DE19615280A1 - Verfahren zum Spritzgießen eines Formkörpers aus Kunststoff - Google Patents
Verfahren zum Spritzgießen eines Formkörpers aus KunststoffInfo
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- B29C45/26—Moulds
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Spritzgießen eines Formkörpers aus
Kunststoff, bei welchem der Kunststoff in einen Spritzraum eines aus mindestens zwei relativ
zueinander bewegbaren Teilen bestehenden Werkzeugs unter Druck eingebracht wird, dessen
lichte Abmessungen denen des herzustellenden Formkörpers entsprechen, und bei welchem
zur Entnahme eines fertigen Formkörpers die beiden Teile des Werkzeugs auseinander
gefahren und zur Herstellung eines weiteren Formkörpers wieder zusammengefahren werden.
Unter "Formkörper" sollen hier alle Kunststoffteile verstanden sein, die insbesondere in
größerer Stückzahl durch Spritzgießen hergestellt werden. Es handelt sich beispielsweise um
Transportkästen, Paletten, Motorradhelme, Teile für Kraftfahrzeuge, Eimer und andere
Behälter. Bei derartigen Formkörpern kann es von Interesse sein, jeden einzelnen später
identifizieren zu können. Dabei kann auch der Weg von Bedeutung sein, den ein solcher
Formkörper im Laufe der Zeit über unterschiedlichste Stationen zurücklegt. Um das zu
ermöglichen, muß jeder Formkörper mit unverwechselbaren Kennzeichen versehen werden.
Das Anbringen solcher Kennzeichen kann auch für eine Charge gleicher Formkörper von
Interesse sein, die mit ein und demselben Werkzeug hergestellt worden sind. Damit kann
gegebenenfalls die garantierte Standzeit eines Werkzeugs belegt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Verfahren so
weiterzubilden, daß Formkörper auf einfache Weise mit einem unverlierbaren, individuellen
Kennzeichen versehen werden können.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an dem Werkzeug mindestens
eine nach Art eines in Schritten weiterschaltbaren Zählwerks aufgebaute Prägeeinheit
angebracht wird, welche mindestens eine an ihrer Umfangsfläche mit unterschiedlichen
Kennzeichen ausgerüstete, um eine Achse drehbare Walze aufweist, die bei jeder Entnahme
eines Formkörpers aus dem Werkzeug um einen Schritt weitergeschaltet wird und die
druckdicht derart mit dem Spritzraum verbunden wird, daß jeweils eines der an der Walze
angebrachten Kennzeichen in denselben hineinragt.
Mit diesem Verfahren können beliebige Formkörper auf einfache Weise individuell
gekennzeichnet werden. Sie werden beispielsweise fortlaufend numeriert. Die Walze der
Prägeeinheit ist dann beispielsweise mit Zahlen bestückt. Die Kennzeichnung kann nach
Installation der Prägeeinheit vollautomatisch durchgeführt werden, wenn dieselbe
beispielsweise beim Schließen des Werkzeugs durch den sich bewegenden Teil desselben
jeweils um einen Schritt weitergeschaltet wird. Bei größeren Stückzahlen von Formkörpern
wird eine große Anzahl unterschiedlicher Kennzeichen benötigt. Die Prägeeinheit wird dann
mit einer geeigneten Anzahl von Walzen ausgerüstet. Es kann auch mindestens eine zweite
Prägeeinheit eingesetzt werden, deren Walze bzw. Walzen auch mit Zahlen oder mit speziellen
Symbolen bestückt ist bzw. sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
Das Verfahren nach der Erfindung wird anhand der Zeichnungen in Ausführungsbeispielen
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
der Erfindung.
Fig. 2 und 3 Einzelheiten der Vorrichtung in vergrößerter Darstellung.
Fig. 4 und 5 zwei unterschiedliche Ansichten einer in der Vorrichtung einsetzbaren
Prägeeinheit in weiter vergrößerter Darstellung.
In Fig. 1 ist schematisch ein Werkzeug zum Spritzgießen von Formkörpern aus Kunststoff
dargestellt. Es besteht im wesentlichen aus zwei Teilen 1 und 2, die in Richtung des
Doppelpfeils P relativ zueinander bewegbar sind. In der in Fig. 1 dargestellten Schließstellung
des Werkzeugs schließen die beiden Teile 1 und 2 einen Spritzraum 3 ein. Die lichten
Abmessungen des Spritzraums 3 entsprechen denen des mit dem Werkzeug herzustellenden
Formkörpers. Der Teil 1 des Werkzeugs soll beispielsweise feststehend sein. Zum Öffnen bzw.
Schließen des Werkzeugs ist dann der Teil 2 beweglich ausgeführt. Am Teil 1 ist eine
Prägeeinheit 4 angebracht, deren genauerer Aufbau aus den Fig. 2 bis 5 hervorgeht. Sie dient
zum Anbringen von Kennzeichen an der Oberfläche von herzustellenden Formkörpern
während des Spritzvorgangs. Die Prägeeinheit 4 könnte grundsätzlich auch am Teil 2 des
Werkzeugs angebracht sein. Es können auch zwei oder mehr Prägeeinheiten in einem
Werkzeug eingesetzt werden.
Die Prägeeinheit 4 ist nach Art eines in Schritten weiterschaltbaren Zählwerks aufgebaut. Sie
hat mindestens eine um eine Achse drehbare Walze 5. An der Umfangsfläche der Walze 5 sind
unterschiedliche Kennzeichen angebracht. Die Kennzeichen sind in bevorzugter
Ausführungsform in die Mantelfläche der Walze 5 eingraviert. Sie können jedoch auch nach
außen abstehen. Bei den Kennzeichen kann es sich gemäß Fig. 4 um Zahlen handeln.
Entsprechend Fig. 5 können als Kennzeichen auch Codierungen verwendet werden,
beispielsweise sogenannte Barcodes. Es können aber auch spezielle Symbole als Kennzeichen
eingesetzt werden, die für den Hersteller der Formkörper oder für den jeweiligen Kunden
spezifisch sind. Solche Symbole können auch einen Hinweis auf das für die Formkörper
eingesetzte Material geben. Die Prägeeinheit 4 bzw. deren Walze 5 wird beim Öffnen oder
Schließen des Werkzeugs jeweils um einen Schritt weitergeschaltet, so daß jeweils ein anderes
Kennzeichen wirksam wird. Das kann automatisch aber auch von Hand durchgeführt werden.
Am Teil 1 des Werkzeugs ist die Prägeeinheit 4 so montiert, daß zumindest ihre Kennzeichen
in den Spritzraum 3 hineinragen. Sie muß gegenüber dem Spritzraum 3 druckdicht angebracht
sein, damit der mit Druck in denselben eingebrachte, fließfähige Kunststoff nicht in die
Prägeeinheit 4 eindringen kann. Der Kunststoff, bei dem es sich beispielsweise um Polyethylen
oder Polypropylen handelt, wird bei bekannten Verfahren beispielsweise mit Drücken in den
Spritzraum 3 eingebracht, die zwischen 250 und 300 bar/cm² liegen. Da die Walze 5 der
Prägeeinheit 4 drehbar ist, müssen um ihren in den Spritzraum 3 hineinragenden Teil herum
zwangsläufig schmale, in den Fig. 4 und 5 angedeutete Spalte S in der Wandung des
Spritzraums 3 verbleiben. Wenn die Breite der Spalte S etwa 20 µm nicht überschreitet, ist die
geforderte Druckdichtigkeit gewährleistet. Der Kunststoff kann dann nicht in die Prägeeinheit
4 eindringen.
Eine Prägeeinheit 4 hat mindestens eine Walze 5. Sie kann beispielsweise aus fünf Walzen 5
bestehen, so wie es in den Fig. 4 und 5 angedeutet ist. An der Umfangsfläche jeder Walze 5
können gemäß Fig. 4 Zahlen von 0 bis 9 als Kennzeichen angebracht sein. Es ist auch möglich,
die Zahlen entsprechend Fig. 5 zu codieren. Statt der Zahlen können auch an sich bekannte
Barcodes eingesetzt werden. Es ist auch möglich, beliebige Symbole zu verwenden, solange
eine ausreichende Anzahl unterschiedlicher Symbole eingesetzt wird, damit jeder Formkörper
eine gegenüber allen anderen Formkörpern unterschiedliche Kennzeichnung erhält.
Zur weiteren Kennzeichnung der unterschiedlichen Formkörper können beispielsweise in einer
zweiten Prägeeinheit Walzen mit speziellen Symbolen verwendet werden. Solche Symbole
können zur spezifischen Kennzeichnung des Herstellers der Formkörper oder des jeweiligen
Kunden dienen, für den die Formkörper bestimmt sind. Andere Symbole können beispielsweise
das Material kennzeichnen, aus dem die Formkörper hergestellt werden.
Das Verfahren wird beispielsweise wie folgt durchgeführt:
Am Teil 1 des Werkzeugs wird eine Prägeeinheit 4 druckdicht so installiert, daß ihre Walze 5 entsprechend den Fig. 2 und 3 über das Profil des Teils 1 hinaus bis in den Spritzraum 3 ragt. Die Prägeeinheit 4 ist in Schritten weiterschaltbar. Bei jedem Schritt ragt ein neues Kennzeichen in den Spritzraum 3 hinein. Zum Weiterschalten der Prägeeinheit 4 ist an der Walze 5 beispielsweise ein Zahnrad 6 fest angebracht, in das ein federnd gelagerter Stift 7 eingreift. Der Stift 7 ist mit seiner freien Stirnfläche gegebenenfalls am Teil 2 des Werkzeugs abgestützt. Seine durch eine Feder 8 bewirkte Bewegung in Richtung des Teils 2 ist durch einen Anschlag 9 begrenzt.
Am Teil 1 des Werkzeugs wird eine Prägeeinheit 4 druckdicht so installiert, daß ihre Walze 5 entsprechend den Fig. 2 und 3 über das Profil des Teils 1 hinaus bis in den Spritzraum 3 ragt. Die Prägeeinheit 4 ist in Schritten weiterschaltbar. Bei jedem Schritt ragt ein neues Kennzeichen in den Spritzraum 3 hinein. Zum Weiterschalten der Prägeeinheit 4 ist an der Walze 5 beispielsweise ein Zahnrad 6 fest angebracht, in das ein federnd gelagerter Stift 7 eingreift. Der Stift 7 ist mit seiner freien Stirnfläche gegebenenfalls am Teil 2 des Werkzeugs abgestützt. Seine durch eine Feder 8 bewirkte Bewegung in Richtung des Teils 2 ist durch einen Anschlag 9 begrenzt.
Die Prägeeinheit 4 wird in bevorzugter Ausführungsform durch das Werkzeug automatisch
weitergeschaltet, und zwar beim Öffnen oder Schließen desselben. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel geschieht das Weiterschalten beim Schließen des Werkzeugs. Dabei wird
der Teil 2 in Richtung des Pfeiles 10 bis zur Anlage am Teil 1 herangefahren. In der aus Fig. 2
ersichtlichen Position liegt der Teil 2 des Werkzeugs gerade an der Stirnfläche des Stiftes 7 an.
Der Stift 7 wird bei der Weiterbewegung des Teils 2 in Richtung des Pfeils 10 mitgenommen,
bis das Werkzeug gemäß Fig. 3 geschlossen ist. Bei dieser Bewegung hat der Stift 7 das
Zahnrad 6 und damit die Walze 5 um eine Teilung bzw. um einen Schritt in Richtung des
Pfeiles 11 gedreht. Es ragt dann ein neues Kennzeichen in den Spritzraum 3 hinein.
Beim Öffnen des Werkzeugs zur Entnahme eines fertigen Formkörpers gelangt der Stift 7
unter der Wirkung der Feder 8 wieder in seine aus Fig. 2 ersichtliche Position. Er schaltet dann
beim erneuten Schließen des Werkzeugs die Walze 5 um eine weiteren Schritt weiter.
Claims (9)
1. Verfahren zum Spritzgießen eines Formkörpers aus Kunststoff, bei welchem der
Kunststoff in einen Spritzraum eines aus mindestens zwei relativ zueinander
bewegbaren Teilen bestehenden Werkzeugs unter Druck eingebracht wird, dessen
lichte Abmessungen denen des herzustellenden Formkörpers entsprechen, und bei
welchem zur Entnahme eines fertigen Formkörpers die beiden Teile des Werkzeugs
auseinander gefahren und zur Herstellung eines weiteren Formkörpers wieder
zusammengefahren werden, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Werkzeug
mindestens eine nach Art eines in Schritten weiterschaltbaren Zählwerks aufgebaute
Prägeeinheit (4) angebracht wird, welche mindestens eine an ihrer Umfangsfläche mit
unterschiedlichen Kennzeichen ausgerüstete, um eine Achse drehbare Walze (5)
aufweist, die bei jeder Entnahme eines Formkörpers aus dem Werkzeug um einen
Schritt weitergeschaltet wird und die druckdicht derart mit dem Spritzraum (3)
verbunden wird, daß jeweils eines der an der Walze (5) angebrachten Kennzeichen in
denselben hineinragt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägeeinheit (4) beim
Öffnen oder Schließen des Werkzeugs automatisch weitergeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Walze (5)
Zahlen als Kennzeichen angebracht werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Walze (5)
Barcodes als Kennzeichen angebracht werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Walze (5) für
den Hersteller des Formkörpers oder für einen Kunden spezifische Symbole als
Kennzeichen angebracht werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Walze (5)
materialbezogene Symbole als Kennzeichen angebracht werden.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß an einem einen Spritzraum (3) aufweisenden Werkzeug
zum Spritzgießen von Formkörpern aus Kunststoff mindestens eine nach Art eines in
Schritten weiterschaltbaren Zählwerks aufgebaute Prägeeinheit (4) mit mindestens
einer um eine Achse drehbaren Walze (5) angebracht ist, die an ihrer Umfangsfläche
mit unterschiedlichen, in den Spritzraum (3) hineinragenden Kennzeichen ausgerüstet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichen in die
Umfangsfläche der Walze (5) eingraviert sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichen von der
Umfangsfläche der Walze (5) nach außen abstehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996115280 DE19615280A1 (de) | 1996-04-18 | 1996-04-18 | Verfahren zum Spritzgießen eines Formkörpers aus Kunststoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996115280 DE19615280A1 (de) | 1996-04-18 | 1996-04-18 | Verfahren zum Spritzgießen eines Formkörpers aus Kunststoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19615280A1 true DE19615280A1 (de) | 1997-10-23 |
Family
ID=7791609
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1996115280 Ceased DE19615280A1 (de) | 1996-04-18 | 1996-04-18 | Verfahren zum Spritzgießen eines Formkörpers aus Kunststoff |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19615280A1 (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1996
- 1996-04-18 DE DE1996115280 patent/DE19615280A1/de not_active Ceased
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