DE19811447C2 - Draht auf Basis von Zink und Aluminium und seine Verwendung beim thermischen Spritzen als Korrosionsschutz - Google Patents
Draht auf Basis von Zink und Aluminium und seine Verwendung beim thermischen Spritzen als KorrosionsschutzInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist Draht auf Ba
sis von Zink und Aluminium, welcher verwendbar ist beim
thermischen Spritzen als Korrosionsschutz, insbesondere als
Korrosionsschutz gegen hohe Luftfeuchtigkeit und hohe
Chloridionenkonzentrationen z. B. in Meeresumgebung,
Streusalz etc.
Drähte zum thermischen Spritzen bestehen bisher entwe
der aus Feinzink, aus einer reinen Zink/Aluminium-Legie
rung mit 15 Gew.-% Aluminium oder Aluminium mit
5 Gew.-% Magnesium.
Der Nachteil von thermisch aufgespritzten Oberflächen
aus Feinzink oder Zink mit 15 Gew.-% Aluminium besteht
darin, daß diese unter den oben genannten Bedingungen
schnell und stärker korrodieren als Aluminium mit 5% Ma
gnesium. Deshalb sind für Zink- und Zink-Aluminium-Be
schichtungen, unter Feuchte und Chloridbelastung, weitere
Schutzmaßnahmen wie Lacküberzüge notwendig.
Im Kondenswassertest nach DIN 50018-KFW 0,2 s zeigt
sich eine starke Korrosion von Feinzink, während sich Zink
mit 15% Aluminium deutlich günstiger verhält.
Aber auch Beschichtungen aus Aluminium und 5% Ma
gnesium, die gegen hohen Feuchtigkeitsgehalt und hohe
Chloridionen hohe Stabilität zeigen, korrodieren beim Kon
denswassertest stärker als Zink mit 15 Gew.-% Aluminium.
Die Erfindung hat sich somit die Aufgabe gestellt, Zink
draht auf Basis von Zink und Aluminium zur Verfügung zu
stellen, welcher sowohl im Kondenswassertest als auch im
Salzsprühtest gemäß DIN 50021 gute Korrosionsbeständig
keit aufweist und somit nach Möglichkeit die Korrosionsbe
ständigkeit von Aluminium mit 5% Magnesium auch gegen
hohe Luftfeuchtigkeit und hohen Chloridionengehalt, d. h.
dem Salzsprühtest gemäß DIN 50021 aufweist oder sogar
noch korrosionsbeständiger ist.
Diese Aufgabe wurde jetzt gelöst durch Draht auf Basis
von Zink und Aluminium, welcher außer Zink sowie den
üblichen Verunreinigungen 8 bis 33 Gew.-% Aluminium
und bis zu 500 ppm Indium enthält. Vorzugsweise enthält
dieser Draht 10 bis 24 Gew.-% Aluminium und 10 bis
300 ppm Indium.
Ganz besonders bevorzugt ist Draht mit einem Gehalt von
15 bis 22 Gew.-% Aluminium und 20 bis 200 ppm Indium.
Optimale Ergebnisse werden erzielt, wenn der Gehalt an
üblichen Verunreinigungen so niedrig wie möglich gehalten
wird. Insbesondere sollte so wenig wie möglich Kupfer, Ei
sen und Blei in der Legierung enthalten sein.
Als Ausgangsmaterial für den Draht können prinzipiell
alle Zinkqualitäten gemäß EN 1179 verwendet werden, wo
bei Zinksorten der Qualität Z1 bis Z4 bevorzugt sind, da sie
deutlich weniger Blei, Eisen und Kupfer enthalten als erfin
dungsgemäß erwünscht ist.
Als Legierungskomponente Aluminium können prinzi
piell die Qualitäten gemäß EN 576 eingesetzt werden, die
den gestellten Reinheitsanforderungen genügen.
Der erfindungsgemäße Draht kann durch übliche Verfah
ren hergestellt werden, nämlich durch Gießen der flüssigen
Legierung als Gießstrang mit anschließendem Walzen und
Ziehen. Für diese Verfahren sind wiederum Legierungen mit
nur 10 bis 24 Gew.-% Aluminium bevorzugt, da Legierun
gen mit höherem Aluminiumgehalt schwieriger zu verarbei
ten sind.
Der erfindungsgemäße Draht kann in bisher üblicher
Weise zum thermischen Spritzen eingesetzt werden, bei
spielsweise durch Drahtflammspritzen oder Drahtlichtbo
genspritzen. Diese Verfahren unterscheiden sich vor allem
durch verschiedene Prozeßtemperaturen und damit auch
durch unterschiedliche Auftragswirkungsgrade.
Aus den nachfolgenden Beispielen und Vergleichsbei
spielen geht hervor, daß der neue Draht deutlich verbesserte
Eigenschaften aufweist und in der Summe seiner Eigen
schaften dem gesamten Stand der Technik überlegen ist.
Aus der anliegenden Abb. 1 geht hervor, daß beim Kon
denswassertest nach DIN 50018-KFW 0,2 s Reinzink die
schlechtesten Werte besitzt, aber auch Aluminium mit
5 Gew.-% Magnesium stark korrodiert. Der bisher übliche
Draht aus Zink mit 15 Gew.-% Aluminium weist hierbei
gute Werte auf. Durch Zugabe von 400 ppm Indium wird
das Verhalten weder verbessert noch verschlechtert. Zink
drähte mit 22, 33 und 55 Gew.-% Aluminium weisen bereits
schlechtere Werte auf. Zinklegierungen mit mehr als
25 Gew.-% Aluminium lassen sich zunehmend schwieriger
zu Draht verarbeiten.
Die gleichen Drähte wie im Beispiel 1 wurden dem Salz
sprühtest nach DIN 50021 - ss unterworfen. Die Ergebnisse
sind in der Abb. 2 wiedergegeben. Hieraus ergibt sich, daß
wiederum Feinzink die schlechtesten Ergebnisse liefert und
obendrein in erheblichem Umfang Rotrostbildung zeigt.
Demgegenüber zeigt bisher für derartige Bedingungen
gewählte Aluminium mit 5% Magnesium deutlich bessere
Werte und keine Rotrostbildung.
Zink mit 15% Aluminium ist demgegenüber wesentlich
weniger korrosionsbeständig und zeigt Rotrostbildung.
Durch Zusatz von mehr Aluminium zum Zink, nämlich
22%, 33% und 55% wird zwar das Korrosionsverhalten ge
genüber nur 15% Aluminium deutlich verbessert, jedoch
wird noch immer Rotrostbildung beobachtet. Erst durch Zu
satz von 400 ppm Indium zu einer Zink/Aluminium-Legie
rung mit 15% Aluminium werden Ergebnisse erzielt, die
gleichwertig, wenn nicht sogar besser sind als mit Alumi
nium dem 5% Magnesium zugesetzt sind. Insbesondere bei
nur kurzzeitiger Auslagerung ist diese Legierung sogar dem
Aluminium mit 5% Magnesium überlegen.
Drähte auf Basis von Zink und Aluminium enthaltend
22 Gew.-% Aluminium und steigenden Mengen an Indium
wurden dem Salzsprühtest nach DIN 50021 - ss ausgesetzt.
Die Ergebnisse sind in der Abb. 3 zusammengestellt, wobei
zum Vergleich noch einmal Feinzink und Zink mit 15% Alu
minium mit dargestellt sind. Hieraus ergibt sich, daß bereits
20 ppm Indium zu einer erheblichen Verbesserung des Kor
rosionsverhaltens führen und durch steigende Mengen von
Indium das Korrosionsverhalten weiter verbessert werden
kann. Mengen von über 500 ppm Indium sind weder preis
lich zu verantworten, noch führen sie zu einer weiteren Ver
besserung der Eigenschaften. Obendrein ist zu beachten,
daß durch den Zusatz größerer Mengen von Indium die Ver
arbeitbarkeit der Legierung zu Draht verschlechtert wird.
Orientierende Untersuchungen mit verschiedenen Rein
heitsgraden von Zink und Aluminium ergaben, daß insbe
sondere Verunreinigungen von mehr als 0,1 Gew.-% Kupfer
und mehr als 0,1 Gew.-% Eisen zu verschlechterten Eigen
schaften führen und insbesondere die interkristalline Korro
sion verstärken, während es bei mehr als 1 Gew.-% Blei zu
verschlechterten mechanischen Eigenschaften kommt.
Claims (5)
1. Draht auf Basis von Zink und Aluminium dadurch
gekennzeichnet, daß er außer Zink sowie üblichen
Verunreinigungen 8 bis 33 Gew.-% Aluminium und bis
zu 500 ppm Indium enthält.
2. Draht gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß er 10 bis 24 Gew.-% Aluminium und 10 bis
300 ppm Indium enthält.
3. Draht gemäß Anspruch 1 oder 2 dadurch gekenn
zeichnet, daß er weniger als 0,1 Gew.-% Kupfer, weni
ger als 0,1 Gew.-% Eisen und weniger als 1 Gew.-%
Blei enthält.
4. Verwendung eines Drahtes gemäß einem der An
sprüche 1 bis 3 beim thermischen Spritzen als Korrosi
onsschutz.
5. Verwendung gemäß Anspruch 4 als Korrosions
schutz gegen hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Chlori
dionenkonzentrationen gemäß DIN 50021.
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