DE19814134A1 - Zwei-Kopf-Verschließmaschine - Google Patents
Zwei-Kopf-VerschließmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Verschließmaschine zum Verschließen unrunder oder runder Dosen mit zwei Verschließstationen (1, 2), die sich um eine zentrale Achse (100) drehen können und jeweils eine ausreichende Zahl von Verschließrollen aufweisen, um den aufgelegten und ggf. aufgeclinchten Deckel einer Dose während der Wegzeit aufzufalzen, in welcher sich die Dose in der Verschließstation befindet, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Verschließstationen unmittelbar benachbart nebeneinander angeordnet sind.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Verschließen von unrunden oder aber auch runden Dosenkörpern mit
entsprechenden Deckeln, bevorzugt unter Ausbildung eines
Doppelfalzes.
Unrunde, aber auch runde Dosen können in rotierenden Mehrkopf-Ver
schließmaschinen verschlossen, insbesondere mit einem
Doppelfalz verschlossen werden. Jeder "Kopf" einer solchen
Verschließmaschine ist eine eigene Verschließstation, deren
Verschließrollen den aufgelegten und vorzugsweise bereits
aufgeclinchten Deckel einer Dose während derjenigen Wegstrecke
auffalzen können, die die Station von der Aufnahme der Dose bis
zu deren Freigabe zurücklegt. Dabei sind die Verschließköpfe
oder -stationen um eine zentrale Drehachse herum, die
üblicherweise als Säule oder dergleichen ausgebildet ist,
drehbar angeordnet.
Derartige Verschließmaschinen sind als Hochleistungs-Ver
schließmaschinen ("Karussellmaschinen") ausgelegt. Solche für
unrunde Dosen besitzen überlicherweise mindestens drei Stationen
oder Köpfe. Da jede dieser Stationen etwa 60 bis 80 Dosen pro
Minute verschließen kann, liegt der Leistungsbereich bei etwa
200 Dosen pro Minute. Derartige Verschließmaschinen auch in
Anlagen für mittlere Leistungsbereiche (z. B. 100-150 Dosen/min.)
einzusetzen, wie sie beispielsweise für Fischdosen günstig
wären, ist jedoch nicht sinnvoll. Denn jede Verschließstation,
also jeder Kopf, schlägt mit etwa 10% der Kosten einer ganzen
Verschließanlage zu Buche. Es ist deshalb wünschenswert, für
mittlere Leistungsbereiche Verschließmaschinen mit nur zwei
Köpfen bereit zustellen, da diese in der Anschaffung deutlich
günstiger sein sollten. Ordnet man nun zwei Verschließköpfe oder -sta
tionen wie bei den gängigen Mehrkopf-Verschließmaschinen um
die als zentrale Säule ausgestaltete Drehachse, so erhöht sich
bei ansonsten gleichen Dimensionen die Weglänge auf dem Kreis,
den das Zentrum jedes Verschließkopfes an dieser Achse
beschreibt, bevor der nächste Kopf beschickt werden kann, und
damit der Abstand, den die Dosen beim Einfahren in die
Verschließmaschinen zueinander aufweisen müssen. Demzufolge
erhöht sich die Geschwindigkeit auf der Beschleunigungsstrecke
und die Gefahr eines Überschwappens. Auch muß der
Streckenabschnitt zwischen Beschleunigungsstrecke und
Verschließmaschine aufgrund der größeren Abstände zwischen den
einfahrenden Dosenrümpfen größer sein.
Ähnliches gilt für Verschließmaschinen für Runddosen:
Üblicherweise besitzen diese Dosen eine Vielzahl von Köpfen,
z. B. 4 bis 6 Köpfe. Sollen jedoch sehr große Runddosen
verschlossen werden, z. B. große Konservendosen für Sauerkraut
u. a., z. B. für die Gastronomie, so wäre auch hier eine
Verschließmaschine mit nur zwei Köpfen vorteilhaft.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Zwei-Kopf-Ver
schließmaschine für das Verschließen von unrunden oder runden
Dosen zur Verfügung zu stellen, wobei der Beschleunigungsweg und
die tatsächlich erreichten Beschleunigungen nicht deutlich über
denen einer Drei-Kopf-Maschine liegen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die beiden
Verschließstationen nicht über eine zentrale Säule als Drehachse
angetrieben (gedreht) werden, sondern dicht nebeneinander
angeordnet sind. Die Übertragung der Antriebsenergie kann auf
beliebige Art und Weise dezentral erfolgen, bevorzugt über
dezentral angeordnete Säulen. Mindestens eine, bevorzugt zwei
solcher Säulen können dabei vorgesehen sein. Über ein Joch oder
dergleichen sind diese an den Antrieb gekoppelt, der
vorzugsweise von oben erfolgt. Starr verbunden mit dem Joch sind
ferner die beiden Verschließstationen, die vorzugsweise an einem
im rechten Winkel hieran befestigten oder integrierten weiteren
Joch hängend angeordnet sind. Der Abstand der Säulen zur
zentralen Drehachse ist derart gewählt, daß eine ausreichende
Beabstandung zu den Verschließköpfen vorhanden ist, z. B. 11 bis
18 cm. Bevorzugt sind sie so nahe wie möglich zu den
Verschließköpfen hin angeordnet, z. B. mit einem Abstand von 3-10
mm, besonders bevorzugt etwa 5 mm, um ein bequemes Greifen der
gefalzten Dosen mit einem üblichen Greifelement zu deren
Entfernen aus der Verschließmaschine zu gewährleisten.
Die erfindungsgemäße Maßnahme, das Verlagern des rotatorischen
Antriebs aus einer zentralen Säule auf eine oder mehrere
dezentrale Säulen, hat zur Folge, daß die beiden
Verschließstationen sehr nahe bzw. dicht nebeneinander
angeordnet werden können. Der Abstand der Stationen zueinander
(bezogen auf ihren größten Umfang) kann beispielsweise auf etwa
3-10 mm, bevorzugt etwa 5 mm verringert werden. Damit verringert
sich der Durchmesser der Kreisbahn, die das Zentrum einer jeden
Verschließstation bei seiner Bewegung um die zentrale Drehachse
beschreibt, und damit der Abstand, den in die Verschließmaschine
einfahrende Dosenkörper zueinander aufweisen müssen.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Verschließmaschine sollen
nachstehend anhand der beigefügten Figuren erläutert werden,
worin
Fig. 1 die schematische Anordnung der erfindungsgemäßen
Verschließmaschine aus der Ansicht von oben zeigt,
Fig. 2 schematisch eine Zwei-Kopf-Verschließmaschine
zeigt, und zwar ebenfalls von oben, bei der die
Verschließköpfe wie bei einer gängigen Drei-Kopf-Maschine
angeordnet wurden, und
Fig. 3 eine Drei-Kopf-Verschließmaschine nach dem Stand
der Technik, ebenfalls schematisch in der Ansicht von
oben, zeigt,
Fig. 4 die schematische Anordnung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung von der Seite im Schnitt A-A, zeigt und
Fig. 5 die schematische Anordnung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung von der Seite im Schnitt B-B zeigt,
Fig. 6 schematisch eine Dose mit Inhalt und
Oberflächenspiegel im beschleunigten Zustand zeigt, und
Fig. 7 schematisch von oben den Weg der Dosen in die
Verschließvorrichtung sowie die Abstände zeigt, die
zwischen in die Vorrichtung einlaufenden Dosen eingehalten
werden müssen.
Beginnend mit Fig. 3 sollen nun die Vorteile der vorliegenden
Erfindung näher erläutert werden. Fig. 3 ist die schematische
Darstellung einer im Stand der Technik bekannten
Verschließvorrichtung mit den drei Köpfen 1, 2 und 3, die um
eine zentrale Säule 7 angeordnet sind. Entlang des Weges 4
werden Dosen 5, 5' mit aufgelegtem, vorzugsweise aufgeclinchtem
Deckel in die Verschließmaschine eingeführt. Sobald sie die
Position 5' unter einer der drei Verschließköpfe erreicht haben,
beginnt der Verschließvorgang, während sich der Kopf - hier
Kopf 1 - angetrieben über die Säule 7 auf einer Kreisbahn um die
Drehachse 100 bewegt. Der Radius der Kreisbahn, auf der sich das
Zentrum 6 des Verschließkopfes 1 bewegt, läßt sich dabei nach
der folgenden Gleichung berechnen:
wobei d den Durchmesser der Verschließköpfe (gemessen im Bereich
der größten radialen Ausdehnung), x den Durchmesser der
Drehsäule 7 und y den Abstand zwischen der Drehsäule 7 und dem
jeweiligen Kopf darstellt. Nach dem Zurücklegen etwa der Hälfte
der Kreisbahn ist der Verschließvorgang beendet, die gefalzte
Dose verläßt auf der Strecke 4' (oder parallel leicht verschoben
hierzu) den Verschließautomaten wieder.
Da drei Köpfe vorhanden sind, können bei einer ganzen Drehung um
die Achse 100 drei Dosen aufgenommen und verschlossen werden;
der Abstand w der in die Vorrichtung einfahrenden Dosen muß
daher ein Drittel des Umfangs dieses Kreises betragen. Da der
Umfang dieses Kreises u gleich 2 rπ ist, muß der Abstand zweier
nacheinander in den Verschließautomaten einfahrender Dosen der
folgenden Gleichung genügen:
Die Größenordnung eines solchen Verschließautomaten kann
beispielsweise die folgende sein:
Der Durchmesser des Kopfes d beträgt etwa 260 mm, der Durchmesser der Drehsäule ist mit etwa 100 mm zu veranschlagen, und der Zwischenraum y zwischen Säule und den einzelnen Köpfen kann beispielsweise etwa 5 mm betragen. Unter diesen Umständen ist die Wegstrecke w = 38,7 cm.
Der Durchmesser des Kopfes d beträgt etwa 260 mm, der Durchmesser der Drehsäule ist mit etwa 100 mm zu veranschlagen, und der Zwischenraum y zwischen Säule und den einzelnen Köpfen kann beispielsweise etwa 5 mm betragen. Unter diesen Umständen ist die Wegstrecke w = 38,7 cm.
Wünscht man nun einen Verschließkopf mit geringerer Kapazität
und geringeren Kosten, so würde es sich wie oben beschrieben
anbieten, die Verschließmaschine nur mit zwei Köpfen 1, 2
auszugestalten. Erfolgt dies in der Weise, wie in Fig. 2 (mit
identischen Bezugszeichen) dargestellt, daß bei ansonsten
vergleichbarer Bauart nur zwei Verschließköpfe um die Drehsäule
herum angeordnet werden, so wird jeder Verschließkopf die
Wegstrecke w einer halben Kreisbahn zurücklegen, bis die jeweils
nächste Dose in den jeweils anderen Verschließkopf einfahren
kann. Da auch hier wieder der Radius der Kreisbahn, die das
Zentrum 6 eines jeden Verschließkopfes 1, 2 zurücklegt, der Summe
aus dem halben Durchmesser des Kopfes, dem halben Durchmesser x
der Drehsäule sowie dem Zwischenraum y zwischen Drehsäule und
Kopf entspricht, beträgt der Abstand zwischen zwei Dosen bei
ansonsten gleichbleibender Geometrie:
Bei ansonsten gleichbleibender Geometrie und der Einsparung
eines Verschließkopfes ergibt sich also für eine
Verschließmaschine gemäß Fig. 2, daß der Abstand zwischen den
einfahrenden Dosen um 50% über demjenigen liegen muß, der für
eine Drei-Kopf-Verschließmaschine erforderlich ist. Da die
Dosenkörper mit nur geringem Abstand aus der Station kommen, in
der ihnen die Deckel aufgelegt und ggf. angeclincht worden sind,
bedeutet das Erfordernis des höheren Abstandes, daß die Dosen
vor dem Einfahren in die Verschließvorrichtung stärker
beschleunigt werden müssen. Fig. 6 zeigt eine gefüllte Dose auf
der Beschleunigungsstrecke: Der Flüssigkeitsspiegel 8 richtet
sich als Ebene im rechten Winkel zur effektiven Beschleunigung 9
(aus Erdbeschleunigung plus durch die Bewegung erzeugter
Beschleunigung) aus; Flüssigkeit kann daher bei hoher
Beschleunigung in die offene Nut zwischen Deckelhaken und
Rumpfhaken gelangen und möglicherweise sogar aus der Dose
austreten, so daß kein sauberes Verschließen mehr möglich ist.
Wird jedoch die erfindungsgemäße Lösung gemäß Fig. 1 (ebenfalls
mit Identischen Bezugszeichen) gewählt, so liegen die beiden
Verschließköpfe nur durch den notwendigen Mindestabstand y
getrennt dicht beieinander. Der Radius des Kreises, den der
Mittelpunkt 6 eines jeden Verschließkopfes beschreibt, gehorcht
hier der Gleichung:
und der Abstand zur nächsten Dose ist:
Für das Ausführungsbeispiel mit den oben angegebenen Maßen
ergibt sich hieraus ein Wert von 41,6 cm Wegstrecke.
Beim Einfahren in die erfindungsgemäße Zwei-Kopf-Ver
schließmaschine können die Dosen also im selben Größenbereich
beschleunigt werden wie bei den gängigen Drei-Kopf-Ver
schließmaschinen. Damit verkürzt sich die
Beschleunigungsstrecke gegenüber einer in traditioneller Weise
gefertigten Zwei-Kopf-Maschine, und die Gefahr von
Verschmutzungen, die gerade z. B. bei Fischdosen zu
kostenintensiven Ausfällen führen können, ist stark reduziert.
Die Fig. 4 und 5 zeigen schematisch die erfindungsgemäße
Anordnung der Verschließköpfe von der Seite, einmal im Schnitt
A-A und einmal im Schnitt B-B. Bekannte Details wie Hubelemente
und dergleichen sind dabei weggelassen, in Fig. 4 auch der in
Fig. 5 angedeutete Tisch 8 ("Pinolentisch"). Man erkennt die
Anordnung der Säulen 7, die in Fig. 5 hintereinander auf der
Betrachterachse liegen, während sie in Fig. 4 teilweise vom
vorderen der beiden Verschlußköpfe verdeckt in symmetrischer
Lage zur Drehachse zu sehen sind.
Claims (3)
1. Verschließmaschine zum Verschließen unrunder oder runder
Dosen mit zwei Verschließstationen (1, 2), die sich um eine
zentrale Achse (100) drehen können und jeweils eine
ausreichende Zahl von Verschließrollen aufweisen, um den
aufgelegten und ggf. aufgeclinchten Deckel einer Dose
während der Wegzeit aufzufalzen, in welcher sich die Dose in
der Verschließstation befindet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Verschließstationen unmittelbar benachbart
nebeneinander angeordnet sind.
2. Verschließmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsenergie der zentralen Achse (100) über
dezentral angeordnete Säulen übertragen wird.
3. Verschließmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Verschließstationen im Bereich ihres größten
Durchmessers einen Abstand von 3 bis 12 mm, bevorzugt etwa
5 mm zueinander aufweisen.
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