DE19825739A1 - Akustikabdeckung - Google Patents
AkustikabdeckungInfo
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Abstract
Akustikabdeckung (1) für einen Verbrennungsmotor, die der Dämmung des vom Verbrennungsmotor emittierten Körperschalls und des dadurch im Motorraum induzierten Luftschalls dient und die eine Abdeckplatte (2) aufweist, die den Motorraum an dessen Oberseite teilweise oder vollständig abdeckt und so zugleich als Sichtblende wirkt, wobei periphere Funktionsbauteile oder Steuerbauteile des Verbrennungsmotors, wie beispielsweise ein Druckausgleichsbehälter (3), an der Abdeckplatte (2) angeordnet oder in dieser integriert sind.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Akustikabdeckung für einen
Verbrennungsmotor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Akustikabdeckung, an der
periphere Funktionsbauteile oder Steuerbauteile des
Verbrennungsmotors angeordnet oder in dieser integriert sind.
Einer der Schwerpunkte modernster Automobiltechnik liegt in der
Verminderung der Umweltbelastung, die sich neben der
Abgasproblematik vor allem im Bereich der vom Fahrzeug emittierten
Geräusche zeigt. Neben den Abrollgeräuschen der Reifen kommt hierbei
der vom Aggregat hervorgerufenen Schallabstrahlung die tragende Rolle
zu.
Im Betrieb tritt im Verbrennungsmotor krafterregter Körperschall auf, der
dann von dessen Außenflächen an die umgebende Luft übertragen und
so als Luftschall abgestrahlt wird. Der Verbrennungsvorgang verursacht
wechselnde Betriebskräfte, die die beanspruchten Teile elastisch
verformen und dadurch die Maschinenstruktur zu mechanischen
Schwingungen anregen. Diese Krafterregung findet nicht nur am Ort der
Krafteinleitung statt, zum Beispiel an der Druckfläche eines Zylinders,
sondern erfaßt alle Teile, die in den entstehenden Kraftfluß einbezogen
sind. Grundsätzlich zwingen freie Massenkräfte oder Massenmomente
den Verbrennungsmotor zu Schwingungen überwiegend in der Zylinder-
Hochrichtung. Der Motor arbeitet in der Art eines Dipolstrahlers, der an
das Umfeld die Schwingungen so überträgt, daß vor allem oberhalb und
unterhalb des Aggregates ein hin- und herpumpendes Luftschallfeld
zweiter Ordnung induziert wird. Die rein mechanische Erregung durch
Massen-, Feder-, und Stoßkräfte läßt sich beispielsweise in der
modernen Dieseltechnologie beobachten, wo zur Senkung des
Verbrauchs hohe Pumpendrücke (bis zu 2000 bar) in den
Einspritzsystemen zur Anwendung kommen. Die immer häufiger
eingesetzte Vier- und Fünf-Ventiltechnik führt zu Druckwechselkräften,
die ebenfalls Schwingungen zu induzieren vermögen. Zusätzlich treten
an Teilen der Maschinenstruktur, die selbst nicht vom Kraftfluß
wechselnder Betriebskräfte beansprucht werden, geschwindigkeits
erregte Geräusche auf, wenn diese an krafterregten bzw. schwingenden
Teilen befestigt sind. So tritt beispielsweise die sogenannte
Fußpunkterregung am häufigsten bei der Ölwanne des
Verbrennungsmotors in Erscheinung. Weitere geräuschanregende
Betriebskräfte werden beispielsweise durch Hilfsaggregate im
Motorraum, wie dem Lüftergebläse, hervorgerufen.
Der so auf vielfältige Weise hervorgerufenen Schallemission des
Verbrennungsmotors wird im Zuge der Steigerung des Fahrkomforts
bzw. einer Senkung der Umweltbelastung durch maschineninterne
und - externe Maßnahmen entgegengetreten. Maschinen interne Maßnahmen
versuchen den Körperschall im Aggregat direkt anzugehen. Zur
Dämpfung kommen hierbei Entdröhnbeläge oder Verbundbleche mit
hohem Verlustfaktor zum Einsatz, während zur Dämmung des
Körperschalls elastische Lagerungen über eine Abkopplung durch
Gummi- oder Federelemente herangezogen werden. Maschinenexterne
Maßnahmen zielen auf eine Dämpfung bzw. Dämmung des vom
Verbrennungsmotor im Motorraum induzierten Luftschalls ab. Neben
Dämpfungsmatten aus unterschiedlichen Absorptionsmaterialien, die an
der dem Verbrennungsmotor zugewandten Seite der Motorhaube
befestigt werden, sind hier die Akustikabdeckungen, auch als
sogenannte Nahfeldschalen bezeichnet, zu nennen. Diese decken den
Motorraum an dessen Oberseite teilweise oder vollständig ab, um so
eine Ausbreitung des Luftschalls nach oben zu verhindern, der sonst
ungehindert und nahezu verlustfrei an die Motorhaube als Körperschall
und anschließend an die Umwelt wieder als Luftschall übertragen
werden würde. Durch derartige äußere Maßnahmen kann infolge der
Geräuschdämmung über ein Aufstauen der Schallenergie an der
Akustikabdeckung eine Emissionsminderung von bis zu 10 bis 20 dB(A)
erzielt werden.
Das Abdecken des Motorraums mit einer derartigen Akustikabdeckung
wird jedoch entscheidend durch die sowohl im Motorraum als auch an
dessen Oberseite vorherrschenden räumlichen Verhältnisse beeinflußt.
Räumliche Zwänge ergeben sich einerseits durch die Größe und obere
Ausgestaltung des Aggregats selbst und andererseits durch die meist
aufgrund ihrer besseren Zugänglichkeit an der Oberseite des
Motorraums angeordneten unterschiedlichsten Funktions- oder
Steuerbauteile. Hierunter fallen beispielsweise u. a. der Batteriekasten,
Behälter für Brems-, Kühl- oder Scheibenwischerflüssigkeit, der Ölfilter,
das Lüftergehäuse sowie unterschiedliche Druckausgleichsbehälter.
Derartige Funktions- oder Steuerbauteile in der Peripherie des
Verbrennungsmotors können den für eine effektive Abdeckung des
Motorraums zur Verfügung stehenden Raum erheblich einschränken. Je
nach zwingend erforderlicher geometrischer Ausgestaltung einer solchen
Akustikabdeckung kann sich deren Montage unter Umständen als
äußerst unpraktikabel erweisen. Darüber hinaus ist die Zugänglichkeit
zu den Funktions- oder Steuerbauteilen selbst ebenso wie zu
Meßvorrichtungen, z. Bsp. dem Ölstandsmeßstab am Motorblock,
eingeschränkt, da zum Zugang einfacher Kontrollmaßnahmen diese
Akustikabdeckung jeweils entfernt werden muß.
Meistens sind derartige Funktionsbauteile an eigens dafür gefertigten
Haltern befestigt, indem sie mit dem Halter verclipst oder verschraubt
werden. Die Halter wiederum sind entweder am Zylinderkopf oder
Kurbelgehäuse des Verbrennungsmotors selbst oder sonstwie mit im
Motorraum innenliegenden Trägerstrukturen oder -schalen der
Fahrzeugzelle verbunden. So wird aus Platzgründen für diese
Funktions- oder Steuerbauteile meistens eine Stelle im motornahen
Bereich gewählt, die sich einerseits nicht immer günstig auf die Länge
der anzuschließenden Verbindungsmittel zwischen diesen Bauteilen und
dem Verbrennungsmotor auswirkt und andererseits, für den Fall der
Anordnung auf der Aggregatoberseite, einer flächigen und dadurch
wirtschaftlicher herzustellenden Akustikabdeckung quasi im Wege steht.
Durch die zusätzliche Akustikabdeckung zeigt sich der weitere Nachteil
einer Gewichtszunahme, die rückwirkend wieder negativen Einfluß auf
den Verbrauch nimmt.
Ausgehend von diesen Problematiken und dem Stand der Technik ist es
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Akustikabdeckung
bereitzustellen, die einerseits die Anzahl der derzeit für unterschiedliche
Verbrennungsmotoren verwendeten Funktions- oder Steuerbauteile und
deren Befestigungselemente reduziert sowie nachfolgend dadurch den
Montageaufwand minimiert und andererseits eine effektive
Schallisolierung bei gleichzeitig verbesserter Handlichkeit sicherstellt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Akustikabdeckung für einen
Verbrennungsmotor vorgeschlagen, der die im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 angegebenen Lösungsmerkmale aufweist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist ein
Druckausgleichsbehälter für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle in
die Akustikabdeckung in der Form einer Schale integriert. Weitere
Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die einzige Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Akustikabdeckung
gemäß der vorliegenden Erfindung mit einem
Druckausgleichsbehälter.
Die Akustikabdeckung 1 weist eine Abdeckplatte 2 auf, die den
Motorraum an dessen Oberseite teilweise oder vollständig abdeckt und
so zugleich als Sichtblende wirkt. Diese dient als akustische Barriere
und erzielt eine Dämmwirkung über das Aufstauen der Schallenergie
des vom Verbrennungsmotor induzierten Luftschalls. An dieser ist ein
Druckausgleichsbehälter 3 in der Form einer Schale angeordnet, wobei
über an sich bekannte Verfahren, wie dem Vibrationsschweißen,
zwischen beiden Teilen eine feste und druckdichte Verbindung
hergestellt ist. Der Druckausgleichsbehälter 3 kann beispielsweise dem
Ausgleich von durch die Ventilbewegungen hervorgerufenen
Druckwechselkräften dienen oder die Funktion eines
Unterdruckreservoirs bei der Druckluft-Ansteuerung von
Turboladerschaufeln erfüllen.
Die Schalenform des Druckausgleichsbehälters 3 ist in naheliegender
Weise an die oberen Konturen des Verbrennungsmotors angepaßt. Der
Druckausgleichsbehälter 3 weist mehrere innere Rippen oder Streben 4
auf, die so eine Formstabilisierung der Schale ermöglichen und
beispielsweise ein Einfallen beim Auftreten eines Unterdrucks
verhindern. Die Abdeckplatte 2 stützt sich auf diesen Rippen 4 ab. Das
je nach Anwendungsfall notwendige Gesamtvolumen des
Druckausgleichsbehälters 3 wird durch Aussparungen 5 in den Rippen 4
erzielt.
In der dem Verbrennungsmotor zugewandten Außenkontur der Schale
lassen sich auch entsprechende Freigänge berücksichtigen, um
beispielsweise genügend Freiraum für unterschiedliche bewegliche
Motorbauteile zu schaffen oder einen solchen genügend großen Abstand
zum Verbrennungsmotor aufrecht zu halten, daß die Bildung eines
Hitzestaus vermieden wird.
An der Schale des Druckausgleichsbehälters 3 und/oder an der
Abdeckplatte 2 ist jeweils ein Steckanschluß 6 angeordnet, an dem
Verbindungsmittel in Form von unterschiedlichen Druckschläuchen 7,8
angeordnet sind.
In einer weiteren Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann an der
dem Verbrennungsmotor zugewandten Seite der Abdeckplatte 2 und der
Schale des Druckausgleichsbehälters 3 ein schalldämpfendes
Absorptionsmaterial (in Fig. 1 nicht dargestellt) aufgebracht sein, wie
dies bei den Dämpfungsmatten an der Unterseite der Motorhaube
ähnlich der Fall ist. Dieses an sich bekannte faserige oder porige
Absorptionsmaterial dient der zusätzlichen Dämpfung des Luftschalls
durch Umwandlung der Schallenergie in Wärme.
Die Akustikabdeckung 1 aus Abdeckplatte 2, Druckausgleichsbehälter 3
und den peripheren Steckanschlüssen 6 sowie den Verbindungsmitteln
in Form von Druckschläuchen 7, 8 kann erfindungsgemäß der obere
Bestandteil einer schallabsorbierenden oder schalldämmenden
Gehäusestruktur sein, die den Verbrennungsmotor im Motorraum
teilweise oder vollständig einkapselt. Zu diesem Zweck ist es auch
vorteilhaft, daß die Abdeckplatte 2 verschließbare Öffnungen (in der Fig.
1 nicht dargestellt) aufweist, die den Zugang zu den angeordneten oder
integrierten Funktionsbauteilen oder Steuerbauteilen des
Verbrennungsmotors ermöglicht, so daß bei geringen Wartungs- oder
Kontrollarbeiten eine Demontage der Akustikabdeckung 1 nicht
erforderlich ist. Ist beispielsweise in die Abdeckplatte 2 ein
schalenförmiger Behälter als Reservoir für die Bremsflüssigkeit mit
entsprechenden Steckanschlüssen und Verbindungsschläuchen zum
Bremszylinder integriert, so läßt dich diese Bremsflüssigkeit über eine
separat und druckdicht verschließbare Ausgangsöffnung in der dem
Verbrennungsmotor abgewandten Seite der Abdeckplatte 2 auswechseln
oder nachfüllen. Derartige Ausgänge lassen sich beispielsweise auch für
den Fall von integrierten Öl- oder Kühlwasserbehältern vorsehen.
Durch die Integration bzw. Anordnung der unterschiedlichen peripheren
Funktions- oder Steuerbauteile des Verbrennungsmotors gemäß der
vorliegenden Erfindung wird deutlich, daß sich der Montageaufwand
minimiert und zusätzliche Bauteile, wie die unterschiedlichsten Halter
oder Befestigungselemente, entfallen. Selbstverständlich bleibt die
vorliegende Erfindung nicht auf das vorhergehend beschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern kann sämtliche
Ausgestaltungen umfassen, beispielsweise die Integration von
Ölfiltergehäusen oder sonstigen Bauteilen in der Abdeckplatte 2 der
Akustikabdeckung 1.
Claims (8)
1. Akustikabdeckung für einen Verbrennungsmotor zur Dämmung des
vom Verbrennungsmotor emittierten Körperschalls und des dadurch
im Motorraum induzierten Luftschalls, die eine Abdeckplatte
aufweist, die den Motorraum an dessen Oberseite teilweise oder
vollständig abdeckt und so zugleich als Sichtblende wirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß periphere Funktionsbauteile oder Steuerbauteile des
Verbrennungsmotors an der Abdeckplatte (2) angeordnet oder in
dieser integriert sind.
2. Akustikabdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Druckausgleichsbehälter (3), der mit dem
Verbrennungsmotor mittelbar oder unmittelbar über einen
Druckschlauch (7; 8) verbunden ist, an der dem Verbrennungsmotor
zugewandten Seite der Abdeckplatte (2) in der Form einer Schale
angeordnet und mit dieser fest und druckdicht verbunden ist.
3. Akustikabdeckung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schale eine an d(e Konturen des Verbrennungsmotors
angepaßte Form und zur Formstabilisierung mehrere innere Rippen
und/oder Streben (4) aufweist, die von Aussparungen (5)
durchbrochen sind.
4. Akustikabdeckung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Verbrennungsmotor zugewandte Außenkontur der
Schale entsprechende Freigänge für unterschiedliche bewegliche
Motorbauteile und zur Vermeidung eines Hitzestaus aufweist.
5. Akustikabdeckung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schale und/oder die Abdeckplatte (2) einen Steckanschluß
(6) zur Verbindung mit Druckschläuchen (7, 8) aufweist.
6. Akustikabdeckung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Verbrennungsmotor abgewandte Seite der
Abdeckplatte (2) verschließbare Öffnungen zu den angeordneten
oder integrierten Funktionsbauteilen oder Steuerbauteilen des
Verbrennungsmotors aufweist.
7. Akustikabdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der dem Verbrennungsmotor zugewandten Seite der
Abdeckplatte (2) und/oder der Schale ein schalldämpfendes
Absorptionsmaterial aufgebracht ist.
8. Akustikabdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckplatte (2) und die Schale Bestandteile eines
schallabsorbierenden oder schalldämmenden Gehäuses sind, das
den Verbrennungsmotor im Motorraum teilweise oder vollständig
einkapselt.
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Owner name: WOCO FRANZ JOSEF WOLF & CO.GMBH, 63628 BAD SODEN-S |
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