DE19822861A1 - Platine für eine Rundstrickmaschine und dafür geeignete Auswähleinrichtung - Google Patents
Platine für eine Rundstrickmaschine und dafür geeignete AuswähleinrichtungInfo
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Abstract
Eine Platine (1) für eine Rundstrickmaschine enthält einen Schaft (2) mit einer Aussparung (11), in der ein mit einem steuerbaren Austriebsfuß (20) versehenes Wählelement (12) schwenkbar gelagert ist und zwischen einer Stellung, in welcher der Austriebsfuß (20) in die Aussparung (11) zurückgezogen ist, und einer Stellung, in der der Austriebsfuß (20) nach oben über die Oberseite des Schafts (2) vorsteht, hin- und hergeschwenkt werden kann. Zur Vorspannung des Wählelements (12) in einer dieser beiden Stellungen dient eine Feder (21), die am Wählelement (12) oder am Schaft (2) angebracht sein kann (Fig. 1). Außerdem ist eine Auswähleinrichtung zur mustergemäßen Auswahl der Platine vorgesehen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Platine der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen
Gattung und eine Auswähleinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 14.
Rundstrickmaschinen zur Herstellung von gemusterten Strickwaren weisen häufig einen
Nadelzylinder zur Aufnahme von Zylindernadeln und einen dem Nadelzylinder zugeord
neten Platinenring zur Aufnahme von Platinen, insbesondere von Einschließ- und/oder
Abschlagplatinen auf. Dabei kann es aus Mustergründen erwünscht sein, die Nadeln
und/oder Platinen an einzelnen oder allen Stricksystemen mit Hilfe von mechanisch,
elektrisch oder elektromagnetisch wirkenden Auswähleinrichtungen zur Ausführung
vorgewählter Bewegungen zu veranlassen, um dadurch den Strickprozeß zu steuern. Bei
der Herstellung von Plüschwaren ist es beispielsweise bekannt, Platinen der eingangs
bezeichneten Gattung (DE-PS 681 180) so hin- und herzubewegen, daß ein zugeführter
Plüschfaden mustergemäß über hohe oder tiefe Platinenkanten gelegt wird. Dadurch kann
eine Plüschware mit unterschiedlich hohen Plüschhenkeln oder eine Plüschware hergestellt
werden, die aus einem zweirädigen Grundgestrick besteht, das an ausgewählten Stellen mit
über das Grundgestrick vorstehenden Plüschhenkeln versehen ist. Die Auswahl sowohl der
Nadeln als auch der Platinen erfolgt dabei mit Hilfe von Auswähleinrichtungen in Form
von mechanisch arbeitenden Mustertrommeln. Platinen und Auswähleinrichtungen dieser
Art sind für schnell laufende, vielsystemige Rundstrickmaschinen schon wegen der viel
Platz benötigenden, mechanischen Mustertrommeln ungeeignet. Außerdem sind die
Mustermöglichkeiten begrenzt.
Daneben sind Plüschplatinen bekannt (DE 33 32 280 C2), denen elektromagnetische
Auswähleinrichtungen zugeordnet sind und die daher praktisch beliebig gestaltete Muste
rungen ermöglichen. Die Steuerung der Platinen erfolgt mit Hilfe von parallel zur
Nadelzylinderachse angeordneten Platinenstößern, die in denselben Nadelkanälen des
Nadelzylinders wie die Zylindernadeln angeordnet sind. Die Platinenstößer können dabei
unter der Steuerung der Auswähleinrichtungen aufwärts und abwärts bewegt werden,
wobei sie beim Aufwärtshub mit an den Unterseiten der Platinen angebrachten Keilflächen
zusammenwirken und dadurch senkrecht zu ihren eigenen, axialen Bewegungen erfolgende
radiale Bewegungen der Platinen herbeiführen. Derartige Platinensteuerungen sind
allerdings mit erhöhter Reibung verbunden und daher unerwünscht. Störend wirkt auch,
daß die Platinenstößer in den Nadelzylinderkanälen angeordnet sind und daher nicht nur
die Funktion der Zylindernadeln beeinträchtigen können, sondern auch die Anbringung
von Auswähleinrichtungen für die Zylindernadel erschweren, wenn solche zusätzliche
erwünscht sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Platinen und Auswähleinrichtungen
der eingangs bezeichneten Gattungen so auszubilden, daß sie den engen Platzverhältnissen
in einem Platinenring Rechnung tragen und dennoch auch bei hohen Strickgeschwindigkei
ten störungsfrei arbeiten.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Ansprüche 1 und 14.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen an
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 und 2 Seitenansichten einer bevorzugten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Platine für Rundstrickmaschinen in unterschiedlichen Schwenkstellungen eines Wähl
elements;
Fig. 3 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Platine;
Fig. 4 und 5 den Fig. 1 und 2 entsprechende Ansichten einer dritten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Platine;
Fig. 6 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht einer vierten Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Platine;
Fig. 7 die Unteransicht eines Systems einer Schloßanordnung für die Platine nach Fig. 1
und 2; und
Fig. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII der Fig. 7, aus dem auch ein Teil des
Nadelzylinders einer Rundstrickmaschine und eine erfindungsgemäße Auswähleinrichtung
ersichtlich sind.
Nach Fig. 1 und 2 enthält eine erfindungsgemäße, hier schematisch als Einschließ- und
Abschlagplatine für eine Rundstrickmaschine ausgebildete Platine 1 einen Schaft 2, dessen
Ende in üblicher Weise mit einer Nase 3 und einer Kehle 4 versehen ist. Der Schaft 2
enthält ferner einen Rücken 5, mit dem er verschiebbar am Boden 6 einer Nut eines in
Fig. 8 nur grob schematisch angedeuteten Platinenrings 7 geführt ist, und eine Oberseite
8, die bei Anordnung des Schafts 2 im Platinenring 7 im wesentlichen bündig mit der
Oberseite von die Nuten bildenden Stegen 9 (Fig. 8) abschließt. Ein in einem vorderen
Abschnitt des Schafts 2 starr angebrachter, über die Oberseite 8 vorstehender Arbeitsfuß
10 ragt dabei permanent aus der Nut heraus.
In einem mittleren bzw. hinteren Abschnitt des Schafts 2 ist eine zur Oberseite 8 hin
offene, taschenförmige Aussparung 11 ausgebildet, in der ein Wählelement 12 angeordnet
ist. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 und 2 ist die parallel zum Rücken 5 bzw. zur
Achse des Schafts 2 gemessene Länge der Aussparung 11 gleich der entsprechend
gemessenen Länge des Wählelements 12, so daß eine axiale Bewegung des Wählelements
12 relativ zum Schaft 2 praktisch unmöglich ist. Dagegen kann des Wählelement 12
innerhalb der Aussparung 11 um eine Achse, die senkrecht zu den Seitenwänden des
Schafts 2, d. h. in den Fig. 1 und 2 senkrecht zur Zeichenebene und senkrecht zur
Schaftachse verläuft, verschwenkt bzw. gedreht werden, wie in Fig. 1 schematisch durch
einen Doppelpfeil v angedeutet ist. Die Verschwenkung erfolgt dabei im Bereich einer in
einem mittleren Teil der Aussparung 11 angeordneten Lagerstelle 14, die hier aus einer an
der Rückseite des Wählelements 12 ausgebildeten Abstützfläche besteht, mittels derer das
Wählelement 12 an einem Boden 15 der Aussparung 11 abgestützt ist. Im übrigen ist das
Wählelement 12 im wesentlichen als zweiarmiger Hebel ausgebildet, der ausgehend von
der Lagerstelle 14 einen ersten, nach vom ragenden Hebelarm 16 und auf der entgegen
gesetzten Seite der Lagerstelle 14 einen zweiten, nach hinten gerichteten Hebelarm 17
aufweist. Außerdem ist einerseits die Aussparung 11, andererseits das Wählelement 12 an
vorderen und hinteren Enden mit quer zum Boden 15 angeordneten, entsprechend dem
Schwenkradius des Wählelements 12 bogenförmig geformten, zusammenwirkenden Gleit-
bzw. Führungsflächen 18a, b und 19a, b versehen.
Das Wählelement 12 weist weiterhin einen steuerbaren Austriebsfuß 20 auf. Unter der
Bezeichnung "steuerbarer" Austriebsfuß 20 wird dabei verstanden, daß es sich abweichend
vom Arbeitsfuß 10 um einen Fuß handelt, der wahlweise und in Abhängigkeit vom
Schwenkzustand des Wählelements 12 bevorzugte Stellungen einnehmen kann, nämlich
entweder eine Austriebsstellung (Fig. 1), in der er über die Vorderseite 8 des Schafts 2
hinausragt, oder eine Nichtaustriebs- bzw. Durchlaufposition (Fig. 2), in welcher er im
wesentlichen vollständig hinter die Vorderseite 8 des Schafts 2 und in die Aussparung 11
zurückgezogen ist.
Schließlich weist die Platine 1 erfindungsgemäß eine Feder 21 auf, die das Wählelement
12 in eine der beiden Stellungen nach Fig. 1 und 2 vorspannt. Im Ausführungsbeispiel ist
die Feder 21 als eine Biegefeder ausgebildet, die etwa im Bereich der Lagerstelle 14 an
die Rückseite des Wählelements 12 angeformt, zwischen dem Boden 15 der Aussparung
11 und der Rückseite des unteren Hebelarms 17 angeordnet und derart am Boden 15 abge
stützt ist, daß sie den Hebelarm 17 normalerweise vom Boden 15 weggeschwenkt hält, so
daß der steuerbare Austriebsfuß 20 über die Oberseite 8 vorsteht (Fig. 1).
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Platine 29 mit einem
Schaft 30, der eine Aussparung 31 aufweist, in der ein Wählelement 32 mittels einer
Lagerstelle 33 schwenkbar gelagert ist. Die Platine 29 entspricht der Platine nach Fig. 1
und 2 bis auf den Unterschied, daß eine als Biegefeder ausgebildete Feder 34 nicht an das
Wählelement 32, sondern dicht hinter der Lagerstelle 33 an den Schaft 30 angeformt ist.
Fig. 4 und 5 zeigen eine weitere, im wesentlichen der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2
entsprechende Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Platine 36 mit einem Schaft 37,
einer Aussparung 38 und einem Wählelement 39. Das Wählelement 39 liegt hier im
Unterschied zu Fig. 1 und 2 nicht mittels einer Lagerstelle auf einem Boden 40 der
Aussparung 38 auf, sondern ist mittels eines Schwenklagers 41 schwenkbar mit dem
Schaft 37 verbunden. Das Schwenklager 41 wird z. B. durch ein an den Boden 40 der
Aussparung 38 angeformtes Gelenkteil 42 in Form eines zylindrischen Ansatzes bzw.
Schwenkzapfens und ein an die Rückseite des Wählelements 39 angeformtes, auf das
Gelenkteil 42 aufgestecktes Gelenkteil 43 in Form eines Lagerauges gebildet, wobei auch
das Gelenkteil 43 an den Schaft 37 und das Gelenkteil 42 an das Wählelement 39 ange
formt sein könnte. Eine Feder 44 ist analog zu Fig. 1 und 2 ausgebildet und dicht hinter
dem Gelenkteil 43 an das Wählelement 39 angeformt. Alternativ könnte die Feder 44 aber
auch analog zu Fig. 3 an den Schaft 37 angeformt sein. Außerdem könnten die in Fig. 1
und 2 gezeigten Gleitflächen 18a, b bzw. 19a, b bei der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5
fehlen, da das Schwenklager 41 das Wählelement 39 axial unverschieblich am Schaft 37
hält und vor dem Herausfallen sichert.
Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Platine 46 ist
ein verkürzter Schaft 47 vorgesehen, der nur bis dicht hinter ein analog zu Fig. 4 und 5
ausgebildetes Schwenklager 48 für ein Wählelement 49 reicht. Eine Aussparung 50 im
Schalt 47 ist entsprechend verkürzt und dabei nach hinten offen, so daß das entsprechend
Fig. 4 und 5 mittels des Schwenklagers 48 am Schaft 47 gelagerte Wählelement 49 etwa
zur Hälfte frei aus der Aussparung 50 herausragt. Eine Feder 51 ist analog zu Fig. 3 an
den Schaft 47 angeformt und als im Querschnitt reduzierte Verlängerung desselben
ausgebildet. Im Unterschied zu den übrigen Ausführungsbeispielen stützt sich daher die
Feder 51 in keiner Schwenkstellung am Boden der Aussparung 50 ab.
Fig. 6 zeigt die Normalstellung der Feder 51, die mit einem unteren freien Ende am
unteren Hebelarm des Wählelements 49 anliegt und diesen nach vorn entgegen der
Richtung eines Pfeils x vorspannt. Wird der untere Schenkel des Wählelements 49 in
Richtung des Pfeils x in Fig. 6 und in Richtung eines Rückens 52 des Schafts 47 gedrückt,
z. B. mit Hilfe eines Andrückschloßteils 70 (Fig. 1 und 2), dann wird die Feder 51 analog
zu den übrigen Ausführungsbeispielen derart gespannt, daß sie bei erneuter Freigabe des
Wählelements 49 dieses in die Lage nach Fig. 6 zurückschwenkt.
Im übrigen ist die Anordnung und Ausbildung der Platinen 1, 29, 36 und 46 im wesentli
chen identisch, weshalb gleiche Teile durchgehend mit denselben Bezugszeichen versehen
sind.
Fig. 7 und 8 zeigen eine die Platinen 1 nach Fig. 1 und 2 enthaltende Auswähleinrichtung,
wobei klar ist, daß dieselbe Auswähleinrichtung auch die Platinen 29, 36 und 46 nach Fig.
3 bis 6 enthalten könnte.
Nach Fig. 7 und 8 enthält ein oberhalb des Platinenrings 7 angeordnetes Platinenschloß 54
einen Schloßträger 55, der stationär im Gestell einer nicht näher dargestellten Rund
strickmaschine und oberhalb eines üblichen Nadelzylinders 56 angeordnet ist, der
Zylindernadeln 57 aufweist, die durch ein nicht dargestelltes Zylinderschloß in einer
senkrecht zur Platinenbewegung erfolgenden Richtung auf- und abbewegbar sind. Am
Schloßträger 55 sind mittels Schrauben 58 einzelne Segmente 59 des Platinenschlosses 54
befestigt, wobei das in Fig. 7 dargestellte Segment 59 z. B. ein System bzw. einen
Systemabschnitt der Rundstrickmaschine bildet.
An der Unterseite des Segments 59 sind in an sich bekannter Weise Schloßteile 60, 61, 62
und 63 angeordnet, die auf die nach oben ragenden Austriebsfüße 20 und Arbeitsfüße 10
sowie z. B. auf zwischen den Arbeitsfüßen 10 und den Nasen 3 liegende Arbeitskanten 64
(Fig. 1 und 7) einwirken können. Hierzu besitzt des Schloßteil 60 eine Austriebskurve 65
für die Austriebsfüße 20 und das Schloßteil 63 eine Austriebskurve 67 für die Arbeits
kanten 64, während die Arbeitsfüße 10 zwischen den Schloßteilen 62 und 63 geführt sind.
Dabei ist angenommen, daß die Zylindernadeln 57 auf einem Nadelkreis 68 angeordnet
sind und sich der Nadelzylinder 56 und der Platinenring 7 in Richtung eines Pfeils w (Fig. 7)
relativ zum stationären Platinenschloß 54 drehen, obwohl sich auch umgekehrt das
Platinenschloß 54 entgegen dem Pfeil w relativ zum stationären Nadelzylinder 56 und
Platinenring 7 drehen könnte.
Das Schloßteil 60 ist im Bereich einer Auswählstelle 69, die in Richtung des Pfeils w kurz
vor dem Beginn der Austriebskurve 65 angeordnet ist, mit einem auch in Fig. 1 schema
tisch angedeuteten Andrückschloßteil 70 versehen, das von oben auf die Austriebsfüße 20
der vorbeilaufenden Platinen 1 einwirkt und sie entgegen der Kraft der Federn 21 nach
unten in die Aussparung 11 drückt.
Das Schloßteil 61 hat im wesentlichen die Aufgabe, die Platinen 1 im Bereich der
Auswählstelle 69 von oben her abzudecken und in den Aussparungen 11 zu halten. Es
weist außerdem eine Ausnehmung auf, in der ein elektromagnetisches Auswählorgan 71,
vorzugsweise ein mustergemäß steuerbarer Elektromagnet angeordnet ist, der auf an den
vorderen Hebelarmen 16 der Wählelemente 12 vorgesehene, im wesentlichen durch obere
Oberflächen der Wählelemente 12 gebildete Ankerflächen 72 einwirken kann (vgl. Fig. 1
und 2).
Aufgrund der beschriebenen Vorspannung des Wählelements 12 braucht die in Fig. 7 und
8 dargestellte Wähleinrichtung nur zwei wesentliche Elemente enthalten, nämlich das auf
die steuerbaren Austriebsfüße 20 einwirkende Andrückschloßteil 70 und das Auswählorgan
71. Eine mustergemäße Auswahl der Platinen 1 kann dabei wie folgt vorgenommen
werden: Die Wählelemente 12 gelangen bei der Drehung des Platinenrings 7 zunächst in
den Bereich des Andrückschloßteils 70 und werden von diesem unabhängig davon, welche
Stellung sie gerade einnehmen, entgegen der Kraft der zugehörigen Federn 21 in die
Stellung nach Fig. 2 verschwenkt, in der die Austriebsfüße 20 in die Aussparungen 11
versenkt und daher außerhalb des Wirkungsbereichs der Austriebskurve 65 angeordnet
sind. Dadurch werden gleichzeitig die an den oberen Hebelarmen 16 der Wählelemente 12
vorgesehenen Ankerflächen 72 soweit nach oben geschwenkt, daß sie etwas über die Vor
derseite 8 der Schäfte 2 vorstehen und einem Steuerpol des Auswählorgans 71 angenähert
werden bzw. mit diesem zur Anlage kommen. Wird das Auswählorgan 71 so mit elek
trischen Signalen beaufschlagt, daß der Steuerpol eine anziehende Haftkraft auf die
Ankerflächen 72 der Wählelemente 12 ausübt, die größer als die Kraft der Federn 21 ist,
dann bleiben die Austriebsfüße 20 auch im weiteren Verlauf außerhalb des Wirkungs
bereichs der Austriebskurve 65, so daß sie an dieser vorbeiwandern, ohne von ihr
ausgetrieben zu werden. Die Arbeitskanten 64 werden in diesem Fall von der Austriebs
kurve 67 ausgetrieben, wodurch die vorderen Enden der Nasen 3 der Platinen 1 längs
einer Bahn 73 bewegt werden (Fig. 7). Wird der Auswählmagnet 71 dagegen so gesteuert,
daß sein Steuerpol die Ankerflächen 72 nicht ausreichend anzieht, dann werden die
Wählelemente 12 durch die zugehörigen Federn 21 in die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung
zurückgeschwenkt, so daß die Austriebsfüße 20 auf die Austriebskurve 65 auflaufen und
die vorderen Enden der Nasen 3 längs einer Bahn 74 bewegt werden, die später in die
Bahn 73 mündet, längs derer dann alle Platinen 1 mittels der Austriebskurve 67 weiter
ausgetrieben werden. Dadurch kann z. B. ein nicht dargestellter Plüschfaden wahlweise
über die Oberkanten der Nasen 3 der längs der Bahn 74 ausgetriebenen Platinen 1 oder
über die tiefer gelegenen Abschlagkanten der längs der Bahn 73 ausgetriebenen Platinen 1
gelegt werden.
Die beschriebenen Platinen bringen den wesentlichen Vorteil mit sich, daß die Wähl
elemente 12 nur einen einzigen Fuß aufweisen brauchen und sich daher eine vergleichs
weise einfache Steuerung mit wenigen und z. B. bei elektromagnetischen Auswähleinrich
tungen für Stricknadeln bewährten Teilen ergibt. Insbesondere ist es nicht erforderlich, die
Wählelemente 12 mit Hilfe von Stoßnadeln und/oder unter Anwendung von speziellen
Andrückschloßteilen auszuwählen. Außerdem können die Platinen sehr kurz ausgebildet
werden, wie es für ihre Anordnung im Platinenring erwünscht ist.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die auf
vielfache Weise abgewandelt werden können. Insbesondere könnte die erfindungsgemäße
Platine auch als Plüschplatine oder anderswie ausgebildet sein. Weiter kann die besondere
Ankerfläche 72 bei Bedarf auf derselben Seite wie der steuerbare Austriebsfuß 20
angeordnet sein, da dies von der Art und der Lage des im Einzelfall verwendeten
Auswählorgans abhängt. Entsprechend wäre es möglich, die Wählelemente jeweils vorn
im Platinenschaft anzuordnen und den starren Fuß 10 hinter den Wählelementen, d. h. z. B.
in Fig. 1 rechts davon anzuordnen. Weiterhin könnte das Wählelement 12, 32 bei den
Ausführungsformen nach Fig. 1 bis 3 analog zu Fig. 4 bis 6 so in der Aussparung
gehalten sein, daß es zwar von den Seiten her in diese einsetzbar bzw. aus diesen
herausnehmbar ist, aber nicht zur Oberseite 8 hin herausgezogen werden kann. Dadurch
wird vermieden, daß das Wählelement ungewollt durch die Federkraft aus der Aussparung
herausgedrückt wird, sofern es nicht von oben her durch eine Schloßkurve oder dgl.
gehalten ist. Ferner sind andere als die in Fig. 1 bis 6 dargestellten Formen für das
Wählelement denkbar. Weiter ist klar, daß die Wählelemente abweichend von den
bevorzugten, in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen auch axial verschieb
bar in den Aussparungen gelagert sein könnten. In einem solchen Fall wäre durch
zusätzliche, ggf. auf zusätzliche Füße der Wählelemente einwirkende Schloßteile sicherzu
stellen, daß die Wählelemente beim Einlauf in die Wählstellen die richtigen axialen
Stellungen relativ zu den Andrückschloßteilen 70, Auswählorganen 71 und Austriebsteilen
65 einnehmen. Insbesondere könnten dabei die Federn auch auf den jeweils oberen
Hebelarm einwirken und/oder aus separaten, mit dem Wählelement oder dem Schaft
verbundenen Federelementen bestehen, obwohl die beschriebene Ausbildung eine beson
ders leichte, z. B. durch Stanzen erfolgende Herstellung des Schafts und das Wählelements
einschließlich der Feder ermöglicht. Schließlich versteht sich, daß die einzelnen Merkmale
auch in anderen als den dargestellten und beschriebenen Kombinationen verwendet werden
können.
Claims (14)
1. Platine für eine Rundstrickmaschine mit einem eine Oberseite (8) und einen Rücken (5,
52) aufweisenden Schaft (2, 30, 37, 47), der eine zur Oberseite (8) hin offene Aussparung
(11, 31, 38, 50) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einem steuerbaren
Austriebsfuß (20) versehenes Wählelement (12, 32, 39, 49) zumindest teilweise und derart
in der Aussparung (11, 31, 38, 50) angeordnet ist, daß es dreh- bzw. schwenkbar relativ
zum Schaft (2, 30, 37, 47) gelagert ist und in wenigstens eine erste Stellung, in welcher
der Austriebsfuß (20) hinter die Oberseite (8) zurückgezogen ist, und eine zweite Stellung,
in der der Austriebsfuß (20) nach oben über die Oberseite (8) vorsteht, verschwenkt
werden kann, und daß eine das Wählelement (12, 32, 39, 49) in eine der beiden Stellun
gen vorspannende Feder (21, 34, 44, 51) vorgesehen ist.
2. Platine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (21, 44) an das
Wählelement (12) angeformt ist.
3. Platine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (34, 51) an den Schaft
(30, 47) angeformt ist.
4. Platine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus
sparung (11, 31, 38) das Wählelement (12, 32, 39) im wesentlichen vollständig aufnimmt.
5. Platine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Wählelement (12, 32, 39,
49) an seiner Rückseite mit einer an einem Boden (15, 40) der Aussparung (11, 31, 38,
50) abgestützten Lagerstelle (14, 33, 41, 48) versehen und nach Art eines zweiarmigen
Hebels ausgebildet ist, der auf entgegengesetzten Seiten der Lagerstelle (14, 33, 41, 48) je
einen Hebelarm (16, 17) aufweist.
6. Platine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (11, 31) und das
Wählelement (12, 32) an oberen und unteren Enden mit bogenförmig ausgebildeten,
zusammenwirkenden Gleitflächen (18a, b; 19a, b) versehen sind.
7. Platine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerstelle (41, 48)
aus einem Schwenklager besteht, das aus an der Rückseite des Wählelements (39, 49) und
am Boden (40) der Aussparung (38, 50) angebrachten Gelenkteilen (42, 43) gebildet ist,
die das Wählelement (39, 49) und den Schaft (37, 47) schwenkbar miteinander verbinden.
8. Platine nach Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (21, 34, 44)
zwischen einem der Hebelarme (16, 17) und dem Boden (15, 40) der Aussparung (11, 31,
38) angeordnet ist.
9. Platine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussparung (50) zur
Unterseite des Schafts (47) hin offen und die Feder (51) als eine untere Verlängerung des
Schafts (47) ausgebildet ist und daß das Wählelement (49) einen nach unten aus der
Aussparung (50) herausragenden, an der Feder (51) anliegenden Abschnitt aufweist.
10. Platine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Wähl
element (12, 32, 39, 49) mit einer Ankerfläche (72) für ein elektromagnetisches Auswähl
organ (71) versehen ist.
11. Platine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ankerfläche (72) auf einer
im Vergleich zum Austriebsfuß (20) entgegengesetzten Seite der Lagerstelle (14, 33, 41,
48) angeordnet ist.
12. Platine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
starren Arbeitsfuß (10) aufweist.
13. Platine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wählelement (12, 32, 39, 49) axial im wesentlichen unverschiebbar relativ zum Schaft (2,
30, 37, 47) angeordnet ist.
14. Auswähleinrichtung an einer Rundstrickmaschine, enthaltend: einen Platinenring (7),
in diesem verschiebbar gelagerte Platinen (1, 29, 36, 46), ein Platinenschloß (54) mit auf
Füße (10, 20) der Platinen (1, 29, 36, 46) einwirkenden Schloßteilen (60 bis 63) und ein
elektromagnetisches Auswählorgan (71), das zur mustergemäßen Verteilung der Platinen
(1, 29, 36, 46) auf unterschiedliche Bahnen (73, 74) im Bereich einer Auswählstelle (69)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen (1, 29, 36, 46) nach einem oder
mehreren der Ansprüche 1 bis 13 ausgebildet sind und daß das Platinenschloß (54) ein
Andrückschloßteil (70) aufweist, das die Wählelemente (12, 32, 39, 49) in die die Federn
(21, 34, 44, 51) vorspannende Stellung verschwenkt und dadurch Ankerflächen (72) der
Wählelemente (12, 32, 39, 49) dem Auswählorgan (71) annähert.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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