf zwei
Dioden zu verteilen. Zur Unterstützung der Siebkondensa
toren 15 kann ein impulsfester Folienkondensator parallel
geschaltet werden.
Das Leistungsteil 9 umfaßt eine Halbbrücke mit zwei Tran
sistoren 17, 18 als Leistungsschaltern, die von der
Steuer- und Regeleinrichtung 13 mit hoher Frequenz ange
steuert und geregelt werden. Die Halbbrücke wandelt die
von dem Gleichrichter 11 bereitgestellte Versorgungs
gleichspannung von beispielsweise 300 bis 350 Volt in
eine mit 2 bis 3 MHz getaktete Rechteckwechselspannung
um. Aus diesem Grund kann die Halbbrücke auch als Zer
hacker bezeichnet werden. Die beiden Leistungstransisto
ren 17, 18 können beispielsweise MOSFET-Transistoren
sein, die von einem Transformator im Gegentakt, vorzugs
weise mit Tastlücke, angesteuert werden. Der Transforma
tor übernimmt auch die Energieübertragung, die für die
Ein- bzw. Ausschaltvorgänge erforderlich ist.
Die Transistoren 17, 18 können beispielsweise über zwei
symmetrisch aufgebaute, galvanisch getrennte Leistungs
stufen angesteuert werden. Dabei wird nach Möglichkeit
eine Halbbrückenschaltung realisiert, in der der MOSFET-
Transistor über einen Resonanzschwingkreis aus Serien
drosseln und Eingangskapazität des MOSFET angesteuert
wird. Durch die Verwendung komplexer Bauteile wird dabei
überwiegend Blindleistung in der Treiberstufe geschaltet
und somit die Verlustleistung in dem Ansteuerkreis redu
ziert. Zur galvanischen Trennung kann ein Ansteuerüber
trager notwendig sein. Mit dem Übertrager wird zwar das
Ansteuersignal aus der Steuer- und Regeleinrichtung, aber
keine Ansteuerleistung übertragen. Die Versorgung der er
forderlichen Ansteuerelektronik kann durch das Zusatz
spannungsmodul 14 erfolgen.
Die am Ausgang der Leistungsstufe 9 anstehende Rechteck
spannung von ca. 300 Volt wird durch den Trennkondensator
C2 in eine gleichspannungsfreie Rechteckwechselspannung
mit einer Amplitude von ca. 150 Volt umgewandelt, die als
Anregungsspannung für den LRC-Schwingkreis dient. Die in
Reihe geschaltete Drossel L ist das den Betriebsstrom der
Lampe 1 begrenzende Element, dem die Lampe 1 und der
Parallelkondensator C1 nachgeschaltet sind. Wenn der
obere Transistor 17 leitet, steigt der Strom in der Dros
sel L an. Wird der obere Transistor 17 ausgeschaltet und,
gegebenenfalls nach einer kurzen Tastlücke, der untere
Transistor 18 eingeschaltet, wird die in der Drossel L
und dem Trennkondensator C2 gespeicherte Energie an die
Lampe 1 abgegeben. Die Lampe wird also mit einem symme
trischen Wechselstrom betrieben.
Durch Veränderung der Frequenz kann eine Resonanzüberhö
hung der als Betriebsspannung an der Lampe 1 anliegenden
Wechselspannung bewirkt werden. Die elektrische Leistung
der Lampe 1 kann beispielsweise bei einer Lampe mit einer
Brennspannung zwischen 70 und 110 Volt zwischen 80 und
120 Watt durch Veränderung der Frequenz eingestellt wer
den. Dabei kann außer der Frequenz auch eine gegebenen
falls in der Anregungsspannung vorhandene Tastlücke an
die jeweilige, momentane Stromamplitude angepaßt werden.
Zum Zünden der Lampe 1 wird in der anfänglichen Glimment
ladungsphase in dem Schwingkreis eine Spannung von über
250 Volt zur Aufrechterhaltung der Entladung benötigt.
Diese hohe Spannung kann im Resonanzkreis ebenfalls durch
eine Resonanzüberhöhung mittels Veränderung der Frequenz
ohne weitere schaltungstechnische Maßnahmen eingestellt
werden. Bei konventionellen, mit Rechteckspannungen be
triebenen Vorschaltgeräten muß die Schaltung für die ho
hen Spannungen gesondert dimensioniert ausgelegt werden.
Bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform mit einem Reso
nanzkreis kann dagegen ohne besondere schaltungstechni
sche Maßnahmen oder Dimensionierungen ein sauberer Anlauf
der Lampe 1 auch mit einem hohen Booststrom von ca. 5 A
gewährleistet werden, da die Dauer dieses Booststroms
durch die Steuerung auf wenige Sekunden beschränkt werden
kann.
Aus analogen Gründen wie bei einer Spannungsteilung mit
Widerständen sollte der Trennkondensator C2 eine minde
stens zehnmal so große Kapazität wie der Parallelkonden
sator C1 aufweisen, damit sich die effektiv an der Lampe
1 verfügbare Betriebsspannung durch die Strombelastung
nicht reduziert. Ferner sollte, damit die Halbbrücke als
ideale Rechteckanregungsspannungsquelle dient, die in dem
Trennkondensator C2 gespeicherte Energie groß gegen die
in der Drossel L gespeicherte Energie sein. Zur Reduzie
rung von Ein- oder Abstrahlungen können die hochfrequen
ten Baugruppen, insbesondere das Leistungsteil 9 mit ei
nem Metallkäfig abgeschirmt werden.
Die zur Ansteuerung des Leistungsteils 9 dienende Steuer- und
Regeleinrichtung 13 umfaßt einen Mikrocontroller 19
und einen nachgeschalteten PLD 20 oder PLL. Im Hinblick
darauf, daß das Leistungsteil 9 mit bis zu 3 MHz oder
mehr geschaltet wird, ist diese Anordnung zur Realisie
rung einer entsprechend schnellen Steuerung vorteilhaft.
Die Frequenz von 3 MHz entspricht einer Periodendauer von
333 ns. Dies bedeutet, daß ein Einschaltvorgang eines
Transistors 17, 18 abzüglich einer eventuellen Tastlücke
von einigen ns im Bereich von 150 ns liegt. Um in diesem
Bereich die Betriebsfrequenz, die Modulation der Be
triebsfrequenz, eine Verstellung der Tastlücke und eine
Leistungsregelung der Lampe 1 zu ermöglichen, sind kom
merzielle Mikrocontroller 19 mit bis zu 16 MHz oder
40 MHz Taktfrequenz und Befehlszeiten von 4 bis 12 Takten
nicht ausreichend. Die Frequenzsprünge würden unter 1 MHz
bereits größer als 10 kHz bis 20 kHz sein.
Um den Mikrocontroller 19 von diesen sehr schnellen Vor
gängen zu entlasten, übernimmt daher eine nachgeschaltete
Frequenzerzeugungsschaltung wie das PLD 20 die Ansteue
rung der Halbbrücke in dem Leistungsteil 9 einschließlich
der Erzeugung der Einschaltzeiten und Generierung der
Tastlücken im Bereich von bis zu 45 ns. Dies ist mit kon
ventionellen Mikrocontrollern 19 allein nicht zu reali
sieren, da Taktzyklen von mindestens 64 MHz notwendig
sind, um eine ausreichende Zeitauflösung von ca. 15 ns im
Bereich zwischen 2 und 3 MHz zu erhalten.
Das dem Mikrocontroller 19 nachgeschaltete PLD 20 ist von
den Funktionen des Mikrocontrollers 19 entlastet und wird
von dem Mikrocontroller 19 lediglich mit den notwendigen
Daten wie Periodendauer, Tastlückendauer und einem Frei
gabesignal, beispielsweise über einen parallelen Bus,
versorgt. Ferner können weitere, für den Betrieb der
Schaltung notwendige Funktionen, zum Beispiel eine
schnelle Schutzschaltung bei Lastabwurf, vorgesehen sein.
Mit einer Ansprechzeit von unter 10 ns kann somit in Ver
bindung mit dem Mikrocontroller 19 ein Echtzeitbetrieb im
Frequenzbereich über 1 MHz erreicht werden, wobei der
Mikrocontroller 19 mit einer wesentlich langsameren Takt
frequenz von ca. 2 kHz arbeiten und sich auf die Messung
der Lampenparameter, Regelung der Lampenleistung und
Überwachung der Lampe 1 beschränken kann. Hierzu kann die
Steuer- und Regeleinrichtung 13 die Betriebsparameter 21
der Lampe 1, beispielsweise Temperatur, Alterungszustand,
Farbe, Lampenspannung, Lampenstrom, Lampendruck etc.
ebenso wie über eine Schnittstelle zugeführte externe
Signale 22, zum Beispiel Einschaltsignal, geforderte Lam
penhelligkeit, Dimmsignale, Zündung etc. berücksichtigen
und hieraus das Ansteuersignal 23 für das Leistungsteil 9
bilden.
Je nach konkreter Lampe 1 und deren Alterungs- und Be
triebszustand wird somit der optimale Betriebspunkt für
die Lampe 1 softwaremäßig durch Veränderung der Frequenz
und gegebenenfalls der Tastlücke eingestellt. Verschie
dene Betriebsmodi können dabei verschiedene Betriebs
abläufe wie Lampenzündung, Lampenanlauf, leistungsgere
gelten Betrieb, lichtstromgeregelten Betrieb oder Kombi
nationen hieraus softwaremäßig steuern.
Der Mikroprozessor 19 kann auch die Änderung der Frequenz
der Betriebsspannung, also ein selbsttätiges Wobbeln der
Betriebsfrequenz durchführen. Die Frequenz kann in kon
ventioneller Weise regelmäßig und stetig verändert wer
den. Statt dessen kann zur Vermeidung periodischer Anre
gungen die Frequenzmodulation auch unregelmäßige oder un
stetige Frequenzsprünge aufweisen. Eine unregelmäßige
oder unstetige Frequenzänderung kann mittels eines Zu
fallsgenerators generiert werden, was jedoch technisch
aufwendig ist. Unaufwendiger ist die Generierung einer
vorbestimmten Pseudo-Zufallsfolge von Frequenzen, bei
spielsweise mittels eines vorbesetzten, rückgekoppelten
Schieberegisters, in dem verschiedene Frequenzen ge
speichert sind.
Die gesamte, in Fig. 7 dargestellte Schaltung zum Betrei
ben der Lampe 1 läßt sich in platzsparender Weise, bei
spielsweise in einem Volumen von 7 × 5 × 14 cm realisie
ren. Aus der hohen Betriebsfrequenz ergibt sich ferner
der Vorteil, daß für die Drossel L ein Ferrit eingesetzt
werden kann, mit dem bei einem Volumen von nur ca. 1 cm3
und einem Gewicht von nur ca. 5 g eine Lampenleistung von
120 Watt übertragbar ist. Kühlprobleme treten dabei nicht
auf, da die in der Schaltung entstehende Verlustleistung
über Wärmekonvektion und gegebenenfalls über einen Minia
turlüfter abführbar ist. Die Gesamtkosten der Bauteile
sind, insbesondere durch den Einsatz kleiner Ferrite und
von nur zwei Leistungsschaltern, viel niedriger als bei
konventionellen Vorschaltgeräten.
In Fig. 8 ist eine Besonderheit des Leistungsteils 9
dargestellt. Die internen Dioden der MOSFET-Transistoren
17, 18 haben recovery-Zeiten von ca. 450 ns. Mit diesen
langen Zeiten sind Schaltfrequenzen von über 1 MHz nur
mit sehr hoher Verlustleistung möglich. Aus diesem Grund
werden die in den MOSFET-Transistoren 17, 18 integrierten
internen, langsamen Dioden 24 jeweils durch ein Entkop
pelnetzwerk, das jeweils zwei externe, schnelle Invers
dioden 25, 25a mit recovery-Zeiten von weniger als 35 ns
umfaßt, entkoppelt. Durch die Entkopplung wird der
MOSFET-Transistor thermisch entlastet und die recovery-
Zeit um den Faktor 13 gesenkt. Als zusätzlicher Verlust
entsteht nur die Verlustleistung der externen Diode, die
in Vorwärtsrichtung vom Strom durchflossen wird.
In den Fig. 9 und 10 sind Strom- und Spannungsverläufe
bei einer erfindungsgemäßen Schaltung gemäß Fig. 7 dar
gestellt. Die Linie 26 stellt dabei die Anregungsspannung
am Ausgang des Trennkondensators C2 dar, die Linie 27 den
kapazitiven Anteil des Stroms durch den Parallelkondensa
tor C1 und die Linie 28 den Strom durch die Lampe 1. Zu
nächst fällt auf, daß der Reihenschwingkreis mit einer
Anregungsspannung 26 angeregt wird, die zwischen den
Polaritätswechseln Tastlücken 29 aufweist, in denen die
Anregungsspannung etwa null Volt beträgt. Ergänzend hier
zu kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß zu den
Transistoren 17, 18 jeweils ein Umschwingkondensator pa
rallel geschaltet ist.
Der in der Drossel L nach dem Ausschalten in der Tast
lücke 29 weiterfließende Strom entlädt den jeweils dem
anderen Transistor parallel geschalteten Umschwingkonden
sator im günstigsten Fall bis auf null Volt. In diesem
Fall kann der andere Transistor im spannungslosen Zustand
einschalten, wodurch die Verlustleistung minimiert wird.
Da sich jedoch die Betriebsfrequenz ändert, insbesondere
auch beim Wobbeln, wäre die Tastlücke 29 nur in einem Be
triebszustand bzw. bei einer Frequenz für einen gegebenen
Umschwingkondensator optimal dimensionierbar. Aus diesem
Grund ist die Tastlücke 29 vorteilhafterweise variabel
verstellbar, um die momentane Verlustleistung zu minimie
ren. Dabei ist der Verlauf der Drainspannung der Tran
sistoren 17, 18 vorzugsweise immer trapezförmig, um
Schalttransienten und EMV-Störungen zu reduzieren oder
ganz auszuschließen.
Ohne Umschwingkondensatoren entstehen dagegen Spannungs
transienten über dem Drain der MOSFET, der entsprechend
ausgelegt sein muß. Bei richtiger Dimensionierung der
Umschwingkondensatoren lassen sich somit die Umschalt
verluste, auch über die während der Lebensdauer einer
Lampe 1 eintretenden Alterungsprozesse, reduzieren.
Die in den Fig. 9 und 10 dargestellten Stromverläufe
zeigen die Variationsbreite, die im Verlauf der Lebens
dauer einer Lampe 1 eintreten kann. Bei der Dimensio
nierung des Parallelkondensators C1 handelt es sich um
einen Kompromiß zwischen Wirkungsgrad, Lampenstabilität
und Lebensdauer der Lampe 1. Bei einem sinusförmigen
Betrieb werden weniger harmonische oder subharmonische
Oberschwingungen angeregt, die zur Unstabilitäten im
Lampenplasma führen können. Dagegen ist bei dem in Fig.
10 dargestellten Stromverlauf der Wirkungsgrad besser, da
der kapazitive Anteil des Stroms 27 durch den Parallel
kondensator C1, der auch von den Leistungstransistoren 17
und 18 geschaltet werden muß, geringer ist.
Als vorteilhaft hat sich herausgestellt, wenn die Fre
quenz v der Anregungsspannung, die Induktivität der Dros
sel L und der Reihenwiderstand R der Lampe 1 so gewählt
werden, daß das Verhältnis 2πvL/R zwischen 0,5 und 2,0,
vorzugsweise in der Nähe von 1,0 liegt. Damit wird er
reicht, daß die Drossel L immer als strombegrenzendes
Element wirksam ist, aber gleichzeitig der Lampe 1 keine
Spannung einprägt. Bei einem Verhältnis größer als 1 hat
der Lampenstrom eine sinus- bis dreieckähnliche Form. Ist
das Verhältnis kleiner als 1, wird der Stromverlauf einem
Sägezahn ähnlich, wie in Fig. 10 dargestellt ist. Ange
strebt wird ein Wert im Bereich von 1,0, der dem Übergang
zwischen dreieck- und sägezahnähnlichem Betrieb ent
spricht und in der Kurve 28 in Fig. 9 dargestellt ist.
Die Dimensionierung des Leistungsteils 9 in der Weise,
daß das angegebene Verhältnis in der Nähe von 1 liegt,
ist auch deshalb vorteilhaft, weil die Differenz zwischen
maximaler Stromamplitude und dem Stromeffektivwert in
diesem Fall günstig ist. Die Elektroden 4, 5 einer Lampe
1 werden nämlich auf den Effektivwert des Stroms hin aus
gelegt, und nicht auf den Maximalwert. Bei einem sinus
förmigen Stromverlauf ist das Verhältnis zwischen maxima
ler Stromamplitude und dem Effektivwert, d. h. der Schei
telfaktor ungefähr 1,4. Bei Gleichstrom beträgt dieser
Wert idealerweise 1,0 und bei dreieckförmigem Signalver
lauf ungefähr 1,7.
Bei dem in Fig. 9 dargestellten Strom 28, der einen
geringfügig verzerrten sinusförmigen Verlauf hat, liegt
dieser Faktor zwischen 1,2 und 1,3 und somit nahe bei dem
wünschenswerten Faktor von 1,0. Dadurch werden die Elek
troden 4, 5 in der kurzen Phase, in der der Strom den
Effektivwert übersteigt, weniger stark belastet. Da in
dieser Phase mehr Wolfram verdampft, was zu stärkeren
Kolbenschwärzungen und verstärkten Ausglasungen führt,
wobei das zuviel abgedampfte Wolfram nicht wieder in der
Phase mit kleinerem Strom an der Elektrode aufwächst, ist
ein Scheitelwert in der Nähe von 1,0 vorteilhaft.
1
Lampe
2
Quarzkolben
3
Brennraum
4
Elektrode
5
Elektrode
6
Lichtbogen
7
Brennfleck
8
Brennfleck
9
Leistungsteil
10
Netzfilter
11
Gleichrichter
12
Lampenkreis
13
Steuer- und Regeleinrichtung
14
Zusatzspannungsmodul
15
Siebkondensator
16
Umschaltung
17
Transistor
18
Transistor
19
Mikrocontroller
20
PLD
21
Betriebsparameter
22
externe Signale
23
Ansteuersignal
24
interne Diode
25
externe Diode
26
Anregungsspannung
27
Strom durch C1
28
Strom durch
1
29
Tastlücke
R Lampenwiderstand
L Drossel
C1 Parallelkondensator
C2 Trennkondensator
d Elektrodenabstand
l Lichtbogenlänge
R Lampenwiderstand
L Drossel
C1 Parallelkondensator
C2 Trennkondensator
d Elektrodenabstand
l Lichtbogenlänge
Claims (14)
1. Verfahren zum Betreiben von Hochdruck-Wechselspan
nungs-Entladungslampen (1), die von einer Wechsel
spannungsquelle mit einer Betriebsspannung versorgt
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lampe (1) mit einer Betriebsspannung betrieben
wird, deren Frequenz (v) über 800 kHz, vorzugsweise
über 1 MHz und besonders bevorzugt zwischen 2 MHz und
3 MHz beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Frequenz (v) der Betriebsspannung zeitlich
variiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Betriebsspannung mittels eines von
einer Versorgungsgleichspannung gespeisten Leistungs
teils (9) erzeugt wird, das eine Halbbrücke mit zwei
Leistungsschaltelementen (17, 18) umfaßt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsspannung mit
tels eines Leistungsteils (9), eines Mikrocontrollers
(19) und einer Frequenzerzeugungsschaltung (20) er
zeugt wird, wobei der Mikrocontroller (19) die Fre
quenzerzeugungsschaltung (20) und die Frequenzerzeu
gungsschaltung (20) das Leistungsteil (9) ansteuert.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lampe (1) in einem
LCR-Reihenschwingkreis betrieben wird, der die
Induktivität L einer der Lampe (1) vorgeschalteten
Drossel (L), die Kapazität C eines der Lampe (1)
parallel geschalteten Kondensators (C1) und den
Reihenwiderstand (R) der Lampe (1) umfaßt, und der
Reihenschwingkreis mittels einer hochfrequenten
Anregungsspannung angeregt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reihenschwingkreis mit einer Anregungsspan
nung angeregt wird, die zwischen den Polaritätswech
seln Tastlücken (29) aufweist, in denen die Anre
gungsspannung etwa Null Volt beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Frequenz (v) der Anregungsspannung,
die Induktivität L der Drossel (L) und der Reihenwi
derstand (R) der Lampe (1) so gewählt werden, daß das
Verhältnis 2πvL/R zwischen 0,5 und 2,0, vorzugsweise
in der Nähe von 1,0 liegt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lampe (1) mit einer
sinus-, dreieck- oder sägezahnförmigen Betriebs
spannung betrieben wird.
9. Vorschaltgerät für das Erzeugen einer Betriebsspan
nung zum Betreiben einer Hochdruck-Wechselspannungs-
Entladungslampe (1) an einer Wechselspannung, dadurch
gekennzeichnet, daß es derart ausgebildet ist, daß es
eine Betriebsspannung für die Lampe (1) erzeugt,
deren Frequenz (v) über 800 kHz, vorzugsweise über
1 MHz und besonders bevorzugt zwischen 2 MHz und
3 MHz beträgt.
10. Vorschaltgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Frequenz (v) der Betriebsspannung zeit
lich veränderbar ist.
11. Vorschaltgerät nach Anspruch 9 oder 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß es ein Leistungsteil (9) zum Erzeu
gen der Betriebsspannung aus einer Versorgungsgleich
spannung aufweist und das Leistungsteil (9) eine
Halbbrücke mit zwei Leistungsschaltelementen (17, 18)
umfaßt.
12. Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß es ein Leistungsteil (9)
zum Erzeugen der Betriebsspannung, einen Mikrocon
troller (19) und eine Frequenzerzeugungsschaltung
(20) umfaßt, wobei der Mikrocontroller (19) die Fre
quenzerzeugungsschaltung (20) und die Frequenzerzeu
gungsschaltung (20) das Leistungsteil (9) ansteuert.
13. Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß es eine der Lampe (1) vor
geschaltete Drossel (L) und einen der Lampe (1) pa
rallel geschalteten Kondensator (C1) zum Betreiben
der Lampe (1) in einem LCR-Reihenschwingkreis umfaßt,
der mittels einer von dem Vorschaltgerät erzeugten
hochfrequenten Anregungsspannung angeregt wird.
14. Vorschaltgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß eine sinus-, dreieck- oder
sägezahnförmige Betriebsspannung erzeugbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19829600A DE19829600A1 (de) | 1998-07-02 | 1998-07-02 | Betriebsverfahren und elektronisches Vorschaltgerät für Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungslampen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19829600A DE19829600A1 (de) | 1998-07-02 | 1998-07-02 | Betriebsverfahren und elektronisches Vorschaltgerät für Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungslampen |
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DE19829600A1 true DE19829600A1 (de) | 1999-09-23 |
Family
ID=7872771
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19829600A Ceased DE19829600A1 (de) | 1998-07-02 | 1998-07-02 | Betriebsverfahren und elektronisches Vorschaltgerät für Hochdruck-Wechselspannungs-Entladungslampen |
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