Die Erfindung betrifft eine Induktivität gemäß des Oberbegriffs des Patent
anspruchs 1. Derartige Induktivitäten sind bekannt und bereits im Handel
erhältlich.
I. Technisches Gebiet
Bei den oben zitierten, bekannten Induktivitäten handelt es sich insbesonde
re um Transformatoren und um Drosseln, die für hohe Spannungen geeignet
sind.
Handelsübliche Transformatoren besitzen einen Spulenkörper, auf den eine
Primärwicklung und eine Sekundärwicklung gewickelt sind. Der Spulenkör
per weist eine durch zwei parallele Seitenwände und eine zylindrische Hülse
begrenzte Kammer auf, in der die Primärwicklung und die Sekundärwick
lung angeordnet sind. Die Zylinderachse der zylindrischen Hülse ist mit der
Wickelachse der Primär- und der Sekundärwicklung identisch. Die Primär- und
die Sekundärwicklung sind, voneinander getrennt durch eine oder meh
rere elektrisch isolierende Schichten, um ihre gemeinsame Wickelachse in
unterschiedlichen Lagen übereinander gewickelt. Diese elektrisch isolieren
den Schichten sind koaxial zu der den Kammerboden bildenden zylindri
schen Hülse angeordnet und erstrecken sich zwischen den beiden parallelen
Seitenwänden. Derartige Transformatoren besitzen keine zufriedenstellende
Hochspannungsfestigkeit. Insbesondere kann der zwischen den Seitenwän
den des Spulenkörpers und den Isolierschichten verbleibende kleine
Luftspalt zu einem Kurzschluß zwischen der Primär- und der Sekundär
wicklung führen.
Handelsübliche, für hohe Spannungen geeignete Drosseln besitzen einen im
wesentlichen zylindrischen Spulenkörper, auf dem eine Drahtwicklung an
geordnet ist. Die Wickelachse dieser Drahtwicklung verläuft parallel zur Zy
linderachse des Spulenkörpers. Der Spulenkörper besitzt mehrere, senkrecht
zur Zylinderachse angeordneten Seitenwände, die entlang der Zylinderachse
unterschiedliche Kammern bzw. Wickelräume für die Windungen der
Drahtwicklung bilden. Um eine ausreichende Hochspannungsfestigkeit der
Drossel zu gewährleisten, sind die Windungen der Drahtwicklung in ver
schiedenen Kammern entlang der Zylinderachse des Spulenkörpers ange
ordnet. Allerdings beanspruchen derartige Drosseln vergleichsweise viel
Raum.
II. Darstellung der Erfindung
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Induktivität gemäß des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 mit einer verbesserten Hochspannungsfestigkeit und
kompakter räumlicher Anordnung bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merk
male des Patentanspruchs 1 gelöst. Besonders vorteilhafte Ausführungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die erfindungsgemäße Induktivität besitzt einen Spulenkörper und minde
stens eine Drahtwicklung, die auf dem Spulenkörper angeordnet ist, wobei
der Spulenkörper eine zylindrische Hülse, deren Zylinderachse parallel zur
Wickelachse der mindestens einen Drahtwicklung verläuft, und mindestens
zwei senkrecht zur Wickelachse angeordnete Seitenwände aufweist, so daß
die zylindrische Hülse und die Seitenwände mindestens einen Wickelraum
für die mindestens eine Drahtwicklung bilden. Erfindungsgemäß sind die
mindestens zwei Seitenwände jeweils mit mindestens einem Absatz ausge
stattet, die den mindestens einen Wickelraum in einen nicht-verengten ersten
Bereich und in wenigstens einen verengten zweiten Bereich unterteilen. Zu
sätzlich besitzt die erfindungsgemäße Induktivität eine elektrische Isolie
rung, die auf dem mindestens einen Absatz bzw. auf der mindestens einen
Stufe der mindestens zwei Seitenwände aufliegt und dadurch den nicht
verengten ersten Bereich von dem wenigstens einen verengten zweiten Be
reich separiert. Durch die vorgenannten Maßnahmen oder Merkmale wird
die Hochspannungsfestigkeit der erfindungsgemäßen Induktivität erheblich
verbessert und eine kompakte räumliche Anordnung der Induktivität er
möglicht.
Vorteilhafterweise sind die elektrischen Anschlüsse der erfindungsgemäßen
Induktivität als im Spulenkörper verankerte Metallstifte ausgebildet. Diese
Metallstifte sind über Anschlußdrähte mit den Wicklungsenden der minde
stens einen Drahtwicklung verbunden. Zumindest eine der beiden Seiten
wände des Spulenkörpers ist vorteilhafterweise mit einem oder mehreren
ersten Schlitzen versehen, die zwischen den Metallstiften angeordnet sind
und sich vom Rand des Spulenkörpers bis zur zylindrischen Hülse erstrec
ken. Ferner ist zumindest eine der beiden Seitenwände mit einem oder meh
reren zweiten Schlitzen ausgestattet, die ebenfalls zwischen den Metallstiften
angeordnet sind und sich vom Rand des Spulenkörpers bis zu dem minde
stens einen Absatz der entsprechenden Seitenwand erstrecken. Außerdem
weisen die ersten und zweiten Schlitze vorteilhafterweise jeweils eine Rampe
oder eine schiefe Ebene auf, die zur Führung der Anschlußdrähte in den
Schlitzen dienen.
Besonders vorteilhaft läßt sich die Erfindung auf einen Transformator an
wenden.
Der erfindungsgemäße Transformator besitzt einen Spulenkörper, auf den
mindestens eine erste Wicklung und mindestens eine zweite Wicklung auf
gewickelt sind, wobei die erste Wicklung und die zweite Wicklung eine ge
meinsame Wickelachse aufweisen und in unterschiedlichen Lagen, getrennt
durch eine elektrische Isolierung, übereinander auf dem Spulenkörper ange
ordnet sind. Der Spulenkörper des erfindungsgemäßen Transformators be
sitzt eine zylindrische Hülse und mindestens zwei senkrecht zur Wickelachse
angeordnete Seitenwände, die mindestens einen Wickelraum für die Trans
formatorwicklungen bilden. Die beiden Seitenwände des Spulenkörpers wei
sen jeweils mindestens einen Absatz auf, die den mindestens einen Wickel
raum in einen nicht-verengten ersten und in wenigstens einen verengten
zweiten Bereich unterteilen, und die elektrische Isolierung liegt auf dem
mindestens einen Absatz der Seitenwände auf und separiert den nicht
verengten, ersten Bereich von dem wenigstens einen verengten, zweiten Be
reich. Vorteilhafterweise ist die mindestens eine erste Wicklung in dem
nicht-verengten ersten Bereich und die mindestens eine zweite Wicklung in
dem wenigstens einen verengten zweiten Bereich des mindestens einen Wic
kelraumes des Spulenkörpers angeordnet, so daß durch die elektrische Iso
lierung eine räumliche Trennung von erster Wicklung und zweiter Wicklung
erreicht wird. Die erfindungsgemäßen Absätze oder Stufen an den Seiten
wänden ermöglichen eine kompakte räumliche Anordnung von erster und
zweiter Wicklung. Sie verbessern die Hochspannungsfestigkeit des Trans
formators, indem sie insbesondere Kriechströme und Sprüh- oder Funken
entladungen an den Rändern der elektrischen Isolierung zwischen erster und
zweiter Wicklung verhindern. Ferner erlauben die erfindungsgemäßen Maß
nahmen, als elektrische Isolierung ein vergleichsweise dünnes Kunststoff
band zu verwenden, das zwischen erster und zweiter Wicklung angeordnet
ist und auf den Absätzen oder Stufen aufliegt. Die Verwendung dieser ver
gleichsweise dünnen elektrischen Isolierung zwischen erster und zweiter
Wicklung gewährleistet eine kompakte räumliche Anordnung und eine mi
nimale Streuinduktivität des Transformators. Um geringe Toleranzen bei der
Wicklungshöhe von erster und zweiter Wicklung auszugleichen, ist der
mindestens eine Absatz der Seitenwänden vorteilhafterweise jeweils mit ei
ner Schrägen versehen, die einen stetigen Übergang von dem nicht-ver
engten ersten Bereich zu dem mindestens einen verengten zweiten Bereich
gewährleistet. Zur Verbesserung der Hochspannungsfestigkeit tragen auch
die ersten und zweiten Schlitze in den Seitenwänden bei. Durch die ersten
Schlitze sind vorteilhafterweise die Anschlußdrähte für die mindestens eine
zweite Wicklung hindurchgeführt, während durch die zweiten Schlitze die
Anschlußdrähte der mindestens einen ersten Wicklung hindurchgefädelt
sind. Die ersten und zweiten Schlitze verbessern die elektrische Isolation
zwischen den ersten und zweiten Wicklungen und zwischen den Anschluß
drähten von ersten und zweiten Wicklungen.
III. Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungs
beispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Transformator
in schematischer Darstellung
Fig. 2 Eine Seitenansicht des Spulenkörpers des erfindungsgemäßen
Transformators
Fig. 3 Der in Fig. 2 abgebildete Spulenkörper des erfindungsgemäßen
Transformators in einer gegenüber der Fig. 2 um 90 Grad ge
drehten Seitenansicht
Fig. 4 Einen Querschnitt durch den unteren Teil des Spulenkörpers mit
Draufsicht auf die Innenseite einer Seitenwand und vergrößerter
Darstellung der Schlitze in der Seitenwand.
Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiels handelt es sich um einen Trans
formator, der einen Spulenkörper 1 aus Kunststoff, eine Primärwicklung 2,
eine Sekundärwicklung 3 und einen Ferrit- oder Eisenkern 4 besitzt. Die
Primärwicklung 2 und die Sekundärwicklung 3 besitzen eine gemeinsame
Wickelachse A-A und sind in unterschiedlichen Lagen, getrennt durch eine
elektrische Isolierung 5, übereinander auf den Spulenkörper 1 aufgewickelt.
Der Spulenkörper 1 weist eine durch eine zylindrische Hülse 1a und zwei
senkrecht zur Wickelachse A-A angeordnete Seitenwände 1b, 1c begrenzten
Wickelraum auf. Die zylindrische Hülse 1a weist einen quadratischen Quer
schnitt auf und ihre Zylinderachse verläuft parallel zur Wickelachse A-A der
Transformatorwicklungen 2, 3. Diese zylindrische Hülse 1a bildet den Boden
des Wickelraumes und umschließt den Ferrit- oder Eisenkern 4 des Trans
formators. Die beiden Seitenwände 1b, 1c sind jeweils mit einem sich in den
Wickelraum erstreckenden Absatz 1d, 1e versehen. Durch diese Absätze 1d,
1e wird der Wickelraum in einen nicht-verengten ersten Bereich B1 und ei
nen verengten, bis zur zylindrischen Hülse 1a reichenden zweiten Bereich B2
unterteilt. Das heißt, daß der Abstand der beiden Seitenwände 1b, 1c, auf
grund der Absätze 1d, 1e, im verengten Bereich B2 kleiner als im nicht
verengten Bereich B1 ist. In dem nicht-verengten ersten Bereich B1 ist die
Primärwicklung 2 untergebracht während in dem verengten zweiten Bereich
B2 die Sekundärwicklung 3 angeordnet ist. Die elektrische Isolierung 5 liegt
auf den Absätzen 1d, 1e auf und trennt die Primärwicklung 2 räumlich von
der Sekundärwicklung 3. Die elektrische Isolierung 5 besteht aus einer
Kunststoffolie, die in zwei Lagen die Sekundärwicklung 3 umschließt und
eine Dicke von ungefähr 3 µm besitzt. Die Primärwicklung 2 ist über die
elektrische Isolierung 5 auf den Spulenkörper 1 aufgewickelt. Die Primär
wicklung 2 besitzt 55 Windungen und besteht aus einer lackierten Drahtlitze
mit vier Adern von je 0,25 mm Durchmesser. Die Sekundärwicklung 3 besitzt
154 Windungen und besteht aus einer lackierten Drahtlitze mit sieben Adern
von je 0,25 mm Durchmesser. Die Sekundärwicklung 3 füllt den gesamten
verengten Bereich B2 des Wickelraumes des Spulenkörpers 1 aus. Die Höhe
der Absätze 1d, 1e ist auf die Wicklungshöhe der Sekundärwicklung 3 abge
stimmt. Die Höhe der Absätze 1d, 1e, vom Boden 1a aus gemessen, beträgt
ungefähr 3 mm. Der Abstand der beiden Seitenwände 1b, 1c voneinander
beträgt im nicht-verengten Bereich ungefähr 20 mm und im verengten Be
reich ungefähr 18 mm. Die Absätze 1d, 1e sind als Rampe ausgebildet, das
heißt, sie weisen jeweils eine Schräge auf, um Toleranzen bei der Wicklungs
höhe der Sekundärwicklung 3 auszugleichen. Die zylindrische Hülse 1a mit
quadratischem Querschnitt, die den Boden 1a des Wickelraumes bildet, be
sitzt einen Durchmesser bzw. eine Seitenlänge von ungefähr 12 mm. Die Hö
he der Seitenwände 1b, 1c über der zylindrischen Hülse 1a beträgt ungefähr
6 mm.
Der Transformator weist ferner elf im Spulenkörper 1 verankerte, abgewin
kelte Metallstifte 6 auf, die zur Befestigung des Transformators auf einer Lei
terplatine und zur elektrischen Kontaktierung von Primärwicklung 2 und
Sekundärwicklung 3 dienen. In der ersten Seitenwand 1b sind sieben und in
der zweiten Seitenwand 1c sind vier Metallstifte 6 verankert. Die elektrische
Verbindung zwischen den Metallstiften 6 und den Transformatorwicklungen
2, 3 erfolgt mittels Anschlußdrähte, die jeweils mit einem Wicklungsende der
Primärwicklung 2 oder der Sekundärwicklung 3 und mit einem der Metall
stifte 6 verbunden sind. Zwischen den Metallstiften 6 sind zwei erste Schlitze
7 und zwei zweite Schlitze 8 in der zweiten Seitenwand 1c angeordnet. Die
ersten Schlitze 7 erstrecken sich vom Rand des Spulenkörpers 1 bis zur zy
lindrischen Hülse 1a. In jedem dieser ersten Schlitze 7 ist ein mit einem
Wicklungsende der Sekundärwicklung 3 verbundener Anschlußdraht ange
ordnet. Die ersten Schlitze 7 dienen den mit der Sekundärwicklung 3 ver
bundenen Anschlußdrähten als Führungshilfe. Die zweiten Schlitze 8 er
strecken sich vom Rand des Spulenkörpers 1 bis zum Absatz 1e der Seiten
wand 1c. In jedem dieser zweiten Schlitze 8 ist ein mit einem Wicklungsende
der Primärwicklung 2 verbundener Anschlußdraht angeordnet. Diese zwei
ten Schlitze 8 dienen den mit der Primärwicklung 2 verbundenen Anschluß
drähten als Führungshilfe. Die ersten 7 und zweiten Schlitze 8 sind jeweils
mit einer Rampe 7a, 8a oder einer schiefen Ebene ausgestattet, die das Einfä
deln und Hinführen der Anschlußdrähte zu den Wicklungsenden von Pri
mär- 2 und Sekundärwicklung 3 erleichtert.
Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das oben näher erläuterte Ausfüh
rungsbeispiel. Beispielsweise kann der erfindungsgemäße Transformator
mehrere übereinander gewickelte Primär- oder/und Sekundärwicklungen
aufweisen. Außerdem kann der Spulenkörper für den Fall mehrerer Pri
mär- oder/und Sekundärwicklungen auch mit mehreren Kammern zur Aufnahme
dieser Wicklungen ausgestattet sein. Ferner können die Seitenwände der
Kammer bzw. der Kammern auch mehrere Absätze aufweisen, die die
Kammer bzw. den Wicklungsraum in mehrere abgestufte, verengte Bereiche
unterteilen. In jedem dieser abgestuften, verengten Bereiche kann eine Trans
formatorwicklung untergebracht werden, und auf jedem dieser Absätze
kann eine elektrische Isolierung aufliegen, die die vorgenannten Transforma
torwicklung voneinander räumlich und elektrisch trennt. Es ist natürlich
auch möglich, die Primärwicklung in dem verengten Bereich B2 und die Se
kundärwicklung in dem nicht-verengten Bereich B1 des Spulenkörpers an
zuordnen.
Außerdem ist es auch möglich, die Erfindung auf eine für hohe Spannungen
ausgelegte Drossel anzuwenden. Die erfindungsgemäße Drossel besitzt ei
nen Spulenkörper aus Kunststoff mit einer zylindrischen Hülse und zwei
senkrecht zur Zylinderachse der Hülse angeordneten Seitenwänden, die eine
Kammer bzw. einen Wickelraum für eine Drahtwicklung, deren Wickelachse
parallel zur Zylinderachse verläuft, bilden. Die Windungen der Drahtwick
lung sind koaxial zur Zylinderachse in mindestens zwei unterschiedlichen
Lagen übereinander auf den Spulenkörper gewickelt. Die beiden Seitenwän
de besitzen jeweils mindestens einen in den Wickelraum weisenden Absatz,
so daß der Wickelraum in einen nicht-verengten ersten und einen oder meh
rere sukzessiv verengte zweite Bereiche unterteilt wird. In dem ersten Be
reich und in jedem der zweiten Bereiche ist eine Lage von Windungen der
Drahtwicklung untergebracht. Außerdem werden der erste Bereich und die
unterschiedlichen zweiten Bereiche jeweils durch eine aus einem Kunststoff
band bestehende elektrische Isolierung voneinander getrennt. Die elektrische
Isolierung liegt auf den einander entsprechenden Absätzen bzw. Stufen der
Seitenwände auf und separiert die in unterschiedlichen Lagen koaxial über
einander gewickelten Windungen der Drahtwicklung. Auf diese Weise wird
eine Hochspannungsdrossel mit einem räumlich kompakten Aufbau ermög
licht.