DE19810939A1 - Längsschneidevorrichtung zum Schneiden von laufenden Materialbahnen - Google Patents
Längsschneidevorrichtung zum Schneiden von laufenden MaterialbahnenInfo
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Abstract
Zum Längsschneiden von laufenden Materialbahnen, insbesondere Papier- oder Kartonbahnen, sind Vorrichtungen bekannt, die zumindest einen, ein Kreismesser (1) tragenden Schlitten aufweisen, der an einer sich quer zur Bahnlaufrichtung erstreckenden Führung (5) verstellbar gelagert ist. Parallel zu der Führung (5) erstreckt sich ein Antriebselement (17), an das der Schlitten ankuppelbar ist. DOLLAR A Nach der Erfindung besteht der Schlitten aus einem Halterteil (6) und einem Arretierteil (7), die jeweils an der Führung (5) gelagert sind und die mittels eines Antriebs (8, 9) aufeinander zu und voneinander weg bewegbar sind. Das Arretierteil (7) enthält ein Arretierelement (11) zum Festklemmen an der Führung (5), und das Halterteil (6) trägt das Kreismesser (1).
Description
Die Erfindung betrifft eine Längsschneidevorrichtung zum Schneiden von laufenden
Materialbahnen, insbesondere Papier- oder Kartonbahnen, mit zumindest einem, ein
Kreismesser tragenden Schlitten, der an einer sich quer zur Bahnlaufrichtung erstrecken
den Führung verstellbar gelagert ist, und mit einem sich parallel zu der Führung
erstreckenden Antriebselement, an das der Schlitten für eine Querverstellung ankuppel
bar ist.
Längsschneidevorrichtungen für Papier- oder Kartonbahnen enthalten üblicherweise
mehrere paarweise angeordnete Kreismesser, wobei jeweils ein Kreismesserpaar die
Bahn zur Aufteilung in Einzelbahnen in Längsrichtung durchtrennt. Derartige Längs
schneidevorrichtungen sind Bestandteile von Aufwickel- oder Querschneidemaschinen,
die aus einer breiten Materialbahn einzelne schmalere Wickelrollen oder durch
zusätzliches Querschneiden einzelne Bögen herstellen. Um verschiedene Bogen- oder
Wickelrollenformate einstellen zu können, müssen die Kreismesserpaare quer zur
Bahnlaufrichtung positionierbar sein.
Eine gattungsgemäße Längsschneidevorrichtung ist aus der DE 39 38 278-C2 bekannt.
Jedes Kreismesser ist an einem Schlitten gelagert, der mittels einer als umlaufendes
Band ausgebildeten Antriebseinrichtung quer positioniert werden kann. Jeder Schlitten
weist Elemente auf, mit denen er einerseits an der Antriebseinrichtung für eine
Querverstellung angekuppelt, andererseits an der Führung in seiner Schneidposition
arretiert werden kann.
Bekannterweise bestehen die Kreismesserpaare jeweils aus einem die Bahn beim
Schneiden abstützenden Topfmesser und einem in die Bahn eintauchenden Spitzmes
ser, deren Schneidkanten exakt zueinander in der gewünschten Schnittposition
positioniert werden müssen. Üblichenweise ist das als Untermesser eingesetzte
Topfmesser angetrieben, während das Spitzmesser als Obermesser frei drehbar
gelagert ist (DE 34 19 843-C2).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Längsschneidevorrich
tung so zu verbessern, daß sie in der Lage ist, Papier- oder Kartonbahnen mit hohem
Flächengewicht bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten mit der erforderlichen
Schnittqualität durchzuschneiden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Nach der Erfindung ist der ein Kreismesser tragende Halterteil des Schlittens getrennt
von dem an die Führung ankuppelbaren Arretierteil gelagert. Die notwendige Anstellbe
wegung des an dem Schlitten gelagerten Kreismessers, beispielsweise des Obermes
sers, gegen das zugeordnete andere Kreismesser, beispielsweise das Untermesser, wird
durch eine Bewegung des gesamten Halterteils bewirkt. Die Lagerung des Kreismessers
an seiner Führung läßt sich so sehr steif und weitgehend spielfrei gestalten, um den
sogenannten Planschlag möglichst gering zu halten. Mit Planschlag wird eine aus der
idealen Schneidebene in Richtung seiner Drehachse abweichende Bewegung des
Kreismessers bezeichnet. Jede Abweichung eines Kreismessers aus seiner idealen
Schneidebene beeinträchtigt entweder die Schnittqualität oder die Schneidleistung.
Die Unteransprüche enthalten bevorzugte, da besonders vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines vereinfacht dargestell
ten Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Kreismesserpaares,
Fig. 2 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie A-B von Fig. 1,
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht in Richtung des Pfeils X von Fig. 2.
Die in den Zeichnungen dargestellte Längsschneidevorrichtung ist in eine Querschnei
demaschine eingebaut. Sie enthält die für die gewünschten Längsschnitte erforderliche
Anzahl von Kreismesserpaaren, die jeweils aus einem Obermesser 1 und einem
Untermesser 2 bestehen. Bevorzugt werden als Obermesser 1 scheibenförmige
Spitzmesser und als Untermesser 2 Topfmesser verwendet, wie beispielsweise in der
DE 38 19 843-C2 beschrieben ist. Jedes Kreismesser 1, 2 ist zur Einstellung der erforderli
chen Formatbreite quer zur Laufrichtung der zu teilenden Bahn positionierbar. Zusätzlich
ist jedes Obermesser 1 in Richtung seiner Drehachse gegen das zugeordnete Unter
messer 2 anstellbar, damit die beiden Schneidkanten exakt relativ zueinander ausgerich
tet werden können. Weiterhin ist jedes Obermesser 1 in eine inaktive Position anhebbar,
falls es nicht zum Längsschneiden benötigt wird.
Die Längsschneidevorrichtung ist an Quertraversen 3, 4 befestigt, die sich über die
Arbeitsbreite der Querschneidemaschine erstrecken. Nachfolgend wird der Aufbau und
die Lagerung der Obermesser 1 näher erläutert, die auf die erfindungsgemäße Weise an
der Quertraverse 3 querverstellbar gelagert sind:
Jedes Obermesser 1 ist an einem zweiteiligen Schlitten drehbar befestigt, der quer zur
Bahnlaufrichtung verstellbar an einer sich quer über die Arbeitsbreite erstreckenden
Führungsschiene 5 gelagert ist, die an der Quertraverse 3 festgeschraubt ist.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich besteht jeder Schlitten aus einem Halterteil 6 und einem
Arretierteil 7, die nebeneinander an der Führungsschiene 5 gelagert sind. Das Halterteil
6 ist mit dem Arretierteil 7 bewegbar verbunden, so daß es eine Relativbewegung zu
diesem auf der Führungsschiene 5 durchführen kann. Der Hub der möglichen Relativ
bewegung ist so gewählt, daß die notwendige Bewegung zur Anstellung der Schneidkan
ten durchgeführt werden kann. Im Ausführungsbeispiel wird die Relativbewegung des
Halterteils 6 zum Arretierteil 7 mittels einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit 8, 9
als Antrieb bewirkt, deren Zylinder 8 an dem Arretierteil 7 festgeschraubt ist und deren
Kolben 9 mit seinem Ende an dem Halterteil 6 befestigt ist. Über den Kolben 9 ist eine
Druckfeder gezogen, die das Halterteil 6 aus der Schneidposition in eine Ruheposition
drückt, in der es maximalen Abstand vom Arretierteil 7 hat. Mittels der Kolben-Zylinder-
Einheit 8, 9 läßt sich das Halterteil 6 mit einem gewissen Hub gegen die Kraft der Feder
in Richtung zum Arretierteil 7 in die Schneidposition bewegen.
Das Arretierteil 7 besteht aus einem kippsicher querverschiebbar an der Führungsschie
ne 5 gelagerten Führungswagen 10, einem daran befestigten Arretierelement 11 und der
erwähnten Kolben-Zylinder-Einheit 8, 9. Das Arretierelement 11 enthält ein - beispiels
weise pneumatisch betätigtes - Klemmelement 12, mit dem das gesamte Arretierteil 7 an
der Führungsschiene 5 in einer bestimmten Position festgeklemmt werden kann. Das
Klemmelement 12 besteht aus einer Kralle, die in eine Nut der Führungsschiene 5
eingreift.
Das Halterteil 6 enthält einen querverschiebbar und kippsicher an der Führungsschiene
5 gelagerten, sehr steifen Rahmen 13 (beispielsweise aus einem Gußteil), an dem ein
Messerhalter 14 und ein Ankuppelelement 15 zum Ankuppeln an ein Antriebselement
befestigt. Falls erforderlich, ist an dem Rahmen 13 eine zusätzliche Klemmeinrichtung
rum Festklemmen an der Führungsschiene 5 befestigt. Zwischen dem Rahmen 13 und
der Quertraverse 3 verläuft als Antriebselement für die Querverstellung ein umlaufend
antreibbares Band 17, wobei zwischen die beiden Trums des Bandes 17 ein Vorsprung
18 des Rahmens 13 reicht. Darüber ist als Ankuppelelement 15 eine pneumatische
Kolben-Zylinder-Einheit angeordnet, deren Kolbenende 19 nach unten gegen das von
dem Vorsprung 18 abgestützte Band 17 drückbar ist, um den Rahmen 13 an dem Band
17 festzuklemmen.
Der ebenfalls aus einem sehr steifen Gußteil gefertigte Messerhalter 14 ist an dem
Rahmen 13 mittels einer pneumatischen Kolben-Zylinder-Einheit 20 vertikal bewegbar
gelagert, so daß das Obermesser 1 von seiner Arbeitsposition an dem Untermesser 2 bis
in eine beabstandete Ruheposition gehoben werden kann. Er besteht aus einem
Rahmenteil 21, das in einer Vertikalführung 22 gelagert ist, die an dem Rahmen 13
befestigt ist. An seiner Oberseite ist das Kolbenende der Kolben-Zylinder-Einheit 20
festgeschraubt, bevorzugt über eine Verstellschraube 23, damit die Arbeitsposition der
Schneidkante des Messers 1 in der Höhe justiert werden kann; beispielsweise wenn sich
bei einem nachgeschliffenen Messer 1 der Durchmesser verändert hat. In dem Rahmen
21 des Messerhalters 14 ist eine dicke und somit sehr steife Messerwelle 24 in einem
Wälzlager 25 frei drehbar gelagert, auf deren einem Ende das scheibenförmige
Spitzmesser 1 befestigt ist.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Obermesser 1 mittels eines Drehantriebs
antreibbar, um Papier oder Karton mit einem hohen Flächengewicht schneiden zu
können. Falls diese Anforderung nicht gestellt ist, kann das Obermesser 1 auch frei
drehbar gelagert sein. Es wird dann von dem angetriebenen Untermesser beim
Schneiden mit angetrieben.
Als Drehantrieb für das Obermesser 1 dient ein Elektromotor 26, der auf einer oberhalb
des Messerhalters 14 an dem Rahmen 21 befestigt ist. Der Motor 26 treibt eine sich
parallel zu der Messerwelle 24 erstreckende Antriebswelle 28 an, die an ihrem Ende
über einen Riemen 29 die Messerwelle 24 antreibt. Als Elektromotoren 26 für den
Drehantrieb werden bevorzugt bürstenlose Gleichstrommotoren in sehr kompakter
Bauweise verwendet.
Zur Steuerung der Positionierbewegung jedes Obermesser 1 enthält die Längsschneide
vorrichtung ein Positionsmeßsystem, das die Position jedes Halterteils 6 an der
Führungsschiene 5 mißt. Bevorzugt wird ein die absolute Position jedes Schlittens
bestimmendes Wegmeß-System eingesetzt, bei dem eine Kombination von Magnet- und
Ultraschalleffekten zur Meßwerterfassung benutzt wird. Dazu ist an der Quertraverse 3
ein sich über die Arbeitsbreite erstreckendes Meßrohr 30 befestigt, über das für jeden
Schlitten ein am Rahmen 13 befestigter Magnet 31 mit Spiel geschoben ist. In dem
Meßrohr 30 werden durch Stromimpulse Magnetfelder erzeugt, die mit den Permanent
magneten 31 wechselwirken und jeweils in dem Rohr 30 durch Magnetostriktion einen
Ultraschallimpuls auslösen, dessen Laufzeit zur jeweiligen Positionsbestimmung
ausgewertet wird.
Bei einem Formatwechsel werden die Kreismesserpaare 1, 2 jeweils nach dem
folgenden Verfahren in ihre neue Position gebracht:
Zunächst wird der Messerhalter 14 mittels der Kolben-Zylinder-Einheit 20 vertikal angehoben. Sowohl das Klemmelement 12 des Arretierteils 7 als auch die Klemmeinrich tung 16 des Halterteils 6 werden von der Führungsschiene 5 gelöst. Das Arretierteil 7 wird von der Kolben-Zylinder-Einheit 8, 9 auf maximalem Abstand vom Halterteil 6 gebracht und von der über den Kolben 9 gezogenen Feder sicher in dieser Position gehalten.
Zunächst wird der Messerhalter 14 mittels der Kolben-Zylinder-Einheit 20 vertikal angehoben. Sowohl das Klemmelement 12 des Arretierteils 7 als auch die Klemmeinrich tung 16 des Halterteils 6 werden von der Führungsschiene 5 gelöst. Das Arretierteil 7 wird von der Kolben-Zylinder-Einheit 8, 9 auf maximalem Abstand vom Halterteil 6 gebracht und von der über den Kolben 9 gezogenen Feder sicher in dieser Position gehalten.
Anschließend wird das Halterteil 6 mittels des Ankuppelelements 15 an das umlaufende
Band 17 angekuppelt, und von diesem wird der gesamte Schlitten (Halterteil 6,
Arretierteil 7) in seine neue Position bewegt. Dort wird das Halterteil 6 von dem Band 17
abgekuppelt und zunächst das Arretierteil 7 an der Führungsschiene 5 festgeklemmt.
Gleichzeitig werden die zugehörigen Untermesser 2 ebenfalls in ihre neue Schneidposi
tion gebracht. Nach Absenken der Obermesser 1 in ihre Schneidposition werden ihre
Schneidkanten an der Schneidkante des zugehörigen Untermessers 2 ausgerichtet.
Dazu zieht die Kolben-Zylinder-Einheit 8, 9 das Halterteil 6 mit dem daran gelagerten
Obermesser 1 in Richtung zum Arretierteil 7 bis die beiden Schneidkanten die gewünsch
te relative Position zueinander haben. Abschließend wird auch das Halterteil 6 mittels der
Klemmeinrichtung 16 an der Führungsschiene 5 festgeklemmt.
Claims (8)
1. Längsschneidevorrichtung zum Schneiden von laufenden Materialbahnen, insbesondere
Papier- oder Kartonbahnen, mit zumindest einem, ein Kreismesser (1) tragenden
Schlitten, der an einer sich quer zur Bahnlaufrichtung erstreckenden Führung (5)
verstellbar gelagert ist, und mit einem sich parallel zu der Führung (5) erstreckenden
Antriebselement (17), an das der Schlitten ankuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schlitten aus einem Halterteil (6) und einem Arretierteil (7) besteht, die jeweils
an der Führung (5) gelagert sind und die mittels eines Antriebs (8, 9) aufeinander zu und
voneinander weg bewegbar sind, wobei
- - das Arretierteil (7) ein Arretierelement (11) zum Festklemmen an der Führung (5) enthält und
- - das Halterteil (6) das Kreismesser (1) trägt.
2. Längsschneidevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Halterelement (6) ein Ankuppelelement (15) zum Ankuppeln an das Antriebselement (17)
enthält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Halterelement
(6) zusätzlich eine Klemmeinrichtung zum Festklemmen an der Führungsschiene (5)
aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Antriebselement ein umlaufend antreibbares Band (17) ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Halterelement (6) ein Drehantrieb (26) zum Antreiben des Kreismessers (1) befestigt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Halterelement (6) einen an der Führung (5) gelagerten Rahmen (13) aufweist, an dem
ein das Kreismesser (1) tragender Messerhalter (14) vertikal bewegbar gelagert ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Messerhalter (14)
vertikal von einer Arbeitsposition in eine Ruheposition bewegbar ist, wobei die Arbeits
position zusätzlich in der Höhe justierbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
sich über die Arbeitsbreite erstreckendes absolut messendes Positionsmeßsystem zur
Steuerung der Positionierbewegung jedes Kreismessers (1) enthält.
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