DE19821008A1 - Fliesendämmplatte - Google Patents
FliesendämmplatteInfo
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Abstract
Zur Schaffung einer Fliesendämmplatte mit verbesserter Trittschalldämmung wird eine zweiteilige Ausbildung mit einer oberen Lage (20) und einer unteren Lage (10) vorgeschlagen, wobei für die untere Lage (10) ein weichelastisches, schwingungsdämpfendes Material vorgesehen ist, welches eine geringe Festigkeit und Dichte als das Material für die obere Lage (20) aufweist, und wobei beide Lagen (10, 20) zu einem einstückigen Bauelement verbunden sind.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fliesendämmplatte gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei Wohngebäuden und Hotels werden Bodenfliesen in Naßräumen häufig auf
einem harten Untergrund (Ausgleichsbeton bzw. Estrich) verklebt, was im
allgemeinen zu einem hohen Trittschallpegel mit unerwünschter
Geräuschbelästigung der darunter liegenden Wohnungen bzw. Hotelzimmer
führt, da der harte Untergrund mit der darunter liegenden Rohbetondecke den
Trittschall praktisch ungedämmt auf das gesamte Gebäude überträgt.
Zur Verbesserung der Trittschalldämmung von gefliesten Bodenbelägen ist es
bekannt, sogenannte Fliesendämmplatten mittels Fliesenkleber auf dem Estrich
anzubringen und die Fliesen auf dem Belag aus Dämmplatten aufzukleben.
Bekannte Fliesendämmplatten bestehen aus Polyesterfasern oder aus einem
Gemisch aus Polyester- und Baumwollfasern von jeweils hoher Dichte und
Festigkeit. Beim Aufbringen auf dem Estrich werden die Dämmplatten stumpf
aneinandergestoßen unter Ausbildung mehr oder weniger breiter Stoßfugen,
die beim anschließenden Auftragen des Fließenklebers (Fließenmörtel) mit
Klebermasse ausgefüllt werden. Der in die Stoßfugen bis herab zu der
Estrichoberfläche eingedrungene Fließenkleber verbindet sich mit der
Estrichoberfläche und bildet wiederum unerwünschte Trittschallbrücken.
Damit wird die mit den Fliesendämmplatten angestrebte Trittschalldämmung
teilweise wieder zunichte gemacht.
Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, eine Fliesendämmplatte zu
schaffen, welche eine verbesserte Trittschalldämmung aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Fliesendämmplatte ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 6.
Ein Herstellungsverfahren für eine erfindungsgemäße Fliesendämmplatte ist in dem
nebengeordneten Anspruch 7 angegeben.
Die Erfindung beruht auf der Überlegung, die Fliesendämmplatte aus wenigstens zwei
verschiedenen Lagen auszubilden, wobei die obere Lage der Dämmplatte eine höhere
Dichte und Festigkeit aufweist als die untere Lage, für welche ein weichelastisches,
schwingungsdämpfendes Material geringerer Festigkeit gewählt wird. In bevorzugter
Weise wird die obere Lage versetzt zur unteren Lage angeordnet. Beim Stoßen
benachbarter Fliesendämmplatten entstehen auf diese Weise keine durchgehenden
Stoßfugen, sondern horizontal zueinander versetzte Stoßfugen zwischen den einzelnen
aneinandergrenzenden Lagen der benachbarten Dämmplatten. Wenn auf der Oberfläche
der erfindungsgemäßen Fliesendämmplatte der Fliesenkleber aufgetragen wird, fließt
Klebermasse nur durch die jeweils obere Stoßfuge zwischen den angrenzenden oberen
Lagen der Fliesendämmplatten, da die oberen und unteren Stoßfuge horizontal
zueinander versetzt sind. Auf diese Weise kann keine Fließenklebermasse bis zur
Estrichoberfläche gelangen, womit sich Trittschallbrücken wie beim Verlegen der
bekannten Fliesendämmplatten sicher vermeiden lassen.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels in den
Zeichnungen näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Vertikalschnitt durch zwei
nebeneinander verlegte Fliesendämmplatten nach der Erfindung.
Die in der Figur beispielhaft dargestellte Fliesendämmplatte 1 besteht aus einer unteren
Lage 10 und einer oberen Lage 20, welche zu einem einstückigen Bauelement
verbunden sind. In bevorzugter Weise besteht die untere Lage 10 aus einem
weichelastischen, schwingungsdämpfenden Material, welches eines geringere Festigkeit
und Dichte als die obere Lage 20 aufweist. Die höhere Festigkeit und Dichte der
oberen Lage 20 hat den Vorteil, daß beim Aufkleben von Fliesen 2 auf die obere Lage
20 eine für die erforderliche Tragfähigkeit der Fliesen ausreichend stabile Tragschicht
in Form der oberen Lage 20 vorhanden ist. Andererseits bietet die geringere Festigkeit
und Dichte der weichelastischen, schwingungsdämpfenden Lage 10 den Vorteil, daß
zwischen der steiferen oberen Lage 20 und dem festen Untergrund (z. B.
Ausgleichsbeton bzw. Estrich 3) eines Bauwerks eine elastische Schicht in Form der
unteren Lage 10 vorhanden ist, welche die Übertragung von Trittschall von den Fliesen
2 auf den Estrich 3 wirkungsvoll dämpft. Bildlich gesprochen werden die Fliesen 2 auf
Federn gelagert, welche von der unteren Lage 10 gebildet werden.
Vorzugsweise besteht die obere Lage 20 im wesentlichen aus Polyesterfasern, welche
bei der Herstellung unter erhöhter Temperatur miteinander zu einer Platte verpreßt
werden. Um aus den beiden Lagen 10 und 20 ein einstückiges Bauelement zu
erzeugen, ist es günstig, der unteren Lage 10 ebenfalls Polyesterfasern beizumischen
und als Unterlage in eine Preßform einzulegen. Bei der anschließenden Verpressung
werden die Polyesterfasern der oberen Lage 20 mit den Polyesterfasern der unteren
Lage 10 verschmolzen.
Alternativ können für die obere Lage 20 folgende Materialien verwendet werden:
Stärker verpreßte Filzabfälle, Teppichbodenreste, PUR-Schaumabfalle, PUR-
Recyclingstoffe oder textile Abfalle, welche verfasert, mit Kleber benetzt und verpreßt
werden.
Für die untere Lage 10 können folgende Materialien verwendet werden: Leichter
verpreßte Filzabfalle, Teppichbodenreste, PUR-Schaumabfalle, PUR-Recyclingstoffe
oder textile Abfalle, welche verfasert, mit Kleber benetzt und verpreßt werden.
Alternativ kommen als Materialien für die untere Lage 10 Gummischrot,
gegebenenfalls in Verbindung mit zelligen Kautschukabfallen und Polyesterfasern in
Betracht.
Ein wichtiger Gesichtspunkt bei der baulichen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Fliesendämmplatte 1 ist die sichere Vermeidung von Schallbrücken beim Aufkleben
der Platte 1 auf dem Estrich 3. Hierzu ist die obere Lage 20 versetzt zur unteren Lage
10 angeordnet, so daß sich ein Stufenfalz an allen vier Außenkanten der
Fliesendämmplatte 1 ergibt. Beim Verlegen wird jede an eine der vier Außenkanten
angrenzende Dämmplatte mit ihrem komplementären Stufenfalz mit dem Stufenfalz der
bereits verlegten Fliesendämmplatte 1 in Eingriff gebracht (ähnlich wie Nut und
Feder), wodurch an jeder Stoßstelle zwischen zwei Dämmplatten 1 eine obere Stoßfuge
4 und eine untere Stoßfuge 5 entsteht, welche einen gegenseitigen Abstand in
horizontaler Richtung voneinander haben. Zwischen den beiden Stoßfugen 4, 5
befinden sich die aufeinander liegenden Flächen der im Eingriff stehenden Stufenfalze,
so daß keine Verbindung zwischen den beiden Stoßfugen 4, 5 vorhanden ist. Wenn
daher die Fließendämmplatte 1 mittels Fliesenkleber (Fliesenmörtel) auf den Estrich 3
aufgeklebt und später auf der angeklebten Fliesendämmplatte 1 die Fliesen 2 wiederum
mittels Fliesenkleber aufgeklebt werden, so dringt Fliesenkleber zwar in die untere
Stoßfuge 5 (beim Aufkleben der Platte 1 auf den Estrich 3) sowie in die obere Stoßfuge
4 (beim Aufkleben der Fliesen 2 auf die Platte 1), doch gibt es keine Verbindung und
damit auch keine Schallbrücke zwischen dem in die Stoßfugen 4 und 5 eingedrungenen
Klebermaterial.
Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Fliesendämmplatte 1 nicht auf einen
zweischichtigen Aufbau aus unterer Lage 10 und oberer Lage 20 beschränkt ist. Im
Bedarfsfalle können auch drei oder noch mehrere Lagen vorgesehen werden. Des
weiteren kann die erfindungsgemäße Dämmplatte 1 nicht nur für Bodenfliesen, sondern
auch für Wandfliesen verwendet werden, da das Problem der Schalldämmung
(Luftschall) auch bei Wandfliesen besteht.
Die erfindungsgemäße Fliesendämmplatte 1 weist aufgrund ihrer abgestuften
Materialeigenschaften sowohl eine hervorragende Festigkeit zum Aufbringen von
Fliesen als auch eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Schalldämmung
auf. Die Verbesserung der Schalldämmung komm durch die gezielte Vermeidung von
Schallbrücken bei der Verlegung der erfindungsgemäßen Fliesendämmplatte voll zur
Geltung.
Claims (7)
1. Fliesendämmplatte zum Verlegen auf einem festen Untergrund als Trägerplatte
für Boden- oder Wandfliesen, gekennzeichnet durch eine wenigstens
zweilagige Ausbildung mit einer oberen Lage (20) und einer unteren Lage (10),
wobei für die untere Lage (10) ein weichelastisches, schwingungsdämpfendes
Material vorgesehen ist, welches eine geringere Festigkeit und Dichte als das
Material für die obere Lage (20) aufweist, und wobei beide Lagen (10, 20) zu
einem einstückigen Bauelement verbunden sind.
2. Fliesendämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere
Lage (20) unter Ausbildung eines Stufenfalzes (30) versetzt zur unteren Lage
(10) angeordnet ist.
3. Fliesendämmplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
obere Lage (20) im wesentlichen aus Polyesterfasern besteht, welche unter
erhöhter Temperatur verpreßt werden.
4. Fliesendämmplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Materialien für die obere Lage (20) stärker verpreßte Filzabfälle,
Teppichbodenreste, PUR-Schaumabfalle, PUR-Recyclingstoffe oder textile
Abfalle verwendet werden, welche verfasert, mit Kleber benetzt und verpreßt
werden.
5. Fliesendämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Materialien für die untere Lage (10) leichter verpreßte
Filzabfälle, Teppichbodenreste, PUR-Schaumabfälle, PUR-Recyclingstoffe
oder textile Abfalle verwendet werden, welche verfasert, mit Kleber benetzt
und verpreßt werden.
6. Fliesendämmplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Materialien für die untere Lage (10) Gummischrot,
gegebenenfalls in Verbindung mit zelligen Kautschukabfällen und
Polyesterfasern verwendet werden.
7. Verfahren zur Herstellung einer Fliesendämmplatte nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Verpressung der oberen Lage (20) die untere Lage
(10) als Unterlage in eine Preßform eingelegt wird, daß die untere Lage (10) im
wesentlichen eine Beimischung aus Polyesterfasern enthält, welche bei der
Verpressung der oberen Lage (20) mit deren Fasern verschmolzen werden.
Priority Applications (2)
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Publications (1)
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DE19821008A1 true DE19821008A1 (de) | 1999-11-18 |
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DE19821008A Withdrawn DE19821008A1 (de) | 1998-05-11 | 1998-05-11 | Fliesendämmplatte |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19821008A1 (de) |
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1998
- 1998-05-11 DE DE19821008A patent/DE19821008A1/de not_active Withdrawn
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