DE19824850A1 - Verfahren zur Impedanzmessung - Google Patents
Verfahren zur ImpedanzmessungInfo
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Abstract
Zur Messung einer Impedanz (Z) wird eine dem Spannungsabfall über der Impedanz entsprechende erste Wechselspannung (U¶1¶) und eine zum Strom proportionale zweite Spannung (U¶2¶) einem Multiplexer (4) zugeführt. Ein A/D-Wandler (6) mißt abwechslungsweise die beiden Spannungen (U¶1¶, U¶2¶). Bei hoher Wechselspannungsfrequenz wird zum Messen ein Verfahren verwendet, das auf einer bewußten Unterabtastung beruht, und welches dennoch in der Lage ist, zuverlässige Werte für die Spannungen (U¶1¶, U¶2¶) zu liefern.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Messung der Impedanz eines elektrischen Elements gemäss
Oberbegriff von Anspruch 1. Derartige Messungen werden
z. B. zur Charakterisierung von Bauteilen oder von Signal
übertragungsleitungen eingesetzt.
Bekannte Verfahren zur komplexen Impedanz
messung basieren auf dem Messen und Auswerten der Phasen
und Amplituden zweier Wechselspannungen. Diese werden in
der Regel zwei A/D-Wandlern und von dort einer Rechen
einheit zugeführt. Die Messrate der A/D-Wandler muss
dabei mindestens doppelt so hoch wie die maximal zu
messende Wechselspannungsfrequenz sein. Dieses Verfahren
ist schaltungstechnisch aufwendig.
Es stellt sich deshalb die Aufgabe, ein
Verfahren der eingangs genannten Art bereitzustellen,
welches mit einer möglichst einfachen Schaltung auskommt
und dennoch auch für hohe Messfrequenzen geeignet ist.
Diese Aufgabe wird vom Verfahren nach
Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäss wurde also erkannt, dass es
auch möglich ist, eine Messung bei einer Messrate
durchzuführen, die tiefer als die doppelte
Wechselspannungsfrequenz ist. Dabei tritt zwar eine
Unterabtastung auf, welche jedoch keinen wesentlichen
Einfluss auf die gemessenen Amplituden und Phasen hat.
Die Amplituden bleiben gleich, die Phasen können
nötigenfalls in einfacher Weise korrigiert werden. Dies
macht es möglich, ohne Verlust von messbarem Frequenz
bereich mit nur einem A/D-Wandler auszukommen.
Um Messfehler zu vermeiden, wird die Messrate
derart an die Wechselspannungsfrequenz angepasst, dass
die Differenz zwischen Wechselspannungsfrequenz und
halber Messrate nicht zu klein wird, z. B. indem die
Messrate nötigenfalls künstlich abgesenkt wird.
Der messbare Frequenzbereich kann sich von
weit unterhalb bis weit oberhalb der halben Messrate
erstrecken, so dass die Frequenzabhängigkeit der Impedanz
über einen weiten Bereich bestimmt werden kann.
Eine direkte Messung der Wechselspannungs
frequenz kann durchgeführt werden, indem nur eine der
beiden Wechselspannungen dem A/D-Wandler zugeführt wird,
so dass dieser mit höherer Messrate arbeiten kann.
Vorzugsweise entspricht eine der Wechsel
spannungen einer Spannung über dem zu charakterisierenden
Element und die zweite Wechselspannung einem Strom, der
durch das Element fliesst.
Wie eingangs erwähnt, eignet sich das erfin
dungsgemässe Verfahren generell für vektorielle Impedanz
messungen, insbesondere über grössere Frequenzbereiche,
wie z B. beim Bestimmen von Leitungsimpedanzen bei
Kommunikationssystemen in der Verteilautomation.
Weitere Vorteile und Anwendungen der Erfin
dung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus
der nun folgenden Beschreibung anhand der Figur. Dabei
zeigt:
Fig. 1 ein Schaltbild einer Messschaltung
zur Durchführung des Verfahrens.
Die in der Fig. 1 gezeigte Schaltung dient
zur Messung der komplexen Impedanz Z eines Elements 1.
Hierzu wird das Element 1 in Serie zu einem Referenz
element 2 mit bekannter Impedanz ZS angeordnet, und über
den beiden Bauteilen wird mit einem Leistungswobbelgene
rator 3 eine Wechselspannung angelegt.
Bei einer solchen Schaltanordnung kann aus
dem bekannten Wert von ZS und durch Bestimmen des kom
plexen Spannungsabfalls U1 über dem Element 1 und des
komplexen Spannungsabfalls U2 über dem Referenzelement 2
die Impedanz Z bestimmt werden:
Z = ZS.(U1/U2) (1)
Hierzu werden die Spannungen U1 und U2 einem
2 : 1-Multiplexer 4 zugeführt, der eine der Spannungen an
einen programmierbaren Verstärker 5 weitergibt. Der Aus
gang des programmierbaren Verstärkers 5 ist mit einem
A/D-Wandler 6 verbunden. Ein Mikroprozessorsystem 7 liest
die vom A/D-Wandler 6 gemessenen Spannungswerte und er
rechnet daraus die Impedanz Z. Das Mikroprozessorsystem 7
steuert auch den Multiplexer 4 und den programmierbaren
Verstärker 5.
Um die Impedanz Z zu bestimmen, wird zuerst
die Wechselspannungsfrequenz fW des Generators 1 grob
ermittelt. Dann werden die Messparameter festgelegt.
Schliesslich erfolgt die eigentliche Messung. Diese
Schritte werden im folgenden ausführlicher beschrieben.
Zur Messung der ungefähren Wechselspannungs
frequenz fW wird der A/D-Wandler 6 mit seiner maximalen
Abtastrate FS betrieben. In einem ersten Schritt wird nun
die Spannung U1 mit dieser Rate gemessen, so dass ein
erster Datensatz entsteht. Sodann wird der Multiplexer 4
umgeschaltet und die Spannung U2 wird ebenfalls mit der
maximalen Abtastrate FS gemessen, um einen zweiten Daten
satz zu erzeugen. Der Datensatz der grösseren der beiden
Spannungen wird fouriertransformiert, um die Wechsel
spannungsfrequenz fW ungefähr zu bestimmen.
Auf diese Weise kann eine Wechselspannungs
frequenz fW bis maximal FS/2 ermittelt werden.
Die im vorherigen Schritt gemessenen Grössen
der beiden Spannungen U1 und U2 werden verwendet, um den
programmierbaren Verstärker 5 so einzustellen, dass die
Elektronik in einem optimalen Messbereich betrieben
werden kann.
Ausserdem wird die Messrate FM für die
folgende Messung festgelegt. Wie weiter unten erörtert,
wird die Messrate FM so gewählt, dass entweder eine klare
Über- oder Unterabtastung erfolgt.
Während der eigentlichen Messung der Span
nungen U1 und U2 zur Bestimmung der Impedanz Z wird der
Multiplexer 4 mit der Messrate FM dauernd hin- und her
geschaltet. Der A/D-Wandler 6 misst abwechslungsweise
Werte von U1 und U2, je mit der Messrate FM. Die Messrate
FM kann also höchstens die Hälfte der maximalen Abtast
rate FS des A/D-Wandlers betragen. In der praktischen
Ausführung kann sie üblicherweise nur weniger als die
Hälfte betragen, da nun auch der Multiplexer mit voller
Geschwindigkeit mitumgeschaltet werden muss.
Die Messwerte für U1 und U2 werden zur Er
mittlung ihrer Phase und Amplitude fouriertransformiert.
Aus den Fourierspektren wird auch die Wechselspannungs
frequenz fW nochmals bestimmt, da sie sich gegenüber der
ersten Grobbestimmung zwischenzeitlich geringfügig
geändert haben kann. Dabei müssen jedoch die folgenden
Korrekturen berücksichtigt werden:
- a) Da die Messungen von U1 und U2 zeitver schoben durchgeführt werden, entsteht eine künstliche Phasenverschiebung Δϕ= 2π.Δt.FM, wobei Δt die Zeitver schiebung zwischen den beiden Messungen ist. Das Argument von U1 oder U2 ist um diesen Wert Δϕ zu korrigieren.
- b) Wenn eine Unterabtastung stattfindet, d. h. wenn die Wechselspannungsfrequenz fW grösser als die halbe Messrate fM/2 ist, so entsprechen die aus der Fouriertransformation ermittelten Spannungswerte U1F und U2F den konjugiert-komplexen Werten der Wechselspannungen U1 bzw. U2, d. h. U1F=U1* und U2F=U2*.
- c) Wenn eine Unterabtastung stattfindet, ent spricht ausserdem die aus dem Fourierspektrum der Wechsel spannungswerte ermittelte Wechselspannungsfrequenz fWF nicht der eigentlichen Wechselspannungsfrequenz fW, son dern es gilt fW=fM-fWF.
Wenn die Wechselspannungsfrequenz fW sehr
nahe bei der halben Messrate fM/2 liegt, kann die Anwen
dung der Korrekturen b) und c) schwierig werden, insbe
sondere wenn der Generator 3 kontinuierlich durchgestimmt
wird. Wie erwähnt wird deshalb die Messrate fM so ange
passt, dass eine klare Über- oder Unterabtastung erfolgt.
Liegt die Wechselspannungsfrequenz fW nicht
zu nahe bei der halben Messrate fM/2, so wird die maximal
mögliche Messrate fM,max verwendet, welche gegeben ist
durch die maximale Abtastrate FS das A/D-Wandlers 6 und
die Umschaltzeit des Multiplexers 4. Wenn jedoch der
Abstand zwischen fM,max/2 und fW einen vorgegebenen Wert
ΔF unterschreitet, d. h. wenn |fM,max/2-fW|<ΔF, so
wird die Messrate fM soweit abgesenkt, dass wieder gilt
|fM/2-fW|<ΔF. Dank dieser Massnahme liegt immer eine
klare Über- oder Unterabtastung vor.
Mit dem hier beschriebenen Verfahren wird es
möglich, mit geringem schaltungstechnischen Aufwand
genaue Impedanzmessungen über einen grossen Frequenz
bereich durchzuführen, der sich von weit unterhalb der
halben Messrate fM/2 bis paktisch zur Messrate fM er
streckt. Der Generator 3 kann unabhängig vom Mikropro
zessorsystem 7 laufen, da eine genaue Frequenzmessung
während der Bestimmung der Spannungen U1 und U2 statt
findet. Obwohl nur ein A/D-Wandler verwendet wird, können
Frequenzbereiche erfasst werden, die bislang Messschal
tungen mit zwei Wandlern erforderten.
1
zu messendes Element
2
Referenzelement
3
Leistungswobbelgenerator
4
Multiplexer
5
programmierbarer Verstärker
6
A/D-Wandler
7
Mikroprozessorsystem
Claims (9)
1. Verfahren zur Messung der Impedanz eines
elektrischen Elements (1), bei welchem mindestens zwei
Wechselspannungen (U1, U2) einer Wechselspannungsfrequenz
(fW) in einer Messschaltung gemessen werden und aus den
zwei Wechselspannungen (U1, U2) die Impedanz (Z) ermit
telt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Wechsel
spannungen (U1, U2) abwechslungsweise mit dem gleichen
A/D-Wandler (6) gemessen werden, wobei die Wechselspan
nungsfrequenz (fW) mindestens in einem Anwendungsbereich
des Verfahrens grösser ist als die halbe Messrate (fM/2),
mit welcher jede der Wechselspannungen (U1, U2) vom
A/D-Wandler gemessen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Messrate (fM) derart an die Wechsel
spannungsfrequenz (fW) angepasst wird, dass die Differenz
zwischen Wechselspannungsfrequenz (fW) und der halben
Messrate (fM/2) einen vorgegebenen Wert (ΔF) nicht unter
schreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass
wenn die Differenz zwischen der Wechselspan
nungsfrequenz (fW) und der Hälfte eines Normalwerts der
Messrate grösser als der gegebene Wert ist, die Messrate
(fM) dem Normalwert entspricht, und dass
wenn die Differenz zwischen der Wechselspan
nungsfrequenz (fW) und der Hälfte des Normalwerts der
Messrate kleiner als der gegebene Wert (ΔF) ist, die
Messrate (fM) derart unter den Normalwert abgesenkt wird,
dass die Differenz zwischen der Wechselspannungsfrequenz
(fW) und der halben Messrate (fM) mindestens so gross wie
der gegebene Wert (ΔF) ist.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, wenn die
Wechselspannungsfrequenz (fW) grösser als die halbe
Messrate (fM) ist, zur Berechnung der Impedanz (Z) die
konjugiert-komplexen Werte der gemessenen
Wechselspannungen verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselspan
nungsfrequenz zur Bestimmung einer Frequenzabhängigkeit
der Impedanz (Z) über einen Bereich durchgestimmt wird,
welcher sich von unterhalb bis oberhalb der Hälfte einer
maximalen Messrate erstreckt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste (U1) der
Wechselspannungen einer Spannung über dem Element (1) und
die zweite (U2) Wechselspannung einem Strom durch das
Element (1) entspricht.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselspannun
gen (U1, U2) fouriertransformiert werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für eine Grobmes
sung der Wechselspannungsfrequenz (fW) eine der beiden
Wechselspannungen dem A/D-Wandler (6) zugeführt und mit
einer Rate grösser als die Messrate (fM) gemessen wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wechselspan
nungsfrequenz fW aus den Fourierspektren der abwechs
lungsweise gemessenen beiden Wechselspannungen (U1, U2)
ermittelt wird, wobei, wenn die Wechselspannungsfrequenz
fW grösser als die Hälfte der Messrate fM ist, die Wech
selspannungsfrequenz fW ermittelt wird aus:
fW = fM - fWF,
wobei fWF die aus den Fourierspektren ermit telte Frequenz der Wechselspannungen (U1, U2) ist.
fW = fM - fWF,
wobei fWF die aus den Fourierspektren ermit telte Frequenz der Wechselspannungen (U1, U2) ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998124850 DE19824850A1 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Verfahren zur Impedanzmessung |
AT97499A ATA97499A (de) | 1998-06-04 | 1999-06-01 | Verfahren zur impedanzmessung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998124850 DE19824850A1 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Verfahren zur Impedanzmessung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19824850A1 true DE19824850A1 (de) | 1999-12-16 |
Family
ID=7869809
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998124850 Ceased DE19824850A1 (de) | 1998-06-04 | 1998-06-04 | Verfahren zur Impedanzmessung |
Country Status (2)
Country | Link |
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AT (1) | ATA97499A (de) |
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Also Published As
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ATA97499A (de) | 2000-08-15 |
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