DE19823738A1 - Dampfapplikator - Google Patents
DampfapplikatorInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beaufschlagung einer noch nassen oder feuchten Papier- oder Kartonbahn (Materialbahn) im Herstellungsverfahren mit einem flüssigen oder pastösen Auftragsmedium und eine Naßpartie einer Papier- oder Kartonmaschine mit einer Siebpartie, einer Pressenpartie mit jeweils mindestens einem endlosen wasserdurchlässigen Band und mindestens einer Auftragsvorrichtung zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf mindestens eine Seite einer noch nassen Papier- oder Kartonbahn. DOLLAR A Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Auftragsstelle Wasserdampf und/oder Wasser zugegeben wird. DOLLAR A Die erfindungsgemäße Naßpartie ist dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der mit dem Auftragsmedium in Kontakt kommenden Materialbahn und/oder Band eine Vorrichtung zur Beaufschlagung des mindestens einen Bandes und/oder der Materialbahn mit Wasserdampf und/oder Wasser (Applikator) vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beaufschlagung
einer noch nassen oder feuchten Papier- oder Kartonbahn
(Materialbahn) im Herstellungsverfahren mit einem
flüssigen oder pastösen Auftragsmedium gemäß dem
Oberbegriff des ersten Verfahrens- beziehungsweise
Vorrichtungsanspruches.
Ein ähnliches Verfahren und eine ähnliche Vorrichtung
sind aus der Patentschrift US 5,152,872 bekannt. In
dieser Patentschrift wird ein Auftragsverfahren und
eine Auftragsvorrichtung für ein flüssiges oder
pastöses Medium auf eine noch nasse Papierbahn gezeigt,
wobei der Auftrag des Auftragsmediums direkt auf die
Oberfläche der nassen Materialbahn vorgenommen wird.
Ein anderes ähnliches Verfahren und eine andere
ähnliche Auftragsvorrichtung sind aus der Deutschen
Offenlegungsschrift DE-OS 19 42 348 bekannt. In dieser
Offenlegungsschrift wird ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Beaufschlagung einer noch nassen
Papierbahn mit einem Auftragsmedium gezeigt, wobei das
Auftragsmedium durch ein, auf der Materialbahn
aufliegendes Sieb hindurch auf die Bahnoberfläche
aufgetragen wird.
Die beiden obengenannten Verfahren und Vorrichtungen
beinhalten den Nachteil, daß entweder aufgrund einer
Siebverschmutzung oder aufgrund ungenügender
Gleichmäßigkeit beim Auftragen die Oberfläche des
Auftragsmediums nicht ausreichend glatt und gleichmäßig
ist.
Weiterhin wird auf die Prioritätsschrift DE 297 23 289.4
verwiesen, deren gesamter Inhalt in den
Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung mit einbezogen
wird.
Es ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Beaufschlagung einer noch nassen
Papier- oder Kartonbahn (Materialbahn) zur Verfügung zu
stellen, welche eine Verbesserung der Gleichmäßigkeit
des Auftrages auf die Papierbahn bewirkt.
Die Aufgabe wir durch die Merkmale des ersten
Verfahrensanspruches beziehungsweise durch die Merkmale
des ersten Vorrichtungsanspruches gelöst.
Die Erfinder haben erkannt, daß es vorteilhaft ist, bei
den bekannten Auftragsmethoden die Materialbahn, auf
die das Auftragsmedium aufgegeben wird und/oder das
Sieb, durch welches hindurch das Auftragsmedium an die
Materialbahn herangeführt wird, im Bereich der
Auftragsstelle mit Wasser, vorzugsweise als Wasserdampf
zu behandeln, das heißt zu konditionieren. Hierdurch
wird erreicht, daß die Gleichmäßigkeit des Auftrages
auf die laufende Materialbahn verbessert wird.
Zusätzlich wird vorteilhaft eine Erhöhung des
Applikationswirkungsgrades erreicht. Der
Applikationswirkungsgrad ist das Verhältnis zwischen
der Menge an Auftragsmedium, welches tatsächlich nach
dem Auftragsvorgang auf der Materialbahn haften bleibt,
und der in der Auftragsvorrichtung verarbeiteten Menge
an Auftragsmedium. Im Falle einer Siebkonditionierung
wird erreicht, daß sich eine Verringerung der
Siebverschmutzung, beziehungsweise einer Reduktion der
Verschmutzungsneigung der Siebe ergibt, wodurch eine
Erhöhung der Durchlässigkeit der Siebe bewirkt wird.
Weiter ergibt sich vorteilhaft, daß der
Temperaturgradient zwischen dem Auftragsmedium
(= Auftragsfarbe) und dem Sieb vermindert wird, da sich
das Sieb zuvor erwärmt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß es durch diese
zusätzliche Reinigung der Siebe nun möglich ist
bindemittelreiche Auftragsmedien, beziehungsweise
Applikationsfarben im Doppelsiebbereich einer
Papiermaschine einzusetzen. Ein Beispiel für eine
bindemittelreiche Applikationsfarbe stellt ein Stärke-
Zusatz dar.
Wird die Konditionierung des Siebes so durchgeführt,
daß eine Erwärmung des Siebes erfolgt, so kommt es auch
vorteilhaft zu einer lokalen Erweiterung der
Siebmaschen und auch zur Verringerung der Viskosität
des Auftragsmediums, wodurch wiederum eine bessere
Durchdringung des Siebes und eine Vergleichmäßigung des
Auftrages bewirkt wird.
Wird die Konditionierung des Siebes im Anschluß an den
Auftrag, bei noch aufliegendem Sieb auf die
Bahnoberfläche vorgenommen, so wird dadurch ebenfalls
eine Verringerung der Viskosität des Auftragsmediums
erreicht und es kommt zu einem Anstieg der
Entwässerungsgeschwindigkeit des Auftragsmediums.
Teilweise nimmt hierbei die Papierbahn das Wasser auf.
Wird die Konditionierung des Siebes vorgenommen,
nachdem das Sieb, durch welches das Auftragsmedium auf
die Materialbahn aufgebracht wird, sich von der
Materialbahn abgelöst hat, so wird durch die
Konditionierung eine Erhöhung der
Durchsatzgeschwindigkeiten erreicht und eine bessere
Reinigung, auch bedingt durch zusätzliche
Lösungsvorgänge, erreicht. Auf jeden Fall wird, egal an
welcher Stelle die Konditionierung des Siebes
vorgenommen wird, eine Erhöhung der
Durchtrittsgeschwindigkeit des Auftragsmediums durch
das Sieb erzielt. Als Folge dieser verbesserten
Durchtrittsgeschwindigkeit verringern sich die im Sieb
zurückgehaltenen Bestandteile, beziehungsweise die
Reste des Auftragsmediums und ein Anbacken der Farbe an
das Sieb wird verhindert. Ein weiterer positiver Effekt
der Konditionierung des Siebes besteht darin, daß
aufgrund des besseren Applikationswirkungsgrades eine
Reduktion der Wasserbelastung durch Auftragsmedium als
Folge der Siebreinigung erreicht wird.
Besondere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben. So
kann es vorteilhaft sein, wenn die Behandlung der
Materialbahn mit Wasserdampf oder Wasser, unmittelbar
vor oder nach der Auftragsstelle, stattfindet.
Weiterhin kann es vorteilhaft sein, die Konditionierung
auf beiden Seiten der Materialbahn beziehungsweise an
Sieben beidseits der Materialbahn, durchzuführen. Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung liegt darin, daß
unmittelbar bei oder nach der Konditionierung eine
Absaugung überschüssiger Flüssigkeit oder von
Verunreinigungen stattfindet. Dies kann beispielsweise
dadurch geschehen, daß dem Applikator gegenüberliegend
ein Saugkasten angebracht wird, oder die
Konditionierung des Siebes oder der Materialbahn auf
einer Saugwalze stattfindet.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens
besteht darin, daß der Wasserdampf oder das Wasser mit
oberflächenaktiven Zusatzmitteln versetzt wird. Dies
können beispielsweise Tenside oder ähnliche Mittel
sein. Als mögliches Auftragsmedium kann beispielsweise
eine pigmentfreie oder pigmenthaltige Slurry
(Schlemmung), beziehungsweise Applikationsfarbe
verwendet werden. Füllstoffe des Auftragsmediums können
beispielsweise Kaolin, Clay, Calciumcarbonat, Zeolith,
Bentonit, TiO2 oder ähnliches dienen. Als Bindemittel
sind beispielsweise Stärke, Latex,
Oberflächenleimungsmittel geeignet. Als chemische
Zusätze können Retentionsmittel, optische Aufheller
oder andere, die Bedruckbarkeit verbessernde Zusätze
genutzt werden. Auch Antihaftmittel können eingesetzt
werden. Es wird darauf hingewiesen, daß diese
Aufzählung nicht abschließend ist, sondern das alle aus
der Streicherei bekannten Auftragsmedien Verwendung
finden können, beziehungsweise auch Kombinationen der
obengenannten Mittel eingesetzt werden können, oder
nacheinander verwendet werden können.
Unter der oben beschriebenen nassen, oder feuchten
Materialbahn wird eine Materialbahn, insbesondere eine
Papierbahn angesehen, die einen Feststoffgehalt von 3
bis 50%, vorzugsweise von 3 bis 23%, vorzugsweise von
3 bis 17%, aufweist.
Eine vorteilhafte Einwirkzeit des Wassers
beziehungsweise des Wasserdampfes auf die Materialbahn
und/oder auf das Sieb beträgt zwischen 0,1 bis 10,
maximal bis 15 Millisekunden. Das Auftragsgewicht pro
Seite liegt zwischen 1 bis 15 g/m2 [otro].
Eine vorteilhafte Wasser- beziehungsweise Dampfmenge,
die dem Sieb zugeführt wird, liegt im Bereich des
freien Siebvolumens, das heißt dem Volumen, das den
Zwischenräumen im Sieb entspricht.
Das obengenannte Verfahren, das sich auf die
Konditionierung von Sieben bezieht, kann ebenso auch
zur Konditionierung von Filzen der Pressenpartie der
Papiermaschine eingesetzt werden.
Entsprechend dem oben dargestellten Verfahren wird auch
eine Naßpartie einer Papier- oder Kartonmaschine mit
einer Siebpartie und einer Pressenpartie mit jeweils
mindestens einem endlosen wasserdurchlässigen Band und
mindestens einer Auftragsvorrichtung zum direkten oder
indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Auftragsmediums auf mindestens eine Seite einer noch
nassen Papier- oder Kartonbahn (Materialbahn)
dahingehend verbessert, daß im Bereich der mit dem
Auftragsmedium in Kontakt kommenden Materialbahn
und/oder Band eine Vorrichtung zur Beaufschlagung des
mindestens einen Bandes und/oder der Materialbahn mit
Wasserdampf und/oder Wasser (Applikator) vorgesehen
ist. Die Vorteile, die durch eine derartige
Ausgestaltung einer Naßpartie zu erreichen sind, sind
oben eingehend beschrieben.
In einer besonderen Ausgestaltung der Naßpartie kann
der Applikator direkt, ohne dazwischenliegendes Sieb
oder dazwischenliegenden Filz über der Bahnoberfläche
angeordnet sein, so daß der Applikator direkt auf die
Oberfläche der Materialbahn einwirkt. Hierdurch wird
besonders vorteilhaft eine weitere Verflüssigung des
Auftragsmediums erreicht und ein Verfließen von bis
dahin bestehender Unebenheiten und damit eine
Vergleichmäßigung des Auftrages bewirkt.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den
Unteransprüchen zum ersten Verfahrensanspruch,
beziehungsweise zum ersten Vorrichtungsanspruch und in
den nachfolgenden Figurenbeschreibungen dargestellt.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination,
sondern auch in anderen Kombinationen oder in
Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen.
Die Erfindung soll nachfolgend, anhand der Zeichnungen,
näher erläutert werden. Es stellen dar:
Fig. 1 Siebsaugwalze mit Materialbahn und 2
Applikatoren;
Fig. 2 Siebsaugwalze mit Doppelsieb und 4
Applikatoren;
Fig. 3 Materialbahn zwischen Doppelsieb mit 2
Applikatoren;
Fig. 4 Siebsaugwalze mit Materialbahn und 2
Applikatoren;
Fig. 5 Siebsaugwalze mit Doppelsieb und Applikator
nach Abhebung des Obersiebes;
Fig. 6 Siebsaugwalze mit Doppelsieb und Applikator
am Obersieb.
Die Fig. 1 zeigt eine Materialbahn 1, die auf einem
Sieb 2 aufliegt. Materialbahn 1 und Sieb 2 werden von
rechts kommend an eine Saugwalze 5 herangeführt. Die
Saugwalze 5 verfügt über eine Saugzone, die im
Umschlingungsbereich des Siebes 2 und der Materialbahn
1 um die Saugwalze 5 angeordnet ist. Gegenüberliegend
zum Saugbereich ist eine Auftragsvorrichtung 8
dargestellt, die ein Auftragsmedium 9 auf die
offenliegende Materialbahn aufträgt. Erfindungsgemäß
ist unmittelbar vor der Auftragsstelle auf die
Materialbahn 1 ein erster Applikator 7.1 vorgesehen,
der die Materialbahn mit Wasser, vorzugsweise in Form
von Wasserdampf, konditioniert. Ebenfalls ist
unmittelbar nach der Auftragsstelle ein zweiter
Applikator 7.2 angeordnet, der eine Nachbehandlung der
mit Auftragsmedium bestrichenen Materialbahn 1
durchführt. Durch die erste Konditionierung der
Materialbahn 1 mit dem ersten Applikator 7.1 wird eine
Vorbereitung der Materialbahn durchgeführt, die eine
verbesserte Haftung und einen gleichmäßigeren Auftrag
des Auftragsmediums auf die Materialbahn ermöglicht.
Hierbei können dem Wasser auch verschiedene, oben
beschriebene Hilfsmittel zugesetzt werden. Die
Konditionierung der Materialbahn mit dem zweiten
Applikator 7.2 fördert das Verfließen des
Auftragsmediums 9 auf der Materialbahn 1, so daß sich
eine Vergleichmäßigung des Auftrages über die gesamte
Breite der Materialbahn ergibt. Die Auftragsvorrichtung
8 ist in diesem Beispiel nur grob schematisch
dargestellt. Es kann sich hierbei und auch bei allen
anderen in dieser Anmeldung beschriebenen
Auftragsvorrichtungen um eine beliebige, bekannte
Auftragsvorrichtung in Form einer Rakel, einer
Sprühvorrichtung oder auch einem Walzenauftrag oder
ähnlichem handeln.
Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemäße Konditionierung
eines Doppelsiebes mit einer dazwischenliegenden
Materialbahn im Bereich einer Saugwalze. Ein Doppelsieb
3 mit der dazwischenliegenden Materialbahn wird mit der
Laufrichtung 4 an eine Saugwalze herangeführt und
umschlingt die Saugwalze 5 über einen Teilsektor. Kurz
nach dem Aufliegen des Doppelsiebes auf der Saugwalze
in einem Bereich, in dem noch keine Saugzone 6
angeordnet ist, wird die der Saugwalze abgewandte Seite
des Doppelsiebes 3 durch einen ersten Applikator 7.1
konditioniert. Anschließend ist eine
Auftragsvorrichtung 8 angeordnet, die ein
Auftragsmedium 9 durch das außenliegende Sieb des
Doppelsiebes hindurch auf die sandwichartig
eingeschlossene Materialbahn aufträgt. Die
Durchlässigkeit des Siebes ist durch den ersten
Applikator 7.1 gefördert worden. Anschließend an die
Auftragsvorrichtung folgt im Bereich der Saugzone 6 der
Saugwalze 5 ein zweiter Applikator 7.2, der durch die
erfindungsgemäße Konditionierung des Doppelsiebes für
ein weiteres verbessertes Durchdringen des
Auftragsmediums durch das außenliegende Sieb und damit
für einen verbesserten Auftrag auf die Materialbahn
sorgt. In diesem Beispiel ist zusätzlich ein dritter
Applikator im Bereich der Saugzone 6 angebracht, durch
den die Einwirkzeit der Konditionierung auf das
Doppelsieb verlängert wird. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, daß die einzelnen hier vorgesehenen
Applikatoren mit unterschiedlichen Zusätzen im
Wasserdampf beziehungsweise Wasser angereichert werden.
Nach dem Abheben des Doppelsiebes von der Saugwalze 5
wird das Doppelsieb an einen weiteren vierten
Applikator 7.4 herangeführt, der eine weitere
zusätzliche Konditionierung des Doppelsiebes
durchführt. Zur Unterstützung dieses vierten
Applikators 7.4 ist auf der gegenüberliegenden Seite
ein Sauger 10 angeordnet, der zusätzlich eventuelles
überschüssiges Wasser mitabsaugt, beziehungsweise für
eine weitere Entwässerung der Materialbahn sorgt.
Die Fig. 3 zeigt schematisch die Situation direkt an
der Auftragsstelle eines Doppelsiebes. Es ist ein
Doppelsieb 3 dargestellt, das über ein Obersieb 2.1 und
ein Untersieb 2.2 verfügt. Zwischen dem Obersieb und
dem Untersieb ist sandwichartig eingeschlossen eine
Materialbahn 1 zu erkennen, die zusammen mit den Sieben
an der Auftragsvorrichtung 8 mit der Laufrichtung 4
vorbeigeführt wird. Vor der Auftragsstelle ist ein
erster Applikator 7.1 schematisch dargestellt, der das
Obersieb 2.1 vor dem Erreichen der Auftragsstelle
konditioniert, so daß ein besseres Eindringen des
Auftragsmediums 9, das durch die Auftragsvorrichtung 8
an das Sieb herangeführt wird, ermöglicht. Im Anschluß
an die Auftragsstelle ist ein zweiter Applikator 7.2
angeordnet, der das nun mit Auftragsmedium gesättigte
Obersieb 2.1 weiterkonditioniert, so daß ein besseres
Durchdringen des Auftragsmediums 9 durch das Sieb an
die Materialbahn heran ermöglicht wird. Durch diese
Maßnahme wird erreicht, daß sich erstens eine
Vergleichmäßigung des Auftrages ergibt und zweitens ein
besseres Durchdringen des Siebes und damit ein
verbesserter Auftragswirkungsgrad einstellt.
In der Fig. 4 ist eine weitere erfindungsgemäße
Ausführungsform der Konditionierung einer Materialbahn
dargestellt. Ein Doppelsieb 3 mit einem zwischen dem
Obersieb 2.1 und dem Untersieb 2.2 liegenden
Materialbahn 1 wird an eine Saugwalze 5 herangeführt.
Im Bereich der Saugzone 6 der Saugwalze 5 wird das
Doppelsieb durch eine Auftragsvorrichtung 8 mit einem
Auftragsmedium 9 beaufschlagt. Noch im Bereich der
Saugzone 6 der Saugwalze wird das Obersieb 2.1 von der
Materialbahn abgehoben. Anschließend wird die nun
freiliegende Materialbahn 1 durch einen Applikator 7
ohne dazwischenliegendes Sieb direkt konditioniert, so
daß eine Vergleichmäßigung der aufgetragenen Schicht
des Auftragsmediums 9 auf der Materialbahn
herbeigeführt wird.
Die Fig. 5 zeigt ein Doppelsieb 3, das an eine
Saugwalze 5 mit einer Saugzone 6 herangeführt wird,
wobei das Obersieb 2.1 am Ende der Saugzone von der
zwischen dem Obersieb 2.1 und dem Untersieb 2.2
liegenden Materialbahn 1 abgehoben wird. Im freien Zug
des abgehobenen Obersiebes 2.1 ist ein Applikator 7
vorgesehen, der unterstützt von einem
gegenüberliegenden Sauger 10 das Sieb 2.1 mit Wasser,
vorzugsweise in Form von Wasserdampf, konditioniert und
dabei die Poren des Siebes, das zuvor mit einem
Auftragsmedium für die Beaufschlagung der Materialbahn
1 beaufschlagt wurde, reinigt und freibläst.
1
Materialbahn
2
Sieb
2.1
Obersieb
2.2
Untersieb
3
Doppelsieb mit Materialbahn
4
Laufrichtung
5
Saugwalze
6
Saugzone
7
Applikator
7.1
erster Applikator
7.2
zweiter Applikator
7.3
dritter Applikator
7.4
vierter Applikator
8
Auftragsvorrichtung
9
Auftragsmedium
10
Sauger
Claims (22)
1. Verfahren zur Beaufschlagung einer noch nassen
oder feuchten Papier- oder Kartonbahn
(Materialbahn) im Herstellungsverfahren mit einem
flüssigen oder pastösen Auftragsmedium, wobei
- 1.1 eine noch nasse oder feuchte Materialbahn in der Naßpartie (= Siebpartie und Pressenpartie) erzeugt wird und
- 1.2 an mindestens einer Auftragsstelle ein Auftragsmediums auf die entstehende Materialbahn auf mindestens eine Oberfläche der Materialbahn aufgetragen wird,
- 1.3 im Bereich der Auftragsstelle Wasserdampf und/oder Wasser zugegeben wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialbahn im Bereich der Auftragsstelle
durch Wasserdampf und/oder Wasser behandelt
(konditioniert) wird.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Auftragsmediums durch
mindestens wasserdurchlässiges Band (Sieb oder
Filz) hindurch auf die entstehende Materialbahn
auf mindestens eine Oberfläche der Materialbahn
aufgetragen wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das mindestens eine Band im
Bereich der Auftragsstelle durch Wasserdampf
und/oder Wasser behandelt (konditioniert) wird.
5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Behandlung der
Materialbahn mit Wasserdampf oder Wasser
unmittelbar vor und/oder nach der Auftragsstelle
stattfindet.
6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konditionierung auf beiden
Seiten der Materialbahn beziehungsweise an Bändern
beidseits der Materialbahn stattfindet.
7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß bei oder unmittelbar nach der
Konditionierung eine Absaugung überschüssiger
Flüssigkeit oder von Verunreinigungen stattfindet.
8. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wasserdampf oder das
Wasser mit oberflächenaktiven Zusatzmitteln
versetzt werden.
9. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konditionierung im Bereich
einer Saugwalze stattfindet.
10. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konditionierung im Bereich
einer Doppelsiebzone stattfindet.
11. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffgehalt
der Materialbahn zum Zeitpunkt des Auftrags des
Auftragsmediums 3-50%, vorzugsweise 3-23%,
vorzugsweise 3-17% beträgt.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkzeit des
Wassers oder Wasserdampfes auf die Materialbahn
beziehungsweise auf das Sieb 0,1-10, maximal
15 Millisekunden beträgt.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auftragsgewicht
des Auftragsmediums pro Seite bei 1-15 g/m2
[otro] liegt.
14. Naßpartie einer Papier- oder Kartonmaschine mit
einer Siebpartie und einer Pressenpartie mit
jeweils mindestens einem endlosen
wasserdurchlässigem Band (Sieb oder Filz) und
mindestens einer Auftragsvorrichtung zum direkten
oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder
pastösen Auftragsmediums auf mindestens eine Seite
einer noch nassen Papier- oder Kartonbahn
(Materialbahn), dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der mit dem Auftragsmedium in Kontakt
kommenden Materialbahn und/oder Band eine
Vorrichtung zur Beaufschlagung des mindestens
einen Bandes und/oder der Materialbahn mit
Wasserdampf und/oder Wasser (Applikator)
vorgesehen ist.
15. Naßpartie gemäß Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Applikator ohne
dazwischenliegendes Band direkt über der
Bahnoberfläche angeordnet ist und auf diese
einwirkt.
16. Naßpartie gemäß einem der Ansprüche 14-15,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Applikator auf ein Band einwirkt, durch das
hindurch das Auftragsmedium auf die Materialbahn
aufgetragen wird.
17. Naßpartie gemäß Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß das zu konditionierende Band
vor dem Erreichen des Applikators von der
Materialbahn getrennt ist.
18. Naßpartie gemäß einem der Ansprüche 14-17,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein
Applikator in einer Doppelsiebmaschine im Anschluß
an eine Auftragsvorrichtung vorgesehen ist.
19. Naßpartie gemäß einem der Ansprüche 14-18,
dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine
Applikator in einer Doppelsiebmaschine unmittelbar
vor einer Auftragsvorrichtung vorgesehen ist.
20. Naßpartie gemäß einem der Ansprüche 14-19,
dadurch gekennzeichnet, daß dem mindestens einen
Applikator gegenüberliegend eine Absaugvorrichtung
vorgesehen ist.
21. Naßpartie gemäß einem der Ansprüche 14-20,
dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine
Applikator im Bereich einer Saugwalze vorgesehen
ist.
22. Naßpartie gemäß einem der Ansprüche 14-21,
dadurch gekennzeichnet, daß der Feststoffgehalt
der Materialbahn zum Zeitpunkt der Auftrags des
Auftragsmediums 3-50%, vorzugsweise 3-23%,
vorzugsweise 3-17% beträgt.
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- 1998-10-23 BR BRPI9804525A patent/BRPI9804525A2/pt unknown
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Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VOITH PAPER PATENT GMBH, 89522 HEIDENHEIM, DE |
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8141 | Disposal/no request for examination |