DE19818239A1 - Vorrichtung zur Einschlafwarnung eines Kraftfahrzeugführers - Google Patents
Vorrichtung zur Einschlafwarnung eines KraftfahrzeugführersInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) zur Einschlafwarnung eines Fahrzeugführers, umfassend eine Fahrzeugumgebungserkennungs-Einrichtung, eine Einrichtung (5) zur Erfassung eines Referenzfahrstils des Kraftfahrzeugführers, eine Vergleichslogik (6) zum Auswerten des Referenzfahrstils mit einem von der Fahrumgebungserkennungs-Einrichtung ermittelten Ist-Fahrstil und eine von der Vergleichslogik (6) ansteuerbare Warneinrichtung (7), wobei die Fahrumgebungserkennungs-Einrichtung als Abstandssensorik (2) ausgebildet ist, aus deren Daten auf eine relative Lateralbewegung des Kraftfahrzeuges zur Fahrbahnbegrenzung schließbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Einschlafwarnung eines Kraftfahrzeugführers
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine häufige Ursache schwerer Verkehrsunfälle ist die Übermüdung des Kraftfahrzeug
führers. Daher werden seit längerer Zeit vielfältige Anstrengungen unternommen, einen
solchen physischen Zustand des Kraftfahrzeugführers frühzeitig zu erkennen und den Kraft
fahrzeugführer zu warnen, so daß dieser auf seinen Zustand aufmerksam gemacht wird und
gegebenenfalls eine Ruhepause einlegt.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE 33 00 086 bekannt, bei der mittels
optischer Sensoren aufgrund des unterschiedlichen Reflexionsgrades die weißen Begren
zungslinien der Fahrbahn erfaßt werden und bei Überschreitung der äußeren Begrenzungs
linie den Fahrer warnt. Weiter wird vorgeschlagen, analog die Fahrspurbegrenzungslinien zu
erfassen, so daß bei einem Verlassen der Fahrspur nach links oder rechts auf ein Einschla
fen geschlossen wird. Zur sicheren Erfassung der Begrenzungslinien auch bei Dunkelheit
wird zusätzlich eine Lichtquelle verwendet, die in Richtung der Begrenzungslinien ausgerich
tet wird. Wesentlicher Nachteil der Vorrichtung ist, daß diese auf die weißen Fahrbahn
markierungen angewiesen ist.
Aus der DE 197 15 519 ist ein Gerät zum Schätzen eines Schläfrigkeitsgrades eines Kraft
fahrzeugführers bekannt, das ein Bildaufzeichnungsmittel zum Aufzeichnen von Bildern
eines Gesichtsbereiches des Fahrers des Blinzelns des Auges des Fahrers aus den Bild
daten des Bildaufzeichnungsmittels umfaßt. Das Gerät umfaßt weiter ein Erfassungsmittel
zum Erfassen einer verstrichenen Zeit während eines Augenblinzelns als Blinzeldauer in
Übereinstimmung mit den Bilddaten für den Gesichtsbereich, die durch das Bildaufzeich
nungsmittel erhalten werden, ein Erhaltemittel zum Erhalten einer Häufigkeitsverteilung der
Blinzeldauer, die während einer ersten vorbestimmten Zeitspanne nach einem Start des
Fahrbetriebs des Fahrzeugs erfaßt wird, ein Setzmittel zum Setzen eines Schwellwertes in
Übereinstimmung mit der Häufigkeitsverteilung zur Extraktion des langsamen Blinzelns des
Auges, ein Berechnungsmittel zum Berechnen eines Auftrittsverhältnisses des langsamen
Blinzelns während jeder zweiten vorbestimmten Zeitspanne, wobei das Auftrittsverhältnis
durch das Verhältnis einer Anzahl der Blinzelvorgänge mit einer Dauer eingestellt wird,
deren Werte nicht kleiner als der Schwellwert sind, in Bezug auf eine Gesamtzahl der Blin
zeldauer während der zweiten vorbestimmten Zeitspanne und ein Unterscheidungsmittel
zum Unterscheiden des Schläfrigkeitsgrades des Fahrers in Übereinstimmung mit dem
berechneten Auftrittsverhältnis.
Nachteilig an der Vorrichtung ist, daß bei Brillenträgern aufgrund der Spiegelungen das Bild
aufzeichnungsmittel nicht zuverlässig die Augenbewegungen des Kraftfahrzeugführers
erfassen kann.
Aus der DE 196 00 938 ist eine Vorrichtung bekannt, die zur Berücksichtigung des persönli
chen Fahrstils und der Straßenverhältnisse folgende Komponenten umfaßt:
Verhaltensparameter-Erfassungsmittel, um einen Verhaltensparameter zu erfassen, welcher
für einen mit einer Gierbewegung oder/und Lateralbewegung des Fahrzeugs in Bezug
stehenden Verhaltensbetrag kennzeichnend ist, Fahrzeuggeschwindigkeit-Erfassungsmittel,
um eine Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu erfassen,
Referenz-Verhaltensparameter-Setzmittel, um einen Referenz-Verhaltensparameter auf der
Grundlage von Änderungen des Verhaltensparameters zu setzen,
Lateralabweichungsverhaltensbetrag-Berechnungsmittel, um einen Lateralabweichungsver
haltensbetrag des Fahrzeugs auf der Grundlage des Verhaltensparameters, des Referenz-
Verhaltensparameters und der Geschwindigkeit des Fahrzeugs zu berechnen, Fahrzustand-
Bestimmungsmittel, um auf der Grundlage des Lateralabweichungsverhaltensbetrags zu
bestimmen, ob der Fahrzustand des Fahrers normal ist oder nicht und Abnormalität-
Bestimmungsmittel, welche auf eine durch die Fahrzustand-Bestimmungsmittel durch
geführte Bestimmung, daß der Fahrzustand des Fahrers nicht normal ist, ansprechen, um zu
bestimmen, daß der Fahrzustand des Fahrers abnormal ist.
Zur Bestimmung einer Referenzlinie ist ein Gierratensensor zur Erfassung der Gierrate vor
gesehen. Die ermittelte Gierrate wird über die Zeit integriert und daraus ein Gierwinkel
abgeleitet. Mittels des Fehlerquadratverfahrens wird dann aus dem Gierwinkel eine
Referenzlinie berechnet. Ausgehend von dieser Referenzlinie kann dann eine differentielle
Lateralabweichung bestimmt und verarbeitet werden. Nachteilig an der bekannten Vorrich
tung ist deren äußerst komplexer Aufbau, der die Vorrichtung sehr fehleranfällig macht. Ein
weiterer Nachteil ist die Verwendung von unifunktionalen Sensoren, was die Ausbildung des
elektronischen Bordnetzes verkompliziert. Zwar wird in der Druckschrift eine Alternativlösung
für den Gierratensensor vorgeschlagen, jedoch benötigt diese ebenfalls unifunktionale
Sensoren wie beispielsweise einen lateralen Beschleunigungssensor.
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur Einschlaf
warnung eines Kraftfahrzeugführers zu schaffen, die im wesentlichen auf bereit vorhandene
Sensorik im Kraftfahrzeug zurückgreifen kann.
Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Merkmale des Patentanspruchs
1. Durch die Ermittlung der Fahrzeugumgebung aus den Daten der Abstandssensorik kann
diese multifunktional genutzt werden. Aufgrund der vorhandenen Vegetation, Bebauung oder
anderer signifikanter Objekte kann aus den Daten der Abstandssensorik auf die Fahrbahn
begrenzungen geschlossen und somit eine Relativbewegung zur Fahrbahnbegrenzung des
Kraftfahrzeuges unabhängig vom Fahrbahnverlauf ermittelt werden. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In einer bevorzugten Ausführungsform setzt sich die Abstandssensorik aus einer Vielzahl
von Abstandssensoren, vorzugsweise Laser- und/oder Radarsensoren, zusammen, die die
Umgebung des Fahrzeuges vollständig abtasten, wodurch sich Zusatzinformationen der
Fahrzeugumgebung gewinnen lassen. Beispielsweise lassen sich aus dem Vorhandensein
von Gegenverkehr und aus dessen Geschwindigkeit Rückschlüsse darauf ziehen, auf was
für einer Straße sich das Fahrzeug befindet, wieviele Spuren zur Verfügung stehen und wie
breit die Fahrspur ist, ohne daß die Fahrspur explizit ermittelt werden braucht.
Weitere Informationen können einem zugeordneten Navigationssystem entnommen werden,
da den digitalen Straßenkarten Straßenart und Umgebungsinformationen entnehmbar sind.
In einer weiterem bevorzugten Ausführungsform sind die Einrichtungen zur Erfassung eines
Referenzfahrstils des Kraftfahrzeugführers und/oder die Vergleichslogik als Fuzzy-Logik
und/oder als neuronales Netzwerk ausgebildet.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer Vorrichtung zur
Einschlafwarnung eines Kraftfahrzeugführers.
Die Vorrichtung 1 zur Einschlafwarnung eines Kraftfahrzeugführers umfaßt eine
Abstandssensorik 2, eine Auswerteeinheit 3, ein Navigationssystem 4, eine Einrichtung 5 zur
Erfassung eines Referenzfahrstils, eine Vergleichslogik 6 und eine Warneinrichtung 7.
Zunächst hat die Vorrichtung 1 den persönlichen Fahrstil eines Kraftfahrzeugführers zu
lernen, um signifikante Unterschiede zum Fahrstil vor dem Einschlafen sicher zu detektie
ren. Dazu erfaßt die Einrichtung 5 zur Erfassung eines Referenzfahrstils ein Betätigungs
signal des Gaspedals 8, eines Bremspedals 9 und eines Fahrtrichtungsanzeigers 10. Weiter
sendet die Abstandssensorik 2, die beispielsweise als Laser- und/oder Radarsensor ausge
bildet ist, eine entsprechende Strahlung aus und empfängt von Objekten reflektierte Strah
lungsanteile. Aufgrund der Form und der Laufzeit der empfangenen Strahlung kann mittels
der Auswerteeinheit 3 auf Art und Abstand der umgebenen Objekte und somit auf die
Umgebung allgemein geschlossen werden. In dieser Lernphase wird nun registriert, wieviel
laterale Eigenbewegung der Kraftfahrzeugführer gewöhnlich in seinem Fahrstil hat und
andere signifikante Stilmerkmale. Die Erfassung des Referenzfahrstils kann dabei mittels
Kennfeldern oder mittels Fuzzy-Regeln und/oder mittels neuronaler Netzwerke abgelegt
werden, die dann gegebenenfalls adaptiv an Veränderungen des Fahrstils angepaßt werden.
Ist nun ein derartiger Referenzfahrstil erlernt, so erfaßt die Abstandssensorik 2 kontinuier
lich die das Kraftfahrzeug umgebenden Objekte. Aus den Daten ermittelt die Auswerteein
heit 3 zunächst die jeweiligen Fahrbahnbegrenzungen. Des weiteren werden Fahrzeuge des
Gegenverkehrs anhand der negativen Relativgeschwindigkeit identifiziert. Anhand der
Gesamtbreite der Fahrbahn, den erfaßten Geschwindigkeiten und dem Vorhandensein vom
Gegenverkehr kann dann auf die Art der Straße geschlossen werden. Darüber hinaus erhält
die Auswerteeinheit 3 Daten von einem Navigationssystem 4, um die gewonnenen Erkennt
nisse über die Umgebung zu vervollständigen bzw. mit diesen abzugleichen. Erfaßt nun die
Auswerteeinheit eine laterale Bewegung des Kraftfahrzeuges auf eine der Fahrbegrenzun
gen zu, so wird diese in der Vergleichslogik 6 mit dem Referenzfahrstil vergleichen. Erfolgt
während des Vergleichs eine Betätigung des Fahrtrichtungsanzeigers 10 oder eine kontrol
lierte Betätigung des Gas- oder Bremspedals 8, 9, so kann auf eine gewollte Aktion des
Kraftfahrzeugführers geschlossen werden, so daß der weitere Vergleich eingestellt werden
kann. Ansonsten wird der Vergleich mit dem Referenzfahrstil fortgesetzt und bei Überschrei
tung eines Schwellwertes die Warneinrichtung 7 angesteuert. Die Warneinrichtung 7 erzeugt
dann eine haptische, akustische und/oder optische Warnung an den Kraftfahrzeugführer,
daß dieser am Einschlafen ist.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Einschlafwarnung eines Kraftfahrzeugführers, umfassend eine Fahrum
gebungserkennung-Einrichtung, eine Einrichtung zur Erfassung eines Referenzfahrstils
des Kraftfahrzeugführers, eine Vergleichslogik zum Auswerten des Referenzfahrstils mit
einem von der Fahrumgebungserkennungs-Einrichtung ermittelten Ist-Fahrstil und eine
von der Vergleichslogik ansteuerbare Warneinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fahrumgebungserkennungs-Einrichtung als Abstandssensorik (2) ausgebildet ist,
aus deren Daten auf eine relative Lateralbewegung des Kraftfahrzeuges zur Fahrbahn
begrenzung schließbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandssensorik (2)
sich aus einer Vielzahl von Abstandssensoren zusammensetzt, die die Fahrzeugum
gebung vollständig abtasten.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandssenso
ren als Laser- und/oder Radarsensoren ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorrichtung (1) ein Navigationssystem (4) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach eines der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung (5) zur Erfassung eines Referenzfahrstils des Kraftfahrzeugführers als
Fuzzy-Logik und/oder als neuronales Netzwerk ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einrichtung (5) zur Erfassung eines Referenzfahrstils des Kraftfahrzeugführers
ein Bremspedal (8), ein Gaspedal (9) und ein Fahrtrichtungsanzeiger (10) Betätigungs
signal zuführbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vergleichslogik (6) als Fuzzy-Logik und/oder als neuronales Netzwerk ausge
bildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Warneinrichtung (7) als haptische und/oder akustische und/oder optische
Warneinrichtung ausgebildet ist.
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