DE19820585A1 - Auftragsverfahren und -vorrichtung - Google Patents
Auftragsverfahren und -vorrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn (P) aus Papier oder Karton. DOLLAR A Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufbringung des Auftragsmediums die Materialbahn von einer ersten Doppelsiebzone in eine zweite Doppelsiebzone überführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Auftragen eines flüssigen oder pastösen
Mediums auf eine laufende Materialbahn aus Papier oder
Karton gemäß dem Oberbegriff des ersten
Verfahrensanspruches, beziehungsweise des ersten
Vorrichtungsanspruches.
Die Erfindung geht von der deutschen Patentschrift
DE 19 42 348 als nächstliegenden Stand der Technik aus.
Dort wird mittels eines Stoffauflaufes eine
Fasersuspension auf einem Langsieb abgelegt. Auf der der
Fasersuspension abgewandten Seite des Siebes (Unterseite
des Siebes) befinden sich erste Entwässerungselemente.
Hier bildet sich ein Faservlies. Nach einer
Anfangsentwässerung wird, auf der bisher nicht von einem
Sieb bedeckten Seite des Faservlieses, ein zweites Sieb
aufgelegt. Auf der nicht das Faservlies berührenden
Seite dieses zweiten Siebes sind weitere
Entwässerungselemente angeordnet. Somit erfolgt in
diesem Bereich eine Entwässerung des Faservlieses in die
andere Richtung. Gegenüberliegend sind auf der
Unterseite des ersten Siebes Auftragseinrichtungen
(Applikatoren) der Sieboberfläche zugeordnet. Diese
Auftragseinrichtungen bringen ein Auftragsmedium
(Zusatzstoff) - durch das untere Sieb hindurch - in die
Faserstoffbahn hinein. Die Entwässerungselemente
(Saugeinrichtungen) des zweiten Siebes unterstützen das
Eindringen des Auftragsmediums in die Faserstoffbahn. Im
Doppelsiebbereich sind im wesentlichen auf der einen
Siebaußenseite nur Entwässerungselemente und auf der
anderen Siebaußenseite nur Auftragseinrichtungen
angeordnet. Der Auftrag erfolgt nur auf einer Seite der
Faserstoffbahn.
Nachteilig bei diesem Stand der Technik ist es, daß die
erzeugten Papiere, aufgrund der relativ groben
Siebstruktur als Folge der Auftragung des
Auftragsmediums auch große Siebmarken aufweisen, das
heißt sie weisen auf der Bahn Erhebungen und
Vertiefungen auf, die die Qualität des Papieres mindern.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung ein weiteres
Verfahren und eine weitere Vorrichtung zu finden, die
eine verbesserte Oberflächengüte ergibt.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des
ersten Verfahrensanspruches, beziehungsweise des ersten
Vorrichtungsanspruches gelöst.
Der Erfinder hat folgendes erkannt:
Ein Sieb, das sowohl zur Entwässerung, als auch zum Stützen der Faserbahn beim Auftragen des Auftragsmediums dient, kann bezüglich seiner mechanischen Eigenschaften nur für eine der beiden Aufgaben optimal ausgelegt sein. Ist das Sieb für die Entwässerung optimal ausgelegt, so hat es eine relativ große Maschenweite, damit eine wirksame und schnelle Entwässerung im Anfangsbereich der Siebpartie entsteht.
Ein Sieb, das sowohl zur Entwässerung, als auch zum Stützen der Faserbahn beim Auftragen des Auftragsmediums dient, kann bezüglich seiner mechanischen Eigenschaften nur für eine der beiden Aufgaben optimal ausgelegt sein. Ist das Sieb für die Entwässerung optimal ausgelegt, so hat es eine relativ große Maschenweite, damit eine wirksame und schnelle Entwässerung im Anfangsbereich der Siebpartie entsteht.
Weiterhin hat der Erfinder erkannt, daß Siebmarken zum
einen entstehen, weil die Fäden des Siebes einen Teil
der Faserstoffbahn abdecken und deshalb an diesen
Stellen nicht ausreichend das Auftragsmedium zwischen
Faserstoffbahn und Fäden gelangt. Zum anderen kommt es
beim Auftragen des Auftragsmediums im Bereich einer
Masche zu einer Anhäufung des Auftragsmediums. Beim
Ablösen des Siebes von der mit Auftragsmedium benetzten
Faserstoffbahnoberfläche entstehen dann im Bereich der
Siebmaschen kleine, störende Erhebungen. Je größer die
Siebmaschen sind, desto größer fallen auch die
Erhebungen in ihren Abmessungen aus. Diese Erhebungen
führen zu Problemen bei der Weiterbehandlung der
Faserstoffbahn. Im übrigen kann es auch vorteilhaft
sein, wenn die Siebbahn, die der Auftragsvorrichtung
gegenüberliegt, mechanisch für eine optimal stützende
Wirkung ausgelegt wird, so daß sich eine möglichst
gleichmäßige Auftragung über die gesamte Siebbreite
ergibt.
Aufgrund der vorausgegangenen Überlegungen, kam der
Erfinder zu der beschriebenen Lösung. Demgemäß wird
vorgeschlagen, das Auftragsverfahren so zu gestalten,
daß das erste Faservlies in einem ersten Doppelsieb
entsteht, das optimal für die Entwässerung ausgelegt
ist. Danach wird die Faserstoffbahn auf ein zweites
Doppelsieb übergeben, welches bezüglich seiner
mechanischen Eigenschaften optimal für die Aufbringung
des Auftragsmediums im Siebbereich ausgelegt ist.
Gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedanken kann
das zweite Sieb, durch das das Auftragsmedium auf die
Materialbahn aufgetragen wird, feinstrukturierter
gestaltet sein, oder ein poröses Band, als die beiden
ersten Siebe, die für die Entwässerung der Siebbahn
genutzt werden.
In der zweiten Doppelsiebzone hat man auch die
Möglichkeit die Faserstoffbahn von zwei Seiten her mit
einem Auftragsmedium zu versehen. Dieses hat den
weiteren Vorteil, daß das jeweils gegenüberliegende Sieb
die Auftragseinrichtung stützt. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, das Auftragsmedium nur von einer Seite her
aufzutragen. In diesem Fall muß nur das auf dieser Seite
sich befindende Sieb feinstrukturierter sein.
Die konstruktive Ausgestaltung der Auftragseinrichtung
kann alle bekannten Ausführungsformen haben. Eine
beispielshafte Ausgestaltung ist die Verwendung eines
Streichaggregates in der Form einer Schlitzdüsen- oder
Rakeleinrichtung. Ferner kann die Auftragseinrichtung
ein Sprühauftragssystem sein.
Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen zweiten
Doppelsiebzone ist die Anordnung von weiteren
Entwässerungselementen. Aufgrund der Feinmaschigkeit der
Siebe führen die Entwässerungselemente zu einer Erhöhung
des Trockengehalts der Faserstoffbahn, ohne nennenswerte
Siebmarkierungen zu hinterlassen. Eine alternierende
Anordnung der Entwässerungselemente in der zweiten
Doppelsiebzone begünstigt auch den symmetrischen
Blattaufbau der Faserstoffbahn.
Ein direktes einander gegenüber Anordnen von
Entwässerungselement und Auftragseinrichtung in der
zweiten Doppelsiebzone, bewirkt eine präzisere Führung
der Siebe und verbessert somit den Auftrags- und
Entwässerungsprozeß.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindungen sind in den
Unteransprüchen zum ersten Verfahrensanspruch,
beziehungsweise zum ersten Vorrichtungsanspruch und in
der nachfolgenden Figurenbeschreibung dargestellt.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination,
sondern auch in anderen Kombinationen oder in
Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
Erfindung zu verlassen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Fig. 1 Siebpartie einer erfindungsgemäßen Papier- oder
Kartonmaschine.
In der Fig. 1 wird eine Stoffsuspension mittels einer
Stoffauflaufdüse 1 in einen Spalt zwischen die Siebe 2,
6 hineingespritzt. Der Abstand der Siebleitwalzen 3, 5
bedingt die Öffnungsweite des Spaltes. In einer
nachfolgenden Doppelsieb-Blattbildungszone 4 der ersten
Doppelsiebzone 19 wird die Suspension soweit entwässert,
daß sich ein Faservlies P bildet. Die Siebtrennung
erfolgt im Umschlingungsbereich des Siebes 6 auf der
Siebleitwalze 8. Durch eine in der Siebleitwalze 8
vorhandenen Saugzone 7 folgt die Faserstoffbahn P dem
Verlauf des Siebes 6. Im Bereich zwischen den
Siebleitwalzen 8, 18 berührt das feinmaschigere Sieb 10
die Faserstoffbahn P. Mittels der Abnahmesaugwalze 11
und ihrer Saugzone 9 wird die Faserstoffbahn P auf das
Sieb 10 umgelenkt. Ein zweites, feinmaschiges Sieb 13
wird - von unten kommend - von der Siebleitwalze 14
umgelenkt und von unten her auf die Faserstoffbahn P
aufgelegt. Somit entsteht eine zweite Doppelsiebzone 20,
die gegenüber der ersten, das Faservlies bildenden
Doppelsiebzone 19, feinmaschigere Siebe 9, 10 aufweist.
Eine erste Auftragseinrichtung 12 trägt von oben her
durch das Sieb 10 hindurch ein Auftragsmedium auf die
Faserstoffbahn P auf. Ein nachfolgendes
Entwässerungselement 15 bewirkt eine Entwässerung nach
unten und entzieht der Faserstoffbahn P weiteres
Siebwasser und/oder Wasser des Auftragsmediums. Eine
Auftragseinrichtung 16 trägt auf die andere Seite der
Faserstoffbahn P ebenfalls ein Auftragsmedium auf. Das
oben angeordnete, nachfolgende Entwässerungselement 17
bewirkt eine Entwässerung nach oben. Diese
wechselseitige Anordnung der Entwässerungselemente 15,
17 beugt einer Einseitigkeit der Faserstoffbahn-
Oberflächen vor.
Insbesondere kann auch bereits in der ersten
Doppelsiebzone ein Vorimprägnieren der Bahn und die
feinere Auftragung in der zweiten Doppelsiebzone mit den
Mitteln 12, 15, 16, 17 - wie beschrieben -, erfolgen.
Mit dem oben beschriebenen erfindungsgeinäßen Verfahren
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es nun
möglich, das Aufbringen von Auftragsmedium in der
Naßpartie der Papiermaschine optimal durchzuführen, da
jetzt die Auftragung mit Hilfe von besonders geeigneten
Siebe erfolgt, während die initiale Entwässerung des
Faservlieses weiterhin ohne jegliche Einschränkung
betrieben werden kann. Dies führt im Endergebnis zu
einer wesentlichen Reduzierung von Siebmarkenbildung und
einer gleichmäßigen Oberfläche der entstehenden
Papierbahn.
1
Stoffauflauf
2
Sieb
3
Siebleitwalze
4
Doppelsiebblattbildungszone
5
Siebleitwalze
6
Sieb
7
Saugzone
8
Siebsaugwalze
9
Saugzone
10
feinmaschiges Sieb
11
Siebsaugwalze
12
Auftragseinrichtung
13
feinmaschiges Sieb
14
Siebleitwalze
15
Entwässerungselement
16
Auftragseinrichtung
17
Entwässerungselement
18
Saugzone
19
erste Doppelsiebzone
20
zweite Doppelsiebzone
Claims (14)
1. Verfahren zum Auftragen eines flüssigen oder
pastösen Auftragsmediums auf eine laufende
Materialbahn (P) aus Papier oder Karton, wobei in
einer Siebpartie in einer ersten Doppelsiebzone
(19) die Materialbahn (P) zwischen zwei
sandwichartig verlaufenden Sieben (2, 6) oder
gegebenenfalls zwischen einem Sieb und einer
Formierwalzenoberfläche gebildet wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Materialbahn (P) an eine weitere Doppelsiebzone
(20) mit zwei weiteren sandwichartig verlaufenden
Sieben (10, 13) übergeben wird und das
Auftragsmedium durch mindestens eines der beiden
Siebe (10; 13) auf die Materialbahn (P) aufgetragen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eines der beiden Siebe (10, 13) eine
andere feinere Struktur aufweist als die ersten
Siebe (2, 6).
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium nur auf
einer Seite der Materialbahn (P) aufgetragen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Auftragsmedium auf beiden
Seiten der Materialbahn (P) aufgetragen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch
gekennzeichnet, daß im Anschluß an das Auftragen
des Auftragsmediums eine Absaugung mit Saugern oder
Saugwalzen auf der gegenüberliegenden Seite der
Materialbahn stattfindet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Absaugen folgend auf der gleichen
Materialbahnseite ein weiteres Auftragen von
Auftragsmedium mit einem nachfolgenden Absaugen auf
der gegenüberliegenden Seite stattfindet.
7. Papiermaschine mit einer Vorrichtung zum Auftragen
eines flüssigen oder pastösen Auftragsmediums auf
eine laufende Materialbahn (P) aus Papier oder
Karton mit einer Siebpartie, welche eine erste
Doppelsiebzone (19) mit sandwichartig verlaufenden
Sieben (2, 3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der ersten Doppelsiebzone (19) folgend eine zweite
Doppelsiebzone (20) vorgesehen ist, die mindestens
eine Auftragseinrichtung (12, 16) auf mindestens
einer Bahnseite aufweist.
8. Papiermaschine mit einer Vorrichtung gemäß
Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eines der Siebe (10, 13) der zweiten Doppelsiebzone
(20) eine andere feinere Struktur aufweist, als die
Siebe (2, 6) der ersten Doppelsiebzone (19).
9. Papiermaschine mit einer Vorrichtung nach einer der
Ansprüche 7-8, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Siebe (10, 13) der zweiten Doppelsiebzone
die gleiche Struktur aufweist.
10. Papiermaschine mit einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 7-9, dadurch gekennzeichnet, daß in der
zweiten Doppelsiebzone (20) mindestens eine
Entwässerungseinrichtung (15, 17) angeordnet ist.
11. Papiermaschine mit einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 7-10, dadurch gekennzeichnet, daß in
der zweiten Doppelsiebzone (20) mindestens eine
Entwässerungseinrichtung (15, 17) und mindestens
eine Auftragseinrichtung (12, 16) alternierend
angeordnet sind.
12. Papiermaschine mit einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in
der zweiten Doppelsiebzone (20) mindestens eine
Entwässerungseinrichtung (15, 17) und mindestens
eine Auftragseinrichtung (12, 16) gegenüberliegend
angeordnet sind.
13. Papiermaschine mit einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 7-12, dadurch gekennzeichnet, daß
anstelle der in der zweiten Doppelsiebzone
verwendeten Siebe, herkömmlicher Bauweise, poröse
strukturierte Bänder verwendet werden.
14. Papiermaschine mit einer Vorrichtung nach einem der
Ansprüche 7-13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auftragseinrichtungen (12, 16) und die
Entwässerungselemente (15, 17) zusätzlich in der
ersten Doppelsiebzone angeordnet sind.
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