DE19813077C2 - Videosignalverarbeitungseinheit mit virtuellen Videoeingangssignalen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Gestaltung von Videosignalen mit einer Anzahl von Video-Eingängen, denen Videoeingangssignale zuführbar sind, mit einer Kreuzschiene, die mehr Eingänge aufweist als Videoeingänge vorhanden sind, mit einer Videosignalbearbeitungseinheit, deren Eingang mit einem Kreuzschienenausgang und deren Ausgang mit einem Kreuzschieneneingang verbunden ist.

Einrichtungen zur Gestaltung von Videosignalen sind beispielsweise Videoproduk­ tionsmischer, die in Fernsehstudios zur Produktion von Videobeiträgen verwendet werden. Bei solchen Videoproduktionsmischern werden Eingangsvideosignale über eine oder mehrere Kreuzschienen angewählt und in zugeordneten Misch-/Effektein­ heiten gemischt und/oder überblendet. Zur künstlerischen Gestaltung solcher Video­ eingangssignale enthalten große Videoproduktionsmischer Signalverarbeitungseinhei­ ten, wie z. B. Chroma-Key-Einheiten, Überblend-Generatoren, Schrifteinblendungs­ generatoren und andere Einheiten, welche ein betreffendes Videoeingangssignal entsprechend mittels Bedienelementen vorgegebener Verarbeitungseigenschaften umgestalten.

Derartige Einrichtungen sind zum Beispiel aus dem Artikel "Digital Effects Integration in a Video Switcher" von Jay L. Flora sowie der US 4,947,254 bekannt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Gestaltungsmöglichkeiten mit einer Einrichtung der eingangs genannten Art auf möglichst kostensparende Weise auszu­ weiten.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein Kreuzschienenausgang mit einer Rückführungsleitung mit einem Kreuzschieneneingang verbunden ist, wodurch das Ausgangssignal der Kreuzschiene auf den Kreuzschieneneingang zurückgeführt ist, ohne dass damit eine Bearbeitung des Ausgangssignals verbunden ist.

Durch die Zuweisbarkeit eines beliebigen Videoeingangssignals auf eines der zusätz­ lichen Auswahlelemente und der Speichermöglichkeit anderer Eigenschaften ist es möglich, ein und dasselbe Videoeingangssignal in unterschiedlichen Gestaltungsmög­ lichkeiten ständig zur Verfügung stehen zu haben. Da zur Änderung der Gestal­ tungsmöglichkeiten lediglich die Bearbeitungseigenschaften, die in der einem zusätz­ lichen Auswahlelement zugeordneten Speichereinrichtung ausgelesen und zur Um­ programmierung der dem tatsächlichen Videoeingangssignal zugeordneten Signal­ verarbeitungseinheit verwendet werden, wird für die unterschiedlichen Gestaltungs­ möglichkeiten eines Videoeingangssignals tatsächlich auch nur dieses eine Video­ eingangssignal und die eine, diesem Videoeingangssignal zugeordnete Signalverar­ beitungseinheit benötigt. Dem Bediener der Einrichtung zur Gestaltung von Video­ signalen steht dieses bearbeitete Videosignal jedoch wie ein übliches bearbeitetes Videoeingangssignal zur Verfügung, so daß sich die Bedienung nicht ändert, sondern lediglich mehr Auswahlelemente zur Verfügung stehen.

In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Einrichtung zur Gestaltung von Videosignalen ein Mischpult. Eine im Mischpult angeordnete Steuereinrichtung verwaltet eine Tabelle, in der die Bearbeitungseigenschaften der Signalverarbei­ tungseinheiten eingetragen werden. Jeder Tabelleneintrag ist einer Auswahltaste zugeordnet. Ein erster Teil dieser Auswahltasten ist jeweils einem der Videoein­ gänge zugeordnet. Zusätzlichen Auswahltasten kann über einen im folgenden als Zielfeld bezeichneten Tabelleneintrag jeder beliebige vorhandene Videosignaleingang zugeordnet werden. Auf diese Weise umfaßt die Tabelle dabei mehr Einträge als Videoeingänge vorhanden sind.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben und erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Mischeinrichtung

Bei der in Fig. 1 dargestellten Mischeinrichtung sind ein Videomischer 1, ein Bediengerät 2, ein Zusatzbediengerät 3 und ein Personalcomputer 4 über ein lokales Netzwerk 5, vorzugsweise ein Cheapernet, miteinander verbunden. Der Personal­ computer 4 ist optional und braucht zur Erläuterung der Erfindung nicht näher beschrieben zu werden. Jedes der angeschlossenen Geräte enthält eine Schnittstelle in Form einer Netzwerkkarte 6.

Ebenso ist der Mischer 1 an sich bekannt. Zur Veranschaulichung sind jedoch beispielhaft Eingänge 7 für Videosignale, eine Kreuzschiene 8 und Überblend­ schaltungen 9, 10, 11 sowie ein Ausgang 12 dargestellt. Die Kreuzschiene 8 und die Überblendschaltungen 9 bis 11 werden von einem Rechner 13 gesteuert, der über das lokale Netzwerk eintreffende Befehle in Stellsignale für die Kreuzschiene 8 und die Überblendschaltungen 9 bis 11 umsetzt und Zustandsinformationen von der Mischeinrichtung über das lokale Netzwerk 5 den anderen Komponenten zuleitet. In der erfinderischen Ausgestaltung des Mischers 1 weist dessen Kreuzschiene 8 mehr Eingangsschienen auf, als tatsächlich Eingänge 7 am Mischer 1 vorhanden sind. Mittels interner Rückführungsleitungen 24, von welchen der Übersichtlichkeit wegen nur eine in der Figur gezeigt ist, wird eine Anzahl von Ausgangsschienen mit den Eingangsschienen verbunden, denen kein Eingang 7 zugeordnet ist. Auf diese Weise kann durch entsprechende Ansteuerung mittels des Rechners 13 jedes beliebige Eingangssignal der Eingänge 7 auf einen oder mehrere der Eingangsschienen, denen kein Eingang 7 zugeordnet ist, gelegt werden. Diese physikalisch nicht vorhandenen, aber beim Mischbetrieb wie bei physikalisch vorhandenen Eingängen bearbeitbaren Signalquellen, werden im folgenden als virtuelle Eingänge bezeichnet.

Das ebenfalls seiner Art nach bekannte Bediengerät 2 enthält Tasten 14 zur Auswahl der zu mischenden Videosignale, Überblendregler 15 und eine Reihe von anderen Bedienelementen, die in Fig. 1 nicht dargestellt sind. Solche Bedienelemente dienen beispielsweise zur Auswahl von Trickfiguren (Key patterns, Schablonen) oder zur Einstellung von Farbsignalwerten für Zwecke des Chromakeys oder für Farbflächen­ generatorsignale (Mattesignale). Die Anzahl der Auswahlschalter entspricht hierbei der Anzahl der Eingänge 7 zuzüglich der Anzahl der virtuellen Eingänge. Zur Ein­ gabe von Zahlenwerten ist bei dem Bediengerät 2 ferner eine Zehnertastatur 16 vorgesehen. Es können von der Mischeinrichtung auch Videorecorder, Laserdisks, Diskrecorder oder Video-Effektgeräte bedient, insbesondere positioniert und in den Wiedergabe- bzw. Aufnahmebetrieb geschaltet werden. Dazu sind bei dem darge­ stellten Bediengerät 2 mehrere Tasten 17 vorgesehen.

Sowohl das Bediengerät 2 als auch der Mischer 1 weisen jeweils mehrere Aus- und Eingänge (Ports) 18, 19 auf, über die weitere Geräte angeschlossen und gesteuert werden können, wie beispielsweise Kreuzschienen, Videorecorder und Video-Effekt­ geräte. Beispielhaft ist in Fig. 1 ein solches externes Gerät 25 mit Ein- und Aus­ gang am Port 19 der Mischeinrichtung 1 und mit seinen Steuereingängen am Port 18 des Bediengerätes 2 angeschlossen.

Das Zusatzbediengerät 3 enthält im wesentlichen einen Personalcomputer 21, an den eine Bildwiedergabeeinrichtung 22 und ein Eingabegerät 23 angeschlossen sind. Das Eingabegerät 23 kann eine Tastatur sein. Ersatzweise oder zusätzlich kann jedoch eine Maus oder ein Trackball Verwendung finden.

Zur Initialisierung eines virtuellen Eingangs wird diesem ein realer Eingang 7 zugewiesen. Der Rechner 13 steuert die Kreuzschiene 8 entsprechend an, so daß das Eingangssignal des jeweils ausgewählten realen Eingangs 7 auf die dem jeweils ausgewählten virtuellen Eingang zugeordnete Eingangsschiene mittels der Rück­ führungsleitungen 24 rückgeführt wird. Auf diese Weise kann das rückgeführte Eingangssignal so weiterbehandelt werden, als wäre es mit einem realen Eingang mit der Kreuzschiene 8 verbunden. Da die Signale auf jeder Eingangsschiene mittels einstellbarer Parameter individuell bearbeitet werden können, kann jedes beliebige Eingangssignal eines realen Eingangs 7 in unterschiedlichen Bearbeitungsformen unmittelbar zur Verfügung gestellt werden, als wäre es ein entsprechend bearbeitetes reales Eingangssignal eines realen Eingangs 7.

In der weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann auch ein externes Gerät 25 dazu verwendet werden, virtuelle Eingangssignale zu erzeugen. Je nach ausgewähltem virtuellen Eingang wird das am Port 19 des Mischers 1 angeschlossene externe Gerät 25 mit der jeweiligen Eingangschiene des virtuellen Ports verbunden. Die am Bedienfeld 2 für den jeweils ausgewählten virtuellen Eingang eingestellten Parameter für das externe Gerät werden über den Port 18 des Bedienfeldes 2 zu dem externen Gerät 25 übertragen. Auf diese Weise kann ein externes Gerät 25 in unterschied­ lichen Einstellungen, nur durch entsprechende Auswahl der Auswahltaste, für virtuelle Eingänge genutzt werden.

Claims (1)

1. Einrichtung zur Gestaltung von Videosignalen mit einer Anzahl von Video-Eingängen (7), denen Videoeingangssignale zuführbar sind,
mit einer Kreuzschiene, die mehr Eingänge aufweist als Videoeingänge vorhanden sind,
mit einer Videosignalbearbeitungseinheit (25), deren Eingang mit einem Kreuzschienenausgang und deren Ausgang mit einem Kreuzschieneneingang verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Kreuzschienenausgang mit einer Rückführungsleitung (24) mit einem Kreuzschieneneingang verbunden ist, wodurch das Ausgangssignal der Kreuzschiene auf den Kreuzschieneneingang zurückgeführt ist, ohne dass damit eine Bearbeitung des Ausgangssignals verbunden ist.