DE19820487C2 - Aufrastbare Kennzeichnungsplakette - Google Patents
Aufrastbare KennzeichnungsplaketteInfo
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- B65—CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
- B65F—GATHERING OR REMOVAL OF DOMESTIC OR LIKE REFUSE
- B65F1/00—Refuse receptacles; Accessories therefor
- B65F1/14—Other constructional features; Accessories
- B65F1/1484—Other constructional features; Accessories relating to the adaptation of receptacles to carry identification means
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Description
Die Erfindung betrifft Behälter, insbesondere Müllbehälter, welche optisch
hinsichtlich wenigstens einem Parameter unterscheidbar sein sollen, sowie den
Einsatz derartiger Müllbehälter in einem Entsorgungsgebiet, gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Im Folgenden wird konkret von Müllbehältern und hinsichtlich der
Vorgehensweise konkret von der Müllentsorgung die Rede sein, obwohl statt
dessen jede Entsorgung und Versorgung mit unterschiedlichen Gütern analog
und mit gleichen Behältern gehandhabt werden kann. Anstelle eines
Entsorgungsgebietes handelt es sich dann lediglich um ein Versorgungsgebiet,
und anstelle der Anfallstellen um Bedarfsstellen.
Durch diese konkrete Bezeichnung im Rahmen der vorliegenden Beschreibung
soll die Erfindung nicht auf die Müllentsorgung und die Behälter nicht auf
Müllbehälter beschränkt sein.
Analoge Versorgungsanwendungen sind insbesondere die Teileversorgung an
den einzelnen Bedarfsstellen der Produktion innerhalb der produzierenden
Industrie sowie die Teileversorgung an den Bedarfsstellen innerhalb eines
Dienstleistungsbetriebes, beispielsweise in einem Krankenhaus oder in einem
Reinigungsbetrieb.
Müllbehälter sollen rein optisch bereits auf den ersten Blick z. B. hinsichtlich des
Eigentümers (Kommune oder Entsorger) oder hinsichtlich der aufzunehmenden
Müllart unterscheidbar sein. Der entsprechende Parameter wird durch ein
entsprechendes optisches Merkmal zum Ausdruck gebracht. Dabei sind
beispielsweise bekannt:
- - unterschiedliche Farben für unterschiedliche Müllarten, wobei in der entsprechenden Farbe entweder der gesamte Behälter, also Korpus und Deckel, oder nur der Deckel, oder nur Teile des Behälters, ausgebildet sind. Dabei ist es bekannt, einen Teil des Korpus bzw. des Deckels durch Aufkleben einer Farbfolie zu kennzeichnen;
- - Angabe des Eigentümers durch Einprägen eines Namensstempels mittels nachträglicher Heißprägung oder ursprünglichem Mitprägen beim Herstellen z. B. des Deckels.
Bei der farblichen Ausbildung von ganzen Behälterteilen, also entweder dem
Korpus und/oder dem Deckel des Behälters, wird die Farbwirkung in der Regel
dadurch erzielt, daß das entsprechende Einzelteil, welches in der Regel aus
Kunststoff mittels Spritzgießen hergestellt wird, aus einem Kunststoff der
entsprechenden Farbe, also durchgefärbt, hergestellt wird. Nur dadurch ist bei
der verschleißintensiven Handhabung der Müllbehälter die Aufrechterhaltung der
Farbwirkung auch über lange Zeiträume gewährleistet.
Diese Vorgehensweisen beinhalten jedoch verschiedene Nachteile:
- - Beim Durchfärben ganzer Bauteile des Behälters bereits bei der Herstellung müssen relativ große Bauteile unterschiedlicher Farbe, z. B. unterschiedlich gefärbte Deckel, in ausreichender Anzahl bevorratet werden. Zusätzlich ergibt dies bei der Herstellung der Deckel geringere Chargengrößen und damit höhere Stückkosten.
- - Beim optischen Kennzeichnen mittels Heißprägung oder Bedruckung können diese Kennzeichnungen später nicht mehr rückgängig gemacht werden, so daß eine Umwidmung des entsprechenden Behälters nicht mehr möglich ist. Gleiches gilt für aufgeklebte bzw. eingeklebte Unterscheidungsmerkmale.
- - Weiterhin muß berücksichtigt werden, daß die entsprechende Kennzeichnung schnell, kostengünstig und unproblematisch und insbesondere ortsunabhängig durchzuführen sein soll, um den Kennzeichnungsaufwand niedrig zu halten.
Dies ist bei Heißprägungen und Bedruckungen bereits nicht gegeben, und
ebenfalls nicht bei all denjenigen Anbringungsarten von optischen
Unterscheidungsmerkmalen an einem neutralen Behälter, welche Vorarbeiten am
Behälter, beispielsweise Anbringen von Bohrungen oder Ausfräsungen etc.,
erfordern.
Bei diesen Lösungen kommt meist noch hinzu, daß der neutrale Behälter
nachdem er für das Anbringen des optischen Merkmales vorbearbeitet wurde
nicht mehr funktionsfähig ist, da beispielsweise der Deckel Bohrungen und
Durchbrüche aufweist, die die Geruchsdichtigkeit nicht mehr gewährleisten.
Weiterhin sind Befestigungsarten möglich, die eine Beeinträchtigung der Funktion
des Behälters nach Ausstattung mit dem optischen Unterscheidungsmerkmal
bewirken, wenn beispielsweise an der vorher glatten Innenfläche des Behälters
anschließend Befestigungsteile, beispielsweise Verschraubungen, für das
optische Unterscheidungsmerkmal vorstehen.
Aus der gattungsgemäßen DE 42 26 253 A1 ist eine Abdeckung für Abfalltonnen bekannt, die eine
die Tonnenwand großflächig abdeckende Präsentationsfläche aufweist. Das
bedeutet, dass vor bzw. außen an den Tonnenwänden zusätzliche Flächen
angebracht werden. Damit können entweder zwischen den Tonnenwänden und den
zusätzlichen Flächen Plakate aus Papier oder Karton eingesteckt werden oder an
den nach außen weisenden Außenseiten der zusätzlichen Flächen können
beispielsweise Aufkleber aufgebracht werden. Die zusätzliche Präsentationsfläche
kann sowohl am Korpus einer Abfalltonne als auch an ihrem Deckel vorgesehen
sein.
Aus der DE 295 15 775 U1 ist eine Vorrichtung zur Anordnung von Gebühren
marken an Müllbehältern bekannt, die aus einer außenseitig an der Wandung des
Müllbehälters, im Allgemeinen nach oben offenen Tasche besteht, in die die
Gebührenmarke einschiebbar ist. Dabei ist die Mittellängsachse der Tasche im
spitzen Winkel gegen eine vertikale Eckkante des Müllbehälters geneigt, so dass
beim Entleeren des Müllbehälters in ein Müllfahrzeug gewährleistet ist, das die im
Allgemeinen scheibenförmige Gebührenmarke selbsttätig aus der Tasche
herausrollt.
Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen optisch
unterscheidbaren Behälter zu schaffen, der einfach und kostengünstig in der
gewünschten Variante herstellbar und handhabbar und die optische Kennzeich
nung austauschbar aber vor unbefugtem Entfernen geschützt ist, sowie ein
Verfahren zu seiner Herstellung.
Es ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum
Umwidmen solcher Behälter zu schaffen.
Diese Aufgaben werden durch die Merkmale der Ansprüche 1, 11 und 12 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Dadurch, daß bereits der optisch neutrale Behälter funktionsfähig ist, also
beispielsweise der Deckel den Korpus verschließt, können die optisch neutralen
Behälter in großer Stückzahl und damit kostengünstig einheitlich hergestellt und
vorrätig gehalten werden. Die optische Unterscheidbarkeit wird erst durch das
Anbringen eines Formteils auf der Außenseite, und damit für den Benutzer
erkennbar, erreicht. Dies geschieht kostengünstig, da keine Vorbearbeitung des
neutralen Behälters notwendig ist, und weil durch den Anbringungsvorgang auch
keine Veränderung, insbesondere keine Beschädigung des Behälters geschieht,
kann später auch eine Umwidmung durch Entfernen des Formteils und Anbringen
eines anderen Formteils erfolgen. Auch kann das entfernte Formteil bei einem
anderen neutralen Behälter wieder befestigt werden, da auch an dem Formteil
keine Veränderungen bzw. Beschädigungen durch die ein- oder mehrmalige
Anbringung auftreten.
Vorzugsweise erfolgt das Anbringen des Formteils mittels eines Spezialwerk
zeuges, um insbesondere das Formteil beschädigungsfrei vom Behälter zu lösen.
Damit ist gewährleistet, dass das Formteil und/oder der Behälter mehrmals, auch
mit anderen Formteilen bzw. Behältern nutzbar sind, da das Formteil durch das
Anbringen am Behälter nicht irreversibel verändert wird.
Dabei kann der in der vorliegenden Anmeldung als "optisch neutral" bezeichnete
Behälter durchaus bereits eine Grundkennzeichnung, z. B. den Hersteller
aufweisen. Jedoch bezüglich der Farbe oder des Aufdruckes des Formteiles ist e
noch neutral.
Entsprechend können die Anfallstellen innerhalb eines Entsorgungsgebietes mit
optisch unterscheidbaren Behältern ausgestattet werden, indem entweder erst
beim Entsorger oder gar erst an den Anfallstellen die neutralen Behälter mit dem
unterscheidenden Formteil ausgestattet werden. Das Formteil wird am Behälter formschlüssig verrastet, da dies an den beteiligten Einzelteilen nicht zu
Beschädigungen führt, und dennoch das Formteil unverlierbar am Behälter hält.
Besonders vorteilhaft ist dabei die Anbringung am Deckel, wobei gewisse
Mindestgrößen des Formteiles in Bezug auf die sichtbare Fläche des Behälter
bzw. die Deckelfläche erzielt werden sollen, um das unterscheidende Formteil
ausreichend auffällig groß zu gestalten.
Da - bei an der Rückseite angeordneter Schwenkachse zwischen Deckel und
Behälter - der Benutzer von vorne auf den Behälter zugeht, und der Behälter in
der Regel niedriger ist als die Augenhöhe des Benutzers, empfiehlt sich die
Anbringung im Bereich der oberen Vorderkante des Behälters, insbesondere auf
der Oberseite des Deckels im Bereich seiner Vorderkante.
Das Formteil ist im Querschnitt betrachtet - bei
Seitenansicht - C-förmig ausgebildet, wobei die Kröpfung der Vorderkante des
Formteiles die frei endende Vorderkante der z. B. Griffleiste des Deckels abdecken kann.
Dadurch sind Beschädigungen, wie sie bei einer frei endenden Kante auftreten
können, ausgeschlossen.
Das Formteil überspannt damit den größten Teil der nach oben und vorne vom
Deckel abragenden, nach vorne frei endenden Griffleiste, und wird in dessen
rückwärtigen Bereich verrastet, indem dort Durchbrüche vorhanden sind, in
welche entsprechende Rasthaken an der Hinterkante des Formteiles eingreifen.
Dadurch, daß mehrere solche Rasthaken über die Breite des Formteiles, welche
beispielsweise 20-40 cm betragen kann, nebeneinander vorhanden sind, können
diese schwerlich ohne Spezialwerkzeug gleichzeitig entrastet werden, so daß ein
unbefugtes Entfernen oder gar Auswechseln der Formteile nicht möglich ist,
zumindest nicht ohne Zerstörung des Formteiles.
An den Seitenkanten geht das Formteil ohne Kröpfung vorzugsweise stumpf in
einen entsprechenden Absatz der anschließenden Außenkontur der Oberseite
des Deckels bzw. dessen Griffleiste über, so daß das Formteil auch an den
Seitenkanten nicht über die Oberfläche des Deckels vorsteht und damit nicht
mittels einem Werkzeug untergriffen werden kann.
Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist im folgenden anhand der Figuren
beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1: eine räumliche Prinzipdarstellung des Entsorgungsgebietes,
Fig. 2a: eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen Müllbehälter,
Fig. 2b: eine teilgeschnittene Seitenansicht des Deckels 3 der Fig. 2a,
geschnitten anhand der Mittellinie der Fig. 2a, jeweils mit separatem
Formteil 4,
Fig. 2c: eine vergrößerte Detaildarstellung aus Fig. 2b, und
Fig. 2d: eine Darstellung analog Fig. 2b, mit am Deckel 3 befestigtem
Formteil 4.
Fig. 2a zeigt in der Aufsicht einen Behälter 1, dessen in dieser Ansicht primär
sichtbarer Deckel 3 nach hinten abragende Streben 16 aufweist, durch deren freie
Enden hindurch die Achse 15 zum Verschwenken des Deckels 3 gegenüber dem
darunter befindlichen Behälter 1 verläuft.
Dadurch kann in bekannter Art und Weise der Deckel 3 an der Vorderkante
ergriffen und um die im hinteren Bereich des Behälters 1 angeordnete Achse 15
hochgeschwenkt werden zum Füllen des Behälters 1.
Sowohl der Behälter 1 als auch der Deckel 3 sind dabei in der Regel im
Spritzgußverfahren aus Kunststoff hergestellt.
Wie die Aufsicht der Fig. 2a zeigt, trägt die Oberseite des Deckels 3 permanente,
bei der Herstellung bereits mit eingebrachte Kennzeichnungen wie den
Firmennamen des Herstellers, das Herstellungsdatum, die Bezeichnung des
Kunststoffes, aus welchem dieser Deckel 3 bzw. der ganze Behälter hergestellt ist
etc. Diese Primärangaben müssen später nicht mehr geändert werden, und sind
auch unabhängig vom späteren Besitzer oder Betreiber des Behälters und der
später in dem Behälter unterzubringenden Abfallart etc.
Gleiches gilt für eventuell auf den Behälterdeckel eingeprägte Warnhinweise.
In der Fig. 2a ist das Formteil 4, welches darüber hinaus einen optisch
unterscheidenden Parameter des Behälters darstellen soll, noch nicht am Deckel
angeordnet. Bei dem Formteil 4 handelt es sich um eine in der Aufsicht
trapezförmige Platte oder Plakette aus Kunststoff, die auf die Oberseite des
Deckels 3 in dessen Frontbereich formschlüssig in einem dafür vorgesehenen
Aufnahmebereich aufgerastet werden kann.
Während der optisch neutrale Behälter 1 einschließlich des Deckels 3 aus einem
Kunststoff immer gleicher Art und Farbe hergestellt ist, ist das Formteil 4 in
unterschiedlichen Farben verfügbar, und insbesondere aus einem Kunststoff
unterschiedlicher Farben gespritzt, und somit durchgefärbt. Statt dessen und/oder
zusätzlich kann das plakettenförmige Formteil 4 einen Schriftaufdruck,
vorzugsweise reliefartig geprägt, aufweisen, welches den Eigentümer, Betreiber
und/oder das Entsorgungsgebiet, etwa die entsprechende Kommune,
kennzeichnet. Durch Anordnung des Formteiles 4 an dem Behälter 1 wird somit
aus dem optisch neutralen Behälter 1 ein optisch nach wenigstens einem (z. B.
Farbe des Formteiles 4) oder auch mehreren (z. B. nach Farbe und Aufdruck des
Formteiles 4) Parameter optisch unterscheidbarer Behälter 1'.
Fig. 2b zeigt den Deckel 3 sowie das Formteil 4 der Fig. 2a in der Seitenansicht in
einer Schnittdarstellung. Der unterhalb des Deckels 3 vorhandene Behälter 1 ist
aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt.
Wie die Querschnittsdarstellung der Fig. 2b zeigt, ist der Deckel haubenförmig
gestaltet, so daß der nach unten weisende umlaufende Rand auf einem
entsprechenden Kragen des Korpus 2 des Behälters dicht aufsitzen kann.
Als Griff zum Öffnen des Deckels 3 dient dabei eine Griffkante 9, die in etwa L-
förmig gestaltet ist und mit ihrem kurzen Schenkel in die Oberseite des
Hauptteiles des Deckels 3 übergeht, wobei der lange Schenkel der L-Form etwa
waagerecht frei endend nach vorne weist.
Da zwischen dem waagerechten Schenkel der L-Kontur der Griffleiste 9 und dem
darunter befindlichen Hauptteil des Deckels 3 ein ausreichender Abstand
vorhanden ist, kann dieser horizontale Schenkel der Griffleiste 9 ergriffen werden
und damit der Deckel 3 hochgeklappt werden.
Wie die Schnittdarstellung des Formteiles 4 der Fig. 2b zeigt, ist das Formteil 4 im
Querschnitt etwa C-förmig gestaltet und so dimensioniert, daß es über den
horizontalen Schenkel der Griffleiste 9 gesteckt und dort mittels formschlüssigem
Verrasten befestigt werden kann. Dabei kommt es vor allem darauf an, daß die
Verbindung an der großen Belastungen ausgesetzten freien Vorderkante
zwischen der Griffleiste 9 einerseits und dem Formteil 4 andererseits eine sehr
zuverlässige Verbindung darstellt.
Aus diesem Grund ist diese vordere Kante 7b des Formteiles 4 selbst C-förmig
gekröpft, und zwar über die gesamte Breite der zur Symmetrieebene
querstehenden, streifenförmigen Formteiles 4. Mit dieser vorderen, C-förmigen
Kante 7b wird das Formteil 4 von vorne her etwa horizontal über die vordere freie
Kante der Griffleiste 9 geschoben. Die formschlüssige Verbindung der hinteren
Kante 7a des Formteiles 4 erfolgt dadurch, daß der bezüglich der Hauptebene
des Formteiles 4 nach unten, zum Korpus 2 des Behälters 1 hinweisende
Schenkel, der entsprechend dem Zwischenwinkel der L-förmigen Griffleiste 9
gekröpft ist, nach innen weisende. Rasthaken 5' aufweist, und zwar vorzugsweise
drei solche Rasthaken 5' über die Breite dieser hinteren Kante 7a verteilt.
An den entsprechenden Positionen befinden sich in dem kurzen Schenkel der L-
förmigen Griffleist 9 Durchbrüche als Rastnasen 6, so daß eine Kante dieser
Durchbrüche von dem Rasthaken 5' des Formteiles 4 hintergriffen wird, wodurch
im montierten Zustand der Formschluß erreicht wird. Das Formteil 4 muß für
dieses Aufstecken ausreichend elastisch ausgebildet sein. Das Aufstecken und
Einrasten der Rasthaken 5' kann durch Aufdrücken von Hand oder auch durch
Aufdrücken mittels eines Spezialwerkzeuges, welches gezielt auf die Rasthaken
5' des Formteiles 4 drückt, erfolgen.
Dabei reicht im montierten Zustand - wie in Fig. 2c ersichtlich - die freie Endkante
des gekröpften Schenkels des Formteiles 4, welche sich ebenfalls über die
gesamte Breite des Formteiles 4 erstreckt, bis unmittelbar an die Oberseite des
Hauptteiles des Deckels 3 heran, so daß hier kein ausreichender Abstand zum
Ansetzen eines Schraubenziehers etc. als Hebewerkzeug vorhanden ist. Wird
dies dennoch versucht, so kann damit immer nur ein einziger der drei Rasthaken
5' angehoben werden, während die anderen beiden noch verrastet sind, was in
der Regel zum Abbrechen dieses Rasthakens 5 führt, da nur das gleichzeitige
Anheben aller Rasthaken 5' zu einem zerstörungsfreien Abnehmen des
Formteiles 4 dient.
Dies ist lediglich mit dem in Fig. 2d dargestellten Spezialwerkzeug 11 möglich,
welches im Querschnitt betrachtet aus einem C-förmigen Druckteil besteht, wobei
am freien Ende des einen, längeren Schenkels eine Spitze 13 vorhanden ist, die
gegen die Innenfläche des Rasthakens 5' drückt, wenn der Nutengrund des C-
förmigen Spezialwerkzeuges an der freien Frontkante der Griffleiste 9 angesetzt
und um den Berührungspunkt zwischen beiden Teilen als Drehpunkt 14 gedreht
wird. Diese Drehung wird erleichtert, indem von dem C-förmigen Hauptteil des
Spezialwerkzeuges aus nach hinten ein Hebel 12 abragt, um eine ausreichende
Druckkraft mit der Spitze 13 gegen die Rasthaken 5' zu ermöglichen.
Das Spezialwerkzeug ist so gestaltet, daß es sich in der Breite betrachtet über
alle vorhandenen Rasthaken 5' erstreckt, und damit alle vorhandenen Rasthaken
5' gleichzeitig aus ihrer Verrastung geschoben werden.
Nachdem dies geschehen ist, kann das Formteil 4 etwa horizontal nach vorne von
der Griffleist 9 abgezogen werden.
Mit Hilfe des Spezialwerkzeuges 9 ist somit auch ein Entfernen des Formteiles 4
vom Behälter 1 ohne Beschädigung des Formteiles möglich. Da durch das
Anbringen bzw. Entfernen des Formteiles 4 auch am Behälter, in diesem Fall am
Deckel 3, keine irreversiblen Veränderungen bzw. Beschädigungen, vorge
nommen werden, kann ein neutraler Behälter 1 nacheinander mehrfach mit
gewünschten, sich ändernden Formteilen 4 ausgestattet werden, und ein und
dasselbe Formteil 4 kann nacheinander an unterschiedlichen neutralen Behältern
1 zum Einsatz gebracht werden.
An den seitlichen Kanten 7c, 7d weist das Formteil 4 dagegen keine Rasthaken
auf, sondern die C-förmige Querschnittskontur des Formteiles 4 läuft an diesen
Kanten frei aus. Um hier ein Beschädigen oder Heraushebeln des montierten
Formteiles zu vermeiden, schließt sich an diese seitlichen Kanten 7c, 7d des
Formteiles 4 in der Oberseite der Griffleiste 9 ein Absatz 10 an, der wenigstens
der Dicke des Formteiles 4 entspricht, so daß das Formteil 4 im montierten
Zustand nicht nach oben über die sich unmittelbar daran anschließende Kontur
des Deckels vorsteht.
Fig. 1 zeigt in einer Prinzipdarstellung die Vorgehensweise beim Ausstatten eines
Entsorgungsgebietes mit den optisch unterscheidbaren Behältern 1'.
Innerhalb dieses Entsorgungsgebietes G, welches von einem Entsorger E
entsorgt werden muß, gibt es eine Vielzahl von Anfallstellen A1-Ax.
In der Regel ist der Standort des Entsorgers E innerhalb des Entsorgungs
gebietes G, während die Hersteller für das Formteil Hft bzw. des neutralen
Behälters Hnb, die meist miteinander identisch sind, in der Regel außerhalb des
Entsorgungsgebietes G angesiedelt sind.
Der Entsorger wird in der Regel an seinem Standort sowohl für die Formteile als
auch für die neutralen Behälter entsprechende Lager Lft, Lnb unterhalten, um die
Anfallstellen A1, . . . kurzfristig mit der gewünschten Variante eines optisch
unterscheidbaren Behälters 1' ausstatten zu können. Eine schnelle Reaktion ist
weniger bei der Erstausstattung eines Entsorgungsgebietes notwendig, als
vielmehr bei Zusatzbedarf an einer bestimmten Anlaufstelle A1, . . ., oder falls
aufgrund einer Beschädigung eines der Behälter 1' ein Auswechseln erforderlich
ist, oder wenn an einer oder mehreren der Anlaufstellen wegen veränderten
Müllanfalls eine Umwidmung eines der optisch unterscheidbaren Behälter 1 in
eine andere Version notwendig ist, also die Ausstattung mit einem anderen
Formteil 4, 4'.
Dabei sind vorzugsweise die folgenden Vorgehensweisen denkbar, wobei in Fig.
1 "+" für Montage und "-" für Demontage des gewünschten Formteiles 4, 4' am
neutralen Behälter 1 steht:
Bei der Erstausstattung ist am Beispiel der Anlaufstellen A1-A3 dargelegt, daß
aus den entsprechenden Lagern Lft und Lnb die gewünschten Formteile 4 sowie
die notwendige Anzahl neutraler Behälter 1 entnommen und im noch nicht
kombinierten Zustand zu den einzelnen Anfallstellen A3, A1, A2 verbracht
werden, was durchaus in einer gemeinsamen Tour (A3, A1, A2) geschehen kann.
Erst an der jeweiligen Anfallstelle wird vor Ort auf einen neutralen Behälter 1 das
entsprechende Formteil 4 oder 4' befestigt.
Am Beispiel der Anfallstelle Ax ist die hierzu alternative Vorgehensweise
angegeben, nämlich am Standpunkt E des Entsorgers, der in der Regel mit den
Lagern Lft und Lnb für die Formteile und die neutralen Behälter identisch ist, auf
einem neutralen Behälter 1 das gewünschte Formteil 4 zu befestigen und den
damit optisch unterscheidbaren Behälter 1' vom Entsorger E zur Anfallstelle Ax zu
verbringen.
Die Lager für Formteile Lft bzw. für neutrale Behälter Lnb werden von den
entsprechenden Herstellern, also von außerhalb des Entsorgungsgebietes,
beliefert und gefüllt gehalten.
Am Beispiel der Anfallstelle A5 ist die Umwidmung eines dort vorhandenen
unterscheidbaren Behälters 1' dargestellt. Das gewünschte neue Formteil 4' wird
vom Lager für Formteile Lft zur Anfallstelle A5 verbracht, dort das bisher am
Behälter 1' vorhandene Formteil 4 von diesem demontiert, das neue Formteil 4'
montiert und das nicht mehr benötigte alte Formteil 4 von der Anfallstelle 5 zurück
in das Lager für Formteile Lft verbracht.
Am Beispiel der Anfallstelle A4 ist das Austauschen eines beschädigten Behälters
1' dargestellt, bei dem nur der neutrale Behälter 1 beschädigt ist. Z diesem Zweck
wird ein neuer neutraler Behälter 1a aus dem entsprechenden Lager für neutrale
Behälter Lnb zur entsprechenden Anfallstelle A4 verbracht. Dort erfolgt die
Demontage des Formteiles z. B. 4 vom beschädigten neutralen Behälter 1b und
die anschließende Montage dieses Formteiles am neuen neutralen Behälter 1a,
sowie der Rücktransport des beschädigten neutralen Behälters 1b in das Lager
Lnb, wo dieser entweder instandgesetzt oder einer Verschrottung zugeführt wird.
1
,
1
' Behälter
2
Korpus
3
Deckel
4
,
4
' Formteile
5
,
5
' Rasthaken
6
Rastnase
7
a,
7
b Kante
8
Vorderkante
9
Griffleiste
10
Absatz
11
Spezialwerkzeug
12
Hebel
13
Spitze
14
Drehpunkt
15
Achse
16
Streben
G Entsorgungsgebiet
E Entsorger
A1, . . . Anfallstelle
- Demontage Formteil
+ Montage Formteil
L Lager
FT Formteil
B neutrale Behälter
G Entsorgungsgebiet
E Entsorger
A1, . . . Anfallstelle
- Demontage Formteil
+ Montage Formteil
L Lager
FT Formteil
B neutrale Behälter
Claims (12)
1. Formhaltiger Behälter (1), insbesondere Müllbehälter, mit einem
topfförmigen Korpus (2) und einem den Korpus (2) verschließenden, öffenbaren
Deckel (3), der am Korpus (2) unverlierbar angeordnet und auf der Außenseite
des Behälters (1) ein optisch unterscheidbares Formteil (4) lösbar befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
das optische unterscheidbare Formteil (4) im Querschnitt C-förmig ausgebildet
und formschlüssig am Behälter (1) verrastet ist, wobei die Innenseite des
Behälters (1) keine Öffnungen für die Rasthaken (5, 5') des Formteils (4) aufweist.
2. Behälter (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil (4) einen Anteil von wenigstens 3%, insbesondere wenigstens 5%
der Deckelfläche des Deckels (3), auf welchem das Formteil (4) befestigt ist,
überspannt.
3. Behälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die gekröpften, gegenüberliegenden Kanten (7a, 7b) des Formteils (4) als
Rasthaken (5, 5') dienen.
4. Behälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil (4) im Bereich der Vorderkante (8) des Deckels (3), insbesondere der
Griffleiste (9) des Deckels (3), angeordnet ist und der Deckel (3) insbesondere an
seiner Hinterkante am Korpus (2) abgelenkt ist.
5. Behälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rasthaken (5, 5') des Formteils (4) eine große Längserstreckung entlang der
Kanten des Formteils (4) aufweisen.
6. Behälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
je zwei gegenüberliegende Kanten (7a, 7b) über ihre gesamte Länge wie zwei
Rasthaken (5, 5') ausgebildet sind.
7. Behälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zweimal je zwei gegenüberliegende Kanten (7a, 7b) über ihre gesamte Länge wie
zwei Rasthaken (5, 5') ausgebildet sind.
8. Behälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens die nicht als Rasthaken (5) ausgebildeten Kanten (7c, 7d) des
Formteils (4) in einem Absatz (10) des Deckels (3) positioniert sind und
insbesondere nicht über dessen Außenkontur vorspringen.
9. Behälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenkontur des Formteils (4) bündig in die angrenzende Außenkontur des
Deckels (3) übergeht.
10. Behälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Formteil (4) mit seiner über die gesamte Breite ausgebildeten C-förmigen
vorderen Kante (7b) die frei endende Vorderkante (8') der Griffleiste (9) umgreift.
11. Verfahren zur Herstellung eines formhaltigen Behälters (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
- - Herstellung eines optisch neutralen, funktionsfähigen Behälters (1),
- - lösbares Anbringen wenigstens eines optisch unterscheidbaren Formteils (4) an der Außenseite des Behälters (1),
- - ohne Vorbearbeitung des neutralen Behälters (1) für das Anbringen und
- - ohne Veränderung des neutralen Behälters (1) durch den Anbringungs vorgang.
12. Verfahren zum Umwidmen eines formhaltigen Behälters (1) nach einem der
vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
- - Entfernen des Formteils (4) vom neutralen Behälter (1) ohne Veränderung des neutralen Behälters (1) durch den Entfernungsvorgang,
- - lösbares Anbringen eines anderen Formteils (4') an der gleichen Stelle des neutralen Behälters (1),
- - ohne Vorbearbeitung des neutralen Behälters (1) zwischen dem Entfernen des ersten Formteils (4) und dem Anbringen des zweiten Formteils (4').
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19820487A DE19820487C2 (de) | 1998-05-07 | 1998-05-07 | Aufrastbare Kennzeichnungsplakette |
ES99109108T ES2192812T3 (es) | 1998-05-07 | 1999-05-07 | Recipiente con una plaqueta de identificacion enclavable y procedimiento para su fabricacion. |
PT99109108T PT955250E (pt) | 1998-05-07 | 1999-05-07 | Recipiente com uma placa de referenciacao enganchavel bem como processo para o fabrico de um tal recipiente |
AT99109108T ATE234778T1 (de) | 1998-05-07 | 1999-05-07 | Behälter mit aufrastbarer kennzeichnungsplakette sowie herstellungsverfahren |
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