DE19820855C1 - Halterung für Blitzableiterdrähte - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Halterung für im Querschnitt runde Blitzableiterdrähte, die aus einem Haltekörper aus Kunststoff und einem davon getragenen Beschwerungskörper besteht, wobei am Haltekörper als Verrastung ausgebildete Mittel zum lösbaren Befestigen des Blitzableiterdrahtes vorgesehen sind und der Haltekörper unterseitig eine abge­ flachte Auflagefläche aufweist (Oberbegriff des Anspruches 1). Derartige Halterungen sind in unterschiedlichen Ausfüh­ rungen bekannt. So zeigt DE 32 24 332 C2 einen Haltekörper, der mittig einen die Haltemittel aufweisenden Zentrierungs­ zapfen besitzt, wobei der Zentrierungszapfen eine ihn mit Abstand umgebende Durchführung oder Bohrung des Beschwe­ rungskörpers durchsetzt. Ferner ist dieser Literaturstelle auch eine Ausführung zu entnehmen, in der der Haltekörper topfförmig ausgebildet ist, den Beschwerungskörper von oben her umgreift und an seiner nach oben gelegenen Seite das zentrische Haltemittel trägt. In beiden Ausführungsformen weisen die Haltemittel Rastarme auf, die einander gegenüber liegen und mit dem Eindrücken des Blitzableiters seitlich ausweichen um nach erfolgtem Eindrückvorgang über den Blitz­ ableiterdraht zu liegen kommen und ihn in dieser Lage fest halten.

Aus DE 41 16 193 C1 ist eine Halterung bekannt, bei der der etwa kastenförmig ausgebildete Haltekörper den Beschwerungs­ körper umgibt, wobei der Beschwerungskörper auf einem Boden­ teil des Haltekörpers aufliegt. Der Haltekörper ist obersei­ tig und zentrisch mit den Haltemitteln für den Blitzablei­ terdraht versehen. In sich gegenüber liegenden Seitenwänden sind nach oben offene, etwa V-förmige Nuten vorgesehen, die in ihrem Boden kreisförmig ausgebildet sind. Der. Übergang von der V-Form in den Kreis bildet eine verengte Stelle, die nach dem Eindrücken des Blitzableiterdrahtes in die kreis­ förmige Aussparung als Rasthalterung wirkt und den Blitzab­ leiterdraht von oben her hält.

Im Prinzip ähnliche Ausführungen sind bekannt aus dem DE 94 11 645 U1 (Halterung des Blitzableiterdrahtes in zwei gegenüber liegenden Aufnahmen) und DE 25 20 040 C1, die in der Halte­ rung des Blitztableiterdrahtes ähnlich wie DE 41 16 193 C1 ausgebildet ist.

Sämtliche vorbekannten Ausführungen haben den Mangel, daß das Eindrücken des Blitzableiterdrahtes von Hand zu viel Kraft erfordert, während das ersatzweise hierfür von den Monteuren oft benutzte Eindrücken durch Fußtritt von oben zu Beschädigungen der Halteteile des Haltekörpers führen kann, da der Haltekörper mit seinen Halteteilen in der Regel aus Kunststoff hergestellt ist.

Demgegenüber besteht die Aufgabenstellung der Erfindung darin, das Einbringen des Blitzableiterdrahtes in seine Haltemittel zu vereinfachen, zugleich die Stabilität solcher Haltemittel zu verbessern und ferner ihre Herstellungskosten zu senken.

Hierzu ist mit der Erfindung, ausgehend von dem eingangs genannten Oberbegriff des Anspruches 1, gemäß dem Kennzei­ chen des Anspruches 1 zunächst vorgesehen, daß als Befesti­ gungsmittel ein Tragarm des Haltekörpers in eine doppelwan­ dige Aufnahme für den Blitzableiterdraht ausläuft, wobei die eine, erste dieser Wände eine Verrastung für das Einschnap­ pen und den Halt des Blitzableiterdrahtes aufweist und diese erste Wand unterhalb der Verrastung in eine nach unten offene Erweiterung ausläuft, und daß die andere, zweite Wand dieser Aufnahme eine nach oben offene Ausnehmung für das Einlegen des Blitzableiterdrahtes besitzt, deren Boden als Auflage für den Blitzableiterdraht ausgebildet ist und dient. Die Verrastung und die Erweiterung in der ersten Wand arbeiten mit der Ausnehmung in der zweiten Wand funktionell zusammen. Der Blitzableiterdraht wird zunächst in die Aus­ nehmung der zweiten Wand eingelegt und damit in seiner Höhenlage in etwa positioniert. Anschließend kann er durch Hand- oder Fußdruck unter die Verrastung der ersten Wand gedrückt werden. Durch das Vorsehen zweier Wände wird bei geringem Materialaufwand einer solchen Halterung eine rela­ tiv große Steifigkeit gegen Zerbrechen gegeben. Während die zweite Wand im Bereich unterhalb des Bodens der Ausnehmung vollflächig und damit in sich steif ist, trifft dies für die erste Wand nicht zu, da sie durch die nach unten führende Erweiterung unterbrochen ist. Dies hat eine entsprechende Nachgiebigkeit der Teile dieser Wand, einschließlich ihrer Verrastungen zur Folge. Dies vereinfacht das Einbringen und Ausbringen den Blitzableiterdrahtes in seine Rastlage bzw. aus seiner Rastlage. Insbesondere wird der hierzu erforder­ liche Kraftaufwand reduziert.

Die Merkmale der Ansprüche 2 und 3 dienen der Ausgestaltung der vorstehend erläuterten ersten und zweiten Wand.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist gemäß Anspruch 4 eine Halterung mit zwei im Abstand voneinander befindlichen Tragarmen vorgesehen, wobei die Tragarme je­ weils Mittel zur Aufnahme des Blitzableiterdrahtes aufweisen und nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet sind. Die Tragarme haben gemäß den vorstehenden Ausführungen in sich eine gute Stabilität. Das Einbringen bzw. Eindrücken des Blitzableiterdrahtes in beide Haltemit­ tel dieser Tragarme ist mit geringem Kraftaufwand und ein­ fach möglich.

Für das Einlegen des Blitzableiterdrahtes empfiehlt sich eine Ausgestaltung des zweiarmigen Haltekörpers gemäß An­ spruch 5, da somit der Blitzableiterdraht von jeder der Außenseiten her in die betreffende, außen gelegene zweite Wand eingelegt und damit für sein Eindrücken in die beiden Halterungen positioniert ist.

Die Formgebung der Tragarme nach Anspruch 6 erhöht deren Stabilität und zwar sowohl für die Abstützung des auf den Blitzableiter ausgeübten Druckes bei seinem Einlegen als auch bei sonstigen Belastungen des Querschnittes der Schen­ kel solcher Tragarme. Dies gilt insbesondere dann, wenn diese Schenkel gemäß Anspruch 7 ebenfalls doppelwandig sind.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind sowohl den weiteren Unteransprüchen, als auch der nachstehenden Be­ schreibung und den zugehörigen Zeichnungen von erfindungs­ gemäß Ausführungsmöglichkeiten zu entnehmen. In der Zeich­ nung zeigt:

Fig. 1: ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in perspektivischer Ansicht, jedoch ohne Be­ schwerungskörper,

Fig. 2: eine Ansicht gemäß Fig. 1 mit Beschwerungs­ körper und eingelegtem Blitzableiterdraht,

Fig. 3: einen der Tragarme in perspektivischer An­ sicht,

Fig. 4: eine Ansicht der zweiten Wand eines Tragar­ mes in Richtung der Pfeile IV-IV in Fig. 1,

Fig. 5: eine Ansicht der ersten Wand eines solchen Tragarmes in Richtung der Pfeile V-V in Fig. 1.

Die perspektivischen Ansichten gemäß den Fig. 1 und 2 zeigen zunächst in Fig. 1 den aus Kunststoff hergestellten, bevor­ zugt gespritzten Haltekörper 1 mit einem Bodenteil 2 und zwei Tragarmen 3, 3' und 4, 4'. Die Tragarme bilden in der seitlichen Ansicht etwa eine auf dem Kopf stehendes "V", dessen Spitze 5 sich oben befindet, während dessen Schenkel gemäß Ziff. 3, 3' bzw. 4, 4' jeweils von der Spitze 5 her nach unten/außen verlaufen. Die Begriffe "oben" und "unten" beziehen sich immer auf die normale Lage einer solchen Halterung gemäß Fig. 1 und 2, die mit dem Bodenteil 2 auf einer Unterlage (z. B. Flachdach) aufliegt und sich von daher "unten" nach "oben" erstreckt. Die Unterseite des Bodenteils 2 ist eben und bildet somit eine ebene Auflage einer solchen Halterung. Das Bodenteil 2 dient zum Auflegen des Beschwe­ rungskörpers 6 (siehe Fig. 2). Um einen Ablauf für Regenwas­ ser oder sonstige Feuchtigkeit zu haben, ist der Bodenteil mit Aussparungen 7 versehen. Zum Halt des Beschwerungskör­ pers 6, der aus einem Betonstein bestehen kann, sind in seitlichen Randteilen 8 des Haltekörpers nach innen vorra­ gende Klemmzungen 9 vorgesehen.

Die Erfindung dient zum Einlegen und Halten von in ihrem Querschnitt runden Blitzableiterdrähten 10, die in Fig. 2 mit vollen Linien und in den Fig. 4 und 5 mit gestrichelten Linien dargestellt sind.

Gemäß Darstellung in den Fig. 3 bis 5 ist jeder der beiden Tragarme in seinem Querschnitt doppelwandig. Die jeweils innen gelegene erste Wand 11 besitzt in ihrem oberen Bereich zwei schräg verlaufende, konvergierende Führungskanten 12, welche in Rastnasen 13 enden. Unterhalb der Rastnasen 13 befindet sich eine Erweiterung 14, die nach unten offen ist und somit den beiden Wandbereichen 11', 11" (siehe Fig. 5) eine entsprechende Elastizität bzw. Nachgiebigkeit gibt. Die Breite b der Erweiterung 14 ist etwas größer als der Durch­ messer d des Blitzableiterdrahtes, so daß dieser hierin frei geführt ist. Dagegen sind die Abstände der Rastnasen 13 voneinander kleiner als der Durchmesser d des Blitzableiter­ drahtes.

Während die ersten Wände 11 jeweils nach innen gelegen sind, sind die jeweils anderen, zweiten Wände 15 der Tragarme nach außen gelegen. Sie bilden jeweils eine Ausnehmung 16, die zum Einlegen des Blitzableiterdrahtes dient, so daß er schnappend in dieser Rastlage gehalten wird. Die Ausnehmung ist V-förmig ausgebildet. Die Spitze oder der Boden 17 dieses "V" bildet eine im Kreisbogen verlaufende Aufnahme- bzw. Haltefläche 17 für den Blitzableiterdraht 10.

Die Schenkel sind auch in ihrem gesamten Längenbereich dop­ pelwandig, so daß sie in ihrem Querschnitt ein "U" bilden. (siehe hierzu die mit einem Pfeil 19 markierte Darstellung des oberen Bereiches eines Tragarmes in Fig. 1).

Die Wände 11 und 15 jedes der Tragarme können durch Verstei­ fungen 18 miteinander verbunden sein und erhalten somit eine entsprechende Stabilität. Es empfiehlt sich die Versteifun­ gen 18 in senkrechter Richtung verlaufen zu lassen, da dies das Ausformen eines solchen Tragarmes nach seinem Spritzen aus Kunststoff erleichtert. Herstellungstechnisch ergibt sich noch der Vorteil, daß man beim Spritzgießen das Werk­ zeug für die Ausnehmung 16 nach oben und für die Erweiterung 14 nach unten ausformen kann.

Bei der in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausfüh­ rungsform der Erfindung mit zwei Tragarmen ist das Einbrin­ gen des Leiters in die Rastlage durch Aufsetzen und Ausübung eines Fußdruckes besonders leicht und damit vorteilhaft durchzuführen.

Es können massive Beschwerungskörper (Betonsteine) verwendet werden, ohne daß sie eine zentrische Öffnung für das Hin­ durchführen eines Zentrierzapfens mit Haltemitteln benöti­ gen. Auch dies trägt zu einer Reduzierung der Herstellungs­ kosten bei.

Claims (11)

1. Halterung für im Querschnitt runde Blitzableiterdrähte, die aus einem Haltekörper aus Kunststoff und einem davon getragenen Beschwerungskörper besteht, wobei am Halte­ körper als Verrastung ausgebildete Mittel zum lösbaren Befestigen des Blitzableiterdrahtes vorgesehen sind und der Halterkörper unterseitig eine abgeflachte Auflage­ fläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß als Befe­ stigungsmittel ein Tragarm des Haltekörpers (1) in eine doppelwandige Aufnahme für den Blitzableiterdraht (10) ausläuft, wobei die eine, erste Wand (11) eine Ver­ rastung (13) für das Einschnappen und den Halt des Blitzableiterdrahtes aufweist und unterhalb der Ver­ rastung in eine nach unten offene Erweiterung (14) ausläuft, und die andere, zweite Wand (15) eine nach oben offene Ausnehmung (16) für das Einlegen des Blitzableiterdrahtes besitzt, deren Boden (17) als Auflage für den Blitzableiterdraht ausgebildet ist und dient.

2. Halterung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine unterhalb der Verrastung (13) befindliche Erweiterung (14), deren Breite (b) größer ist als der Durchmesser (d) des Blitzableiterdrahtes.

3. Halterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Ausnehmung (16) in der zweiten Wand (15) V-förmig ausgebildet ist, wobei die Spitze des "V" das Auflager (17) für den Blitzableiterdraht (10) bildet.

4. Halterung mit zwei im Abstand voneinander befindlichen Tragarmen (3, 4), die jeweils Mittel zur Aufnahme des Blitzableiterdrahtes (10) aufweisen, wobei beide Trag­ arme (3, 4) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 ausgebildet sind.

5. Halterung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils erste Wand mit der Verrastung (13) an der innen gelegenen Seite und die jeweils zweite Wand mit der Ausnehmung (16) an der außen gelegenen Seite des betreffenden Tragarmes (3, 4) vorgesehen ist.

6. Halterung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Tragarm V-förmig ausgebildet ist, wobei die Spitze (5) des jeweiligen "V" oben gelegen ist und die Haltemittel für den Blitzablei­ terdraht (10) aufweist, während die Schenkel (3, 3'; 4, 4') des "V" von der Spitze her nach unten/außen verlau­ fen.

7. Halterung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schenkel (3, 3'; 4, 4') doppelwandig sind und in ihrem Querschnitt ein "U" bilden.

8. Halterung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Wänden (3, 3'; 4, 4') der Schenkel Versteifungen (18) vorgesehen sind.

9. Halterung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Versteifungen in der Ausformrichtung der Werkzeuge beim Kunststoffspritzen verlaufen.

10. Halterung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der den Beschwerungskör­ per (6) tragende Bodenteil (2) mit Wasserausläufen (7) versehen ist.

11. Halterung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Haltekörper unter­ seitig Randteile (8) mit nach innen gerichteten Abbie­ gungen (9) zur Sicherung der Lage des Beschwerungskör­ pers (6) aufweist.