DE19820622A1 - Demontierbare Vielzweckpumpe oder -kompressor für Chemie-, Verfahrens-, Lebensmittel- und Vakuumtechnik - Google Patents
Demontierbare Vielzweckpumpe oder -kompressor für Chemie-, Verfahrens-, Lebensmittel- und VakuumtechnikInfo
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Abstract
Eine sehr anpassungsfähige Zweiwellen-Verlängerungsmaschine kann in weiten Grenzen extrem unterschiedliche Aufgaben im Bereich der Flüssigkeits- und Gasförderung erfüllen und läßt sich mit wenigen Handgriffen problemlos demontieren und komplett reinigen.
Description
In vielen Pumpanwendungen wäre es wünschenswert, eine Maschine zu haben, die
man in kürzester Zeit mit wenigen Handgriffen soweit demontieren kann, daß alle mit
dem geförderten Medium in Berührung gekommenen Teile und Oberflächen frei
zugänglich und mühelos durch Abspritzen oder Eintauchen zu reinigen sind. Vor
allem in der Lebensmittelbranche ist es dabei von besonderer hygienischer
Bedeutung, daß im demontierten Zustand keine Hinterschneidungen oder enge
Spalte vorhanden sind, in denen sich irgendwelche Lebensmittelreste festsetzen
und vergären können. Weiterhin macht eine solche Maschine nur dann Sinn, wenn
der Demontage- und Montagevorgang so einfach auszuführen ist, daß er nach
kurzer Einweisung auch von unqualifizierten Hilfskräften durchgeführt werden kann.
Auf die Verwendung von Werkzeugen sollte dabei möglichst vollständig verzichtet
werden. Ein letzter und ebenfalls wichtiger Punkt ist die möglichst vollständige
Abwesenheit von irgendwelchen Schmierstoffen oder Fetten, die u. U. mit dem
geförderten Medium in Berührung kommen könnten.
Erfindungsgemäß gelöst wird diese Problemstellung durch eine Zwei
wellen-Verdrängermaschine vom Typ Schraubenspindelpumpe.
Die Schraubenspindel als Verdränger eignet sich sowohl für die Förderung von
Flüssigkeiten als auch für Gase, denn die Geometrie der Verdränger kann in weiten
Grenzen an die speziellen Erfordernisse angepasst werden. Durch die relativ
geringe Steigung der Schraubenprofile ergibt sich eine Reihenschaltung mehrerer
Dichtspalte zwischen Druck- und Saugseite innerhalb eines Gehäuses. Im
Zusammenwirken mit einer günstigen Spaltgeometrie lassen sich somit die inneren
Leckageverluste fast beliebig minimieren. Die damit verbundenen ungewöhnlich
hohen volumetrischen Wirkungsgrade können im Pumpenbau dazu ausgenutzt
werden, neben der Pump- auch gleichzeitig eine Dosierfunktion wahrzunehmen, im
Kompressorbau und vor allem in der Vakuumtechnik lassen sich extrem hohe
Kompressionsverhältnisse realisieren, die bisher für trockenverdichtende Maschinen
unerreichbar erschienen.
Die Abgrenzung von den aus dem Schraubenverdichterbau bekannten
Verdrängerprofilen besteht in der Spiegelsymmetrie der Rotoren (gleicher
Durchmesser und 1 : 1 synchronisiert), in der zylindrischen Außenkontur der Zähne,
in der relativ geringen Zahnsteigung (unter 45°) und der maximalen Zähnezahl von 2
oder höchstens drei. Außerdem müssen die Rotoren im Gegensatz zu
Schraubenverdichtern nicht gegen axiale Begrenzungswände mit Steuer- und/oder
Auslaßöffnungen arbeiten, um eine innere Verdichtung zu erreichen.
Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß die Maschine zweiflutig
ausgeführt ist. In diesem Fall üben die Druckkräfte, bzw. Druckdifferenzen keinerlei
axialen und auch keine radialen Kräfte auf die Verdrängerrotoren aus. Die Lagerung
muß lediglich die Gewichtskraft der Rotoren aufnehmen und im übrigen für die
korrekte axiale und radiale Position der Verdränger sorgen.
Mit dieser Anordnung ist der Weg geebnet für das dritte erfindungswesentliche
Merkmal, nämlich die Magnetlagerung. Die völlige Abwesenheit von jeglichen
Druckkräften, die mit dem Pumpvorgang zu tun haben, begünstigt die Anwendung
einer Magnetlagerung, die ja von Natur aus eine Kräftebegrenzung hat und sehr viel
weicher ist als eine vergleichbare mechanische Lagerung.
Das vierte erfindungswesentliche Merkmal besteht in der elektronischen
Synchronisation: Jeder der beiden Verdrängerrotoren wird über einen separaten
Motor angetrieben, dessen Läufer starr mit dem Verdränger verbunden ist und mit
ihm und den Lagern eine kompakte und nicht mehr demontierbare Einheit bildet.
Um eine Berührung der Verdränger untereinander im Betrieb zu verhindern, sind die
beiden Rotoren elektronisch synchronisiert, d. h. Drehzahl und Winkelstellung der
Rotoren werden über Sensoren ständig elektronisch erfasst und ein Regelkreis gibt
entsprechende Befehle an die beiden Frequenzumformer, mit denen beide
Antriebsmotoren gespeist werden.
Eine mit diesen Erfindungsmerkmalen ausgestattete Maschine arbeitet im
Normalbetrieb völlig berührungsfrei, d. h. es findet keinerlei mechanische Berührung
unter den drehenden sowie zwischen drehenden und feststehenden Teilen statt.
Folgerichtig gibt es auch keinerlei mechanische Verschleiß- oder
Ermüdungserscheinungen innerhalb des mechanischen Teiles der Maschine, so daß
deren theoretische Lebenserwartung unbegrenzt sein kann. Lediglich die Notlager,
bzw. die Notsynchronisation können dann einen gewissen Verschleiß haben, wenn
Störungen in den elektronischen Regelkreisen oder vollständiger Stromausfall
häufige Notabschaltungen erzwingen.
In Fig. 1 ist der einfachste Fall einer erfindungsgemäß konstruierten Maschine,
nämlich eine reine Flüssigkeitspumpe für mittleren Druckaufbau dargestellt.
Sie hat in dem hier dargestellten Beispiel zwei Teilungsebnen (1 u. 2) und besteht im
demontierten Zustand nur aus 5 Baugruppen:
Die beiden Läufer (3) sind identisch und nicht demontierbar und setzen sich
zusammen aus dem massiven Verdrängerteil (4), den Notverzahnungsrädern (5
u. 6), dem Motorläufer (7) und der Notlagerbuchse (8).
Die beiden Endstücke der Maschine sind ebenfalls undemontierbar, identisch und
enthalten zwei Notlagerzapfen (9), die beiden Magnetlager (10), den Motorständer
(11), das Gehäuse (12), einen, keinen oder auch zwei Axialmagnete (13), sowie das
Edelstahlformblech (14), welchen in Zusammenspiel mit Motorständer und Läufer
einen sogenannten Spaltrohrmotor bildet.
Die fünfte Baugruppe ist das Mittelteil mit dem Gehäuse (15), den beiden
Saugstutzen (16), dem Druckstutzen (17) und den Dichtelementen (18).
Da Flüssigkeiten inkompressibel sind, ist die Geometrie der Verdränger (4) hier
besonders einfach: Das Fördergewinde hat sowohl konstante Zahnhöhe als auch
konstante Steigung und damit sind auch die Arbeitskammervolumina bzw. der
Hubraum längs der Rotorachse konstant. Da die engen Spalte gegenüber der
Flüssigkeit sehr gut abdichten, sind nur wenige vollständige
Gewindeumschlingungen zwischen Druck- und Saugseite notwendig. Für besonders
hohen Druckaufbau können die Verdränger modifiziert werden, indem man
Zahnhöhe, Zahnbreite und Steigung verringert. Das pro Umdrehung geförderte
Hubvolumen verringert sich damit und gleichzeitig erhöht sich die Zahl der
hintereinander geschalteten Dichtspalte. Der geringere Verdrängerdurchmesser
kann bei gleichen Außenabmessungen des Mittelteils (15) in vergrößerte
Wandstärke umgesetzt werden, womit die Pumpe insgesamt druckfester ist. Bei
ansonsten unverändertem Maschinen-Endstück (Achsabstand, Antrieb und
Lagerung) ergibt sich damit die Möglichkeit zu einem günstigen Baukastensystem.
Die Durchströmung erfolgt hier von außen nach innen, was gerade bei hohem
Druckaufbau sinnvoll ist, da in diesem Fall nur das dickwandige Gehäusemittelteil
(15) dem hohen Druck ausgesetzt ist. Der dünnwandige und daher
druckempfindlichere Top des Spaltrohrmotors bzw. das gesamte Edelstahlformblech
(14) sieht nur den Ansaugdruck.
Ein Kühlungsmechanismus ist nicht nötig, da keine Verdichtungswärme wie bei der
Kompression von Gasen anfällt und das wenige an Reibungswärme von der
gepumpten Flüssigkeit abtransportiert wird. Lediglich die Gehäuseendstücke (12)
können mit kühlrippen (19) zur Abfuhr der Ständerverluste des Motors ausgestattet
werden.
Um die Genauigkeitsanforderungen an die elektronische Synchronisation nicht
unnötig zu erhöhen, sollte die Notverzahnung (5 u. 6) mit vergrößertem
Verzahnungs- oder Verdrehspiel gefertigt werden. Sie kann an einer oder an beiden
Verdrängerstirnseiten angebracht werden und sorgt dafür, daß bei Störungen der
elektronischen Synchronisation sich die Verdränger nicht berühren oder gar
ineinander verkeilen können. Ein einziges Zahnradpaar im Zentrum der Verdränger
ist ebenfalls möglich und spart Baulänge, hat aber den Nachteil, daß verschlissene
Zahnräder nicht mehr ausgetauscht werden können. Bei der vorliegenden
Konstruktion kann es sinnvoll sein, die Zahnräder (5 u. 6) aus unterschiedlichen
Materialien zu fertigen. Das durch den Motorläufer (7) blockierte Zahnrad (5) ist
praktisch nicht demontierbar und sollte daher aus einem gehärteten bzw. besonders
verschleißfesten Werkstoff bestehen. Das Zahnrad (6) am gegenüberliegenden
Ende ist dagegen relativ leicht zu demontieren bzw. zu ersetzen. Es bietet sich hier
an, einen Werkstoff zu wählen, der bewußt "geopfert" wird, um das undemontierbare
Zahnrad zu schonen. Sicherlich ist es auch sinnvoll, die Zahngeometrie derart zu
modifizieren (z. B. durch endsprechende Wahl des Moduls und
Kopfkreisrücknahme), daß möglichst wenig Relativbewegung und damit auch wenig
Verschleiß bei Berührung der Zahnflanken auftritt.
Analoges gilt für die Notlager, die vorzugsweise aus einem verschleißfesten Zapfen
(9) und einer austauschbaren Buchse (8) aufgebaut sein können.
Entsprechend dem Druckaufbau bei Flüssigkeitsförderung benötigt diese Maschine
ein relativ hohes Antriebsdrehmoment mit entsprechend stark dimensionierten
Motoren, die folglich auch einen ausreichend bemessenen radialen Einbauraum
benötigen. Aus Platzgründen befindet sich daher jeweils nur ein Motor an jeweils
einem Ende der Maschine und er ist hinter dem Magnetlager des benachbarten
Läufers angeordnet.
Die hier gezeigte Maschine mit zwei Teilungsebenen hat den Vorteil, daß die Töpfe
von Motoren und Lager gut zugänglich und leicht zu reinigen sind. Alternativ ist auch
eine Variante in sogenannter Topfbauweise mit nur einer Teilungsebene möglichst
dicht neben dem Druckstutzen denkbar, die sicherlich noch einfacher zu montieren,
dafür aber etwas umständlicher zu reinigen ist. Eine nicht dargestellte Verstiftung
sichert die korrekte Positionierung der Gehäuseteile.
Maschinen, die sehr häufig zerlegt werden müssen, können mit einem
wegklappbaren Spannbügel (20), der vorzugsweise im gegenüberliegenden Endteil
der Maschine drehbar gelagert ist und zentraler Spannschraube (21)
zusammengehalten werden.
Zur Montage werden zuerst das Mittelteil und das rechte Endteil aneinandergefügt.
Dann hält man beide Läufer parallel und in der richtigen Position an der
Notverzahnung aneinander und schiebt sie gemeinsam in das einseitig noch offene
Gehäuse hinein. Anschließend wird das fehlende linke Endteil angesetzt. Mit dem
Überziehen des Spannbügels und dem Anziehen der Spannschraube ist der
Montagevorgang abgeschlossen. Einzig mögliche Fehlerquelle ist eine falsche
Positionierung der Rotoren untereinander. Dies kann durch Markierungen in der
Notverzahnung oder durch Formelemente wie z. B. eine Doppelverzahnung, die sich
nur in einer einzigen Stellung zusammenfügen läßt, verhindert werden.
In Fig. 1 ist die gesamte elektronische Ausrüstung wie Frequenzumformer,
Steuerungsmodule, die Sensoren zur Erfassung der axialen und radialen
Läuferpositionen sowie die Sensoren zur genauen Erfassung der Winkelstellung aus
Übersichtsgründen nicht dargestellt. Der hohe volumetrische Wirkungsgrad dieser
Maschinengattung in Verbindung mit der ohnehin schon vorhandenen
elektronischen Ausstattung (Drehzahl-/Drehwinkelerfassung etc.) ermöglicht ihren
Einsatz auch als Dosierpumpe (z. B. für Abfüllvorgänge von flüssigen oder pasteusen
Lebensmitteln etc.). Die weiter oben beschriebenen Maßnahmen zur Erhöhung der
Druckfestigkeit können ebenso gut zur Verbesserung der Dosiergenauigkeit
herangezogen werden.
Neben der Möglichkeit der Fernüberwachung bietet die elektronische Ausstattung
eine ganze Palette von zusätzlichen Optionen an wie z. B.
- - Aufspüren von Drehmomentstößen (z. B. durch inhomogenes Fördergut),
- - Kontrolle der Viskosität und/oder des Differenzdrucks durch Drehmomentermittlung,
- - Ermittlung von Schichten, die im Betrieb aufwachsen können durch Axial-, Radial- und Verdrehspielmessung
- - Entfernen von Schichten, indem man die Läufer mit bewußt herbeigeführtem Radial- oder Axialversatz langsam gegeneinander oder gegen die Wandungen scheuern läßt.
Mit Kompressionsverhältnissen in der Größenordnung von einer Million bildet eine
nach dem gleichen Strickmuster aufgebaute Vakuumpumpe das der
Flüssigkeitspumpe gegenüberliegende Ende in dem breiten Anwendungsspektrum
von Schraubenspindelmaschinen. Daher ist eine genauere Betrachtung dieses
Anwendungsfalles von besonderem Interesse.
In Fig. 2 ist eine Vakuumpumpe dargestellt, die kompromisslos auf maximales
Kompressionsverhältnis bzw. optimalen Enddruck hin ausgelegt wurde. Eine
möglichst hohe Zahl von Umschlingungen bzw. von Dichtspalten zwischen
Druck- und Saugseite in Verbindung mit gegenüber einer Flüssigkeitspumpe drastisch
erhöhtem (ca. 10-fach!) Drehzahlniveau sind unabdingbare Voraussetzungen, um
die gewünschten Leistungsdaten zu erreichen.
Das zu fördernde Gas wird hier durch eine im Zentrum der Maschine befindliche
Ansaugöffnung (22) angesaugt und nach beiden Seiten hin abgepumpt. Die
kontinuierlich abnehmende Zahnhöhe und auch Zahnbreite mit entsprechender
Verkleinerung der Kammervolumina bewirkt eine Vorverdichtung des Gases. Neben
dem günstigen Effekt, daß sich dadurch auf einer gegebenen Rotorlänge eine
höhere -Stufen bzw. Umschlingungszahl unterbringen läßt, bringt die hohe
Vorverdichtung (hier etwa 10 : 1) eine erhebliche Energieeinsparung im
Enddruckbetrieb mit sich. Gleichzeitig vermindert sich damit auch der
Kühlungsaufwand, der zur Begrenzung der auslaßseitigen Temperaturen getrieben
werden muß.
Da die beiden Läufer keinerlei thermische Anbindung an die äußere Maschinenhülle
haben und sich somit beliebig aufheizen könnten ist hier eine Gasumlaufkühlung
installiert: Die Stirnseiten der nicht angetriebenen Läuferenden sind mit Lüfterflügeln
(23) ausgestattet, womit das Läuferende die Funktion eines Radialgebläses
übernimmt. Das infolge der isochoren Restverdichtung erhitzte Gas am
auslaßseitigen Verdrängerende wird durch das Gebläse in die Auslaßöffnung (24)
gefördert, passiert einen unter der Maschine befindlichen und hier nicht
dargestellten Wärmetauscher und tritt gekühlt durch die Einströmöffnung (25) wieder
in die Maschine ein. Dabei wird gleichzeitig auch der Motorläufer gekühlt.
Gerade bei Vakuumpumpen ist ein reichlich dimensionierter Kühlmechanismus von
ausschlaggebender Bedeutung, da im Enddruckbetrieb kein Gasstrom mehr durch
die Ansaugöffnung (22) strömt und es ohne Kühlung daher zu einem Wärmestau am
druckseitigen Ende der Verdränger kommen würde. Es kann sich als sinnvoll
erweisen, den hier beschriebenen Kühlmechanismus durch eine sogenannte
Voreinlaßkühlung zu unterstützen. Dabei wird kalte Raumluft oder gekühltes
Auspuffgas in die Arbeitskammern dosiert eingeleitet, kurz bevor sie sich zur
Auslaßseite hin öffnen. Da die Voreinlaßkühlung ein besonders billiges und
einfaches Kühlverfahren ist, sind natürlich auch Varianten denkbar, die nur mit
Voreinlaß gekühlt werden. Gegenüber einer kombiniert oder nur mir Gasumlauf
gekühlten Maschine müssen dann aber sicherlich erhebliche Leistungseinbußen
hingenommen werden.
Ein hohes inneres Verdichtungsverhältnis in Verbindung mit einer sehr wirksamen
Kühlung sind die maßgeblichen Grundvoraussetzungen, um das angestrebte hohe
Drehzahlniveau überhaupt zu ermöglichen.
Aus maschinendynamischer Sicht sollte der Läufer eine möglichst kurze
Einspannlänge (Lagerabstand) haben, möglichst steif und möglichst leicht sein,
damit die biegekritische Drehzahl ausreichend weit oberhalb der Betriebsdrehzahl
liegt. Um hier keine unnötige Baulänge zu verschenken wurde daher die
Notverzahnung ins Zentrum der Maschine verlegt. Da zwischen den beiden
Verdrängerabschnitten ohnehin ein gewisser Saugraum vorhanden sein muß,
beansprucht die Verzahnung bei dieser Anordnung keine zusätzliche Baulänge.
Mit einer maximalen Druckdifferenz von einem bar liegt der Drehmomentbedarf
deutlich unter dem einer Flüssigkeitspumpe. Entsprechend kann der Motor kleiner
ausfallen, was man allerdings vorrangig zur Verkürzung der Motorbaulänge
ausnutzen sollte, denn auch der Motor trägt nicht unerheblich zum Lagerabstand
bei.
Die Gehäuseteilung (26) kann bei dieser Maschine nur im Bereich des größten
Verdrängerdurchmessers liegen. Um eine Teilung des Saugstutzens zu vermeiden
wurde sie bis an die Ansaugkante des rechten Verdrängers verlegt. Damit gelten
auch für diese Maschine im Prinzip die gleichen Bemerkungen, die schon weiter
oben für die Flüssigkeitspumpe gemacht wurden. Unterschiedlich ist hier nur, daß
das Topfgehäuse (27) nicht nur von der Verdrängerseite, sonder zur Aufnahme des
Motorständers (28) auch von der Rückseite bearbeitet werden muß und daß das
antriebsseitige Lager (29) in dem Gehäusedeckel (30) untergebracht ist.
Um bei hohen Ansaugdrücken eine Überverdichtung mit entsprechend überhöhtem
Drehmomentbedarf zu vermeiden, sollte eine Maschine mit hohem inneren
Verdichtungsverhältnis mit einem oder mehreren Überdruckventilen ausgestattet
sein. Im einfachsten Fall kann dies ein einfaches Blattfeder-Rückschlagventil (31)
sein. Vakuumtechnisch besser, da mit definierter Abdichtung und ohne störendes
Totvolumen, dafür aber erheblich aufwendiger ist ein pneumatisch oder
elektromechanisch betätigtes Kegelventil (32). Im geschlossenen Zustand
verursacht es keine Störung der Wandkontur. Selbstverständlich sind diese
Darstellungen nur schematisch, denn in Wirklichkeit muß das abgeblasene Gas in
den Auspuff, bzw. Schalldämpfer oder Wärmetauscher geleitet werden.
Da eine reine Gasförderpumpe normalerweise nie von Flüssigkeit durchströmt wird,
ist es hier auch möglich, die Magnetlager durch fettgeschmierte Kugellager zu
ersetzen ohne nennenswerte Einbußen an Montierbarkeit oder Funktion. Wegen der
geringen Belastung können Kugellager sehr klein sein und es bietet sich in diesem
Fall sogar an, die Lager ein- oder sogar beidseitig innerhalb der Läufer als
sogenannte Zapfenlager unterzubringen (die Notlager sind ja schon in dieser Form
ausgeführt). Dabei ruht der Innenring auf einem Gehäusefesten Zapfen und der im
Läufer eingepresste Außenring dreht sich mit. Neben einer durchaus
wünschenswerten Verkürzung des Lagerabstandes verringert sich durch diese
Maßnahme die gesamte Baulänge der Maschine.
Weiterhin soll die Möglichkeit angesprochen werden, den Läufer mehrteilig
auszuführen mit Trennebenen, die vorzugsweise unmittelbar an die Notverzahnung
angrenzen. Neben der Austauschbarkeit der Notzahnräder würde sich die
Möglichkeit einer Gewichtsoptimierung eröffnen. Es ist aber auch denkbar, den
Läufer zum Zwecke der Gewichtsersparnis von der Lüfterseite aus (und evt. auch
von der Motorseite aus) hohl zu bohren und die Wellenstümpfe einzupressen. Bei
einer kinematisch umgekehrten Kugellagerung mit Zapfen drängt sich das
Hohlbohren der Verdränger geradezu auf.
Ein kräftiger Lüfter (33) an einer oder an beiden Stirnseiten der Maschine sollte nicht
nur die Verrippung von Motor- und Pumpengehäuse anblasen, sondern auch den
bei einer Gasumlaufkühlung installierten Wärmetauscher.
Der Auspuff sollte möglichst an der tiefsten Stelle und bei Vorhandensein eines
Wärmetauschers an dessen tiefster Stelle liegen, damit anfallendes Kondensat
ablaufen kann. Auch unter dem Aspekt einer optimalen Schalldämpfung empfiehlt
sich die Ausnutzung des Wärmetauschers mit seinen Strömungsumlenkungen und
zusätzlichen Volumina, wobei zu beachten ist, daß der Auspuff möglichst weit
entfernt von den Ein- und Ausströmöffnungen (24 u. 25) des Pumpenraumes liegen
sollte.
Claims (17)
1. Flüssigkeitspumpe, Vakuumpumpe oder Kompressor als liegende
Zweiwellenmaschine mit zwei schraubenspindelförmigen spiegelsymmetrischen und
parallel angeordneten Verdrängerrotoren mit einer Zähnezahl von höchstens zwei
oder drei in zweiflutiger Bauart
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rotoren beidseitig magnetgelagert und elektronisch synchronisiert sind.
2. Flüssigkeitspumpe, Vakuumpumpe oder Kompressor nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß
das die Verdränger umgebende Gehäuse eine oder zwei Teilungsebenen
vorzugsweise im Bereich des größten Verdrängerdurchmessers hat, daß der
Verdrängerläufer gegenüber dem demontierten Gehäuse keine Hinterschneidungen
hat, so daß sich die Verdrängerläufer ohne irgendwelche Hilfsmittel von Hand in die
Maschine einbauen lassen.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ansaugen an den Stirnseiten der Verdränger und das Ausstoßen im Zentrum
der zweiflutigen Anordnung geschieht.
4. Flüssigkeitspumpe, Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen
Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Antriebsmotoren sich an den beiden gegenüberliegenden Enden
befinden und ihre Läufer mit den Verdrängern eine kompakte, korrosionsfreie und
nicht demontierbare Einheit bilden.
5. Flüssigkeitspumpe, Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen
Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die Läufereinheiten eine Notverzahnung und Notlager haben, deren Verschleißteile
austauschbar sind
6. Flüssigkeitspumpe, Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen
Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die Motoren und/oder die Magnetlager als Spaltrohrmotor bzw. Spaltrohrlager
ausgeführt sind bzw. daß die gesamte Antriebs- und Lagereinheit hermetisch dicht
und korrosionsfest gegenüber dem gepumpten Medium ausgeführt ist
7. Flüssigkeitspumpe, Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen
Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die axiale Verspannung der zwei bzw. drei Gehäuseelemente durch einen zentralen
Spannbügel mit Spannschraube erfolgt und daß die Gehäuseteile durch geeignete
Vorrichtungen korrekt zueinander positioniert werden.
8. Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verdränger ein zur Druckseite hin abnehmendes Arbeitskammervolumen haben
entweder durch abnehmende Zahnhöhe, abnehmende Zahnbreite oder beides.
9. Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verdränger ein zur Druckseite hin abnehmendes Arbeitskammervolumen haben
und daß die Verringerung von Zahnhöhe bzw. Zahnbreite entweder kontinuierlich
oder in Stufen erfolgt.
10. Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ansaugen im Zentrum und das Ausstoßen an den beiden Stirnseiten erfolgt.
11. Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Vermeidung von Überverdichtung im Gehäuse ein Überdruckventil angebracht
ist.
12. Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Kühlung ein Gasumlauf installiert ist, bei dem das Gasvolumen an der
druckseitigen Verdrängerstirnseite entweder ständig erneuert oder ständig
umgewälzt und gekühlt wird.
13. Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Kühlung ein sog. Voreinlaß installiert wird, der entweder alleine kühlt oder in
Verbindung mit dem unter 12 genannten Gasumlauf die Kühlung unterstützt.
14. Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die Magnetlager durch lebensdauer-fettgeschmierte Wälzlager ersetzt werden.
15. Vakuumpumpe oder Kompressor nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenringe von zwei oder von allen vier Lagern sich auf gehäusefesten Zapfen
abstützen uns sich die Außenringe mit den Läufern mitdrehen und das die
Verdrängerteile vorzugsweise hohlgebohrt sind.
16. Vakuumpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Aufrechterhaltung des Vakuums nach dem Abschalten der Saugstutzen mit
einem vakuumdichten und verzögerungsfrei arbeitenden Saugstutzenventil
verschlossen wird.
17. Flüssigkeitspumpe, Vakuumpumpe oder Kompressor nach einem der vorherigen
Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß
die elektronische Ausrüstung zusätzliche Funktionen wie Dosierfunktion, Druck
halte- oder Druckregelfunktion, Druck- oder Viskositätsmessung, Fernüberwachung,
Ferndiagnose und Selbstreinigung etc. erfüllen kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19820622A DE19820622A1 (de) | 1998-05-09 | 1998-05-09 | Demontierbare Vielzweckpumpe oder -kompressor für Chemie-, Verfahrens-, Lebensmittel- und Vakuumtechnik |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19820622A DE19820622A1 (de) | 1998-05-09 | 1998-05-09 | Demontierbare Vielzweckpumpe oder -kompressor für Chemie-, Verfahrens-, Lebensmittel- und Vakuumtechnik |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19820622A1 true DE19820622A1 (de) | 1999-11-11 |
Family
ID=7867104
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19820622A Withdrawn DE19820622A1 (de) | 1998-05-09 | 1998-05-09 | Demontierbare Vielzweckpumpe oder -kompressor für Chemie-, Verfahrens-, Lebensmittel- und Vakuumtechnik |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19820622A1 (de) |
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