DE19828267A1

DE19828267A1 - Fenster- oder Türbeschlag

Info

Publication number: DE19828267A1
Application number: DE1998128267
Authority: DE
Inventors: Dieter Renz
Original assignee: Aug Winkhaus GmbH and Co KG
Current assignee: Aug Winkhaus GmbH and Co KG
Priority date: 1998-06-25
Filing date: 1998-06-25
Publication date: 1999-12-30

Abstract

Der Fenster- oder Türbeschlag mit einer Stulpschiene und einer Treibstange ermöglicht deren stabile gegenseitige Führung und die großflächige Aufnahme von Kippmomenten der Verriegelungsmittel dadurch, daß die Stulpschiene (1, 2, 3) und die Treibstange (4, 5, 6) aus dünnem korrosionsgeschützten Blech hergestellt und mit einer Profilierung versehen sind, die seitlichen Ränder (10, 11, 12) der Treibstange (4, 5, 6) abgewickelt sind und Flächen aufweisen, die an dazu parallelen Flächen von Abschnitten (7, 8, 9) der Stulpschiene (1, 2, 3) anliegen.

Description

Die Erfindung betrifft einen Fenster- oder Türbeschlag mit einer Stulpschiene und einer zwischen Stulpschiene und einem Fenster- oder Türflügel angeordneten Schubstange zur geradlinigen Bewegungsübertragung auf Verriegelungsmittel an geraden Flügelabschnitten.

Es ist eine Flachstulpe bekannt, DE 88 03 841.6 U1, die aus einem Blechstreifen besteht, dessen beiden Seitenränder nach oben abgewinkelt sind, die sich nach außen, je einen Überdeckungsrand einer Beschlagnut bildend, abgewinkelt sind. Die Treibstange ist bei diesem Beschlag herkömmlich als massive Stange ausgebildet.

Nachteilig an diesem bekannten Fenster- oder Türbeschlag ist, daß die Treibstange entweder seitlich innerhalb der Beschlagnut des Fenster- oder Türprofils geführt wird, wobei die Reibpaarung zwischen Metall und Kunststoff oder Holz dazu führen kann, daß eine erhöhte Reibung und Verschleiß der weicheren Reibpartner auftreten kann. Bei einer Führung der Treibstange durch die sich durch Langlöcher in der Stulpschiene erstreckenden Achsen der Schließbolzen oder anderen Betätigungsmitteln werden die Seitenkräfte über sehr kleine Kontaktflächen über die Stulpschiene in einen Fenster- oder Türflügel eingeleitet, wobei konstruktionsbedingt nur geringe Möglichkeiten bestehen, Kippmomente der Schließbolzen großflächig aufzunehmen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Fenster- oder Türbeschlag mit einer Stulpschiene und einer Treibstange zur Verfügung zu stellen, die eine stabile gegenseitige Führung aufweisen und Kippmomente der Verriegelungsmittel großflächig aufnehmen können.

Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches aufgeführten technischen Merkmale zur Verfügung gestellt.

Vorteilhaft an diesem Fenster- oder Türbeschlag ist, daß die Treib stange großflächig unterhalb der Stulpschiene und durch diese mindestens in einer seitlichen Richtung geführt ist, so daß eine großflächige Kraftabtragung von der Treibstange in die Stulpschiene und von der Stulpschiene in ein Flügelprofil erfolgen kann und die dabei erzeugte Reibung zum einen durch die große Fläche und zum anderen durch die optimierten Reibpartner identischer Festigkeit wesentlich vermindert werden kann.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung sind die miteinander in Kontakt befindlichen Flächen von Treibstange und Stulpschiene mit einer Gleitbeschichtung versehen, die die Reibung zusätzlich minimiert, ebenso wie die nötigen Betätigungskräfte zur Bedienung des Fenster- oder Türbeschlages dadurch vermindert werden.

Vorteilhaft ist insbesondere eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung, bei der die Stirnseiten der Ränder der Treibstange und die Stirnseiten der Stulpschiene jeweils berührungs- und funktionsfrei bleiben, so daß sich eventuelle Unregelmäßigkeiten der Schnittkanten der Blechkanten, deren Endmaße oftmals nicht mit der ausreichenden Genauigkeit hergestellt werden können, keinen Einfluß auf die Funktion des Fenster- oder Türbeschlages nehmen können.

Bevorzugt ist weiterhin eine Variante von Stulpschiene und Treibstange, die beide aus einem Blechstreifen gleicher Dicke und gleicher Breite hergestellt werden, so daß das Blech von einem auf einer Rolle zur Verfügung gestellten Bandmaterial abgerollt und entsprechend dem daraus herzustellenden Bauteil abgekantet wird.

Die Dicke des verwendeten Bleches entspricht vorteilhafterweise etwa dem halben Maß der Tiefe einer Außennut einer Beschlagnut, so daß die daraus gefertigte Stulpschiene, die auf einer Nutschulter der Beschlagnut aufliegt sich nicht über die Kontur eines Fenster- oder Türflügels erstreckt. Stulpschiene und/oder Treibstange können jedoch auch mit entgegengesetzten oder gleichgerichteten Verstärkungssicken versehen sein, so daß, insbesondere während einer Betätigung auftretende Torsionsmomente sicher aufgenommen werden können.

Nachfolgend sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch einen Fensterflügel mit in einer Beschlagnut eingesetzten Stulpschiene und Schubstange,

Fig. 2 eine Teilansicht eines zweiten Fenster- oder Türbeschlages und

Fig. 3 eine Teilansicht eines dritten Fenster- oder Türbeschlages.

Der Fenster- oder Türbeschlag besteht aus einer Stulpschiene 1, 2, 3 und einer Treibstange 4, 5, 6, die beide aus einem mit einer Profilierung versehenen korrosionsgeschützten Blech hergestellt sind und die beide miteinander korrespondierende Flächen aufweisen, über die die Treib stange 4, 5, 6 unter einer Stulpschiene 1, 2, 3 seitlich geführt angeordnet ist. Die Kontaktflächen werden bei der Treibstange 4, 5, 6 von deren seitlichen Rändern 10, 11, 12 zur Verfügung gestellt, die unter dazu parallelen Abschnitten 7, 8, 9 der Stulpschiene 1, 2, 3 an diesen anliegen.

Eine oder beide der miteinander in Kontakt befindlichen Flächen sind zur Reibungsverminderung mit einer Gleitbeschichtung versehen.

Die Stirnseiten 16, 17, 18 der Ränder 10, 11, 12 der Treibstange 4, 5, 6 sind berührungsfrei ausgebildet und weisen keine ihnen zugedachte Funktion auf.

Die Stirnseiten 19, 20, 21 der Ränder der Stulpschiene 1, 2, 3 sind ebenfalls berührungsfrei angeordnet und können sich, wie in Fig. 1 dargestellt, entweder waagerecht oder senkrecht in die Beschlagnut 13, 14 erstrecken. Auf diese Weise wird verhindert, daß scharfkantige Ränder im Funktionsbereich vorhanden sind, die entweder durch ihre nicht exakt maßhaltig herzustellenden Abmessungen oder ihren unbearbeiteten Stirnseiten die Funktion oder die Reibung und damit die Dauerhaltbarkeit des Fenster- oder Türbeschlages nachhaltig negativ beeinflussen.

Stulpschiene 1, 2 und Treibstange 5 können, wie in den Fig. 1 und 2 dargestellt, eine Verstärkungssicke aufweisen, die zur Versteifung der Bauteile beiträgt, so daß diese bei der Betätigung auftretende Torsionsmomente besser aufnehmen können. Die Führung durch die miteinander in Kontakt befindlichen Flächen kann dabei entweder gleichzeitig quer und senkrecht zur Beschlagnut 13 erfolgen, wie in Fig. 1 dargestellt oder auch, wie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, von den seitlichen Rändern 11, 12 der Treibstange 5, 6 nur in eine Richtung quer zur Beschlagnut 13, 14 erfolgen, wobei die seitlichen Ränder 11, 12 der Treibstange 5, 6 großflächig an den sich senkrecht an den Nutwänden der Beschlagnut 13, 14 erstreckenden Abschnitten 8, 9 der Stulpschiene 2, 3 abstützen.

Bei einem Fenster- oder Türbeschlag können Stulpschiene 3 und Treibstange 6, wie in Fig. 3 dargestellt, aus dem gleichen Ausgangsmaterial hergestellt sein, wobei sich die schmalere Breite der Treibstange 6 durch mehrfaches Falzen oder Abkanten des Ausgangsmaterials herstellen läßt, so daß ein als Ausgangsmaterial benutztes Bandmaterial nicht in der Breite verändert werden muß.

Über die großflächige seitliche Anlage wird ermöglicht, durch Betätigungskräfte erzeugte Kippmomente in den Verriegelungsmitteln großflächig in die Stulpschiene 1, 2, 3 und damit in das Profil eines Fenster- oder Türflügels einzuleiten.

Claims

1. Fenster- oder Türbeschlag mit einer Stulpschiene und einer zwischen Stulpschiene und einem Fenster- oder Türbeschlag angeordneten Treibstange zur geradlinigen Bewegungsübertragung auf Verriegelungsmittel an geraden Flügelabschnitten, dadurch gekennzeichnet, daß die Stulpschiene (1, 2, 3) und die Treibstange (4, 5, 6) aus dünnem korrosionsgeschützten Blech hergestellt und mit einer Profilierung versehen sind, die seitlichen Ränder (10, 11, 12) der Treibstange (4, 5, 6) abgewinkelt sind und Flächen aufweisen, die an dazu parallelen Flächen von Abschnitten (7, 8, 9) der Stulpschiene (1, 2, 3) anliegen.

2. Fenster- oder Türbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die miteinander in Kontakt befindlichen Flächen der seitlichen Ränder (10, 11, 12) der Treibstange (4, 5, 6) und der Abschnitte (7, 8, 9) der Stulpschiene (1, 2, 3) mit einer Gleitbeschichtung versehen sind.

3. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten (16, 17, 18) der Ränder (10, 11, 12) der Treibstange (4, 5, 6) berührungsfrei angeordnet sind.

4. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnseiten (19, 20, 21) der Ränder der Stulpschiene (1, 2, 3) berührungsfrei angeordnet sind.

5. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stulpschiene (1, 2) und/oder die Treibstange (5) über ihre Länge oder Abschnittsweise mit einer Verstärkungssicke versehen ist.

6. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stulpschiene (1, 2, 3) die Breite einer Außennut einer Beschlagnut (13, 14) und die Treibstange (4, 5, 6) maximal die Breite eines engeren inneren Abschnittes der Beschlagnut (13, 14) aufweist und daß die Ränder der Stulpschiene (1, 2, 3) auf den Nutschultern der Beschlagnut (13, 14) aufliegen.

7. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stulpschiene (1, 2, 3) und die Treibstange (4, 5, 6) aus einem Bandmaterial identischer Breite und Dicke hergestellt sind.

8. Fenster- oder Türbeschlag nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Blech eine Dicke aufweist, die etwa dem halben Maß der Tiefe einer Außennut einer Beschlagnut (13, 14) entspricht.