DE19815685A1 - Rekombinante mikrobielle 3-Hydroxybuttersäure-Dehydrogenase, Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung - Google Patents
Rekombinante mikrobielle 3-Hydroxybuttersäure-Dehydrogenase, Verfahren zu deren Herstellung und VerwendungInfo
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Abstract
DNA-Molekül, umfassend ein Strukturgen, das für ein bakterielles Protein mit der enzymatischen Aktivität von 3-Hydroxybuttersäure-Dehydrogenase (3-HBDH) kodiert, eine das DNA-Molekül beeinhaltende rekombinante DNA, entsprechend transformierte Mikroorganismen, ein Verfahren zur Gewinnung von 3-HBDH durch Züchtung eines geeigneten, transformierten Mikroorganismus sowie ein Verfahren zur Bestimmung von Ketonkörpern in Gegenwart des Enzyms. Bevorzugt ist ein Strukturgen aus Rhodobacter sphaeroides.
Description
Die Erfindung betrifft im wesentlichen ein DNA-Molekül, das für ein Protein mit der enzymati
schen Aktivität der 3-Hydroxybuttersäure-Dehydrogenase (E.C. 1.1.1.30) kodiert, das DNA-
Molekül beinhaltende rekombinante DNA, entsprechend transformierte Mikroorganismen, ein
Verfahren zur Gewinnung von 3-Hydroxybuttersäure-Dehydrogenase durch Züchtung eines ge
eigneten, transformierten Mikroorganismus sowie ein Verfahren zur Bestimmung von Keton
körpern in Gegenwart des Enzyms.
3-Hydroxybuttersäure-Dehydrogenase (3-HBDH) ist ein Enzym, welches - unter gleichzeitiger
Umwandlung von NAD⁺ in NADH - die Oxidation von Hydroxybuttersäure zu Acetessigsäure
katalysiert (Bergmeyer, H.U. et al. (1967), Biochem. J. vol. 102, 423-431):
Das Enzym dient zum Nachweis von Ketonkörpern. Unter Ketonkörpern versteht man insbeson
dere Acetessigsäure, 3-Hydroxybuttersäure und Aceton. Ketonkörper werden bei gesteigerter
Lipolyse, z. B. bei Insulinmangel (Diabetes mellitus; TypI-Diabetiker), bei erhöhter Glucagon
konzentration und im Hungerzustand vermehrt gebildet. Die physiologische Konzentration von
weniger als 7 mg/dl kann dabei auf das über 10fache ansteigen. Hydroxybuttersäure hat sich über
die vergangenen Jahre als ein extrem zuverlässiger Parameter bei der Verfolgung einer Insulin-
Therapie erwiesen.
Ketonkörper sind Metaboliten des Fettstoffwechsels. Sie werden in der Leber gebildet und insbe
sondere anschließend in der Muskulatur metabolisiert. Üblicherweise erfolgt der störungsanfäl
lige qualitative Nachweis der Ketonkörper in Harnproben über Aceton oder Acetessigsäure. 3-
Hydroxybuttersäure (3-HB) ist jedoch im Vergleich zu Aceton oder Acetessigsäure der domi
nantere und zuverlässigere Indikator für klinische Diagnosen. Das Verhältnis von 3-HB zu Ace
ton bzw. Acetessigsäure beträgt im Normalzustand 3 : 1. Das Verhältnis steigt bei Ketoacidosen
auf 6 : 1 bis 12 : 1. Mit Hilfe einer geeigneten 3-HBDH sollte es zudem möglich sein, einen quanti
tativen Test auf 3-Hydroxybuttersäure zu entwickeln.
Es ist bekannt, daß 3-HBDH in einer Reihe eukaryotischer Organismen sowie auch in Pro
karyonten vorkommt (Churchill, P. et al. (1992), Biochem. vol. 31, 3793-3799; Marks, A.R. et
al. (1992), J. Biol. Chem. vol. 267, 15459-15463; Bergmeyer, H. U. et al. (1967), Biochem. J.
vol. 102, 423-431). Insbesondere diverse Bakterien dienen heute als Quelle zur Gewinnung des
3-HBDH-Enzyms. Die klassischen Verfahren zur Herstellung der konventionellen 3-HBDH aus
bestimmten Mikroorganismen sind jedoch sehr zeitaufwendig und kostenintensiv, zum einen auf
grund der schwachen Expression von 3-HBDH, zum anderen läßt sich der Fermentationsprozess
entsprechender Mikroorganismen nur schlecht reproduzieren.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit in der Bereitstellung eines rekombinanten
mikrobiellen Proteins mit der enzymatischen Aktivität der 3-HBDH.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein DNA-Molekül, umfassend ein Strukturgen, welches für ein
Protein mit der enzymatischen Aktivität der 3-Hydroxybuttersäure-Dehydrogenase kodiert und in
einem heterologen Mikroorganismus mittels eines Vektors transformiert und exprimiert wird.
Bei dem erfindungsgemäßen DNA-Molekül bzw. dem 3-HBDH-Strukturgen handelt es sich ins
besondere um das für 3-HBDH kodierende Gen, welches aus verschiedenen Mikroorganismen
wie beispielsweise aus Bakterien der Gattungen Rhodobacter, Rhodospirillum und Pseudomonas
erhältlich ist. Besonders geeignet als Quelle für das erfindungsgemäße DNA-Molekül haben sich
Mikroorganismen der Species der Gattung Rhodospirillaceae, insbesondere Rhodobacter spha
eroides erwiesen. Insbesondere wurde ein für 3-HBDH kodierendes Gen aus Rhodobacter spha
eroides (BMTU 109, DSM 12077) welches eine Nukleotidsequenz gemäß SEQ. ID NO. 1 bzw.
eine entsprechende aufgrund des genetischen Codes degenerierte Sequenz aufweist, erhalten. Das
Rhodobacter-3-HBDH-Strukturgen weist eine Homologie zu entsprechenden eukaryotischen
Genen von lediglich 46 bzw. 47% auf und zeichnet sich ferner insbesondere dadurch aus, daß es
einen GC-Gehalt von ca. 68 mol% aufweist und das Codon bevorzugt für die Aminosäure Serin
(12 von insgesamt 15) sowie CTG/C ausschließlich für die Aminosäure Leucin (insgesamt 16)
kodiert. Der Stamm Rhodobacter sphaeroides mit der internen Bezeichnung BMTU 109 ist bei
der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSM), Mascheroder
Weg 1b, D-38124 Braunschweig unter DSM 12077 am 26.03.1998 hinterlegt worden.
Bevorzugt ist erfindungsgemäß weiterhin, wenn die Expression des 3-HBDH-Proteins unter Ver
wendung einer in SEQ. ID NO. 1 enthaltenen Teilsequenz, insertiert in einen geeigneten Vektor,
erfolgt. Als besonders geeignet haben sich erfindungsgemäß solche DNA-Moleküle erwiesen, die
einer Nukleotidsequenz von Nukleotid Nr. 467 bis Nr. 1237 der Sequenz gemäß SEQ. ID NO. 1
entsprechen, zu diesen komplementär sind und/oder mit diesen hybridisieren. Solche DNA-Mo
leküle umfassen beispielsweise Fragmente, Modifikationen, Derivate und alle Varianten der vor
stehend beschriebenen DNA-Moleküle. Der Begriff "Hybridisierung" bedeutet in diesem Zusam
menhang eine Hybridisierung unter konventionellen Hybridisierungsbedingungen, vorzugsweise
unter stringenten Bedingungen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Proteins mit 3-
HBDH-Aktivität durch Einfügen eines für 3-HBDH kodierenden DNA-Moleküls in einen geeig
neten Vektor und Transformation der erhaltenen rekombinanten DNA in einen Mikroorganis
mus, der die Befähigung aufweist, 3-HBDH im Medium zu produzieren. Geeignete Mikroorga
nismen für die Expression sind insbesondere solche der Gattung E.coli wie beispielsweise
HB101 (ATCC 33694), JM83 (ATCC 35607) sowie RR1 (ATCC 35102).
Erfindungsgemäß haben sich für ein solches Verfahren sämtliche Plasmidvektoren als geeignet
erwiesen, die üblicherweise für die Expression in Wirtszellen verwendet werden. Beispielhaft
seien hier Vektoren auf Basis des Plasmids pKK177 unter Kontrolle eines T5-Promotors ange
führt. Nach Fermentation der transformierten Wirtszellen über mehrere Stunden wird das ange
reicherte Protein mit der enzymatischen Aktivität der 3-HBDH aus dem Kulturmedium isoliert.
Die Isolierung des Enzyms erfolgt im wesentlichen anhand dem Fachmann bekannter Maßnah
men, wie beispielsweise durch Zentrifugation, Aufschluß der Biomasse, Resuspension in ge
eigneter Pufferlösung, Abtrennung unlöslicher Zellbestandteile und durch verschiedene Chro
matographieschritte, beispielsweise mittels hydrophober Säulenmaterialien (z. B. Phenyl-Se
pharose) oder/und geeigneter Affinitätschromatographie.
Das rekombinante 3-HBDH-Enzym kann aus dem heterologen Mikroorganismus in guten Aus
beuten mit einer Reinheit von ca. 60% bis 80% sowie einer spezifischen Aktivität von minde
stens 200 U/mg erhalten werden. Das erfindungsgemäße rekombinante bakterielle Enzym ist
gegenüber den bekannten eukaryotischen 3-HBDH-Enzymen am C-terminalen Ende, bevorzugt
um ca. 30 Aminosäuren, verkürzt und weist darüber hinaus keine Phosphatidylcholin-Abhängig
keit auf. Letzteres ist mit dem Vorteil verbunden, daß die Zugabe von externem Lipid (Phosphat
idylcholin) zur Entfaltung der Enzymaktivität, d. h. beispielsweise bei der Bestimmung von Ke
tonkörpern verzichtet werden kann.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsmäßigen Enzyms ist, wenn eine aus dem Mi
kroorganismus Rhodobacter sphaeroides erhältliche, für ein 3-HBDH-Protein kodierende DNA-
Sequenz in einem E.coli-Stamm, beispielsweise in dem Stamm HB101 (ATCC 33694) expri
miert wird. Das rekombinante mikrobielle 3-HBDH-Enzym konnte so aus dem transformierten
Stamm anhand dem Fachmann bekannter Maßnahmen in hoher Ausbeute und mit Reinheit mit
einer spezifischen Aktivität von mindestens 200 U/mg Protein erhalten werden. Das Molekular
gewicht des aus vier Untereinheiten bestehenden erfindungsgemäßen Enzyms liegt zwischen
24000 und 30000 Dalton (SDS-PAGE). Ferner weist eine bevorzugte Ausführungsform des En
zyms einen pI von 5,90 sowie ein pH-Optimum von ca. pH 7 bis 8,5 (0,2 M Kaliumphosphat
bzw. Tris/HCl-Puffer) auf und zeichnet sich durch die in SEQ. ID NO. 2 bzw. Abb. 2 ange
gebene Aminosäuresequenz aus.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung von Ketonkörpern in
Gegenwart des erfindungsgemäßen rekombinanten mikrobiellen Enzyms. Der Test kann prinzi
piell, d. h. bezüglich der sonstigen benötigten Komponenten, nach bekannten Maßnahmen erfol
gen (z. B. Bergmeyer, H.U. et al. (1967), Biochem. J. vol. 102, 423-431).
Nukleotidsequenz der 3-HBDH aus Rhodobacter sphaeroides (Nukleotide 467-1237).
Aminosäuresequenz der 3-HBDH aus Rhodobacter sphaeroides.
SDS-PAGE einer hoch-angereicherten 3-HBDH aus Rhodobacter spec. Das Protein wurde in
E.coli exprimiert und mittels Phenyl-Sepharose-Chromatographie gereinigt. Es wurden Proben
mit 1 µg und 0,5 µg Protein aufgetragen.
Kinetische Daten (Absorption/Zeit) für die Bildung von Acetat und NADH mit dem
erfindungsgemäßen Enzym gemäß Beispiel 2;
Reihe 1, Reihe 2 (Tabelle 2).
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter:
Zur Isolierung der chromosomalen DNA wurden 0.7 g Bakterien-Naßgewicht (Rhodobacter
sphaeroides) in 2 ml 50 mM Tris pH 8.0, l mM EDTA, 6.7% Saccharose resuspendiert und für
15 Min. bei 37°C inkubiert. Anschließend wurden 50 mg Lysozym zugegeben und weitere 10
Min. bei 37°C inkubiert. Um DNAsen zu inhibieren, wurden 1.25 ml 0.5 M EDTA pH 8.0 zuge
geben. Die Bakterien wurden durch die Zugabe von 0.75 ml 20% SDS, 50 mM Tris pH 8.0 20
mM EDTA für 10 Min. bei 37°C lysiert. Anschließend wurden 2 mg Proteinase K zugegeben
und bei 37°C für 3 Std. inkubiert. 5 M Natriumperchlorat wurde bis zu einer Endkonzentration
von 1 M zugegeben. Die Lösung wurde nun zweimal mit Phenol/Chloroform/Isoamyalkohol
(25 : 24 : 1) und zweimal mit Chloroform extrahiert. Die chromosomale DNA wurde mit dem
2.5fachen Volumen 100% Ethanol und 1/10 Volumen 3 M Natriumacetat für 30 Min. bei -20°C
gefällt. Das Pellet wurde mit 5 ml 70% Ethanol gewaschen, luftgetrocknet und in TE (10 mM
Tris/HCl pH 7,8; 1 mM EDTA) resuspendiert. Um RNA zu verdauen, wurde die Lösung mit 100
µg/ml RNaseA für 2 Std. bei 37°C inkubiert.
Alternativ kann die Isolierung chromosomaler DNA mit Hilfe des von der Firma QIAGEN ver
triebenen Genomic DNA Purification Kits nach den Angaben des Herstellers erfolgen.
Das für die N-terminalen Aminosäuren 1-163 (SEQ. ID NO. 2) kodierende DNA-Fragment
wurde mittels PCR unter der Verwendung degenerierter Primer, die von den vorliegenden Pep
tidsequenzen abgeleitet wurden, amplifiziert. Das DNA-Fragment wurde in einen geeigneten
Vektor, z. B. den Vektor pCRII (Clark, J.M. (1988), Nucl. Acids Res. vol. 16, 9677-9686 und
Mead, D. et al. (1991), Bio/Technology vol. 9, 657-663) kloniert und sequenziert. Als hilfreich
hat sich hierbei der von der Firma Invitrogen angebotene TA Cloning Kit erwiesen.
Die Isolierung des 3'-terminalen Endes des 3-HBDH-Gens (entspricht Aminosäureresten 164-257,
SEQ. ID NO. 2) erfolgte über Southern Blot Analyse und der Herstellung einer partiellen
Genbank. Je 10 µg chromosomaler DNA wurden mit verschiedenen Restriktionsenzymen (Bam
HI, Nae I, Sma I, Pst I, Nco I) verdaut, gelelektrophoretisch aufgetrennt und auf eine Nylon
membran transferiert. Als Sonde zur Detektion homologer Fragmente in der chromosomalen
DNA diente ein 514 bp Eco-RI-Fragment, das die ersten 489 bp des 3-HBDH Gens enthielt. Die
Markierung dieses Fragmentes erfolgte durch Random Priming gemäß Maniatis et al., Molecular
Cloning, A Laboratory Manual, 2nd. Edition, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989) mit
Digoxigenin-dUTP (DIG High Prime DNA Labeling and Detection Starter Kit II, Fa. Boehringer
Mannheim). DNA-Restriktionsfragmente, die ein positives Signal mit der Sonde ergaben, wur
den aus dem Gel nach Maniatis et al. (1989), Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2nd.
Edition, Cold Spring Harbor Laboratory Press) extrahiert und zur Herstellung einer partiellen
Genbank in den Vektor pBluescript II SK+ (Fa. Stratagene) ligiert und in E.coli XL1 Blue trans
formiert.
Positive Klone wurden mit einer Sonde im Colony lift detektiert, die die 5'-terminalen 152 bp
des 3-HBDH-Gens enthielt. Die Sonde wurde mit Hilfe der PCR synthetisiert und ebenfalls
durch Random Priming mit Digoxigenin-dUTP markiert.
1% der Klone, die Bam HI-Restriktionsfragmente enthielten, zeigten ein positives Signal mit der
verwendeten Sonde. Zwei ausgewählte Bam HI-Klone wurden mit verschiedenen internen Pri
mern sequenziert (SEQ. ID NO. 1). Die aus der Sequenz abgeleitete Aminosäuresequenz ent
spricht der gemäß SEQ. ID NO. 2 widergegebenen Sequenz.
Zur Klonierung des 3-HBDH-Gens in die Expressionsvektoren pKK177-HB und pKKT5 wurde
das 3-HBDH-Gen über die PCR mit der Taq-Polymerase (Fa. Boehringer Mannheim) amplifi
ziert. Die verwendeten Oligonukleotide dienten gleichzeitig der Einführung von Restriktionsen
zymschnittstellen (Eco RI am 5'-Ende und Hin dIII am 3'-Ende des 3-HBDH-Gens). Die PCR-
Zyklen waren: 3 Minuten 95°C (Denaturierung); 30 Zyklen: 2 Minuten 95°C (Denaturierung), 1
Minute 57°C (Annealing), 1 Minute 72°C (Polymerisation); 7 Minuten 72°C (Polymerisation).
Als Template-DNA dienten die Bam HI-Klone, die im Colony Lift ein positives Signal ergeben
hatten und sequenziert waren. Das amplifizierte DNA-Fragment wurde nach Vogelstein, B. und
Gillespie, D. (1979), Proc. Natl. Acad. Sci. USA vol. 76, 615-619 beispielsweise mit Hilfe des
High Pure PCR Purification Kits (Fa. Boehringer Mannheim) gereinigt, mit den Restriktionsen
zymen Eco RI und Hin dIII geschnitten und nach Auftrennung auf einem 1%igen Agarosegel aus
dem Gel eluiert, in die beiden Expressionsvektoren ligiert und in E.coli XL1 Blue damit transfor
miert. Positive Klone wurden durch Restriktionsverdau mit den gleichen Enzymen identifiziert
und zur Kontrolle sequenziert.
Verschiedene E.coli Stämme (z. B. RR1 (ATCC 35102), HB101 (ATCC 33694), JM83 (ATCC
35607) wurden mit dem rekombinanten Plasmid 3-HBDH x pKKT5 zusammen mit dem Helfer
plasmid pUBS520 transformiert.
Zur Expression der 3-HBDH wurden Übernachtkulturen der E.coli Stämme 1/60 in Luria-Broth
(mit 100 µg/ml Ampicillin und 50 µg/ml Kanamycin) überimpft und bei einer OD550 von 0,5
mit IPTG (Isopropylthiogalactosid; 1 mM Endkonzentration) induziert. Nach der Induktion wur
den die Kulturen noch weitere 4 Stunden bei 37°C inkubiert. Die Kulturen wurden abzentrifu
giert, das Zellpellet in 50 mM Kaliumphosphat, pH 7,6, 0,1 mM Calciumchlorid, 0,1 mM Ma
gnesiumchlorid resuspendiert und mit Hilfe der French Press aufgeschlossen. Nach Filtration des
Aufschlusses wurde der Extrakt mit Ammoniumsulfat versetzt bis eine Leitfähigkeit von 150
mS/cm erreicht wurde. Nach Justierung des pH-Werts auf 7,6, wurde das Filtrat auf eine Phenyl-
Sepharose Säule gegeben und mit einem linearen Gradienten, der von 1,2 M bis 0 M Ammoni
umsulfat reichte, fraktioniert. Fraktionen, die 3-HBDH-Aktivität enthielten, wurden gegen 0,05
M Tris-HCI, pH 7,8, 1 mM Dithiothreitol dialysiert.
Es wurde auf diese Weise ein Protein mit 3-HBDH-Aktivität in einer Reinheit von ca. 80% und
einer spezifischen Aktivität von über 200 U/mg bis ca. 250 U/mg Protein erhalten (1 Unit En
zymaktivität entspricht der Menge an Enzym, die die Umsetzung von 1 µmol Substrat pro Minu
te katalysiert). Tabelle 1 gibt das Ergebnis eines Reinigungsverfahrens für das erfindungsgemäße
Enzym wider.
Der enzymatische Test wurde wie folgt durchgeführt. Eine Pufferlösung (1 ml 0,2 M Tris-HCI,
pH 8,0), 0,1 ml NAD⁺ (20 mg/ml wässrige Lösung) und 0,25 ml einer Substratlösung (Natrium
β-Hydroxybutyrat, 20 mg/ml wässrige Lösung) wurden bei 25°C konditioniert (in einer Küvette
mit einem 1 cm Lichtweg). Die Reaktion wurde durch Zugabe von 0,025 ml verdünnter Lösung
enthaltend des erfindungsgemäßen Enzyms gestartet und die Reaktionsgeschwindigkeit durch
Messung der linearen Änderung der Absorption bei 340 nm verfolgt (Tabelle 2).
Abb. 4 zeigt die entsprechende graphische Auswertung.
Claims (13)
1. Isoliertes DNA-Molekül, umfassend ein Strukturgen, das für ein Protein mit der enzymati
schen Aktivität von 3-Hydroxybuttersäure-Dehydrogenase (E.C. 1.1.1.30) kodiert und aus
einem Mikroorganismus erhältlich ist.
2. DNA-Molekül gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Strukturgen aus
Bakterien der Gattung Rhodobacter erhältlich ist.
3. DNA-Molekül gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Strukturgen aus
Rhodobacter sphaeroides (BMTU 109, DSM 12077) erhältlich ist.
4. DNA-Molekül nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Struk
turgen für ein Protein mit einer Aminosäuresequenz gemäß SEQ. ID NO. 2 bzw. Abb.
2 kodiert.
5. DNA-Molekül nach einem der Ansprüche 1 bis 4, daß es ein Strukturgen gemäß der Se
quenz SEQ. ID NO. 1 bzw. Abb. 1 enthält.
6. Rekombinante DNA, die fähig ist, in einem Mikroorganismus repliziert zu werden, umfas
send einen Plasmidvektor und ein DNA-Molekül nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
7. Rekombinante DNA nach Anspruch 6, worin der Plasmidvektor pKK177 oder ein davon ab
geleitetes Plasmid ist.
8. Mikroorganismus transformiert mit einer rekombinanten DNA nach einem der Ansprüche 6
oder 7.
9. Mikroorganismus nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um E.coli handelt.
10. Verfahren zur Herstellung eines Proteins mit der enzymatischen Aktivität von 3-Hydroxy
buttersäure-Dehydrogenase, umfassend die Schritte der (a) Transformation eines Mikroorga
nismus mit einer rekombinanten DNA nach Anspruch 6 oder 7, (b) Kultivierung des trans
formierten Mikroorganismus, so daß sich besagtes Protein in dem Kulturmedium anreichert
und (c) Gewinnung des Proteins aus dem Kulturmedium.
11. Isoliertes Protein mit der enzymatischen Aktivität von 3-Hydroxybuttersäure-Dehydroge
nase erhältlich nach dem Verfahren gemäß Anspruch 10.
12. Bakterielles Protein gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Aminosäure
sequenz gemäß SEQ. ID NO. 2 bzw. Abb. 2 aufweist.
13. Verfahren zur enzymatischen Bestimmung von Ketonkörpern in einer biologischen Probe in
Gegenwart eines Proteins mit 3-Hydroxybuttersäure-Dehydrogenase-Aktivität und eines Co
enzyms in reduzierter oder oxidierter Form, dadurch gekennzeichnet, daß ein Protein gemäß
der Ansprüche 11 oder 12 verwendet wird und der Verbrauch bzw. die Bildung an Coenzym
optisch bestimmt wird.
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EP0957171A2 (de) | 1999-11-17 |
US6255093B1 (en) | 2001-07-03 |
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JPH11318438A (ja) | 1999-11-24 |
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