DE69908740T2

DE69908740T2 - Spritzgegossener Flaschenkasten

Info

Publication number: DE69908740T2
Application number: DE69908740T
Authority: DE
Inventors: Johannes Femninus Steenbergen
Original assignee: Schoeller Wavin Systems BV
Current assignee: Schoeller Allibert Netherlands BV
Priority date: 1998-11-20
Filing date: 1999-11-09
Publication date: 2004-04-29
Anticipated expiration: 2019-11-10
Also published as: NL1010605C2; DE69908740D1; ATE242731T1; EP1008527B1; EP1008527A1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen spritzgegossenen Kunststoffkasten gemäß dem einleitenden Teil von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft weiterhin die Herstellung eines Kastens der o. g. Art.
Ein Kasten gemäß dem einleitenden Teil von Anspruch 1 ist z. B. aus DE 196 13 494 bekannt. Dieser Kasten hat zwei einander gegenüber liegende Seitenwände, welche mit einem Aufdruck versehen sind, z. B. der Angabe des Herstellernamens, der Angabe der in der Kiste befindlichen Güter und/oder einer dekorativen Abbildung.
Der Aufdruck wird mittels eines Verfahrens aufgebracht, das im Fachbereich als "Inmold"-Etikettierungsverfahren bekannt ist. Bei diesem Verfahren werden aus einem geeigneten Kunststofffilm hergestellte vorgedruckte Etiketten verwendet, um den endgültigen Aufdruck auf dem Kasten zu bilden. Wie in DE 196 13 494 beschrieben, wird ein derartiges Etikett – vor dem Einspritzen des geschmolzenen Kunststoffs – an der beabsichtigten Stelle, an einer ebenen Formwerkzeugwand, im Spritzgussformwerkzeug angeordnet und dann an Ort uns Stelle gehalten. In diesem Falle wird es durch Vakuum-Kanäle an Ort und Stelle gehalten, welche in der ebenen Werkzeugwand angeordnet sind und mittels derer das Etikett entlang seiner Peripherie auf der Werkzeugwand festgesaugt wird. Andere bekannte Verfahren zum Festhalten des Etiketts an der ebenen Werkzeugwand umfassen die Anwendung von statischer Elektrizität oder die Verwendung eines Trägerfilms oder einer Trägerfolie, der/die auf einer Seite die vorgedruckte Folie in einer Weise aufweist, dass sie sich wieder entfernen lässt, und der/die auf der anderen Seite z. B. adhäsiv ausgebildet ist, so dass diese adhäsive Seite an der Werkzeugwand haftet und nach dem Spritzgießen des Kastens abgezogen werden kann.
Etiketten dieser Art werden insbesondere dazu eingesetzt, die Aufmerksamkeit des Einkaufspublikums zu erwecken und das Marktbewusstsein für die die angebotenen Produkte zu beeinflussen; diese Beweggründe fallen unter den Begriff "Marketing".
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, Maßnahmen vorzuschlagen, welche die Wirkung des Aufdrucks, die Aufmerksamkeit auf die Kästen zu lenken, noch weiter erhöhen und welche außerdem neue Möglichkeiten der Konstruktion für Kästen dieser Art bieten, so dass es möglich ist, Kästen mit erheblich unterschiedlicher visueller Erscheinung herzustellen.
Gemäß einem ersten Aspekt wird mit der vorliegenden Erfindung ein Kasten gemäß dem einleitenden Teil von Anspruch 1 bereitgestellt, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der plattenartige Körper der Seitenwand, in einem von dem vorgedruckten Etikett bedeckten Bereich, in Bezug zu der Ebene der Seitenwand ein Relief aufweist. Dadurch dass die vorgedruckten Etiketten nicht, wie bei den bisher bekannten Kästen, auf einem vollkommen ebenen plattenartigen Körper der Seitenwand des Kastens angeordnet werden, sondern vielmehr auf einem Teil des plattenartigen Körpers, welcher mit einem geeigneten Relief versehen ist, wird es möglich, die aufmerksamkeitserregende Wirkung eines vorgedruckten Etiketts erheblich zu steigern, außerdem kann dem Kunden mit dem Kasten somit ein attraktives und neues Image präsentiert werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der plattenartige Körper der Seitenwand vollständig eben oder wenigstens nahezu vollständig eben, und zwar in dem Bereich, in welchem die seitliche Wand von einem Umfangsrandbereich des Etiketts bedeckt ist, der sich entlang des Umfangs des Eti ketts erstreckt. Durch den Kontakt zwischen dem Umfangsrandbereich des Etiketts und einer ebenen Region der Seitenwand wird die Gefahr, dass geschmolzener Kunststoff beim Spritzgießen auf die Außenseite des Etiketts vordringt – was bedeuten würde, dass das Etikett zum Teil mit Kunststoffmaterial bedeckt wäre – im Wesentlichen verhindert.
Bei einer praktischen Ausführungsform ist das Relief eine doppelt gekrümmte Fläche. In einer weiteren praktischen Ausführungsform ist die doppelt gekrümmte Fläche selbst glatt. Jedoch ist ersichtlich, dass der Erfindungsgedanke auf alle Arten von unterschiedlichen Reliefkonstruktionen angewendet werden kann, so z. B. Reliefkonstruktionen in Form von Buchstabenformen und/oder Logos, die in Bezug auf die Ebene der Seitenwand nach innen und/oder nach außen hervorragen und durch den Aufdruck, z. B. Buchstaben oder (Buchstaben-)Konturlinien, auf dem vorgedruckten Etikett bedeckt sind, mit der Wirkung, dass der Effekt der Buchstaben oder Logos durch die Form des Reliefs verstärkt wird.
Bei einer praktischen Ausführungsform ragt das Relief in Bezug auf den ebenen Teil des plattenartigen Körpers nach außen hervor, in diesem Falle ist die betreffende Seitenwand außerdem mit integrierten schützenden Komponenten versehen – insbesondere einer sich in einem Abstand von dem Relief befindlichen Schutzkante -, welche nach außen über das Relief hinaus hervorragen. Diese Konstruktion schützt das auf dem Relief angeordnete Etikett vor Beschädigungen z. B. durch Einreißen, verursacht durch Berührung mit anderen Kästen.
GB 2,185,708 offenbart ein Verfahren für das Spritzgießen von Kunststoffprodukten mit Etikett, bei dem das Etikett mit einem mittigen Loch versehen ist. Bei diesem Verfahren wird das Etikett zunächst an einem ersten Werkzeugteil angeordnet, welches mit einer Aussparung versehen ist, und wird dort an Ort und Stelle gehalten. Ein zweites Werkzeugteil, das zusammen mit dem ersten Werkzeugteil die Wand des Produktes definiert, ist mit einer vorstehenden Einspritzdüse versehen, welche durch das Loch in dem Etikett passt. Während des Spritzgießens fließt der Kunststoff in allen Richtungen über das Etikett; das Etikett drückt dann gegen den zweiten Werkzeugteil. Während dieses Prozesses löst sich daher das Etikett von dem ersten Werkzeugteil.
Dieses bekannte Verfahren ist mit einer Anzahl von Nachteilen behaftet. Erstens löst sich das Etikett von dem ersten Werkzeugteil, und es wird angenommen, dass dann durch den Kontakt zwischen der Kante der Öffnung im Etikett und dem Teil der Einspritzdüse, der durch diese hindurch passt, das Etikett in ausreichendem Masse an Ort und Stelle gehalten wird. Dies funktioniert nur bei dicken, starken Etiketten, bei dem Inmold-Etikettierungsverfahren wird jedoch die Verwendung von dünnen, filmartigen Etiketten bevorzugt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass im Zentrum des Etiketts deutlich zu erkennen ist, dass an dieser Stelle Kunststoff eingespritzt wurde, dies ist bekannt als Anguß. Angesichts der hohen Anforderungen, die an die Erscheinung von Kästen gestellt werden, ist an dieser Stelle ein derartiger Anguß prinzipiell nicht akzeptabel. Schließlich befindet sich das Etikett bei diesem bekannten Verfahren in einer Vertiefung der Wand des Produktes, während es vorzuziehen ist, das Etikett auf einem nach außen hervorragenden Relief anzuordnen.
Die vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung von Kästen bereit, wie es in Anspruch 9 beschrieben ist.
Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen näher beschrieben. Die Zeichnungen zeigen:
1: eine schematische Perspektivansicht einer beispielhaften Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kastens,
2: einen Querschnitt entlang Linie A-A in 1, 3: einen schematischen Querschnitt durch einen Teil eines Spritzgußwerkzeuges für das Spritzgießen des in 1 gezeigten Kastens, und
4: eine Darstellung entsprechend 3 in einer anderen Werkzeugposition.
1 zeigt einen spritzgegossenen Kunststoffflaschenkasten mit einem rechtwinkligen Boden 2 und mit vier aufrecht stehenden Seitenwänden 3, 4, 5, 6, die an den Ecken des Kastens 1 miteinander verbunden sind. In dem Kasten 1 befindet sich ein Kompartimentteiler, der Kompartimente bildet, welche nach oben offen sind und für die Aufnahme von jeweils einer Flasche bestimmt sind. Jede Seitenwand 3–6 ist mit einer Grifföffnung 7 zum Tragen des Kastens 1 versehen.
Die vier Seitenwände 3–6 haben jeweils einen plattenartigen Körper, der, bedingt durch das Spritzgießen, in den übrigen Teil des Kastens integriert ist. In 1 sind zwei dieser plattenartigen Körper, nämlich die plattenartigen Körper 10 und 11, deutlich zu sehen. Diese plattenartigen Körper 10, 11 sind nach innen vertieft, und zwar sowohl in Bezug auf die Außenseite der Eckteile 12, 13, 14 des Kastens wie auch in Bezug auf eine untere Kante 15, die sich entlang der Unterseite des Kastens 1 erstreckt.
Die plattenartigen Körper 10, 11, sowie die plattenartigen Körper der beiden anderen Seitenwände des Kastens 1 sind jeweils mit einem nach außen hervorstehenden Relief 17 bzw. 18 versehen. In diesem Beispiel sind diese Reliefs 17, 18 jeweils eine doppelt gekrümmte Fläche mit einer ovalen Umfangskante 19, 20, wobei die Krümmung dieser Fläche nach außen gerichtet ist. Die ovalen Umfangskanten 19, 20 bilden den Übergang zwischen dem Relief 17, 18 und dem ebenen Bereich 21, 22 des plattenartigen Körpers 17, 18, der als eine Art Ring um das Relief herum liegt.
Ein vorgedrucktes Etikett 24, 25 der oben beschriebenen Art wird über jedem Relief 17, 18 angeordnet, so dass der Druck durch die Form des Reliefs gestützt wird. In diesem Fall, liegt mit Vorzug ein Umfangsrandbereich 26, 27 jedes Etiketts 23, 24 in dem ebenen Bereich des entsprechenden plattenartigem Körpers, rund um die Außenseite des Reliefs 17, 18. Wie aus der Querschnittsdarstellung in 2 deutlich zu erkennen, weisen die plattenförmigen Körper vorzugsweise eine einheitliche Wanddicke auf, und zwar im Bereich des Reliefs und vorzugsweise auch in dem ebenen Bereich.
In dem in 2 dargestellten Querschnitt, wie auch in den noch zu erläuternden 3 und 4, ist die Dicke des Etiketts zum Zwecke größerer Deutlichkeit übertrieben dargestellt, da, wie dem Fachmann bewusst sein wird, die für das Inmold-Etikettierungsverfahren verwendeten Etiketten üblicherweise extrem dünn sind.
Wie aus den 3 und 4 ebenfalls ersichtlich, liegt das Etikett 24 nicht auf dem plattenartigen Körper sondern ist darin eingebettet. In der in 2 dargestellten Skizze scheint das Etikett 24 auf dem plattenartigen Körper zu ruhen, insbesondere auf dessen ebenem Bereich, dieser Eindruck resultiert jedoch aus der in der Zeichnung übertrieben dargestellten Dicke des Etiketts.
In 2 ist deutlich zu erkennen, dass sich auch der Teil des von dem Etikett bedeckten Reliefs, welcher am weitesten nach außen hervorsteht, noch weiter innen befindet als die Außenseite der Seitenwand des Kastens, so dass das Etikett vor Abnutzung geschützt ist.
Das Verfahren zur Herstellung des oben beschriebenen Kastens, insbesondere der Verfahrensteil, welcher für die Positionierung des Etiketts von Bedeutung ist, wird im Folgenden mit Bezug auf die 3 und 4 beschrieben.
3 and 4 zeigen schematisch einen Teil eines Spritzgießwerkzeuges für einen Kasten, insbesondere einen Querschnitt durch den Teil, welcher letztlich eine Seitenwand des Kastens bilden wird, d. h. entsprechend dem Querschnitt aus 2.
3 und 4 zeigen zwei Werkzeugteile eines für die Herstellung des Kastens 1 verwendeten Spritzgusswerkzeuges, im Einzelnen ein erstes Werkzeugteil 31 und ein zweites Werkzeugteil 32. Das erste Werkzeugteil weist eine Werkzeugwand 33 auf, welche die Außenseite der Seitenwand 3 des Kastens definiert, wobei in diesen Figuren lediglich der Bereich des plattenartigen Körpers 22 gezeigt wird, welcher sich im Bereich des Etiketts 24 befindet. Das zweite Werkzeugteil 32 hat eine Seitenwand 34, welche die Innenseite der Seitenwand 3 des Kastens 1 definiert.
Die Werkzeugwand 33 ist mit einer Aussparung 35 versehen, die der gewünschten äußeren Fläche des Reliefs 17 entspricht, und bildet einen ebenen Umfangsrandbereich um die Vertiefung 35 herum, welcher den ebenen Bereich 22 des plattenartigen Körpers 10 definiert.
Eine umlaufende Nut 36 ist in der Werkzeugwand 33 um die Aussparung 35 herum ausgebildet, diese Nut dient als eine Vakuum-Nut und ist über einen oder mehrere Kanäle 37 mit einer Vakuumquelle (nicht dargestellt) verbunden. Die Nut 37 kann z. B. in Form einer engen Spalte vorliegen, z. B. mit einer Breite in der Größenordnung von 1/10 Millimeter. Eine solche Spalte kalln dadurch erhalten werden, dass der die Aussparung 35 enthaltende Bereich als ein Einsatz im Werkzeugteil konstruiert wird und die verbleibende Spalte als Vakuum-Nut verwendet wird. Alternativ dazu muss die Nut nicht so konstruiert sein, dass sie den Bereich vollständig umgibt, sondern kann als eine Abfolge von Teil-Nuten oder von Vakuum-Löchern konstruiert sein.
Die Werkzeugwand 34 des zweiten Werkzeugteils 32 ist mit einem hervorstehenden Bereich oder Vorsprung 38 versehen, der im Wesentlichen der Form der Aussparung 35 entspricht, um letztlich eine möglichst einheitliche Wanddicke zu erhalten, was für das Abkühlen des Kastens 1 nach dem Spritzgießen von Bedeutung ist.
Aus 3 ist zu ersehen, dass die Größe des vorgedruckten Etiketts 24 so vorgesehen ist, dass das Etikett 24 die Vakuum-Nut 36 in der Werkzeugwand 33 abdeckt und das Etikett infolge eines in dieser Nut 36 angelegten Vakuums gegen das erste Werkzeugteil 33 gedrückt wird. Das Anbringen des Etiketts 24 kann erfolgen, indem das zweite Werkzeugteil 32 so weit von dem ersten Werkzeugteil 31 weg bewegt oder vollständig entfernt wird, dass der Platz für das Etikett 24 mit der Hand oder durch eine mechanische Etikett-Positionierungsvorrichtung erreicht werden kann.
Wie in 3 dargestellt, ist zwischen dem flachen Etikett 24 und der Werkzeugwand 33 Luft eingeschlossen.
Für das Spritzgießen wird das zweite Werkzeugteil 32 dann in die gewünschte Position in Bezug auf den ersten Werkzeugteil 31 bewegt, diese Position ist in 4 dargestellt. Vorzugsweise wird eine möglichst einheitliche Wanddicke des zu bildenden plattenartigen Körpers 10 angestrebt. Wie zu erkennen, wird durch die Positionierung des zweiten Werkzeugteils 32 das Etikett 24 nach innen, auf die Aussparung in dem zweiten Werkzeugteil 31 zu, gedrückt. Da das Etikett 24 in Bezug auf die Vakuum-Nut 36 in ausreichendem Maße überdimensioniert ist, bedeckt es die Nute 36 auch dann noch, wenn sich die Werkzeugteile 31, 32 in ihrer Spritzgießposition befinden. Wenn der Vorsprung der doppelt gekrümmten Fläche relativ gering ist, ist es denkbar, dass das Etikett 24 auch in der in 4 dargestellten Position der Werkzeugteile 31, 32 weiterhin flach bleibt.
Dann wird zur Herstellung des Kastens 1 unter hohem Druck geschmolzener Kunststoff in das Spritzgießwerkzeug eingeleitet. Dabei wird Kunststoff in das Werkzeug an Stellen eingespritzt, die so gewählt sind, dass in der Aussparung, welche letztlich den plattenartigen Körper 10 bildet, eine Front aus geschmolzenem Kunststoff eindringt, z. B. durch Pfeil B angezeigt, die dann gleichsam, ausgehend von einer Umfangskante des Etiketts 24, über das Etikett 24 gleitet, wenn sich das Werkzeug mit Kunststoff füllt. Während dieses Vorgangs liegt das Etikett 24 weiterhin gegen die Werkzeugwand 33 an, an welcher das Etikett ursprünglich angeordnet wurde. Daher wird jegliche Luft, die zwischen dem Etikett 24 und dem ersten Werkzeugteil 31 eingeschlossen war, vor der vordringenden Front des geschmolzenen Kunststoffs aus dem Bereich unterhalb des Etiketts 24 hinausgepresst. Es ist wichtig, dass wenigstens der Teils des Etiketts 24, welcher die Aussparung 35 überbrückt., eine geschlossene Fläche bildet, so dass es unmöglich ist, dass Kunststoff zwischen das Etikett 24 und die Werkzeugwand 33 hindurch dringt. Die ausgestoßene Luft, oder ein Teil dieser Luft, könnte über die Vakuum-Nut 36 abgesaugt werden. Die Luft kann auch auf eine andere Weise von unterhalb des Etiketts entweichen und aus dem Werkzeug entfernt werden.
Das Etikett 24 wird (dann) durch die sich darüber bewegende Front des geschmolzenen Kunststoffs fest gegen die Aussparung 35 in dem Werkzeugteil 31 gepresst. In 4 ist das Kunststoffmaterial durch Punkte dargestellt. Durch die in Bezug auf die Vakuum-Nut 36 übergroßen Abmessungen des Etiketts 24 sowie durch jegliche geringe Dehnung des Etikettmaterials wird sichergestellt, dass die Vakuum-Nut 36 durch das Etikett 24 bedeckt bleibt. Überraschenderweise bleibt das Etikett 24, das nur entlang seiner Umfangskante mit starkem Druck gegen die Werkzeugwand 34 anliegt, an Ort und Stelle, obwohl das Etikett 24 einer erheblichen Scheerbelastung durch den sich von einer Umfangskante her über das Etikett bewegenden geschmolzenen Kunststoff ausgesetzt wird. Eine mögliche Erklärung besteht darin, dass der Kunststoff anfänglich über einen peripheren Bereich des Etiketts 24 fließt, der an dem ebenen Teil der Werkzeugwand 33 anliegt, und dieser Teil deshalb durch die Kombination des Vakuums und des Drucks des Kunststoffmaterials sofort fest an Ort und Stelle gehalten wird.
Bei der hier beschriebenen Form des Reliefs 17 hat es sich als unnötig erwiesen, die sich zwischen dem Etikett 24 und der Werkzeugwand 34 befindende Luft vor dem Schließen des Werkzeugs und dem Einspritzen des geschmolzenen Kunststoffs zu entfernen. Dies geht wahrscheinlich auf die allmählichen Übergänge zwischen den Teilen der Werkzeugwand an der Aussparung, insbesondere in der doppelt geringfügig gekrümmten Form, zurück.
Für extremere Reliefformen kann es jedoch wünschenswert sein, dass die Luft zwischen dem Etikett und der Werkzeugwand vorher teilweise oder vollständig entfernt wird, um Lufteinschlüsse zu verhindern. Dies kann unter anderem dadurch erreicht werden, dass das Etikett gegen die Werkzeugwand gedrückt wird, und zwar mittels eines weichen, elastischen, einen Druck ausübenden Elementes, z. B. einem Block aus geschäumten Kunststoff oder Gummi, falls angemessen, unter Verwendung eines Roboters. Das Etikett könnte auch auf eine andere Weise bereits mehr oder weniger in der Form des Reliefs angefertigt werden.
Der Film des Etiketts 24 geht eine sehr starke Bindung mit dem geschmolzenen Kunststoff des Kastens 1 ein, so dass das Werkzeug nach ausreichendem Abkühlen des Kunststoffs geöffnet werden und der Kasten herausgenommen werden kann, wobei das Etikett 24 während dieses Vorgangs sehr gut an dem plattenartigen Körper 10 der Seitenwand 3 haftet. Die Tatsache, dass ein Umfangsrandbereich 26 des Etiketts 24 den ebenen Bereich des plattenartigen Körpers 10 bedeckt, führt dazu, dass zumindest an dieser Stelle eine exzellente Bindung des Etiketts gewährleistet ist. Dies bedeutet auch, dass Kunststoff daran gehindert wird, über eine kleine Falte im Etikett 24 während des Einspritzens des geschmolzenen Kunststoffs zwischen das Etikett 24 und die Werkzeugwand 34 vorzudringen.
Es ist ersichtlich, dass die hier gezeigte Form und Platzierung der Reliefs 17, 18 nur eine von vielen Möglichkeiten der Anordnung darstellen und dass auch davon völlig unterschiedliche Lösungen unter den Schutzbereich der beigefügten Ansprüche fallen.
Bei einer einfachen Variante könnte das Relief in Bezug auf den ebenen Bereich des plattenartigen Körpers der Seitenwand des Kastens nach innen vorstehen anstatt nach außen; eine Kombination von nach innen und nach außen hervorragenden Bereichen wäre ebenfalls möglich. Auch kann pro Seitenwand eine Mehrzahl von Reliefs vorliegen, die von einem oder mehren vorgedruckten Etiketten bedeckt sind. Die Reliefs können beispielsweise Buchstaben oder Konturen von Buchstaben sein.

Claims

Spritzgegossener Kunststoffkasten (1), umfassend einen Boden (2) und aufrechte Seitenwände (3–6), die an den Ecken des Kastens miteinander verbunden sind, wobei der Kasten mit wenigstens einem Griff (7) zum Tragen des Kastens versehen ist und wenigstens eine der Seitenwände (3–6) einen plattenartigen Körper (10, 11) aufweist, der aus Kunststoff besteht und auf dessen Außenseite ein vorgedrucktes Etikett (24, 25) aus Kunststofffolie angeordnet wird, indem das vorgedruckte Etikett – vor dem Einleiten des geschmolzenen Kunststoffs in ein geeignetes Spritzgußwerkzeug – an der vorgesehenen Stelle in dem Spritzguflwerkzeug angeordnet und dann an dieser Stelle befestigt wird, wobei das Etikett eine starke Bindung mit dem Kunststoffmaterial des Kastens eingeht, dadurch gekennzeichnet, dass der plattenartige Körper (10, 11) der Seitenwand (3, 4) in einem von dem vorgedruckten Etikett (24, 25) bedeckten Bereich in Bezug auf die Ebene der Seitenwand (3, 4) ein Relief (17, 18) aufweist.
Kasten nach Anspruch 1, bei dem der plattenartige Körper (10, 11) der Seitenwand im Wesentlichen eben (21, 22) ist, und zwar dort, wo er von einem sich entlang des Umfangs erstreckenden Umfangs-Randbereich (26, 27) des Etiketts (24, 25) bedeckt ist.
Kasten nach Anspruch 1 oder 2, bei dem das Relief (17, 18) eine doppelt gekrümmte und im wesentlichen glatte Oberfläche bildet.
Kasten nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem das Relief in Bezug auf den ebenen Teil (21, 22) des plattenartigen Körpers (10, 11) nach außen hervorsteht und bei dem die betreffende Seitenwand außerdem mit integrierten schützenden Komponenten (12, 13, 14, 15, 16), insbesondere einer schützenden Kante, die in einem Abstand um das Relief liegt, versehen ist, welche nach außen über das Relief hinaus hervorragen.
Kasten nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Kasten einen rechteckigen Boden (2) und vier Seitenwände (3–6) umfasst, die jeweils einen plattenartigen Körper aufweisen, welcher weiter innen liegt als die Außenseite der Eckteile (12, 13, 14) des Kastens, sowie eine untere Kante (15), die sich entlang der Unterseite des Kastens erstreckt, und eine obere Kante (16), die sich entlang der oberen Seite des Kastens erstreckt, wobei jeder plattenartige Körper (10, 11) mit einem doppelt gekrümmten, nach außen vorstehenden Relief (17, 18), das eine den Übergang zu dem ebenen Bereich des plattenartigen Körpers bildende ovale Umfangskante (19, 20) aufweist, versehen ist, wobei ein vorgedrucktes Etikett (24, 25) über jedem Relief und ein Umfangs-Randbereich (26, 27) des Etiketts über dem ebenen Bereich des plattenartigen Körpers rund um die Außenseite des Reliefs liegt.
Kasten nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem der plattenartige Körper (10, 11) von im wesentlichen gleich bleibender Dicke ist.
Kasten nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem wenigstens zwei Seitenwände, die einander gegenüber liegen, mit einer Grifföffnung (7) versehen sind.
Kasten nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Kasten (1) ein Flaschenkasten ist und ein Kompartimentteiler in dem Kasten angeordnet ist.
verfahren zur Herstellung eines Kastens nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, umfassend die Verwendung eines geeigneten Spritzgusswerkzeugs zur Formung des Kastens, welches ein erstes Werkzeugteil (31) umfasst, bei dem eine Werkzeugwand (34) mit einer Aussparung (35) versehen ist, die der äußeren Fläche des Reliefs (17) entspricht, wobei die Werkzeugwand einen ebenen Umfangs-Randbereich um das Relief (35) herum bildet und wobei eine umlaufende Vakuum-Nut (36) in dem ebenen Umfangs-Randbereich ausgebildet ist, welche über einen oder mehrere zugeordnete Kanäle (37) mit einer betätigbaren Vakuumquelle verbunden ist, sowie ein zweites Werkzeugteil (32), das in Bezug auf das erste Werkzeugteil (31) beweglich ist und, in einer Spritzgießstellung, zusammen mit dem ersten Werkzeugteil einen plattenförmigen Hohlraum begrenzt, welcher der Form des plattenartigen Körpers (10) der Seitenwand (3) des zu bildenden Kastens entspricht, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst: – Anordnen eines vorgedruckten Etiketts (24) aus Kunststofffolie an der mit der Aussparung (35) versehenen Werkzeugwand (34), und zwar derart, dass ein Umfangs-Randbereich (26) des Etiketts gegen den ebenen Bereich der Werkzeugwand anliegt und die Vakuum-Nut (36) bedeckt; – Bewegen des ersten und des zweiten Werkzeugteils (31, 32) in die Spritzgießstellung, so dass ein plattenförmiger Zwischenraum zwischen dem ersten und dem zweiten Werkzeugteil begrenzt wird, – Einspritzen von geschmolzenem Kunststoff in das Spritzgusswerkzeug, und zwar in einer Art und Weise, dass der in den plattenförmigen Zwischenraum fließende Kunststoff von einer Umfangskante her über das Etikett (24) fließt und jegliche Luft, die zwischen dem vorgedruckten Etikett (24) und der Werkzeugwand vorhanden ist, verdrängt, wobei das Etikett (24) gegen die mit einer Aussparung (35) versehene Werkzeugwand (33) gedrückt wird.
Verfahren nach Anspruch 9, bei dem die Werkzeugwand (34) lediglich mit der umlaufenden Vakuum-Nut (36) versehen ist und in dem Bereich der in der Werkzeugwand vorgesehenen Aussparung (35), welche das Relief bildet, geschlossen ist
Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, bei dem das vorgedruckte Etikett mit Hilfe eines elastisch komprimierbaren Positionierungskörpers in Position gebracht wird, der eine Haltefläche zum Halten eines zu positionierenden vorgedruckten Etiketts aufweist und der das vorgedruckte Etikett gegen die Werkzeugwand, einschließlich des die Aussparung begrenzenden Wandbereiches, drückt, wobei der Positionierungskörper einer elastischen Verformung unterliegt, und zwar derart, dass das Etikett im wesentlichen mit seiner gesamten Fläche gegen die Werkzeugwand drückt, wonach über die Vakuum-Nut ein Vakuum angelegt wird.
Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 9–11, bei dem der geschmolzene Kunststoff in das Spritzgusswerkzeug außerhalb des plattenförmigen Zwischenraumes zwischen dem ersten und dem zweiten Werkzeugteil (31, 32) eingespritzt wird, und bei dem das Einspritzen vorzugsweise in dem Teil des Werkzeugs stattfindet, der den Boden des Kastens bildet, und zwar derart, dass der geschmolzene Kunststoff von einer Seite her über das vorgedruckte Etikett (24) fließt.