DE19825101C2 - Vorrichtung zur Herstellung planmäßig gekrümmten Mauerwerks - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung planmäßig gekrümmten MauerwerksInfo
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Description
Diese Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung planmäßig gekrümmten
Mauerwerks.
Während bei der Herstellung gerader Mauerwerkswände im Hochbau als Lehre je
Steinschicht eine Schnur gespannt werden kann (siehe z. B. deutsche Patentschrift 829 788
und DE 37 10 073 A1), um planmäßig ebenes Mauerwerk fluchtgerecht zu bauen, muß
gemäß bekannten Verfahren zur Herstellung von Mauerwerksbögen, gewölbten Kappen und
Tonnengewölben mit Lehrbögen, Schiebelehren oder flächigen Schalungen gemauert
werden. Gewölbe können nur, wenn sie Ringtragwirkung aufweisen, bei entsprechendem
handwerklichen Geschick des Ausführenden schalungsfrei erstellt werden. Aus der
deutschen Patentschrift 136 446 ist eine verstellbare Wölbelehre mit einer biegsamen
Flachschiene bekannt. Mit dieser bekannten Wölbelehre kann jedoch nicht zweisinnig
gekrümmtes Mauerwerk hergestellt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen,
mit der auf einfache Weise planmäßig zweisinnig gekrümmtes Mauerwerk hergestellt
werden kann.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Es sind mindestens zwei
Ständer vorgesehen, zwischen denen ein biegsamer Stab befestigt ist. Die Ständer sind
rechteckförmige Rahmen, an denen als Halterung für jeden biegsamen Stab eine Schiene
vorgesehen ist, die in ihrer Längsrichtung, d. h. quer zum geplanten Mauerwerk,
verschiebbar und in ihrer Neigung, also in ihrem Winkel zum Lot, verstellbar ist. Der Stab ist
vorzugsweise elastisch biegsam. Dabei entspricht die Neigung der Schienen der Neigung
der Steine in Querrichtung. Durch die Verschiebung der Schienen kann die Positionierung
der Steinkante vorgegeben werden.
Die Schiene ist vorzugsweise mittels Halterungen befestigt, die jeweils entlang vertikaler
Seitenteile der Rahmen stufenlos verschiebbar sind.
Gemäß der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist weiterhin vorgesehen, daß jede Schiene an
einem Ende ein Anschlagsblech mit einer kreisförmigen Aufnahme für den biegsamen Stab
aufweist.
Auf diese Weise ist eine Vorrichtung geschaffen, die unter geringem Aufwand die
Möglichkeit bietet, ein zweisinnig gekrümmtes Mauerwerk herzustellen, indem sie einfache
Mittel aufweist, um die Steine in Längsrichtung des Mauerwerks, in Querrichtung des
Mauerwerks und bzgl. ihrer Neigung auszurichten. Durch die zweisinnige Krümmung, bei der
zusätzlich zu einer Krümmung in Längsrichtung der Steinschichten auch eine Krümmung in
zu der Längsrichtung orthogonaler Richtung des Mauerwerks erzeugt ist, wird
bekanntermaßen eine hohe Steifigkeit erreicht, so daß das Mauerwerk als Fertigteil mit
anderen Teilen zu freitragenden Schalentragwerken zusammengesetzt werden kann.
Aufgrund der hohen Steifigkeit kann das Mauerwerk als Dachkonstruktion mit einer relativ
geringen Stärke verwendet werden. Aus dem gleichen Grunde kann auch die Notwendigkeit
einer Bewehrung entfallen.
Vorzugsweise weisen die Rahmen Mittel auf, um eine Zeichnung, die mit Hilfe eines
Computers erstellt sein kann und beispielsweise auf fester Pappe oder einer Hartfaserplatte
aufgezogen ist, einzuspannen. Diese Zeichnung enthält Markierungen zur Positionierung der
Schienen, d. h. Linien, mit denen die Schienen in Deckung gebracht werden, und ferner eine
im wesentlichen senkrecht zu diesen Linien verlaufende weitere Markierung, die mit einer
Markierung der jeweiligen Schiene in Deckung zu bringen ist, um die Positionierung der
Schiene in Querrichtung des geplanten Mauerwerks festzulegen, so daß ein Ende der
Schiene als Anschlag für die Steine in Querrichtung dienen kann.
Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß die Vorrichtung eine betonierte Grundplatte
aufweist, in die Schienenträger eingelassen sind. Auf diesen Trägern werden die Ständer
bzw. die Rahmen befestigt, bei denen es sich i. d. R. um drei oder mehr handeln wird.
Aufgrund der Schienenträger ist eine Verschiebbarkeit quer zum herzustellenden Mauerwerk
gegeben ist, um die gewünschte Krümmung der biegsamen Stäbe zu erzeugen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dazu verwendet werden, Fertigteile herzustellen,
die zu dem geplanten Gesamtmauerwerk durch Verwendung einer Sparschalung
zusammengefügt werden. Eine solche Sparschalung hat den Vorteil, daß das
Schalentragwerk ohne die vorherige Erstellung einer aufwendigen räumlich gekrümmten
Flächenschalung hergestellt werden kann. Alternativ kann das hergestellte Mauerwerk auch
ortsfest als räumlich gekrümmte Mauerwerkswand im Bau verbleiben.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können genormte Steinformate verwendet werden,
da die Krümmung des Mauerwerks sich aus der Fugengeometrie ergibt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei
wird auf die Zeichnungen Bezug genommen. Es zeigen:
Fig. 1, eine perspektivische Teilansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2, eine weitere schematische Teilansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 3, eine vergrößerte Detailansicht einer Halterung für eine Schiene und einer
Befestigung eines biegsamen Stabes an der Schiene;
Fig. 4, eine Schiene der erfindungsgemäßen Vorrichtung in zwei unterschiedlichen
Positionen.
In Fig. 1 ist ein Rahmen 1 dargestellt. Der Rahmen 1 ist auf zwei Schienenträgern 2 und 3
befestigt, die in eine betonierte Grundplatte 4 (nur teilweise gezeigt) eingelassen sind. Der
Rahmen 1 kann auf den Schienenträgern 2, 3 verschoben werden, wobei er mittels
Verschraubungen 5 festgelegt wird.
Der Rahmen 1 ist im wesentlichen rechteckförmig und weist zwei lotrechte Seitenteile 6 und
7 auf, an denen Schienen 8 und 9 befestigt sind. Deren Befestigung erfolgt über
Halterungen 10 und 11 bzw. 12 und 13. Die Halterungen 10, 11, 12, 13 sind - wie in Fig. 3
detaillierter gezeigt ist - verschiebbar an den Seitenteilen 6, 7 angebracht und können durch
Schrauben festgelegt werden, von denen die in Fig. 3 gezeigte Schraube mit dem
Bezugszeichen 14 bezeichnet ist.
Ferner sind die Schienen 8, 9 auch in ihrer Längsrichtung verschiebbar, wobei sie mittels der
Halterungen 10, 11, 12, 13 festgeklemmt werden können.
In den Rahmen 1 ist eine auf eine Hartfaserplatte aufgezogene Zeichnung 15 eingespannt,
die Markierungen zur Positionierung der Schienen 8, 9 aufweist. Bei diesen Markierungen
handelt es sich zum einen um Markierungen, mit denen die jeweilige Schiene in Deckung zu
bringen ist. Beispielhaft ist eine dieser Markierungen mit dem Bezugszeichen 16 versehen.
Ferner weist die Zeichnung 15 eine Markierung 17 auf, mit der eine nicht gezeigte
Markierung der jeweiligen Schiene in Deckung zu bringen ist, um die Position desjenigen
Endes 18, 19 der Schienen 8 bzw. 9 vorzugeben, das dem geplanten Mauerwerk 20
zugewandt ist. Die Markierungen 16 sind in Fig. 1 zum Mauerwerk 20 hin gestrichelt
dargestellt, um die Fluchtlinie der jeweiligen Schiene zu verdeutlichen.
Wie in Fig. 2 und vergrößert in Fig. 3 dargestellt ist, werden durch die Enden 18, 19 der
Schienen 8, 9 elastisch biegsame Stäbe 21 und 22 gehalten, die als Lehre je Steinschicht
den planmäßigen Verlauf der Längskante der jeweiligen Steinschicht beschreiben. Mit den
Bezugszeichen 23 und 24 sind in Fig. 2 eine weitere Schiene bzw. ein weiterer biegsamer
Stab bezeichnet. Ferner sind in Fig. 2 schematisch weitere Rahmen dargestellt, von denen
einer beispielhaft mit dem Bezugszeichen 25 bezeichnet ist. Diese weiteren Rahmen sind
auf der betonierten Grundplatte 4 ebenfalls mittels Schienenträgern befestigt, und zwar in
einer Anordnung hintereinander, die ungefähr der geplanten Krümmung des Mauerwerks
entspricht.
Wie in Fig. 3 detailliert für die Schiene 8 gezeigt ist, befindet sich an dem Ende 18 der
Schiene 8, das dem geplanten Mauerwerk 20 zugewandt ist, ein Anschlagsblech 26 mit
einem Loch 27, durch das der biegsame Stab 21 hindurchgeführt ist.
In Fig. 4 sind beispielhaft zwei Positionen der Schiene 8 dargestellt. Dabei deutet die
gepunktete Stellung der Schiene 8 eine Positionierung an, in der die Schiene 8 geneigt ist.
Dies ist dadurch erreicht, daß die Halterungen 10, 11 auf unterschiedlicher Höhe der
Seitenteile 6 bzw. 7 befestigt sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird auf folgende Weise verwendet. Es werden
Zeichnungen, so z. B. die Zeichnung 15, in die verschiedenen in Fig. 2 dargestellten
Rahmen eingespannt. Anschließend wird an allen Rahmen für jede Steinschicht eine
Schiene mit der entsprechenden Markierung der Zeichnung in Deckung gebracht. Für den
Rahmen 1 bedeutet dies, daß z. B. die Schienen 8, 9, 23 mit jeweils einer der im
wesentlichen quer verlaufenden Markierungen 16 in Übereinstimmung gebracht werden.
Dazu werden die Schienen vertikal verschoben, bzw. sie werden geneigt, indem die
Halterungen, mit denen sie an den Seitenteilen der Rahmen befestigt sind, verschoben
werden. Ferner werden die Schienen so in ihrer Längsrichtung verschoben, daß die oben
erwähnte, nicht gezeigte Markierung der Schiene über der Markierung 17 der Zeichnung 15
liegt. Damit ist das Anschlagsblech der jeweiligen Schiene in Querrichtung so positioniert,
daß es die Position der dem Rahmen 1 zugewandten Seitenfläche der entsprechenden
Steinschicht vorgibt. Die Schienen sind so geneigt, daß sie durch eine ihrer Oberkanten eine
Fluchtlinie bilden mit einer oberen, quer verlaufenden Seitenkante der Steine, wie dies
insbesondere in Fig. 1 zu sehen ist. Damit stellen die Schienen eine Lehre für die Neigung
der Steine dar. Die biegsamen Stäbe sind durch die Anordnung der Rahmen bzw. durch die
Ausrichtung der Schienen in Querrichtung so gekrümmt, daß ihr Verlauf zusammenfällt mit
der jeweiligen oberen Seitenkante einer Steinschicht.
Auf diese Weise kann dem Handwerker der planmäßige Verlauf sowohl der Längskante der
jeweiligen Steinschicht, als auch der Neigung der jeweiligen Steine vorgegeben werden.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Herstellung planmäßig gekrümmten Mauerwerks, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens zwei Ständer vorgesehen sind, zwischen denen
mindestens ein biegsamer Stab (21, 22, 24) befestigt ist, wobei die Ständer rechteckförmige
Rahmen (1) sind, an denen als Halterung für jeden biegsamen Stab (21, 22, 24) eine
Schiene (8, 9, 23) vorgesehen ist, die in ihrer Längsrichtung verschiebbar und in ihrer
Neigung verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (8, 9, 23) mittels
Halterungen (10, 11, 12, 13) befestigt ist, die jeweils entlang vertikaler Seitenteile (6, 7) der
Rahmen (1) stufenlos verschiebbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiene (8, 9, 23)
an einem Ende (18, 19) ein Anschlagsblech (26) mit einer kreisförmigen Aufnahme (27) für
den biegsamen Stab (21, 22, 24) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rahmen (1) Mittel aufweisen, um eine Zeichnung (15) einzuspannen, die Markierungen
(16, 17) zur Positionierung der Schienen (8, 9, 23) enthält.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine betonierte Grundplatte (4) mit Schienenträgern (2, 3) aufweist, auf denen die
Ständer bzw. die Rahmen (1) quer zum herzustellenden Mauerwerk (20) verschoben und
befestigt werden können.
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1998
- 1998-06-05 DE DE19825101A patent/DE19825101C2/de not_active Expired - Fee Related
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