DE19816086C2 - Verfahren zum Trocknen großformatiger Bauteile der Beton- und Feuerfestindustrie - Google Patents
Verfahren zum Trocknen großformatiger Bauteile der Beton- und FeuerfestindustrieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen und
Trocknen großformatiger monolithischer Bauteile der Beton-
und Feuerfestindustrie, die aus nassen Formmassen wie Beton,
poröser Beton, mikroporöser hochdichter Beton, in einer Form
hergestellt werden, bei dem die Formmasse in die Form
eingebracht, verdichtet und getrocknet sowie gegebenenfalls
gesintert wird und als Energiequelle zum Trocknen des
Bauteils eine elektrische Widerstandsheizung wirksam wird,
die mittels einer anzulegenden Spannung betrieben wird.
Aus der Deutschen Patentschrift 887 171 ist die Herstellung
von großformatigen Bauteilen aus Leichtbaustoffen, die
Hohlräume aufweisen, bekannt, wobei diese Hohlräume mit Hilfe
von Metallfüllkörpern gebildet werden und in diesen
Metallfüllkörpern Heizwiderstände enthalten sind. Diese
Metallfüllkörper einschließlich der Heizwiderstände können
nach dem Gießen der Formkörper aus den Hohlräumen wieder
entfernt werden.
Bei der Fertigung dieser Hohlraumformkörper gemäß der DE-PS
887 171 stellt sich das Problem eines massiven Körpers, der in
seiner Gänze getrocknet werden muß, wobei aus dem Inneren
Feuchtigkeit bis nach außen wandern muß, überhaupt nicht.
Das Trocknen großformatiger Bauteile in der Beton- und
Feuerfestindustrie ist ein bisher ungelöstes Problem.
Üblicherweise werden großformatige Bauteile entweder in einem
Trockner allseits getrocknet, d. h. bauteilmäßig von außen
nach innen oder bauseitig von einer Seite getrocknet, d. h.
bauteilmäßig von einer Seite durchgehend zur anderen, wodurch
in jedem Fall ein Temperaturgefälle innerhalb des Bauteils
entsteht, wie in den beigefügten Fig. 1 und 2 schematisch
dargestellt.
Fig. 1 zeigt dabei das konventionelle Trocknen eines
Betonbauteils 1, hier eines Kubus, der aufgeschnitten
dargestellt ist, allseits von außen mittels Umluft, siehe
Pfeile U. Bei der allseitigen Erwärmung von Bauteilen, wie
dies in der Fig. 1 schematisch dargestellt ist, wandert die
Temperatur von außen nach innen. Hierdurch wird das Wasser
entsprechend der fortschreitenden Temperaturfront von außen
nach innen auf Verdampfungstemperatur erwärmt. Die bereits
getrockneten Teile im Außenbereich des Bauteils haben schon
einen Großteil ihrer Poren und Kapillaren geschlossen. Dadurch
erfolgt eine Steigung des Dampfdruckes im Kern des Bauteils.
Erst jetzt findet das Austrocknen und die Auswanderung des
Wasserdampfes von innen nach außen statt. Durch die Verengung
der Poren im Außenbereich wird das Diffundieren des
Wasserdampfes von innen nach außen behindert. Abhängig von der
Trocknungsgeschwindigkeit entsteht im Bauteil ein so hoher
Dampfdruck, daß die Gefahr des Explodierens des Bauteils
besteht und dies auch erfolgen kann.
Infolge der zu schnellen Trocknung können Risse, Abplatzungen
und Explosionen entstehen. Dieser Trocknungsprozeß und das
Verkleben der Kapillaren und Poren wird noch durch Zusätze von
chemischen Bindemitteln beeinflußt, die ebenfalls an der
Oberfläche des Bauteils kristallisieren und die Poren
verschließen. Eine wesentliche Gefahr besteht darin, daß durch
den Trocknungsprozeß von außen nach innen gemäß Fig. 1 an der
Außenhaut bereits ein Schwindungsprozeß einsetzt und sich die
Kapillaren zusetzen, wodurch der Trockungsprozeß zusätzlich
behindert wird. Risse, Abplatzungen und Explosionen sind die
Folge.
Bei einseitiger Trocknung gemäß Fig. 2 wandert die gesamte
Feuchte eines Bauteils durch die gesamte Wand von einer Seite,
siehe Pfeile P, zur anderen. Bei einer Wandstärke von
beispielsweise 200 mm wandert die gesamte Feuchte durch das
Bauteil 1 in die kalte Richtung. Entsprechend der
Wärmeleitfähigkeit des Materials und der Temperatur
kondensiert die Feuchte innerhalb des Bauteils im Abstand zur
heißen Seite und jeweils bei Erreichung einer Temperatur von
100°C bereits innerhalb des Mauerwerkes. Erst nachdem die
Temperatur an der kalten Seite oberhalb 100°C erreicht ist,
kann von einer ausreichenden Trocknung gesprochen werden. Dies
findet in der Praxis häufig erst beim Einsatz des Bauteils im
Betrieb statt. Auch bei dieser Form der Trocknung gemäß Fig. 2
finden Explosionen im Bauteil statt, die vom Bereich der
Kondensphase ausgehen, da hier eine Konzentration der
Feuchtigkeit stattfindet.
In der Fig. 3 ist das vorangehend erläuterte Schema der
Trocknung mit Temperaturverlauf an dem Bauteil gemäß Fig. 2
über eine Wandstärke von 200 mm dargestellt.
Auch das Trocknen von großformatigen Bauteilen mittels
Mikrowellen wird seit einiger Zeit erprobt, wozu nur
beispielhaft auf die WO 92/08084 verwiesen wird.
Die Mikrowellentrocknung ist seit längerem in der Erprobung,
die bei großen Bauteilen noch nicht zum Durchbruch geführt
hat, da gleichzeitig das gesamte Bauteil und damit alle
Wassermoleküle erwärmt werden. Die erwärmten Wassermoleküle
sind richtungslos, d. h. haben keine Strömungstechnik oder
Strömungsrichtung, in welche das erwärmte Wasser verdampfen
kann. Um großformatige Bauteile trocknen zu können, hilft man
sich in der Praxis häufig damit, daß man die Betons gezielt
poröse macht mit Zusatz beispielsweise von Polyethylenfasern,
um ein Austrocknen des Betons, insbesondere von mikroporösen
hochdichten Betons, wie Feuerfestkeramik, Feuerbeton, zu
ermöglichen. Bei Wandstärken von 200 mm Dicke ist eine
Trocknungszeit von 5 bis 6 Tagen üblich. Ein weiteres Problem
ist die Gleichmäßigkeit der Trocknung und des Wärmeübergangs
hierbei. Bei allseitigem Wärmeübergang in einem mit Mikrowelle
arbeitenden Trockenofen ist es möglich, durch umfangreiche
Steuerung der Atmosphäre und durch Gebläse eine gleichmäßige
Temperaturführung innerhalb eines Trockenofens zu erreichen.
Bei einseitiger Erwärmung ist es sehr schwierig, einen
gleichmäßigen Wärmeübergang zu erhalten und nur mit einem sehr
großen technischen Aufwand durchführbar. Die Energieverluste
durch Erwärmung der Umwelt sind außerordentlich hoch und es
ist bis heute noch nicht gelungen, genaue Daten über Trocknung
und Trocknungsverlauf innerhalb eines Bauteils oder Mauerwerks
zu erhalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, aus nassen oder feuchten
Formmassen gegossene Bauteile, wie poröse Betonteile oder
mikroporöse hochdichte Betonteile, wie Feuerbetonteile,
schnell, effektiv und kostengünstig zu trocknen, ohne daß
insbesondere großformatige monolithische Bauteile einer
Vorschädigung ausgesetzt werden.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das Verfahren nach
dem Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindunsgemäßen Verfahrens
sind den kennzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche
entnehmbar.
Erfindungsgemäß wird im Zentrum des Bauteils bereits während
dessen Formgebung eine Energiequelle eingebracht, die es auf
Grund ihrer Struktur ermöglicht, im Zentrum des Bauteils eine
hohe thermische Energie zu erzeugen. Dabei wird diese
Energiequelle durch Einsatz von Kohlefasergebilden, wie
Kohlefasergeweben, Kohlefaserfilzen oder Kohlefaserstäben, die
sich gegebenenfalls flexibel im Bauteil anpassen lassen,
realisiert.
Diese erfindungsgemäß eingesetzten Kohlefasergebilde werden
dazu benutzt, um nach dem Prinzip der großen Oberfläche als
elektrische Widerstandsheizung eine steuerbare hohe
Energiedichte und Wärmemenge im Bauteil zu erzeugen.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Kohlefasergebilde stammen aus
der Raumfahrtentwicklung und sind handelsüblich erhältlich,
beispielsweise werden sie unter den Handelsnamen Sigrabond®
und Sigratherm® von der SGL Carbon AG vertrieben.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise ermöglicht grundsätzlich,
die zu trocknende Wandstärke um die Hälfte zu reduzieren
gegenüber einer einseitigen Beaufschlagung von Wärme von außen
auf ein Bauteil.
Die Erfindung ermöglicht des weiteren, daß nur das Bauteil
erwärmt wird, das auch getrocknet werden muß, und zwar am Ort
der Entstehung, d. h. die Wärmeübertragung wird optimiert, da
sie unmittelbar einwirkt. Auf diese Weise wird ein Minimum an
aufzuwendender Energie nur benötigt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird aber auch zugleich
durch effektive Trocknung die Zeit der Trocknung wesentlich
reduziert, gegenüber einer einseitigen Trocknung mindestens um
die Hälfte der benötigten Zeit.
Das erfindungsgemäße Trocknen des Bauteils von innen nach
außen ermöglicht, die Trocknung über eine Spannungsmessung zu
steuern. Hierbei ist es wesentlich, daß die Änderung der
Feuchtigkeit gemessen wird beispielsweise über die Messung des
Leitfähigkeitswertes und damit die Trocknung gesteuert werden
kann.
Mittels der Energiequelle können Temperaturen bis zu 400°C und
mehr im Inneren des Bauteils erzeugt werden. Die Änderung der
Feuchtigkeit wird am und im Bauteil über eine
Leitfähigkeitsmessung erfaßt und wird dann zur Steuerung des
Trocknungsprozesses benutzt. Hierbei kann die gewünschte
Temperatur und der vorgegebene Temperaturverlauf zum Trocknen
des Bauteils durch Steuerung der Spannung der Energiequelle
erreicht werden.
Zur Messung des Trocknungsverlaufes, nämlich der Temperaturen
und der sich ändernden Feuchtigkeit bzw. Leitwerte werden bei
dem Einbringen der Formmassen in die Form zugleich
Thermomeßelemente, wie Thermomeßfühler, zur Messung der
Temperatur und Sensoren zur Erfassung der Feuchtigkeit über
eine Leitfähigkeitsmessung mit in das Bauteil eingelegt und
eingegossen. Des weiteren werden Thermomeßelemente und
Sensoren an der Oberfläche des Bauteils angebracht.
Durch die Möglichkeit, die Energiequelle der Bauteilgeometrie
anzupassen, ist ein gerichteter Temperaturverlauf im Bauteil
realisierbar und erfaßbar und damit eine stufenweise
Ansteuerung der Energiequelle, d. h. eine stufenweise
Veränderung der von dem Kohlefasergebilde als elektrischer
Widerstandsheizung abgegebenen erzeugten thermischen Energie.
Infolge der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Trocknung von
innen nach außen im Bauteil entfällt der sonst übliche
Druckanstieg innerhalb des Bauteils und damit entfällt auch
eine mögliche Zerstörung des Gefüges schon vor dem Einbau.
Durch die gezielte Steuerung der Spannung, die an das
Kohlefasergebilde angelegt wird, können exakte
Temperaturkurven beim Trocknen eingehalten werden. Diese
Temperaturkurven können durch Leitfähigkeitsmessungen, welche
die Feuchtigkeit im Bauteil messen, geregelt werden.
Nach einem weiteren wesentlichen Vorschlag der Erfindung wird
die Oberfläche des Bauteils während des von innen nach außen
voranschreitenden Trocknungsprozesses feucht gehalten, um das
Kapillarsystem an der Oberfläche des Bauteils offenzuhalten
und den Feuchtigkeitsabtransport durch die Oberfläche bis zum
Ende des Trocknungsvorganges aufrechtzuerhalten.
Beispielsweise wird vorgeschlagen, die Oberflächen des
Bauteils während des Trocknungsvorganges zu isolieren. Durch
diese Isolierung der Außenwände wird die Oberfläche des
Bauteils feucht gehalten, dadurch wird das Kapillarsystem
offengehalten und somit ein Feuchtigkeitstransport durch die
Oberfläche bis zum Ende des Trockungsvorganges gewährleistet.
Eine weitere Möglichkeit der Optimierung des
Trocknungsvorganges wird gemäß dem Vorschlag der Erfindung
dadurch erreicht, daß das Bauteil während des
Trocknungsprozesses mit Unterdruck beaufschlagt wird. Durch
Unterdruck (Vakuumkammer) in der Umgebung des Bauteils kann
der Trocknungsvorgang optimiert werden. Es kann der
Energiebedarf zum Trocknen bis um den Faktor 10 vermindert
werden.
Gemäß der Erfindung wurde erkannt, daß ein Kohlefasergebilde,
welches in das Bauteil, beispielsweise Beton, eingegossen wird,
sich ebenfalls weitgehend einer Oxidation entzieht, nämlich so
lange der Verdampfungsvorgang nicht abgeschlossen ist, d. h.
Wasser an der Oberfläche des Bauteils verdampft. Das
verdampfende Wasser ist nämlich so lange eine Barriere für
diffundierenden Sauerstoff zur Kohlefaser hin.
Hierfür ist ebenfalls wichtig, daß nur die Anschlüsse - Litzen
- für das im Innern des Bauteils angeordnete Kohlefasergebilde
für die Spannung aus dem Bauteil herausgeführt sind, während
die Kohlefaser innerhalb des Bauteils gegen Oxidation
zumindest zeitweilig geschützt ist.
Es ist bekannt, daß Graphitstäbe und Kohlefasern als
Heizelemente benutzt werden, so werden zum Beispiel unter
Stickstoffatmosphäre oder Edelgasatmosphäre Graphitöfen als
Brennöfen verwendet. Der Einsatz von Kohlefasern als
Heizelement ist nur unter zusätzlicher Schutzgasatmosphäre
bekannt.
Erfindungsgemäß wird ein Kohlefasergebilde in eine Formmasse
wie Beton eingegossen und befindet sich ebenfalls unter
Luftabschluß, so daß eine Oxidierung verhindert wird.
Soweit mit Temperaturen zum Trocknen unter 350°C gearbeitet
wird, wurde erkannt, daß die Oxidation des Kohlefasergebildes
hinreichend verhindert werden kann durch den Trocknungsvorgang
und Verdampfungsvorgang. Erst bei Ansteigen der Temperatur
über 350°C findet eine gewisse Oxidation des
Kohlefasergebildes statt. Dies kann dadurch verhindert werden,
daß die Kohlefasern einen Schutzanstrich gegen Oxidation
erhalten, beispielsweise eine Glasurbeschichtung auf Basis
Siliciumcarbid oder eine Abbrandschutzschicht.
Erfindungsgemäß wird durch Anlegen einer Niederspannung,
bevorzugt maximal 30 Volt an das im Bauteil befindliche
Kohlenfasergebilde eine Erwärmung des Bauteils erreicht, wobei
Temperaturen je nach Wunsch zwischen 300 bis 400°C erzeugt
werden. Während des Austrocknens des Bauteils ist im Inneren
mit einem Unterdruck bzw. einem Sauerstoffmangel zu rechnen.
Dieses ist der Schutz gegen Oxidieren der Kohlefasern. Die
Feuchtigkeit wandert entsprechend der steigenden Wärme von
innen nach außen. Der sich dabei bildende Wasserdampf bei
Erwärmungstemperaturen über 100°C verhindert am Umfang des
Bauteils wiederum die Oxidation der Kohlefasern, nämlich das
Eindringen von Sauerstoff. So ist während des gesamten
Trocknungsvorganges die Kohlefaser im Zentrum des Bauteils vor
Oxidation weitgehend geschützt. Nur bei Temperaturen, die über
350°C und höher hinaufgehen, ist ein zusätzlicher Schutz gegen
Oxidation der Kohlefaser erforderlich.
Es wurde gefunden, daß für den erfindungsgemäßen Einsatz zum
Trocknen von großformatigen Bauteilen insbesondere solche
Kohlefasergebilde mit Vorteil einsetzbar sind, bei denen die
Kohlefasern überwiegend in einer Achse angeordnet sind,
wodurch ein hoher Wirkungsgrad der Stromleitung erzielbar ist.
Auch eine hohe Dichte des Kohlefasergebildes erhöht den
Wirkungsgrad der Stromleitung.
Ebenfalls ist es von Bedeutung, daß Kohlefasergebilde und
Kohlefaser mit einem hohen Reinheitsgrad möglichst über 98%
eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Kohlefasergebilde sollten
bevorzugt in einer Achsrichtung orientierte Fasern und eine
hohe Dichte aufweisen. Der spezifische elektrische Widerstand
bei 20°C kann bei 24 bis 32 Ohmµm liegen. Die Rohdichte der
Flächengebilde liegt zwischen 1,0 bis 1,5 g/cm3.
Es wurde ein Kohlefasergewebe mit in einer Achse der
Stromleitung überwiegend ausgerichteten Fasern mit einem
Gesamtgewicht von 16 g mit einer Länge von 80 cm, einer Breite
von 2 cm und einer Dicke von 0,35 cm in ein Betonbauteil
integriert. Das Betonbauteil hatte Abmessungen von 600 mm
Durchmesser und 970 mm Länge. Gewicht des Bauteils 500 kg,
angelegte Spannung 30 Volt, gemessener Strom 21 A, gemessene
Temperatur am Außenumfang des Bauteils 200°C.
Das Bauteil mit der Größe 500 kg wurde in 132 Stunden mit
einer Leistung von 504 Watt getrocknet.
In der Fig. 4 ist die Erfindung schematisch dargestellt. In
das Bauteil 1, hier ein kugelförmiger Körper, ist im Zentrum
das Kohlefasergewebe 2 als thermische Energiequelle eingebaut.
Die Anschlüsse und die Spannungsquelle sind nicht dargestellt.
Der Temperaturverlauf beginnt nun vom Zentrum und wandert
radial R nach außen. Zu Beginn der Erwärmung wird zuerst das
Zentrum aufgeheizt, siehe Fig. 4 - hell = hohe Temperatur, zum
Beispiel 220°C, - dann wandert die Erwärmung langsam nach
außen, wo es anfangs - kalt = dunkel = Raumtemperatur - ist.
Claims (20)
1. Verfahren zum Herstellen und Trocknen großformatiger
monolithischer Bauteile der Beton- und
Feuerfestindustrie, die aus nassen Formmassen, wie
Beton, poröser Beton, mikroporöser hochdichter Beton, in
einer Form hergestellt werden, bei dem die Formmasse in
die Form eingebracht, verdichtet und getrocknet sowie
gegebenenfalls gesintert wird, beim Einbringen der
Formmasse in die Form im Zentrum des herzustellenden
Bauteils eine Energiequelle eingelagert wird, zum
Trocknen des Bauteils mittels der Energiequelle im
Zentrum des Bauteils eine thermische Energie erzeugt
wird, wobei das Trocknen des Bauteils von innen nach
außen erfolgt, und als Energiequelle ein dichtes
Gebilde, wie Flächengebilde oder Formkörper, aus
Kohlefasern eingesetzt wird, das als elektrische
Widerstandsheizung wirksam wird und mittels einer
anzulegenden Spannung betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlüsse des
Kohlefasergebildes für die Spannung aus dem Bauteil
herausgeführt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kohlefasergebilde
flexibel ist und der Konfiguration des Bauteils für eine
möglichst zentrische Lage angepaßt werden kann.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Kohlefasergebilde mit einem
Reinheitsgrad größer 98% eingesetzt sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlefasergebilde Gewebe
eingesetzt werden, bei denen möglichst viele Kohlefasern
in einer Achse angeordnet sind, wodurch ein Wirkungsgrad
der Stromleitung und damit der erzeugbaren thermischen
Energie erzielbar ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlefasergebilde ein
Kohlefaserfilz eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlefasergebilde ein
Kohlefaserstab eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Kohlefasergebildes
im Innern des Bauteils eine steuerbare hohe Energiedichte
erzeugt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß mittels des Kohlefasergebildes
im Innern des Bauteils Temperaturen bis zu 400°C erzeugt
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung der Feuchtigkeit
am und im Bauteil über eine Leitfähigkeitsmessung erfaßt
wird und zur Steuerung des Trocknungsprozesses benutzt
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die gewünschte Temperatur und
vorgegebenen Temperaturkurven zum Trocknen des Bauteils
durch Steuerung der Spannung der Energiequelle erreicht
werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Bauteils
während des Trocknungsprozesses innen und außen gemessen
und die erhaltenen Meßwerte zur Steuerung und Überwachung
des Trocknungsprozesses insbesondere der mittels der
Energiequelle erzeugten Temperatur und Temperaturverlaufes
eingestellt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Temperaturmessung bei dem
Einbringen der Formmasse in die Form Thermomeßelemente,
wie Thermomeßfühler, zur Messung der Temperatur und des
weiteren Sensoren zur Erfassung der Feuchtigkeit über eine
Leitfähigkeitsmessung mit in das Bauteil eingelegt und
eingegossen werden und des weiteren Thermomeßelemente
und/oder Sensoren zur Erfassung der Feuchtigkeit über eine
Leitfähigkeitsmessung an der Oberfläche des Bauteils
angebracht werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Bauteils
während des von innen nach außen voranschreitenden
Trocknungsprozesses feucht gehalten wird, um das
Kapillarsystem an der Oberfläche des Bauteils
offenzuhalten und den Feuchtigkeitsabtransport durch die
Oberfläche bis zum Ende des Trocknungsprozesses
aufrechtzuerhalten.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächen des Bauteils
während des Trocknungsprozesses isoliert werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß ein vorgebbarer gerichteter
zum Beispiel stufenweiser Temperaturverlauf in Anpassung
an die Bauteilgeometrie mittels der Energiequelle
durchgeführt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil während des
Trocknungsprozesses mit Unterdruck beaufschlagt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß die mittels des
Kohlefasergebildes im Innern erzeugte Wärmemenge zu einer
Verdampfung der in dem Bauteil enthaltenen Feuchtigkeit
ausreicht und das verdampfende Wasser an der Oberfläche
des Bauteils während des Trocknungsprozesses eine Barriere
für von außen zu dem Kohlestoffasergebilde diffundierenden
Sauerstoff bildet, um eine Oxidation der Kohlefasern
während des Trocknungsprozesses weitgehend zu verhindern.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Schutzüberzug gegen
Oxidation ausgerüstete Kohlefasern bzw. Kohlefasergebilde
verwendet werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die Energiequelle mit
Niederspannung betrieben wird.
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