DE19824994C2 - Scheibe zur Abfuhr von Folienrandstreifen - Google Patents

Scheibe zur Abfuhr von Folienrandstreifen

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Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Scheibe zur Abfuhr von Folienrandstreifen aus Folienverarbeitungsmaschinen, wie Folienverpackungsmaschinen, insbesondere Tiefziehmaschinen. Die Folienrandstreifen werden von einem Befestigungsmittel einseitig erfaßt durch ein Folienfördermittel in der Folienverarbeitungsmaschine transportiert und von der erfindungsgemäßen Scheibe nach Freigabe abgeführt.
Folien werden in der Regel in Form von Folienbahnen verarbeitet. Hierzu werden die Folienbahnen in Fördermitteln geführt und von Schneidwerkzeugen in definierte Fo­ lienabschnitte unterteilt. Die Fördermittel zum Transport der Folienbahnen weisen Mittel zum Vorschub der Folie und Mittel zur Befestigung der Folie auf. Die För­ dermittel können z. B. aus Ketten - dem Vorschubmittel - bestehen, an die mehrere Klammen montiert sind, wobei die Klammern in die Folienränder eingreifen und so für die Befestigung der Folie an der Kette sorgen. Solche Ketten werden auch als Kluppenketten oder Klammerketten bezeichnet.
In Verpackungmaschinen werden zur vollständigen oder teilweisen Umhüllung des Ver­ packungsgutes Folienbereiche aus Folienbahnen geschnitten. Dabei verbleibt in der Re­ gel ein Folienrest. Am Auslaufpunkt wird die von den Befestigungsmitteln gehaltene Folie von den Befestigungsmitteln freigegeben. Hierbei müssen in der Regel anfallende Folienreste aus der Verpackungsmaschine herausgeführt werden.
Reststreifen entstehen insbesondere dann, wenn die Folie von Schneidvorrichtungen in Bahnrichtung geschnitten wird und ein Teil der Folienbahn von den an dem För­ dermittel befindlichen Befestigungsvorrichtungen nicht freigegeben wird. Wenn das Fördermittel eine Klammerkette ist, können die Längsschneider und in der Regel auch die Querschneider nicht zwischen die Kettenglieder einschneiden. Die entste­ henden Reststreifen werden als Folienrandstreifen bezeichnet.
Die Folienrandstreifen fallen immer dann an, wenn der Randstreifen nicht an dem Verpackungsgut verbleiben soll, sondern alle Packungen gleichmäßig saubere Rän­ der aufweisen sollen. Abhängig von Maschinenart, Folientyp und Anwendung fallen hinsichtlich der Breite, Stärke oder des Materials unterschiedliche Folienrandstreifen an. Diese Folienrandstreifen neigen dazu, nicht ohne Störung aus dem Befestigungs­ mittel herauszulaufen.
Als Schneidvorrichtungen finden in der Regel rotierende Schneidmesser Anwen­ dung. Es ist aber auch möglich, die Folie nicht mechanisch, sondern z. B. mit Hilfe von Wärme oder Lasern zu schneiden.
In der Technik hat man zum Abführen der Reststreifen Sauggebläse oder Injektoren eingesetzt, die den Randstreifen durch ein Rohr absaugen und einem Behältnis oder der Resteverwertung zuführen. Der Randstreifen kann, nachdem er angesaugt wurde, auch noch durch eine Zerkleinerungsvorrichtung, z. B. einen Zerhacker, geführt wer­ den. Die Injektoren stellen die Saugwirkung meist mit Hilfe einer Venturidüse her.
Nachteilig ist die enorme Lärmbelästigung durch das Sauggebläse. Es ergeben sich weiterhin Betriebsunterbrechungen durch Verstopfen der Absaugrohre. Weiterhin ist das Einfädeln des Randstreifens beim Anlaufen der Maschine oder bei dem durch­ trennten Randstreifen in das Absaugrohr problematisch. Der Randstreifen kann sich auch in dem Fördersystem verhaken, was zu Verstopfungen und einem Stillstand der Maschine führt.
Aus der DE 39 26 583 C2 ist eine Vorrichtung bekannt nach der die Folienrandstrei­ fen durch Nadelräder, die von oben in die Folienrandstreifen einstechen, nach unten abgeführt werden. Der Folienrandstreifen wird mittels eines Abstreifbleches von dem Nadelrad abgestreift und in einen Behälter abgelegt.
Die Abfuhr des Folienrandstreifens mittel eines solchen Nadelrades liefert im we­ sentlichen gute Ergebnisse. Ein Nadelrad kann jedoch wegen seines Platzbedarfs nicht in alle bereits bestehenden Maschinen ohne weiteres integriert werden. Weiter­ hin ist das Nadelrad in Hinblick auf die Beschaffenheit der jeweilig verwendeten Folie einzustellen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die beim Schneiden der Folienbahnen entstehenden Folienrandstreifen aus der Maschine zu führen, ohne daß die Folienrandstreifen von den Fördermitteln erfaßt werden und sich in der Maschine verheddern und so zum Stillstand der Maschine führen. Weiterhin soll die Vorrichtung eine Abfuhr der Foli­ enrandstreifen weitgehend unabhängig von der Beschaffenheit der Folie, der Breite des Randstreifens, der Anwendung und der konstruktiven Merkmale der Maschine gewährleisten. Die Vorrichtung soll einfach und wartungsarm sowie im wesentlichen frei von dem Erfordernis der Justierung auf die verwendete Folie sein.
Diese Aufgabe wird durch eine Scheibe zur Abfuhr von Folienrandstreifen, die von einem Befestigungsmittel einseitig erfaßt, durch ein Folienfördermittel transportiert und am Ende der Transportstrecke freigegeben werden, gelöst, wobei
  • - die Scheibe drehbar angebracht ist,
  • - die Scheibe den Folienrandstreifen von unten mit einer Kontaktfläche auf dem Umfang der Scheibe berührt,
  • - die Scheibe so angebracht ist, daß die Scheibe den Folienrandstreifen berührt, wenn er von dem Befestigungsmittel des Folienfördermittels freigegeben wird oder freigegeben worden ist, und
  • - die Scheibe so ausgebildet ist, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Kontaktflä­ che zumindest bereichsweise größer als die Geschwindigkeit des Folienförder­ mittels ist.
Vorzugsweise ist die Scheibe zur Abfuhr von Folienrandstreifen, im folgenden als Anlaufscheibe bezeichnet, so ausgebildet, daß die Außenseite der Kontaktfläche mit dem Folienrandstreifen eine niedrigere Umfangsgeschwindigkeit als die Innenseite der Kontaktfläche mit dem Folienrandstreifen aufweist. Dies wird durch eine Schräg­ schulter bewerkstelligt. Als Innenseite wird die zur Mitte der Folienbahn gewandte Seite der Anlaufscheibe bezeichnet. Als Außenseite wird die zum Fördermittel ge­ wandte Seite bezeichnet.
Die Anlaufscheibe ist auf der Folienseite des Folienfördermittels angebracht. Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Anlaufscheibe durch eine von oben am Folienrandstreifen angreifende zweite Scheibe, im folgenden als obere Scheibe bezeichnet, unterstützt. Die obere Scheibe weist ebenso eine Kontaktfläche mit dem Folienrandstreifen auf, wobei diese Kontaktfläche den Folienrandstreifen auf der in etwa gegenüberliegenden Oberseite - bezogen auf die Kontaktfläche des Folienrandstreifens mit der Anlaufscheibe - berührt.
Die obere Scheibe ist so angebracht, daß die Kontaktfläche der zweiten Scheibe mit dem Folienrandstreifen - bezogen auf die Kontaktfläche des Folienrandstreifens mit der Anlaufscheibe - geringfügig nach vorn oder hinten verschoben sein kann. Vor­ zugsweise ist der äußere Umfang der oberen Scheibe so ausgebildet, daß diese in die Anlaufscheibe eingreift, indem deren äußerer Umfang ebenfalls als Schrägschulter ausgebildet ist.
Die Anlaufscheibe weist entweder eine zum Umlaufrad des Folienfördermittels, wel­ ches z. B. als Auslaufkettenrad ausgebildet sein kann, parallelverschobene Rotati­ onsachse oder die gleiche Rotationsachse wie das Umlaufrad des Folienfördermittels auf. Die Anlaufscheibe wird vom Umlaufrad des Folienfördermittels angetrieben. Die Rotationsachse der Anlaufscheibe muß nicht parallel mit der Rotationsachse der oberen Scheibe ausgebildet sein. Durch Schrägstellung der oberen Scheibe kann die Ablaufrichtung des Folienrandstreifen maßgeblich beeinflußt werden.
Die von oben angreifende obere Scheibe kann durch Reibungseingriff mit dem Foli­ enrandstreifen bzw. mit der Anlaufscheibe oder anderweitig in Drehbewegung ver­ setzt werden.
Anlaufscheibe oder obere Scheibe oder beide weisen vorzugsweise zumindest an ihrem oberen Umfang eine Rauhigkeit zur Unterstützung der Haftung des Folien­ randstreifens auf. Diese Rauhigkeit kann durch eine aufgerauhte Metalloberfläche oder eine Kunststoffoberfläche geschaffen werden. Anlaufscheibe und obere Scheibe sind kreisrund ausgebildet und weisen am Außendurchmesser vorzugsweise eine Stärke der Scheibe von 3 bis 20 mm auf.
Nachdem der Folienrandstreifen aus dem Folienfördermittel geführt wurde, kann er entweder direkt in ein Behältnis überführt werden oder mit herkömmlichen Techni­ ken, wie z. B. Absaugvorrichtungen mit oder ohne nachgeschaltetem Zerstückler, weiterbehandelt werden.
Der Folienrandstreifen weist in der Regel eine Breite von 10 bis 40 mm auf. Der Fo­ lienrandstreifen besteht vorzugsweise, jedoch nicht zwangsläufig, im wesentlichen aus einem Kunststoffmaterial. Ist das Befestigungsmittel an dem Folienfördermittel als Klammer ausgebildet, ist es vorteilhaft, wenn die Klammern nach oben und gleichzeitig nach hinten öffnen.
Die erfindungsgemäße Scheibe zur Abfuhr von Folienrandstreifen wird vorzugsweise in Folienverarbeitungsmaschinen, insbesondere in Folienverpackungsmaschinen, die Längs- und Querschneidevorrichtungen aufweisen und durch die Folienbahnen von Rollen her mit Hilfe von Folienfördermitteln gezogen werden, eingesetzt. Hierin werden die Folienrandstreifen von beidseitig der Folienbahnen abgeschnittenen durchgehenden unabhängigen Randstreifen gebildet.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert.
Fig. 1 ist eine schematische Seitenansicht auf die Anlaufscheibe sowie Teile des Fo­ lienfördermittels.
Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Anlaufscheibe sowie auf Teile des Folienförder­ mittels.
Der geschnittene und einseitig in der Klammerkette 3 mit Hilfe von Klammern als Befestigungsmitteln eingespannte Randstreifen 1, wird auf der Folienebene 2, in Pfeilrichtung 4, zum Auslaufkettenrad 12 geführt. Am Auslaufkettenrad wird die Klammernkette umgelenkt. Am Auslaufkettenrad 12 ist eine Anlaufscheibe 5 befe­ stigt. Der äußere Umfang der Anlaufscheibe ist als Schrägschulter 7 ausgebildet, die einen größeren Abrollkreis als der Fußkreisdurchmesser 10 der Klammerkette auf dem Auslaufkettenrad besitzt. Der in der Klammerkette 3 einseitig eingespannte Randstreifen 1 trifft in Position 6 auf den vergrößerten Außendurchmesser der An­ laufscheibe 5 mit der Schrägschulter 7. Die freie Seite des Randstreifens wird nach oben über die Folienebene 2 gehoben. Auf dem Weg nach Position 8 öffnet sich die Klammer der Kette und gibt den Randstreifen 2 frei. Die Schrägschulter 7 in Verbin­ dung mit dem vergrößerten Durchmesser der Anlaufscheibe 5 bewirken eine Verdre­ hung des Randstreifens 1. Die Schrägschulter 7 der Anlaufscheibe 5 erzeugt durch ihre höhere Umfangsgeschwindigkeit an der Schulterspitze, unterstützt durch eine definierte Oberflächenrauhigkeit, Zugkräfte auf das freie Ende des Randstreifens 1 in Richtung 11. Der Randstreifen wird damit dem Wirkbereich der Klammerkette 3 ent­ zogen und kann sich nicht mehr unbeabsichtigt einfädeln.

Claims (3)

1. Scheibe (5) zur Abfuhr von Folienrandstreifen (1), die von einem Befesti­ gungsmittel (9) einseitig erfaßt, durch ein Folienfördermittel (3) transportiert und am Ende der Transportstrecke freigegeben werden, wobei
  • - die Scheibe (5) drehbar angebracht ist,
  • - die Scheibe (5) den Folienrandstreifen (1) von unten mit einer Kontaktfläche auf dem Umfang der Scheibe (5) berührt,
  • - die Scheibe (5) so angebracht ist, daß die Scheibe (5) den Folienrandstreifen (1) berührt, wenn er von dem Befestigungsmittel (9) des Folienfördermittels (3) freigegeben wird oder freigegeben worden ist, und
  • - die Scheibe (5) so ausgebildet ist, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Kontakt­ fläche zumindest bereichsweise größer als die Geschwindigkeit des Folienför­ dermittels (3) ist.
2. Scheibe gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kon­ taktfläche auf dem Umfang der Scheibe (5) eine Schrägschulter (7) aufweist, so daß die Außenseite der Kontaktfläche eine niedrigere Umfangsgeschwindigkeit als die Innenseite der Kontaktfläche aufweist.
3. Scheibe gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß sie durch eine von oben am Folienrandstreifen (1) angreifende zweite Scheibe unterstützt wird.
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