DE19810787A1 - Schloß mit Sicherung und Rückstecher - Google Patents

Schloß mit Sicherung und Rückstecher

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Abstract

Der Schloßkasten eines Gewehres enthält ein Schlagstück (10) mit Schlagfeder (12), eine mit dem Schlagstück zusammenwirkende Abzugstange (16), einen Abzughebel (20) mit Züngel und eine Verbindung zwischen Abzugshebel und Abzugstange, sowie einen Sicherungsschieber (24), weiters ein Trägheitspendel (30), dessen oberes Ende (32) mit dem Sicherungsschieber (24) zusammenwirkt und als Führung für das als verschiebbarer Auslösebolzen (34) ausgebildete Auslöseglied dient, ein Stecherschlagstück (40) im Schloßkasten, das mit dem Finger (44) des Abzugshebels (20) zusammenwirkt, eine Klinke (43) mit einem Klinkenzahn (46), welche Klinke mit einem Rastzahn (45) des Stecherschlagstückes (40) und mit dem Trägheitspendel (30) zusammenwirkt. DOLLAR A Damit ist allen Sicherheitsanforderungen, auch hinsichtlich des einfachen Rückstechers, genüge getan.

Description

Die Erfindung handelt von einem Gewehr, dessen Schloßkasten einen Hahn oder ein Schlagstück mit Schlagfeder, eine mit dem Schlagstück zusammenwirkende Abzug­ stange, einen Abzughebel mit Abzuggriff ("Züngel") und ein die Verbindung zwischen Abzug und Abzugstange herstellendes Auslöseglied sowie einen Sicherungsschieber enthält. Derartige Anordnungen sind in Schloßkästen von Jagdgewehren üblich und können bei mehrläufigen Waffen auch doppelt vorhanden sein. Dabei unterscheidet man noch zwischen Doppelabzügen und Einabzügen mit oder ohne Umschaltung. Auf alle diese bezieht sich die Erfindung.
Bei derartigen Gewehren ist bereits die Anordnung und Einbindung eines Sicherheits­ schiebers konstruktiv aufwendig. Noch viel schwieriger ist die Realisierung eines Ste­ chers. Unter Stecher wird eine Vorrichtung verstanden, die ein Auslösen des Schußes wahlweise bei minimalem Abzugsgewicht ermöglicht. Bei einem sogenannten Rückste­ cher wird dieser Zustand durch Vorwärtsbewegen des Züngels ("Einstechen") erreicht. Insbesondere galten solche bei einem mehrläufigen Gewehr mit Einabzug als nicht rea­ lisierbar.
Stecher stellen wegen ihres geringen Abzugsgewichtes ein besonderes Sicherheitsrisiko dar, entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Sicherungsvorrichtungen. Volle Sicherheit würde selbsttätiges Entstechen erfordern, wenn die Waffe ohne Schußabgabe wieder gesichert wird, wenn die Waffe zum Entladen geöffnet (so ferne es sich um eine Kipplaufwaffe handelt, abgekippt) wird, und auch wenn die Waffe unbeabsichtigt er­ schüttert wird. Diese Anforderungen sind bei den bekannten derartigen Gewehren durchwegs nicht erfüllt.
Zwar ist es bei translatorisch bewegtem Schlagstück bekannt, ein Trägheitspendel zur Entspannung der Schlagfeder einzusetzen, es ist jedoch für das Zusammenwirken mit einem Stecher gänzlich ungeeignet. Weiters ist es aus der DE 39 22 542 A1 bekannt, die Schlagfeder mittels eines Spannschiebers zu spannen und zwischen Abzughebel und Abzugstange ein Auslöseglied anzuordnen. Diese Bauweise ist jedoch für einen Selbst­ spanner, bei dem die Schlagfeder bei Abkippen des Laufes von selbst gespannt wird, und für die Anbringung und Sicherung eines Stechers nicht geeignet. Bei allen bekann­ ten Waffen ist es so, daß - wenn kein Schuß abgegeben wurde - zuerst wieder gesichert und dann als getrennter und daher leicht zu vergessender Handgriff erst entstochen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Gewehr so weiterzu­ bilden, daß allen Sicherheitsanforderungen genüge getan ist und auch ein Stecher mög­ lichst einfach ausgebildet sein kann und ebenfalls allen Sicherheitsanforderungen ge­ nügt. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
  • a) ein Trägheitspendel vorgesehen ist, dessen ein Ende im unteren Teil des Schloßka­ stens schwenkbar gelagert ist und dessen anderes Ende mit dem Sicherungsschieber zusammenwirkt,
  • b) das Trägheitspendel als Führung für das als verschiebbarer Auslösebolzen ausgebil­ dete Auslöseglied dient,
  • c) so daß in entsicherter Stellung des Sicherungsschiebers das Auslöseglied die Ab­ zugstange ausheben und in gesicherter Stellung das Auslöseglied die Abzugstange nicht erreichen kann. .
Das Trägheitspendel befindet sich nur bei entsicherter Waffe in Wirkstellung, bei gesi­ cherter Waffe ist es arretiert. Dadurch, daß es als Führung für den Auslösebolzen dient, kann auch nur in entsicherter Stellung ein Schuß ausgelöst werden. Somit übt es bei einfachster Bauweise zwei Funktionen aus. Außerdem genügt bei zwei Schlossen (bei einer doppelläufigen Waffe) ein einziges Trägheitspendel um zu verhindern, daß bei Abgabe eines Schußes ein zweiter aus dem anderen Lauf mit ausgelöst wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Auslösebolzen in einer Bohrung des Trägheitspendels geführt, wobei sein unteres Ende unter der Kraft einer ersten Druckfe­ der auf dem Abzughebel aufruht und dessen oberes Ende einen Sattel zum Ausheben der Abzugstange besitzt (Anspruch 2). So ist der Auslösebolzen ohne zusätzliche Füh­ rungsorgane sauber geführt. Die Kraft der Feder bewirkt einerseits, daß zwischen Ab­ zughebel und Auslösebolzen kein Spiel herrscht und andererseits wirkt sie in Richtung auf die entsicherte Stellung des Trägheitspendels.
Wenn diese Kraft nicht ausreicht, kann zusätzlich zwischen dem Trägheitspendel und dem Abzughebel eine zweite Druckfeder vorgesehen sein, die auf das Trägheitspendel ein Kippmoment in Richtung zur entsicherten Stellung ausübt (Anspruch 3). Besonders günstige Raumverhältnisse und ein der Beschleunigung des Schlagstückes folgender Kraftverlauf wird erreicht, wenn die auf das Schlagstück wirkende Schlagfeder sich im unteren Bereich des Schloßkastens abstützt (Anspruch 4). Die Unterbringung des Träg­ heitspendels bietet dann keine Schwierigkeiten.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist auf besonders einfache Weise (Anspruch 5) ein Stecher vom Typ Rückstecher ausgeführt, bei voller Wahrung aller Sicherheitserfor­ dernisse. Der Finger des Abzughebels wirkt mit dem im Schloßkasten schwenkbar gela­ gerten Stecherschlagstück zusammen, so daß beim Vorwärtsdrücken des Züngels zum "Einstechen" das Stecherschlagstück gegen die Kraft der Stecherfeder gespannt und von der Klinke in dieser Stellung gehalten wird. Das ergibt eine ganz einfache und platzspa­ rende, ja sogar nachrüstbare, Ausführung des Stechers. Da das Stecherschlagstück auf den Finger des Abzuges wirkt, haben beide Abzugssysteme einen großen Teil ihrer Wirkungskette gemeinsam. Vorteilhaft ist die aus Draht gefertigte Druckfeder statt der üblichen Blatt- oder Bugfeder.
Das Zusammenwirken von Klinke und Trägheitspendel bringt auf dreierlei Weise eine wesentliche Erhöhung der Sicherheit des Stechers: wenn der Sicherheitsschieber in die gesicherte Stellung gezogen wird, wird auch das Trägheitspendel zurückgezogen so daß kein Schuß mehr ausgelöst werden kann und die Klinke zurückgeschoben und somit automatisch auch entstochen. Im gesicherten Zustand kann nicht eingestochen werden.
Wenn das Trägheitspendel auf einen Stoß in Laufrichtung anspricht, wird auch entsto­ chen.
Wenn bei Gewehren mit abkippbarem Lauf bzw. Laufbündel und einem um eine Achse im Schloßkasten schwenkbaren Verschlußhebel zur Freigabe des Kippens der Ver­ schlußhebel mit einer Stange wirkungsverbunden ist, die bei Freigabe des Kippens das Trägheitspendel in die gesicherte Stellung bringt (Anspruch 6), wird auch in diesem Fall sofort entstochen. Damit ist auch die letzte Sicherheitslücke geschlossen.
In einer vorteilhaften Ausbildung mit im Wesentlichen vertikal angeordneter Achse des Verschlußhebels weist diese eine exzentrische Fläche auf und ein Ende der Stange ist mit einem auf der exzentrischen Fläche reitenden Arm verbunden und das andere Ende der Stange stoßt am Trägheitspendel an (Anspruch 7). So ist der Effekt mit zwei ganz einfachen und billigen Teilen realisierbar.
Schließlich liegt es im Rahmen der Erfindung, bei Gewehren mit mindestens zwei Läu­ fen, zwei Schlagstücken und zwei Abzugstangen, das Trägheitspendel mit zwei Auslö­ sebolzen auszustatten (Anspruch 8) und seitlich verschiebbar auszuführen (Anspruch 9). Damit kann bei einem Einabzug mit Umschaltung anstelle eines Doppelabzuges die Erfindung ohne Einschränkung der Reihenfolge der Schußabgabe zum vollen Vorteil genutzt werden.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben und erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Schlosses in einer ersten Stellung,
Fig. 2 Detail II in Fig. 1 in einem größeren Maßstab,
Fig. 3 Detailschnitt nach III-III in Fig. I in einem größeren Maßstab,
Fig. 4 wie Fig. 1, in einer zweiten Stellung,
Fig. 5 wie Fig. 1, in einer dritten Stellung,
Fig. 6 wie Fig. 1, in einer vierten Stellung.
In Fig. 1 ist nur der Schloßkasten eines Jagdgewehres abgebildet und mit I bezeichnet. Der Lauf bzw. die beiden Läufe eines Zwillinges sind, nur durch die Laufachse 2 ange­ deutet, um ein Kipplager 3 abkippbar. Zur Freigabe des Abkippens ist ein Verschlußhe­ bel 4 vorgesehen. Der Schloßkasten 1 umfaßt einen oberen Teil 5 und einen unteren Teil 6, die sich ungefähr in Schußrichtung erstrecken und hinten durch einen Steg 8 verbun­ den sind. Der Abzugbügel ist mit 7 bezeichnet.
Im unteren Teil 6 des Schloßkastens ist ein Schlagstück 10 um eine Achse 11 schwenk­ bar gelagert und von einer Schlagfeder 12 beaufschlagt, die sich am unteren Teil 6 des Schloßkastens abstützt und somit, abweichend von der üblichen Bauart mit angenähert horizontaler Schlagfeder, angenähert vertikal ist. Von einem Schlagbolzen 13 ist nur der ins Innere des Schloßkastens 1 ragende Teil zu sehen. Weiters ist im Schloßkasten ein Spannstift 14 geführt, der beim Abkippen des Laufes einwärts gedrückt wird und so, auf ein Drucklager 15 des Schlagstückes 10 wirkend, beim Abkippen des Laufes ein Span­ nen der Schlagfeder 12 bewirkt. Im oberen Teil 5 des Schloßkastens ist eine Abzugstan­ ge 16 um eine Achse 17 schwenkbar gelagert, sie greift in bekannter Weise mit einem Zahn in eine Raste des Schlagstückes 10 ein. Mit 16' ist eine zweite Abzugstange ange­ deutet, im Falle eines Zwillings mit zwei Hähnen. Die Abzugstange 16 besitzt ein über den Schlagstück hinausragendes Ende 18.
Im unteren Teil 6 des Schloßkastens ist ein Abzughebel 20 mit einem in den Abzugbü­ gel 7 ragenden Züngel 21 um eine Achse 22 schwenkbar gelagert. Der Abzughebel wirkt mit einem Sicherungshaken 23 zusammen, der in das Schlagstück 10 eingreift und beim Betätigen des Abzughebels 20 abgehoben wird. Im oberen Teil 5 des Schloßka­ stens 1 ist weiters ein Sicherungsschieber 24 angenähert in Richtung der Laufachse ver­ schiebbar geführt. Er besitzt vorne eine Sicherungsnase 25 und eine Sicherungsschulter 26.
Im unteren Teil 6 des Schloßkastens ist weiters ein Trägheitspendel 30 um eine Achse 31 schwenkbar gelagert. Sein oberes Ende 32 wirkt mit der Sicherungsschulter 26 des Sicherungsschiebers 24 zusammen. Da es auf Erschütterungen in Waffenlängsrichtung ansprechen soll, ist es angenähert vertikal ausgerichtet. Das Trägheitspendel 30 besitzt ebenfalls angenähert vertikal eine Bohrung 33, deren Mittellinie in einiger Entfernung hinter der Achse 31 des Trägheitspendels 30 vorbeiführt. In der Bohrung 33 ist ein Auslösebolzen 34 längsverschiebbar geführt und von einer ersten Feder 35 im Inneren der Bohrung abwärts beaufschlagt. Zwischen einer Bodenfläche 38 des Trägheitspen­ dels 30 und dem Abzughebel 20 wirkt noch eine zweite Druckfeder 36. Der Druck der Federn 35 oder 35 und 36 übt wegen der versetzten Mittellinie der Bohrung 33 ein ge­ gen den Uhrzeigersinn wirkendes Drehmoment auf das Trägheitspendel aus. Der Auslö­ sebolzen 34 besitzt an seinem oberen Ende einen Auslösesattel 37, der einerseits mit dem Ende 18 der Abzugstange 16 zusammenwirkt und andererseits als innerer Anschlag für die Bewegung des Auslösebolzens 34 dient. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß bei durch einen in Waffenlängsrichtung erfolgenden Stoß das Trägheitspendel 30 zurückschwenkt und der Auslösesattel 37 das Ende 18 der Abzugstange 16 nicht mehr erreichen kann, um es anzuheben.
Am hinteren Steg 8 des Schloßkastens 1 ist ein Stecherschlagstück 40 um eine Achse 41 schwenkbar angeordnet und wird von einer Stecherfeder 42 gegen einen Stecheran­ schlag 53 gedrückt. Weiters gehört zum Stecher eine im unteren Teil 6 des Schloßka­ stens um eine Achse 48 schwenkbare Klinke 43, sowie ein Finger 44 des Abzughebels 20, der diesen nach hinten verlängert und etwas über die Kontur des Trägheitspendels 30 hinausragt.
Fig. 2 zeigt die Details dazu, jedoch in eingestochener Stellung: die Klinke 43 ist um eine Achse 48 schwenkbar und wird von einer Schenkelfeder 49 in der Figur gegen den Uhrzeigersinn beaufschlagt. Sie greift mit einem Klinkenzahn 46 in einen Rastzahn 45, der an einem Durchbruch 47 des Stecherschlagstückes 40 ausgebildet ist. Ferner besitzt er an seiner dem Finger zugekehrten Seite eine Rampe 50, welche bei Aufwärtsschwen­ ken des Fingers zu einer Bewegung der Klinke 43 im Uhrzeigersinn und somit zu einer Freigabe des Rastzahnes 45 führt. Weiters besitzt die Klinke 43 einen Schopf 51, an dem eine Rückenfläche 52 des Trägheitspendels 30 angreift, wenn letzteres im Uhrzei­ gersinn verschwenkt wird.
Fig. 3 zeigt die Welle 60, die zusammen mit dem Verschlußhebel 4 drehbar ist. Sie be­ sitzt eine exzentrisch wirkende Fläche 61, auf der ein im unteren Teil 6 des Schloßka­ stens 1 schwenkbar gelagerter Hebel 62 aufliegt. Eine Schubstange 63 ist mit diesem verbunden. Ein Ende der Schubstange 63 ist in einem Loch des Hebels 62 eingehängt, ihr anderes Ende ist abgewinkelt und bildet ein Fäustchen 65 (Fig. 6), das bei Öffnen des Verschlußhebels das Trägheitspendel 30 nach hinten stoßt.
Nun wird die Funktion erklärt: in Fig. 1 befindet sich das Schloß im entsicherten Nor­ malzustand, d. h. der Sicherungsschieber 24 befindet sich in seiner vorderen Stellung, das Trägheitspendel 30 ebenfalls, der Auslösesattel 37 ist unter dem Ende 18 der Ab­ zugstange 16. Bei Betätigen des Abzuges wird der Auslösebolzen 34 vom Abzughebel 20 aufwärts gedrückt und hebt die jeweilige Abzugstange 16 aus. Der Stecher ist nicht eingestochen, das Stecherschlagstück 40 liegt an dem Stecheranschlag 53 an. Wird der Sicherungsschieber 24 zurückgezogen, so zieht dessen Sicherungsschulter 26 das Träg­ heitspendel 30 zurück und die Abzugstange kann nicht ausgehoben werden.
Wird nun der Stecher gespannt ("eingestochen"), gemäß Fig. 4, so wird das Züngel 21 vorwärts gedrückt (Pfeil A) und dadurch der Finger 44 abwärts geschwenkt. Dabei drückt er das Stecherschlagstück 40 gegen die Kraft der Stecherfeder 42 abwärts bis der Klinkenzahn 46 in den Rastzahn 45 (Fig. 2) einschnappt. Nun ist der Stecher gespannt. Es ist zu erkennen, daß das nur bei in entsicherter Stellung befindlichen Sicherungs­ schieber 24 möglich ist.
Wird nun das Trägheitspendel 30 durch einen Stoß zurückgeschleudert oder der Siche­ rungsschieber 24 in seine gesicherte Stellung gebracht, so schwenkt das Trägheitspendel 30 gegen die Kraft der Feder 35 oder 35 und 36 im Uhrzeigersinn zurück, entweder durch seine Massenträgheit, oder durch Berührung mit der Sicherungsschulter 26 des Sicherungsschiebers 24. Siehe Fig. 5 in Verbindung mit Fig 2. Dabei berührt die Rüc­ kenfläche 52 des Trägheitspendels 30 nach einem gewissen Totweg den Schopf 51 der Klinke 43, schwenkt diese zurück und gibt das Stecherschlagstück 40 frei. Nun kann das an den Finger 44 des Abzughebels 20 anliegende vordere Ende des Stecherschlagstüc­ kes sich aufwärts bewegen. Es besteht keine Gefahr, einen Schuß auszulösen, weil wäh­ rend des Totweges des Rückens 52 das Trägheitspendel 30 mit dem Auslösebolzen 34 soweit zurückgeschwenkt wurde, daß letzterer keine Abzugstange 16 mehr ausheben kann. Die Sicherungsnase 25 drückt dabei den Auslösebolzen 34 abwärts, so daß das Entspannen des Stecherfeder 42 gegengehalten wird.
Wird der Verschlußhebel 4 geöffnet um die Laufgruppe abzukippen, siehe Fig. 6 in Verbindung mit Fig. 3, so wird die Welle 60 verdreht, ihre Exzenterfläche 61 drückt die Stange 63 nach rechts, deren Fäustchen 65 das Trägheitspendel 30 wieder im Uhrzei­ gersinn in die gesicherte Stellung schiebt. Somit wird, zusammenfassend, in allen si­ cherheitsrelevanten Situationen die Waffe automatisch "entstochen".

Claims (9)

1. Gewehr, dessen Schloßkasten einen Schlagstück (10) mit Schlagfeder (12), eine mit dem Schlagstück zusammenwirkende Abzugstange (16), einen Abzughebel (20) mit Züngel und ein die Verbindung zwischen Abzughebel und Abzugstange herstellendes Auslöseglied sowie einen Sicherungsschieber (24) enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
  • a) ein Trägheitspendel (30) vorgesehen ist, dessen ein Ende um eine Achse (31) im un­ teren Teil (6) des Schloßkastens (1) schwenkbar gelagert ist und dessen oberes Ende (32) mit dem Sicherungsschieber (24) zusammenwirkt,
  • b) das Trägheitspendel (30) als Führung für das als verschiebbarer Auslösebolzen (34) ausgebildete Auslöseglied dient,
  • c) so daß in entsicherter Stellung des Sicherungsschiebers (24) der Auslösebolzen (34) die Abzugstange (16; 16, 16') ausheben und in gesicherter Stellung der Auslösebol­ zen (34) die Abzugstange nicht erreichen kann.
2. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslösebolzen (34) in einer Bohrung (33) des Trägheitspendels (30) geführt ist, wobei sein unteres Ende unter der Kraft einer ersten Druckfeder (35) auf dem Abzughebel (20) aufruht und dessen oberes Ende einen Sattel (37) zum Ausheben der Abzugstange (16, 16') besitzt.
3. Gewehr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Träg­ heitspendel (30) und dem Abzughebel (20) oder dem Schloßkasten (1) eine zweite Druckfeder (36) vorgesehen ist, die auf das Trägheitspendel ein Kippmoment in Rich­ tung zur entsicherten Stellung ausübt.
4. Gewehr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Schlagstück (10) eine Schlagfeder (12) wirkt, die sich im unteren Bereich (6) des Schloßkasten (1) ab­ stützt.
5. Gewehr nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
  • a) der Abzughebel (20) einen Finger (44) aufweist, der bei normaler Betätigung auf­ wärts schwenkt,
  • b) ein Stecherschlagstück (40) ins Schloßkasten um eine Achse (41) schwenkbar gela­ gert ist und sein freies Ende mit dem Finger (44) des Abzughebels (20) zusammen­ wirkt,
  • c) eine Klinke (43) mit einem Klinkenzahn (46) um eine Achse (48) im Schloßkasten (1) schwenkbar gelagert ist, welche Klinke mit einem Rastzahn (45) des Stecher­ schlagstückes (40) und mit dem Trägheitspendel (30) zusammenwirkt,
  • d) so daß beim Vorwärtsdrücken des Züngels (21) der Finger (44) das Stecherschlag­ stück (40) gegen die Kraft einer Stecherfeder (42) spannt und die Klinke (43) das Stecherschlagstück (40) in dieser Stellung hält, und
  • e) die Klinke (43) dergestalt mit dem Trägheitspendel (30) zusammenwirkt, daß sie das Stecherschlagstück (40) nur halten kann, wenn sich das Trägheitspendel (30) in un­ gesicherter Stellung befindet.
6. Gewehr nach Anspruch 5 mit abkippbarem Lauf bzw. Laufbündel und einem um eine Welle (60) im Schloßkasten schwenkbaren Verschlußhebel (4) zur Freigabe des Kip­ pens, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußhebel (4) mit einer Stange (63) wir­ kungsverbunden ist, die bei Freigabe des Kippens das Trägheitspendel (30) in die gesi­ cherte Stellung bringt.
7. Gewehr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (60) des Ver­ schlußhebels (4) im Wesentlichen vertikal angeordnet ist und eine exzentrische Fläche (61) aufweist und daß ein Ende der Stange (63) mit einem auf der exzentrischen Fläche reitenden Arm (62) verbunden ist und das andere Ende (64) der Stange am Trägheits­ pendel (30) anstoßt.
8. Gewehr nach Anspruch 6 mit mindestens zwei Läufen, zwei Schlagstücken und zwei Abzugstangen, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägheitspendel (30) mit zwei Auslö­ sebolzen (34) ausgestattet ist, seitlich verschiebbar ist.
9. Gewehr nach Anspruch 6 mit mindestens zwei Läufen, zwei Schlagstücken und zwei Abzugstangen, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägheitspendel (30) seitlich ver­ schiebbar ist und einen entsprechend gestalteten Auslösesattel (37) besitzt, der die Um­ schaltung der Reihenfolge der Schußabgabe gestattet.
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