DE19828378A1 - Farbe entwickelndes Verfahren, Enzym-Immunoassay, der das Farbe entwickelnde Verfahren anwendet und Immunochromatographie, die den Enzym-Immunoassay einarbeitet - Google Patents
Farbe entwickelndes Verfahren, Enzym-Immunoassay, der das Farbe entwickelnde Verfahren anwendet und Immunochromatographie, die den Enzym-Immunoassay einarbeitetInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der
Farbentwicklung unter Anwendung der Reaktion eines Indolyl-Derivats
als Farbe entwickelndes Substrat mit einem Enzym in
Gegenwart einer Verbindung mit freiem Radikal und/oder einer
Chelat-Verbindung, auf einen Enzym-Immunoassay (nachfolgend
EIA abgekürzt), der das Verfahren der Farbentwicklung
ausnützt, und auf eine Immunochromatographie, die den Enzym-Immunoassay
einbaut.
Ein Indolyl-Derivat wurde als Farbe entwickelndes Substrat
beim Immunblotting oder bei der Immunochromatographie (siehe
Methods in Enzymology, Bd. 121, S. 497-509 (1986) und JP-A-9-
133681, die der EP-A-0 762 123 entspricht; der Ausdruck
"JP-A", wie er hier verwendet wird, bezeichnet eine
"ungeprüfte, veröffentlichte japanische Patentanmeldung")
verwendet. Bei diesen Techniken wird die Aktivität eines
Enzyms, das durch Immunreaktion an einer Nitrozellulose-Membran
inaktiviert ist, durch die Verwendung eines Indolyl-Derivats
bestimmt. Das Indolyl-Derivat reagiert mit dem
immobilisierten Enzym unter Bildung eines Indigo-Farbstoffs,
der sich im Laufe der Zeit an der Membran unter
Sichtbarmachung des Reaktionsproduktes abscheidet.
Ein Immunblotting erfordert vom Beginn der Reaktion zwischen
einem Indolyl-Derivat und einem Enzym bis zum Farbnachweis 20
bis 60 min; es wurde nach einer Verkürzung der Reaktionszeit
verlangt. Bei einer Immunochromatograhie nimmt es mindestens
10 min, üblicherweise 15 min bis mehrere Stunden in Anspruch,
um eine Probe punktförmig auf der Membran aufzutragen, eine
Entwicklung mit einer Entwicklerlösung, die ein Indolyl-Derivat
enthält, durchzuführen und die entwickelte Farbe im
Nachweisbereich unter Erhalt eines Resultats zu messen. Um
den ganzen Vorteil der Einfachheit, die für die
Immunochromatographie charakteristisch ist, bei einer
dringenden Untersuchung zu nutzen, wurde gewünscht, die
Untersuchungszeit weiter zu verkürzen.
Eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der
Bereitstellung eines verbesserten Farbe entwickelnden
Verfahrens unter Verwendung der Reaktion eines Indolyl-Derivats
mit einem Enzym in Gegenwart einer Verbindung mit
freiem Radikal und/oder einer Chelat-Verbindung.
Eine zweite Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der
Bereitstellung eines Enzym-Immunoassays, der das oben
genannte Farbe entwickelnde Verfahren ausnützt.
Eine dritte Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der
Bereitstellung einer Immunochromatographie, die den oben
genannten Enzym-Immunoassay einbaut.
Als Resultat ausgedehnter Untersuchungen zur Lösung der oben
beschriebenen Aufgaben haben die Erfinder der vorliegenden
Erfindung festgestellt, daß die Zeit, die zur Farbentwicklung
erforderlich ist, durch die Reaktion eines Indolyl-Derivats
mit einem Enzym in Gegenwart einer spezifischen Verbindung
mit freiem Radikal und/oder einer spezifischen Chelat-Verbindung
verringert werden kann.
Das heißt, die vorliegende Erfindung stellt ein Farbe
entwickelndes Verfahren bereit, das Umsetzen eines Indolyl-Derivats,
das durch die Formel (I) dargestellt wird:
worin R1 eine enzymatisch ablösbare Gruppe darstellt;
und R2 und R3 jeweils ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen;
und eines Enzyms, in Gegenwart einer Verbindung mit freiem Radikal, die durch die Formel (II) dargestellt wird:
und R2 und R3 jeweils ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen;
und eines Enzyms, in Gegenwart einer Verbindung mit freiem Radikal, die durch die Formel (II) dargestellt wird:
worin A eine substituierte oder unsubstituierte
Methylenkette mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, die in
ihrer Kette ein Sauerstoffatom oder eine Carbonyl-Gruppe
enthalten kann, darstellt; und R4, R5, R6 und R7 jeweils
ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen darstellen;
und/oder einer Chelat-Verbindung, die zwischen einem Diamin-Derivat, das durch die Formel (III) dargestellt wird:
und/oder einer Chelat-Verbindung, die zwischen einem Diamin-Derivat, das durch die Formel (III) dargestellt wird:
worin R8 eine Ethylen-Gruppe oder eine Cyclohexan-1,2-
diyl-Gruppe darstellt,
und einem Metall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt, Indium, Neodym, Mangan und Europium, gebildet wird, umfaßt.
und einem Metall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt, Indium, Neodym, Mangan und Europium, gebildet wird, umfaßt.
Die vorliegende Erfindung stellt auch einen Enzym-Immunoassay
bereit, umfassend Messen der Enzymaktivität eines mit Enzym
markierten Antikörpers oder Antigens durch Verwendung der
Reaktion des Indolyl-Derivats, das durch die Formel (I)
dargestellt wird, mit einem Enzym, wobei die Reaktion in
Gegenwart der Verbindung mit freiem Radikal, die durch die
Formel (II) dargestellt wird, und/oder der Chelat-Verbindung,
die zwischen den Diamin-Derivat, das durch die Formel (III)
dargestellt wird, und einem Metall, ausgewählt aus der Gruppe
bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt, Indium, Neodym,
Mangan und Europium, gebildet wird, durchgeführt wird.
Die vorliegende Erfindung liefert außerdem eine
Immunochromatographie, die Messen der Enzymaktivität eines
durch Enzym markierten Antikörpers oder Antigens, der (das)
in einen Nachweisbereich an eine festen Phase gebunden ist,
durch Verwendung der Reaktion des Indolyl-Derivats, das durch
die Formel (I) dargestellt wird, mit einem Enzym, wobei die
Reaktion in Gegenwart der Verbindung mit freiem Radikal, die
durch die Formel (II) dargestellt wird, und/oder der Chelat-Verbindung,
die zwischen dem Diamin-Derivat, das durch die
Formel (III) dargestellt wird, und einem Metall, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt,
Indium, Neodym, Mangan und Europium, gebildet wird,
durchgeführt wird, umfaßt.
Fig. 1 ist ein Diagramm der Farbintensität, die bei einer
geänderten AAQ-2-Konzentration entwickelt wird.
Das Farbe entwickelnde Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung ist dadurch charakterisiert, daß die Verbindung mit
freiem Radikal der Formel (II) und/oder die Chelat-Verbindung
in dem Farbe entwickelnden System vorliegen, in welchem die
ablösbare Gruppe R1 des Indolyl-Derivats der Formel (I) durch
die Wirkung eines Enzyms freigesetzt wird und zwei Moleküle
des Restes unter Bildung eines Indigo-Farbstoffs kondensiert
werden. Nach einer vorgeschriebenen Reaktionszeit kann der
produzierte Indigo-Farbstoff mit dem bloßen Auge oder mit
Hilfe von Geräten nachgewiesen werden.
Die Verbindung mit freiem Radikal und/oder die Chelat-Verbindung
können der Reaktionslösung, die das Indolyl-Derivat
enthält, üblicherweise eine Pufferlösung, die das
Indolyl-Derivat enthält, zu einer Gesamtkonzentration von
vorzugsweise zwischen etwa 0,1 und 100 mmol, bevorzugter
zwischen etwa 1 und 20 mmol zugesetzt werden. Die Reaktion
wird vorzugsweise in einem Puffer durchgeführt. Beispiele für
geeignete Puffer umfassen einen Diethanolamin-HCl-Puffer,
Aminomethylpropandiol-HCl-Puffer, einen Carbonat-Puffer,
einen Glycin-Puffer, einen CHES-NaOH-Puffer (CHES: N-
Cyclohexyl-2-aminoethansulfonsäure), einen CAPSO-NaOH-Puffer
CAPSO: N-Cyclohexyl-2-hydroxy-3-aminopropansulfonsäure) und
einen CAPS-NaOH-Puffer (CAPS: N-Cyclohexyl-3-
aminopropansulfonsäure). Wenn gewünscht können Salze wie z. B.
Magnesiumchlorid dem Puffer zugesetzt werden.
Die Verbindung mit freiem Radikal der Formel (II), die in der
vorliegenden Erfindung eingesetzt werden kann, ist eine
cyclische Amin-Verbindung, die ein freies N-Oxyl-Radikal hat.
In der Formel (II) ist A eine substituierte oder
unsubstituierte Methylenkette mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen.
Die Methylenkette kann in ihrer Kette ein Sauerstoffatom oder
eine Carbonyl-Gruppe enthalten. Beispiele für A beinhalten
-CH2)3-, -(CH2)2-, -CH2-O-CH2- und -CH2-CO-CH2-.
Substituenten an der Methylkette umfassen eine Hydroxyl-Gruppe,
eine Carboxyl-Gruppe, eine Carbamoyl-Gruppe (z. B.
Carbamoyl, Methylcarbamoyl, Ethylcarbamoyl, Propylcarbamoyl
oder Phenylcarbamoyl) und eine Amino-Gruppe. R4, R5, R6 und
R7, die gleich oder verschieden sein können, stellen jeweils
ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen wie z. B. Methyl, Ethyl, n-Propyl oder
Isopropyl dar. Vorzugsweise stellt mindestens eine der
Gruppen R4 bis R8 eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen dar, und bevorzugter stellen R4 bis R8
jeweils eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen dar.
Wo das zu dem ringbildenden Stickstoffatom benachbarte
Kohlenstoffatom mit einer Alkyl-Gruppe substituiert ist, ist
das freie Radikal stabilisiert.
Die Verbindung mit freiem Radikal der Formel (II) ist einfach
erhältlich und beinhaltet N-Oxyl-2,2,6,6-
tetramethylpiperidin, N-Oxyl-4-hydroxy-2,2,6,6-
tetramethylpiperidin, N-Oxyl-4-carboxy-2,2,6,6-
tetramethylpiperidin, N-Oxyl-4-carbamoyl-2,2,6,6-
tetramethylpiperidin, N-Oxyl-4-amino-2,2,6,6-
tetramethylpiperidin, N-Oxyl-2,2,6,6-tetramethylmorpholin, N-
Oxyl-2,2,5,5-tetramethylpyrrolidin, N-Oxyl-3-hydroxy-2,2,5,5-
tetramethylpyrrolidin, N-Oxyl-3-carboxyl-2,2,5,5-
tetramethylpyrrolidin, N-Oxyl-3-carbamoyl-2,2,5,5-
tetramethylpyrrolidin und N-Oxyl-4-oxo-2,2,6,6-
tetramethylpiperidin (AAQ-2).
In der Formel (III) umfaßt R8 eine Ethylen-Gruppe und eine
Cyclohexan-1,2-diyl-Gruppe.
Die Chelat-Verbindung, die in der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden kann, beinhaltet Komplexe, in denen
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA), trans-1,2-
Diamincyclohexan-N,N,N',N'-tetraessigsäure, usw. koordinativ
an ein Zentralatom wie z. B. Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt,
Indium, Neodym, Mangan und Europium gebunden sind.
Spezifische Beispiele für die Chelat-Verbindungen sind EDTA-Eisen,
EDTA-Kupfer, EDTA-Zink, EDTA-Kobalt, EDTA-Indium,
EDTA-Mangan, EDTA-Europium, trans-1,2-Diamincyclohexan-
N,N,N',N'-tetraessigsäure-Eisen und trans-1,2-
Diamincyclohexan-N,N,N',N'-tetraessigsäure-Kupfer.
In der Formel (I), die das als Substrat verwendete Indolyl-Derivat
darstellt, ist R1 eine ablösbare Gruppe, die durch
die Wirkung eines Enzyms zersetzt und abgelöst wird.
Beispiele für eine derartige enzymatisch ablösbare Gruppe
umfassen eine Gruppe, die durch -PO3 2-.2M⁺ (worin M ein
Wasserstoffatom, eine Alkalimetall oder Toluidin ist), eine
β-D-Galactopyranosyl-Gruppe und eine β-D-Glucopyranosyl-
Gruppe.
Das Indolyl-Derivat, das als Substrat für eine Phosphatase
verwendet wird, wird durch die Formel (Ia):
worin R2, R3 und M wie oben definiert sind, dargestellt;
das für β-D-Galactosidase wird durch die Formel (Ib):
das für β-D-Galactosidase wird durch die Formel (Ib):
worin R2 und R3 wie oben definiert sind; und Gal eine β-D-
Galactopyranosyl-Gruppe darstellt; dargestellt;
und das für β-D-Glucosidase wird durch die Formel (Ic) dargestellt:
und das für β-D-Glucosidase wird durch die Formel (Ic) dargestellt:
worin R2 und R3 wie oben definiert sind; und Glu eine β-D-
Glucopyranosyl-Gruppe darstellt.
Das Halogenatom, das durch R2 und R3 dargestellt wird, umfaßt
Chlor, Brom und Jod. Es ist bevorzugt, daß das Halogenatom
als R2 oder R3 an die 4- oder 5-Position des Indolingerüsts
gebunden ist.
Das Alkalimetall in dem Indolyl-Derivat der Formel (Ia)
umfaßt Natrium und Kalium. Spezifische Beispiele für die
Indolyl-Derivate der Formel (Ia) sind 3-Indolylphosphorsäure,
5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphorsäure, 5-Brom-6-chlor-3-
indolylphosphorsäure, Dinatrium-3-indolylphosphat, Dinatrium-
5-brom-4-chlor-3-indolylphosphat, Dinatrium-5-brom-6-chlor-3-
indolylphosphat, p-Toluidin-5-brom-4-chlor-3-indolylphosphat
und p-Toluidin-5-brom-6-chlor-3-indolylphosphat.
Spezifische Beispiele für das Indolyl-Derivat der Formel (Ib)
sind 3-Indolyl-β-D-galactopyranosid, 5-Brom-4-chlor-3-
indolyl-β-D-glactopyranosid und 5-Brom-6-chlor-3-indolyl-β-D-
galactopyranosid.
Spezifische Beispiele für das Indolyl-Derivat der Formel (Ic)
sind 3-Indolyl-β-D-glucopyranosid, 5-Brom-4-chlor-3-indolyl
β-D-glucopyranosid und 5-Brom-6-chlor-3-indolyl-β-D-
glucopyranosid.
Das Farbe entwickelnde Verfahren der vorliegenden Erfindung
kann in einem EIA unter Verwendung eines mit Enzym markierten
Reagenzes, Immunoblotting, Phosphatase-Isoenzymanalyse durch
Elektrophorese, Gewebefärben und genetischer Analyse an DNA
oder RNA unter Verwendung eines Enzyms als markierende
Substanz ausgenutzt werden.
EIA kann mit einem Set, das eine geeignete Kombination eines
mit Enzym markierten Reagenzes (ein Antigen oder Antikörper,
das (der) mit dem oben genannten Enzym markiert ist) und ein
Festphasenreagens (ein an einem Träger immobilisiertes
Antigen oder immobilisierter Antikörper) in üblicher Weise
durchgeführt werden. Das mit Enzym markierte Reagenz kann
durch Binden des Enzyms an ein Antigen oder einen Antikörper
durch kovalente oder nicht-kovalente Bindung hergestellt
werden. Verfahren zur Bindung durch kovalente Bindung
beinhalten ein Glutaraldehyd-Verfahren, ein Perdjodsäure-Verfahren,
ein Maleinimid-Verfahren, ein Pyridyl-Disulfid-Verfahren
sowie ein Verfahren unter Verwendung verschiedener
bekannter Vernetzungsagenzien (z. B. ein Maleinimid-Reagens)
(siehe Protein, Nucleic Acid and Enzyme, Specialausgabe Nr.
31, Seiten 37-45 (1987)). Ein Binden durch nicht-kovalente
Bindung kann durch physikalische Adsorption des Enzyms an
einen Antikörper oder ein Antigen erfolgen.
Das Festphasenreagens wird hergestellt, indem ein Antikörper
oder ein Antigen an einen festen Träger, der üblicherweise
bei verschiedenen EIA-Techniken verwendet wird, gebunden
wird. Verwendbare feste Träger umfassen ein
Kunststofftestrohr, eine Kunststoff-Mikrotiterplatte,
Latexpartikel (z. B. Polystyrol), Glasperlen,
Kunststoffperlen, eine Membran aus Cellulose, Nitrocellulose
usw., sowie magnetische Partikel. Das Festphasenreagens kann
durch Umsetzung mit einem Antigen oder einem Antikörper unter
Verwendung der oben beschriebenen Verfahren zur kovalenten
oder nicht-kovalenten Bindung hergestellt werden.
Obgleich in der obigen Beschreibung über EIA ein Antikörper
oder ein Antigen als ein Immunreaktant bezeichnet wurde, der
mit einem Enzym gekennzeichnet wird oder an einem festen
Träger immobilisiert wird, soll die Terminologie "Antikörper"
oder "Antigen", wie sie her verwendet wird, Substanzen, die
zu einer Antigen-Antikörper-Reaktion unter Bildung eines
Immunkomplexes fähig sind, wie z. B. ein polyklonaler
Antikörper, ein monoklonaler Antikörper, Fragmente dieser
Antikörper (z. B. Fab, Fab', F(ab')2) und ein Hapten umfassen.
EIA, der das oben genannten Festphasenreagens und das mit
Enzym markierte Reagens verwendet, kann durchgeführt werden,
indem eine Antigen-Antikörper-Reaktion gemäß einem nicht
kompetitiven Bindungsassay, Sandwich-Technik genannt
(einschließlich Einschritt-Technik, verzögerte Einschritt-Technik
und Zweischritt-Technik), einem kompetitiven
Bindungsassay, usw. oder einer Kombination derselben
verursacht wird und die Aktivität entweder des Enzyms in
gebundener Form oder des Enzyms in freier Form bestimmt wird.
Der EIA, der das erfindungsgemäße Farbe entwickelnde
Verfahren ausnützt, ist auf die Immunochromatographie
anwendbar, welche z. B. eine Membran als Festphase verwendet.
In diesem Fall kann die Zeit für die Farbe entwickelnde
Reaktion zwischen dem Enzym, das an eine Nachweisstelle
gebunden ist, und dem Indolyl-Derivat der Formel (I) verkürzt
werden, so daß die zu untersuchende Substanz in kurzer Zeit
auch in kleiner Menge bestimmt werden kann. Die Verbindung
mit freiem Radikal oder die Chelatverbindung können der
Membran oder einer Entwicklerlösung zugesetzt werden. Da das
Indolyl-Derivat der Formel (I), das als Substrat verwendet
wird, einen wasserunlöslichen Indigo-Farbstoff als Resultat
der enzymatischen Reaktion liefert, wird das Farbe
entwickelnde Verfahren in geeigneter Weise unter Verwendung
einer Membran auf Immunochromatographie und Immunoblotting
angewendet. Eine Messung des Farbstoffs, der auf diese Weise
nach einer vorgeschriebenen Reaktionszeit produziert wird,
kann durch Vergleich mit einer Standardfarbskala mit bloßem
Auge oder für mehr Genauigkeit durch Geräte wie z. B. ein
Gerät zur Messung der Farbdifferenz, ein Kolorimeter, ein
Absorptionsspektrometer und dgl. durchgeführt werden.
Insbesondere bei der Immunochromatographie unter Verwendung
einer Membran ist der Farbstoff, der durch Reaktion zwischen
dem Enzym und dem Indolyl-Derivat der Formel (I) produziert
wird, vorzugsweise ein wasserlöslicher Indigo-Farbstoff.
Substanzen, die durch EIA gemäß der vorliegenden Erfindung
analysiert werden können, umfassen Substanzen, die im
lebenden Körper vorhanden sind, Arzneimittel, und dgl.
Beispiele für die Substanzen umfassen Arzneimittel wie z. B.
Theophyllin, Phenytoin und Valprosäure; niedermolekulare
Hormone wie z. B. Thyroxin, Östrogen und Östradiol;
Tumormarker wie z. B. carcinoembryonales Antigen (CEA), α-Fetoproteine
(AFP) und Hämoglobin in den Fäces (FOBT: Fecal
Occult Blood Test); Viren wie z. B. humaner
Immundefizienzvirus (HIV), humaner T-Zellen-Leukämievirus
(HTLV), Hepatitis B-Virus (HVB) und Hepatitis C-Virus (HCV);
Protozoon wie z. B. Treponema pallidum; hochmolekulare Hormone
wie z. B. die Schilddrüse-stimulierendes Hormon (TSH) und
Indulin; Zytokine wie z. B. IL-1, IL-2 und IL-6;
Wachstumsfaktoren wie z. B. epidermaler Wachstumsfaktor (EGF) und von Blutplättchen stammender Wachstumsfaktor (PDGF); und DNA, RNA, usw. der oben beschriebenen Viren; mit Entzündungen in Verbindung stehende Proteine wie z. B. C-reaktives Protein (CRP); sowie Antikörper gegen diese Antigene. Proben, die untersucht werden sollen, umfassen Körperflüssigkeiten wie z. B. Vollblut, Serum, Plasma, Urin und Lymphflüssigkeit sowie Fäzesextrakt.
Wachstumsfaktoren wie z. B. epidermaler Wachstumsfaktor (EGF) und von Blutplättchen stammender Wachstumsfaktor (PDGF); und DNA, RNA, usw. der oben beschriebenen Viren; mit Entzündungen in Verbindung stehende Proteine wie z. B. C-reaktives Protein (CRP); sowie Antikörper gegen diese Antigene. Proben, die untersucht werden sollen, umfassen Körperflüssigkeiten wie z. B. Vollblut, Serum, Plasma, Urin und Lymphflüssigkeit sowie Fäzesextrakt.
Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von
Referenzbeispielen und Beispielen detaillierter erläutert.
Zu 0,12 mg rekombinantem TP17 Antigen wurden 100 nmol 2-Iminothioran
gegeben. Das System wurde für 30 min bei 30°C
stehen gelassen, um eine Thiol-Gruppe in das Antigen
einzuführen. Zu 3 mg alkalischer Phosphatase wurden 300 nmol
N-Succinimidyl-4-maleinimidbutyrat (GMBS, hergestellt von
Dojindo Laboratories) gegeben, worauf 60 min bei 30°C stehen
gelassen wurde, um eine Maleinimid-Gruppe in das Enzym
einzuführen. Danach wurden 100 µg des Thiol-haltigen TP17
Antigens und 2,5 mg der Maleinimid-haltigen alkalischen
Phosphatase zur Verursachung einer Kupplungsreaktion bei 4°C
für einen Tag vermischt. Das Reaktionsprodukt wurde durch
Gelfiltration gereinigt und die Fraktion, die die Aktivität
des markierten Enzyms aufwies, wurde unter Erhalt eines mit
alkalischer Phosphatase markierten rekombinanten TP17
Antigens (im nachfolgenden als mit alkalischer Phosphatase
markiertes TB17 Antigen bezeichnet) gesammelt.
Eine Bestätigung der Aktivität des mit alkalischer
Phosphatase markierten TP17 Antigens wurde wie folgt
durchgeführt. Eine 5 mm breite und 30 mm lange
Nitrocellulose-Membran (hergestellt von Millipore Corp.)
wurde 15 mm unter dem oberen Ende mit 3 µl rekombinanten TP17
Antigen betüpfelt und für 30 min bei 37°C getrocknet, wobei
ein Teststreifen hergestellt wurde. Filterpapier mit einer
Breite von 10 mm, einer Länge von 15 mm und einer Dicke von
1 mm (Whatman WF 1,5, hergestellt von Whatman Ltd.) wurde am
oberen Ende des Teststreifens mit 5 mm Überlappung befestigt.
Ein 25 µl-Aliquot jeder Fraktion, die durch Gelfiltration
erhalten worden war, und 25 µl TP-Antikörper positives Serum
wurden in einem Teströhrchen miteinander vermischt; dann
wurde das untere Ende des mit TP17 Antigen betüpfelten
Teststreifens für 5 min in das Gemisch getaucht. Der
Teststreifen wurde dann in ein Teströhrchen, das 250 µl einer
0,05%igen Lösung von 5-Brom-4-chlor-3-indolylphosphorsäure
(im nachfolgenden als BCIP abgekürzt, erhältlich von
Boehringer Mannheim Biochemica) enthielt, übergeführt und
10 min stehen gelassen. Wo die Fraktion das mit alkalischer
Phosphatase markierte TP17 Antigen enthielt, entwickelte der
mit Antigen betüpfelte Bereich eine blaue Farbe.
Rekombinantes TP17-Antigen wurde in einer Reihe 15 mm unter
dem oberen Ende auf eine 5 mm breite und 50 mm lange
Nitrocellulose-Membran (hergestellt von Millipore Corp.) mit
Hilfe eines Applikators (Shot Master, hergestellt von Musashi
Engineering Co., Ltd.) aufgetüpfelt und zur Fixierung des
Antigens (Nachweisbereich) getrocknet. Filterpapier mit einer
Breite von 10 mm und einer Länge von 20 mm (WF Wine Filter
1,5, hergestellt von Whatman Ltd.) wurde als Absorptions-Pad
am oberen Ende der Membran mit einer Überlappung von 5 mm
befestigt. Eine PVA-Folie ("BELL-ETA", hergestellt von
Kanebo, Ltd.), die auf eine Breite von 5 mm und einer Länge
von 5 mm geschnitten war, wurde mit 20 µl der Lösung von mit
alkalischer Phosphatase markiertem TP17-Antigen, die in
Referenzbeispiel 1 hergestellt worden war, betüpfelt und
getrocknet; die resultierende Folie (Pad mit markierter
Substanz) wurde auf die Membran gelegt, und zwar 25 mm unter
dem oberen Ende der Membran. Diese Folie dient als Bereich,
auf den eine Probe aufgetüpfelt wird.
Filterpapier mit einer Breite von 5 mm und einer Länge von
20 mm (AP25, hergestellt von Millipore Corp.) wurde mit 10 mm
Überlappung an dem unteren Ende der Nitrocellulose-Membran
befestigt, wobei ein Substrat-Pad zum Auftüpfeln und
Entwickeln einer Substratlösung bereitgestellt wurde. Das
Substrat-Pad wurde mit 5 µl einer 20 mg/ml BCIP-Lösung
betüpfelt. Das Substrat-Pad wurde ferner mit 10 µl 50 mM
EDTA-Cu, 5 µl 100 mM EDTA-Fe, 10 µl 50 mM EDTA-Co oder 10 µl
50 mM EDTA-Nd betüpfelt. Auf diese Weise wurde ein
Teststreifen zur Bestimmung eines Antikörpers gegen TP 17-Antigen
hergestellt.
Zur Kontrolle wurde ein Teststreifen hergestellt, der keine
Chelat-Verbindung in seinem Substrat-Pad enthielt.
Das Pad mit markierter Substanz des Teststreifens, der in
Beispiel 1 hergestellt worden war, wurde mit 15 µl einer auf
Antikörper gegen TP Antigen positiven Probe (TPPA-Titer: 20,
40 oder 80) betüpfelt, dann wurden 200 µl 100 mM CHES-Puffer
(pH 10,5, enthielt 1 mM Magnesiumchlorid) auf das Substrat-Pad
getüpfelt, absorbiert und unter Beginn der Reaktion
ausgebreitet. Die Zeit bis zur Feststellung einer positiven
Reaktion mit dem bloßen Auge wurde aufgezeichnet. Die
erhaltenen Resultate sind in Tabelle 1 angegeben.
In 4 ml Phosphatpuffer (50 mM, pH 4,7) wurden 30 mg
Antikörper gegen Hasen-IgG aufgelöst; dann wurde eine Lösung
von 30 mg pro ml p-Chinon in Ethylalkohol zugesetzt und das
Gemisch 2 h lang in einem dunklen Raum bei Raumtemperatur
reagieren gelassen. Nach der Reaktion wurde der Puffer der
Reaktionslösung mit PD-10 (hergestellt von Pharmacia), das
mit 150 mM Natriumchlorid äquilibriert war, versetzt. Zu der
resultierenden Lösung des IgG/p-Chinon-Adduktes wurden 30 mg
alkalische Phosphatase (erhältlich von Oriental; 2500 IU/mg)
gegeben, das System wurde 18 h lang in einem Kühlschrank (4
bis 10°C) reagieren gelassen. Nach Beendigung der Reaktion
wurde das Produkt mit Superdex-100 (hergestellt von
Pharmazia) unter Erhalt eines mit alkalischer Phosphatase
markierten Antikörpers gereinigt.
Der mit alkalischer Phosphatase markierte Antikörper
(IgG-ALP), der in Referenzbeispiel 2 hergestellt worden war,
wurde mit Tris-HCl-Puffer (100 mM, pH 7,5; enthaltend 0,1 mM
Zinkchlorid) auf 50 ng/ml, 100 ng/ml oder 150 ng/ml verdünnt.
Eine 5 mm breite und 20 mm lange Nitrocellulose-Membran
(hergestellt von Millipore Corp.) wurde in einer Linie 15 mm
unter dem oberen Ende mit jeder der Lösungen des markierten
Antikörpers unter Zuhilfenahme eines Applikators (Shot
Master, hergestellt von Usashi Engineering Co., Ltd.)
betüpfelt und zur Absorption und Fixierung des markierten
Antikörpers getrocknet. Ein Absorptions-Pad und ein Substrat-Pad
wurden in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 jeweils am
oberen und unteren Ende jeder Membran befestigt, wobei drei
Membranen mit unterschiedlicher Konzentration des markierter
Antikörpers hergestellt wurden.
Das Substrat-Pad jeder Membran wurde mit 5 µl einer 20 mg/ml
BCIP-Lösung und dann mit 5 µl 100 mM EDTA-Cu, 50 mM EDTA-Fe,
100 mM EDTA-Zn oder 100 mM-N-Oxyl-4-oxo-2,2,6,6-
tetramethylpiperidin (AAQ-2, hergestellt von Dojindo
Laboratories) betüpfelt und unter Herstellung eines
Teststreifens 10 min bei 37°C getrocknet. Das Substrat wurde
verteilt, indem 200 µl CHES-Puffer (100 mM, pH 10,5; enthielt
1 mM Magnesiumchlorid) auf das Substrat-Pad getropft wurden;
die Zeit, die zur Bestätigung einer Farbentwicklung mit dem
bloßen Auge erforderlich war, wurde aufgezeichnet. Zur
Kontrolle wurde derselbe Test unter Verwendung eines
Teststreifens, der weder eine Chelat-Verbindung noch eine
Verbindung mit freiem Radikal im Substrat-Pad enthielt,
durchgeführt. Die erhaltenen Resultate sind in Tabelle unten
angegeben.
In der gleichen Weise wie in Beispiel 3 wurden fünf
Teststreifen hergestellt, auf die 150 ng/ml mit alkalischer
Phosphatase markierter Antikörper aufgetragen war. Der
Substrat-Pad aller Teststreifen wurde mit einer Lösung von
20 mg/ml BCIP betüpfelt. Der Substrat-Pad der fünf
Teststreifen wurde außerdem mit 2 µl oder 5 µl 10 mM EDTA-Fe
oder 1 µl, 2 µl oder 5 µl 100 mM EDTA-Fe betüpfelt und 10 min
lang bei 37°C getrocknet. Auf das Substrat-Pad wurden zur
Entwicklung des Substrats 200 µl 100 mM CHES-Puffer (pH 10,5;
enthielt 1 mM Magnesiumchlorid) getropft. Die Zeit, die zur
Feststellung einer Farbentwicklung mit dem bloßen Auge
erforderlich war, wurde aufgezeichnet. Die erhaltenen
Resultate sind in Tabelle 3 angegeben.
Ein Antikörper auf das HBs-Antigen (2,86 µg), der mit einem
Phosphatpuffer versetzt war, wurden in einem Punkt auf eine
5 mm breite und 50 mm lange Nitrocellulose-Membran (Hi-Flow
Membrane, hergestellt von Millipore Corp.) 15 mm unter dem
oberen Ende aufgetragen und getrocknet. Ein Pad für die
markierte Substanz und ein Substrat-Pad wurden mit 0,16 µg
eines mit alkalischer Phosphatase markierten Antikörpers auf
HBs-Antigen (hergestellt von Scantibodies; durchschnittliches
Molekulargewicht 350 000), der mit Phosphatpuffer versetzt
war, bzw. 0,125 mg BCIP (hergestellt von Boehringer Mannheim
Biochemica) betüpfelt und anschließend getrocknet. Als
Entwicklerlösung wurden eine 100 mM CHES-Puffer (pH 10,5;
enthaltend 1 mM Magnesiumchlorid), den 500 mM AAQ-2
(hergestellt von Dojindo Laroratories) zu einer
Endkonzentration von 5 mM zugesetzt waren, verwendet. Die
Membran, das Substrat-Pad, das Pad für die markierte Substanz
und ein Absorption-Pad wurden in einem Kunststoffgehäuse
angeordnet, das einen Topf für die Entwicklerlösung, ein
Fenster zum Zutropfen einer Probe und ein Fenster zur
Detektion enthielt, um so einen Teststreifen zu Bestimmung
von HBs-Antigen herzustellen.
Zur Kontrolle wurde ein Teststreifen in der gleichen Weise
hergestellt, außer daß ein 100 mM CHES-Puffer (pH 10,5;
enthaltend 1 mM Magnesiumchlorid), der kein AAQ-2 enthielt,
als Entwicklerlösung verwendet wurde.
HBs-Antigen wurde unter Verwendung der in Beispiel 5
hergestellten Teststreifen bestimmt. Eine Serum-Probe
(25 µl), die ein HBs-Antigen in unterschiedlichen
Konzentrationen (18,5 U/ml, 8,5 U/ml, 4,2 U/ml, 2,2 U/ml oder
1,1 U/ml) enthielt, wurde auf die Proben auf Tüpfelzone
getropft. Unmittelbar danach wurde der Topf der
Entwicklerlösung zur Verteilung der Entwicklerlösung durch
die Membran gedrückt; dann wurde die Zeit bis zum Nachweis
einer positiven Reaktion gemessen. Für jede Probe wurde drei
Messungen unter Erhalt einer Durchschnittszeit für den
Nachweis durchgeführt. Die erhaltenen Resultate sind in
Tabelle 4 aufgeführt.
Eine 5 mm breite und 50 mm lange Cellulose-Membran
(hergestellt von Millipore Corp.) wurde 15 mm unter dem
oberen Ende mit 0,7 µg HBs-Antigen (hergestellt von Meiji
Milk Products Co., Ltd.), das mit einem Phosphatpuffer
versetzt war, betüpfelt und getrocknet. HBs-Antigen und
alkalische Phosphatase wurden nach dem Maleinimid-Hinge-Verfahren
(siehe Ishikawa Eiji, Koso Hyoshikiho, Seite 1,
Gakkai Shuppan Center) aneinander gebunden, wobei ein mit
alkalischer Phosphatase markiertes HBs-Antigen erhalten wurde
(durchschnittliches Molekulargewicht etwa 3 000 000). Das
markierte Antigen wurde mit einem Phosphatpuffer versetzt und
0,025 µg wurden auf ein Pad für markierte Substanz getüpfelt
und getrocknet. Das Substrat-Pad wurde mit 0,1 mg BCIP
betüpfelt und getrocknet. Good's Puffer wurde als
Entwicklerlösung, der 500 mM AAQ-2 (hergestellt von Dojindo
Laboratories) zu einer Endkonzentration von 5 mM zugesetzt
waren, verwendet. Die Membran, das Substrat-Pad, das Pad für
die markierte Substanz und ein Absorptions-Pad wurden in
dasselbe Gehäuse, wie es in Beispiel 5 verwendet wurde,
gegeben, wobei ein Teststreifen zur Bestimmung eines
Antikörpers gegen HBs-Antigen hergestellt wurde.
Zur Kontrolle wurde ein Teststreifen in der gleichen Weise
wie oben beschrieben, außer daß ein AAQ-2-freier 100 mM CHES-Puffer
(pH 10,5; enthielt 1 mM Magnesiumchlorid) als
Entwicklerlösung verwendet wurde, hergestellt.
Es wurden die in Beispiel 7 hergestellten Teststreifen
verwendet. Eine Serumprobe (25 µl), die einen Antikörper
gegen HBs-Antigen in unterschiedlichen Konzentrationen
(30 mU/ml, 19,0 mU/ml, 9,6 mU/ml, 5,0 mU/ml, 2,5 mU/ml oder
1,2 mU/ml) enthielt, wurde auf den Proben-Tüpfelbereich
getropft. Unmittelbar danach wurde der Topf der Entwickler-Lösung
gedrückt, um die Entwickler-Lösung durch die Membran
auszubreiten, und es wurde die Zeit bis zum Nachweis einer
positiven Reaktion gemessen. Für jede Probe wurden drei
Messungen durchgeführt, wobei eine Durchschnittszeit für die
Detektion erhalten wurde. Die erhaltenen Resultate sind in
Tabelle 5 aufgeführt.
Eine 5 mm breite und 50 mm lange Nitrocellulose-Membran
(hergestellt von Milipore Corp.) wurde 15 mm unter dem oberen
Ende mit 80 ng eines mit alkalischer Phosphatase markierten
Antikörpers (durchschnittliches Molekulargewicht 300 000)
betüpfelt und getrocknet. Als Entwicklerlösung wurden ein
100 mM CHES-NaOH-Puffer (enthielt 0,1 mM Magnesiumchlorid),
der AAQ-2 in verschiedenen Konzentrationen (1,25 mM, 2,5 mM,
5 mM, 10 mM oder 20 mM) enthielt, verwendet. Ein Substrat-Pad
wurde mit 0,1 mg BCIP betüpfelt und getrocknet. Der
Entwicklertopf wurde gedrückt, um die Entwicklerlösung zu
verteilen. Nach einer Reaktionszeit von 15 min wurde die
Intensität der Farbe, die sich am Punkt des mit Enzym
markierten Antikörpers entwickelt hatte, mit einem
Farbdifferenzmeßgerät (hergestellt von Minolta) gemessen. Zum
Vergleich wurde derselbe Test unter Verwendung einer AAQ-2-
freien Entwickler-Lösung durchgeführt. Die erhaltenen
Resultate sind in Tabelle 1 aufgeführt.
Die Indigo-Farbstoff bildende Reaktion eines Indolyl-Derivats
mit einem Enzym kann durch das Vorliegen einer Verbindung mit
freiem Radikal und/oder einer Chelat-Verbindung beschleunigt
werden; dadurch kann die zur Detektion erforderliche Zeit
reduziert werden. So erzielt ein EIA, der das
Farbentwicklungssystem der vorliegenden Erfindung verwendet,
eine Verkürzung der Analysenzeit und macht es auch möglich,
eine Spurensubstanz mit hoher Empfindlichkeit nachzuweisen.
Obgleich die Erfindung detailliert und anhand spezifischer
Ausführungsformen beschrieben wurde, wird es dem Fachmann auf
diesem Gebiet klar sein, daß verschiedene Veränderungen und
Modifikationen durchgeführt werden können, ohne den Geist und
Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
Claims (11)
1. Farbe entwickelndes Verfahren, umfassend Umsetzen eines
Indolyl-Derivats, das durch die Formel (I) dargestellt
wird:
worin R1 eine enzymatisch ablösbare Gruppe darstellt;
und R2 und R3 ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen;
und eines Enzyms, wobei das Umsetzen in Gegenwart einer Verbindung mit freiem Radikal, die durch die Formel (II) dargestellt wird:
worin A eine substituierte oder unsubstituierte Methylenkette mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, die in ihrer Kette ein Sauerstoffatom oder eine Carbonyl-Gruppe enthalten kann, darstellt; und R4, R5, R6 und R7 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen darstellen;
und/oder einer Chelat-Verbindung, die zwischen einem Diamin-Derivat, das durch die Formel (III) dargestellt wird:
worin R8 eine Ethylen-Gruppe oder eine Cyclohexan-1,2-diyl-Gruppe darstellt;
und einem Metall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt, Indium, Neodym, Mangan und Europium, gebildet wird, durchgeführt wird.
worin R1 eine enzymatisch ablösbare Gruppe darstellt;
und R2 und R3 ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen;
und eines Enzyms, wobei das Umsetzen in Gegenwart einer Verbindung mit freiem Radikal, die durch die Formel (II) dargestellt wird:
worin A eine substituierte oder unsubstituierte Methylenkette mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, die in ihrer Kette ein Sauerstoffatom oder eine Carbonyl-Gruppe enthalten kann, darstellt; und R4, R5, R6 und R7 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen darstellen;
und/oder einer Chelat-Verbindung, die zwischen einem Diamin-Derivat, das durch die Formel (III) dargestellt wird:
worin R8 eine Ethylen-Gruppe oder eine Cyclohexan-1,2-diyl-Gruppe darstellt;
und einem Metall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt, Indium, Neodym, Mangan und Europium, gebildet wird, durchgeführt wird.
2. Farbe entwickelndes Verfahren nach Anspruch 1, wobei R4,
R5, R6 und R7 jeweils eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen darstellen.
3. Farbe entwickelndes Verfahren nach Anspruch 1, wobei der
Substituent an der substituierten Methylenkette mit 2
oder 3 Kohlenstoffatomen aus der Gruppe, bestehend aus
einer Hydroxyl-Gruppe, einer Carboxyl-Gruppe, einer
Carbamoyl-Gruppe und einer Amino-Gruppe, ausgewählt
wird.
4. Farbe entwickelndes Verfahren nach Anspruch 1, wobei das
Diamin-Derivat Ethylendiamintetraessigsäure oder trans-
1,2-Diamincyclohexan-N,N,N',N'-tetraessigsäure ist.
5. Farbe entwickelndes Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 4, wobei das Enzym Phosphotase ist, und R1 eine
-PO3 2-.2M⁺-Gruppe ist, in der M ein Wasserstoffatom, ein
Alkalimetall oder Toluidin ist.
6. Farbe entwickelndes Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 4, wobei das Enzym β-D-Galactosidase ist und R1 eine
β-D-Galactopyranosyl-Gruppe ist.
7. Farbe entwickelndes Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 4, wobei das Enzym β-D-Glucosidase ist, und R1 eine
β-D-Glucopyranosyl-Gruppe ist.
8. Enzym-Immunoassay umfassend Messen der Enzymaktivität
eines mit Enzym markierten Antikörpers oder Antigens
durch Verwendung der Reaktion eines Indolyl-Derivats,
das durch die Formel (I) dargestellt wird:
worin R1 eine enzymatisch ablösbare Gruppe darstellt;
und R2 und R3 jeweils ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen;
mit einem Enzym, wobei die Reaktion in Gegenwart einer Verbindung mit freiem Radikal, die durch die Formel (II) dargestellt wird:
worin A eine substituierte oder unsubstituierte Methylenkette mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, die in ihrer Kette ein Sauerstoffatom oder eine Carbonyl-Gruppe enthalten kann, darstellt; und R4, R5, R6 und R7 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen darstellen;
und/oder einer Chelat-Verbindung, die zwischen einem Diamin-Derivat, das durch die Formel (III) dargestellt wird:
worin R8 eine Ethylen-Gruppe oder eine Cyclohexan-1,2-diyl-Gruppe darstellt;
und einem Metall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt, Indium, Neodym, Mangan und Europium, gebildet wird, durchgeführt wird.
worin R1 eine enzymatisch ablösbare Gruppe darstellt;
und R2 und R3 jeweils ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen;
mit einem Enzym, wobei die Reaktion in Gegenwart einer Verbindung mit freiem Radikal, die durch die Formel (II) dargestellt wird:
worin A eine substituierte oder unsubstituierte Methylenkette mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, die in ihrer Kette ein Sauerstoffatom oder eine Carbonyl-Gruppe enthalten kann, darstellt; und R4, R5, R6 und R7 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen darstellen;
und/oder einer Chelat-Verbindung, die zwischen einem Diamin-Derivat, das durch die Formel (III) dargestellt wird:
worin R8 eine Ethylen-Gruppe oder eine Cyclohexan-1,2-diyl-Gruppe darstellt;
und einem Metall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt, Indium, Neodym, Mangan und Europium, gebildet wird, durchgeführt wird.
9. Enzym-Immunoassay nach Anspruch 8, in dem das Enzym an
einer festen Phase in Form eines Immunkomplexes
immobilisiert ist.
10. Immunochromatographie, umfassend Messen der
Enzymaktivität eines mit Enzym markierten Antikörpers
oder Antigens, das an einen Nachweisteil an einer festen
Phase gebunden ist, durch Verwendung der Reaktion eines
Indolyl-Derivats, das durch die Formel (I) dargestellt
wird:
worin R1 eine enzymatisch ablösbare Gruppe darstellt;
und R2 und R3 ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen;
mit einem Enzym, wobei die Reaktion in Gegenwart einer freien Radikalverbindung, die durch die Formel (II) dargestellt wird:
worin A eine substituierte oder unsubstituierte Methylenkette mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, die in ihrer Kette ein Sauerstoffatom oder eine Carbonyl-Gruppe enthalten kann, darstellt; und
R4, R5, R6 und R7 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen darstellen;
und/oder einer Chelat-Verbindung, die zwischen einem Diamin-Derivat, das durch die Formel (III) dargestellt wird:
worin R8 eine Ethylen-Gruppe oder eine Cyclohexan-1,2-diyl-Gruppe darstellt;
und einem Metall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt, Indium, Neodym, Mangan und Europium, gebildet wird, durchgeführt wird.
worin R1 eine enzymatisch ablösbare Gruppe darstellt;
und R2 und R3 ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom darstellen;
mit einem Enzym, wobei die Reaktion in Gegenwart einer freien Radikalverbindung, die durch die Formel (II) dargestellt wird:
worin A eine substituierte oder unsubstituierte Methylenkette mit 2 oder 3 Kohlenstoffatomen, die in ihrer Kette ein Sauerstoffatom oder eine Carbonyl-Gruppe enthalten kann, darstellt; und
R4, R5, R6 und R7 jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-Gruppe mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen darstellen;
und/oder einer Chelat-Verbindung, die zwischen einem Diamin-Derivat, das durch die Formel (III) dargestellt wird:
worin R8 eine Ethylen-Gruppe oder eine Cyclohexan-1,2-diyl-Gruppe darstellt;
und einem Metall, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Eisen, Kupfer, Zink, Kobalt, Indium, Neodym, Mangan und Europium, gebildet wird, durchgeführt wird.
11. Immunochromatographie nach Anspruch 10, wobei die feste
Phase eine Membran ist.
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