DE19811344C2 - Betonverdichtungsanordnung mit Schwingungssensor und Steuerung - Google Patents
Betonverdichtungsanordnung mit Schwingungssensor und SteuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Betonverdichtungsanordnung gemäß dem Oberbe
griff von Patentanspruch 1.
Eine derartige Anordnung dient zum Verdichten von noch plastisch verform
barem Beton, der zur Erzeugung von Betonteilen in eine Schalung eingefüllt
worden ist. An der Schalung sind mindestens eine, üblicherweise aber mehrere
Rütteleinheiten befestigt, die häufig jeweils einen Außenrüttler aufweisen. Ein
derartiger Außenrüttler besteht üblicherweise aus einem Motor, der ein oder
mehrere aus Fliehgewichten bestehende Unwuchten antreibt und dadurch eine
Schwingung erzeugt, die über eine starre Verbindung auf die Schalung über
tragen wird. Durch das Rütteln der Schalung kann der Beton in der gewünsch
ten Weise verdichtet werden.
Üblicherweise werden an Schalungen für größere Betonteile eine bestimmte
Anzahl von Außenrüttlern angeordnet, die alle mit einem gemeinsamen
Frequenzumformer gekoppelt sind, der für die angeschlossenen Elektromotoren
eine elektrische Wechselspannung mit der gewünschten Frequenz bereitstellt.
In der Praxis tritt häufig das Problem auf, daß bestimmte Bereiche der Scha
lung und damit Teile des Betons nicht ausreichend gerüttelt und dadurch ver
dichtet werden. Wenn der Bediener dieses Problem erkannt hat, erhöht er übli
cherweise die vom Frequenzumformer bereitgestellte Spannungsfrequenz. Die
Frequenzerhöhung betrifft allerdings alle angeschlossenen Außenrüttler gleich
zeitig, unabhängig davon, ob sich die Rüttler in der Nähe des bisher schwach
erregten Betons oder an einer Stelle mit bereits starker Erregung befinden.
Dies führt zu einer erheblichen Lärm- und Materialbelastung, die sowohl für
die Bediener als auch für die Schalung nachteilig ist.
Aus der DE 195 42 868 A1 ist eine Betonverdichtungsanordnung mit zwei an
einer Schalung befestigten und jeweils eine Schwingungserzeugungseinrichtung
aufweisenden Rütteleinheiten bekannt.
Die Schwingung der Schalung wird jeweils durch an den Rütteleinheiten befe
stigte Beschleunigungssensoren erfaßt und an eine gemeinsame Signalverarbei
tungseinheit weitergeleitet. An die Signalverarbeitungseinheit ist eine Daten
verarbeitungslogik angeschlossen, die aus den Meßwerten und aus abgespei
cherten Vergleichswerten eine Prognose über die zu erwartende Produktqualität
der Betonformteile erstellt.
Die für alle Rütteleinheiten maßgebliche zentrale Steuerung erfordert im Vor
feld eine sehr genaue Ermittlung der im Betrieb möglichen Parameter. Für die
sen Zweck wird z. B. die Abspeicherung eines Expertenkatalogs vorgeschlagen.
Die Anpassung der Verdichtungsanordnung für verschiedene Formteile bzw.
der Betrieb von mehr als zwei Rütteleinheiten erfordert somit einen ganz erheb
lichen Aufwand für die Festlegung des Expertenkatalogs.
Eine ähnliche Anordnung ist aus der DE 297 12 242 U1 bekannt. Dort ist je
doch eine individuelle Frequenzänderung einzelner Rüttler nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Betonverdichtungsanordnung
anzugeben, bei der nur solche Bereiche der Schalung stärker erregbar sind, die
bis dahin noch nicht mit der gewünschten Stärke schwingen, wobei eine flexi
ble und einfache Anpassung der Betonverdichtungsanordnung an verschiedene
Schalungsgeometrien und eine verschiedene Anzahl von Außenrüttlern anzu
streben ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Betonverdichtungsanordnung
mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwick
lungen der Erfindung sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
Erfindungsgemäß sind mehrere Rütteleinheiten vorgesehen, die jeweils eine ei
gene Schwingungserzeugungseinrichtung, einen eigenen Beschleunigungssen
sor, einen eigenen Frequenzumformer und eine eigene Steuerung aufweisen.
Dadurch kann die Schwingungsstärke an den einzelnen Stellen der Schalung
sehr genau und individuell durch Ansteuern der einzelnen Rütteleinheiten er
folgen. Um eine Koordination der Steuerungen zu ermöglichen, sind bei einer
vorteilhaften Weiterentwicklung die Steuerungen der jeweiligen Rütteleinheiten
über eine Datenleitung miteinander gekoppelt. Die Datenleitung kann auch mit
einem gemeinsamen Leitrechner verbunden sein, der zur individuellen Ansteue
rung der Rütteleinheiten dient.
Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, über den Beschleunigungs
sensor die an der Schalung wirkende Schwingung zu erfassen. Ein der Schwin
gung entsprechender, sich permanent ändernder Beschleunigungswert wird an
die Steuerung geliefert, die entsprechend die Betriebsparameter der Schwin
gungserzeugungseinrichtung variieren kann, um an der Schalung die gewünschte
Schwingung zu erzeugen. So ist es zum Beispiel möglich, daß die
Steuerung die Frequenz der Schwingungserzeugungseinrichtung erhöht, wenn
der Beschleunigungssensor eine zu niedrige Schwingung der Schalung detek
tiert hat.
Durch Ansteuern des Frequenzumformers mittels der Steuerung ist es in einfa
cher Weise möglich, die Schwingungsfrequenz der Schwingungserzeugungsein
richtung zu variieren.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der Be
schleunigungssensor an der Schwingungserzeugungseinrichtung oder an der
Schalung befestigt. Damit ist es möglich, daß der Beschleunigungssensor ent
weder die Schwingung direkt an der Schalung oder - aufgrund einer starren
Befestigung der Schwingungserzeugungseinrichtung an der Schalung - an der
die gleiche Schwingung wie die Schalung erfahrenden Schwingungserzeugungs
einrichtung abgreifen kann.
Als Sollwerte für die an den Rütteleinheiten vorgesehenen Einzelsteuerungen
eignen sich die Frequenz der Schwingungserzeugungseinrichtung, eine Soll-
Beschleunigung oder ein zulässiger Regelbereich innerhalb dem die Einzel
steuerung in Abhängigkeit von dem gemessenen Schwingungssignal die
Schwingungserzeugungseinrichtung ansteuern kann.
Diese und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend
anhand eines Beispiels unter Bezugnahme auf die Figur näher erläutert. Die
Figur zeigt schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäßen Betonverdich
tungsanordnung.
Eine erfindungsgemäße Betonverdichtungsanordnung weist mehrere Rüttelein
heiten 1 auf, die jeweils an einer ebenfalls nur schematisch dargestellten und
zur Aufnahme von flüssigem Beton dienenden Schalung 2 angeordnet sind. Die
Rütteleinheiten 1 bestehen jeweils aus einem als Schwingungserzeugungsein
richtung dienenden, an der Schalung 2 starr befestigten Außenrüttler 3 sowie
einem Frequenzumformer 4, einem Beschleunigungssensor 5 und einer Steue
rung 6. Zur Vereinfachung der Darstellung wird in der Figur nur der Aufbau
von einer der Rütteleinheiten 1 gezeigt.
Der an sich bekannte Außenrüttler 3 besteht im wesentlichen aus einem Elek
tromotor und einem oder zwei von dem Motor angetriebenen Fliehgewichten,
die bei Drehung die erforderliche Unwucht zur Erzeugung der gewollten
Schwingungen bewirken. Um die Schwingungen möglichst verlustfrei auf die
Schalung 2 zu übertragen, muß der Außenrüttler 3 mit der Schalung 2 starr
verbunden sein. Wie bereits beschrieben, ist der Außenrüttler 3 als solcher be
kannt, so daß auf
eine weitere Beschreibung sowie eine Darstellung in der Figur verzichtet wird.
Um die Schwingungsfrequenz einstellen zu können, ist dem Elektromotor des
Außenrüttlers 3 ein Frequenzumformer 4 vorgeschaltet, der in bekannter Weise
mit dem Stromnetz verbunden ist. Der Frequenzumformer 4 wandelt die Netz
frequenz in eine für den Außenrüttler 3 geeignete Spannungsfrequenz um. Wäh
rend es bekannt ist, alle mit der Schalung 2 verbundenen Außenrüttler 3 durch
einen Frequenzumformer 4 zu speisen, ist erfindungsgemäß für jeden Außen
rüttler 3 ein eigener Frequenzumformer 4 vorgesehen.
In der Figur ist der Frequenzumformer 4 direkt an dem Außenrüttler 3 angeord
net. Je nach Ausführungsform kann es jedoch auch zweckmäßig sein, den
Frequenzumformer 4 in einem nicht dargestellten, separaten Schaltschrank,
abseits des Außenrüttlers 3, vorzusehen.
Bestandteil der Rütteleinheit 1 ist auch der Beschleunigungssensor 5, der
vorzugsweise entweder an dem Außenrüttler 3 oder direkt auf der Schalung 2
angebracht wird, um möglichst präzise die erzeugte Schwingung erfassen zu
können. Der Beschleunigungssensor 5 registriert die durch die Schwingung her
vorgerufenen und auf die Schalung 2 wirkenden Beschleunigungen und erzeugt
daraus ein Signal, das an die Steuerung 6 weitergeführt wird.
Die Steuerung 6 kann - je nach Ausgestaltung der Erfindung - auch als
Regelung realisiert sein, die aufgrund der vom Beschleunigungssensor 5 gemes
senen Beschleunigungswerte und einer entsprechenden Sollwert-Vorgabe den
Frequenzumformer 4 ansteuert. Als Parameter eignen sich außer der gemesse
nen Schwingungsfrequenz auch die gemessenen Beschleunigungswerte. In der
Steuerung 6 kann ein zulässiger Regelbereich oder auch ein Kennfeld abgespei
chert sein, mit Hilfe dessen die Steuerung 6 unter Berücksichtigung des Signals
vom Beschleunigungssensor 5 den Betrieb des Außenrüttlers 3 beeinflußt.
Wenn mehrere Rütteleinheiten 1 an der Schalung 2 befestigt sind, kann es
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung besonders vorteilhaft sein, wenn
die Rütteleinheiten 1 bzw. ihre jeweiligen Steuerungen 6 über eine Datenleitung
7 miteinander gekoppelt sind. Über die beispielsweise als Datenbus ausgeführte
Datenleitung 7 können die Steuerungen 6 miteinander Informationen austau
schen und sich gegenseitig über bestimmte Betriebszustände informieren.
Bei der in der Figur dargestellten, besonders vorteilhaften Ausführungsform der
Erfindung ist die Datenleitung 7 noch mit einem Leitrechner 8 gekoppelt, über
den zentral jede einzelne der Steuerungen 6 ansteuerbar ist. Vom Leitrechner 8
werden jeder Steuerung 6 die zu dem entsprechenden Fertigungsschritt beim
Erzeugen der Betonteile erforderlichen Betriebsparameter in Form von Soll
werten zugeführt. Der Leitrechner 8 gibt z. B. jeder einzelnen Steuerung 6 vor,
mit welcher Frequenz zu diesem Zeitpunkt der Außenrüttler 3 laufen soll, bzw.
welche Beschleunigungswerte erreicht werden sollen. Dazu kann der Leitrechner
8 auch einen entsprechenden zulässigen Regelbereich an die Steuerung 6 über
mitteln, innerhalb dem die Steuerung 6 autark, entsprechend dem abgelegten
Steuerprogramm den Außenrüttler 3 ansteuert.
Der Leitrechner 8 ermöglicht es, beim Füllen des flüssigen Betons in die durch
die Schalung 2 bestimmte Form die Rütteleinheiten 1 zunächst mit niedriger
Frequenz zu fahren, um eine übermäßige Lärmerzeugung zu vermeiden. Beim
anschließenden Verdichtungsprozeß wird durch den Leitrechner 8 die Frequenz
der Außenrüttler 3 erhöht. Über die jeweiligen Beschleunigungssensoren 5
ermittelt jede lokale Steuerung 6, ob der zugeordnete Außenrüttler 3 die erfor
derliche Beschleunigung an der Schalung 2 erreicht. Reicht die gemessene
Beschleunigung nicht aus, erhöht die Steuerung 6 die Frequenz des Außenrütt
lers 3 über den Frequenzumformer 4. Bei zu großer Beschleunigung hingegen
wird die Frequenz vermindert.
Je nach Motortyp des Außenrüttlers 3 ist es auch möglich, bei konstanter
Frequenz die Stellung der Rotoren bzw. Fliehgewichte zueinander und damit die
auf die Schalung wirkenden Kräfte bzw. Beschleunigungen zu beeinflussen. Die
Relativstellung der Rotoren beeinflußt in bekannter Weise den Schwerpunkt der
Unwucht und damit die Stärke des resultierenden Kraftvektors zum jeweiligen
Zeitpunkt.
Da die erfindungsgemäße Betonverdichtungsanordnung für die verschiedensten
Arten von Schwingungserzeugungseinrichtungen realisierbar ist, ist es offen
sichtlich, daß in einigen Fällen kein Frequenzumformer 4 erforderlich ist, wenn
die auf die Schalung 2 wirkende Schwingung mit Hilfe der Steuerung 6 auch auf
andere Weise beeinflußt werden kann. Das oben beschriebene Beispiel dient
daher nur zur Erläuterung der Erfindung, nicht jedoch zur Einschränkung des
Schutzumfangs.
Claims (7)
1. Betonverdichtungsanordnung zum Verdichten von plastisch verformbarem
Beton in einer Schalung (2), mit mindestens zwei an der Schalung (2) befestigten
Rütteleinheiten (1), die jeweils
eine Schwingungserzeugungseinrichtung (3),
einen Beschleunigungssensor (5) zum Generieren eines einer von der Schwingungserzeugungseinrichtung (3) an der Schalung (2) erzeugten Schwin gung entsprechenden Signals,
eine von dem Signal beaufschlagbare Steuerung (6) zum Einstellen von Betriebsparametern der Schwingungserzeugungseinrichtung (3), sowie
einen von der Steuerung (6) beaufschlagbaren Frequenzumformer (4) für die Schwingungserzeugungseinrichtung (3) aufweisen.
eine Schwingungserzeugungseinrichtung (3),
einen Beschleunigungssensor (5) zum Generieren eines einer von der Schwingungserzeugungseinrichtung (3) an der Schalung (2) erzeugten Schwin gung entsprechenden Signals,
eine von dem Signal beaufschlagbare Steuerung (6) zum Einstellen von Betriebsparametern der Schwingungserzeugungseinrichtung (3), sowie
einen von der Steuerung (6) beaufschlagbaren Frequenzumformer (4) für die Schwingungserzeugungseinrichtung (3) aufweisen.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwin
gungserzeugungseinrichtung ein Außenrüttler (3) ist.
3. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Beschleunigungssensor (5) an der Schwingungserzeugungs
einrichtung (3) oder an der Schalung (2) befestigt ist.
4. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerungen (6) der jeweiligen Rütteleinheiten (1) über eine
Datenleitung (7) miteinander gekoppelt sind.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steue
rungen (6) der jeweiligen Rütteleinheiten (1) über einen an die Datenleitung (7)
angeschlossenen Leitrechner (8) ansteuerbar sind.
6. Anordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerungen (6) durch Sollwerte beaufschlagbar sind.
7. Anordnung nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sollwerte über den Leitrechner (8) eingebbar sind.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: WACKER CONSTRUCTION EQUIPMENT AG, 80809 MUENCHEN, DE |
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